Reisebericht MSC Opera Östliches Mittelmeer 6.10.-13.10.08
Verfasst: 13.10.2008 21:55
Hallo
Gerade eben sind wir wieder eingetroffen - nun will ich auch erstmal kurz berichten, wie die Reise war.
Anreise:
Wir sind mit dem eigenen Wagen am Vortag bis Udine gefahren, haben dort übernachtet. Hotel war das Hotel President Udine - das Haus bietet sehr gute Wochenendraten inkl. einen für italienische Verhältnisse überaus anständigen Frühstück. Die Zimmer sind gut ausgestattet, die Lage ruhig, aber in Laufweite zum historischen Zentrum und eine wirklich gute Pizzeria/Trattoria ist direkt gegenüber des Hotels. (EInzelzimmer inkl. Frühstück 53,00 €)
Am 06.10. ging es dann in einer knappen Stunde nach Triest - am Hafen waren wir etwa gegen 11 Uhr. Im Moment sind dort chaotische Zustände: Irgendeine Ausstellung/Messe oder sonstwas ist mit fest installierten Zeltanlagen entlang der Molen. Dadurch ist einmal die Lage sehr unübersichtlich, es gibt keine Parkplätze, MSC Gäste werden allerdings kurz zum Ausladen in eine Einfahrt vor dem Schiff gelassen. Das sieht man aber nur, wenn man von der "richtigen Seite" her kommt, es steht ein Mitarbeiter mit einem handbeschrifteten DIN A 4 Blatt da und winkt einen ein. Es fehlt ebenfalls eine Beschilderung zu den reservierten Parkflächen, falls man von der "falschen" Richtung aus kommt.
Zur Info: Die Parkplätze sind am "Molo 4", reserviert ist auch nichts konkret, der Platz aber ausreichend. Preis 60,00 € für die Woche Kreuzfahrt, freundliches hilfsbereites Personal, Gepäckwagen. Bei der Ausfahrt steht jemand da, der die Geldscheine in den widerspenstigen Automat schiebt, man kann auch mit EC-Karte oder Kreditkarte (mit PIN) zahlen.
Jetzt wartet der Hindernisparcour durch LKWs, Zelte, zugeparkte Wege durch Lieferwagen. Etwa 400 m Weg zum Schiff - sehr nervig mit Gepäckwagen.
Das Gepäck wird man sehr schnell los, falls man keine Gepäcklabel erhalten hat, wird dies hier nachgeholt.
Dann ins Terminal.
Nummern zum Boarden werden ausgegeben. Bis zum Programmpunkt "ausweisen, Foto für den Bordausweis, Kreditkarte hinterlegen" geht eigentlich alles in akzeptabler Zeit voran. Wir sind damit etwa um 12:00 Uhr fertig. Es heißt: Boarding ab 12:30 Uhr.
Also bummeln wir durch Triest, wir haben es ja nicht eilig. Eis, Geschäfte, einige Fotostops in der Umgebung. Etwa 14:00 Uhr sind wir wieder im Terminal - 1,5 Stunden nach Boarding sollte ja zügig etwas voran gehen. Pustenkuchen. Das Boarding hat noch nichtmal begonnen, die Halle ist viel zu klein, alles drängt in eine noch kleinere Halle. Zudem gibt es kein Wort der Erklärung, was ja immer schlecht ist.
Letztlich wird gegen 14:30 begonnen - und eine Stunde später haben es auch wir an Bord geschafft.
Gebucht waren 2 Balkonkabinen mit Verbindungstür - 10136 und 10138. Die Bettenanordnung wurde gleich als "Kingsize" aufgebettet, wir lassen Verbindungstür und Balkon-Trennwand öffnen - Suzy - unsere Housekeeping-Perle - gibt den Wunsch schnell weiter und 10 min später haben wir den Riesen-Balkon.
Die Kabinen wirken sehr großzügig: typischer Eingangsbereich mit 3 Schranktüren - eine Doppeltür mit Kleiderbügeln (und 2 Bademänteln!), eine Tür mit tiefen Schubladen und einem Safe. Dann ein schräges Schränkchen mit der Minibar (Inhalt läßt sich für eine eigene Flasche Wasser gut zusammenschieben) und TV. Einige deutsche Sender (ich hatte mehr als mein Reisebegleiter - bei mir gabs ARD, ZDF, RTL, Eurosport, zudem Euronews, CNN, italienische und 1 russischer Sender, dazu Schiffs-Infokanäle).
Sehr große Spiegelwände gegenüber vom Bett.
Rechts und links des Bettes Nachttische, außerdem eine gut ausgeleuchtete Frisierkommode mit 2 Steckdosen 220 V (kein Adapter nötig).
