Kreuzfahrten-Treff.de - Forum

Hallo Elysion,

einfach einen Hubschrauber schicken: Wird der beschossen, sind es entweder keine Fischer oder wenn doch, haben sie es auch nicht besser verdient.

Neues von der Piratenfront - - Die mutmaßlichen Piraten wurden gefasst:

http://nachrichten.t-online.de/c/18/57/ ... 77876.html

gunther hat geschrieben:Hallo,

inzwischen ist die organisierte Verbrecherbande soweit, dass sie den "Piraten" die Positionenen und die Fahrtrichtung der "Atalanta"- und der anderen militärischen Schutzschiffe mitteilen, damit sich "P" Ziele außerhalb dieser Schiffe aussuchen können. Da hier nun mal Krieg herrscht, kann man nur mit Luftaufklärung die Mutterschiffe ausfindig machen und diese, ohne viel zu fragen - "Puff" - auf den Meeresgrund schicken. Selbst auf die Gefahr hin, dass die "Piraten" dann "Vergeltungsmaßnahmen ankündigen.

Bin natürlich auch der Meining, dass Kreuzfahrtschiffe z.Zt. dort nichts zu suchen haben, und der Schutz der Handels- und Hilfsgüterschiffe natürlich den Vorrang hat.

Eigentlich wollte ich mich aus der Diskussion raushalten, aber wenn ich so was lese...
So löst man meiner Meinung nach keine Probleme. Bedenke bitte, dass die Drahtzieher der Piraten vermutlich im afrikanischen Hinterland sitzen, sich eins grinsen und die Kohle zählen.
Den Kopf hinhalten müssen die Leute vor Ort, die im Prinziep auch nur arme Würstchen sind und für ein paar Dollar ihr Leben riskieren. Man muss wenn schon das Problem an der Wurzel bekämpfen! (meine Meinung)

Gruß Jörg

Joerg hat geschrieben:... Man muss wenn schon das Problem an der Wurzel bekämpfen! (meine Meinung) ...

Da schließe ich mich vollinhaltlich an.
Nur: Auf die schnelle geht das nicht. Man hat ja seitens der internationalen Gemeinschaft noch nicht einmal einen Ansatz, wie man die staatliche Ordnung in Somalia wieder herstellen will.
Solange aber muss man sich was einfallen lassen, die Schifffahrt dort zu sichern. Und wenn´s darauf hinausläuft, so, wie das in den letzten Tagen immer wieder zu hören ist, die Reedereien zu verpflichten, ihre Schiffe nur noch in Konvois fahren zu lassen ...

Jörg im prinzip ist das was du da sagst auch richtig aber Piraterie ist kein Kavaliersdelikt wie Falschparken und so müssen die, die eine solche Tat ausführen ruhig spüren das es so nicht geht und wenn genug versenkt werden geht den Bossen evtl. der Nachschub an Willige aus weil es dann doch zuuu gefährlich wird. So wie es jetzt ist gibst eine auf die Hand und morgen sitzen sie wieder in den Booten weil es für sie ja nicht gefährlich ist - werden aber ein paar Haifutter wird es sich vielleicht der ein oder andere zweimal überlegen....... Zur Zeit ist es einfach nur leichtes Geld und wir sind noch so doof und meinen sie müssten noch eine gerechtes Verfahren bekommen..... Irgendwann muss genug sein und leider wird erst noch das eine oder andere Besatzungsmitgleid sein leben lassen müssen bevor wir endlich aus den Puschen kommen und den mal Zeigt wo der Hammer häng.

Hallo zusammen,

damit mich niemand falsch versteht - natürlich sollen Piraten hart bestraft werden, keine Frage. Aber einfach hingehen und ein paar Bomben drauf werfen, dass kann es nicht sein. Wer will z. B. entscheiden, in welchem Boot Piraten sitzen, in welchem Fischer oder gar Flüchtlinge?

Selbst wenn man weiss, dass es Piraten sind - solange sie nicht aktiv werden und Waffengewalt anwenden, kann man gar nichts machen, ausser sie zu verscheuchen.

Die Schwarze Totenkopfflagge gibts nur in Hollywood-Filmen...

Ansonsten wären bewachte Konvois sicher eine gute Prävention. Wobei - ein Restrisiko wird es immer geben. Und Kreuzfahrer haben in dem Gebiet nichts, aber auch gar nichts verloren, Weltreisen hin oder her.

Da gilt für mich ein altes Sprichwort: "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um."

Gruß Jörg

Hallo allerseits,

weitere Details zum Angriff auf die "Melody". Offenbar war das ganze doch noch dramatischer als zunächst gemeldet.

