
ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Oh danke für die Bilder....scheint nen Netter Abend gewesen zu sein..... 

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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
ja war ein sehr netter abend !! hat uns sehr gut gefallen ! auch unsere kids waren begeistert ! toll wie die crew auf unsere kids eingegangen ist !!! danke tien für die schönen bilder !! azores könnte uns gefallen !
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Hallo Tien und Begleitung,
schön, dass wir uns mal getroffen haben. Leider war die Zeit zu kurz um uns alle einmal gegenseitig bekannt zu machen. Gab ja soviel zu entdecken in so kurzer Zeit!
Der Strahlemann mit dem offen stehenden Mund und der fleischfarbenen Badekappe, das bin ich. Aber wer ist der junge Mann rechts neben mir? Auf einem anderen Bild steht er in einer Holz(-Imitat-)vertäfelten Kabine, so wie meine war. War echt angetan von meiner Kabine 203, ist wirklich maritim und hat sogar zwei Bullaugen.
Am besten hat mir, als echtem Shiplover, der von vorne bis hinten genietete Rumpf gefallen. Der Standard der öffentlichen Räume war auch besser als gedacht. Am besten die Pool-Bar mit Holzverkleidung an den Außen(!)-Wänden zum Pool hin.
Grüße
Michael
schön, dass wir uns mal getroffen haben. Leider war die Zeit zu kurz um uns alle einmal gegenseitig bekannt zu machen. Gab ja soviel zu entdecken in so kurzer Zeit!
Der Strahlemann mit dem offen stehenden Mund und der fleischfarbenen Badekappe, das bin ich. Aber wer ist der junge Mann rechts neben mir? Auf einem anderen Bild steht er in einer Holz(-Imitat-)vertäfelten Kabine, so wie meine war. War echt angetan von meiner Kabine 203, ist wirklich maritim und hat sogar zwei Bullaugen.
Am besten hat mir, als echtem Shiplover, der von vorne bis hinten genietete Rumpf gefallen. Der Standard der öffentlichen Räume war auch besser als gedacht. Am besten die Pool-Bar mit Holzverkleidung an den Außen(!)-Wänden zum Pool hin.
Grüße
Michael
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Eigentlich hast du dir die Frage schon am Anfang beantwortetAnthemius hat geschrieben:Aber wer ist der junge Mann rechts neben mir? Auf einem anderen Bild steht er in einer Holz(-Imitat-)vertäfelten Kabine, so wie meine war.

Das ist BRUNOAnthemius hat geschrieben:Hallo Tien und Begleitung

Gruß
Dirk
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Mal meine Bewertung(ist für Holidaycheck).
Minicruise oder ein Schiff zum Kennenlernen
Schiff allgemein
4.0 von 6.0 auf Basis der Kategorie (wir reden hier von einen Mittelklasseschiff)
Für günstige 69 Euro in der Innenkabine und 89 Euro in der Außenkabine bot der deutsche Vermarkter (Ambiente Kreuzfahrten) der MS Azores in Bremerhaven eine sogenannte Kennenlern-Partynacht an. Inklusive Übernachtung, Unterhaltungsprogramm und Essen. Da haben wir natürlich sofort zugeschlagen. Die MS Azores wurde 1946 gebaut und hat u.a. als Stockholm(versenkte damals die Andrea Doria, das ist hier noch 100% Schwedenstahl ;-)) und unter dem Namen Völkerfreundschaft eine bewegte Vergangenheit. Interessant ist, dass das Schiff von außen so wirkt, wie man wohl heute noch so ein Kreuzfahrtschiff in dieser Größe vorstellt. Einige Schiffe, von den nicht ganz Neuen bei den bekannten Reedereien, wirken eher wie umgebaute Stückgutfrachter. Die Azores nicht. Wir hatten eigentlich schlechte Erwartungen, waren denn aber insgesamt doch eher positiv überrascht. Dazu mehr in den einzelnen Punkten. Man muss sich aber im Klaren sein, das die Azores ein Oldtimer analog z.B, zu einem Auto ist. Da kann man auch nicht ABS oder Servolenkung erwarten. Man muss halt ein Liebhaber für sowas sein. Die Reederei Portuscale Cruise kommt wie der Name schon sagt aus Portugal und die Schiffoffiziere sind bis auf ein oder zwei Ausnahmen Portugiesen. Auf dem Schiff gibt es überraschend viel Platz im Innen- und Außenbereich. Mehrere Bars und einen kleinen Nachtclub/Disko. Auch ein kleines Spielcasino ist vorhanden. Für Raucher ist ebenso gesorgt mit einem sehr schönen Raum. Die Einrichtung ist sehr farbenfroh und teilweise ähnlich, wie in den Kabinen, leicht ins kitschige übergehend. An einige Stellen ist trotz mehrerer Totalrenovierungen schon zu sehen, dass das Schiff ziemlich viele Jahre auf dem Buckel hat. Damit meine ich abgenutzter Teppich, Kratzer an Holz oder Wandverkleidungen, Verfärbungen etc….
Kabine
4.0
Statt einer Innenkabine haben wir eine Außenkabine bekommen. Diese war ausreichend groß und hatte für uns genügend Stauraum(auch gerechnet für eine 10 Tagestour etc,). Leider wurde der Platz unter dem Bett nicht genutzt z.B, für Schublatten. Die Matratzen waren hart. Scheinbar kann man die Klimaanlage nicht abstellen. Die ist ein älteres Modell und ziemlich laut. Es gibt einen sehr kleinen LCD-Fernseher. Der Einrichtungsstil erinnerte mich an kleine alte Pensionen in Lissabon oder Porto. Das Bad ist mit einem Bidet und einer Badewanne ausgestattet, was auf Kreuzfahrtschiffen eher selten ist. Wir konnten auch noch andere Kabinen besichtigen und waren überrascht wie unterschiedlich diese waren, in Farbe und Einrichtung. Einige in den mittleren Kategorien hatten sogar in der Badewanne eine Whirlpoolfunktion.
Gastronomie
3.0
In den anderen Bewertungen war eine große Bandbreite was das Essen betrifft. Diese hatten wir auch in unserem Menü. Mein Roastbeef portugiesischer Art war sehr lecker, die kleine(so bestellt) Portion Pasta langweilig und nüchtern. Der Rest eher Durchschnitt. Schön ist, dass die Herkunft der Reederei auch in der Küche einen Platz findet. Portugiesisch halte ich für den deutschen Markt für ziemlich akzeptabel und auch ältere Leuten ist das nicht zu exotisch. Frühstück war ausreichend und alles da. Vergleichbar mit einen 3-4 Sterne Urlauberhotel. Eine Sache war allerdings schlimm. Ich habe noch nie(!) so einen schlechten Orangensaft getrunken. Entweder hat jemand das Mischverhältnis vom Konzentrat völlig verfehlt oder man sollte das Zeugs schnell über Bord kippen. Auch die gekochten Eier gingen gar nicht. Snacks am Abend im Barbereich waren ok. Die herkömmlichen Cocktails eher unterer Durchschnitt. Der Spezial-Cocktail nach Art der Reederei entgegen gut.
Ein großer Pluspunkt sind die sehr günstigen Nebenkosten für Getränke. Günstiger habe ich sie auf keinen Kreuzfahrtschiff gesehen oder in einem europäischen oder nordamerikanischen Hotel.
Service
2.0
Puh, der Service der Hotelcrew hat mir leider nicht gefallen. Erstens fand ich schade, dass das Personal keine Namen(Vorname ist vollkommen ausreichend) auf der Uniform/Bekleidung hatte. Dann muss ich hier einmal unterscheiden und es gilt natürlich auch nicht für jeden einzelnen. Das asiatische Personal war in der Regel freundlich, dass osteuropäische eher ruppig wie in einer russischen Melkerkolchose oder es stammt noch aus Zeiten der Völkerfreundschaft. Bei der Getränkebestellung in der Bar, als auch im Restaurant dauert das Liefern der Getränke zu lange. Es ist ungünstig auch die Softgetränke im Restaurant über einen Extra „Beverage-Manager/Somelier“ laufen zu lassen, der viel zu tun hatten, während das andere Personal teilweise rumstand. Das kann meiner Meinung nach auch mit dem bestehenden Personal besser organisieren. Beim Ausschecken/Rechnung begleichen, habe ich ein No go beobachten können. Diskussion mit einem Gast, der die Firmenadresse auf der Rechnung benötigt hat. Da wurde man etwas pampig, was sich auch gleich auf den Gast übertragen hat. Der Reinigungsservice in der Kabine war leider nicht gründlich. Am Rand der Toilette war Dreck(da wo das Wasser beim Spülvorgang rauskommt). In den Innenseiten der Schränke waren Überreste von irgendwelchen Befestigungen. Mit einem Klebelöser hätte man diese in kurzer Zeit abbekommen können.