Das Bad das übliche Minibad, nette Ablage mit 3 Fächern beim Waschbecken, Seife, Duschbad und Shampoo. Die Badetüchter haben eine schöne Größe, auch alle "Nicht-Elfen" können sich gut abtrocknen. Die Dusche mit Duschvorhang und knapp bemessen - aber mit guten Armaturen (Grohe), man kann die gewünschte Temperatur einstellen und sie bleibt auch einigermaßen konstant.
In der Kabine 2 Wasser - die allerdings bei Verbrauch berechnet werden. Außerdem wird eine Obstschale gebracht und regelmäßig aufgefüllt (Apfel, Pfirsich, Banane, Pflaumen)
Auf dem Balkon ein Tischchen und 2 Stühle im "Korbmöbeldesign", sehr angenehm. Keine Verglasung, sondern Metall-Geländer (und ich weiß noch nicht, warum sie mir kindersicherndes Netz gespannt hatten - seufz)
Na ja - Inspektion beendet - der Magen knurrt. Das Buffetrestaurant La Vele ist offen in Deck 11.
Nicht wirklich aufregend das Angebot - aber erstmal tut es das.
Auffallend: Zwar stehen überall "Sanitizer" herum - leider selten einwandfrei funktionsfähig und damit kontraproduktiv - da jeder dann dran rumgrabbelt, ob man irgendwo drücken muß, werden die Dinger die reinsten Keimschleudern.... Quote: wenn jeder 3. funktioniert wie er soll, hat man Glück gehabt.
Auf der Kabine finden wir erste Infos zum nächsten Hafen sowie das Tagesprogramm/Bordprogramm Triest.
Wir haben uns für die 2. Essenszeit einteilen lassen. Im Gegensatz zum letzten Jahr wurde diese leider nochmals nach hinten verschoben - und ist nun bei 20.45 Uhr - was dann doch etwas spät ist.
Aber mal sehen, was die Küche bietet - wir hatten:
Frittierte Artischoken (die waren lecker)
Tortellini in Kapaunsuppe
Pangasiusfilet bzw. Huhn
Semifreddo oder Eis des Tages oder Zuppa Inglese
Und hier zeigte sich schon, was sich während der ganzen Woche bestätigte:
Einige Gerichte sind recht ordentlich - aber: jede Kantine richtet heute das Essen liebevoller an!
In die Suppen (sie wurden heiß serviert - ein Plus) verirrte sich kein bißchen Deko - nicht mal ein bißchen Petersilie oder Schnittlauch.
Nudeln bekam ich serviert, das sah aus, wie aus der Ecke des Warmhaltebehälters auf den Teller geschubst - die bewußten Rigatoni in Käsesauce waren zu weich, und der Klotz auf meinem Teller hatte wirklich die Form einer "Baine Marie". Das Eis des Tages war generell lecker - aber es kam immer als 1 Kugel Eis im Edelstahleisschälchen der 50er Jahre daher.
Der einzige Küchenmitarbeiter, der schon mal was von "Teller anrichten" gehört hat, war offensichtlich der Patissier - die Dessertkuchen waren hübsch auf den Tellern.
Ärgerlich auch: Bis auf ganz wenige Ausnahmen war das Essen würztechnisch leider für ein Altersheim konzipiert. Tomaten-Basilikum-Suppe: Schmeckte wie Baby-Pastasauce (sehr süß), Basilikum hatte die nicht mal im TV gesehen - und Gewürze, Salz, Pfeffer ebenfalls nicht.
Generell:
Klare Suppen waren geschmacklich meist recht gut und kamen heiß auf den Tisch
Gebundene Suppen gehen problemlos auch als Säuglingsnahrung durch - ungesalzen, ungewürzt, fantasielos
Pasta:
Qualität schwankend.
Manche Pasta sehr gut, Risotto ebenfalls. Präsentation wie aus der Bundeswehr-Mannschaftsküche (und damit tue ich denen womöglich sogar unrecht)
Hauptgerichte: Qualität schwankend - von echt lecker bis abenteuerlich. Auch hier wieder: man könnte manches auch ein bißchen hübsch anrichten - das Auge ißt mit - gerade auf einer Kreuzfahrt
Desserts: Das Eis des Tages ist generell (OK, ich steh auf Eis) lecker. Die Kuchen sind manchmal "sehr bunt".
Leider - und das ist echt ein Manko: Das Buffetrestaurant hat ne Speisenpräsentation - da kommt einem die Quelle-Kantine wie ein Novelle-Cuisine-Restaurant vor.
Jetzt hab ich dem Essen viel Raum gegeben - aber ich muß ganz ehrlich sagen - die Erwartungshaltung bei einem Schiff, daß ja im Konzern gerne als 4-Sterne-Produkt offeriert wird, ist schon größer als das Dargebotene. Zudem - in meinen Augen ebenfalls schwierig: In den Bedienrestaurants wird das Essen wirklich "durchgeprügelt" - wir kamen 20:45 Uhr an - und waren einschließlich 1 Flasche Wein zum Essen und 4 Gängen spätestens 1 Stunde später wieder vor der Tür. Flotter Service ist toll - aber das hatte schon was von "wir wollen euch zügig raus haben" an sich.
