AIDAblu hat geschrieben:Ich denke noch nicht, daß sie auf Reisen geht...zwar mit 1,2 kn "schneller" als bisher angezeigt, aber ich halte auch das im Moment nur für Bewegung durch Wind und Strömung verursacht...okay, sagen wir: ich hoffe es!
Guten Abend allerseits,
es schein relativ starker Wind in Piräus zu herrschen. Die Schiffe „tanzen“ alle irgendwie herum. Hatte heute im Büro „marinetraffic“ den ganzen Tag im Hintergrund laufen und immer mal wieder reingeschaut. War tagsüber auch schon so. Wechseln auch alle ständig die Richtung.
Gestern Abend habe ich übrigens noch eine Information entdeckt (finde nur den Link nicht mehr), wo ein ehemaliges Besatzungsmitglied schrieb, dass in Limassol schon damit begonnen werden soll die Inneneinrichtung zu entfernen. Zum Glück legt sich aber bisher, nach einer anderen Information der Kapitän quer mit der indischen Crew abzulegen, da kein Turbinenexperte darunter ist.
Falls sich übrigens jemand fragen sollte, was mich als Landratte und ohne Bezug zum Schiff selbst dazu bewegt hier so mitzufiebern. Ich habe mich als Kind unter anderem auch einmal sehr für Schiffe interessiert. Ausgelöst durch ein Buch, in dem die Geschichte des „Blauen Bandes“ beschrieben war, und auch auf die anderen damals noch im Liniendienst fahrenden Schiffe (erschien so ca. 1973) eingegangen wurde. „Queen Mary“ und „Queen Elisabeth“ und auch die „Normandie“ fuhren damals zwar auch schon nicht mehr, aber sie begeisterten mich durch ihre schiere Größe. Der „Ausblick“ des Autors war allerdings eher traurig. Sinngemäß etwa, dass die Zeit der großen Liner vorbei ist, und die Zukunft wenn überhaupt dem „Nischenprodukt“ Kreuzfahrt mit eher kleinen bis mittelgroßen Schiffen gehört. Als Beispiele waren einige schöne Bilder der „Eugenio C“, der „Canberra“ und der „Oriana“ angeführt. Mein absolutes Lieblingsschiff war aber trotz allem die „France“ mit ihrer herrlichen Eleganz, auch wenn diese zu dem Zeitpunkt als ich das Buch bekam schon stillgelegt war. Ich glaubte aber fest daran, dass man so etwas Herrliches bestimmt bald wieder in Betrieb nehmen würde. Als ich dann 1979 in den Nachrichten hörte, dass diese in Bremerhaven zu einen Umbau eingetroffen ist, habe ich meinen Vater so lange genervt bis der sich mit mir ins Auto gesetzt hat und hier hochgefahren ist. Leider kam ich nicht sonderlich nah an mein Traumschiff heran. Aber die Reise war trotzdem interessant. Danach kam ich wohl in die Pubertät und die Interessen schlugen um. Knapp 30 Jahre habe ich an Schiffe keinen Gedanken mehr verschwendet. Bis wir letztes Jahr Ende August auf dem Weg nach Kroatien mal den Umweg über Venedig machten. Da sah man schon von der Brücke ein Schiff, welches die Stadt überragte. Da musste ich dann unbedingt direkt hin. Es war die „Brillance of the Seas“, und ich bekam beim Anblick Gänsehaut. Und seither ist das Interesse wieder da. Und da es ja Internet gibt kann man die Neugier, was sich in den Jahren so alles getan hat ja prima befriedigen. Und so erfuhr ich auch vom Schicksal „meiner France/Norway“. Die Bilder aus Alang ließen mich in der darauffolgenden Nacht schweißgebadet aufwachen. So etwas kenne ich normal nicht. Gut, ich habe an dem Tag gleich noch nach dem Verbleib der „Eugenio C“ und der „Canberra“ gesucht und deshalb gleich noch mal ein paar so Schreckensbilder abbekommen. Das war wohl zuviel. Ich glaube so etwas nennt man Schock. Ich ärgerte mich einige Tage lang, dass ich nicht früher davon erfahren habe, und ob man dann vielleicht noch etwas machen hätte können. Aber dann siegte die Vernunft. Das Schiff war beschädigt, asbestverseucht und es gab Tote, was auch schlecht fürs Image ist um das Schiff neu zu vermarkten. Es war ein Unfall, einfach Schicksal.
Aber als ich dann hier von der „Maxim Gorkiy“ erfuhr, und mitverfolgte wie schnell so was abläuft, trotz dessen, dass das Schiff in bestem Zustand ist, da konnte ich nicht mehr ruhig zuschauen. Denn solche Bilder will ich von der „Maxim“ definitiv nicht sehen.
Oje, jetzt habe ich viel zu viel geschrieben, was eigentlich gar nichts zur Sache tut. Zum Glück ist das hier „Shiplovers’ Corner“. Dann passt es vielleicht doch ein wenig.
Für Morgen hilft dann nur noch Daumen drücken und beten, dass es nicht noch an einem unverschämt hohen Kaufpreis scheitert oder irgend einer Kleinigkeit.
Grüße aus dem eisigen Bayern
Peter