Re: Hawaii- und Alaska-Kreuzfahrten vor dem Aus?
Verfasst: 03.01.2008 00:33
Hallo allerseits,
ich habe mir mal einige der "Kommentare" an die CBP (siehe Carmens Link) genauer angesehen.
Unter anderem äußern sich NCL America und Royal Caribbean Cruises.
Nicht weiter verwundern dürfte, daß NCL America eine unverzügliche Umsetzung der geplanten Änderungen fordert und sich u.a. darauf beruft, daß es seit 2003 eine Kapaziätszunahme bei Hawaii-Kreuzfahrten ab/bis Kalifornien von 430% gegeben habe, die maßgeblich dafür verantwortlich sei, daß NCL America Verluste in Höhe von 250 Millionen erlitten habe und nun ein Schiff aus Hawaii abziehen müsse. Weiterhin beruft man sich darauf, daß Hawaii-Kreuzfahrten, die nur einen kurzen nächtlichen Stop in Ensenade beinhalten, keinesfalls dem Passenger Services Act genügen könnten und es keine entsprechenden Entscheidungen gebe, die solche Reiserouten erlauben würden.
Hier nun kommt Royal Caribbean Cruises ins Spiel, die ebenfalls einen sehr umfangreichen Kommentar abgegeben haben und sich gleich auf Seite 1 auf eine Entscheidung der CBP vom 6. Januar 1992 berufen, die ausgerechnet der "Southward" der Norwegian Cruise Line (!) einen solchen einstündigen Anlauf von Ensenada erlaubt habe.
RCL weist darauf hin, daß die mögliche Interprätation der angekündigten Änderung, die sämtlichen Reisen ab US-Häfen betreffen würde, 65% aller RCL-Passagiere betreffen würde (alle Tochtergesellschaften berücksichtigt). Ironischerweise seien nur 43% der Hawaiikreuzfahrten betroffen, dafür aber 100% der Neu-England-, Bermuda- und Bahamas-Kreuzfahrten, 82% der Alaska-Kreuzfahrten, 81% der Karibikkreuzfahrten und 76% der Panamakanalreisen. RCL bestätigt, daß eine Umsetzung der Pläne eine dramatische Abwanderung in ausländische Häfen nach sich ziehen würde.
Man beruft sich zudem auf eine seit 1912 gültige Rechtsauffassung, der zufolge Kreuzfahrten zwischen US-Häfen, die lediglich einen einstündigen Aufenthalt in einem kanadischen Hafen beinhalten, dem Sinn des Passenger Services Act entsprächen. Warum sollte nicht für Mexiko gelten, was auch für Kanada gilt? In diesem Zusammenhang verweist man neben dem abermaligen Hinweis auf der "Southward"-Entscheidung auch auf eine weitere Entscheidung der CBP, bei der es 1997 um ein Routing der "Crystal Harmony" ging.
Ein weiterer interessanter Aspekt sei, daß die Norwegian Cruise Line in der Vergangenheit selbst unter Nicht-US-Flagge fahrende Schiffe in Hawaii in Konkurrenz zu einem amerikanischen Anbieter (American Classic Voyages) eingesetzt habe und die CBP damals keinerlei Notwendigkeit gesehen habe, die Interessen von AMCV ähnlich "schützen" zu wollen wie nun die von NCL America.
Weiterhin verweist man auf das Eingeständnis von NCL America die Crewprobleme an Bord betreffend sowie den Hinweis aus der Pressemeldung zum Abzug der "Pride of Hawai'i" aus Hawaii, daß das Schiff in Europa mehr Gewinne einfahren könne. Zudem setzt NCL America die "Pride of Aloha" zukünftig (unnötigerweise) auf Kreuzfahrten mit Stop in Fanning Island ein.
Auch behauptet man, der Marktanteil von NCL America werde in den nächsten zwei Quartalen von heute 61% auf 79% steigen - gerade im Sommer habe NCL America somit quasi ein Monopol in Hawaii.
Interessant am Kommentar von NCL America ist, daß auch dort gefordert wird, daß die Interprätation der geplanten Änderungen dahingehend verdeutlicht werden solle, daß ausschließlich Hawaii-Kreuzfahrten betroffen sein. Zwar wird mit keiner Silbe erwähnt, daß NCL America Teil eines internationalen Kreuzfahrtkonzerns ist, doch was will man anderes machen, will man nicht der Muttergesellschaft Norwegian Cruise Line die Existenzgrundlage entziehen.
ich habe mir mal einige der "Kommentare" an die CBP (siehe Carmens Link) genauer angesehen.
