Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
Hallo Christina,
ich muß Dich echt noch mal loben - Dein Bericht ist so lebendig, dass mir unsere eigene Reise wieder lebhaft vor Augen steht.
Mach weiter so!
ich muß Dich echt noch mal loben - Dein Bericht ist so lebendig, dass mir unsere eigene Reise wieder lebhaft vor Augen steht.
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- Tinamama
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
Danke, hier kommt wieder eine Fortsetzung. Das war so ziemlich der "egalste" Tag der Reise.
9.9.12 Sonntag, Goritsy / Kirillov
Die 6. Schleuse haben wir gar nicht gemerkt. Als ich das erste Mal rausgucke, ist grade Nebel oder eine Regenwolke. Beim 2. Mal um 7:15 verlassen wir grade den Wald und kommen wieder „aufs Meer“, auf dem Weißen See, das ist das momentane Meer unter uns. Er soll größtenteils nur 4 Meter tief sein.
Frühstück ist heute von 8 - 9:30, aber um 12 Uhr ist schon wieder Mittagessen, weil wir um 13 Uhr Goritsy erreichen sollen. Und wer erscheint als erstes beim Frühstück
? Es war schön ruhig bis nach halb 9. Rechts liegt die Stadt Belosersk.
Programmangebot heute Morgen: Russischkurs Teil 2, Wolgachor, Tanzen zum 2. Mal.
Heute Nachmittag nach Abfahrt wird noch ein Vortrag über die Romanovs und Walk a mile angeboten, und eine Wodkaprobe für 10,-, man kriegt 5 Wodkas mit Häppchen und sonstigem Drumherum. Da niemand von unserem Tisch singend zum Abendessen torkeln wollte, war keiner dort. Der lustige musikalische Abend als Abendprogramm könnte dadurch auch lustiger ausfallen...
Um 10 Uhr fahren wir aus dem Weißen See raus. Dort steht die Ruine eines überfluteten Kirchturms, die Kirche von Krochino. Es ging glaube ich um eine Vergrößerung um 2 m, also 2 m höheres Wasser.
Halbe Stunde unsere Anreise ins Läppi getippt (– ja, zum ersten Mal das Ding ausgepackt – man kann es zuhause lassen), bis die Kabinenfee Galina klopfte und was arbeiten wollte. Wir verlagerten uns in die Panoramabar, habe Postkarten geschrieben und spazieren geguckt.
Es ist schön ruhig draußen, aber immer noch schön frisch. Wir werden nochmals dicke Sachen anziehen.
Um 11 Uhr gehe ich zum Volkstanz, weil Anna so herzlich eingeladen hat, 11 Paare, meist weiblich. Morgen gäbs eine Überraschung, wenn wir wiederkommen. Der erste Gedanke war: bunter Abend, mitmachen.... Aber das wurde es nicht, wahrscheinlich waren wir zu viele und zu wechselnd.
Nach dem Essen waren wir schon da und konnten auch gleich raus. Draußen sind viele Souvenirbuden aufgebaut, wo man mal drüber schauen konnte. 2 TShirts erstanden und festgestellt, dass wir nicht genug Geld mit raus genommen hatten. Mir fielen solche kuscheligen Jacken ins Auge mit tollen Motiven drauf.... Preis 1000 Rub = 25€. Da ich aber keinen richtigen Favoriten hatte, nahm ich mir Bedenkzeit bis nach dem Ausflug. Außerdem habe ich ja genug Jacken.... Nach diesen knappen 20 Minuten Shoppingmöglichkeit mit Schauer fuhren wir mit dem Bus die 7 km bis zum Kirill-Beloserski-Kloster. Die Führung erfolgte durch Anna, die eine russische Führerin übersetzte.
Ok, man hat es gesehen, immer wieder mal mit aufgespanntem Schirm.
Es ist eine riesige, wichtige Klosteranlage. 1397 schon gegründet von Kyrill, der mit 60 Jahren den Weg von Moskau zu Fuß hier her lief. Im 16. Jahrh. sehr wichtig, immer wieder befestigt, die Zaren waren oft zu Besuch, alle möglichen Baustile.
Um 15:30 fuhren wir zurück und hatten noch eine ganze Stunde Auslauf für den Ort Goritsy, der ebenfalls ein Kloster hat, ein Nonnenkloster. Dort hin gehen oder Geld holen und Jacke kaufen? Lieber den Ort angucken, hier kommt man wohl nie wieder her.
Ein uriges Dorf, Leute vom Land. Die Leute lieben Farbe, von gelb über grün bis rosa sind die Häuser angemalt. Wir liefen zuerst zum Nonnenkloster. Falls man auf dem Gelände fotografieren will, soll man wieder mal ein paar Rubel irgendwo bezahlen, aber da gab es nix zu fotografieren, alles Baustelle, alles eingepackt.
Zurück durch den Ort. Ab und zu kam sogar mal ein Auto. Einige Rentner standen auf der Straße und bettelten. Russland ursprünglich, woher sollen sie da auch Einkommen haben, außer von ein paar Touristen?
Um 17 Uhr war Abfahrt der beiden Schiffe. Die Viktoria war neben uns, sie hat nette, englisch sprechende Gäste drauf, man konnte sich schön zuwinken, dann fuhr sie dauerhaft vor uns her auf der Scheksna. Die Panoramabar war voll, aber links außen konnte man es auch eine Weile aushalten.
Die Landschaft ist einfach zum Genießen! Nach kleidungstechnischer Erleichterung (draußen war es noch frisch und in der Pan.-Bar inzwischen sehr kuschelig) tranken wir einen Lumumba zum Aufwärmen und genossen die Landschaft. Wasser, Bäume, Himmel, Wolken.
Beim Abendessen um 19 Uhr findet draußen Wetter statt. Es regnet immer mal wieder einen Schauer, die Sonne scheint und hinten ist ein Regenbogen bis ins Wasser! Und wir sitzen hier drin fest.
Auf der anderen Seite sind Farben. Sonnenuntergangsbeleuchtung. Dann kommt Peter 1. von hinten näher, aber wir haben auch Speed drauf, es vibriert ordentlich. Scheint so, als würden die beiden ein Wettrennen fahren, Peter ist links, als wollte er überholen. Dann nimmt unser Kapitän Gas weg, das Vibrieren hört auf, Peter rückt näher und ich verabschiede mich vom Tisch, weil ich fotografieren gehen muss. Schnell Halstuch, Jacke, Foto und Kamera holen und links raus. Wie gut, dass die Wege hier nicht weit sind. Herrliche Fotos. Die Kapitäne tuten und quietschen ein bisschen hin und her; dann folgt noch ein toller Sonnenuntergang auf der anderen Seite.
Nach dem Essen war ein spaßiger Musik-Quiz-Abend, Lieder raten, die man normalerweise kennt, nur drei halt nicht, mit zwischendurch zwei Spielchen zur Auflockerung. Eins ging noch, wobei Anna natürlich dafür sorgte, dass immer ein Mann zum Tanzen dran war. Das zweite war einfach nur Käse. Wir hatten dann mit mehreren anderen Gruppen einen noblen 2. Platz. Noch 2x getanzt, um 11 ins Bett. Während des Spiels passierten wir die Scheksna-Schleuse, hier wurden wir mal 13 m gesenkt; in der Nacht fuhren wir über den Rybinsker Stausee. Irgendwo hatte ich gelesen, es sei der größter Stausee Europas, aber er kann höchstens der zweitgrößte sein.
Aus Wikipedia: Unter dem Wasser verschwanden zwei Städte, etwa 700 ländliche Gemeinden und Dörfer mit 26.000 Höfen, 40 Kirchen, drei Klöster, Dutzende ehemalige Gutshöfe, nicht zu sprechen von den Wäldern, Wiesen und Feldern. Das Jaroslawler Gebiet verlor ca. ein Achtel seines Territoriums. 150.000 Menschen mussten umgesiedelt werden.
-Fortsetzung folgt-
9.9.12 Sonntag, Goritsy / Kirillov
Die 6. Schleuse haben wir gar nicht gemerkt. Als ich das erste Mal rausgucke, ist grade Nebel oder eine Regenwolke. Beim 2. Mal um 7:15 verlassen wir grade den Wald und kommen wieder „aufs Meer“, auf dem Weißen See, das ist das momentane Meer unter uns. Er soll größtenteils nur 4 Meter tief sein.
Frühstück ist heute von 8 - 9:30, aber um 12 Uhr ist schon wieder Mittagessen, weil wir um 13 Uhr Goritsy erreichen sollen. Und wer erscheint als erstes beim Frühstück

Programmangebot heute Morgen: Russischkurs Teil 2, Wolgachor, Tanzen zum 2. Mal.
Heute Nachmittag nach Abfahrt wird noch ein Vortrag über die Romanovs und Walk a mile angeboten, und eine Wodkaprobe für 10,-, man kriegt 5 Wodkas mit Häppchen und sonstigem Drumherum. Da niemand von unserem Tisch singend zum Abendessen torkeln wollte, war keiner dort. Der lustige musikalische Abend als Abendprogramm könnte dadurch auch lustiger ausfallen...
Um 10 Uhr fahren wir aus dem Weißen See raus. Dort steht die Ruine eines überfluteten Kirchturms, die Kirche von Krochino. Es ging glaube ich um eine Vergrößerung um 2 m, also 2 m höheres Wasser.
