Louis Majesty verunglückt...

Hochseekreuzfahrten mit anderen internationalen Veranstaltern
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See_again
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von See_again »

Auch bei diesem Unglück wird man sich die Frage stellen müssen, ob jedes Schiff auch immer weltweit einsetzbar ist. Fakt ist, dass das Schiff selbst für ein ruhiges Fahrwasser bestellt und gebaut wurde. Im Stockholmer Schärengarten (Stockholm - Mariehamn) sind keine 8 m hohe Wellen. Ich persönlich halte die Konstruktion beim Eintauchen in ein Wellental für etwas unglücklich.
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Raoul Fiebig
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

hier ein interessanter Artikel bei Spiegel Online.

Die Aussage des Reederei-Sprechers, es werde keine Untersuchung eingeleitet, finde ich reichlich seltsam. Als ob Louis bestimmen könnte, ob es eine Untersuchung gibt oder nicht. Der Flaggenstaat untersucht bereits, die spanischen Behörden auch und Det Norske Veritas wird unter Garantie ebenfalls eine Untersuchung durchführen. Und ob es am Ende als Konsequenz beispielsweise nötig sein wird, etwas umzubauen, entscheidet auch nicht Louis.
seesternchen
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von seesternchen »

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Reedereisprecher beurteilen kann, ob es Scheiben gibt die solche Wellen aushalten oder nicht. Speziell, wenn man nicht untersuchen will, welche Kräfte da am Werk waren, ob die ganze Scheibe auf einmal rausfiel oder durch eine Welle zerbrach.

Die Glastechnik hat sich seit 1992 im Bauwesen weiterentwickelt, und auch wenn man ab einer gewissen Krafteinwirkung mit einem Zerbersten der Scheiben rechnen muss, gibt es duraus Möglichkeiten, Unfälle durch Glassplitter zu vermeiden.

Das Ganze mit einem Achselzucken als unabwendbares, tragisches Naturereignis zu beurteilen und einfach weiterzumachen, scheint mir schon eine sehr bedenkliche Lösung.
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von OHV_44 »

Hallo zusammen,

auf n-tv war dieses Video zu finden --> klick ...

Gruß Micha
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Raoul Fiebig
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo seesternchen,

die Aussagen des Reederei-Sprechers klingen für mich leider nach dem klassischen Sermon, der bei griechischen oder zyprischen Veranstaltern gerne verwendet wird. Der Sprecher kann sagen, was er will und bei Louis kann man tun, was man will: Man kann eine Untersuchung nicht verhindern. Zur Not werden die entsprechenden Behörden nicht zögern, das Schiff solange an die Kette legen zu lassen, bis man alle Untersuchungen an Bord abgeschlossen hat.

Louis sollte bemüht sein, seinen Ruf nicht unnötig mit solch unsinnigen Aussagen zu beschädigen.
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Rhein
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Rhein »

Hm,

mich stimmt das ganze bedenklich. Da ich ich irgendwelche Vorverurteilungen ablehne, denn ich war weder dabei noch bin ich Spezialist in der Materie, stellen sich mir aber doch einige Fragen, z. B.:

- vor einigen Jahren waren wir 2 oder 3 Tage auf der Carnival Legend bei 8m hohen Wellen unterwegs - passiert ist nichts. Man hatte auch nicht das Gefühl, es könne etwas passieren. Aber im Gegenteil zu den gezeigten Videos waren sämtliche Außenbereiche abgesperrt mit Ausnahme der beiden Pools (die übrigens kein Wasser mehr hatten). Aber die Legend hat auch keine Fenster im vorderen Bereich ;). Auch auf der Bleu de France waren bei erheblich kleineren Wellen schon die Promenaden außen gesperrt, obwohl nur Spritzer das Deck trafen. Aber - wie gesagt - die Situation beurteilen können wir von unserem Sessel aus nicht :nono: . Nur die Fragen gehen mir nicht aus dem Kopf....................

Was mich aber richtig ärgert, ist die "bockige" Haltung von Louis - eine Untersuchung sei nicht nötig, bei 2 Toten :mad: :eek: :eek: :eek: Erinnert mich irgendwie an die Geschichte mit dem Leck im Rumpf der Aquamarine mit dem man noch munter 1 bis 2 Tage unterwegs war :nono: ,

Da will ich doch noch warten, eine Reise mit Louis zu unternehmen bis die Untersuchungen beendet sind. Denn die Route der Coral mit Fahrt durch den Kanal von Korinth finde ich absolut interessant. Obwohl ja das eine mit dem anderen nix zu tun hat. Nur will ich auch Vertrauen in die Reederei haben. Deswegen meide ich ja auch NCL (wegen der Explosion auf der Norway ........) - ist aber reines Bauchgefühl und wahrscheinlich auch unberechtigt .........
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Raoul Fiebig
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

