Re: Deilmann meldet Insolvenz an
Verfasst: 06.10.2009 20:08
Hallo Gerd,
gut möglich, dass diese Meinung verbreitet ist. Es würden wohl auch viele AIDA für ein Schiff unter dt. Flagge halten. Die Zeiten sind aber lange vorbei.
Aber dies würde dann auch bedeuten, dass bei einem "dt." Auto die gesamte Wertschöpfung in Dtl. stattfindet und nicht z.B. Kabelbäume aus der Türkei kommen. Ähnlich wie bei einem Konsumartikel wird die Produktion der Dienstleistung "Kreuzfahrt" globalisiert, nur muss dies wie bei einer Dienstleistung üblich am Ort der Leistungserstellung, also auf dem Schiff stattfinden. Und wenn diese globalisierte Produktion zu den Bedingungen im dt. Zweitregister stattfindet, dann geschieht unter den wohl sozialsten Bedingungen auf See.
Und man sollte von einem mündigen Konsumenten erwarten können, ein Produkt realistisch einzuschätzen. Mir ist aber klar, dass dem nicht so ist und auch in den Medien oft ein verzerrtes Bild gezeichnet wird.
Das Beispiel der Sanssouci dürfte eine der wenigen Ausnahmen sein. Dt. Eigner/Kapitän der seine überschaubare Crew wohl noch selbst auswählt.
Und auf dem Fluss sind die Sozialabgaben auch anders geregelt, wie auf Hochsee. Ich kann die Leute über die Schweiz anstellen uns sie sind dann quellensteuerpflichtig. Ist dann zum Nachteil für die Crew mit Wohnsitz in Dtl., da das FA für die Steuerdifferenz auch nochmal die Hand aufhält.
Hochsee ist natürlich steuertechnisch anders zu sehen. Details kenne auch ich nicht, doch stellt sich für die Reeder hier wieder das Problem des Personalmangels.
Es mag wg. der 4 Mio. Arbeitslosen in Dtl. verwunderlich klingen, doch es gibt zu wenig gut ausgebildetes Personal. Die Hochseereeder haben das teilweise mittlerweile erkannt und bilden fleißig aus, doch auf dem Fluss steckt dies noch, die Kreuzfahrt betreffend, in den Kinderschuhen. Entweder es finden sich keine Mitarbeiter, die bereit sind, mehrere Monate unterwegs zu sein oder bei Azubis stellt sich die Frage der Möglichkeit einer Ausbildung an Bord eines Flusskreuzfahrtschiffes: Es müsste ein Ausbilder an Bord sein, zusätzliche Crewkabinen, Koordination mit der Berufsschule etc. Da brauche ich z.B. einen fertig ausgebildeten Koch. Im Hotel an Land kann ich die Ausbildung machen, an Bord wird das sehr kompliziert.
Aber die Personalfrage stellt sich nicht erst seit gestern und ist noch lange nicht gelöst.
Nun wollen wir aber sehen, wie es mit Deilmann weiter geht,
Martin
gut möglich, dass diese Meinung verbreitet ist. Es würden wohl auch viele AIDA für ein Schiff unter dt. Flagge halten. Die Zeiten sind aber lange vorbei.
Aber dies würde dann auch bedeuten, dass bei einem "dt." Auto die gesamte Wertschöpfung in Dtl. stattfindet und nicht z.B. Kabelbäume aus der Türkei kommen. Ähnlich wie bei einem Konsumartikel wird die Produktion der Dienstleistung "Kreuzfahrt" globalisiert, nur muss dies wie bei einer Dienstleistung üblich am Ort der Leistungserstellung, also auf dem Schiff stattfinden. Und wenn diese globalisierte Produktion zu den Bedingungen im dt. Zweitregister stattfindet, dann geschieht unter den wohl sozialsten Bedingungen auf See.
Und man sollte von einem mündigen Konsumenten erwarten können, ein Produkt realistisch einzuschätzen. Mir ist aber klar, dass dem nicht so ist und auch in den Medien oft ein verzerrtes Bild gezeichnet wird.
Das Beispiel der Sanssouci dürfte eine der wenigen Ausnahmen sein. Dt. Eigner/Kapitän der seine überschaubare Crew wohl noch selbst auswählt.
Und auf dem Fluss sind die Sozialabgaben auch anders geregelt, wie auf Hochsee. Ich kann die Leute über die Schweiz anstellen uns sie sind dann quellensteuerpflichtig. Ist dann zum Nachteil für die Crew mit Wohnsitz in Dtl., da das FA für die Steuerdifferenz auch nochmal die Hand aufhält.
Hochsee ist natürlich steuertechnisch anders zu sehen. Details kenne auch ich nicht, doch stellt sich für die Reeder hier wieder das Problem des Personalmangels.
Es mag wg. der 4 Mio. Arbeitslosen in Dtl. verwunderlich klingen, doch es gibt zu wenig gut ausgebildetes Personal. Die Hochseereeder haben das teilweise mittlerweile erkannt und bilden fleißig aus, doch auf dem Fluss steckt dies noch, die Kreuzfahrt betreffend, in den Kinderschuhen. Entweder es finden sich keine Mitarbeiter, die bereit sind, mehrere Monate unterwegs zu sein oder bei Azubis stellt sich die Frage der Möglichkeit einer Ausbildung an Bord eines Flusskreuzfahrtschiffes: Es müsste ein Ausbilder an Bord sein, zusätzliche Crewkabinen, Koordination mit der Berufsschule etc. Da brauche ich z.B. einen fertig ausgebildeten Koch. Im Hotel an Land kann ich die Ausbildung machen, an Bord wird das sehr kompliziert.
Aber die Personalfrage stellt sich nicht erst seit gestern und ist noch lange nicht gelöst.
Nun wollen wir aber sehen, wie es mit Deilmann weiter geht,
Martin