Kreuzfahrten-Treff.de - Forum

AIDA schickt einen Rentner noch vor dem Ablegen wieder von Bord und verlangt 75% der Reisekosten als Erstattung!
Später reduziert das Unternehmen diesen Betrag auf 50%.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 10034.html

...da gab es doch schon mal so einen Fall, der durch die Medien ging.

Hallo,
sicherlich gibt es für alles Paragraphen in den Reisebeschreibungen, -bedingungen usw.
Kulanz wird ab manchen Summen wohl nicht mehr angewendet.
Eine Lehre sollte es von allen zukünftigen (nicht nur älteren) Reisenden gezogen werden, dass die Reiseabbruchversicherung ev. hilft.
Wäre interessant, ob und wie viel diese dann tatsächlich auch zahlen würde.
Wie hat der Arzt eigentlich festgestellt, dass der Gast nicht reisefähig ist ?
Die SNRÜ hat doch sicherlich noch nicht stattgefunden, sodass man noch nicht feststellen konnte, ob er das mitmachen kann.
Es bleiben einige Fragen offen...

biko hat geschrieben:...Eine Lehre sollte es von allen zukünftigen (nicht nur älteren) Reisenden gezogen werden, dass die Reiseabbruchversicherung ev. hilft.
Wäre interessant, ob und wie viel diese dann tatsächlich auch zahlen würde.

Es bleiben einige Fragen offen...

Nach meiner Kenntnis zahlen die RRV und RAV nur bei AKUTEN Neuerkrankungen!

In diesem Fall hätten sie also keine Anwendung finden können!

Kruizefan,

ich denke mal, wenn das Schiff die Reisefähigkeit abstreitet und den Gast von Bord verweist, dann sollte die Reiseabbruchversicherung greifen.

biko,

aus dem Beitrag ergibt sich, dass wohl der Kabinensteward die Schiffsleitung auf den Gast aufmerksam gemacht hat. Er soll dann im Buffetrestaurant angetroffen worden sein. Dort soll ihm wohl eröffnet worden sein, dass er nicht an Bord bleiben könne.

Eine Stellungnahme von AIDA gibt es leider nicht. Auch hier - wie im von Raoul schon verlinkten Fall - wäre es interessant zu wissen, was denn der Arzt bzw. AIDA dazu sagt.

Die AGBs der Reedereien sind da aber durchaus alle klar und deutlich, wer nicht reisefähig ist oder wer ein Risiko für die Sicherheit an Bord darstellt, dem kann die Beförderung verweigert werden.

Im Zweifel ist das halt eine Spontaneinschätzung durch den Bordarzt und schließlich die Entscheidung des Kapitäns.

Gruß

Carmen

auf dem unaussprechlichen Kreuzfahrtblog gibt es eine Stellungnahme von Aida. Sinngemäß: einseitige Darstellung, es gab gute Gründe, die man dem NDR auch dargelegt hat, auf die medizinischen Details könne man in der Öffentlichkeit nicht eingehen. Inzwischen geht es dem Rentner wohl deutlich schlechter (Schlaganfall), so dass man das mit der "guten Verfassung" im Sommer auch nicht mehr nachvollziehen kann.

Mit Vorverurteilungen sollte man jedenfalls vorsichtig sein, es gibt zu allem zwei Seiten.

Mein Mann sitzt im Rollstuhl und kann keinerlei SNRÜ oder ä. mitmachen (Pflegestufe 3-voll pflegebedürftig). Mit ihm habe ich bis jetzt 3 Kreuzfahrten gemacht, Princess, NCL, MSC. Hervorragend darauf vorbereitet sind die amerikanischen Reedereien, sowohl bei der Hilfe als auch im Umgang mit Schwerbehinderten. Bei NCL wurde unsere Kabine auf einer Liste notiert, damit bei einer Evakuierung sofort von der Crew Hilfe geschickt wird, um meinen Mann von Bord zu bringen (tragen?).
Allerdings steht klar in a l l e n Reisebedingungen, dass eine Begleitperson dabei sein muss, ansonsten kann die Mitfahrt verweigert werden. In diesem AIDA-Fall kann ich aus diesem Grund die Entscheidung nachvollziehen. Mit einer Begleitung, die sich im Notfall "kümmern" könnte, wäre die Entscheidung sicher anders ausgefallen.
AIDA würde ich für eine Kreuzfahrt mit meinem Mann n i c h t auswählen, sowohl die Räumlichkeiten als auch das Publikum sind nicht auf Behinderte eingestellt. Ich bin nicht fokussiert auf amerikanische Reedereien, aber sie sind den europäischen in dieser Beziehung einige (eher viele) Schritte voraus.