Immerhin: MSC reagiert und wird die Region zukünftig nicht mehr befahren. Die "MSC Sinfonia", die in der kommenden Südsommersaison in Südafrika stationiert werden soll, wird Afrika westwärts umrunden. Das zeigt, daß Reedereien Routen auch dann ändern können, wenn sich dadurch Fahrplanverschiebungen ergeben. Sie müssen nur wollen.

Es bleibt zu hoffen, daß dieses Beispiel Schule macht!

msc SYMPHONIA - kriegt MSC noch'n neues Schiff

Aber wie ich geschrieben haben - die Reedereien werden wohl erst schlau, wenn die Katastrophe passiert ist. Unfassbar, was dort passiert ist. Die Mannschaft wußte nicht, wie man Alarm auslöst - auweia. Das bei MSC - kann ich mir gar nicht vorstellen

Mal 'ne andere Frage, was wird denn aus der Melody, wenn die Sinfonia nächstes Jahr nach Afrika fährt und ist man nicht auch schon früher mit der Monterey die Westroute gefahren?

Gibt es denn eigentlich auch schon Bilder von den Schäden am Schiff - wenn ich mir vorstelle, ich bin in der Kabine oder laufe gerade einen Gang am Fenster entlang und 'ne Kugel kommt angeflogen - na danke!

Ja hat man denn nicht das Boot auf dem Radar sehen können - wenn da gerade mal keiner über die Reling geschaut hätte, also ich fasse das einfach nicht........ Ich bin regelrecht geschockt, obwohl es nur eine Frage der Zeit war..........

Gibt es denn eigentlich auch schon Bilder von den Schäden am Schiff

Hallo Rhein,

ja - in dem zuletzt von mir verlinkten Artikel. Inwieweit die Augenzeugenberichte der Passagiere absolut der Realität entsprechen (etwas was die Fähigkeiten der Crew angeht), sei dahingestellt.

Die "Melody" wird im Südsommer 2009/2010 in Südamerika eingesetzt.

Fassen wir´s zusammen: Mannschaften und Passagiere der Melody hatten wohl mehr Glück als Verstand. Auch ohne dass die Piraten an Bord gelangten, hätte das ganz anders ausgehen können.
Gut finde auch ich die Reaktion seitens MSC - man meidet die Region. Immerhin scheint man lernfähig zu sein.

moeve hat geschrieben:und so müssen die, die eine solche Tat ausführen ruhig spüren das es so nicht geht und wenn genug versenkt werden geht den Bossen evtl. der Nachschub an Willige aus weil es dann doch zuuu gefährlich wird. ...werden aber ein paar Haifutter wird es sich vielleicht der ein oder andere zweimal überlegen....... Zur Zeit ist es einfach nur leichtes Geld und wir sind noch so doof und meinen sie müssten noch eine gerechtes Verfahren bekommen..... Irgendwann muss genug sein und leider wird erst noch das eine oder andere Besatzungsmitgleid sein leben lassen müssen bevor wir endlich aus den Puschen kommen und den mal Zeigt wo der Hammer häng.

Hallo moeve,

glaub mir. Wenn man wie Rambo vorgeht, wird man den Krieg der Bilder/Medien verlieren.
Eine so oder ähnliche Schlagzeile reicht da völlig aus:
Fette reiche Kreuzfahrer versenken "unschuldige" arme hungernde Fischer ....
Am Besten noch mit ein paar Frauen/Kinder an Bord.

Da klingt "Passagiere werfen Stühle gegen böse schießwütige Piraten mit Kalaschnikows " schon besser.
Ob´s stimmt oder nicht, ist belanglos.

Gruß
Holger

natürlich hat man hier wieder genauestens recherchiert, man wußte ja schon von einer MSC SYMPHONIA

Und was die Passagiere der ASTOR seinerzeit berichteten klang auch ganz anders als das, was die Reederei schilderte...........

Schließlich gibt es immer Leute, die etwas nicht richtig mitkriegen und dann alles hochspielen. Beispiel von meiner letzten Fahrt. Sicherheitsübung nach dem einchecken. Die Ausgänge auf der Backbordseite sind blockiert, weil das Schiff noch betankt wird. Nun berät die Mannschaft erst. Weil sich ein Riesenstau bildet und die Gäste für die Steuerbordseit auch nicht mehr weiterkommen, werden erst mal alle Passagiere zur Steuerbordseite gebeten. Nach ein paar Minuten, werden dann alle für die Backbordseite vorgesehenen Gäste gebeten, auf die Backbordseite zu wechseln. Was glaubt ihr, wieviele Gäste lutstark nörgeln mußten (komischerweise waren es mal wieder nur Deutsche, der Rest nahm's gelassen): "sowas muß man in die Zeitung setzen, ist ja unglaublic, da wären wir im Ernstfall schon lange ertrunken, ein Skandal, typisch Ausländer, können nix!" Kommentar eines Schweizers neben mir: Jo so monche Dütsche wären jetz wohl bessä ertrunchen - do wärs hier jätzt wenigschtens ruhigä!!!!!! Jo wos denchen die dänn?