Sport Unterhaltung
3.0
Ich hasse in Hotels diese Alibi Fitnessräume mit einen(!) funktionierendem Gerät oder alte Saunen, wo der Schweiß aus 30 Jahren zu erkennen ist. Leider ist das auf der Azores ähnlich. Es gibt eine kleine dunkle sehr alt aussehende Sauna(Bretter könnten mal abgeschliffen werden) und eine winzige Plastikdampfsauna. Der Fitnessraum hat ein paar Geräte(u.a. ein Laufband) in eher einfachere Ausführung. Der kleine Außenpool ist vom Aufbau her für ältere Personen(oder auch Kinder) nicht gut geeignet. Es gibt rutschige Steinflächen und er hat keine flachen Stellen.
Die Unterhaltung am Abend war erstaunlich gut. Den Namen Helene Mierscheid als Comedian muss man sich merken. Abends im Beatclub (Disko) haben wir bei einen „DJ Wolfgang“ das schlimmste befürchtet. Das blieb aber aus. Er hat einen brauchbaren Mix aus Popmusik der 90er gespielt und die Stimmung war sehr gut.
Sonstige Tipps & Empfehlungen
Insgesamt können wir uns auch als im Vergleich eher jüngeres Klientel eine größere Tour auf dem Schiff vorstellen, wenn Preis und insbesondere die Reiseroute stimmt. Man muss sich aber im Klaren sein, dass einiges hier aufgrund des Alters des Schiffes eher rustikal ist. Die Probleme im Service sollten nach einiger Zeit allerdings abgestellt sein. Man kann dem Schiff einen bestimmten Charme nicht absprechen, was größere, modernere und dadurch anonyme Schiffe nicht so leisten können. Aber das alles lebt vom Personal.…..
Minicruise oder ein Schiff zum Kennenlernen
Schiff allgemein
4.0 von 6.0 auf Basis der Kategorie (wir reden hier von einen Mittelklasseschiff)
Für günstige 69 Euro in der Innenkabine und 89 Euro in der Außenkabine bot der deutsche Vermarkter (Ambiente Kreuzfahrten) der MS Azores in Bremerhaven eine sogenannte Kennenlern-Partynacht an. Inklusive Übernachtung, Unterhaltungsprogramm und Essen. Da haben wir natürlich sofort zugeschlagen. Die MS Azores wurde 1946 gebaut und hat u.a. als Stockholm(versenkte damals die Andrea Doria, das ist hier noch 100% Schwedenstahl ;-)) und unter dem Namen Völkerfreundschaft eine bewegte Vergangenheit. Interessant ist, dass das Schiff von außen so wirkt, wie man wohl heute noch so ein Kreuzfahrtschiff in dieser Größe vorstellt. Einige Schiffe, von den nicht ganz Neuen bei den bekannten Reedereien, wirken eher wie umgebaute Stückgutfrachter. Die Azores nicht. Wir hatten eigentlich schlechte Erwartungen, waren denn aber insgesamt doch eher positiv überrascht. Dazu mehr in den einzelnen Punkten. Man muss sich aber im Klaren sein, das die Azores ein Oldtimer analog z.B, zu einem Auto ist. Da kann man auch nicht ABS oder Servolenkung erwarten. Man muss halt ein Liebhaber für sowas sein. Die Reederei Portuscale Cruise kommt wie der Name schon sagt aus Portugal und die Schiffoffiziere sind bis auf ein oder zwei Ausnahmen Portugiesen. Auf dem Schiff gibt es überraschend viel Platz im Innen- und Außenbereich. Mehrere Bars und einen kleinen Nachtclub/Disko. Auch ein kleines Spielcasino ist vorhanden. Für Raucher ist ebenso gesorgt mit einem sehr schönen Raum. Die Einrichtung ist sehr farbenfroh und teilweise ähnlich, wie in den Kabinen, leicht ins kitschige übergehend. An einige Stellen ist trotz mehrerer Totalrenovierungen schon zu sehen, dass das Schiff ziemlich viele Jahre auf dem Buckel hat. Damit meine ich abgenutzter Teppich, Kratzer an Holz oder Wandverkleidungen, Verfärbungen etc….
Kabine
4.0
Statt einer Innenkabine haben wir eine Außenkabine bekommen. Diese war ausreichend groß und hatte für uns genügend Stauraum(auch gerechnet für eine 10 Tagestour etc,). Leider wurde der Platz unter dem Bett nicht genutzt z.B, für Schublatten. Die Matratzen waren hart. Scheinbar kann man die Klimaanlage nicht abstellen. Die ist ein älteres Modell und ziemlich laut. Es gibt einen sehr kleinen LCD-Fernseher. Der Einrichtungsstil erinnerte mich an kleine alte Pensionen in Lissabon oder Porto. Das Bad ist mit einem Bidet und einer Badewanne ausgestattet, was auf Kreuzfahrtschiffen eher selten ist. Wir konnten auch noch andere Kabinen besichtigen und waren überrascht wie unterschiedlich diese waren, in Farbe und Einrichtung. Einige in den mittleren Kategorien hatten sogar in der Badewanne eine Whirlpoolfunktion.
Gastronomie
3.0
In den anderen Bewertungen war eine große Bandbreite was das Essen betrifft. Diese hatten wir auch in unserem Menü. Mein Roastbeef portugiesischer Art war sehr lecker, die kleine(so bestellt) Portion Pasta langweilig und nüchtern. Der Rest eher Durchschnitt. Schön ist, dass die Herkunft der Reederei auch in der Küche einen Platz findet. Portugiesisch halte ich für den deutschen Markt für ziemlich akzeptabel und auch ältere Leuten ist das nicht zu exotisch. Frühstück war ausreichend und alles da. Vergleichbar mit einen 3-4 Sterne Urlauberhotel. Eine Sache war allerdings schlimm. Ich habe noch nie(!) so einen schlechten Orangensaft getrunken. Entweder hat jemand das Mischverhältnis vom Konzentrat völlig verfehlt oder man sollte das Zeugs schnell über Bord kippen. Auch die gekochten Eier gingen gar nicht. Snacks am Abend im Barbereich waren ok. Die herkömmlichen Cocktails eher unterer Durchschnitt. Der Spezial-Cocktail nach Art der Reederei entgegen gut.
Ein großer Pluspunkt sind die sehr günstigen Nebenkosten für Getränke. Günstiger habe ich sie auf keinen Kreuzfahrtschiff gesehen oder in einem europäischen oder nordamerikanischen Hotel.
Service
2.0
Puh, der Service der Hotelcrew hat mir leider nicht gefallen. Erstens fand ich schade, dass das Personal keine Namen(Vorname ist vollkommen ausreichend) auf der Uniform/Bekleidung hatte. Dann muss ich hier einmal unterscheiden und es gilt natürlich auch nicht für jeden einzelnen. Das asiatische Personal war in der Regel freundlich, dass osteuropäische eher ruppig wie in einer russischen Melkerkolchose oder es stammt noch aus Zeiten der Völkerfreundschaft. Bei der Getränkebestellung in der Bar, als auch im Restaurant dauert das Liefern der Getränke zu lange. Es ist ungünstig auch die Softgetränke im Restaurant über einen Extra „Beverage-Manager/Somelier“ laufen zu lassen, der viel zu tun hatten, während das andere Personal teilweise rumstand. Das kann meiner Meinung nach auch mit dem bestehenden Personal besser organisieren. Beim Ausschecken/Rechnung begleichen, habe ich ein No go beobachten können. Diskussion mit einem Gast, der die Firmenadresse auf der Rechnung benötigt hat. Da wurde man etwas pampig, was sich auch gleich auf den Gast übertragen hat. Der Reinigungsservice in der Kabine war leider nicht gründlich. Am Rand der Toilette war Dreck(da wo das Wasser beim Spülvorgang rauskommt). In den Innenseiten der Schränke waren Überreste von irgendwelchen Befestigungen. Mit einem Klebelöser hätte man diese in kurzer Zeit abbekommen können.
Sport Unterhaltung
3.0
Ich hasse in Hotels diese Alibi Fitnessräume mit einen(!) funktionierendem Gerät oder alte Saunen, wo der Schweiß aus 30 Jahren zu erkennen ist. Leider ist das auf der Azores ähnlich. Es gibt eine kleine dunkle sehr alt aussehende Sauna(Bretter könnten mal abgeschliffen werden) und eine winzige Plastikdampfsauna. Der Fitnessraum hat ein paar Geräte(u.a. ein Laufband) in eher einfachere Ausführung. Der kleine Außenpool ist vom Aufbau her für ältere Personen(oder auch Kinder) nicht gut geeignet. Es gibt rutschige Steinflächen und er hat keine flachen Stellen.
Die Unterhaltung am Abend war erstaunlich gut. Den Namen Helene Mierscheid als Comedian muss man sich merken. Abends im Beatclub (Disko) haben wir bei einen „DJ Wolfgang“ das schlimmste befürchtet. Das blieb aber aus. Er hat einen brauchbaren Mix aus Popmusik der 90er gespielt und die Stimmung war sehr gut.
