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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 15:17
von demo
also dass dann (wenn nur dieselbe Konstellation an Reisenden gilt) keine Gutscheine genommen werden, verstehe ich gut. Damit machen sich die Gesellschaften aber auch das Leben zusätzlich schwer.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 15:19
von Raoul Fiebig
Hallo Dennis,

ich fahre mal mit meiner Partnerin und mal mit meinem Bruder und meinen Neffen in den Urlaub. Und es wäre schön gewesen, wenn die drei den Gutschein im kommenden Jahr (oder sogar 2022) auch ohne meine Mitreise hätten nutzen können. Ich kann mich da aktuell aufgrund der wirtschaflichen Lage nicht festlegen, daher blieb nur diese Entscheidung. Finde ich selbst auch schade.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 15:22
von Equinox
Garfield hat geschrieben: 13.05.2020 13:45
Equinox hat geschrieben: 13.05.2020 13:05... Die Welt wird sich sehr bald wieder weiter drehen und hinterher werden wir feststellen, dass einige Maßnahmen oder Vorkehrungen übertrieben waren. ...
Das ist das typische Präventionsparadoxon. :rolleyes:
Ich jetzt aber zu faul, es zu erklären, kann man nachschlagen.

Hier übrigens ein ganz netter Artikel zum Thema, wie es mit Covid-19 weitergehen kann. Besonders interessant finde ich die drei Szenarien, von denen mit allerdings keines wirklich so richtig gefällt.
Vielleicht etwas weit hergeholt der Vergleich, aber er ging mir beim Lesen einfach durch den Kopf:
Im Artikel steht in den ersten Absätzen geschrieben, dass man den Begriff "Welle" wohl nie wieder so unbefangen verwenden wird wie früher.
Na? Wem kommt es bekannt vor? Die "Perfekte Welle" wurde nach einem bestimmten Ereignis auch nicht mehr im Radio gespielt. Man würde wohl mit dem Begriff für immer die Katastrophe verbinden.
Ne, eben nicht. Die Menschheit vergisst. Schnell.

Die Corona Maßnahmen werden ein Ende finden. Es ist schlicht undenkbar bis 2022 diese durchzuziehen. Das wäre - ich muss es wieder schreiben: Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Aber da inzwischen immer mehr die Begleitschäden in den Vordergrund rücken muss man bald abwiegen was schlimmer ist: Die komplette Weltwirtschaft zerstören (auch das verursacht Tote! zusätzlich zu denen die (so hart es auch klingt) so oder so an oder mit Corona sterben werden vgl. Lothar Wieler: Pandemie ist erst vorbei wenn 60-70% infiziert sind) und damit die Maßnahmen bis 2022 durchziehen - oder bald gehen alle Staaten den schwedischen Weg weil man a) sieht, dass die tatsächliche Letalität geringer ist als befürchtet und b) es wirtschaftlich nicht mehr anders machbar ist.

Um es auf den Punkt zu bringen: diese Weltuntergangsszenarien kann ich einfach nicht verstehen. Die Welt wird sich weiter drehen. So war es nach jeder Krise und so wird es auch nach dieser Krise sein. Aber wenn dem nicht so wäre und wir selbst 2021 noch eine Maske tragen müssen und Gastronomen nur ein Bruchteil ihrer Wirtshäuser öffnen können - ich befürchte dann haben wir alle ganz andere Sorgen als Kreuzfahrten, dann wird es nämlich richtig ungemütlich.

Halbwegs zurück zum Topic: Es ist mir nicht verständlich wie man überhaupt auf die Idee kommen könnte, dass es in Zukunft nie wieder Kreuzfahrten wegen Corona geben würde. Spätestens (!) wenn 60-70% infiziert wurden kann man wieder ganz normal auf Kreuzfahrten gehen - ohne irgendwelche Beschränkungen. Wenn Corona dann eine Randerscheinung wie eine Influenza Grippe geworden ist.