Weiterer Minuspunkt: Egal, ob Buffetrestaurant oder "Bedienrestaurants" - der Geräuschpegel ist enorm und nervt auch.
07.10. Ancona
Herrlich ist es, sich das Frühstück auf die Kabine bringen zu lassen (das ist gratis). Wir beobachten auf dem Balkon das Anlegen - dabei ein Kaffee und ein Croissant - da fängt Urlaub an.
Ancona selbst ist ja sehr übersichtlich - die Stadt stellt einen Shuttle-Service gratis zur Verfügung, alle 20 min vom Hafen zum Zentrum und zum Dom. Eine Tasche mit Stadtplan, Infoheften etc. erhält jeder Gast bei Ankunft im Hafenterminal. Man fühlt sich sehr willkommen, auch wenn der Ort selbst sehr überschaubar ist.
08.10. Auf See
Zeit zum Sonnenbaden (leider sind die Pools beide nur für sehr Hartgesottene benutzbar - eiskalt und dementsprechend leer). Umso voller die beiden Whirlpools.
Angenehm: Auf Deck 11 stehen immer die Wasserspender zur Verfügung. Wasser und Eis sind immer da, bis 18:00 Uhr auch Kaffee, Tee, kalte Milch.
Und falls es einige Idioten endlich mal kapieren, daß das Verbot, Wasserflaschen zu füllen nichts mit Geiz der Reederei zu tun hat, sondern der Tatsache, daß eventuell nicht jeder das Herpes des Wasserflaschenbesitzers gut verteilt haben möchten auf dem Schiff...... dann wäre ich noch glücklicher. Schön daß der Mann seine Reste aus der Flasche am Getränkespender mit dem Wasser daraus gespült hat und dann das Mundstück irgendwie an den Automaten gefummelt hat. Norovirus ist ja auch ein unbekanntes Wort. (Grummel)
09.10. Gythion
Hier kann man unter anderem Mistra besuchen - wir wollten nur faul sein - in Gythion wird getendert - die 4 größten Rettungsboote werden genutzt - jedes hat eine Kapazität von 120 Gästen zum tendern - ausgenutzt werden nur etwa 70 Gäste pro Boot. Aber wer rechnen kann - es geht flott voran.
Gythion selbst - nett, beschaulich, touristische Highlights eher nicht.
10.10. Piräus
Frühstück auf dem Balkon
Erstmal sollen alle aufgeregten Ausflügler ihre Busse finden - wir fahren Metro. 20 min entlang des Hafens zu Mole E6 am Fährhafen - über die unübersehbare Fußgängerüberbrücke drüber - dann steht man vor dem Bahnhof mit der Metro/S-Bahn nach Athen. Die Bahnen fahren nur in eine Richtung - Falsche fahren ausgeschlossen. Alles ist englisch und griechisch beschriftet und wird auch englisch durchgesagt. Ein Einzelfahrschein bis zur richtigen Haltestelle kostet 0,80 €, es sind 7 Stationen und dauert etwa 10-15 min (Linie 1 - Piräus-Kifissa, Haltestelle Monastiraki). Dort ist man quasi am Fuß der Akropolis, direkt neben der Metro ist schon die erste Ausgrabungsstätte: Die Ruinen der Hadriansbibliothek.
Aufgebrochen waren wir etwa eine Stunde nach den Ausflüglern, gelaufen, zu Fuß zur Akropolis - und begegnet sind wir Heerscharen von MSC-Ausflüglern.
Man teilt sich die Akropolis halt mit tausenden anderer Besucher.
Eintritt Akropolis: 12 €. Wasser kann man für 0,50 € gegenüber des Ticktetschalters übrigens kaufen, auch am Eingang ist noch ein Automat.
11.10. Korfu
Der Kreuzfahrthafen liegt etwa 2,5 km außerhalb der Altstadt - die Shuttlebusse der Reederei kosten 7,00 €, Taxis stehen auch direkt am Schiff. Wir sind hin- und zurück gelaufen - das ist in der Liege-Zeit problemlos möglich. Ein Bummel durch Korfu, eine wirklich nette Stadt, sehenswerte Plätze, schöne Cafes.
