Bericht: Seabourn Sojourn 10.– 17.10.2015 – Unbeschreiblich!
Verfasst: 18.10.2015 20:35
Reisevorbereitung
Für mich gibt es nur eine Reederei, die alle „Stückerl“ spielt und das ist Seabourn. Nach vier Reisen ist man richtig süchtig. Leider wurden in den 18 Monaten die drei Triplets (Pride, Legend und Spirit) an Windstar verkauft und somit waren meine Lieblingsschiffe weg. Mit dem Verkauf stiegen auch die Seabourn-Preise gewaltig an und so dachte ich mir, dass die Reise im Jahr 2013 wohl die letzte war. Reisen mit Tagespreise jenseits von € 400,-- pro Person finde ich nicht mehr gerechtfertigt. Zufällig entdecke im Mai 2015 eine Seabourn-Reise (7 Nächte) im Oktober 2015 um € 2.499,-- in der Garantie-Balkonkabine. Mit dem Open-Booking-Bonus von 5% reduzierte sich der Reisepreis auf rund € 2.386,-- - somit einen Tagespreis von rund € 340,-- pro Person. Im Reisepreis ist defacto alles mit Ausnahme der Ausflüge und besonderer Weine inkludiert. Bei unseren letzten Reisen sind wir jeweils mit einer $ 0,-- Rechnung von Board gegangen.
Monte Carlo war unser Abfahrts- und Ankunftshafen. Gebucht wurden die Flüge bei Air-Berlin (wobei auch die Austrian von Wien nach Nizza fliegt – dort waren aber die Flugzeiten nicht optimal).
Die Reiseunterlagen kamen ca 10 Tage vor der Abreise in einer Dokumentenhülle (sieht aus wie eine Ipad-Hülle) mit zwei Kofferanhängern pro Person (sehr elegant). Ca. eine Woche vor der Abreise haben wir unsere Kabine zugewiesen bekommen und auch den Web-Check-in durchgeführt und unsere „Wunsch-Mini-Bar“ zusammengestellt. Bei Seabourn kann man sich bereits vor der Abreise im Online-Portal die Wunschalkoholika zusammenstellen (2 große Flaschen). Sind diese leer, so bekommt man kostenlos eine „Nachlieferung“ während der Reise.
Anreise:
Der Abflug von Wien erfolgt um 10.45 Uhr mit der Air Berlin mit der pünktlichen Ankunft in Nizza so um 12.30 Uhr. Da wir ohne Gepäck unterwegs waren, sind wir gleich in den Express Bus 110 nach Monte Carlo eingestiegen. Der optimale Ausstiegsplatz für den Cruiseport ist der Place d´armes. Dort sind es noch ca 10 Minuten zu gehen. Der Bus kostet € 20,-- pro Person und benötigt für die Fahrt ca 45 Minuten (fährt über die Autobahn). Das Gepäck wurde von Bekannten mitgenommen, die auch bei dieser Reise mit uns unterwegs waren und aufgrund der „Flugangst“ mit dem Auto vom Burgenland unterwegs waren. Das Parken ist beim Cruise Port ohne Probleme möglich und vor allem sehr günstig. Wir haben den Tipp bekommen, dass man beim Autoabholen sagen sollte, dass man von einer Kreuzfahrt kommt und dann einen Spezialparkpreis bekommt. Meine Bekannten haben dies auch gemacht und haben dann für eine Woche Parken € 43,-- bezahlt (statt € 20,-- pro Tag).
Check-In:
Der Check-In erfolgt direkt am Cruiseport ohne Wartezeit. Wir bekamen die Zimmerkarten und wurden an der Gangway schon sehr freundlich vom Personal begrüßt. Nach der Kartenüberprüfung wartete schon ein Mitarbeiter auf uns und brachten uns in unsere Kabine mit der Nummer 657. Die erste Kabine auf Deck 6 (wir bekamen ein Upgrade auf V5). In der Kabine stand schon der gekühlte Champagner und wartete nur noch „geköpft“ zu werden. 10 Minuten später stellte sich schon unsere Room-Stewardess Thalita aus Brasilien vor und bat uns unsere bevorzugte Seife auszuwählen. Weiters wollte sie wissen, was noch in der Minibar fehlt und ob wir irgendwelche Sonderwünsche hätte. Ich bat um einen DVD-Player (der auf den alten Seabourn-Schiffen in der Kabine Standard war). Dieser wurde rund eine Stunde später auch geliefert und angeschlossen.