Sonstige Tipps & Empfehlungen
Insgesamt können wir uns auch als im Vergleich eher jüngeres Klientel eine größere Tour auf dem Schiff vorstellen, wenn Preis und insbesondere die Reiseroute stimmt. Man muss sich aber im Klaren sein, dass einiges hier aufgrund des Alters des Schiffes eher rustikal ist. Die Probleme im Service sollten nach einiger Zeit allerdings abgestellt sein. Man kann dem Schiff einen bestimmten Charme nicht absprechen, was größere, modernere und dadurch anonyme Schiffe nicht so leisten können. Aber das alles lebt vom Personal.…..
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Für meine Bewertung schreibe ich jetzt einfach den bereits bestehenden Thread fort, ich hoffe das ist ok.
Als wir Anfang März auf der ITB waren, hatte ich am Stand von Ambiente Kreuzfahrten den Flyer für die Partynacht auf der MS Azores mitgenommen. Eigentlich brauchten wir dann auch gar nicht lange überlegen; der Termin hat gepasst, neugierig auf das Schiff waren wir auch, der Preis war absolut günstig – also buchten wir eine Innenkabine.
Die Routen der Azores hatte ich mir schon angeschaut und insbesondere die beiden Grönland-Reisen hatten durchaus mein Interesse geweckt. Zwar sind für 2014 und auch zum Teil für 2015 unsere Urlaubstage schon fest verplant, aber wir wollten mit diesem Wochenende erst mal die Frage klären, ob für uns die Azores grundsätzlich eine Alternative zu den bisher präferierten Schiffen darstellt. Dies sind auch bisher schon die kleineren Schiffe, angefangen von der Seabourn Spirit mit ca. 200 Passagieren, über die MS Deutschland bis zur Columbus2 mit >600 Pax. Uns war dabei bewusst, dass der Unterschied zwischen diesen Schiffen und der Azores 1-2 Sterne ausmacht, auch dies wollten wir einmal testen.
Für die Bewertung ist aus meiner Sicht auch immer erforderlich zu wissen, worauf besonders Wert gelegt wird, was ist dem jeweiligen Autor besonders wichtig. Bei uns sind dies:
- großzügige öffentliche Räumlichkeiten wie Bars, Lounges, viele Freiflächen an Deck,
- gutes Essen,
- guter Service,
- eine ruhige „Wohlfühlatmosphäre“,
- ein wenig Abendunterhaltung
- gute Tanzflächen und die Möglichkeit, abends den Tag bei Tanzmusik ausklingen zu lassen
Nachfolgend nun unsere Eindrücke von der Azores nach dieser Partynacht:
1. Das Schiff allgemein:
Wir haben das Schiff bei einem geführten Rundgang und auch noch einmal individuell erkundet. Unser Eindruck war dabei durchaus positiv. Es gibt sehr viele öffentliche Bereiche im Inneren des Schiffes und auch sehr viele freie Deckbereiche. Mehrere Bars und Lounges, ein Kinoraum, eine Show-Lounge für die abendlichen Unterhaltungsprogramme, Bibliothek, Kartenzimmer, Fotogalerie, eine Internet-Ecke, eine Diskothek, sogar ein Spielcasino.
Absolutes Plus: geraucht werden darf innen nur in dem gesondert dafür ausgewiesenen Raucherraum.
Neben dem Hauptrestaurant gibt es noch ein Steak-Restaurant und außerdem ein Buffetrestaurant mit einem sehr schönen Außenbereich. Dieser zum Teil überdachte Außenbereich hat uns besonders gut gefallen.
Die Einrichtung ist zum Teil neu, zum Teil sieht man ihr die Jahre schon an. Insgesamt aber ok – es muss nicht alles brandneu sein, wichtiger ist mir die Sauberkeit und diese war absolut gegeben.
Die Stühle und Liegestühle an Deck sind nicht aus Plastik, sondern etwas hochwertiger aus Metall/Holz und sehen relativ neu aus.
Was dem Schiff leider fehlt, ist so etwas wie eine Observation-Lounge im vorderen Bereich des Schiffes, von der aus man einen schönen Ausblick in Fahrtrichtung hat. Insbesondere bei Nordland-Reisen halte ich diese für sehr wichtig; aber die Bauweise war wohl früher nicht so.
Übrigens: hat jemand die Zodiacs gesehen, die im Katalog bei der Grönland-Reise erwähnt werden? Habe leider vergessen, beim Rundgang danach zu fragen.
2. Kabine
Wir hatten eine Innenkabine gebucht und haben eine Kabine der Kategorie 2 bekommen, die geeignet ist für bis zu 4 Personen.
Mein erster Eindruck: wow, ein Tanzsaal
Die Kabine war überraschend groß und verfügte über sehr viel Stauraum, der m.E. bei Belegung mit 2 Personen auch für eine 3wöchige Nordland-Reise ausreichen sollte.
Zwei Einzelbetten, die auch nicht zusammengeschoben werden konnten und darüber zwei Pullman-Betten.
Die Matratzen waren anscheinend neu und sehr schön fest. Das Kopfkissen ging gerade noch so, leider ein wenig dick. Glücklicherweise eine „richtige“ Bettdecke (Ich hatte schon die Befürchtung, wie in südlichen Gefilden üblich, nur Laken und Wolldecke vorzufinden.)
Die Klimaanlage war zwar in Bezug auf die Temperatur regelbar, aber nicht abzustellen. Die Austrittsöffnung war an der Decke so ungünstig angebracht, dass es genau in Richtung des einen Bettes zog.
Im Kleiderschrank befand sich ein Safe, der mit selbstgewählter PIN geschlossen und geöffnet werden kann.
Es gab eine Minibar/Kühlschrank – aber weshalb war diese leer?
Ein kleiner Fernseher (Flat-Screen) war vorhanden, ist mir aber eher unwichtig. Statt dessen hätten sie besser den alten Kastenfön im Bad austauschen sollen oder – wie beispielsweise bei der Columbus2 geschehen – einen zusätzlichen „normalen“ Fön in die Schreibtisch-Schublage legen sollen. Dieses Ding ist eine Katastrophe und ein NoGo! Ansonsten ist das Bad funktionell eingerichtet; Wanne mit Duschvorhang, Toilette, Bidet, Waschbecken. Ein guter Kosmetikspiegel ist vorhanden und auch in angenehmer Höhe angebracht, ebenso ein kleiner Glasschrank für Kosmetik-Utensilien. Absolutes Plus: die Handtücher waren blütenweiß und wunderbar dick und flauschig.
Die Ausstattung der Kabine war insgesamt nicht neu, aber alles sehr sauber. Die Farbgestaltung schreit nach Renovierung – das verwaschene Blau und die weißen Schränke sollten wahrscheinlich mediterranes Flair ausstrahlen … naja
. In Summe fanden wir die Kabine ok und funktionell; jedoch mit einigen kleinen Verbesserungspotenzialen, die sich relativ leicht umsetzen lassen:
- der schon erwähnte zweite Fön
- die Kosmetiktücher gehören nicht auf den Schreibtisch, sondern ins Bad
- Wenn schon leere Minibar, dann hätte man wenigstens eine Flasche Wasser auf den Schreibtisch stellen können; die zwei Gläser standen ja dort.
Alles kein Drama und leicht selbst zu beheben – aber es muss ja nicht sein, dass man das dem Gast überlässt ;-)
3. Gastronomie
Geschirr und Bestecke im Restaurant sind offensichtlich neu. Das Geschirr ist mit dem Schriftzug „Acores“ versehen und die Servicekräfte sind scheinbar geschult, die Teller so vor den Gast zu platzieren, dass der Schriftzug lesbar zum Gast zeigt – nettes Detail.
Das Essen hat mich in Summe enttäuscht.
Bewerten kann ich nur das Menü zum Abendessen und das Frühstück; allerdings beides nicht zufriedenstellend.
Abendessen: gut gewollt, schlecht umgesetzt:
Ein Highlight war der Wein. Wir sind nicht der Weinempfehlung gefolgt, sondern haben einen anderen Rotwein aus der Weinkarte gewählt; mit 22 Euro pro Flasche preislich angemessen und geschmacklich super.
Frühstück im Hauptrestaurant:
Das Buffetrestaurant haben wir uns nur kurz angeschaut, aber auf Grund des Kantinen-Charakters gleich wieder verlassen.
Im Hauptrestaurant war ebenfalls ein Frühstücksbuffet aufgebaut. Das Angebot war ausreichend, diverse Marmeladen, Honig, Quark, Joghurt, frisches Obst und auch warme Speisen wie Bratkartoffeln, gebratene Champignons, Rührei, Speck waren vorhanden. Mein persönliches Highlight: die warmen Pancakes
Die Brötchen waren zum Teil offensichtlich vom Vortag und entsprechend pappig – das geht gar nicht. Ebenso eine Katastrophe: der wässrige Orangensaft zum Frühstück. Wir sind zum Frühstück satt geworden, aber es war nicht wirklich gut.