Halbe Stunde unsere Anreise ins Läppi getippt (– ja, zum ersten Mal das Ding ausgepackt – man kann es zuhause lassen), bis die Kabinenfee Galina klopfte und was arbeiten wollte. Wir verlagerten uns in die Panoramabar, habe Postkarten geschrieben und spazieren geguckt.
Es ist schön ruhig draußen, aber immer noch schön frisch. Wir werden nochmals dicke Sachen anziehen.
Um 11 Uhr gehe ich zum Volkstanz, weil Anna so herzlich eingeladen hat, 11 Paare, meist weiblich. Morgen gäbs eine Überraschung, wenn wir wiederkommen. Der erste Gedanke war: bunter Abend, mitmachen.... Aber das wurde es nicht, wahrscheinlich waren wir zu viele und zu wechselnd.
Nach dem Essen waren wir schon da und konnten auch gleich raus. Draußen sind viele Souvenirbuden aufgebaut, wo man mal drüber schauen konnte. 2 TShirts erstanden und festgestellt, dass wir nicht genug Geld mit raus genommen hatten. Mir fielen solche kuscheligen Jacken ins Auge mit tollen Motiven drauf.... Preis 1000 Rub = 25€. Da ich aber keinen richtigen Favoriten hatte, nahm ich mir Bedenkzeit bis nach dem Ausflug. Außerdem habe ich ja genug Jacken.... Nach diesen knappen 20 Minuten Shoppingmöglichkeit mit Schauer fuhren wir mit dem Bus die 7 km bis zum Kirill-Beloserski-Kloster. Die Führung erfolgte durch Anna, die eine russische Führerin übersetzte.
Ok, man hat es gesehen, immer wieder mal mit aufgespanntem Schirm.
Es ist eine riesige, wichtige Klosteranlage. 1397 schon gegründet von Kyrill, der mit 60 Jahren den Weg von Moskau zu Fuß hier her lief. Im 16. Jahrh. sehr wichtig, immer wieder befestigt, die Zaren waren oft zu Besuch, alle möglichen Baustile.
Um 15:30 fuhren wir zurück und hatten noch eine ganze Stunde Auslauf für den Ort Goritsy, der ebenfalls ein Kloster hat, ein Nonnenkloster. Dort hin gehen oder Geld holen und Jacke kaufen? Lieber den Ort angucken, hier kommt man wohl nie wieder her.
Ein uriges Dorf, Leute vom Land. Die Leute lieben Farbe, von gelb über grün bis rosa sind die Häuser angemalt. Wir liefen zuerst zum Nonnenkloster. Falls man auf dem Gelände fotografieren will, soll man wieder mal ein paar Rubel irgendwo bezahlen, aber da gab es nix zu fotografieren, alles Baustelle, alles eingepackt.
Zurück durch den Ort. Ab und zu kam sogar mal ein Auto. Einige Rentner standen auf der Straße und bettelten. Russland ursprünglich, woher sollen sie da auch Einkommen haben, außer von ein paar Touristen?
Um 17 Uhr war Abfahrt der beiden Schiffe. Die Viktoria war neben uns, sie hat nette, englisch sprechende Gäste drauf, man konnte sich schön zuwinken, dann fuhr sie dauerhaft vor uns her auf der Scheksna. Die Panoramabar war voll, aber links außen konnte man es auch eine Weile aushalten.
Die Landschaft ist einfach zum Genießen! Nach kleidungstechnischer Erleichterung (draußen war es noch frisch und in der Pan.-Bar inzwischen sehr kuschelig) tranken wir einen Lumumba zum Aufwärmen und genossen die Landschaft. Wasser, Bäume, Himmel, Wolken.
Beim Abendessen um 19 Uhr findet draußen Wetter statt. Es regnet immer mal wieder einen Schauer, die Sonne scheint und hinten ist ein Regenbogen bis ins Wasser! Und wir sitzen hier drin fest.
Auf der anderen Seite sind Farben. Sonnenuntergangsbeleuchtung. Dann kommt Peter 1. von hinten näher, aber wir haben auch Speed drauf, es vibriert ordentlich. Scheint so, als würden die beiden ein Wettrennen fahren, Peter ist links, als wollte er überholen. Dann nimmt unser Kapitän Gas weg, das Vibrieren hört auf, Peter rückt näher und ich verabschiede mich vom Tisch, weil ich fotografieren gehen muss. Schnell Halstuch, Jacke, Foto und Kamera holen und links raus. Wie gut, dass die Wege hier nicht weit sind. Herrliche Fotos. Die Kapitäne tuten und quietschen ein bisschen hin und her; dann folgt noch ein toller Sonnenuntergang auf der anderen Seite.
Nach dem Essen war ein spaßiger Musik-Quiz-Abend, Lieder raten, die man normalerweise kennt, nur drei halt nicht, mit zwischendurch zwei Spielchen zur Auflockerung. Eins ging noch, wobei Anna natürlich dafür sorgte, dass immer ein Mann zum Tanzen dran war. Das zweite war einfach nur Käse. Wir hatten dann mit mehreren anderen Gruppen einen noblen 2. Platz. Noch 2x getanzt, um 11 ins Bett. Während des Spiels passierten wir die Scheksna-Schleuse, hier wurden wir mal 13 m gesenkt; in der Nacht fuhren wir über den Rybinsker Stausee. Irgendwo hatte ich gelesen, es sei der größter Stausee Europas, aber er kann höchstens der zweitgrößte sein.
Aus Wikipedia: Unter dem Wasser verschwanden zwei Städte, etwa 700 ländliche Gemeinden und Dörfer mit 26.000 Höfen, 40 Kirchen, drei Klöster, Dutzende ehemalige Gutshöfe, nicht zu sprechen von den Wäldern, Wiesen und Feldern. Das Jaroslawler Gebiet verlor ca. ein Achtel seines Territoriums. 150.000 Menschen mussten umgesiedelt werden.
-Fortsetzung folgt-
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
10.9.12 Jaroslawl
Beim ersten Aufwachen schaukelt es fürchterlich, also noch mal umdrehen, immer noch Stausee, vermutlich nicht viel zu sehen. Halb 7 und kalt ist auch nicht zum Aufstehen geeignet...
Halb 8 passt eher, da sind wir auch schon vor der Einfahrt in die Wolga. Nach dem Duschen liegt rechts eine Stadt mit Yachten und einer Yacht-Werft, müsste Perebory gewesen sein, und dann kommt auch schon die Schleuse, davor das Denkmal einer Frau. Vor uns fährt grade die Viktoria rein, und ja, wir passen noch dazu.
Es gibt alle möglichen Arten von Schleusentüren, zuklappen, runterfahren, flach umlegen...
Die Rybinsker Schleuse ist eine schöne, aus roten Steinen und mit einem schönen Stein-Motiv drauf.
Das Frühstück hatten wir in der Schleuse, wir wurden 14 m abgesenkt; in der nächsten Nacht heben sie uns wieder hoch, denn wir müssen den Weg wieder zurück.
Links war es auch städtisch, und um 9:30 Uhr passierten wir die Stadt Rybinsk, die tolle und schön renovierte Bauwerke präsentieren kann. Sie wäre inzwischen schon wieder auf dem absteigenden Ast; hieß mal eine Zeit lang Andropow. 200 000 Einwohner.
Es kam eine Durchsage: Wir kommen schon um 1 Uhr in Jaroslawl an, werden dann gleich in der Mitte auf dem Fluss betankt, und sie hoffen, dass das beendet ist, bis wir um 15:30 für die Ausflüge anlegen. Eigentlich sollte der Tankvorgang während der Ausflugszeit sein, d.h. niemand könnte während der Zeit von oder aufs Schiff. Wäre wohl kein Problem.
Um 11 Uhr war das dritte und letzte Mal Russ. Volkstanz, die Überraschung war eine Urkunde für alle Teilnehmer über unsere hervorragenden Leistungen, um die uns jeder beneidet......
Was stand noch auf dem Programm? Wie kocht man in Russland? als Vortrag. Ein Frühschoppen und ein lustiger Wettbewerb in der Tanzbar.
Von 10 bis 13 Uhr saßen wir mit kurzen Unterbrechungen vorne draußen in der Sonne, ohne Wind. Sonnenbrandgefahr! Während des Essens kamen wir an einem schönen Kloster vorbei und erreichten pünktlich Jaroslawl; drehten mitten auf dem Fluss und das Tankschiff kam. Es gab keine Durchsage, dass man bitte nicht rauchen soll oder so was.
Mittagspause, es passiert mal gar nichts. Um 15:30 müssen alle, die raus wollen, bereit stehen, denn das Schiff legt nur kurz an, um uns rauszulassen, dann fährt es wieder in die Mitte des Flusses, denn es hat noch nicht genug, der Tankvorgang war noch nicht beendet.
Jaroslawl: sehenswert!
älteste Stadt an der Wolga, vor 2 Jahren feierten sie ihre 1000-Jahr-Feier, dazu wurde die Stadt schön renoviert. War mal zeitweilig Hauptstadt Russlands; liegt an der Transsibirischen Eisenbahnlinie. Der Fluss Kotorosl fließt hier in die Wolga. 600 000 Einwohner, 96 erhaltene Kirchen, 117 Industriebetriebe (wenn wir jünger wären, könnten wir zeitweilig dort hin ziehen...). 6 Unis, eine deutsche Schule. Ist auf dem 1000-Rubel-Schein drauf.
Im Krieg ist nicht viel zerstört worden.
Einfach eine schöne und interessante Stadt. Und UNESCO Weltkulturerbe.