Kabine:
Die Suite 657 (es gibt auf Seabourn nur Suiten) war die erste Kabine auf dem 6-er Deck. Die Lage erwies sich lärmtechnisch nicht als optimal, da die Gäste der anderen Kabinen auf Deck 6 immer an unsere Kabine vorbei mussten und man dies auch hörte. Sonst hörte man aber keine Geräusche (mit Ausnahme des Herunterlassens der Tenderboote in der Früh). Die Kabine selber hat 28 m2 und eine Balkon von rund 6 m2. Rechts neben dem Eingang befindet das Bad mit einer Badewanne und einer gefliesten Dusche mit einer Glastüre. Es gibt ein Doppelwaschbecken und alles ist aus Marmor (sehr gediegen). Das WC befindet sich zwischen Waschtisch und Dusche. Seabourn verwendet die Artikel von Molton Brown (Duschgel, Shampoo etc.). Neben dem Bad befindet sich ein kleine Ablage mit einem großen Spiegel – in der Ablage befindet sich auch der Haartrockner. Links neben der Ablage befindet sich der begehbare Schrank mit unzähligen Fächer und Ablagemöglichkeiten sowie einem Safe. Im Hauptbereich der Kabine befindet sich das super gemütliches Doppelbett mit richtig guten Matratzen und gemütlicher Oberdecke. Neben dem Bett ist eine Trennung der Kabine mittels Vorhang (der aber immer offen blieb). Im anderen Teil ist ein Sofa sowie vis a vis ein Tisch mit zwei Sesseln. Daneben befindet sich ein Kasten mit einem Fernseher. Der Kühlschrank ist vis a vis vom Fernseher im zweiten Kasten untergebracht. Am Balkon befinden sich zwei Stühle mit Beinauflage.
Die Größe der Kabine war absolut ausreichend. Ein Kritikpunkt war aber die Klimaanlage. Es zog zwar nicht, aber meine Frau und ich hatten die ganze Reise in der Früh immer eine ausgetrocknete Nase und ich bekam am zweiten Tag einen Schnupfen.
Interessant ist das Entertainmentsystem. Wie ich bereits oben schrieb, gibt es auf den neuen Seabourn-Schiffen keinen DVD-Player mehr (auf den alten Schiffen konnte man sich DVDs ausborgen). Auf den neuen Schiffen gibt es Video und Musik-on-demand mit einer riesigen Auswahl (Sicher einige hunderte Filme). So eine große Auswahl habe ich noch nirgends gesehen. Auch 15 Filme in Deutsch fand man dort. Die Nutzung des gesamten Systems ist kostenlos und alles in Top Bildqualität. Ich kann mich erinnern, dass man bei anderen Reederein darf teilweise zweistellige Dollarbeträge pro Film bezahlt. Weiters kann man Hafeninformationen, Boardkonto etc. abrufen.
Hier gibt es ein schönes Video: https://www.youtube.com/watch?v=ylrzZkxfsTQ
Schiff
Die Sojourn wirkt von außen relativ groß – nimmt aber nur maximal 450 Passagiere auf. Es gibt ein kleines Casino, ein paar kleine Shops, ein größeres Spa sowie ein Fitneßstudio. Es gibt einen größeren Poolbereich, einen kleinen Poolbereich sowie einen Bereich ganz vorne im Schiff mit einigen Liegen und einem Whirlpool. Essensmäßig gibt es das Hauptrestaurant, den Patio-Grill neben dem großen Poolbereich, das Collonade-Restaurant (mit Büffet), das Restaurant 2 sowie ein Cafehaus in Seabourn Square. Im Square ist auch das Guest Service, das Internetcafe sowie ein kleiner Bereich für die Ausflugsbuchungen. Es gibt ein kleines Theater, eine Skylounge sowie eine kleine Lounge in der Nähe vom Casino. Und vor allem überall Platz genug – man findet immer - sowohl innen als auch außen - ein freies Plätzchen. Auch im Poolbereich findet man immer eine Liege.