über die Aussage der Passagierin, der Kapitän hätte das Schiff drehen sollen, so daß es die Wellen mit der Breitseite nimmt, kann ich nur immer wieder den Kopf schütteln. Und einige Medien haben dies nun so übernommen und tun so, als sei es ein schwerer Fehler des Kapitäns gewesen, die Wellen nicht mit der Breitseite zu nehmen. :rolleyes:
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Raoul Fiebig
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Raoul Fiebig »

Rhein hat geschrieben:- vor einigen Jahren waren wir 2 oder 3 Tage auf der Carnival Legend bei 8m hohen Wellen unterwegs - passiert ist nichts.
Hallo Rhein,

na ja - 8-Meter-Welle ist nicht gleich 8-Meter-Welle. Zwischen - um mal zwei Extreme zu nennen - acht Metern mitten auf dem Atlantik oder Pazifik und acht Metern auf der Ostsee besteht schon ein erheblicher Unterschied.

Ich bin aber völlig Deiner Meinung, daß Louis sich in dieser Situation äußerst unangemessen verhält, wenn man die Worte des Sprechers betrachtet. Das erinnert in der Tat an düsterste Zeiten der griechisch-zyprischen Passagierschiffahrt! :nono:
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Raoul Fiebig
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

die ganze Sache wir immer mysteriöser: Barry Vaudrin, Moderator der Internet-Talkshow Cruising Authority, schreibt nun in einem US-Forum, er habe mit einem "hochrangigen Offiziellen von Louis Cruise Lines" telefoniert. Dieser habe mitgeteilt, die beiden getöteten Passagiere seien für den Unfall verantwortlich (!). Sie hätten auf dem Bug gestanden (!), seien von der Welle erfaßt und gegen die Fenster der Lounge geschmettert worden, woraufhin diese zerbrochen seien und das Wasser ins Schiff eingedrungen sei. :eek:

Ich muß sagen, daß ich das kaum glauben kann. Vor allem sind ja nicht nur zwei Fenster zerstört worden. :rolleyes:
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von cruisegerman »

Moin Moin, also nach den unglaublichen TV Bildern gestern Abend und der darauf eindeutig zu sehenden Geschwindigkeit des Schiffes und der "relativ" normalen Wellen ist das aus meiner sehr bescheidenen Sicht ein klares Problem der ordentlichen Seemanschaft. Das Schiff ist mit sicherlich ca. 17 kn durch die See gestampft und hat werder beigedreht noch die Fahrt reduziert. Da hat die Schiffsleitung die Situation einfach falsch eingeschätzt, kommt übrigens oft vor, wenn man in 35 Metern über dem Wasser auf der Brücke steht. Und das alles, obwohl das Schiff eigentlich viel Zeit hatte, da ja Barcelona gerade ausgelassen wurde aufgrund des schlechten Wetters. Aber der Untersuchungsbericht wird sicher genauso schwammig alles so wiedergeben, wie bei Norwegian Dawn [url]http://www.ntsb.gov/publictn/2005/MAB0503.pdf/url], um Regressansprüche der Paxe abzuwenden.

Denn auch dort, und das sagt der Bericht eindeutig, ist das Zusammenspiel von schlechtem Wetter und Geschwindigkeit die Ursache des Unglücks. Bei der Dawn wollte die Schiffsleitung unbedingt rechtzeitig (sonst teure Umbuchung aller Paxe) in NY ankommen. Vielleicht wollte der nette griechische Master ja auch etwas früher in Genua ankommen, um die schöne Altstadt besser zu genießen. Seit sicher, dieser griechische Master wird nicht wieder auf einer Brücke zu sehen sein. Gruß
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von jschu »

Schon merkwürdig das ganze,einen Salon der auf einer Ebene mit dem Backdeck liegt ist eigentlich ein Konstruktionsfehler,in der flachen Ostsee ist das alles kein Problem aber die Dünung in tiefen Gewässern wie Mittelmeer oder die Ozeane und Karibik führt zu großen Wellenlängen die heben ein 200m Schiff hinten hoch und es taucht mit dem Bug unter Wasser,dann drücken 100erte Tonnen Wasser vor die Scheiben und zerschlagen sie.Nur mit langsamer Geschwindigkeit kann man da schlimmes verhindern.Ich hab mich damals schon gewundert wieso man vorn weiter unten Balkonkabinen oder Salons einbaut(auch bei Aida),RCI beispielsweise macht das nicht,es gibt sogar zusätzlich noch einen Wellenbrecher auf dem Backdeck(hinter dem Helipad).
Fest steht es wird in Zukunft mehr Stürme auf den Meeren geben also muß auch die Konstruktion der Schiffe mithalten,und jeder der eine Seereise macht sollte sich über das Schiff informieren!
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Raoul Fiebig
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Raoul Fiebig »