Aber trotzdem war es wohl überwiegend Glück, daß nicht mehr passiert ist - denn noch lange nicht auf jedem Schiff findet man gerade was zum runterschmeissen!

@Holger- dort wo die meisten ihr unwesen treiben sind KEINE Fischerboote deshalb brauchen die ja diese Mutterschiffe.

So und nun wie lange wollt ihr dieses spiel ankucken? Das Problem gab es bei Hong Kong, Singapore & Indonesien auch lange Zeit - auch dort hat man so lange zugesehen bis es Tote bei den Besatzungen gab und dann haben endlich durchgegriffen und es hat dann nicht lange gedauert bis sich das Problem ziemlich reduziert hat. Der Einsatz dort läuft weiter aber die Zahl der Anschläge ist dramatisch zurück. Vor etwas 10 Wochen gab es bei der internationalen piraterie Behörde in Hong Kong, die alle Fälle von Piraterei in der Wellt registriert und Buch führt genau 4 Nadeln (3 davon waren auch nur Versuche) in disem Gebiet für 2010 und das Gebiet um Somalia war absolute voll mit verschiedene Nadeln.

Das Thema arme kleine Afrikaner zieht bei mir nicht den die Mentalität auf diesem Kontinent funktioniert anders. Hier regiert nur der starker man und egal wie. Zu glauben das eine Form von Demokratie wie die nur in Ansatz funktioniern wie die unsere dort auch funktionert ist im irrglauben. Ich habe die hälfte meines Lebens auf dem Kontinent verbracht und habe verzweifelt versucht der einfachen Bevölkerung zur helfen und bin oft gegen Wände gelaufen die absolute irwitzig sind.

Beispiel: Ich habe einige Jahre in einem Farm gebiet gelebt und habe mit anderen Jungen Leuten eine Art Lesenachhilfe gestartet.... Die Eltern haben die Räumlichkeiten abgebrand weil die Kinder besser lesen konnten als sie selbst und somit zur Bedrohung wurden Stellt euch das vor die eigenen Kinder werden zur Bedrohung weil sie LESEN können!!!!!

Während den Anfängen der AIDS problematic gabe es eine Staatliche Familien Planungs Klinik die Kostenlos auf die Farmen kammen um Aufklärung zu leisten und Kondome kostenlos zu verteilen. Jeder Farmer musste alle seine Arbeiter an Tag X für 4 Stunden Freistellen wenn die staatliche Stelle kam. Geleitet haben diese Kurse immer Schwarze Mitarbeiter des Gesundheitsamts und trotzdem kam abends der Kompound (Wohnstätten) Chef und brachte Zig Hundert Kondome wieder weil "mann" sie ja nicht brauchte...........

Es hat sich in Afrika besonders in den bitter armen Staaten gar nix verändert!!!!! Nun kommst du daher und meinst mit ziviler Verfahren diese Herrschaften zum Umdenken zu bewegen besonders da sie mit der Priaterie eine unmenge an Geld "erwirtschaften" ohne wirklich dafür Arbeiten zu müssen?! Sorry aber da seit ihr ganz gewaltig auf dem Holzweg - so werder die NIE klein bei geben so Leid es mit tut aber es wird nur mit Gewalt gehen. Den so viel "Entwicklungshilfe" gibt es auf der Welt nicht um diese Herren zur Ehrlichen Arbeit zu bewegen.

Hallo moeve
danke für den Situationsbericht. Was auf dem Kontinent noch eine große Rolle spielt ist die Korruption. Das Thema Aids wird man auch nur bekämpfen, wenn man die Sexualpraktiken ändert und das ist wie gegen Windmühlen kämpfen.

Wenn man dem Spiegel-online-Bericht glaubt (und das tue ich), dann sollte man den Kapitän Ciro Pinto schleunigst ablösen und als Hafenkapitän nach Nizza verbannen, wo er seine Rolle als Eitler Gockel ohne Gefahr für andere ausleben kann.
Es kann nicht angehen, dass der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes sich öffentlich über seine Gäste lustig macht:
(Zitat)..."Mit Stühlen und Tischen hält man doch keine bewaffneten Piraten ab", sagte er vor allen Kreuzfahrt-Teilnehmern. "Nur die vorbildliche Arbeit seiner Crew und von ihm selbst sollen für das Abwehren der Piraten gesorgt haben", erinnert sich ein Passagier an den Vortrag des Kapitäns. Pinto habe sich regelrecht gesonnt in seiner Rolle als Held.
Es grenzt schon an bodenlosen Leichtsinn, dass nicht einmal rund um das Schiff Beobachter eingesetzt waren. ...