Elisabeth

Ich habe aber bei meinen Aidafahrten nicht nur Rollstühle erlebt sondern auch Rollatoren. Die neueren Aidaschiffe sind barrierefrei. Auch bei älteren Einheiten wie z B der Artania sind Rampen an den Ausgängen und auch hier haben sogar Rollstuhlfahrer getendert,

Hauptgrund für die Entscheidung des Arztes und des Kapitäns war wohl, dass der Passagier keine Begleitung hatte und sich auch schwer artikulieren konnte. Das konnte man dem Film-Beitrag deutlich entnehmen und dies war wohl - nach leichtem Schlaganfall vor der Reise - bei Reiseantritt schon so. Darum hat Aida richtig gehandelt. Die journalistischen Entrüstungsstürme sind daher völlig unberechtigt.

Ich denke, man muss zwei Dinge unterscheiden:
1. Die Entscheidung, den Gast nicht mitzunehmen.
2. Die Forderung nach Stornokosten.

Ob der Gast fähig gewesen wäre, die Reise alleine durchzuführen, vermag wohl kein Außenstehender heute verlässlich beantworten zu können. Der Schlaganfall trat ja auch erst nach dem Reisetermin auf. Zu Denken gibt mir aber, dass der Gast offensichtlich fähig war, eigenständig mit dem Zug nach Kiel anzureisen, das Schiff zu finden und dann wohl auch ohne Probleme eingecheckt worden ist. Dazu gehört u. a. bei Aida Cruises, den kurzen Gesundheits-Fragebogen eigenständig auszufüllen. Das hat der Gast wohl auch ohne Probleme geschafft. Dass dann ausgerechnet einem "Kabinensteward" (die Bettenmacher bei Aida würde ich nie so bezeichnen) aufgefallen sein soll, dass der Gast nicht reisefähig zu sein schien, erscheint mir recht unglaubwürdig. Üblicherweise bekommen die Passagiere am Einschiffungstag niemand vom Housekeeping zu sehen. Das dort i. d. R. eingesetzte philippinische Personal schätze ich auch nicht so ein, dass diese aufgrund einer Moment-Begegnung Alarm schlagen würden.

Wäre die Reisefähigkeit in Frage zu stellen, hätte dies doch bereits dem Check-in-Personal auffallen müssen. Dies ist aber offensichtlich nicht geschehen. Und das Restaurant hatte der Gast auch eigenständig gefunden...

Weiter sollte berücksichtigt werden, dass der Bordarzt Arbeitnehmer bei Aida Cruises ist. Sicher hat er Entscheidungsgewalt (und das ist prinzipiell auch gut so, denn irgendeiner muss entscheiden); ein 'Gschmäckle' bleibt dabei aber immer, weil ein Interessenskonflikt durchaus besteht.

Die andere Sache ist die Berechnung von Stornokosten. Aida Cruises hat den Gast beim Check-in akzeptiert. Ich unterstelle (!) nun mal, dass sich der Gesundheitszustand im Zeitraum zwischen Check-in und Rauswurf nicht dramatisch verschlechtert hat. Hier hat Aida Cruises m. E. den Anspruch verwirkt, da der Gast ja bereits akzeptiert war. (Nein, ich bin kein Jurist; das ist meine laienhafte Anschauung.)