Mitreisende
Den Altersdurchschnitt würde so bei 50+ ansetzen. Das Publikum war sehr gemischt und vor sehr angenehm. Es ist keiner unangenehm aufgefallen. Ein Gespräch in der lockeren Atmosphäre war ohne Probleme möglich und wurde teilweise auch gesucht.
Essen
Haubenküche auch höchstem Niveau. Egal auf welchem Seabourn-Schiff ich war, es war immer 1A. Jeden Tag eine abwechslungsreiche Salat- und Früchtebar und zwar mit frischen Zutaten und nicht aus der Dose (wie z.B. bei Celebrity und teilweise auch Oceania). Überhaupt wird bei Seabourn alles selber gemacht – auch die Saucen. Das einzige was zugekauft wird, ist das Ketchup – und dieses außer zu Pommes zu verwenden ist schon ein gravierender Fehltritt. Das Fleisch und die Fische immer vom Feinsten – einfach ein Traum. Kaviar, Lobster, etc. alles kein Problem. Man merkt einfach die hochwertigen Zutaten. Wenn man einmal einen Sonderwunsch hat, garantiert der Küchenchef die Zubereitung in 98% aller Fälle (man muß es nur 24 Stunden vorher mitteilen). Allein das Essen rechtfertigt meines Erachtens schon den Kreuzfahrtpreis. Leider muss man sich zu Hause wieder an ein „normales“ Essen gewöhnen.
Service
Sehr zuvorkommend und fast immer sehr flott. Beim Frühstück mussten wir einmal auf Eggs Benedict 30 Minuten waren – sonst aber keine Beanstandungen außer einer Gummidichtung in meinem New England Chowder. Am nächsten Tag ist der Küchenchef persönlich zu mir gekommen und hat erklärt, dass sich diese von einem Schöpfer gelöst und sich 100mal entschuldigt. Am nächsten Tag fand ich eine Flasche feinsten Rotwein samt einer Entschuldigungskarte in der Kabine – dies ist Service a-la Seabourn.
Route
Monaco – Bonifacio (Fr) - La Lavandou (Fr) – Palamos (Sp) – Sete (Fr) - Antibes (Fr) - Portovenere (It) - Monaco
Ausflüge haben wir keine gebucht (es wurde auch relativ wenig angeboten). Wir sind auf eigene Faust unterwegs gewesen.
Nebenkosten
Internet ist wie üblich auf einen Schiff relativ teuer (ich nehme immer meinen kleinen Minirouter mit einer Three UK-Simkarte mit - dort ist um 20 Pfund unlimitiertes Internet in vielen Ländern inkludiert). Getränke inkl. Minibar sind mit Ausnahme von besonderen Weinen und bestimmten Champagnern im Reisepreis enthalten. Video-on-Demand ist ebenfalls im Kreuzfahrtpreis enthalten. Preise in den Shops waren nicht so tragisch – aufgrund der 20%-igen zusätzlichen Umsatzsteuer aber zu teuer. Wir sind jedenfalls ohne Nebenkosten vom Schiff. Im Gegenteil wir haben noch ein Teil der Hafengebühren ca. $ 27,-- pro Person rückerstattet bekommen.
