AIDAblu hat geschrieben:...auch für die AIDAblu wird die ARTANIA keine Nachfolgerin oder Ersatz...auch nicht für mich, auch nicht in meinen Gedanken...allein die Idee ist Blödsinn, weil wieder Äpfel und Birnen in einen Topf geschmissen werden. Ein Schiff sehr zu mögen muß nicht heißen, daß man krampfhaft einen identischen Ersatz sucht, der sofort den passenden Stempel aufgedrückt bekommt.
Vielleicht sollte man sich hier langsam mal von dem "Nachfolgevirus" lösen?
Die MAXIM ist tot - und wer schon länger hier dabei ist oder diesen Gesamtthread nochmals liest, der wird wissen, daß nur wenige so verbissen um das Schiff gekämpft haben wie ich - wenn auch für einen anderen Zweck als den seegehenden.
Die MAXIM war einzigartig - dafür gibt es keine passende Nachfolgerin, bestenfalls einen ähnlichen Flottenneuzugang, auf dem man versucht die Atmosphäre wieder aufleben zu lassen. Ich bezweifle aber, daß bei aller Liebe zum Detail und Enthusiasmus Phoenix diesen Spagat schaffen wird. Selbst ich, der trotz recht jungen Alters manchmal sehr traditionsverhaftet ist, werde nicht die Weiterentwicklung ablehnen oder verleugnen....
Hallo Dirk,
darum geht es auch nicht, da sind wir uns überhaupt in vielem eigentlich einig. Ich freue mich, dass Sie vehement die Kabinen mit Sichtbehinderung verteidigen, weil diese tatsächlich eben auch ein Einstieg für die Innenkabinler der Albatros sind.
Und Sie haben ja mit Ihrer Saturnkabine auch noch das Schnäppchen, den freien Ausblick auf die Rettungsboote genießen ja in der Hauptsache Orion-und Apollodeck. Sie haben auf Ihrem Promenadendeck die Rettungsboote nur als Schattenspender. Das war früher mein beliebter Liegestuhlplatz.
Nur eines müssen Sie bedenken, bei 2 qm weniger und gleichem Grundriss kann die Badewanne schlecht Amadeamaße übersteigen. Das sind auf beiden Schiffen mehr überlaufsichere Duschen, aber das reicht ja auch.
Was Äpfel und Birnen betrifft, es ist nun einmal die geniale Lösung der Kaufleute, diese über das Geld addieren und vergleichen zu können. Und im modernen Qualitätsmanagement zählen Preis und Termin mit zur Leistung für die Qualität.
Meine Eckpreisbeispiele für die Standardspitzbergenpreise zeigen eben 3200 Euro für Albatros, 3700 Euro für Artania und 3900 Euro für Amadea. Und wenn ich jetzt die Artania linear um 500 Euro billiger auf Albatros-Niveau mache, d.h. um 30 Euro pro Tag bei 17 Tagen, fehlen mir bei 1200 Paxen 36000 Euro pro Tag, das sind zwar ca. eine 19 % höhere Auslastung, aber die bringt der Wegfall der Albatros an Kunden herüber.
Nur dann hätten wir zwei moderne Produkte, die Artania für Standard, die Amadea für Kunden mit gehobeneren Ansprüchen, z.B. weniger Gäste, und mit höherer Reisegeschwindigkeit (+ 2 kn) sowie Häfen mit geringerem Tiefgang (- 1,35 m). Zudem würde die Kapazität um 370 Paxe auch erhöht.
Das sind meine Gedanken, denn wenn Sie den zögerlichen deutschen Markt betrachten, das liegt nicht an den Produkten, sondern an den Preisen. Für 5000 Euro 17 Tage in einer Balkonkabine nach Spitzbergen, das ist im Vergleich z.B. zu anderen Fernreisen ein stolzer Preis. Und umgekehrt sind 500 Euro bei einem Ehepaar 1000 Euro für die Nebenkosten.
Meine Intention ist nur, der Preis muss auch anreizend sein, bei dem jetzigen Programm zieht die Albatros nur Leute von Artania und Amadea ab, d.h. es macht dann durch geringere Gesamtauslastungen nur diese beiden Schiffe teurer.
Und zur Maxim, wo ich ja beim Lesen dieses Threads auch Ihren Einsatz bewundert habe, das Schicksal der Maxim war leider, sie hatte keinen Mäzen und keine Heimat. Ich vergleiche das immer mit dem Raffles in Singapur, das war Anfang der 80er out. Wer wollte noch Ventilator im Zimmer statt Klimaanlage. Aber da hatte sich ein Hotelmagnat gefunden, der sagte sich, aus dem Grundstück mit dem Park mache ich Raffles City samt Stamford Plaza Hotel im zeitgemäßen Stil (nach Sir Stamford Raffles benannt). Und mit dieser Cash cow saniere ich dann behutsam das Raffles als Nobeldependance für Freunde alter Kolonialhotels. Und mit diesem Erfolg hat er dann auch weitere alte Schätze in Fernost gerettet.
Nur so einen Hotelmagnaten hat eben die Maxim leider nicht gefunden, der dem Hamburger Senat klipp und klar gesagt hätte, Bauplatz für Hotel und Liegeplatz für die Maxim.
Nette Gruesse
Juergen