Glaubt Ihr wirklich, daß es hier verzweifelte Fischer sind, die sich auf die Art und Weise Geld verdienen? So hat es vielleicht mal angefangen, nachdem Chinesen, Japaner und wer auch immer sonst noch alles leergefischt haben. Meiner Meinung nach sitzen die Strippenzieher woanders und denen gehört das Handwerk gelegt. Ebenso gehören die Reeder (oder auch Staaten) bestraft, die noch brav Lösegeld zahlen, das regt ja Nachahmer nur an und hilft beim Aufrüsten. Es ist doch irrsinnig, wenn Staaten ihre Marine dorthin schicken, die das Unwesen bekämpfen sollen, während Reeder aus dem eigenen Staat das untergraben und den Piraten "freiwillig" Geld bezahlen, damit die Piraten aufrüsten können - toller Kreislauf!

moeve hat geschrieben:@Holger- dort wo die meisten ihr unwesen treiben sind KEINE Fischerboote deshalb brauchen die ja diese Mutterschiffe.

Das Thema arme kleine Afrikaner zieht bei mir nicht den die Mentalität auf diesem Kontinent funktioniert anders. Hier regiert nur der starker man und egal wie.

Moin moeve, Rhein
es geht nicht um Tatsachen, sondern um die "Macht der Bilder".
Piraten werfen bei Gefahr geschnappt zu werden, ihre Waffen einfach über Bord, damit sind sie wieder "arme unschuldige Fischer" ( beachte die "" ).
Wenn Du sie jetzt trotzdem absaufen lässt, verlierst Du genau diesen Krieg der Bilder.
Für RHEIN Vorschlag einfach nix zu bezahlen, hege ich schon Symphatie. Ob die "Heimatfront" diese Einstellung allerdings durchhalten kann, wenn begonnen wird, die Geiseln ( inkl. Deutsche ) abzumurksen, wage ich zu bezweifeln.

Einfach draufhauen funktioniert wahrscheinlich auch nicht sonderlich gut. Hat man ja bei UNOSOM Anfang der 90er unter Führung der USA schmerzlich realisieren müssen. Und die Amerikaner sind jetzt wirklich nicht für ihre zurückhaltene Art bekannt.

Nicht falsch verstehen. Eine Lösung kann ich nicht bieten. Aber die einfachen Lösungen haben dummerweise bei vielen der letzten Konflikten nicht funktioniert.

Gruß
Holger

Hallo allerseits,

die Mediterranean Shipping Company hat angekündigt, daß ab sofort (d.h. ab der jeweils nächsten Fahrt) sämtliche Schiffe des Unternehmens die Gewässer vor Somalia meiden werden. Dies betrifft neben den Kreuzfahrtschiffen von MSC Crociere auch die gesamte Frachtflotte.

Klar, das Problem istnicht mit ein paar einfachen lösungen zu beheben. Zu den genannten Vorschlägen kommt ja noch hinzu, daß auch in Somalia mal eine einigermaßen funktionierende Regierung sein müßte. Und daran hat man sich ja schon die Zähne ausgebissen. Bisher aber wurde doch noch nix erreicht, außer dem Fernsehzuschauer ein paar Kriegsschiffe zu zeigen, die hin und wieder mal ein paar vermeintliche Piraten aufgreifen. Darüber aber scheinen sich die Piraten nur kaputt zu lachen. So zynisch wie es klingt, auch wenn Seeleute um's Leben kämen, was wohl würde passieren, wenn mal kein Lösegeld gezahlt wird? Also zu zeigen, daß "wir" uns nicht erpressen lassen, passiere was wolle? Sicher gefährlich. MSC's Vorstoß ist zwar sehr zu begrüßen, kommt aber mal wieder erst nachdem was passiert ist und es fragt sich, wie lange man das durchhält. Wenn die Konkurrenz im Containerverkehr billiger und schneller durch den Suezkanal fährt als MSC rund um Afrika, wird das ein Problem, vor allem für MSC oder hat man den finanziellen Rückhalt zum gleichen Preis aber höheren Kosten zu fahren? Oder bezieht sich das nur auf das Gebiet, in dem die Melody angegriffen wurde?

Hallo Rhein,

MSC schätzt, daß die Mehrkosten - so es überhaupt welche geben sollte - extrem gering ausfallen. Der Grund: Die Versicherungsprämien für Trans-Suez-Reisen seien so extrem hoch, daß dies den zusätzlichen Treibstoffverbrauch vermutlich wett machen werde. Die verringerte Frequenz aufgrund der längeren Route helfe in der momentanen Lage zusätzlich, die vorhandenen Kapazitäten möglichst ökonomisch einzusetzen.