Vergleich mit der Europa 2
Am vierten Tag hatte ich längeres Gespräch mit einem deutschen Ehepaar, welches ein paar Wochen vorher eine Woche auf der Europa 2 unterwegs war. Die haben mir sehr detailliert erzählt, dass man die Europa 2 „vergessen“ kann. Der Service ist nicht annähernd mit jenen von Seabourn vergleichbar. Das Personal auf der Europa 2 war nicht so zuvorkommend und man ist sich teilweise wie ein „Bittsteller“ vorgekommen. Auch wurde das sehr deutsche Essen bemängelt sowie die etwas „steife“ Atmosphäre. Abschließend sagten sie mir, dass das Geld für die „Europa 2“ hinausgeschmissen war und sie lieber wieder mit einem Seabourn Schiff unterwegs sind (waren sie sichtlich vorher auch schon). Damit hat sich für mich die Europa 2 auch „erledigt“. Ich hatte so etwas schon befürchtet!
Vergleich mit der Oceania Riviera
Mit waren im August 2015 in einer Penthouse Suite mit der Oceania Riviera unterwegs (siehe Reisebericht hier http://www.kreuzfahrten-treff.de/viewto ... =3&t=14084). Der Vergleich fällt hier relativ leicht. Das Essen war von der Auswahl und vom Geschmack mindestens einen Stern schlechter als bei Seabourn! Dafür gefiel mir die Kabine (Penthouse Suite mit Butlerservice) auf der Riviera besser und war vor allem auch ruhiger. Der Service war bei Seabourn wesentlich besser, weil persönlicher. Auch war das Selbstbedienungsrestaurant teilweise ziemlich überfüllt und die Speisen wiederholten sich. So etwas gab es bei Seabourn nicht! Daher meines Erachtens auch hier 1 Stern Unterschied zu Seabourn.
Fazit:
Es war meine fünfte Seabourn-Reise – die erste mit dem „großen“ Schiff – und es wird sicher nicht die letzte Reise sein. Wer die Haubenküche, den exzellenten (persönlich und zuvorkommend – aber nicht steif) Service einmal genossen hat, wird ihn als Maßstab für weitere Reisen sehen und wohl überall Abstriche machen müssen. Vor allem hat man nicht das Gefühl, dass an allen Ecken und Ende gespart wird (diesen Eindruck hatten wir bei unserer Celebrity Reise im Juli 2015). Seabourn hält die Qualität und dies hat aber auch einen Preis. Die Planung für nächstes Jahr läuft bereits ….
Bilder folgen!
Für mich gibt es nur eine Reederei, die alle „Stückerl“ spielt und das ist Seabourn. Nach vier Reisen ist man richtig süchtig. Leider wurden in den 18 Monaten die drei Triplets (Pride, Legend und Spirit) an Windstar verkauft und somit waren meine Lieblingsschiffe weg. Mit dem Verkauf stiegen auch die Seabourn-Preise gewaltig an und so dachte ich mir, dass die Reise im Jahr 2013 wohl die letzte war. Reisen mit Tagespreise jenseits von € 400,-- pro Person finde ich nicht mehr gerechtfertigt. Zufällig entdecke im Mai 2015 eine Seabourn-Reise (7 Nächte) im Oktober 2015 um € 2.499,-- in der Garantie-Balkonkabine. Mit dem Open-Booking-Bonus von 5% reduzierte sich der Reisepreis auf rund € 2.386,-- - somit einen Tagespreis von rund € 340,-- pro Person. Im Reisepreis ist defacto alles mit Ausnahme der Ausflüge und besonderer Weine inkludiert. Bei unseren letzten Reisen sind wir jeweils mit einer $ 0,-- Rechnung von Board gegangen.
Monte Carlo war unser Abfahrts- und Ankunftshafen. Gebucht wurden die Flüge bei Air-Berlin (wobei auch die Austrian von Wien nach Nizza fliegt – dort waren aber die Flugzeiten nicht optimal).
Die Reiseunterlagen kamen ca 10 Tage vor der Abreise in einer Dokumentenhülle (sieht aus wie eine Ipad-Hülle) mit zwei Kofferanhängern pro Person (sehr elegant). Ca. eine Woche vor der Abreise haben wir unsere Kabine zugewiesen bekommen und auch den Web-Check-in durchgeführt und unsere „Wunsch-Mini-Bar“ zusammengestellt. Bei Seabourn kann man sich bereits vor der Abreise im Online-Portal die Wunschalkoholika zusammenstellen (2 große Flaschen). Sind diese leer, so bekommt man kostenlos eine „Nachlieferung“ während der Reise.