cruisegerman hat geschrieben:Denn auch dort, und das sagt der Bericht eindeutig, ist das Zusammenspiel von schlechtem Wetter und Geschwindigkeit die Ursache des Unglücks. Bei der Dawn wollte die Schiffsleitung unbedingt rechtzeitig (sonst teure Umbuchung aller Paxe) in NY ankommen.
Hallo cruisegerman,

irgendwie scheinst Du einen gänzlich anderen Untersuchungsbericht gelesen zu haben als ich. Denn in dem von mir verlinkten Bericht steht folgendes:
After attempting to minimize the ship's exposure to the forecast conditions, the master changed his itinerary and slowed the vessel. Rather than attempting to maintain the scheduled arrival time in New York, the master decided to lower the ship's speed and change its heading for the passengers' comfort.

[...]

The ship's operating at reduced speed when the waves hit probably limited the damage.
Die "Norwegian Dawn" machte zum Zeitpunkt des Unfalls gerade einmal sieben Knoten. Hätte man sie Deiner Meinung nach stoppen (und somit de facto manövrierunfähig machen) sollen? :confused:
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von TorTas »

Also. Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist die Louis Majesty für mich erst mal kein Thema mehr. Die bisherigen Statements der Offiziellen von Louis zu dem Unfall sind auch nicht gerade geeignet, das Vertrauen in diesen Anbieter wieder herzustellen.

Besonders bedenklich finde ich aber, dass man Schiffe herstellt, deren Belastbarkeit nicht einmal für Wellen von 8 bis 10 Meter ausgelegt ist. Es könnte zwar sein, dass tatsächlich erst 3 Wellen dieser Höhe kurz hinteinander auf das Glas treffen müssen, damit es bricht und so etwas mag auch sehr selten sein. Für solche Fälle müsste das Glas aber zusätzlich abzusichern sein, wenn man in einen Sturm fährt. Egal, ob der Konstrukteur diese Absicherung nicht vorgesehen hat, weil "nicht machbar", "nicht nötig" oder diese ggf. vorhandenen Absicherungen nicht angebracht wurden, die Sicherheit der Menschen muss absoluten Vorrang haben. Und diese Einstellung ist in dieser ganzen Sache bisher nicht erkennbar.

Es wäre höchst interessant, welche Statements die Genehmigungsbehörden für Schiffsneubauten dazu haben und ob die mit der Genehmigung der Majesty befassten Ingenieure noch gut schlafen können.
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Raoul Fiebig
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

um die Frage nach der Geschwindigkeit der "Louis Majesty" zum Zeitpunkt des Unfalls zu beantworten, wäre es interessant zu wissen, wann genau sich das Unglück ereignet hat. Das Schiff hatte seine Geschwindigkeit vor der Kursänderung Richtung Barcelona deutlich reduziert. Es stellt sich die Frage: War das bereits vor oder erst nach dem Unglück?

Hier die Geschwindigkeitswerte auf Basis der AIS-Signale des Schiffs ab 13.00 Uhr Ortszeit bis zum Umkehren des Schiffs, zur Verfügung gestellt von MarineTraffic.com (alle Zeiten UTC):

1204: 15,8 kn
1229: 14,3 kn
1233: 14,3 kn
1238: 14,6 kn
1242: 15,2 kn
1250: 14,2 kn
1254: 13,0 kn
1259: 13,1 kn
1303: 13,5 kn
1311: 13,8 kn
1314: 12,5 kn
1317: 11,9 kn
1320: 12,5 kn
1325: 11,1 kn
1332: 9,7 kn
1338: 8,9 kn
1350: 7,9 kn
1418: 6,1 kn (Kursänderung Richtung Barcelona)

Unterdessen wird gemeldet, daß der getötete Deutsche aus Ostwestfalen-Lippe stammt.

Und zum Thema "Louis will keine Untersuchung": Aus Spanien hört man, ein Ermittlungsrichter in Barcelona habe die "Louis Majesty" mit einem Auslaufverbot belegt und somit de fact an die Kette legen lassen.
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Garfield »

Raoul Fiebig hat geschrieben:... Sie hätten auf dem Bug gestanden (!), seien von der Welle erfaßt und gegen die Fenster der Lounge geschmettert worden, woraufhin diese zerbrochen seien und das Wasser ins Schiff eingedrungen sei. :eek:

Ich muß sagen, daß ich das kaum glauben kann. Vor allem sind ja nicht nur zwei Fenster zerstört worden. :rolleyes:
Raoul,

du verstehst das wahrscheinlich falsch, ich kann mir nämlich gut vorstellen, wie Louis den Hergang sieht: Die beiden Opfer sind vermutlich, nachdem die erste Welle sie durch zwei Fenster schmetterte, wieder aufgestanden und rechtzeitig vor der zweiten Woge wieder vor an den Bug gerannt ... :mad:
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coke72
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von coke72 »