Im Hauptrestaurant wurden die Gäste zum Frühstück platziert; dabei wurden die Tische der Reihe nach aufgefüllt, so dass sich alle Gäste erst mal in der gleichen Ecke drängelten, obwohl der Rest des Restaurants frei und auch zum Frühstück eingedeckt war. Nur wenige Gäste haben dem widersprochen und sich einen anderen Tisch ausgebeten; vielleicht hat es den überwiegenden Teil ja nicht gestört.
4. Unterhaltung:
ein kleiner Fitnessraum (nur drei/vier Geräte), eine kleine Sauna sowie ein Kino sind vorhanden, haben wir aber nicht genutzt.
Der Außenpool ist sicher zum Abkühlen an heißen Tagen geeignet. Auf Kinder ist das Schiff wohl nicht ausgerichtet, der Pool hat keine flache Zone.
Die Abendunterhaltung wurde kurz vorgestellt, ein Entertainer (Swing-Musik), eine Opernsängerin und eine Comedian-Künstlerin. Insgesamt hat mir das kurze Programm ganz gut gefallen.
Vor und wenige Minuten nach dem Kurzprogramm spielte die Bordband in der Showlounge zum Tanz; sehr gute Tanzmusik vom Langsamen Walzer über Tango, Jive, Rumba, ChaCha bis zum Wiener Walzer. Ein sehr gutes Alternativprogramm zur Disko, aber leider viel zu kurz. Die halbrunde Tanzfläche in der ShowLounge ist gut, glatter Steinboden, allerdings ein wenig schräg ansteigend auf Grund der Bauweise des Schiffes.
Da die Band nach dem Programmende nur noch ein paar Titel spielte, konzentrierte sich das weitere Abendprogramm auf die Diskothek, die dann auch total überfüllt war. (ich denke, das war dem bei der Partynacht vergleichsweise niedrigen Altersdurchschnitt geschuldet und wird bei längeren Reisen sicher anders sein.) Die Stimmung war sehr gut, der DJ verstand sein Handwerk; es liefen Titel von aktueller Musik über Hits der 80er/90er Jahre bis hin zu den Kulthits des Ostens.
Die Tanzfläche in der Disko ist im Stil der 70er/80er Jahre; eine von unten beleuchtete Glasfläche, gut zu betanzen. Die Klimaanlage hat bei der überfüllten Diskothek ihre Aufgabe nicht mehr erfüllt, der Raum war überhitzt und die Fensterscheiben ringsum beschlagen.
Als wir gegen 2 Uhr gegangen sind, war die Disko immer noch sehr gut gefüllt und die Party in vollem Gange.
5. Service:
insgesamt erlebten wir das Personal als sehr aktiv bemüht, den Wünschen der Gäste gerecht zu werden. Uns begegneten alle Angestellten sehr freundlich, es wurde auf den Gängen sehr freundlich gegrüßt. In der Lounge fiel mir auf, dass ein verlassener Tisch sofort abgeräumt, gesäubert und wieder hergerichtet wurde (herangezogene Sessel wurden sofort wieder auf ihren alten Platz gestellt).
Der Service im Restaurant war zügig und die Mitarbeiter freundlich. Wünsche werden nicht von den Augen abgelesen, aber man kann (und muss) sie klar formulieren, dann werden sie auch berücksichtigt.
Deutschsprachig ist das Schiff nicht wirklich; wenn man mit dem Servicepersonal kommunizieren möchte, geht das überwiegend nur in englischer Sprache.
6. Gästestruktur und Dresscode:
Die Gäste waren ganz unterschiedlich gekleidet, von Jeans und T-Shirt bis zum Cocktailkleid war alles vertreten; kein durchgängiger Dresscode erkennbar.
Ich denke, die Zusammensetzung der Gäste der Partynacht war nicht wirklich repräsentativ und auch das Durchschnittsalter wird auf längeren Reisen deutlich höher sein. Für Kinder halte ich das Schiff für eher nicht geeignet.
Das Pärchen, das sich gemeinsam auf die Herrentoilette in Nähe der Diskothek zurückzog um dort dann lautstark zu streiten, stellt hoffentlich auch eine Ausnahme dar ...
Résumé:
Die Azores hat trotz – oder gerade wegen - ihres Alters Charme.
Es war ein schönes Wochenende, ein vom Aufbau her schönes Schiff mit viel Charme aber auch diversen Verbesserungspotenzialen und –erfordernissen.
Insgesamt würden wir allerdings sicher bei gleicher Route einem anderen Schiff den Vorzug geben; wir müssten halt doch erhebliche Abstriche gemessen an unseren Erwartungen machen, zudem hat uns die Gastronomie nicht überzeugt.
Gruß Cora
Als wir Anfang März auf der ITB waren, hatte ich am Stand von Ambiente Kreuzfahrten den Flyer für die Partynacht auf der MS Azores mitgenommen. Eigentlich brauchten wir dann auch gar nicht lange überlegen; der Termin hat gepasst, neugierig auf das Schiff waren wir auch, der Preis war absolut günstig – also buchten wir eine Innenkabine.
Die Routen der Azores hatte ich mir schon angeschaut und insbesondere die beiden Grönland-Reisen hatten durchaus mein Interesse geweckt. Zwar sind für 2014 und auch zum Teil für 2015 unsere Urlaubstage schon fest verplant, aber wir wollten mit diesem Wochenende erst mal die Frage klären, ob für uns die Azores grundsätzlich eine Alternative zu den bisher präferierten Schiffen darstellt. Dies sind auch bisher schon die kleineren Schiffe, angefangen von der Seabourn Spirit mit ca. 200 Passagieren, über die MS Deutschland bis zur Columbus2 mit >600 Pax. Uns war dabei bewusst, dass der Unterschied zwischen diesen Schiffen und der Azores 1-2 Sterne ausmacht, auch dies wollten wir einmal testen.
Für die Bewertung ist aus meiner Sicht auch immer erforderlich zu wissen, worauf besonders Wert gelegt wird, was ist dem jeweiligen Autor besonders wichtig. Bei uns sind dies:
- großzügige öffentliche Räumlichkeiten wie Bars, Lounges, viele Freiflächen an Deck,
- gutes Essen,
- guter Service,
- eine ruhige „Wohlfühlatmosphäre“,
- ein wenig Abendunterhaltung
- gute Tanzflächen und die Möglichkeit, abends den Tag bei Tanzmusik ausklingen zu lassen
Nachfolgend nun unsere Eindrücke von der Azores nach dieser Partynacht:
1. Das Schiff allgemein:
Wir haben das Schiff bei einem geführten Rundgang und auch noch einmal individuell erkundet. Unser Eindruck war dabei durchaus positiv. Es gibt sehr viele öffentliche Bereiche im Inneren des Schiffes und auch sehr viele freie Deckbereiche. Mehrere Bars und Lounges, ein Kinoraum, eine Show-Lounge für die abendlichen Unterhaltungsprogramme, Bibliothek, Kartenzimmer, Fotogalerie, eine Internet-Ecke, eine Diskothek, sogar ein Spielcasino.
Absolutes Plus: geraucht werden darf innen nur in dem gesondert dafür ausgewiesenen Raucherraum.
Neben dem Hauptrestaurant gibt es noch ein Steak-Restaurant und außerdem ein Buffetrestaurant mit einem sehr schönen Außenbereich. Dieser zum Teil überdachte Außenbereich hat uns besonders gut gefallen.
Die Einrichtung ist zum Teil neu, zum Teil sieht man ihr die Jahre schon an. Insgesamt aber ok – es muss nicht alles brandneu sein, wichtiger ist mir die Sauberkeit und diese war absolut gegeben.
Die Stühle und Liegestühle an Deck sind nicht aus Plastik, sondern etwas hochwertiger aus Metall/Holz und sehen relativ neu aus.
Was dem Schiff leider fehlt, ist so etwas wie eine Observation-Lounge im vorderen Bereich des Schiffes, von der aus man einen schönen Ausblick in Fahrtrichtung hat. Insbesondere bei Nordland-Reisen halte ich diese für sehr wichtig; aber die Bauweise war wohl früher nicht so.
Übrigens: hat jemand die Zodiacs gesehen, die im Katalog bei der Grönland-Reise erwähnt werden? Habe leider vergessen, beim Rundgang danach zu fragen.
2. Kabine
Wir hatten eine Innenkabine gebucht und haben eine Kabine der Kategorie 2 bekommen, die geeignet ist für bis zu 4 Personen.
Mein erster Eindruck: wow, ein Tanzsaal

Zwei Einzelbetten, die auch nicht zusammengeschoben werden konnten und darüber zwei Pullman-Betten.
Die Matratzen waren anscheinend neu und sehr schön fest. Das Kopfkissen ging gerade noch so, leider ein wenig dick. Glücklicherweise eine „richtige“ Bettdecke (Ich hatte schon die Befürchtung, wie in südlichen Gefilden üblich, nur Laken und Wolldecke vorzufinden.)
Die Klimaanlage war zwar in Bezug auf die Temperatur regelbar, aber nicht abzustellen. Die Austrittsöffnung war an der Decke so ungünstig angebracht, dass es genau in Richtung des einen Bettes zog.
Im Kleiderschrank befand sich ein Safe, der mit selbstgewählter PIN geschlossen und geöffnet werden kann.