Anreise:
Der Abflug von Wien erfolgt um 10.45 Uhr mit der Air Berlin mit der pünktlichen Ankunft in Nizza so um 12.30 Uhr. Da wir ohne Gepäck unterwegs waren, sind wir gleich in den Express Bus 110 nach Monte Carlo eingestiegen. Der optimale Ausstiegsplatz für den Cruiseport ist der Place d´armes. Dort sind es noch ca 10 Minuten zu gehen. Der Bus kostet € 20,-- pro Person und benötigt für die Fahrt ca 45 Minuten (fährt über die Autobahn). Das Gepäck wurde von Bekannten mitgenommen, die auch bei dieser Reise mit uns unterwegs waren und aufgrund der „Flugangst“ mit dem Auto vom Burgenland unterwegs waren. Das Parken ist beim Cruise Port ohne Probleme möglich und vor allem sehr günstig. Wir haben den Tipp bekommen, dass man beim Autoabholen sagen sollte, dass man von einer Kreuzfahrt kommt und dann einen Spezialparkpreis bekommt. Meine Bekannten haben dies auch gemacht und haben dann für eine Woche Parken € 43,-- bezahlt (statt € 20,-- pro Tag).
Check-In:
Der Check-In erfolgt direkt am Cruiseport ohne Wartezeit. Wir bekamen die Zimmerkarten und wurden an der Gangway schon sehr freundlich vom Personal begrüßt. Nach der Kartenüberprüfung wartete schon ein Mitarbeiter auf uns und brachten uns in unsere Kabine mit der Nummer 657. Die erste Kabine auf Deck 6 (wir bekamen ein Upgrade auf V5). In der Kabine stand schon der gekühlte Champagner und wartete nur noch „geköpft“ zu werden. 10 Minuten später stellte sich schon unsere Room-Stewardess Thalita aus Brasilien vor und bat uns unsere bevorzugte Seife auszuwählen. Weiters wollte sie wissen, was noch in der Minibar fehlt und ob wir irgendwelche Sonderwünsche hätte. Ich bat um einen DVD-Player (der auf den alten Seabourn-Schiffen in der Kabine Standard war). Dieser wurde rund eine Stunde später auch geliefert und angeschlossen.
Kabine:
Die Suite 657 (es gibt auf Seabourn nur Suiten) war die erste Kabine auf dem 6-er Deck. Die Lage erwies sich lärmtechnisch nicht als optimal, da die Gäste der anderen Kabinen auf Deck 6 immer an unsere Kabine vorbei mussten und man dies auch hörte. Sonst hörte man aber keine Geräusche (mit Ausnahme des Herunterlassens der Tenderboote in der Früh). Die Kabine selber hat 28 m2 und eine Balkon von rund 6 m2. Rechts neben dem Eingang befindet das Bad mit einer Badewanne und einer gefliesten Dusche mit einer Glastüre. Es gibt ein Doppelwaschbecken und alles ist aus Marmor (sehr gediegen). Das WC befindet sich zwischen Waschtisch und Dusche. Seabourn verwendet die Artikel von Molton Brown (Duschgel, Shampoo etc.). Neben dem Bad befindet sich ein kleine Ablage mit einem großen Spiegel – in der Ablage befindet sich auch der Haartrockner. Links neben der Ablage befindet sich der begehbare Schrank mit unzähligen Fächer und Ablagemöglichkeiten sowie einem Safe. Im Hauptbereich der Kabine befindet sich das super gemütliches Doppelbett mit richtig guten Matratzen und gemütlicher Oberdecke. Neben dem Bett ist eine Trennung der Kabine mittels Vorhang (der aber immer offen blieb). Im anderen Teil ist ein Sofa sowie vis a vis ein Tisch mit zwei Sesseln. Daneben befindet sich ein Kasten mit einem Fernseher. Der Kühlschrank ist vis a vis vom Fernseher im zweiten Kasten untergebracht. Am Balkon befinden sich zwei Stühle mit Beinauflage.