Zuerst wurden wir mitten in der Stadt aus dem Bus rausgeschmissen und bekamen draußen gesagt: Dort ist ein Markt, in einer halben Std. ist hier wieder Treffen. Auf dem Markt findet man alles, was man fürs Leben braucht. Wir hatten immer noch nicht oder schon wieder nicht genug Rubel dabei; eine Frau an einem minikleinen Stand nahm nach längeren Verhandlungen dann doch einen 5€-Schein zu den 40 Rubel dazu.
Sehr interessant. Hier möchte ich mal alleine freien Auslauf haben...
Wir gingen geführt zum Sowjetischen Platz und besichtigten die Prophet-Elia-Kirche.
In 1580 oder 1680 (?) wurde das Innere in 5 Monaten von 12 Malern ausgemalt, während der Sommerzeit, und seither nicht renoviert. Man entfernte nur regelmäßig den Ruß; was glaubt ihr, wie? Man nimmt frisches, nicht mehr warmes Brot und tupft die Wände damit ab. Der Ruß bleibt daran kleben.
In der Kirche und den Vorräumen ist die gesamte biblische Geschichte von Adam und Eva bis zum Ende bildlich dargestellt.
Die Jaroslawler Ikonenmalerei ist berühmt, ist bunt und fröhlich. Es gibt da wohl verschiedene Stile.
Um 17:30 saßen wir wieder im Bus und fuhren zum Erlöser-Verklärungs-Kloster, gebaut vom 15.-19. Jahrhundert. Leider weiß ich davon nicht mehr viel.
Am Ende der Bustour (wo alle Wege nicht weit waren) kamen wir zu einer glänzende Kathedrale, und die Reiseleiterin fragte mal in die Runde, wer diese wie alt schätzt. (Wer vorher gelesen hat, konnte jetzt Streber sein:) Es ist ein Neubau; die Maria-Entschlafens-Kathedrale steht erst 3 Jahre und wurde zum Jubiläum vor 2 Jahren geweiht. Alles ist neu. Nach den Erklärungen draußen gingen wir rein, dort war grade ein Gottesdienst im Gang, mit „Kostümen“, Kopftuch und Weihrauch. Und wir als Touris ganz vorsichtig am Rand dabei. Dadurch hat unsere Reiseleiterin die Zeit vergessen, weil so viel gefragt wurde, was, wie, wieso, wer macht was...
Dann gingen wir noch ein paar Meter weiter zu einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die Mündung des Kotorosl mit dem schön angelegten Park, und mit einem Regenbogen hinter der neuen Kirche gingen wir zurück zum Bus.
Die Reiseführerin Tamara hatte auch wieder ein enormes Wissen, hervorragendes Deutsch und Ausdrucksweise. Sie war bei einem ersten Versöhnungstreffen der ehemaligen Kriegsgegner dabei gewesen und konnte das gänsehautmäßig schildern. Auch unsere Führerin in St. Petersburg hatte „wichtige“ Vergangenheit: sie war als Dolmetscherin bei den Verhandlungen zum Bernsteinzimmer eingesetzt. Phoenix hat nicht irgendwen als Reiseführer eingestellt, sondern hochkarätige.
Stress war noch, einen Anhänger für die Karte im Flur zu bekommen; eine Postkarte hatte ich schon in der Kirche gekauft. Die Andenkenhändler vor dem Schiff hatten schon größtenteils abgebaut. Aber es klappte noch. Wir kamen als letzte an Bord.
Gleich Abfahrt und Abendessen (20 Uhr), um 21:30 Uhr gab es ein klassisches Konzert von Dimitri mit Akkordeon und singend und einer (seiner?) Frau am Keyboard. Qualität: hervorragend; wenn die Russen Musiker sind, dann sind sie Spitzenmusiker, nicht weniger.
Müde. In der Nacht fahren wir den Weg auf der Wolga zurück, den wir heute Morgen draußen genossen hatten, Schleuse war nachts ca. um 3 Uhr (nichts gehört).
-es gibt immer noch Fortsetzungen-
Beim ersten Aufwachen schaukelt es fürchterlich, also noch mal umdrehen, immer noch Stausee, vermutlich nicht viel zu sehen. Halb 7 und kalt ist auch nicht zum Aufstehen geeignet...
Halb 8 passt eher, da sind wir auch schon vor der Einfahrt in die Wolga. Nach dem Duschen liegt rechts eine Stadt mit Yachten und einer Yacht-Werft, müsste Perebory gewesen sein, und dann kommt auch schon die Schleuse, davor das Denkmal einer Frau. Vor uns fährt grade die Viktoria rein, und ja, wir passen noch dazu.
Es gibt alle möglichen Arten von Schleusentüren, zuklappen, runterfahren, flach umlegen...
Die Rybinsker Schleuse ist eine schöne, aus roten Steinen und mit einem schönen Stein-Motiv drauf.
Das Frühstück hatten wir in der Schleuse, wir wurden 14 m abgesenkt; in der nächsten Nacht heben sie uns wieder hoch, denn wir müssen den Weg wieder zurück.
Links war es auch städtisch, und um 9:30 Uhr passierten wir die Stadt Rybinsk, die tolle und schön renovierte Bauwerke präsentieren kann. Sie wäre inzwischen schon wieder auf dem absteigenden Ast; hieß mal eine Zeit lang Andropow. 200 000 Einwohner.
Es kam eine Durchsage: Wir kommen schon um 1 Uhr in Jaroslawl an, werden dann gleich in der Mitte auf dem Fluss betankt, und sie hoffen, dass das beendet ist, bis wir um 15:30 für die Ausflüge anlegen. Eigentlich sollte der Tankvorgang während der Ausflugszeit sein, d.h. niemand könnte während der Zeit von oder aufs Schiff. Wäre wohl kein Problem.
Um 11 Uhr war das dritte und letzte Mal Russ. Volkstanz, die Überraschung war eine Urkunde für alle Teilnehmer über unsere hervorragenden Leistungen, um die uns jeder beneidet......
Was stand noch auf dem Programm? Wie kocht man in Russland? als Vortrag. Ein Frühschoppen und ein lustiger Wettbewerb in der Tanzbar.
Von 10 bis 13 Uhr saßen wir mit kurzen Unterbrechungen vorne draußen in der Sonne, ohne Wind. Sonnenbrandgefahr! Während des Essens kamen wir an einem schönen Kloster vorbei und erreichten pünktlich Jaroslawl; drehten mitten auf dem Fluss und das Tankschiff kam. Es gab keine Durchsage, dass man bitte nicht rauchen soll oder so was.
Mittagspause, es passiert mal gar nichts. Um 15:30 müssen alle, die raus wollen, bereit stehen, denn das Schiff legt nur kurz an, um uns rauszulassen, dann fährt es wieder in die Mitte des Flusses, denn es hat noch nicht genug, der Tankvorgang war noch nicht beendet.
Jaroslawl: sehenswert!
älteste Stadt an der Wolga, vor 2 Jahren feierten sie ihre 1000-Jahr-Feier, dazu wurde die Stadt schön renoviert. War mal zeitweilig Hauptstadt Russlands; liegt an der Transsibirischen Eisenbahnlinie. Der Fluss Kotorosl fließt hier in die Wolga. 600 000 Einwohner, 96 erhaltene Kirchen, 117 Industriebetriebe (wenn wir jünger wären, könnten wir zeitweilig dort hin ziehen...). 6 Unis, eine deutsche Schule. Ist auf dem 1000-Rubel-Schein drauf.
Im Krieg ist nicht viel zerstört worden.
Einfach eine schöne und interessante Stadt. Und UNESCO Weltkulturerbe.
Zuerst wurden wir mitten in der Stadt aus dem Bus rausgeschmissen und bekamen draußen gesagt: Dort ist ein Markt, in einer halben Std. ist hier wieder Treffen. Auf dem Markt findet man alles, was man fürs Leben braucht. Wir hatten immer noch nicht oder schon wieder nicht genug Rubel dabei; eine Frau an einem minikleinen Stand nahm nach längeren Verhandlungen dann doch einen 5€-Schein zu den 40 Rubel dazu.
Sehr interessant. Hier möchte ich mal alleine freien Auslauf haben...
Wir gingen geführt zum Sowjetischen Platz und besichtigten die Prophet-Elia-Kirche.
In 1580 oder 1680 (?) wurde das Innere in 5 Monaten von 12 Malern ausgemalt, während der Sommerzeit, und seither nicht renoviert. Man entfernte nur regelmäßig den Ruß; was glaubt ihr, wie? Man nimmt frisches, nicht mehr warmes Brot und tupft die Wände damit ab. Der Ruß bleibt daran kleben.
In der Kirche und den Vorräumen ist die gesamte biblische Geschichte von Adam und Eva bis zum Ende bildlich dargestellt.
Die Jaroslawler Ikonenmalerei ist berühmt, ist bunt und fröhlich. Es gibt da wohl verschiedene Stile.
Um 17:30 saßen wir wieder im Bus und fuhren zum Erlöser-Verklärungs-Kloster, gebaut vom 15.-19. Jahrhundert. Leider weiß ich davon nicht mehr viel.
Am Ende der Bustour (wo alle Wege nicht weit waren) kamen wir zu einer glänzende Kathedrale, und die Reiseleiterin fragte mal in die Runde, wer diese wie alt schätzt. (Wer vorher gelesen hat, konnte jetzt Streber sein:) Es ist ein Neubau; die Maria-Entschlafens-Kathedrale steht erst 3 Jahre und wurde zum Jubiläum vor 2 Jahren geweiht. Alles ist neu. Nach den Erklärungen draußen gingen wir rein, dort war grade ein Gottesdienst im Gang, mit „Kostümen“, Kopftuch und Weihrauch. Und wir als Touris ganz vorsichtig am Rand dabei. Dadurch hat unsere Reiseleiterin die Zeit vergessen, weil so viel gefragt wurde, was, wie, wieso, wer macht was...