Und jetzt höre ich auch endlich auf. Versprochen. Ich weiß hier knirschen schon manche mit den Zähnen bei meinen Aussagen. Es darf nicht sein was nicht sein darf. Und bevor hier jemand wieder die untereste Schublade aufzieht um irgendwelche NS Vergleiche rauszuholen höre ich lieber auf.
Hab mir aber ein Termin in meinen Kalender für nächstes Jahr den 13. Mai 2021 gesetzt und mir die Seite notiert auf welcher wir uns in diesem Thread gerade befinden. Nur um den Post dann rauszukramen und nach alter Sheldon Cooper Manier zu sagen: ich habs euch ja gesagt (die Welt dreht sich normal weiter). Im Idealfall mach ich das dann von Bord eines Schiffes vom Liegestuhl aus.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 15:42
von lioclio
Kurzkreuzfahrten hört sich für mich schwer nach Hamburg -einmal um Helgoland- Hamburg an. Für mich, mit geographisch weiterem Anreiseweg, sind 3-4-Tage Touren komplett uninteressant. Wenn man dann versuchen wollte, 3-4 Tage noch irgendwo an der See zu verbringen, scheiden Bus und Bahn schon wieder zur Anreise aus, so bleibt dann nur wieder nur das eigene Auto mit der Folge von horrenden Parkgebühren am Hamburger Hafen.
Da wird das mit den tausend Paxen pro Tour wahrscheinlich nicht so schwierig, da sich der Andrang in Grenzen halten wird. Meine Meinung.

LG Anna

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 15:52
von Garfield
Equinox hat geschrieben: 13.05.2020 15:22... Im Idealfall mach ich das dann von Bord eines Schiffes vom Liegestuhl aus.
DAS ist von Deinem Sermon der einzig vernünftige Satz. Die Hoffnung, binnen eines Jahres einen Impfstoff zu haben, halte ich nicht ganz für abwegig.
Alles andere ist eine Mischung aus Wunschdenken, Realitätsverweigerung und - was die Abwägung von Wirtschaftsschäden gegen Leben angeht - blankem Zynismus.

ADMIN

Verfasst: 13.05.2020 16:24
von Raoul Fiebig
Hallo allerseits,

einzelne Beiträge in diesem Thread zeichnen sich durch einen in unseren Augen arg aggressiven Ton aus, der die Meinungen anderer zuweilen auch herabwürdigt. Wir bitten darauf zu verzichten.

Und "wir" ist kein Pluralis Majestatis. Es ist jedoch sicher unnötig, dass Jens, mit dem der Beitrag abgesprochen ist, nochmals 1:1 das gleiche schreibt.

Vielen Dank - wir möchten nicht, dass die an sich gute Diskussionskultur in diesem Forum ins Toxische abgleitet.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 16:34
von Raoul Fiebig
Hallo allerseits,

interessante Details zu den Planungen von Avalon Waterways, die hoffen im September wieder Flussreisen anbieten zu können. U.a. sollen alle öffentlichen Bereiche mindestens jede Stunde vollständig desinfiziert werden, Kabinen bei jeder Reinigung. Ich stelle mir ersteres gerade mal bildlich vor: Alle 50 Minuten alle Paxe raus aus der Lounge oder (bei längerem Dinner) weg vom Essenstisch? :confused:

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 16:42
von Diddn
Für morgen erwarte ich einige weitere Angebote zu kurzfristigen Kurzreisen (kürzer als eine Woche) auf dem Rhein (ab Juni) mit ausschließlich deutschen Anläufen, die preislich dem heutigen Vernehmen nach sehr attraktiv sein sollen (<100 € p. P./Nacht).

Mehr dazu, wenn ich die konkreten Angebote vorliegen habe, die für morgen im Tagesverlauf angekündigt sind. Zudem sollen die Angebote dann unmittelbar buchbar sein. Ich bin selbst schon gespannt und wäre gerne bei einer der ersten Reisen dabei - auch, um danach 'aus erster Hand' über das "neue" Bordleben berichten zu können. Die Modalitäten einer solchen Aufnahme der Reisen werden derzeit noch mit den betreffenden Bundesländern abgestimmt, wie mir berichtet wurde.

Nahezu zeitgleich musste ich erfahren, dass Hapag-Lloyd nun auch Reisen bis in den Juli hinein abgesagt hat. Da ich hiervon bisher nur durch betroffene Kunden im Einzelfall etwas erfahren habe, möchte ich keine Vermutungen über den genauen Zeitraum und die betroffenen Schiffe anstellen. Ich denke, dass Hapag-Lloyd hierzu in Kürze selbst aktuelle Infos herausgeben wird.