12.10 Dubrovnik
Achtung: Hier gilt nicht mehr der Euro - sondern der Kuna - 7 Kuna = 1 Euro. Die MSC Opera legt leider im neuen Hafen an, direkt unter der Franjo-Tuđman-Brücke. Es sind etwa 3 km in die Stadt, der Reederei-Shuttle kostet 8 €. Hier ist der Weg schlechter zum selbstlaufen - daher haben wir geshuttlet. Man wird direkt am Pile Tor abgesetzt. Hier ist ein Büro der Touristenzentrale, Infos gibt es hier. Man kann die Stadtmauer entlanglaufen - Eintritt dafür kostet 50 Kuna.
Viele Läden haben die Preise in Euro und Kuna ausgezeichnet. Ich denke, mit einem gewissen schlechteren Kurs kann man alles auch in Euro bezahlen.
Die Stadt ist wunderschön und sehr sehr touristisch - wer Rothenburg o.d.Tauber kennt - so ist es hier auch. Souvenirs (grauenhafte und nicht ganz so schlimme) Restaurants (für dortiges Einkommen exorbitant teuer), Eisdielen (seufz) udn schnuckelige Katzen...
Costa Cruises war auch da - die tenderten direkt in die Altstadt, RCCL lag neben uns (Splendour of the Seas) - das wurden teilweise die Busse für den Shuttle knapp und die Schlangen lang.
13.10 Triest
Die Kabinen sollten bis 7:00 Uhr geräumt sein - aber man war gnädig mit uns - wir durften noch ohne Gepäck frühstücken und mußten erst dann in die Ausschiffungstreffpunkte.
Von Bord waren wir letztlich ziemlich genau um 10:30 Uhr.
Animation:
Ich bin nicht so der Typ für Ringelpiez mit Anfassen - das Animationsteam agierte meiner Ansicht nach mit Spielchen, die selbst in Clubs an Land seit 30 Jahren nicht mehr durchgeführt werden - was ich im "Cruise-Video" sah, war sehr abschreckend, genauso wie das, was am Pool so stattfand.
Theater/Show
Nach 2 Besuchen haben wir das gelassen - wir haben gesehen : Sexy & Chic - da schwankte das Niveau der einzelnen Darbietungen von gut bis zu Vorstadt-Jazztanzgruppe und "Seasons" - das eher nur Vorstadt-Jazztanz war...
Zudem begann das Theater immer um 23:00 Uhr - nachdem wir ja spätestens um 21:45 Uhr abgefüttert aus dem Restaurant entlassen waren, war das einfach zu lange bis zur Show.... Morpheus rief uns sehr laut eher...
Fotograf:
Das ist immer ein Kapitel für sich. Die Bilder kosten je nach Größe 9,95/14,95/19,95 € und ich habe kein einziges gesehen, für das ich bereit gewesen wäre, diesen Preis zu bezahlen. Man sollte doch meinen, bei tausenden von Bildern setzt irgendwann eine Übung ein. Die Bilder waren entweder mit Weichzeichner bis zur unkenntlichkeit verunstaltet oder aber so "flach". Getoppt wurde das nur durch die "Studioaufnahmen" von ner Dekostoffbahn als Hintergrund.
Aber gekauft wurde reichlich.
Mitternachtsbuffet: Wir haben kein einziges besucht (Morpheus....)
Galaabend: von 1800 Gästen hatten vielleicht 5 Gäste etwas an, was man als entsprechende Kleidung bezeichnen kann. Da auch das Essen an diesem Abend in einer Stunde durchgepeitscht wurde, auch nicht außergewöhnlich war, kann ich nur sagen: Sollten sie extra Garderobe kaufen wollen, vergewissern sie sich, daß sie die Kleider wieder zurückgeben können, falls nicht benötigt....Stöckelschuhe, schwarzer Rock und aufwendigere Bluse, evtl. mit Seidenstola ist völlig ausreichend. Viele kamen mit weniger...
So - mag sein, daß vieles mäkelig klingt.
Wir haben bezahlt 1050 € für die Reise pro Person, Balkonkabine
Man sollte aber einfach den Maßstab nehmen: Wir haben 2005 für 850 $ pro Person eine Minisuite mit Balkon bei NCL gehabt, vergleichbare Reisedauer, Reisedatum.
Die Hardware bei MSC stimmt, das Schiff ist eigentlich schön. Das Personal ist zum großen Teil auch sehr gut. Aber man gibt den Leuten nicht das Nötige an die Hand, was daraus zu machen. Es fehlt nicht an den Zutaten - es fehlt oft an der Liebe zum Detail.
Ich werde demnächst noch Bilder online stellen.
Mit der richtigen Route und dem richtigen Angebot würde ich evtl. wieder mit MSC reisen - sollte aber NCL oder RCCL auf ähnlicher Route für einen ähnlichen Preis fahren, würde ich garantiert diese vorziehen.
Preise:
Wasser 0,75 l: 1,90 €
Cola/Limo 0,33 l: 2,80 €
Wein ab etwa 22,00 €
Espresso 1,10 €
Cocktails: 6,90 €, Angebot des Tages meist 5,70 €
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht gelangweilt.