Dann gingen wir noch ein paar Meter weiter zu einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die Mündung des Kotorosl mit dem schön angelegten Park, und mit einem Regenbogen hinter der neuen Kirche gingen wir zurück zum Bus.
Die Reiseführerin Tamara hatte auch wieder ein enormes Wissen, hervorragendes Deutsch und Ausdrucksweise. Sie war bei einem ersten Versöhnungstreffen der ehemaligen Kriegsgegner dabei gewesen und konnte das gänsehautmäßig schildern. Auch unsere Führerin in St. Petersburg hatte „wichtige“ Vergangenheit: sie war als Dolmetscherin bei den Verhandlungen zum Bernsteinzimmer eingesetzt. Phoenix hat nicht irgendwen als Reiseführer eingestellt, sondern hochkarätige.
Stress war noch, einen Anhänger für die Karte im Flur zu bekommen; eine Postkarte hatte ich schon in der Kirche gekauft. Die Andenkenhändler vor dem Schiff hatten schon größtenteils abgebaut. Aber es klappte noch. Wir kamen als letzte an Bord.
Gleich Abfahrt und Abendessen (20 Uhr), um 21:30 Uhr gab es ein klassisches Konzert von Dimitri mit Akkordeon und singend und einer (seiner?) Frau am Keyboard. Qualität: hervorragend; wenn die Russen Musiker sind, dann sind sie Spitzenmusiker, nicht weniger.
Müde. In der Nacht fahren wir den Weg auf der Wolga zurück, den wir heute Morgen draußen genossen hatten, Schleuse war nachts ca. um 3 Uhr (nichts gehört).
-es gibt immer noch Fortsetzungen-
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
Tinamama hat geschrieben: Jaroslawl sehenswert!



Danke, es macht immer wieder sooo viel Spaß, deine Berichte zu lesen!
- Tinamama
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
Es geht mal weiter; die Fotos sind auch soweit drin.
11.9.12, Dienstag, Uglitsch
Um halb 7 war es draußen schön rosa getönt. Nach Dusche wurde es schon toll orange, hinten sah man ein großes Gebäude. Was könnte das sein?
Vorauskamera angemacht – ui, da sind Kirchen und Türme! Halstuch, Jacke, Foto, Kamera und raus, wir sind ruckzuck schon da. Wieso war ich als einzige draußen? Schlafmützenschiff... Nachher sehen wir das nicht mehr aus dieser Perspektive, da liegen wir fest, die Sonne geht rund und die Viktoria wird vor unserem Fenster parken.
Das große Gebäude ist die Schleuse. Doof ist: wenn wir heute Mittag da hin fahren, sitzen wir beim Essen...?
Jetzt ist erst mal Frühstück, von 7:30 – 9 Uhr, wir sind früh, und um 9 Uhr beginnt der Ausflug zu Fuß. Dicke Hose ausgewählt für den Spaziergang, obwohl die Sonne scheint und fast keine Wolke sie daran hindert.
Wir gehen wieder schön nach Gruppen sortiert los. Der erste Weg führt in eine Gemäldegalerie, wo ein Chor aus 5 Männern uns zwei Lieder singt, um dann ihre CDs zu verkaufen. Sie hatten aber aus zwei Gründen Pech: uns wurde gestern in einer Kirche schon von 4 Männern toll was vorgesungen, da haben viele schon CDs gekauft, und die Herren heute waren auch noch teurer. (Das waren also praktisch die russischen „Teppichverkäufer“).
Draußen bekam jeder eine Eintrittskarte für die berühmte Dimitri-Blut-Kirche, die da gebaut ist, wo der Sohn des Zaren starb, weil er vermutlich bei einem epileptischen Anfall in ein Messer gefallen ist. Manche vermuten auch anderes wie z.B. Absicht. Sie hat 2 Räume, also passen nur 2 Gruppen rein. Dort drin ist eine Glocke, die für irgendwas bestraft und nach Sibirien verbannt wurde... manches ist schon seltsam bei den Russen...
Wir gingen auch in die gelbe Kirche hinein, die innen so bemalt ist, dass sie viel größer erscheint. Wirklich gut gemacht. Hier sangen drei Frauen. Meist gehören diese zur Familie des Pastors.
Es gab viele Erklärungen, zu den Gewändern, die draußen ausgestellt waren, zu den Sitten und Gebräuchen. Viel russische Geschichte!
Hier kann man wunderschön handbemalte Holzdosen kaufen.
Um 11 Uhr war die Führung beendet und wir wurden freigelassen. Spaziergang rundherum und gucken. In der Tourist Info gab es sogar ein Heft auf deutsch. Uhrengeschäfte (zu teuer für Axels Wunsch), Buran und Tschaika werden hier in der Gegend hergestellt; Beratung von zwei Damen für den Schwiegersohn; Straße entlang zu den nächsten Kuppeln, das war noch ein Kloster, aber diesmal nicht für Touristen zurecht gemacht, sondern eine halbe Baustelle, auch drinnen, wo wir mit Kopftuch ausgerüstet mal reinguckten.
Gegenüber war ein Supermarkt.
In einem kleinen Lädchen, wo extra für uns Licht angemacht wurde, fanden wir den Pin-Ersatz. Hier war mal Zeit, einfach so durchs Städtchen zu bummeln.
Zum Abschluss bummelten wir seeehr ausgiebig und leicht erfolgreich durch die Souvenirgasse.
An Weihnachten fragt man sich dann: Was kriegt eigentlich der und der geschenkt – hier liegt alles voller besonderer Geschenke. So was sollte man sich mal vor der Reise überlegen...
Mittagessen war um 1 - ich war heute schnell fertig - und Abfahrt um 2 Uhr.
In Uglitsch war ordentlich Schiffsverkehr. Als wir ablegten, waren es sechs Schiffe. Man in ein paar Minuten an der Schleuse. Dort mussten wir warten, bis ein Schiff rausgefahren war, das ich aber verpasst habe. War auch so eins wie unseres.
Wir fuhren rein, wurden festgemacht. Hinter uns kam die Ryblev. Insgesamt dauerte der Schleusungsvorgang dadurch 45 Min, bis wir oben raus fuhren. Das riesige Schleusen-Gebäude ist ein Denkmal zum 2. Weltkrieg, Triumphbogen.
Oben warteten zwei weitere Schiffe mit winkenden Leuten an Bord. Die Ryblev hat uns noch fotogen überholt, dann war ungefähr 2 Std. Zeit bis Kaljasin, wo der schöne Kirchturm aus dem Wasser guckt. Habe mal ein paar Fotos übertragen. Dann haben wir genau ab 5 (Katharina ist pünktlich!) in 23 Minuten (Katharina hat lange Beine) 10 Runden auf Deck 3 gedreht. Vermutlich hatte sie es eilig, damit wir bis zum Kirchturm fertig sind, den sie dann ansagen musste. Das haben wir geschafft.
Außerdem konnte man prima ein riesiges Radioteleskop sehen. Der Ort Kaljasin wurde umgesiedelt, wir fuhren praktisch mit dem Schiff über den Marktplatz. Den versunkenen Kirchturm hat man mit Beton befestigt, damit er stehen bleibt; die zugehörige Kirche war vor der Flutung von Stalins Leuten gesprengt worden.
Es war mal wieder wunderschön draußen. Und wir sollten um 18:30 Uhr fertig sein für den Captains Cocktail, heute mal „sportlich elegant“. Das hieß für die meisten, eine Bluse anziehen. Axel nahm den hellen Anzug, der schwarze wäre zu viel gewesen, ich hatte dafür das schwarze Kostüm, was noch glänzt, war evtl. overdressed. Und später beim Tanzen war es zu heiß.
Wir kamen grade noch zum Ende, wollten eigentlich nicht, wurden aber doch mit dem Kapitän fotografiert, es gab einen Sekt, eine Ansprache vom Kapitän, dann ein leckeres Essen mit der gemeinen Auswahl (beides war toll). Und draußen war ein toller Sonnenuntergang.
Was war noch heute Nachmittag? Letztes Mal Russischkurs, Wolga-Chor probt für den bunten Abend, Dafür wurde aufgerufen, wer ein Gedicht oder etwas vortragen möchte, soll sich melden. Das hat aber niemand getan. Die Japaner sangen uns einige Lieder, es gab zwei Sketche der Reiseleiter, diese sangen auch zwei Liedchen, der zahlenmäßig starke „Wolga-Chor“ sang seine Lieder,
Hinterher war wie jeden Abend Tanz, wir haben mit dem Tango gekämpft, weil kein Platz war, beim Walzer auch nicht, da ging auch nur einfach rundherum, beim Cha-cha war mein Mann damit beschäftigt, zu gucken, wer alles beeindruckt guckt...
Als die Musik um 11 Uhr Pause machte, beendeten wir unseren Abend. Draußen war links eine Stadt zu sehen, Dubna, auch schon die Schleuse, Moskauer Schleuse Nr. 1, wo wir um 23:15 schon früher drin waren als erwartet.
-Fortsetzung folgt-
11.9.12, Dienstag, Uglitsch
Um halb 7 war es draußen schön rosa getönt. Nach Dusche wurde es schon toll orange, hinten sah man ein großes Gebäude. Was könnte das sein?