Mehr zu den Rhein-Reisen dann hoffentlich morgen.

Gruß

Diddn

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 17:49
von msc-costa-fan
Raoul Fiebig hat geschrieben: 13.05.2020 15:19 Hallo Dennis,

ich fahre mal mit meiner Partnerin und mal mit meinem Bruder und meinen Neffen in den Urlaub. Und es wäre schön gewesen, wenn die drei den Gutschein im kommenden Jahr (oder sogar 2022) auch ohne meine Mitreise hätten nutzen können. Ich kann mich da aktuell aufgrund der wirtschaflichen Lage nicht festlegen, daher blieb nur diese Entscheidung. Finde ich selbst auch schade.
Trifft das auf alle Reedereien zu?
Also dass genau die gleichen Personen wieder fahren müssen?

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 17:49
von lioclio
Raoul Fiebig hat geschrieben: 13.05.2020 16:34 Hallo allerseits,

interessante Details zu den Planungen von Avalon Waterways, die hoffen im September wieder Flussreisen anbieten zu können. U.a. sollen alle öffentlichen Bereiche mindestens jede Stunde vollständig desinfiziert werden, Kabinen bei jeder Reinigung. Ich stelle mir ersteres gerade mal bildlich vor: Alle 50 Minuten alle Paxe raus aus der Lounge oder (bei längerem Dinner) weg vom Essenstisch? :confused:
Das hört sich für mich schwer danach an das man gar keine Chance hat an dem Virus zu erkranken, weil die Lungenflügel schon vorher von den permanenten Desinfektionsdämpfen rund um die Uhr weggeätzt sind. :eek:
Das dieses Desinfektionszeugs gesund ist, glaube ich nämlich nicht.

Ich kann mich gut erinnern das der Mitarbeiter der das "BadsauberundRein"-Mittel für die Stewards im Zwischenlager aus dem Tank in die Flaschen abfüllte, mit Gasmaske und langen Handschuhen ausgerüstet war. (Pacifica)
Auch der Mensch (war am Passagierwechseltag im Hafen) welcher die Polster in der geschlossenen Lounge desinfizierte, war im Vollschutz unterwegs.(Artania)

LG Anna

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 18:04
von Cruise-Jaeger123
msc-costa-fan hat geschrieben: 13.05.2020 17:49
Raoul Fiebig hat geschrieben: 13.05.2020 15:19 Hallo Dennis,

ich fahre mal mit meiner Partnerin und mal mit meinem Bruder und meinen Neffen in den Urlaub. Und es wäre schön gewesen, wenn die drei den Gutschein im kommenden Jahr (oder sogar 2022) auch ohne meine Mitreise hätten nutzen können. Ich kann mich da aktuell aufgrund der wirtschaflichen Lage nicht festlegen, daher blieb nur diese Entscheidung. Finde ich selbst auch schade.
Trifft das auf alle Reedereien zu?
Also dass genau die gleichen Personen wieder fahren müssen?
Kommt auf die Reederei an - bei NCL, Princess & Carnival wird das FCC einzeln auf die gebuchten Pax der Buchung ausgestellt, bei Costa & MSC auf den "Lead Pax" der Buchung, der dann entscheiden kann, welche Reisebegleiter er auf die neue gebuchte Reise mitnehmen will.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 18:12
von fneumeier
@msc-costa-fan,

ich habe das auch schon von NCL und RCI (und dann vermutlich auch X) gehört, dass die Gutscheine auf jede einzelne gebuchte Person ausgestellt werden. Da oft nur eine der Personen bucht und zahlt, ist das nicht immer wünschenswert...

Gruß

Carmen

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 19:39
von biko
Ja, wer weiß, was mit dem z.B. Paar, in einem Jahr passiert ist... :cry:

Was passiert eigentlich mit einem Gutschein einer bestimmten Reederei, wenn es diese Reederei nicht mehr gibt ? Ein Gutschein hat doch keinen Sicherungsschein, oder ?
Falls das schon beantwortet wurde, freue ich mich über den Link.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 19:49
von Raoul Fiebig
Hallo biko,

das ist ja derzeit das Problem: Die Gutscheine sind nicht abgesichert.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 13.05.2020 21:59
von Raoul Fiebig
Hallo allerseits,

hier wird gemeldet, 38 indische Besatzungsmitglieder der "Costa Luminosa", die vor Verlassen des Schiffs allesamt negativ getestet worden seien, seien vor ihrer Heimreise in einem Hotel in Pisa untergrbracht worden und seien dort mit COVID-19 diagnostiziert worden.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 14.05.2020 06:08
von henry
Ein Gutschein, der keine Goodies enthält und nicht abgesichert ist, kann wertlos sein.
Ein Goodie muss nicht besonders werthaltig sein, ein kleiner (!) Rabatt auf eine Buchung bis Ende 2022 oder ein BGH (Beispiele) können die Entscheidung „pro“ erleichtern. Ein Gutschein ohne Absicherung kann schnell wertlos sein, nicht nur bei Veranstalterinsolvenz, auch bei künftig „nicht passendem“ Angebot. Für die 2020er Coronafälle muss der Staat bürgen, für die Zukunft geht mE nur eine Deckungserweiterung des Reisepreissicherungsscheins, das kostet Geld, das erhöht den Reisepreis – logo!
Parallele Umbuchungsangebote sind auch OK, aber momentan wäre ich für eine Umbuchung noch verunsichert.
Viel „schlimmer“ als Pauschalreisen (worunter KF fallen) sind Airlines! Während bei KF wenigstens Umbuchungs- oder Gutschein-Angebote mit Goodies existieren und in manchen wenigen Fällen entsprechend der Gesetzeslage Geld zurück fließt (wobei nur sehr selten von den Anbietern auf diese Rechtslage hingewiesen wird), bieten Airlines weitgehend nur Umbuchungen an; für Urlauber mit Eigenanreise per Flieger ist das oft problematisch, wenn nicht unmöglich zu nutzen. Ein dem Reisepreissicherungsschein vergleichbares Instrument für Flüge erachte ich zumindest für Privatpersonen für die Zukunft als dringend erforderlich; auch das kostet Geld und erhöht den Ticketpreis, trotzdem! Das Liquiditätsschaffungsprinzip der Airlines, jedes Ticket zu jedem Zeitpunkt voll bezahlen zu lassen, und dies unabgesichert, ist zumindest für Privatpersonen unakzeptabel und nicht zeitgemäß. Für die Besicherung der aktuellen Fälle sehe ich ebenfalls nur eine Staatsgarantie.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 14.05.2020 07:03
von lioclio
henry hat geschrieben: 14.05.2020 06:08 Ein Gutschein, der keine Goodies enthält und nicht abgesichert ist, kann wertlos sein.
Ein Goodie muss nicht besonders werthaltig sein, ein kleiner (!) Rabatt auf eine Buchung bis Ende 2022 oder ein BGH (Beispiele) können die Entscheidung „pro“ erleichtern. Ein Gutschein ohne Absicherung kann schnell wertlos sein, nicht nur bei Veranstalterinsolvenz, auch bei künftig „nicht passendem“ Angebot. Für die 2020er Coronafälle muss der Staat bürgen, für die Zukunft geht mE nur eine Deckungserweiterung des Reisepreissicherungsscheins, das kostet Geld, das erhöht den Reisepreis – logo!
Parallele Umbuchungsangebote sind auch OK, aber momentan wäre ich für eine Umbuchung noch verunsichert.
Viel „schlimmer“ als Pauschalreisen (worunter KF fallen) sind Airlines! Während bei KF wenigstens Umbuchungs- oder Gutschein-Angebote mit Goodies existieren und in manchen wenigen Fällen entsprechend der Gesetzeslage Geld zurück fließt (wobei nur sehr selten von den Anbietern auf diese Rechtslage hingewiesen wird), bieten Airlines weitgehend nur Umbuchungen an; für Urlauber mit Eigenanreise per Flieger ist das oft problematisch, wenn nicht unmöglich zu nutzen. Ein dem Reisepreissicherungsschein vergleichbares Instrument für Flüge erachte ich zumindest für Privatpersonen für die Zukunft als dringend erforderlich; auch das kostet Geld und erhöht den Ticketpreis, trotzdem! Das Liquiditätsschaffungsprinzip der Airlines, jedes Ticket zu jedem Zeitpunkt voll bezahlen zu lassen, und dies unabgesichert, ist zumindest für Privatpersonen unakzeptabel und nicht zeitgemäß. Für die Besicherung der aktuellen Fälle sehe ich ebenfalls nur eine Staatsgarantie.
Der Staat ist kein ominöses Wesen, welches einen Geldesel im Keller hat. Der Staat finanziert sich aus der Gemeinschaft der Steuerzahler. Also im Prinzip (per Verbrauchsteuern) ALLE.
Du erwartest das eine Gemeinschaft vom Baby bis zum Greis für die Luxusprobleme, etwas anderes sind KF, Urlaub- und Flugreisen im Allgemeinen nicht, einiger Weniger aufkommen soll? Ich bin schon sehr glücklich das wenigstens einem großen Teil der momentan Betroffenen per KuG und Kred., Beihilfen welcher Art auch immer, überbrückend geholfen wird.