Raoul und Stefan,

Ihr habt eine Sache übersehen: Es gibt auch noch 14 Verletzte. Macht maximal 16 Fenster. Auch für mich ist die Haltung von Louis absolut unbegreiflich. Es ist für mich einfach kein Stil, so mit Opfern umzugehen. Selbst wenn es tatsächlich so gewesen sein sollte, dass die Passagiere dort draußen waren, dann frage ich mich, wie die da hin gekommen sein sollten. Zum einen ist das bei der Absicherung dort sicherlich kein Publikumsbereich, zum anderen, selbst wenn es einer wäre, dann sollte man auf die Idee kommen, diesen Bereich bei einem solchen Wetter eventuell doch abzusperren.
Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass der Sprecher mit "im Bug stehen" meinte, dass sie ja direkt an den Fenstern im Bug standen. (Würde ich eher für plausibel halten.) Das wäre allerdings in meinen Augen nicht minder geschmacklos. Vielleicht sollte man hier doch einmal das nächste Statement von Louis abwarten, vielleicht rudert man ja doch nochmal etwas zurück oder erläutert, was der gute Mann usn da sagen wollte.

Gruß
Arno
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von regensburger »

Hallo,
bei den Kommentaren hier im Forum und in den Medien zu diesem Unglück mehren sich ja schon die Äußerungen, dass das Schiff mit diesen Panoramafenstern auf dem Backdeck für Schwerwetter im Mittelmeer nicht geeignet ist, geschweige denn für den Atlantik. Es kamen auch Kommentare, dass Schiff hätte beidrehen sollen, wie man es für die Segelscheinprüfungen lernte bzw. übte. Nachdem auch die Frage der Geschwindigkeit erwähnt wurde, wäre es interessant zu wissen mit welcher Geschwindigkeit so 200m Kreuzfahrtschiffe bei Orkanstärke wie sie ja dort fast herrschte noch gegenan gehen dürfen, können.
Raoul erwähnte:
Die "Norwegian Dawn" machte zum Zeitpunkt des Unfalls gerade einmal sieben Knoten. Hätte man sie Deiner Meinung nach stoppen (und somit de facto manövrierunfähig machen) sollen?
Mit kleinen Booten ist ab Windstärke 6-7 ein Gegenan mit vielleicht bis 4 kn krass ausgedrückt schon "mörderisch" wenn nicht gar unmöglich und die Wellen kommen über.
Ich will und kann hier keinen Vergleich mit kleinen Booten anstellen. Ich hatte jedoch schon mehrfach erlebt, dass Kreuzfahrtschiffe, wie die Costa Marina oder die alte Arosa Blu mit 1- 2kn dahin dümmpelten (hab immer mein GPS dabei) allerdings bei ruhiger See.
Ist h i e r kein "Kapitän auf großer Fahrt" an Bord, der uns hier ein wenig besser informieren könnte?
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Gerd Ramm »

über die Aussage der Passagierin, der Kapitän hätte das Schiff drehen sollen,
und die Z.... kommt auch noch aus Hamburg und nölt überall ihr Halbwissen.
Unser Kapitän auf großer Fahrt ist leider auf großer Fahrt, vielleicht meldet er sich mal.
Was mich an der Diskussion hier wundert, dass man 90 000 Tonner und größer mit diesem "kleinen" 40 000 Tonner vergleicht, also einen Mini mit einem Mercedes.
In einem Bericht sieht man, wie Crewmitglieder versuchen, die Leute aus der Lounge zu bringen und kurz darauf kommt das Wasser.
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Raoul Fiebig
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Gerd,

die Medien drehen es immer so, daß genau die Entscheidung falsch war, die gerade getroffen wurde.

Im Fall "Lous Majesty": Einige Medien kritisieren heftig, daß der Kapitän bei diesen Witterungsverhältnissen auf See geblieben ist und nicht etwa den "sicheren Hafen" Barcelona angelaufen habe. Der Hafen war allerdings geschlossen und durfte daher gar nicht angelaufen werden.

Im Fall "Costa Europa": Einige Medien kritisieren heftig, daß der Kapitän bei diesen Witterungsverhältnissen den Hafen angelaufen hat und nicht etwa auf See geblieben ist, wo man "sicher" gewesen wäre.

Was schließen wir daraus überspitzt gesagt: Bei Sturm und Wellengang auf See bleiben ist falsch und tödlich, einen Hafen anzulaufen aber genauso. :nono:
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Re: Louis Majesty verunglückt...

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Raoul
und wenn man dann die Berichterstattung kritisch betrachtet: einmal war es die Lounge, einmal das Restaurant,einmal kam das Schiff von Süden, einmal von Barcelona und so fort, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein.
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