Vorauskamera angemacht – ui, da sind Kirchen und Türme! Halstuch, Jacke, Foto, Kamera und raus, wir sind ruckzuck schon da. Wieso war ich als einzige draußen? Schlafmützenschiff... Nachher sehen wir das nicht mehr aus dieser Perspektive, da liegen wir fest, die Sonne geht rund und die Viktoria wird vor unserem Fenster parken.
Das große Gebäude ist die Schleuse. Doof ist: wenn wir heute Mittag da hin fahren, sitzen wir beim Essen...?
Jetzt ist erst mal Frühstück, von 7:30 – 9 Uhr, wir sind früh, und um 9 Uhr beginnt der Ausflug zu Fuß. Dicke Hose ausgewählt für den Spaziergang, obwohl die Sonne scheint und fast keine Wolke sie daran hindert.
Wir gehen wieder schön nach Gruppen sortiert los. Der erste Weg führt in eine Gemäldegalerie, wo ein Chor aus 5 Männern uns zwei Lieder singt, um dann ihre CDs zu verkaufen. Sie hatten aber aus zwei Gründen Pech: uns wurde gestern in einer Kirche schon von 4 Männern toll was vorgesungen, da haben viele schon CDs gekauft, und die Herren heute waren auch noch teurer. (Das waren also praktisch die russischen „Teppichverkäufer“).
Draußen bekam jeder eine Eintrittskarte für die berühmte Dimitri-Blut-Kirche, die da gebaut ist, wo der Sohn des Zaren starb, weil er vermutlich bei einem epileptischen Anfall in ein Messer gefallen ist. Manche vermuten auch anderes wie z.B. Absicht. Sie hat 2 Räume, also passen nur 2 Gruppen rein. Dort drin ist eine Glocke, die für irgendwas bestraft und nach Sibirien verbannt wurde... manches ist schon seltsam bei den Russen...
Wir gingen auch in die gelbe Kirche hinein, die innen so bemalt ist, dass sie viel größer erscheint. Wirklich gut gemacht. Hier sangen drei Frauen. Meist gehören diese zur Familie des Pastors.
Es gab viele Erklärungen, zu den Gewändern, die draußen ausgestellt waren, zu den Sitten und Gebräuchen. Viel russische Geschichte!
Hier kann man wunderschön handbemalte Holzdosen kaufen.
Um 11 Uhr war die Führung beendet und wir wurden freigelassen. Spaziergang rundherum und gucken. In der Tourist Info gab es sogar ein Heft auf deutsch. Uhrengeschäfte (zu teuer für Axels Wunsch), Buran und Tschaika werden hier in der Gegend hergestellt; Beratung von zwei Damen für den Schwiegersohn; Straße entlang zu den nächsten Kuppeln, das war noch ein Kloster, aber diesmal nicht für Touristen zurecht gemacht, sondern eine halbe Baustelle, auch drinnen, wo wir mit Kopftuch ausgerüstet mal reinguckten.
Gegenüber war ein Supermarkt.
In einem kleinen Lädchen, wo extra für uns Licht angemacht wurde, fanden wir den Pin-Ersatz. Hier war mal Zeit, einfach so durchs Städtchen zu bummeln.
Zum Abschluss bummelten wir seeehr ausgiebig und leicht erfolgreich durch die Souvenirgasse.
An Weihnachten fragt man sich dann: Was kriegt eigentlich der und der geschenkt – hier liegt alles voller besonderer Geschenke. So was sollte man sich mal vor der Reise überlegen...
Mittagessen war um 1 - ich war heute schnell fertig - und Abfahrt um 2 Uhr.
In Uglitsch war ordentlich Schiffsverkehr. Als wir ablegten, waren es sechs Schiffe. Man in ein paar Minuten an der Schleuse. Dort mussten wir warten, bis ein Schiff rausgefahren war, das ich aber verpasst habe. War auch so eins wie unseres.
Wir fuhren rein, wurden festgemacht. Hinter uns kam die Ryblev. Insgesamt dauerte der Schleusungsvorgang dadurch 45 Min, bis wir oben raus fuhren. Das riesige Schleusen-Gebäude ist ein Denkmal zum 2. Weltkrieg, Triumphbogen.
Oben warteten zwei weitere Schiffe mit winkenden Leuten an Bord. Die Ryblev hat uns noch fotogen überholt, dann war ungefähr 2 Std. Zeit bis Kaljasin, wo der schöne Kirchturm aus dem Wasser guckt. Habe mal ein paar Fotos übertragen. Dann haben wir genau ab 5 (Katharina ist pünktlich!) in 23 Minuten (Katharina hat lange Beine) 10 Runden auf Deck 3 gedreht. Vermutlich hatte sie es eilig, damit wir bis zum Kirchturm fertig sind, den sie dann ansagen musste. Das haben wir geschafft.
Außerdem konnte man prima ein riesiges Radioteleskop sehen. Der Ort Kaljasin wurde umgesiedelt, wir fuhren praktisch mit dem Schiff über den Marktplatz. Den versunkenen Kirchturm hat man mit Beton befestigt, damit er stehen bleibt; die zugehörige Kirche war vor der Flutung von Stalins Leuten gesprengt worden.
Es war mal wieder wunderschön draußen. Und wir sollten um 18:30 Uhr fertig sein für den Captains Cocktail, heute mal „sportlich elegant“. Das hieß für die meisten, eine Bluse anziehen. Axel nahm den hellen Anzug, der schwarze wäre zu viel gewesen, ich hatte dafür das schwarze Kostüm, was noch glänzt, war evtl. overdressed. Und später beim Tanzen war es zu heiß.
Wir kamen grade noch zum Ende, wollten eigentlich nicht, wurden aber doch mit dem Kapitän fotografiert, es gab einen Sekt, eine Ansprache vom Kapitän, dann ein leckeres Essen mit der gemeinen Auswahl (beides war toll). Und draußen war ein toller Sonnenuntergang.
Was war noch heute Nachmittag? Letztes Mal Russischkurs, Wolga-Chor probt für den bunten Abend, Dafür wurde aufgerufen, wer ein Gedicht oder etwas vortragen möchte, soll sich melden. Das hat aber niemand getan. Die Japaner sangen uns einige Lieder, es gab zwei Sketche der Reiseleiter, diese sangen auch zwei Liedchen, der zahlenmäßig starke „Wolga-Chor“ sang seine Lieder,
Hinterher war wie jeden Abend Tanz, wir haben mit dem Tango gekämpft, weil kein Platz war, beim Walzer auch nicht, da ging auch nur einfach rundherum, beim Cha-cha war mein Mann damit beschäftigt, zu gucken, wer alles beeindruckt guckt...
Als die Musik um 11 Uhr Pause machte, beendeten wir unseren Abend. Draußen war links eine Stadt zu sehen, Dubna, auch schon die Schleuse, Moskauer Schleuse Nr. 1, wo wir um 23:15 schon früher drin waren als erwartet.
-Fortsetzung folgt-
- Tinamama
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
12.9.12 Mittwoch, Moskau
Wir fahren auf dem Moskau-Kanal, gebaut in den Dreißiger-Jahren. Zwei Schleusen haben wir verschlafen. Beim Aufwachen fühlt es sich so an, als wenn wir aus einer rausfahren. Ich gucke mal hinter Vorhang und erwarte Wald und Wasser... uups, da ist Mauer. Es war erst die Nr. 3. Hoch sind sie jetzt nicht mehr, man sieht das obere Ende, jede hebt uns nur um 8 Meter.
Zweimal hat es etwas gewackelt, wir sind angestoßen, es hat gekracht und hin und her geschaukelt. Ob der Kapitän seinen ersten Kaffee noch nicht hatte?
Als wir oben sind, hört man eine Straße. Nö, dazu muss man nicht aufstehen. Und dann bewegt sich gar nichts mehr, obwohl wir laut Plan doch eigentlich gleich nahtlos in die Nr. 4 fahren müssten. Hat er vielleicht doch was kaputt gemacht? Hat er nicht, es geht weiter.
Wir frühstückten bei Schleuse 4, noch alleine bis 8:45 (heute war Ausschlaftag). Um 9 Uhr erreichten wir bei Sonne schon Schleuse 5. Hier dauerte es etwas länger, weil die Ryblev wieder mit uns rein musste, und das musste genau passen.
Draußen gesonnt bis wir in der 6. und letzten Schleuse ankamen. Wir sind schon wieder in der Zivilisation. Rechts ist eine Bahnlinie und Straßenlärm (richtig schade). Der Lärm stört, aber es war trotzdem schön, vorne zu sitzen. Es wird städtischer, man sieht Yachten, große Häuser, ein Ort am anderen, Flugzeuge in Richtung eines Flughafens. Sonne!!
Angebote heute Vormittag: Russland im 20. Jahrhundert, zweiter Teil des Vortrags über Russland heute, ab 1917, und ein Quiz: Kennen Sie Russland?
Bordrechnung: Zwischen den beiden großen Städten kann man die Getränke anschreiben lassen, es muss am Morgen vor der Ankunft in Moskau bezahlt werden. Das tut man am besten mit Euros, dann hat man keine Rechnerei wegen mehr oder noch mehr... Mit Kreditkarte ist es ein Hin- und Her-Rechnen zwischen Euro und Rubel. Zwischen 11 und 12:30 Uhr müssen alle die Bordrechnung bezahlen. Alle Kopien wurden zusammengerechnet und geheftet, und auf dem vordersten stand mit Rotstift der Gesamtbetrag, alles ohne Technik und bewährt. Ab jetzt muss wieder bar bezahlt werden, in Euro oder Rubel.