Ich finde, auch wenn es für den Einzelnen um ganz schöne Summen geht, dass das Geld welches man für Urlaub und priv. Fliegerei aufwendet, eh Geld ist was sozusagen übrig ist. Du hast es übrig und steckst es in ein nicht lebensnotwendiges Hobby.

Das es eine bessere Absicherung für den ganzen Krempel geben sollte, ist wünschenswert und sollte über eine private Versicherung erfolgen.
Gerade die Dt. sind doch Weltmeister in Versicherungsnehmen. So kann jeder selbst entscheiden, nimmt er das billige Ticket mit dem Risiko des Ausfalles im Fall der Fälle oder legt er noch was drauf für sicher ist sicher.

Der ständige Ruf nach dem Nannystaat der alle Lebenslagen absichert geht mir ziemlich auf den Nerv. Sorry für die Deutlichkeit, aber das mußte mal raus.

LG Anna

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 14.05.2020 07:40
von Diddn
henry hat geschrieben: 14.05.2020 06:08 Parallele Umbuchungsangebote sind auch OK, aber momentan wäre ich für eine Umbuchung noch verunsichert.
[...]
Das Liquiditätsschaffungsprinzip der Airlines, jedes Ticket zu jedem Zeitpunkt voll bezahlen zu lassen, und dies unabgesichert, ist zumindest für Privatpersonen unakzeptabel und nicht zeitgemäß.
Hallo Henry,

im Gegensatz zum Gutschein wäre eine umgebuchte Reise insolvenzversichert. Einige Anbieter gestatten auch die mehrfache Umbuchung, so dass hier, sollte derzeit kein passendes Angebot dabei sein, zunächst in einer Umbuchung das bereits bezahlte Geld "zwischengeparkt" werden kann. Von der fakischen Rückzahlung des Reisepreises durch Aushändigung eines ungesicherten Gutscheines rate ich weiterhin grundsätzlich ab, wenn dieser nicht Zug um Zug wieder in eine sinnvolle Neubuchung investiert werden kann.


Die Entwicklung hin zu sofort zahlbaren Flugpreisen hat sich im Markt entwickelt. Noch vor 25 Jahren war es durch die Bank üblich, zunächst nur zu buchen - mit geringer Anzahlung oder meist ganz ohne. Erst bei Ausstellung des Tickets (meist 30 - 14 Tage vor dem Reisetermin) wurde dann der (Rest-)Betrag fällig. Der Nachteil dieser Buchung in der Art einer Reservierung: Der Flugpreis bleibt zwar fix, jedoch sind die Steuern (Taxes) bis zur Ausstellung variabel und Währungsschwankungen (wenn das Ticket außerhalb des eigenen Währungsraumes ausgestellt wird) gehören ebenfalls bis zur Ausstellung des Tickets zum Risiko des Kunden. Die Variabilität (außer auf den Netto-Ticketpreis, der ist ja fix) ist in beide Richtungen gegeben. Da kann der Preis auch schon mal ein paar Euro sinken, wenn eine Steuer reduziert wird und/oder die Währungsparität sich zum Vorteil des Kunden verschiebt.

Solche Tarife gibt es durchaus noch im Linienflugverkehr - manchmal auch mit einer Ticketingfrist erst zwei Tage vor Reisetermin; in einzelnen Fällen sogar noch danach. Dann bliebe bis zum Abflug die Option offen, den Flug letztlich zur Festbuchung zu wandeln, oder auch nicht.