Wendy
Gerade eben sind wir wieder eingetroffen - nun will ich auch erstmal kurz berichten, wie die Reise war.
Anreise:
Wir sind mit dem eigenen Wagen am Vortag bis Udine gefahren, haben dort übernachtet. Hotel war das Hotel President Udine - das Haus bietet sehr gute Wochenendraten inkl. einen für italienische Verhältnisse überaus anständigen Frühstück. Die Zimmer sind gut ausgestattet, die Lage ruhig, aber in Laufweite zum historischen Zentrum und eine wirklich gute Pizzeria/Trattoria ist direkt gegenüber des Hotels. (EInzelzimmer inkl. Frühstück 53,00 €)
Am 06.10. ging es dann in einer knappen Stunde nach Triest - am Hafen waren wir etwa gegen 11 Uhr. Im Moment sind dort chaotische Zustände: Irgendeine Ausstellung/Messe oder sonstwas ist mit fest installierten Zeltanlagen entlang der Molen. Dadurch ist einmal die Lage sehr unübersichtlich, es gibt keine Parkplätze, MSC Gäste werden allerdings kurz zum Ausladen in eine Einfahrt vor dem Schiff gelassen. Das sieht man aber nur, wenn man von der "richtigen Seite" her kommt, es steht ein Mitarbeiter mit einem handbeschrifteten DIN A 4 Blatt da und winkt einen ein. Es fehlt ebenfalls eine Beschilderung zu den reservierten Parkflächen, falls man von der "falschen" Richtung aus kommt.
Zur Info: Die Parkplätze sind am "Molo 4", reserviert ist auch nichts konkret, der Platz aber ausreichend. Preis 60,00 € für die Woche Kreuzfahrt, freundliches hilfsbereites Personal, Gepäckwagen. Bei der Ausfahrt steht jemand da, der die Geldscheine in den widerspenstigen Automat schiebt, man kann auch mit EC-Karte oder Kreditkarte (mit PIN) zahlen.
Jetzt wartet der Hindernisparcour durch LKWs, Zelte, zugeparkte Wege durch Lieferwagen. Etwa 400 m Weg zum Schiff - sehr nervig mit Gepäckwagen.
Das Gepäck wird man sehr schnell los, falls man keine Gepäcklabel erhalten hat, wird dies hier nachgeholt.
Dann ins Terminal.
Nummern zum Boarden werden ausgegeben. Bis zum Programmpunkt "ausweisen, Foto für den Bordausweis, Kreditkarte hinterlegen" geht eigentlich alles in akzeptabler Zeit voran. Wir sind damit etwa um 12:00 Uhr fertig. Es heißt: Boarding ab 12:30 Uhr.
Also bummeln wir durch Triest, wir haben es ja nicht eilig. Eis, Geschäfte, einige Fotostops in der Umgebung. Etwa 14:00 Uhr sind wir wieder im Terminal - 1,5 Stunden nach Boarding sollte ja zügig etwas voran gehen. Pustenkuchen. Das Boarding hat noch nichtmal begonnen, die Halle ist viel zu klein, alles drängt in eine noch kleinere Halle. Zudem gibt es kein Wort der Erklärung, was ja immer schlecht ist.
Letztlich wird gegen 14:30 begonnen - und eine Stunde später haben es auch wir an Bord geschafft.
Gebucht waren 2 Balkonkabinen mit Verbindungstür - 10136 und 10138. Die Bettenanordnung wurde gleich als "Kingsize" aufgebettet, wir lassen Verbindungstür und Balkon-Trennwand öffnen - Suzy - unsere Housekeeping-Perle - gibt den Wunsch schnell weiter und 10 min später haben wir den Riesen-Balkon.
Die Kabinen wirken sehr großzügig: typischer Eingangsbereich mit 3 Schranktüren - eine Doppeltür mit Kleiderbügeln (und 2 Bademänteln!), eine Tür mit tiefen Schubladen und einem Safe. Dann ein schräges Schränkchen mit der Minibar (Inhalt läßt sich für eine eigene Flasche Wasser gut zusammenschieben) und TV. Einige deutsche Sender (ich hatte mehr als mein Reisebegleiter - bei mir gabs ARD, ZDF, RTL, Eurosport, zudem Euronews, CNN, italienische und 1 russischer Sender, dazu Schiffs-Infokanäle).
Sehr große Spiegelwände gegenüber vom Bett.
Rechts und links des Bettes Nachttische, außerdem eine gut ausgeleuchtete Frisierkommode mit 2 Steckdosen 220 V (kein Adapter nötig).