Unsere Zettelchen für die Kofferanhänger hatten wir auch schon geholt.
Um 12:30 Uhr gibt’s Essen, Resteverwertung (trotzdem lecker). Ankunft ist schon um 14:15 Uhr zu den Klängen von Dschingis Khan, Moskau, Moskau, la lala lala lala, hohohoho hej! Viele Schiffe auf einmal.
Der nördliche Flussbahnhof hat ein beeindruckendes Gebäude. Dahinter ist ein Park. Aber wir legen nicht direkt dort an, sondern am weitesten entfernten Anleger. Es gibt insgesamt 16 Anleger. Vorne an der Hauptstraße, Leningradskij Prospekt oder Chaussee, ist eine riesige Baustelle.
Heute Mittag ist Kremlbesichtigung dran, die Abfahrt ist um 14:45 Uhr. Drei Busse fahren, nur unserer nicht. Rechts geht die Lüftung nicht und eine Reiseleiterin fehlt. Es ist heiß, ich will jetzt los.....!
Wir fahren dann doch bald, im normalen Moskauer Stau, ca. 40 Minuten bis zum Kreml. Dort werden wir rausgelassen und dürfen noch 15 Minuten im Park rumlaufen, weil unsere Eintrittskarten für 15:45 ausgestellt sind.
Die Besichtigung war auch wieder zack-zack. Zeit bleibt nicht. Viele Erklärungen. Wir sind auch keine einfache Gruppe, wir haben viele „Fremdgänger“, die sich absondern, um Fotos zu machen. Unser Gehwagen-Opa schafft es ganz prima, mitzuhalten. Und: man darf nicht neben einem Zebrastreifen laufen, dann ertönt sofort eine Trillerpfeife und man wird zur Ordnung gerufen!
Kreml heißt übrigens Festung. Die Mauer ist schon erstaunlich. Früher war das Flussufer noch tiefer, da war die Mauer noch wesentlich höher als heute. Wir waren in der ältesten Kirche drin, mit tollen Ikonen und Malerei. Es gab einen Thron für den Zaren und einen für seine Frau. Rundgang, wo Frau Merkel von Herrn Putin empfangen wird (in dem gelben großen Gebäude am Fluss), Glocke, Kanone. Nur Präsident Putin hat hier seinen Arbeitsplatz, Russlands Ministerpräsident nicht. Es gibt noch einen Sowjetbau auf dem Gelände, deshalb sind nur die Kirchen Weltkulturerbe, aber nicht der ganze Kreml. Diese Halle ist eine viel benutzte Konzerthalle für 6000 Personen.
Um 17:30 waren wir wieder draußen und danach im Stau unterwegs zurück zum Schiff. „Stalinarchitektur“ – sind die großen Gebäude mit den Verzierungen und z.T. Balkonen. Danach wurde die Bauweise platter und langweiliger.
An Ludwig und alle, die kein Russisch lesen können: Blaue Straßenschilder haben alle die Namen in unserer Schrift unten drunter stehen! Bis nach draußen zum zweiten Ring, wo der nördl. Flusshafen ist. Man muss nur etwas genauer gucken. Dummerweise habe ich keins fotografiert, aber Axel hat mir mindestens jedes einzelne gezeigt....
Moskau hat über 12 Mio Einwohner, 1,5 Mio Pendler. 3,5 Mio. Moskauer Autos. Nummernschilder: 197 ist Moskau, 150 und 190 sind Moskauer Gebiet.
Ausfahrt nach Norden: Stau auf 10-spuriger Straße; die Gegenspur hat auch noch 4-5.
Ich gucke Häuser, Axel guckt Autos. Und stellt schon nach kurzer Zeit unterwegs fest, dass hier Fahrzeuge in Mengen unterwegs sind, die man zuhause nur selten mal sieht. Und von allem die größten. Die bei uns 100 000 Euro kosten, kosten hier das Doppelte, dafür gibt’s die vierfache Menge.
Fahrgemeinschaften sind übrigens total uncool. Russen zeigen gerne, was sie haben, und es ist nicht in, mit der Metro zur Arbeit zu fahren, sondern mit dem Auto, und jeder für sich. Deshalb die Staus. Die Parksituation muss bis vor kurzem ebenfalls unmöglich gewesen sein, aber vor wenigen Monaten haben sie neue Strafen verhängt und man sieht nur noch selten jemand ganz blöd parken.
So, und nach dem Abendessen bemerkten wir unseren Fehler dieser Reise. Wir hatten drüber nachgedacht, ob wir den fakultativen Ausflug mitmachen (für den man sich bis letzten Sonntag Morgen angemeldet haben musste, weil sie die Teilnehmer melden müssen), wollten dann aber wie in St. Pe. alleine was machen und uns in der Gegend umsehen. Das sah jetzt schlecht aus. Von unserem Schiff aus war noch nicht mal ein Durchgang am Wasser entlang zu den anderen Schiffen und zum tollen Gebäude möglich, da war ein Zaun!, es war ein dunkler Park zwischen Wasser und Hauptstraße; es gab drüben nichts, was interessant gewesen wäre, nur lauten Verkehr.
Und außerdem war der Ausflug super, jeder außer uns hat teilgenommen, es war schönes Wetter und sehr beeindruckend. Wurde uns erzählt. Ich musste dann betonen: wir haben das zusammen entschieden, denn darüber könnte man sich echt ärgern. Man sollte auf keine Reiseberichte oder Bewertungen oder Meinungen hören, also: lest besser nicht so was wie das hier....
So gingen wir nach dem Abendessen (war um 19 Uhr) gleich los, bevor es dunkel wurde, vor gelaufen bis zu einem Gebäude, ein Hotel von hinten. Da war eine Treppe, die probierten wir aus, sie führte durch ein Türchen über einen unbefestigten Platz direkt hinten am Hotel herum über einen Matschweg in den Park. Hier waren viele Leute unterwegs, Frauen mit Kindern und Leute, die ihren Hund ausführten. Das sah nicht sehr gefährlich aus. Ein Spielplatz ist dort auch. Trotzdem ist es da stockdunkel, wenn es dunkel ist. Wir gingen zu den Schiffen, zum Gebäude, das auch schon bessere Tage erlebt hat, und nicht viel weiter, denn es dämmerte ordentlich. Zurück sahen wir Jugendliche, die nah am Wasser neben dem Hotel durch eine Tür im Zaun gingen. Wir probierten es dann auch, aber da war nur eine Leuchtdiode und die Tür bewegte sich nicht. Ein Bauarbeiter am Haus machte uns klar, dass da geschlossen wäre. Ja, das sehen wir! Aber wie haben die Jugendlichen das Ding aufgekriegt? Ich glaube, da war jemand, der ihnen geöffnet hat.... Wir durften dann wieder rund um das Hotel herum laufen. Auf dessen Parkplatz war auch eine beeindruckende Menge an „großen“ Fahrzeugen; groß im Sinne von teuer.
Wir fanden den Weg zurück über die Treppe. Dort stand jemand von Bord mit Frau und Kind im Buggy (wir hatten zwei kleine Kinder an Bord, die irgendwie zu jemand von der Besatzung gehörten), die nahmen denselben Weg wie wir hinter dem Hotel.
Im Schiff ist es sehr stickig und laut und wir fühlen uns total überflüssig. Viele fremde Gesichter sieht man. Das Personal aus dem Untergrund? Oder Besuch vom anderen Schiff?
Nebenan liegt die Anton Tschechov, da kann man bis hinten ans Ende, bei uns ist auf Deck 4 und 5 hinten nicht möglich bzw. gesperrt. Sie haben drüben einen überdachten Pool auf Deck 4, und ganz hinten kann man draußen sitzen. Sehr gepflegt, damit würde ich auch gerne fahren.
Noch ein Bier und ein Wein vorne, es sind tatsächlich noch ein paar Japaner da, dann gings in die Kabine. Einen Gästefragebogen gab es auch schon. Hetze bei Ausflügen bemängelt. Viel Info reingepackt, das ist gut, aber z.T. im Galopp durchgescheucht (fühlte sich so an).
-Fortsetzung folgt bald, Fotos in Picasa werden nachgeliefert-
Wir fahren auf dem Moskau-Kanal, gebaut in den Dreißiger-Jahren. Zwei Schleusen haben wir verschlafen. Beim Aufwachen fühlt es sich so an, als wenn wir aus einer rausfahren. Ich gucke mal hinter Vorhang und erwarte Wald und Wasser... uups, da ist Mauer. Es war erst die Nr. 3. Hoch sind sie jetzt nicht mehr, man sieht das obere Ende, jede hebt uns nur um 8 Meter.
Zweimal hat es etwas gewackelt, wir sind angestoßen, es hat gekracht und hin und her geschaukelt. Ob der Kapitän seinen ersten Kaffee noch nicht hatte?
Als wir oben sind, hört man eine Straße. Nö, dazu muss man nicht aufstehen. Und dann bewegt sich gar nichts mehr, obwohl wir laut Plan doch eigentlich gleich nahtlos in die Nr. 4 fahren müssten. Hat er vielleicht doch was kaputt gemacht? Hat er nicht, es geht weiter.
Wir frühstückten bei Schleuse 4, noch alleine bis 8:45 (heute war Ausschlaftag). Um 9 Uhr erreichten wir bei Sonne schon Schleuse 5. Hier dauerte es etwas länger, weil die Ryblev wieder mit uns rein musste, und das musste genau passen.