Mit dem Aufkommen der Billigflieger (also im Prinzip schon seit Einführung günstiger Langstrecken-Tickets aus Graumärkten wie dem Charter) gibt es die heute den meisten bekannte Version, dass man ein Ticket beim Kauf direkt zu 100 % bezahlt und damit als Nebeneffekt auch nachträgliche Preisschwankungen der Taxes oder verursacht durch Währungsschwankungen ausschließt. Aufgrund der immer stärkeren Nachfrage hat sich die Industrie darauf eingestellt und bietet diese Tarife als Einstiegstarife an. Durch den etwas niedrigeren Preis wird damit die sofortige Liquidität erkauft.

Tarife mit offenen Buchungen, bei denen also die Ausstellung des Tickets nicht zeitgleich mit der Reservierung einher geht, gibt es aber noch, und manchmal liegen diese preislich gleich oder im einstelligen Bereich über den Tarifen, die die Sofortzahlung verlangen. Meist sind dies dann eher 'klassische' Tarife, die dann auch die Gepäckbeförderung mit einschließen, so dass unter dem Strich sogar noch etwas gespart werden könnte. Teils sind auch großzügigere Umbuchungs- oder Stornokonditionen (nach Ticket-Ausstellung) enthalten.

In einer Geiz-ist-geil-Mentalität schaut aber (fast) alle Welt immer nur auf den günstigsten angebotenen Preis, dann erst danach, ob Gepäckbeförderung inkludiert ist - und erst ganz am Ende, wenn überhaupt, ob ein anderer Tarif noch weitere Vorteile bietet.

Ich arbeite gerne mit solchen Tarifen. Erstens gibt es die Möglichkeit, analog einer Kreuzfahrt-Option eine Buchung unverbindlich anzulegen. Überlegt man es sich anders, wird die Reservierung storniert und gut ist. Zweitens hat der Kunde etwas Zeit, das Ticket zu bezahlen - bei mir wird das Konto am Folgetag der Ticketausstellung belastet, unabhängig vom Tag der Buchung. Drittens: Die Einführung oder Erhöhung von Steuern werden i. d. R. wenige Tage im Voraus kommuniziert. Dann bleibt noch Zeit abzuwägen, ob das Ticket nun doch vor Ende der Ticketingfrist ausgestellt wird um diese Erhöhung zu vermeiden, oder ob Abwarten trotzdem die insgesamt bessere Variante ist. Viertens wäre es eine Option, wenn die Wunschverbindung zum Buchungszeitpunkt zu teuer erscheint, zunächst eine weniger bevorzugte Streckenführung zum günstigen Preis zu wählen und dann ggf., wenn der Preis der Wunschverbindung sinken sollte, dort neu zu buchen und die erste Buchung zu stornieren. Fünftens wäre dies auch anwendbar, wenn es zwischen Buchung und Ausstellung des Tickets eine neue, bessere (und vielleicht günstigere) Verbindung gibt.

Es gibt also durchaus eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die über die drei, vielleicht vier dem Endverbraucher auf einer Airline-Webseite offerierten Tarife hinaus gehen. Schon deshalb lohnt sich auch für reine Flugbuchungen der Weg ins Reisebüro - und sei es um festzustellen, dass es im Einzelfall tatsächlich keine günstigere/bessere Buchungsvariante gibt. Hier sollten aber alle Bedürfnisse des Reisenden betrachtet werden: günstiger Preis, eingeschlossene Nebenleistungen (z. B. Gepäck), Beförderungsklasse, Ticketingfrist (Zahlungstermin), Flexibilität nach Ticketing (Umbuchungs-/Stornierungsmöglichkeiten und -kosten). Das kann aufgrund der Komplexität nur ein darin geübtes Reisebüro leisten, welches dann, wenn ein Angebot vorgelegt wird, auch auf die jeweiligen Vor- und Nachteile eines Tarifes hinweist.