Es gab eine Minibar/Kühlschrank – aber weshalb war diese leer?
Ein kleiner Fernseher (Flat-Screen) war vorhanden, ist mir aber eher unwichtig. Statt dessen hätten sie besser den alten Kastenfön im Bad austauschen sollen oder – wie beispielsweise bei der Columbus2 geschehen – einen zusätzlichen „normalen“ Fön in die Schreibtisch-Schublage legen sollen. Dieses Ding ist eine Katastrophe und ein NoGo! Ansonsten ist das Bad funktionell eingerichtet; Wanne mit Duschvorhang, Toilette, Bidet, Waschbecken. Ein guter Kosmetikspiegel ist vorhanden und auch in angenehmer Höhe angebracht, ebenso ein kleiner Glasschrank für Kosmetik-Utensilien. Absolutes Plus: die Handtücher waren blütenweiß und wunderbar dick und flauschig.
Die Ausstattung der Kabine war insgesamt nicht neu, aber alles sehr sauber. Die Farbgestaltung schreit nach Renovierung – das verwaschene Blau und die weißen Schränke sollten wahrscheinlich mediterranes Flair ausstrahlen … naja

- der schon erwähnte zweite Fön
- die Kosmetiktücher gehören nicht auf den Schreibtisch, sondern ins Bad
- Wenn schon leere Minibar, dann hätte man wenigstens eine Flasche Wasser auf den Schreibtisch stellen können; die zwei Gläser standen ja dort.
Alles kein Drama und leicht selbst zu beheben – aber es muss ja nicht sein, dass man das dem Gast überlässt ;-)
3. Gastronomie
Geschirr und Bestecke im Restaurant sind offensichtlich neu. Das Geschirr ist mit dem Schriftzug „Acores“ versehen und die Servicekräfte sind scheinbar geschult, die Teller so vor den Gast zu platzieren, dass der Schriftzug lesbar zum Gast zeigt – nettes Detail.
Das Essen hat mich in Summe enttäuscht.
Bewerten kann ich nur das Menü zum Abendessen und das Frühstück; allerdings beides nicht zufriedenstellend.
Abendessen: gut gewollt, schlecht umgesetzt:
- - Frühlingsrolle mit Entenfleisch; nicht wirklich asiatisch gewürzt, von Fett triefend (wird zwar frittiert, so viel Fett sollte aber beim Servieren nicht mehr daran sein!!)
- Champignon-Cremesuppe; schmeckte wie Convenience-Food mit einer Einlage von ein paar frischen Champignons
- Roastbeef; totgegart und absolut durch, kaum gewürzt; ebenso die Gemüsebeilage.
- Eisbombe als Dessert; extrem süß; das Eis entweder schon mal angetaut oder nicht richtig cremig gerührt, jedenfalls enthielt es viele kleine Eisstückchen. Die Torte war mit Ei-Schnee ummantelt und geflämmt.
Ein Highlight war der Wein. Wir sind nicht der Weinempfehlung gefolgt, sondern haben einen anderen Rotwein aus der Weinkarte gewählt; mit 22 Euro pro Flasche preislich angemessen und geschmacklich super.
Frühstück im Hauptrestaurant:
Das Buffetrestaurant haben wir uns nur kurz angeschaut, aber auf Grund des Kantinen-Charakters gleich wieder verlassen.
Im Hauptrestaurant war ebenfalls ein Frühstücksbuffet aufgebaut. Das Angebot war ausreichend, diverse Marmeladen, Honig, Quark, Joghurt, frisches Obst und auch warme Speisen wie Bratkartoffeln, gebratene Champignons, Rührei, Speck waren vorhanden. Mein persönliches Highlight: die warmen Pancakes
Die Brötchen waren zum Teil offensichtlich vom Vortag und entsprechend pappig – das geht gar nicht. Ebenso eine Katastrophe: der wässrige Orangensaft zum Frühstück. Wir sind zum Frühstück satt geworden, aber es war nicht wirklich gut.
Im Hauptrestaurant wurden die Gäste zum Frühstück platziert; dabei wurden die Tische der Reihe nach aufgefüllt, so dass sich alle Gäste erst mal in der gleichen Ecke drängelten, obwohl der Rest des Restaurants frei und auch zum Frühstück eingedeckt war. Nur wenige Gäste haben dem widersprochen und sich einen anderen Tisch ausgebeten; vielleicht hat es den überwiegenden Teil ja nicht gestört.
4. Unterhaltung:
ein kleiner Fitnessraum (nur drei/vier Geräte), eine kleine Sauna sowie ein Kino sind vorhanden, haben wir aber nicht genutzt.
Der Außenpool ist sicher zum Abkühlen an heißen Tagen geeignet. Auf Kinder ist das Schiff wohl nicht ausgerichtet, der Pool hat keine flache Zone.
Die Abendunterhaltung wurde kurz vorgestellt, ein Entertainer (Swing-Musik), eine Opernsängerin und eine Comedian-Künstlerin. Insgesamt hat mir das kurze Programm ganz gut gefallen.
Vor und wenige Minuten nach dem Kurzprogramm spielte die Bordband in der Showlounge zum Tanz; sehr gute Tanzmusik vom Langsamen Walzer über Tango, Jive, Rumba, ChaCha bis zum Wiener Walzer. Ein sehr gutes Alternativprogramm zur Disko, aber leider viel zu kurz. Die halbrunde Tanzfläche in der ShowLounge ist gut, glatter Steinboden, allerdings ein wenig schräg ansteigend auf Grund der Bauweise des Schiffes.
Da die Band nach dem Programmende nur noch ein paar Titel spielte, konzentrierte sich das weitere Abendprogramm auf die Diskothek, die dann auch total überfüllt war. (ich denke, das war dem bei der Partynacht vergleichsweise niedrigen Altersdurchschnitt geschuldet und wird bei längeren Reisen sicher anders sein.) Die Stimmung war sehr gut, der DJ verstand sein Handwerk; es liefen Titel von aktueller Musik über Hits der 80er/90er Jahre bis hin zu den Kulthits des Ostens.
Die Tanzfläche in der Disko ist im Stil der 70er/80er Jahre; eine von unten beleuchtete Glasfläche, gut zu betanzen. Die Klimaanlage hat bei der überfüllten Diskothek ihre Aufgabe nicht mehr erfüllt, der Raum war überhitzt und die Fensterscheiben ringsum beschlagen.
Als wir gegen 2 Uhr gegangen sind, war die Disko immer noch sehr gut gefüllt und die Party in vollem Gange.
5. Service:
insgesamt erlebten wir das Personal als sehr aktiv bemüht, den Wünschen der Gäste gerecht zu werden. Uns begegneten alle Angestellten sehr freundlich, es wurde auf den Gängen sehr freundlich gegrüßt. In der Lounge fiel mir auf, dass ein verlassener Tisch sofort abgeräumt, gesäubert und wieder hergerichtet wurde (herangezogene Sessel wurden sofort wieder auf ihren alten Platz gestellt).
Der Service im Restaurant war zügig und die Mitarbeiter freundlich. Wünsche werden nicht von den Augen abgelesen, aber man kann (und muss) sie klar formulieren, dann werden sie auch berücksichtigt.
Deutschsprachig ist das Schiff nicht wirklich; wenn man mit dem Servicepersonal kommunizieren möchte, geht das überwiegend nur in englischer Sprache.
6. Gästestruktur und Dresscode:
Die Gäste waren ganz unterschiedlich gekleidet, von Jeans und T-Shirt bis zum Cocktailkleid war alles vertreten; kein durchgängiger Dresscode erkennbar.
Ich denke, die Zusammensetzung der Gäste der Partynacht war nicht wirklich repräsentativ und auch das Durchschnittsalter wird auf längeren Reisen deutlich höher sein. Für Kinder halte ich das Schiff für eher nicht geeignet.
Das Pärchen, das sich gemeinsam auf die Herrentoilette in Nähe der Diskothek zurückzog um dort dann lautstark zu streiten, stellt hoffentlich auch eine Ausnahme dar ...

Résumé:
Die Azores hat trotz – oder gerade wegen - ihres Alters Charme.
Es war ein schönes Wochenende, ein vom Aufbau her schönes Schiff mit viel Charme aber auch diversen Verbesserungspotenzialen und –erfordernissen.
Insgesamt würden wir allerdings sicher bei gleicher Route einem anderen Schiff den Vorzug geben; wir müssten halt doch erhebliche Abstriche gemessen an unseren Erwartungen machen, zudem hat uns die Gastronomie nicht überzeugt.
Gruß Cora
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Übrigens: hat jemand die Zodiacs gesehen, die im Katalog bei der Grönland-Reise erwähnt werden? Habe leider vergessen, beim Rundgang danach zu fragen.
Die Zodiacs werden wahrscheinlich wie bei der DELPHIN nur zu den Expeditionskreuzfahrten an Bord geholt.