Draußen gesonnt bis wir in der 6. und letzten Schleuse ankamen. Wir sind schon wieder in der Zivilisation. Rechts ist eine Bahnlinie und Straßenlärm (richtig schade). Der Lärm stört, aber es war trotzdem schön, vorne zu sitzen. Es wird städtischer, man sieht Yachten, große Häuser, ein Ort am anderen, Flugzeuge in Richtung eines Flughafens. Sonne!!
Angebote heute Vormittag: Russland im 20. Jahrhundert, zweiter Teil des Vortrags über Russland heute, ab 1917, und ein Quiz: Kennen Sie Russland?
Bordrechnung: Zwischen den beiden großen Städten kann man die Getränke anschreiben lassen, es muss am Morgen vor der Ankunft in Moskau bezahlt werden. Das tut man am besten mit Euros, dann hat man keine Rechnerei wegen mehr oder noch mehr... Mit Kreditkarte ist es ein Hin- und Her-Rechnen zwischen Euro und Rubel. Zwischen 11 und 12:30 Uhr müssen alle die Bordrechnung bezahlen. Alle Kopien wurden zusammengerechnet und geheftet, und auf dem vordersten stand mit Rotstift der Gesamtbetrag, alles ohne Technik und bewährt. Ab jetzt muss wieder bar bezahlt werden, in Euro oder Rubel.
Unsere Zettelchen für die Kofferanhänger hatten wir auch schon geholt.
Um 12:30 Uhr gibt’s Essen, Resteverwertung (trotzdem lecker). Ankunft ist schon um 14:15 Uhr zu den Klängen von Dschingis Khan, Moskau, Moskau, la lala lala lala, hohohoho hej! Viele Schiffe auf einmal.
Der nördliche Flussbahnhof hat ein beeindruckendes Gebäude. Dahinter ist ein Park. Aber wir legen nicht direkt dort an, sondern am weitesten entfernten Anleger. Es gibt insgesamt 16 Anleger. Vorne an der Hauptstraße, Leningradskij Prospekt oder Chaussee, ist eine riesige Baustelle.
Heute Mittag ist Kremlbesichtigung dran, die Abfahrt ist um 14:45 Uhr. Drei Busse fahren, nur unserer nicht. Rechts geht die Lüftung nicht und eine Reiseleiterin fehlt. Es ist heiß, ich will jetzt los.....!
Wir fahren dann doch bald, im normalen Moskauer Stau, ca. 40 Minuten bis zum Kreml. Dort werden wir rausgelassen und dürfen noch 15 Minuten im Park rumlaufen, weil unsere Eintrittskarten für 15:45 ausgestellt sind.
Die Besichtigung war auch wieder zack-zack. Zeit bleibt nicht. Viele Erklärungen. Wir sind auch keine einfache Gruppe, wir haben viele „Fremdgänger“, die sich absondern, um Fotos zu machen. Unser Gehwagen-Opa schafft es ganz prima, mitzuhalten. Und: man darf nicht neben einem Zebrastreifen laufen, dann ertönt sofort eine Trillerpfeife und man wird zur Ordnung gerufen!
Kreml heißt übrigens Festung. Die Mauer ist schon erstaunlich. Früher war das Flussufer noch tiefer, da war die Mauer noch wesentlich höher als heute. Wir waren in der ältesten Kirche drin, mit tollen Ikonen und Malerei. Es gab einen Thron für den Zaren und einen für seine Frau. Rundgang, wo Frau Merkel von Herrn Putin empfangen wird (in dem gelben großen Gebäude am Fluss), Glocke, Kanone. Nur Präsident Putin hat hier seinen Arbeitsplatz, Russlands Ministerpräsident nicht. Es gibt noch einen Sowjetbau auf dem Gelände, deshalb sind nur die Kirchen Weltkulturerbe, aber nicht der ganze Kreml. Diese Halle ist eine viel benutzte Konzerthalle für 6000 Personen.
Um 17:30 waren wir wieder draußen und danach im Stau unterwegs zurück zum Schiff. „Stalinarchitektur“ – sind die großen Gebäude mit den Verzierungen und z.T. Balkonen. Danach wurde die Bauweise platter und langweiliger.
An Ludwig und alle, die kein Russisch lesen können: Blaue Straßenschilder haben alle die Namen in unserer Schrift unten drunter stehen! Bis nach draußen zum zweiten Ring, wo der nördl. Flusshafen ist. Man muss nur etwas genauer gucken. Dummerweise habe ich keins fotografiert, aber Axel hat mir mindestens jedes einzelne gezeigt....
Moskau hat über 12 Mio Einwohner, 1,5 Mio Pendler. 3,5 Mio. Moskauer Autos. Nummernschilder: 197 ist Moskau, 150 und 190 sind Moskauer Gebiet.
Ausfahrt nach Norden: Stau auf 10-spuriger Straße; die Gegenspur hat auch noch 4-5.
Ich gucke Häuser, Axel guckt Autos. Und stellt schon nach kurzer Zeit unterwegs fest, dass hier Fahrzeuge in Mengen unterwegs sind, die man zuhause nur selten mal sieht. Und von allem die größten. Die bei uns 100 000 Euro kosten, kosten hier das Doppelte, dafür gibt’s die vierfache Menge.
Fahrgemeinschaften sind übrigens total uncool. Russen zeigen gerne, was sie haben, und es ist nicht in, mit der Metro zur Arbeit zu fahren, sondern mit dem Auto, und jeder für sich. Deshalb die Staus. Die Parksituation muss bis vor kurzem ebenfalls unmöglich gewesen sein, aber vor wenigen Monaten haben sie neue Strafen verhängt und man sieht nur noch selten jemand ganz blöd parken.
So, und nach dem Abendessen bemerkten wir unseren Fehler dieser Reise. Wir hatten drüber nachgedacht, ob wir den fakultativen Ausflug mitmachen (für den man sich bis letzten Sonntag Morgen angemeldet haben musste, weil sie die Teilnehmer melden müssen), wollten dann aber wie in St. Pe. alleine was machen und uns in der Gegend umsehen. Das sah jetzt schlecht aus. Von unserem Schiff aus war noch nicht mal ein Durchgang am Wasser entlang zu den anderen Schiffen und zum tollen Gebäude möglich, da war ein Zaun!, es war ein dunkler Park zwischen Wasser und Hauptstraße; es gab drüben nichts, was interessant gewesen wäre, nur lauten Verkehr.
Und außerdem war der Ausflug super, jeder außer uns hat teilgenommen, es war schönes Wetter und sehr beeindruckend. Wurde uns erzählt. Ich musste dann betonen: wir haben das zusammen entschieden, denn darüber könnte man sich echt ärgern. Man sollte auf keine Reiseberichte oder Bewertungen oder Meinungen hören, also: lest besser nicht so was wie das hier....
So gingen wir nach dem Abendessen (war um 19 Uhr) gleich los, bevor es dunkel wurde, vor gelaufen bis zu einem Gebäude, ein Hotel von hinten. Da war eine Treppe, die probierten wir aus, sie führte durch ein Türchen über einen unbefestigten Platz direkt hinten am Hotel herum über einen Matschweg in den Park. Hier waren viele Leute unterwegs, Frauen mit Kindern und Leute, die ihren Hund ausführten. Das sah nicht sehr gefährlich aus. Ein Spielplatz ist dort auch. Trotzdem ist es da stockdunkel, wenn es dunkel ist. Wir gingen zu den Schiffen, zum Gebäude, das auch schon bessere Tage erlebt hat, und nicht viel weiter, denn es dämmerte ordentlich. Zurück sahen wir Jugendliche, die nah am Wasser neben dem Hotel durch eine Tür im Zaun gingen. Wir probierten es dann auch, aber da war nur eine Leuchtdiode und die Tür bewegte sich nicht. Ein Bauarbeiter am Haus machte uns klar, dass da geschlossen wäre. Ja, das sehen wir! Aber wie haben die Jugendlichen das Ding aufgekriegt? Ich glaube, da war jemand, der ihnen geöffnet hat.... Wir durften dann wieder rund um das Hotel herum laufen. Auf dessen Parkplatz war auch eine beeindruckende Menge an „großen“ Fahrzeugen; groß im Sinne von teuer.
Wir fanden den Weg zurück über die Treppe. Dort stand jemand von Bord mit Frau und Kind im Buggy (wir hatten zwei kleine Kinder an Bord, die irgendwie zu jemand von der Besatzung gehörten), die nahmen denselben Weg wie wir hinter dem Hotel.
Im Schiff ist es sehr stickig und laut und wir fühlen uns total überflüssig. Viele fremde Gesichter sieht man. Das Personal aus dem Untergrund? Oder Besuch vom anderen Schiff?
Nebenan liegt die Anton Tschechov, da kann man bis hinten ans Ende, bei uns ist auf Deck 4 und 5 hinten nicht möglich bzw. gesperrt. Sie haben drüben einen überdachten Pool auf Deck 4, und ganz hinten kann man draußen sitzen. Sehr gepflegt, damit würde ich auch gerne fahren.
Noch ein Bier und ein Wein vorne, es sind tatsächlich noch ein paar Japaner da, dann gings in die Kabine. Einen Gästefragebogen gab es auch schon. Hetze bei Ausflügen bemängelt. Viel Info reingepackt, das ist gut, aber z.T. im Galopp durchgescheucht (fühlte sich so an).
-Fortsetzung folgt bald, Fotos in Picasa werden nachgeliefert-
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
13.9.12, Donnerstag, Moskau
Heute Nacht hatten wir das Fenster offen, und es war schön leise, weil die Straße weit entfernt ist.