Unter anderem äußern sich NCL America und Royal Caribbean Cruises.
Nicht weiter verwundern dürfte, daß NCL America eine unverzügliche Umsetzung der geplanten Änderungen fordert und sich u.a. darauf beruft, daß es seit 2003 eine Kapaziätszunahme bei Hawaii-Kreuzfahrten ab/bis Kalifornien von 430% gegeben habe, die maßgeblich dafür verantwortlich sei, daß NCL America Verluste in Höhe von 250 Millionen erlitten habe und nun ein Schiff aus Hawaii abziehen müsse. Weiterhin beruft man sich darauf, daß Hawaii-Kreuzfahrten, die nur einen kurzen nächtlichen Stop in Ensenade beinhalten, keinesfalls dem Passenger Services Act genügen könnten und es keine entsprechenden Entscheidungen gebe, die solche Reiserouten erlauben würden.
Hier nun kommt Royal Caribbean Cruises ins Spiel, die ebenfalls einen sehr umfangreichen Kommentar abgegeben haben und sich gleich auf Seite 1 auf eine Entscheidung der CBP vom 6. Januar 1992 berufen, die ausgerechnet der "Southward" der Norwegian Cruise Line (!) einen solchen einstündigen Anlauf von Ensenada erlaubt habe.
RCL weist darauf hin, daß die mögliche Interprätation der angekündigten Änderung, die sämtlichen Reisen ab US-Häfen betreffen würde, 65% aller RCL-Passagiere betreffen würde (alle Tochtergesellschaften berücksichtigt). Ironischerweise seien nur 43% der Hawaiikreuzfahrten betroffen, dafür aber 100% der Neu-England-, Bermuda- und Bahamas-Kreuzfahrten, 82% der Alaska-Kreuzfahrten, 81% der Karibikkreuzfahrten und 76% der Panamakanalreisen. RCL bestätigt, daß eine Umsetzung der Pläne eine dramatische Abwanderung in ausländische Häfen nach sich ziehen würde.
Man beruft sich zudem auf eine seit 1912 gültige Rechtsauffassung, der zufolge Kreuzfahrten zwischen US-Häfen, die lediglich einen einstündigen Aufenthalt in einem kanadischen Hafen beinhalten, dem Sinn des Passenger Services Act entsprächen. Warum sollte nicht für Mexiko gelten, was auch für Kanada gilt? In diesem Zusammenhang verweist man neben dem abermaligen Hinweis auf der "Southward"-Entscheidung auch auf eine weitere Entscheidung der CBP, bei der es 1997 um ein Routing der "Crystal Harmony" ging.
Ein weiterer interessanter Aspekt sei, daß die Norwegian Cruise Line in der Vergangenheit selbst unter Nicht-US-Flagge fahrende Schiffe in Hawaii in Konkurrenz zu einem amerikanischen Anbieter (American Classic Voyages) eingesetzt habe und die CBP damals keinerlei Notwendigkeit gesehen habe, die Interessen von AMCV ähnlich "schützen" zu wollen wie nun die von NCL America.
Weiterhin verweist man auf das Eingeständnis von NCL America die Crewprobleme an Bord betreffend sowie den Hinweis aus der Pressemeldung zum Abzug der "Pride of Hawai'i" aus Hawaii, daß das Schiff in Europa mehr Gewinne einfahren könne. Zudem setzt NCL America die "Pride of Aloha" zukünftig (unnötigerweise) auf Kreuzfahrten mit Stop in Fanning Island ein.
Auch behauptet man, der Marktanteil von NCL America werde in den nächsten zwei Quartalen von heute 61% auf 79% steigen - gerade im Sommer habe NCL America somit quasi ein Monopol in Hawaii.
Interessant am Kommentar von NCL America ist, daß auch dort gefordert wird, daß die Interprätation der geplanten Änderungen dahingehend verdeutlicht werden solle, daß ausschließlich Hawaii-Kreuzfahrten betroffen sein. Zwar wird mit keiner Silbe erwähnt, daß NCL America Teil eines internationalen Kreuzfahrtkonzerns ist, doch was will man anderes machen, will man nicht der Muttergesellschaft Norwegian Cruise Line die Existenzgrundlage entziehen.