Brennend interessieren würde mich, ob die Kabine des Herrn dann tatsächlich unbelegt blieb während der gesamten Reise - manchmal trifft es sich ja auch ganz gut, wenn mal was frei bleibt. (Ein Schelm, wer jetzt Böses denkt... )

Gruß

Diddn

Hier noch ein Beitrag von der reißerischen Presse " Die Welt "

http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... ollte.html

Leute, ich finde die AIDA Stellungnahme nicht .
Kann mir jemand dabei behilflich sein ?

ginus hat geschrieben:Leute, ich finde die AIDA Stellungnahme nicht .
Kann mir jemand dabei behilflich sein ?

...gemäß Punkt 7.i) der Forenregeln darf in diesem Fall kein Link gepostet - und auch nicht umschrieben oder die Seite ohne Link genannt - werden!

Diddn hat geschrieben:)

Brennend interessieren würde mich, ob die Kabine des Herrn dann tatsächlich unbelegt blieb während der gesamten Reise - manchmal trifft es sich ja auch ganz gut, wenn mal was frei bleibt. (Ein Schelm, wer jetzt Böses denkt... )

Gruß

Diddn

ich denke nicht aida verzichtet freiwillig auf gäste die vermutlich den regulären premium-preis mit 70% einzelkabinen-zuschlag bezahlt haben.der am anfang des films genannte preis von über 5.000 eur sieht danach aus. vielleicht ist das schon der erste umstand dass man ihm eine teure reise ohne entsprechende absicherung verkauft hat. ich möchte jetzt nicht eine diskussion lostreten (vario vs premium),
für wunschkabinen und wunschreisen bleibt manchmal nur die option nach den katalogpreisen zu buchen.

Ich bin immer noch am suchen nach dem AIDA Statement.

Bis jetzt vermisse ich auf jeden Fall die Aussage der Arzt habe den Passagier vor der Verweisung auch gründlich untersucht. Auch im bin nach der Anreise schon mal ziemlich gestresst und nicht mehr gut drauf.

Da verzichte ich doch wohl besser -weiterhin-auf eine Aida Buchung obwohl mich die Kapverden Cruise interessiert hätte.

Ich bin sehr betroffen in der Angelegenheit und verstehe so einiges (noch?) nicht.

ginus

Vor allem finde ich den Hinweis wegen dem "artikulieren" nicht? Wie muss man sich bei AIDA denn artikulieren können um an einer simplen Nordkap-KF teilnehmen zu können????????????????????

Am Flughafen Tegel hat man heute morgen einen 40-Jährigen verhaftet, der als Arzt mehrere hundert Passagiere und Besatzungsmitglieder von Aida für 7.500 Gehalt im Monat behandelt hat. Er kam aus Miami und sitzt jetzt in U-Haft.
Passt ganz gut hier rein.

Tscha, jetzt würde dann nur noch interessieren ob es einen Zusammenhang der beiden Fälle, also gemeinsam Handelnde, gibt?

ginus

Auch wenn es sich jetzt vielleicht nicht so toll anhört, was ich jetzt schreibe, aber das Schiff hat zwar ein Krankenhaus, ist aber keines. Und wenn der Mann [...], hätte er die Reise storniert und die Stornokosten wären in diesem Fall garantiert von der Versicherung übernommen worden.

...und aus welchem Grund hätte er selbst stornieren sollen ?
Das hätte er vor der Reise machen können, wenn er einen Beleg von einem Arzt bekommen hätte. Aber er fühlte sich doch selbst in der Lage diese Reise durchzuführen.

Ein vernünftiger Arzt hätte ihm bestimmt von der Reise abgeraten und ihm auch ein entsprechendes Attest ausgestellt.

Vernunft hin oder her...
Ich denke mal, der Gast ist in seinem Alter regelmäßig beim Hausarzt und hat ihn gefragt, ob er das noch machen darf.
Es gibt genügend Beispiele für Leute über 80, die auf KF gehen und sich dabei sehr wohl fühlen.
Sicherlich spielt in diesem Alter immer ein gewisses Risiko mit. Das kann aber auch zu Hause mal schief gehen...