Die Größe der Kabine war absolut ausreichend. Ein Kritikpunkt war aber die Klimaanlage. Es zog zwar nicht, aber meine Frau und ich hatten die ganze Reise in der Früh immer eine ausgetrocknete Nase und ich bekam am zweiten Tag einen Schnupfen.
Interessant ist das Entertainmentsystem. Wie ich bereits oben schrieb, gibt es auf den neuen Seabourn-Schiffen keinen DVD-Player mehr (auf den alten Schiffen konnte man sich DVDs ausborgen). Auf den neuen Schiffen gibt es Video und Musik-on-demand mit einer riesigen Auswahl (Sicher einige hunderte Filme). So eine große Auswahl habe ich noch nirgends gesehen. Auch 15 Filme in Deutsch fand man dort. Die Nutzung des gesamten Systems ist kostenlos und alles in Top Bildqualität. Ich kann mich erinnern, dass man bei anderen Reederein darf teilweise zweistellige Dollarbeträge pro Film bezahlt. Weiters kann man Hafeninformationen, Boardkonto etc. abrufen.
Hier gibt es ein schönes Video: https://www.youtube.com/watch?v=ylrzZkxfsTQ
Schiff
Die Sojourn wirkt von außen relativ groß – nimmt aber nur maximal 450 Passagiere auf. Es gibt ein kleines Casino, ein paar kleine Shops, ein größeres Spa sowie ein Fitneßstudio. Es gibt einen größeren Poolbereich, einen kleinen Poolbereich sowie einen Bereich ganz vorne im Schiff mit einigen Liegen und einem Whirlpool. Essensmäßig gibt es das Hauptrestaurant, den Patio-Grill neben dem großen Poolbereich, das Collonade-Restaurant (mit Büffet), das Restaurant 2 sowie ein Cafehaus in Seabourn Square. Im Square ist auch das Guest Service, das Internetcafe sowie ein kleiner Bereich für die Ausflugsbuchungen. Es gibt ein kleines Theater, eine Skylounge sowie eine kleine Lounge in der Nähe vom Casino. Und vor allem überall Platz genug – man findet immer - sowohl innen als auch außen - ein freies Plätzchen. Auch im Poolbereich findet man immer eine Liege.
Mitreisende
Den Altersdurchschnitt würde so bei 50+ ansetzen. Das Publikum war sehr gemischt und vor sehr angenehm. Es ist keiner unangenehm aufgefallen. Ein Gespräch in der lockeren Atmosphäre war ohne Probleme möglich und wurde teilweise auch gesucht.
Essen
Haubenküche auch höchstem Niveau. Egal auf welchem Seabourn-Schiff ich war, es war immer 1A. Jeden Tag eine abwechslungsreiche Salat- und Früchtebar und zwar mit frischen Zutaten und nicht aus der Dose (wie z.B. bei Celebrity und teilweise auch Oceania). Überhaupt wird bei Seabourn alles selber gemacht – auch die Saucen. Das einzige was zugekauft wird, ist das Ketchup – und dieses außer zu Pommes zu verwenden ist schon ein gravierender Fehltritt. Das Fleisch und die Fische immer vom Feinsten – einfach ein Traum. Kaviar, Lobster, etc. alles kein Problem. Man merkt einfach die hochwertigen Zutaten. Wenn man einmal einen Sonderwunsch hat, garantiert der Küchenchef die Zubereitung in 98% aller Fälle (man muß es nur 24 Stunden vorher mitteilen). Allein das Essen rechtfertigt meines Erachtens schon den Kreuzfahrtpreis. Leider muss man sich zu Hause wieder an ein „normales“ Essen gewöhnen.