Grüße
Michael
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Und noch mein "Senf" bevor es nach Hong Kong auf die CELEBRITY MILLENNIUM geht... Und Norovirus Alarm... Der Check-In in Hongkong verzögert sich.
http://heinbloed-minis.blogspot.com/201 ... es-in.html
Gruß
HeinBloed
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Hallo zusammen,
als regelmässiger Leser der Reiseberichte hier möchte ich mich nun einmal revanchieren. Auch wenn es nun schon ein paar Tage her ist. Leider ist der Bericht nicht ganz so positiv wie die meiner Vorschreiber.
Ich weiss nicht, wie ich hier Bilder einfügen kann und ich möchte auch nicht unseren Kreuzfahrtberichte von Heike und Christian hier verlinken, ist sicherlich auch nicht erlaubt, deswegen kopier ich mal den Text hier rein (Auf die Bilder muss verzichtet werden
):
Partynacht auf der MS Azores
Da wir 30 Minuten „zu spät“ waren war der Check-In Schalter schon verwaist, weil scheinbar der Großteil schon an Bord war. Das haben sich die Ambiente Reiseleiter wohl auch gedacht: Die meisten sind an Bord, die beiden Nachzügler sind nicht so wichtig…und so wurde erstmal zu dritt über der Liste geklärt welcher Passagier in einer anderen Kabine nächtigen wird. Die Tatsache, dass vor Ihnen noch 2 Kunden standen, die auch gerne einchecken möchte tangierte die Damen nur peripher. Naja, irgendwann durften wir doch ein „Herzlich willkommen“ inklusive unserer Bordkarten an Bord gehen.
Noch schnell ein Foto und schon waren wir auf dem Schiff. Ach alleine für dieses Prozedere hat es sich gelohnt, man fühlte sich gleich wieder wie im Urlaub… Direkt am Eingang warteten einige Stewards und eine portugiesische Dame geleitete uns auf unsere Kabine auf Deck 2. An Stelle der gebuchten Innenkabine (ist ja nur eine Nacht), gab es eine Außenkabine, danke dafür. Der Weg zur Kabine führte uns in den Lift, wo die Stewardess mit Händen in der Tasche sich relaxt fläzte um uns zur Kabine zu bringen….Nach Blick in den Lift haben wir uns entschieden nach dieser ersten Fahrt die Fahrstühle zu meiden, was wir auch durchgezogen haben. Irgendwie machte der Lift so mit seinen fehlenden Knöpfen keinen Vertrauenserweckenden Eindruck.
Die Kabine sah auf den ersten Blick wirklich ganz ordentlich aus. Aber es war LAUT. Die Klimaanlage war ohrenbetäubend. Naja, Baujahr des Schiffes ist 1947, müssen wir durch, ist ja nur eine Nacht.
Das Zimmer hätte sauberer sein können. Was haben die Mitarbeiter eigentlich in der Woche davor gemacht, wo das Schiff ohne Passagiere im Hafen lag? Diese Frage stellen wir uns leider noch häufiger.
Mit der Zimmerlochkarte die Kabine abgeschlossen und eine Besichtigungstour über das Schiff gemacht. Da das Schiff mit ca. 17.000 BRT nicht sonderlich groß ist, konnte man schnell alles erreichen. Die öffentlichen Aufenthaltsräume sahen eigentlich ganz gut aus. Das Teakholz auf Deck war allerdings teilweise schlimm verwittert. Teilweise wurde ein Teppich in wetterfesten Billigteakholzimitat verlegt. War gar nicht so schlecht, auf jeden Fall besser als das verrottete Teakholz. Aus Versehen haben wir eine Tür auf Deck 4 geöffnet und standen vor einer riesigen Müllhalde. Und wieder die Frage: Was haben die Mitarbeiter eigentlich in der Woche davor gemacht, wo das Schiff ohne Passagiere im Hafen lag?
Nach der Besichtigung haben wir uns erst einmal in eine Bar verzogen und haben uns jeweils einen alkoholfreien Cocktail bestellt. Das war das größte Plus auf dem Schiff. Die Getränke sind sehr, sehr günstig. Wo bekommt man schon einen Cocktail (alkoholfrei) für 2,75 EUR. Softdrinks für 2,00 EUR.
Dies war auch der erste Kontakt mit dem portugiesischen Bordpersonal. Freundlich ist anders. Irgendwie muss es so auch auf der MS Völkerfreundschaft so gewesen sein…Es gab ein paar Ausnahmen, aber die Mitarbeiter kamen nicht annährend an die Freundlichkeit der amerikanischen Kreuzfahrtlinien heran. Muss es auch nicht (wobei wir ja drauf stehen).
Was uns schon sehr verwundert hat, dass die wenigsten Mitarbeiter Deutsch sprachen, für uns kein Problem. Aber das Schiff soll von Ambiente auf den deutschen Markt positioniert werden und die Hauptkundschaft wird eher im fortgeschrittenen Alter sein, wo man ggf. nicht so gut Englisch spricht. Da wird die Sprache zu einem echten Hindernis. Wir mussten zweimal vermitteln. Das sehen wir als riesen Manko an und können somit das Schiff Personen ohne Englischkenntnisse nicht empfehlen. Warum hat man die Mitarbeiter nicht ausreichend geschult?
Was ebenfalls auffällig war, dass simple Verbesserungen an dem Schiff nicht durchgeführt wurden. Man kann ja verstehen, dass das Schiff nicht rundumerneuert werden kann und dass erst einmal „Geld reinkommen muss“. Aber es gab so vieles Punkte, die wenig Geld gekostet hätten und das Gesamtbild verbessert hätten, z.B. die Aufkleber. Teilweise abgerissen, verschmutzt oder fehlend. Die 300 EUR hätten drin sein können….Oder die alten, abgewrackten Vorhänge vor den Crewbereichen, hätte man auch ruhig wechseln können. Ansonsten sahen die öffentlichen Bereiche ganz ansprechend aus.
Um 19:15 ging es zum Begrüßungscocktail in die Calypsobar. Wir bekamen den Fruitpunsch und setzten uns. An Heikes Glas war leider noch stark Lippenstift von der Vorgängerin. Also zu einer Mitarbeiterin und gefragt, ob man tausche könnte. Oha, der Blick voller Unverständnis verfolgte uns noch ein wenig. Entschuldigung, wir werden nicht nochmal fragen
Sorry
Nach der Begrüßung durch den Kreuzfahrtdirektor und dem Geschäftsführer von Ambiente ging es in das Restaurant. Ja hier war es mit den netten, asiatischen Mitarbeitern wie in den guten alten Zeiten auf einem amerikanischen Schiff. Das war ein nettes Erlebnis, auch wenn wir eigentlich dachten, dass das kroatische Restaurant gestern den Rekord in der Schnellservierung gewonnen hat. Hier auf der MS Azores haben Sie Konkurrenz gemacht: Ein Gang folgte dem anderen…Nun war unser Tisch wohl doch zu schnell und so warteten wir, bis die anderen Tische fertig waren und es gab den Einmarsch mit dem Baked Alaska.
Das Essen war ganz gut (die Klöße hätten ruhig durchgegart sein können, sonst war es wirklich gut). Der Schweinebraten war toll. Softdrinks waren inklusive, was uns natürlich sehr entgegen kam und auch immer sehr schnell neu „geliefert“ wurden. Hier hatten wir das volle Schiffsfeeling.
Nach dem Essen ging es zur Show. Sie war durchaus kurzweilig und interessant. Schade war, dass die Band nach der Show nur kurz weitergespielt hat. Es haben sich durchaus Interessanten dort zum Tanzen eingefunden. Ein Blick in die Disco zeigte, dass dort um 23:30 nicht viel los war. Also noch in einer Bar etwas getrunken und auf die Kabine.
Abreise
War die Klimaanlage laut….für eine Nacht mit unruhigem Schlaf ok, aber eine ganze Reise? Auf gar keinen Fall und so waren wir schon um 6:00h wach, überbrückten die Zeit bis 7:30 und waren mit die ersten oben im Büfett Restaurant.
Das Frühstück hatten auf den ersten Blick grundsätzlich alles was man braucht. Aber irgendwie hat es uns nicht umgehauen. Scheinbar gibt es ein Problem mit der Schneideanlage. Sowohl der Käse, als auch der Fleischaufschnitt war sehr dick geschnitten, was irgendwie nicht passte.
Nun denn, so verließen hier schnell das Restaurant und gingen zur Rezeption und haben gezahlt. Mit 7:45h waren wir ziemlich die ersten und die Rezeption hatte kein Wechselgeld mehr. Sehr unglücklich, wenn am Abend vorher gesagt wird, dass alle Gäste morgens an der Rezeption bar bezahlen sollen. Zurück auf die Kabine, die Koffer geschnappt und weg hier;-). Mit den Koffer an der Rezeption vorbei auf die Gangway. Schnell rief eine Rezeptionistin (die Mitarbeiterin, wo wir 5 Minuten vorher bezahlt) rüber, das wir noch zahlen müssten. Hallo?????? Es ist gerade mal 5 Minuten her, da hätte man sich ruhig noch erinnern können.
Ab in’s Auto und nach Hause.