Das Bad das übliche Minibad, nette Ablage mit 3 Fächern beim Waschbecken, Seife, Duschbad und Shampoo. Die Badetüchter haben eine schöne Größe, auch alle "Nicht-Elfen" können sich gut abtrocknen. Die Dusche mit Duschvorhang und knapp bemessen - aber mit guten Armaturen (Grohe), man kann die gewünschte Temperatur einstellen und sie bleibt auch einigermaßen konstant.
In der Kabine 2 Wasser - die allerdings bei Verbrauch berechnet werden. Außerdem wird eine Obstschale gebracht und regelmäßig aufgefüllt (Apfel, Pfirsich, Banane, Pflaumen)
Auf dem Balkon ein Tischchen und 2 Stühle im "Korbmöbeldesign", sehr angenehm. Keine Verglasung, sondern Metall-Geländer (und ich weiß noch nicht, warum sie mir kindersicherndes Netz gespannt hatten - seufz)
Na ja - Inspektion beendet - der Magen knurrt. Das Buffetrestaurant La Vele ist offen in Deck 11.
Nicht wirklich aufregend das Angebot - aber erstmal tut es das.
Auffallend: Zwar stehen überall "Sanitizer" herum - leider selten einwandfrei funktionsfähig und damit kontraproduktiv - da jeder dann dran rumgrabbelt, ob man irgendwo drücken muß, werden die Dinger die reinsten Keimschleudern.... Quote: wenn jeder 3. funktioniert wie er soll, hat man Glück gehabt.
Auf der Kabine finden wir erste Infos zum nächsten Hafen sowie das Tagesprogramm/Bordprogramm Triest.
Wir haben uns für die 2. Essenszeit einteilen lassen. Im Gegensatz zum letzten Jahr wurde diese leider nochmals nach hinten verschoben - und ist nun bei 20.45 Uhr - was dann doch etwas spät ist.
Aber mal sehen, was die Küche bietet - wir hatten:
Frittierte Artischoken (die waren lecker)
Tortellini in Kapaunsuppe
Pangasiusfilet bzw. Huhn
Semifreddo oder Eis des Tages oder Zuppa Inglese
Und hier zeigte sich schon, was sich während der ganzen Woche bestätigte:
Einige Gerichte sind recht ordentlich - aber: jede Kantine richtet heute das Essen liebevoller an!
In die Suppen (sie wurden heiß serviert - ein Plus) verirrte sich kein bißchen Deko - nicht mal ein bißchen Petersilie oder Schnittlauch.
Nudeln bekam ich serviert, das sah aus, wie aus der Ecke des Warmhaltebehälters auf den Teller geschubst - die bewußten Rigatoni in Käsesauce waren zu weich, und der Klotz auf meinem Teller hatte wirklich die Form einer "Baine Marie". Das Eis des Tages war generell lecker - aber es kam immer als 1 Kugel Eis im Edelstahleisschälchen der 50er Jahre daher.
Der einzige Küchenmitarbeiter, der schon mal was von "Teller anrichten" gehört hat, war offensichtlich der Patissier - die Dessertkuchen waren hübsch auf den Tellern.
Ärgerlich auch: Bis auf ganz wenige Ausnahmen war das Essen würztechnisch leider für ein Altersheim konzipiert. Tomaten-Basilikum-Suppe: Schmeckte wie Baby-Pastasauce (sehr süß), Basilikum hatte die nicht mal im TV gesehen - und Gewürze, Salz, Pfeffer ebenfalls nicht.
Generell:
Klare Suppen waren geschmacklich meist recht gut und kamen heiß auf den Tisch
Gebundene Suppen gehen problemlos auch als Säuglingsnahrung durch - ungesalzen, ungewürzt, fantasielos
Pasta:
Qualität schwankend.
Manche Pasta sehr gut, Risotto ebenfalls. Präsentation wie aus der Bundeswehr-Mannschaftsküche (und damit tue ich denen womöglich sogar unrecht)
Hauptgerichte: Qualität schwankend - von echt lecker bis abenteuerlich. Auch hier wieder: man könnte manches auch ein bißchen hübsch anrichten - das Auge ißt mit - gerade auf einer Kreuzfahrt
Desserts: Das Eis des Tages ist generell (OK, ich steh auf Eis) lecker. Die Kuchen sind manchmal "sehr bunt".
Leider - und das ist echt ein Manko: Das Buffetrestaurant hat ne Speisenpräsentation - da kommt einem die Quelle-Kantine wie ein Novelle-Cuisine-Restaurant vor.
Jetzt hab ich dem Essen viel Raum gegeben - aber ich muß ganz ehrlich sagen - die Erwartungshaltung bei einem Schiff, daß ja im Konzern gerne als 4-Sterne-Produkt offeriert wird, ist schon größer als das Dargebotene. Zudem - in meinen Augen ebenfalls schwierig: In den Bedienrestaurants wird das Essen wirklich "durchgeprügelt" - wir kamen 20:45 Uhr an - und waren einschließlich 1 Flasche Wein zum Essen und 4 Gängen spätestens 1 Stunde später wieder vor der Tür. Flotter Service ist toll - aber das hatte schon was von "wir wollen euch zügig raus haben" an sich.