Nicht verschweigen möchte ich, dass es hin und wieder mal ein schwarzes Schaf gibt. Durchschnittlich zwei- bis dreimal im Jahr fällt ein Reisebüro mit der Veruntreuung von Kundengeldern auf. Meist wird dann erst am Flughafen festgestellt, dass es zwar eine Buchung, jedoch kein Ticket gibt. Das kann auch mal durch Unachtsamkeit in Einzelfällen ohne böse Absicht geschehen. Dem kann man aber prinzipiell ganz einfach vorbeugen: Der sechsstellige alphanumerische File Key, die Buchungsnummer, ist das, was der Name sagt: Unter dieser Nummer wurde eine Buchung angelegt. Mehr nicht. Erst mit der Ticketausstellung wird die eigentliche 13-stellige numerische Ticketnummer vergeben. Hat man die, ist man auf der sicheren Seite. Die sollte auf der Rechnung ausgewiesen sein. Im Internet-Zeitalter kann man es aber auch schlicht dadurch prüfen, indem man sich online bei der entsprechenden Airline mit der sechsstelligen Buchungsnummer einloggt. Unter der Buchung ist dann auch stets die TIcketnummer vermerkt, wenn eine solche existiert. Zudem wäre ein Check-in, der heutzutage ja auch meist online vorab getätigt wird, ohne Ticketausstellung nicht möglich. Ausnahmen von dieser Regel gelten nur bei wenigen Billigfliegern, die eh ausschließlich auf eigenen Vertrieb und eigene Vertriebstechnik setzen und bei denen sowieso bei Buchung stets direkt der volle Preis bezahlt werden muss. Dennoch können viele dieser Flugverbindungen im Reisebüro mit geprüft und angeboten werden; dann eben zu diesen Tarifbedingungen.

Je nach gewählter Airline empfehle ich zur Flugbuchung eine Insolvenzversicherung, die meist für 8 - 15 € extra abgeschlossen werden kann. Fairerweise muss ich hier darauf hinweisen, dass, Corona-bedingt, derzeit keine Versicherung bereit ist, irgendein Airline-Ticket gegen Insolvenz zu versichern. Mit zunehmender Normalität sollte aber auch dies nach und nach wieder möglich werden.

Gruß

Diddn

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 14.05.2020 08:30
von Shipper
Diddn,
Danke für die Infos, ist ja fast ne Schulung zum Buchen ...
Wir buchen die Flüge meist selbst, weil 14 Tage Vor oder Nachprogramm mit den cruiselines nicht zu machen sind. Die stornierbaren Buchungsklassen wurden jedoch meist erheblich teurer angeboten (Langstrecke), also einige hundert Euro. Airberlin hat uns glücklicherweise nicht erwischt. Bei Kurzstrecke Eurowings habe ich einen Gutschein, wir werden sehen, ob der werthaltig sein wird.

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Verfasst: 14.05.2020 08:45
von HelgeK
lioclio hat geschrieben: 14.05.2020 07:03Das es eine bessere Absicherung für den ganzen Krempel geben sollte, ist wünschenswert und sollte über eine private Versicherung erfolgen.
Gerade die Dt. sind doch Weltmeister in Versicherungsnehmen. So kann jeder selbst entscheiden, nimmt er das billige Ticket mit dem Risiko des Ausfalles im Fall der Fälle oder legt er noch was drauf für sicher ist sicher.
Der ständige Ruf nach dem Nannystaat der alle Lebenslagen absichert geht mir ziemlich auf den Nerv. Sorry für die Deutlichkeit, aber das mußte mal raus.
LG Anna
Dem kann ich mich nur vollumfänglich anschließen.

Dass der Staat bei Insolvenz von Reiseveranstaltern einspringt, und mit Mitteln der Allgemeinheit die Verluste der Kunden ausgleicht - wie bei der Thomas Cook-Pleite geschehen - ist aus meiner Sicht absolut daneben. Wenn ich als Kunde einem Veranstalter Geld vorschieße, sollte das allein mein Problem sein, und nicht zu Lasten von anderen Steuerzahlern gehen, die mit meinem Reisewunsch nichts zu tun haben. Ob es eine hochpreisige Versicherung sein muss, die in der Lage wäre, das tatsächliche Risiko abzudecken, würde ich gerne selbst entscheiden können.

Momentan ist mein Vertrauen in die Reisebranche allerdings schwer angeschlagen. Man kann immer wieder beobachten, dass Kunden ihre Gelder bei abgesagten Reisen nur sehr zögerlich oder gar nicht zurückerhalten. Eine hochwertige Kreuzfahrt zu buchen ist für mich unter diesen Bedingungen unvorstellbar, es sei denn, alle Bestandteile der Reise sind sehr überzeugend abgesichert oder der Reisepreis ist erst bei Reiseantritt oder im Nachhinein zu entrichten.