Fazit MS Azores
Das Wochenende war toll und war mal wieder eine schöne Abwechslung. Das Schiff und die Mitarbeiter haben uns leider nicht überzeugt.
Die größten Kritikpunkte waren die nicht sonderlich freundlichen Mitarbeiter, die Tatsache, dass die Mitarbeiter kein Deutsch sprechen und das stark verwitterte Schiff.
Uns ist bewusst, dass das Schiff schon sehr viele Jahre auf dem Buckel hat. Aber es gibt viele Sachen, die man hätte beheben können, ohne viel Geld in die Hand zu nehmen. Besonders negativ ist uns da aufgefallen die abgewrackten Vorhänge vor den Crewbereichen, die Müllhalde auf dem Außendeck 3 / 4 und die kaputten Aufkleber.
Mit der Tatsache, dass das Schiff auf der Website von Ambiente Kreuzfahrten mit Schiffssprache “deutsch” beworben wird und die Mitarbeiter teilweise überhaupt kein Deutsch sprechen, ist sicherlich ein Problem was Ambiente schnell in den Griff bekommen muss.
als regelmässiger Leser der Reiseberichte hier möchte ich mich nun einmal revanchieren. Auch wenn es nun schon ein paar Tage her ist. Leider ist der Bericht nicht ganz so positiv wie die meiner Vorschreiber.
Ich weiss nicht, wie ich hier Bilder einfügen kann und ich möchte auch nicht unseren Kreuzfahrtberichte von Heike und Christian hier verlinken, ist sicherlich auch nicht erlaubt, deswegen kopier ich mal den Text hier rein (Auf die Bilder muss verzichtet werden

Partynacht auf der MS Azores
Da wir 30 Minuten „zu spät“ waren war der Check-In Schalter schon verwaist, weil scheinbar der Großteil schon an Bord war. Das haben sich die Ambiente Reiseleiter wohl auch gedacht: Die meisten sind an Bord, die beiden Nachzügler sind nicht so wichtig…und so wurde erstmal zu dritt über der Liste geklärt welcher Passagier in einer anderen Kabine nächtigen wird. Die Tatsache, dass vor Ihnen noch 2 Kunden standen, die auch gerne einchecken möchte tangierte die Damen nur peripher. Naja, irgendwann durften wir doch ein „Herzlich willkommen“ inklusive unserer Bordkarten an Bord gehen.
Noch schnell ein Foto und schon waren wir auf dem Schiff. Ach alleine für dieses Prozedere hat es sich gelohnt, man fühlte sich gleich wieder wie im Urlaub… Direkt am Eingang warteten einige Stewards und eine portugiesische Dame geleitete uns auf unsere Kabine auf Deck 2. An Stelle der gebuchten Innenkabine (ist ja nur eine Nacht), gab es eine Außenkabine, danke dafür. Der Weg zur Kabine führte uns in den Lift, wo die Stewardess mit Händen in der Tasche sich relaxt fläzte um uns zur Kabine zu bringen….Nach Blick in den Lift haben wir uns entschieden nach dieser ersten Fahrt die Fahrstühle zu meiden, was wir auch durchgezogen haben. Irgendwie machte der Lift so mit seinen fehlenden Knöpfen keinen Vertrauenserweckenden Eindruck.
Die Kabine sah auf den ersten Blick wirklich ganz ordentlich aus. Aber es war LAUT. Die Klimaanlage war ohrenbetäubend. Naja, Baujahr des Schiffes ist 1947, müssen wir durch, ist ja nur eine Nacht.
Das Zimmer hätte sauberer sein können. Was haben die Mitarbeiter eigentlich in der Woche davor gemacht, wo das Schiff ohne Passagiere im Hafen lag? Diese Frage stellen wir uns leider noch häufiger.
Mit der Zimmerlochkarte die Kabine abgeschlossen und eine Besichtigungstour über das Schiff gemacht. Da das Schiff mit ca. 17.000 BRT nicht sonderlich groß ist, konnte man schnell alles erreichen. Die öffentlichen Aufenthaltsräume sahen eigentlich ganz gut aus. Das Teakholz auf Deck war allerdings teilweise schlimm verwittert. Teilweise wurde ein Teppich in wetterfesten Billigteakholzimitat verlegt. War gar nicht so schlecht, auf jeden Fall besser als das verrottete Teakholz. Aus Versehen haben wir eine Tür auf Deck 4 geöffnet und standen vor einer riesigen Müllhalde. Und wieder die Frage: Was haben die Mitarbeiter eigentlich in der Woche davor gemacht, wo das Schiff ohne Passagiere im Hafen lag?
Nach der Besichtigung haben wir uns erst einmal in eine Bar verzogen und haben uns jeweils einen alkoholfreien Cocktail bestellt. Das war das größte Plus auf dem Schiff. Die Getränke sind sehr, sehr günstig. Wo bekommt man schon einen Cocktail (alkoholfrei) für 2,75 EUR. Softdrinks für 2,00 EUR.
Dies war auch der erste Kontakt mit dem portugiesischen Bordpersonal. Freundlich ist anders. Irgendwie muss es so auch auf der MS Völkerfreundschaft so gewesen sein…Es gab ein paar Ausnahmen, aber die Mitarbeiter kamen nicht annährend an die Freundlichkeit der amerikanischen Kreuzfahrtlinien heran. Muss es auch nicht (wobei wir ja drauf stehen).
Was uns schon sehr verwundert hat, dass die wenigsten Mitarbeiter Deutsch sprachen, für uns kein Problem. Aber das Schiff soll von Ambiente auf den deutschen Markt positioniert werden und die Hauptkundschaft wird eher im fortgeschrittenen Alter sein, wo man ggf. nicht so gut Englisch spricht. Da wird die Sprache zu einem echten Hindernis. Wir mussten zweimal vermitteln. Das sehen wir als riesen Manko an und können somit das Schiff Personen ohne Englischkenntnisse nicht empfehlen. Warum hat man die Mitarbeiter nicht ausreichend geschult?
Was ebenfalls auffällig war, dass simple Verbesserungen an dem Schiff nicht durchgeführt wurden. Man kann ja verstehen, dass das Schiff nicht rundumerneuert werden kann und dass erst einmal „Geld reinkommen muss“. Aber es gab so vieles Punkte, die wenig Geld gekostet hätten und das Gesamtbild verbessert hätten, z.B. die Aufkleber. Teilweise abgerissen, verschmutzt oder fehlend. Die 300 EUR hätten drin sein können….Oder die alten, abgewrackten Vorhänge vor den Crewbereichen, hätte man auch ruhig wechseln können. Ansonsten sahen die öffentlichen Bereiche ganz ansprechend aus.
Um 19:15 ging es zum Begrüßungscocktail in die Calypsobar. Wir bekamen den Fruitpunsch und setzten uns. An Heikes Glas war leider noch stark Lippenstift von der Vorgängerin. Also zu einer Mitarbeiterin und gefragt, ob man tausche könnte. Oha, der Blick voller Unverständnis verfolgte uns noch ein wenig. Entschuldigung, wir werden nicht nochmal fragen


Nach der Begrüßung durch den Kreuzfahrtdirektor und dem Geschäftsführer von Ambiente ging es in das Restaurant. Ja hier war es mit den netten, asiatischen Mitarbeitern wie in den guten alten Zeiten auf einem amerikanischen Schiff. Das war ein nettes Erlebnis, auch wenn wir eigentlich dachten, dass das kroatische Restaurant gestern den Rekord in der Schnellservierung gewonnen hat. Hier auf der MS Azores haben Sie Konkurrenz gemacht: Ein Gang folgte dem anderen…Nun war unser Tisch wohl doch zu schnell und so warteten wir, bis die anderen Tische fertig waren und es gab den Einmarsch mit dem Baked Alaska.
Das Essen war ganz gut (die Klöße hätten ruhig durchgegart sein können, sonst war es wirklich gut). Der Schweinebraten war toll. Softdrinks waren inklusive, was uns natürlich sehr entgegen kam und auch immer sehr schnell neu „geliefert“ wurden. Hier hatten wir das volle Schiffsfeeling.
Nach dem Essen ging es zur Show. Sie war durchaus kurzweilig und interessant. Schade war, dass die Band nach der Show nur kurz weitergespielt hat. Es haben sich durchaus Interessanten dort zum Tanzen eingefunden. Ein Blick in die Disco zeigte, dass dort um 23:30 nicht viel los war. Also noch in einer Bar etwas getrunken und auf die Kabine.
Abreise
War die Klimaanlage laut….für eine Nacht mit unruhigem Schlaf ok, aber eine ganze Reise? Auf gar keinen Fall und so waren wir schon um 6:00h wach, überbrückten die Zeit bis 7:30 und waren mit die ersten oben im Büfett Restaurant.
Das Frühstück hatten auf den ersten Blick grundsätzlich alles was man braucht. Aber irgendwie hat es uns nicht umgehauen. Scheinbar gibt es ein Problem mit der Schneideanlage. Sowohl der Käse, als auch der Fleischaufschnitt war sehr dick geschnitten, was irgendwie nicht passte.