Weiterer Minuspunkt: Egal, ob Buffetrestaurant oder "Bedienrestaurants" - der Geräuschpegel ist enorm und nervt auch.
07.10. Ancona
Herrlich ist es, sich das Frühstück auf die Kabine bringen zu lassen (das ist gratis). Wir beobachten auf dem Balkon das Anlegen - dabei ein Kaffee und ein Croissant - da fängt Urlaub an.
Ancona selbst ist ja sehr übersichtlich - die Stadt stellt einen Shuttle-Service gratis zur Verfügung, alle 20 min vom Hafen zum Zentrum und zum Dom. Eine Tasche mit Stadtplan, Infoheften etc. erhält jeder Gast bei Ankunft im Hafenterminal. Man fühlt sich sehr willkommen, auch wenn der Ort selbst sehr überschaubar ist.
08.10. Auf See
Zeit zum Sonnenbaden (leider sind die Pools beide nur für sehr Hartgesottene benutzbar - eiskalt und dementsprechend leer). Umso voller die beiden Whirlpools.
Angenehm: Auf Deck 11 stehen immer die Wasserspender zur Verfügung. Wasser und Eis sind immer da, bis 18:00 Uhr auch Kaffee, Tee, kalte Milch.
Und falls es einige Idioten endlich mal kapieren, daß das Verbot, Wasserflaschen zu füllen nichts mit Geiz der Reederei zu tun hat, sondern der Tatsache, daß eventuell nicht jeder das Herpes des Wasserflaschenbesitzers gut verteilt haben möchten auf dem Schiff...... dann wäre ich noch glücklicher. Schön daß der Mann seine Reste aus der Flasche am Getränkespender mit dem Wasser daraus gespült hat und dann das Mundstück irgendwie an den Automaten gefummelt hat. Norovirus ist ja auch ein unbekanntes Wort. (Grummel)
09.10. Gythion
Hier kann man unter anderem Mistra besuchen - wir wollten nur faul sein - in Gythion wird getendert - die 4 größten Rettungsboote werden genutzt - jedes hat eine Kapazität von 120 Gästen zum tendern - ausgenutzt werden nur etwa 70 Gäste pro Boot. Aber wer rechnen kann - es geht flott voran.
Gythion selbst - nett, beschaulich, touristische Highlights eher nicht.
10.10. Piräus
Frühstück auf dem Balkon
Erstmal sollen alle aufgeregten Ausflügler ihre Busse finden - wir fahren Metro. 20 min entlang des Hafens zu Mole E6 am Fährhafen - über die unübersehbare Fußgängerüberbrücke drüber - dann steht man vor dem Bahnhof mit der Metro/S-Bahn nach Athen. Die Bahnen fahren nur in eine Richtung - Falsche fahren ausgeschlossen. Alles ist englisch und griechisch beschriftet und wird auch englisch durchgesagt. Ein Einzelfahrschein bis zur richtigen Haltestelle kostet 0,80 €, es sind 7 Stationen und dauert etwa 10-15 min (Linie 1 - Piräus-Kifissa, Haltestelle Monastiraki). Dort ist man quasi am Fuß der Akropolis, direkt neben der Metro ist schon die erste Ausgrabungsstätte: Die Ruinen der Hadriansbibliothek.
Aufgebrochen waren wir etwa eine Stunde nach den Ausflüglern, gelaufen, zu Fuß zur Akropolis - und begegnet sind wir Heerscharen von MSC-Ausflüglern.
Man teilt sich die Akropolis halt mit tausenden anderer Besucher.
Eintritt Akropolis: 12 €. Wasser kann man für 0,50 € gegenüber des Ticktetschalters übrigens kaufen, auch am Eingang ist noch ein Automat.
11.10. Korfu
Der Kreuzfahrthafen liegt etwa 2,5 km außerhalb der Altstadt - die Shuttlebusse der Reederei kosten 7,00 €, Taxis stehen auch direkt am Schiff. Wir sind hin- und zurück gelaufen - das ist in der Liege-Zeit problemlos möglich. Ein Bummel durch Korfu, eine wirklich nette Stadt, sehenswerte Plätze, schöne Cafes.
12.10 Dubrovnik
Achtung: Hier gilt nicht mehr der Euro - sondern der Kuna - 7 Kuna = 1 Euro. Die MSC Opera legt leider im neuen Hafen an, direkt unter der Franjo-Tuđman-Brücke. Es sind etwa 3 km in die Stadt, der Reederei-Shuttle kostet 8 €. Hier ist der Weg schlechter zum selbstlaufen - daher haben wir geshuttlet. Man wird direkt am Pile Tor abgesetzt. Hier ist ein Büro der Touristenzentrale, Infos gibt es hier. Man kann die Stadtmauer entlanglaufen - Eintritt dafür kostet 50 Kuna.
