Ich habe nochmal eine Frage...
In der Luftfahrt (da hab ich mehr Ahnung als in der Seefahrt

) gibt es das
TCAS - Traffic (alert and) collision avoidance system
GCAS - Ground Collision Avoidance System
Gibt es in der christlichen Seefahrt auch solche Systeme und sind moderne KF Schiffe mit solchen Systemen ausgerüstet?
Wenn es solche Systeme gibt dann sollten die doch, nach meinem Verständnis, als Kapitäns "kleine" Helferlein und Assistenten
einen riesen Rabatz machen wenn irgendwas verkehrt läuft und so dem Kapitän und Brücke noch Spielraum zum handeln verschaffen.
Bestimmte Sachen welche da warnende Funktionen haben, sollte man einfach nicht überdrücken oder ausser Betrieb setzen können..bzw. dürfen.
Wie ist es mit der Hierarchie auf KF Schiffen? In der Luftfahrt ist es vorgekommen, dass die Autorität des Kapitäns so stark war, dass
der Copilot so unter Druck geriet dass er trotz erkennen des Fehlers unfähig war das dem CPT zu vermitteln, die richtigen Schritte zu unternehmen
und die Aktivität zu ergreifen um das Unglück zu verhindern. (Birgenair B757 Karibik)
Der Vorteil in der Seefahrt ist doch m.E. eine grosse und gut geschulte Brücke und Crew im Background zu haben.
Bezüglich Giglio und CC hat doch bestimmt auch ein Teil der Brückencrew den Sachverhalt mitbekommen und was gesagt?
Ich möchte meinen Gedanken noch etwas voranstellen...es soll hier keine besserwisserische Anleitung darstellen wie man alles bessermachen
soll ...um Himmels willen...nein.....es sind nur meine Gedanken als Laie welche ich versuche schlecht und recht in Worte zu fassen. Da kommen dann leider auch mal Wort wie könnte, wenn und aber..drin vor.
Wenn ich so die Diskussion hier verfolge denke ich, dass die Reederei Costa Crociere in Zukunft vielleicht eine Schlussfolgerung in der Form daraus
ziehen könnte, neben dem Blick auf die fachlichen Eignung Ihrer "Stadthalter" auf See (die mit Sicherheit schon oberste Priorität hat) auch einen Blick
auf die charakterliche und psychologische Eignung zu werfen. Viel offenbart da vielleicht schon der Charakter einer Person.
Die Luftfahrt hat viel von der Seefahrt gelernt und übernommen und Ihr auch viel (z.b. die navigatorischen Grundlagen) zu verdanken. Hier ist nun der Zeitpunkt gekommen wo die Luftfahrt mal was "zurückgeben" könnte. Und wenn es nur Erfahrungen sind welche auf Grund gleicher oder
ähnlicher Anforderungen gemacht wurden. Bestimmte Procedures bezüglich Human Factors oder CCC (Crew Coordination Concept) sind bestimmt auch
in der Seefahrt anwendbar. Selbst im technischen Bereich der Luftfahrt wird das Personal in der Thematik Human Factors geschult. Und ich muss sagen es
macht einen nicht dümmer.
Sicher soll Spass bei der Arbeit dabei sein. Aber ein Kapitän sollte m.M. bei allen "gesellschaftlichen" und Verpflichtungen welche
die KF mit sich bringt auch nicht vergessen, dass er auf Arbeit ist. Selbst in seiner Freizeit sollte er dies irgendwie im Hinterkopf haben um nicht ein
zweigesichtiges Image zu erzeugen. Es ist eben kein leichter Job!! (...ja und gerade eben auch bei den vielen hübschen Frauen mit gelöster Laune und Stimmung an Bord...)
Mit Sicherheit sind Kapitäne mit südländischer Mentalität und Temperament keine schlechteren oder besseren Kapitäne als
alle anderen auf der Welt. Was sicher nicht so gut kommt ist wenn ein Kapitän als
der Macho auftritt und sich dies in seiner Arbeit oder im Verhalten niederschlägt.
Ich habe aus den durch Presse, Internet TV zur Verfügung stehenden Informationen aber auch den persönlichen Eindruck gewonnen, dass die Reederei hier die Zügel sehr lose geführt haben muss und sich im Rahmen der Untersuchung sicherlich Fragen wird gefallen lassen müssen. Hoffentlich werden dann in der Zukunft auf der ganzen Linie die richtigen Konsequenzen daraus gezogen.
Nichtsdestotrotz...(ein blödes Wort

)...wir freuen uns auf unsere Costa KF mit der Pacifica im Juli August diesen Jahres.