Nun denn, so verließen hier schnell das Restaurant und gingen zur Rezeption und haben gezahlt. Mit 7:45h waren wir ziemlich die ersten und die Rezeption hatte kein Wechselgeld mehr. Sehr unglücklich, wenn am Abend vorher gesagt wird, dass alle Gäste morgens an der Rezeption bar bezahlen sollen. Zurück auf die Kabine, die Koffer geschnappt und weg hier;-). Mit den Koffer an der Rezeption vorbei auf die Gangway. Schnell rief eine Rezeptionistin (die Mitarbeiterin, wo wir 5 Minuten vorher bezahlt) rüber, das wir noch zahlen müssten. Hallo?????? Es ist gerade mal 5 Minuten her, da hätte man sich ruhig noch erinnern können.
Ab in’s Auto und nach Hause.
Fazit MS Azores
Das Wochenende war toll und war mal wieder eine schöne Abwechslung. Das Schiff und die Mitarbeiter haben uns leider nicht überzeugt.
Die größten Kritikpunkte waren die nicht sonderlich freundlichen Mitarbeiter, die Tatsache, dass die Mitarbeiter kein Deutsch sprechen und das stark verwitterte Schiff.
Uns ist bewusst, dass das Schiff schon sehr viele Jahre auf dem Buckel hat. Aber es gibt viele Sachen, die man hätte beheben können, ohne viel Geld in die Hand zu nehmen. Besonders negativ ist uns da aufgefallen die abgewrackten Vorhänge vor den Crewbereichen, die Müllhalde auf dem Außendeck 3 / 4 und die kaputten Aufkleber.
Mit der Tatsache, dass das Schiff auf der Website von Ambiente Kreuzfahrten mit Schiffssprache “deutsch” beworben wird und die Mitarbeiter teilweise überhaupt kein Deutsch sprechen, ist sicherlich ein Problem was Ambiente schnell in den Griff bekommen muss.
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Das die Portugiesen fast nur in Offiziersfunktion waren und die Bedienungen(bzw. fast alle die direkten Passagierkontakt hatten) aus dem asiatischen bzw. osteuropäischen Bereich kamen, hast Du anscheinend nicht mitbekommen? Für die Bewertung an sich, ist das aber auch nicht wirklich wichtig. Das mit der Freundlichkeit stimmt ;-)chrvetter hat geschrieben:
Dies war auch der erste Kontakt mit dem portugiesischen Bordpersonal. Freundlich ist anders. Irgendwie muss es so auch auf der MS Völkerfreundschaft so gewesen sein…Es gab ein paar Ausnahmen, aber die Mitarbeiter kamen nicht annährend an die Freundlichkeit der amerikanischen Kreuzfahrtlinien heran.
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Es gab min. eine sehr freundliche portugiesische Kellnerin, die uns zur Kabine begleitet hat...
Seit "Tatsächlich Liebe" schadet es ja nicht, sich ein paar Portugiesisch-Kenntnisse anzueignen...
In der Tat war es aber der typisch spröd-herbe Charme, dem uns die osteuropäische Crew entgegenbrachte. Ich habe immer so den leichten Eindruck, dass es auf den kleinen Schiffen oft die 2. Garnitur anzutreffen ist, während die 1. Garnitur, die freundlicher ist, sich auf den großen internationalen Schiffen wiederfindet.
Gruß
HeinBloed
Seit "Tatsächlich Liebe" schadet es ja nicht, sich ein paar Portugiesisch-Kenntnisse anzueignen...
In der Tat war es aber der typisch spröd-herbe Charme, dem uns die osteuropäische Crew entgegenbrachte. Ich habe immer so den leichten Eindruck, dass es auf den kleinen Schiffen oft die 2. Garnitur anzutreffen ist, während die 1. Garnitur, die freundlicher ist, sich auf den großen internationalen Schiffen wiederfindet.
Gruß
HeinBloed
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Hallo Tien,
wir hatten an unserer Station an Ostern einen wirklich super Senior Kellner aus den Phillipinen, den man ohne jegliche Probleme auch bei Princess finden könnte, das selbe galt für unsere phillipinische Bar / Getränkekellnerin.
Auf den anderen Stations sah es zum Teil anders aus. Dort sind wir auch nicht mehr hin (es war ja freie Platzwahl / man wurde platziert). Hier war auch die phillipinische und osteuropäische zweit Garde anzutreffen. Die Mischung war vergleichbar mit cit Costa etc, wo Glück oder Pech haben kann, wobei man hier ja die Wahl hat.
Bei den portugisischen Senior Offizieren im Hotelbereich war es mit Freundlichkeit, dem Lächeln nicht immer weit her, vor allem, wenn sie ihre Untergebenen im Restaurant angeschauzt haben - das muss nicht sein, das kann man freundlicher und auch hinter den Kulissen machen.
Gruß aus Bous
Alex aus SLS
wir hatten an unserer Station an Ostern einen wirklich super Senior Kellner aus den Phillipinen, den man ohne jegliche Probleme auch bei Princess finden könnte, das selbe galt für unsere phillipinische Bar / Getränkekellnerin.
Auf den anderen Stations sah es zum Teil anders aus. Dort sind wir auch nicht mehr hin (es war ja freie Platzwahl / man wurde platziert). Hier war auch die phillipinische und osteuropäische zweit Garde anzutreffen. Die Mischung war vergleichbar mit cit Costa etc, wo Glück oder Pech haben kann, wobei man hier ja die Wahl hat.
Bei den portugisischen Senior Offizieren im Hotelbereich war es mit Freundlichkeit, dem Lächeln nicht immer weit her, vor allem, wenn sie ihre Untergebenen im Restaurant angeschauzt haben - das muss nicht sein, das kann man freundlicher und auch hinter den Kulissen machen.
Gruß aus Bous
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Die Kategorisierung in klein/groß kann ich so nicht bestätigen. Auf der Seabourn Spirit hatten wir überwiegend osteuropäisches Personal (Ungarn, Ukraine, Lituaen, ...) und durchweg alle waren perfekt geschult und überaus freundlich. Ich denke, die Schwächen auf der Azores liegen eindeutig am Management und in der Führung und Ausbildung des Personals.HeinBloed hat geschrieben:In der Tat war es aber der typisch spröd-herbe Charme, dem uns die osteuropäische Crew entgegenbrachte. Ich habe immer so den leichten Eindruck, dass es auf den kleinen Schiffen oft die 2. Garnitur anzutreffen ist, während die 1. Garnitur, die freundlicher ist, sich auf den großen internationalen Schiffen wiederfindet.
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Ich würde mal sagen, dass die bei der SEABOURN keine Chance hätten...Cora hat geschrieben:Die Kategorisierung in klein/groß kann ich so nicht bestätigen. Auf der Seabourn Spirit hatten wir überwiegend osteuropäisches Personal (Ungarn, Ukraine, Lituaen, ...) und durchweg alle waren perfekt geschult und überaus freundlich. Ich denke, die Schwächen auf der Azores liegen eindeutig am Management und in der Führung und Ausbildung des Personals.HeinBloed hat geschrieben:In der Tat war es aber der typisch spröd-herbe Charme, dem uns die osteuropäische Crew entgegenbrachte. Ich habe immer so den leichten Eindruck, dass es auf den kleinen Schiffen oft die 2. Garnitur anzutreffen ist, während die 1. Garnitur, die freundlicher ist, sich auf den großen internationalen Schiffen wiederfindet.
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
DAnke für die "freundliche" Zurechtweisung. Mir war durchaus bewusst, dass dort viele asiatische und osteuropäische Beidenungen waren.HHBenfica hat geschrieben:Das die Portugiesen fast nur in Offiziersfunktion waren und die Bedienungen(bzw. fast alle die direkten Passagierkontakt hatten) aus dem asiatischen bzw. osteuropäischen Bereich kamen, hast Du anscheinend nicht mitbekommen? Für die Bewertung an sich, ist das aber auch nicht wirklich wichtig. Das mit der Freundlichkeit stimmt ;-)chrvetter hat geschrieben:
Dies war auch der erste Kontakt mit dem portugiesischen Bordpersonal. Freundlich ist anders. Irgendwie muss es so auch auf der MS Völkerfreundschaft so gewesen sein…Es gab ein paar Ausnahmen, aber die Mitarbeiter kamen nicht annährend an die Freundlichkeit der amerikanischen Kreuzfahrtlinien heran.
Die Dame, die uns zur Kabine gebracht hat und im Fahrstuhl gelangweilt mit Händen in der Tasche stand war Portugiesin und auch 2 Bedienungen, die unfreundlich waren. Mir sind die unterschiedlichen Nationen durchaus aufgefallen.
Warum gleich so feindseelig?
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Re: ROLL-CALL: AZORES Mini-Cruise 05.-06.04.2014
Das war nicht feindselig
Feindselig geht bei mir anders......Portugiesisches Bordpersonal hörte sich nur so an, als würde die gesamte Besatzung daraus bestehen....