Viele Läden haben die Preise in Euro und Kuna ausgezeichnet. Ich denke, mit einem gewissen schlechteren Kurs kann man alles auch in Euro bezahlen.
Die Stadt ist wunderschön und sehr sehr touristisch - wer Rothenburg o.d.Tauber kennt - so ist es hier auch. Souvenirs (grauenhafte und nicht ganz so schlimme) Restaurants (für dortiges Einkommen exorbitant teuer), Eisdielen (seufz) udn schnuckelige Katzen...
Costa Cruises war auch da - die tenderten direkt in die Altstadt, RCCL lag neben uns (Splendour of the Seas) - das wurden teilweise die Busse für den Shuttle knapp und die Schlangen lang.
13.10 Triest
Die Kabinen sollten bis 7:00 Uhr geräumt sein - aber man war gnädig mit uns - wir durften noch ohne Gepäck frühstücken und mußten erst dann in die Ausschiffungstreffpunkte.
Von Bord waren wir letztlich ziemlich genau um 10:30 Uhr.
Animation:
Ich bin nicht so der Typ für Ringelpiez mit Anfassen - das Animationsteam agierte meiner Ansicht nach mit Spielchen, die selbst in Clubs an Land seit 30 Jahren nicht mehr durchgeführt werden - was ich im "Cruise-Video" sah, war sehr abschreckend, genauso wie das, was am Pool so stattfand.
Theater/Show
Nach 2 Besuchen haben wir das gelassen - wir haben gesehen : Sexy & Chic - da schwankte das Niveau der einzelnen Darbietungen von gut bis zu Vorstadt-Jazztanzgruppe und "Seasons" - das eher nur Vorstadt-Jazztanz war...
Zudem begann das Theater immer um 23:00 Uhr - nachdem wir ja spätestens um 21:45 Uhr abgefüttert aus dem Restaurant entlassen waren, war das einfach zu lange bis zur Show.... Morpheus rief uns sehr laut eher...
Fotograf:
Das ist immer ein Kapitel für sich. Die Bilder kosten je nach Größe 9,95/14,95/19,95 € und ich habe kein einziges gesehen, für das ich bereit gewesen wäre, diesen Preis zu bezahlen. Man sollte doch meinen, bei tausenden von Bildern setzt irgendwann eine Übung ein. Die Bilder waren entweder mit Weichzeichner bis zur unkenntlichkeit verunstaltet oder aber so "flach". Getoppt wurde das nur durch die "Studioaufnahmen" von ner Dekostoffbahn als Hintergrund.
Aber gekauft wurde reichlich.
Mitternachtsbuffet: Wir haben kein einziges besucht (Morpheus....)
Galaabend: von 1800 Gästen hatten vielleicht 5 Gäste etwas an, was man als entsprechende Kleidung bezeichnen kann. Da auch das Essen an diesem Abend in einer Stunde durchgepeitscht wurde, auch nicht außergewöhnlich war, kann ich nur sagen: Sollten sie extra Garderobe kaufen wollen, vergewissern sie sich, daß sie die Kleider wieder zurückgeben können, falls nicht benötigt....Stöckelschuhe, schwarzer Rock und aufwendigere Bluse, evtl. mit Seidenstola ist völlig ausreichend. Viele kamen mit weniger...
So - mag sein, daß vieles mäkelig klingt.
Wir haben bezahlt 1050 € für die Reise pro Person, Balkonkabine
Man sollte aber einfach den Maßstab nehmen: Wir haben 2005 für 850 $ pro Person eine Minisuite mit Balkon bei NCL gehabt, vergleichbare Reisedauer, Reisedatum.
Die Hardware bei MSC stimmt, das Schiff ist eigentlich schön. Das Personal ist zum großen Teil auch sehr gut. Aber man gibt den Leuten nicht das Nötige an die Hand, was daraus zu machen. Es fehlt nicht an den Zutaten - es fehlt oft an der Liebe zum Detail.
Ich werde demnächst noch Bilder online stellen.
Mit der richtigen Route und dem richtigen Angebot würde ich evtl. wieder mit MSC reisen - sollte aber NCL oder RCCL auf ähnlicher Route für einen ähnlichen Preis fahren, würde ich garantiert diese vorziehen.
Preise:
Wasser 0,75 l: 1,90 €
Cola/Limo 0,33 l: 2,80 €
Wein ab etwa 22,00 €
Espresso 1,10 €
Cocktails: 6,90 €, Angebot des Tages meist 5,70 €
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht gelangweilt.
Wendy