Service
Sehr zuvorkommend und fast immer sehr flott. Beim Frühstück mussten wir einmal auf Eggs Benedict 30 Minuten waren – sonst aber keine Beanstandungen außer einer Gummidichtung in meinem New England Chowder. Am nächsten Tag ist der Küchenchef persönlich zu mir gekommen und hat erklärt, dass sich diese von einem Schöpfer gelöst und sich 100mal entschuldigt. Am nächsten Tag fand ich eine Flasche feinsten Rotwein samt einer Entschuldigungskarte in der Kabine – dies ist Service a-la Seabourn.
Route
Monaco – Bonifacio (Fr) - La Lavandou (Fr) – Palamos (Sp) – Sete (Fr) - Antibes (Fr) - Portovenere (It) - Monaco
Ausflüge haben wir keine gebucht (es wurde auch relativ wenig angeboten). Wir sind auf eigene Faust unterwegs gewesen.
Nebenkosten
Internet ist wie üblich auf einen Schiff relativ teuer (ich nehme immer meinen kleinen Minirouter mit einer Three UK-Simkarte mit - dort ist um 20 Pfund unlimitiertes Internet in vielen Ländern inkludiert). Getränke inkl. Minibar sind mit Ausnahme von besonderen Weinen und bestimmten Champagnern im Reisepreis enthalten. Video-on-Demand ist ebenfalls im Kreuzfahrtpreis enthalten. Preise in den Shops waren nicht so tragisch – aufgrund der 20%-igen zusätzlichen Umsatzsteuer aber zu teuer. Wir sind jedenfalls ohne Nebenkosten vom Schiff. Im Gegenteil wir haben noch ein Teil der Hafengebühren ca. $ 27,-- pro Person rückerstattet bekommen.
Vergleich mit der Europa 2
Am vierten Tag hatte ich längeres Gespräch mit einem deutschen Ehepaar, welches ein paar Wochen vorher eine Woche auf der Europa 2 unterwegs war. Die haben mir sehr detailliert erzählt, dass man die Europa 2 „vergessen“ kann. Der Service ist nicht annähernd mit jenen von Seabourn vergleichbar. Das Personal auf der Europa 2 war nicht so zuvorkommend und man ist sich teilweise wie ein „Bittsteller“ vorgekommen. Auch wurde das sehr deutsche Essen bemängelt sowie die etwas „steife“ Atmosphäre. Abschließend sagten sie mir, dass das Geld für die „Europa 2“ hinausgeschmissen war und sie lieber wieder mit einem Seabourn Schiff unterwegs sind (waren sie sichtlich vorher auch schon). Damit hat sich für mich die Europa 2 auch „erledigt“. Ich hatte so etwas schon befürchtet!
Vergleich mit der Oceania Riviera
Mit waren im August 2015 in einer Penthouse Suite mit der Oceania Riviera unterwegs (siehe Reisebericht hier http://www.kreuzfahrten-treff.de/viewto ... =3&t=14084). Der Vergleich fällt hier relativ leicht. Das Essen war von der Auswahl und vom Geschmack mindestens einen Stern schlechter als bei Seabourn! Dafür gefiel mir die Kabine (Penthouse Suite mit Butlerservice) auf der Riviera besser und war vor allem auch ruhiger. Der Service war bei Seabourn wesentlich besser, weil persönlicher. Auch war das Selbstbedienungsrestaurant teilweise ziemlich überfüllt und die Speisen wiederholten sich. So etwas gab es bei Seabourn nicht! Daher meines Erachtens auch hier 1 Stern Unterschied zu Seabourn.
Fazit:
Es war meine fünfte Seabourn-Reise – die erste mit dem „großen“ Schiff – und es wird sicher nicht die letzte Reise sein. Wer die Haubenküche, den exzellenten (persönlich und zuvorkommend – aber nicht steif) Service einmal genossen hat, wird ihn als Maßstab für weitere Reisen sehen und wohl überall Abstriche machen müssen. Vor allem hat man nicht das Gefühl, dass an allen Ecken und Ende gespart wird (diesen Eindruck hatten wir bei unserer Celebrity Reise im Juli 2015). Seabourn hält die Qualität und dies hat aber auch einen Preis. Die Planung für nächstes Jahr läuft bereits ….
Bilder folgen!