Ein Ganztagesausflug geht schon um 7:45 los, aber für die meisten und uns ist erst um 8:30 Uhr Abfahrt. Frühstück ist ab 6:45 schon möglich.
Wieder geht es im Stau die 16 km in die Stadt für die Stadtrundfahrt. Donnerstags soll besonders viel los sein.
Zuerst halten wir 5 Min. am Weißen Haus, dann am Neujungfrauenkloster mit kurzem Rundgang. Dieses hätte man als fakultativen Ausflug nachmittags besichtigen können, aber irgendwie haben wir jetzt genug Kuppeln gesehen. Das Kloster war für Zarentöchter und adlige junge Damen, wenn sie bis 18 noch nicht verheiratet waren... Es gab nicht genug russische Prinzen. (haben wir dem Fräulein daheim gleich berichtet, hat die’s gut!).
Es stehen viele am Straßenrand und trampen, das scheint hier ganz normal zu sein!
Es ging auf einen Berg zur Lomonossow Uni, von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hat. Unten bei der Christ-Erlöser-Kirche folgte ein Halt für ein Panoramafoto zum Kreml, dann fuhren wir zum Roten Platz, wo die Gruppe nach wenigen Erklärungen ins Kaufhaus Gum geschickt wurde.
Mit unserer Führerin Valentina war ich überhaupt nicht einverstanden. Ihre Erklärungen draußen beschränkten sich auf die Aussage: Das haben Sie ja alles gestern Abend schon gehört, da brauche ich nichts zu sagen, sie können mich fragen, wenn nötig. Haha! Die Führerin der Gruppe 4 stand auf dem Hügel und erklärte ausführlich, was man sieht, und auch auf dem Roten Platz erzählte sie 10 Minuten! Ich kam jedes Mal zu spät dazu.
Wir meldeten uns um 11:30 ab und zogen alleine los, zuerst eine Runde auf dem Roten Platz, um die Größe und die Gebäude drumherum zu bestaunen, dann durchs Kaufhaus Gum, wo wir auch was zu Mittag aßen, war ein self-service und nicht teuer. Das Kaufhaus ist sehr schön gemacht. Eine Bank zum Geld-tauschen gab’s in Reihe 3 auch.
Danach sind wir draußen über den Manegenplatz und durch den Alexandrovski Garten Richtung „nach links“, wir wollten zur Fußgängerzone Arbat. Aber: Moskau ist nicht unbedingt die Stadt für Fußgänger! Wir wollten über eine Straße, das war am Borovitskaya Platz, aber das war nicht möglich. Drum herum und auf der anderen Seite? Nö, ging auch nicht. So landeten wir (macht überhaupt nix, wir haben Zeit!) wieder an der Moskwa, und wenn man schon mal hier ist, möchte ich gerne noch mal zu der tollen Kirche, auch nur ein paar Meter, und auf die Fußgängerbrücke für tolle Fotos. Wahnsinns-Aussicht, Farben, Kirche, Kreml, da muss man hin! Jedenfalls bei so einem Wetter. Die Christ-Erlöser-Kirche ist die Kirche, wo die drei jungen Frauen 40 Sekunden lang gesungen haben...
Wir sind mal über die Brücke auf die andere Seite und wollten zum Peter-Denkmal, das von uns aus gegen die Sonne lag. Dort auf diesem Stück Halbinsel scheint eine Schicki-Micki-Gegend zu sein. Dort war die Dichte der Luxuswagen noch höher, es war wohl eine Kunstausstellung und es gab keine Parkplätze, so dass die Herren (zum Teil die Chauffeure) immer rundherum fuhren und suchten; Damen auf astronomisch hohen Absätzen und nicht mehr natürlich; in einer Vitrine ausgestelltes Abendkleid und ein Smoking, bewacht von einem Menschen; ein Szene-Lokal; es war wie auch in St. Pe.: äußerlich sahen die Gebäude nicht so doll aus, aber innen wird sicher alles wunderbar zurecht gemacht sein.
Bis zum Peter-Denkmal kamen wir nicht, da war eine Baustelle. Also zurück zur Brücke.
Wir hatten noch den Gedanken, man könnte ja mal Boot fahren (was als Ausflug buchen konnte). Aber da wir alle Gebäude schon gesehen hatten, beschlossen wir, lieber mit Erkundung von Moskau zu Fuß weiterzumachen.
Als wir wieder bei der Kirche waren – übrigens die Hauptkirche in Moskau, neu gebaut und geweiht im Jahr 2000, kam der Gedanke: Wieso gucken wir nicht mal hier rein? Wo sie so wichtig und inzwischen auch so berühmt geworden ist. Wie beim Kreml muss man durch eine Sicherheitsschleuse und kriegt von Polizisten oder Soldaten in die Handtasche geguckt, dann kann man rein. Hier scheint jeder mal eben nach der Arbeit rein zu gehen, man sah Leute, die aussahen wie vom tiefsten Land und Modemiezen mit Minirock, jeweils mit Kopftuch nebeneinander. Man steht nicht direkt in der Kirche, sondern geht erst außen in Vorräumen entlang, bis es hinten richtig hinein geht. Alles kanalisiert und abgesperrt, und plötzlich standen wir in der Schlange, die sich auf den Priester zu bewegte. Ähm, das ist nicht ganz richtig, wir wollten eigentlich gerne dahinter heimlich und nicht störend vorbeischleichen. Aber das ging nicht. Der Weg war eine Einbahnstraße, rechts rein, rundherum und links wieder raus. Nach einigen Fotos sind wir als ahnungslose Touris einfach die Einbahnstraße zurück und am Eingang wieder raus, an der Kontrolle vorbei, die nix gesagt haben.
Also: Die Kirche ist schon beeindruckend, die sollte man bei der Stadtrundfahrt besuchen! Ist vermutlich nicht erlaubt.
Dann gingen wir weiter in Richtung Arbat. Summer in the city, Gogols Straße hat in der Mitte einen Grünstreifen, wo schöne Bilder ausgestellt waren, viele Leute mit Kinderwagen unterwegs, eine Obdachlose badete grade in einem Springbrunnen...
Die Arbat-Straße, die Fußgängerzone ist, sind wir komplett durch, hier und da ein bisschen gestöbert, Starbucks war gleich vorne, Hardrock-Cafe ziemlich hinten, dort gabs Wifi zu einem Kaffee, das nutzen wir. Ansonsten waren die Klamotten eher Richtung unbezahlbar. Wir hatten ein HardRock T-Shirt in russischer Schrift schon in Jaroslawl an einem Stand gefunden, unecht, aber egal.
Bezügl. Einkauf: Axel guckt immer nach Uhren, wollte aber keine kaufen für 500,-. In einem Uhrengeschäft hat er mal interessierter geguckt, die Uhr kostete 59 000 Rubel (1470,-€), am Schluss war die Ladenchefin bei 20 000 angelangt. Da sieht man die Preisspanne und die Möglichkeiten... Sie wollten sie unbedingt verkaufen, aber Axel wollte keine, auch wenn der Preis von 20T = 500,- € sehr gut war.
Die letzte Aktion für diesen Tag war noch Metro-fahren. Mit Arbeitsteilung: Axel als Fotograf, ich als Reiseleiterin.
Wir wollten in der Arbatskaja in die rote Linie einsteigen, aber das ging nicht. Hab jemand gefragt, der schickte uns nach unten und erklärte mit Zeichensprache und russisch, dass wir unten irgendwo mit der Rolltreppe nach oben fahren sollen. Ok, am Schalter Karte geholt und runter.
Interessant ist, dass hier ein und dieselbe Station drei verschiedene Namen haben kann, weil drei verschiedene Linien kreuzen. Es ist aber trotzdem ganz übersichtlich. Bloß am Anfang hatten wir einen Marsch dort unten, bis wir anstatt bei Arbatskaja bei Biblioteka Lenina einstiegen. Hm, na ja.
Wir stiegen aus in den Stationen Ochotnyi Riad (die auch Teatralnaja und Ploschtschad Revoluzzi heißt), Komsomolskaya, Novoslobodskaya, Belorusskaya (zum Umsteigen), Mayakowskaya, und sind dann mit unserer grünen Linie Nr. 3 zurück. Aus der Bahn heraus konnte man noch einige bestaunen; z.B. die Station Dinamo hatte Sportmotive an den Wänden.
Bemerkenswert waren die Rolltreppen. In der Novoslobodskaja habe ich mal auf die Uhr geguckt. Wir sind eine Minute 50 Sek. abwärts gefahren! Beinahe 2 Minuten auf EINER Rolltreppe nach unten. Aufwärts dauerte es nur 1:30 min, an derselben Stelle.
Auf dem Tagesprogramm war der Rückweg von der Metrostation beschrieben, um ein paar Ecken, das fanden wir ganz leicht.
Um 18:30 zurück, 19 Uhr war letztes Abendessen, packen und die letzten 3 Postkarten schreiben, Trinkgeld fertig machen, von 21-23 Uhr zum Abschiedstrunk in Panoramabar gesessen.
Das Schiff brummt laut, wenn es steht, besonders laut ist es manchmal im Flur. In der Kabine stört es nicht, man ist ja auf einem Schiff.
Irgendwie hatte ich vorher schon beschlossen, dass die Route Moskau – Rostov oder umgekehrt auf die Wunschliste kommt, aber inzwischen ist das ziemlich sicher. Das machen wir irgendwann, wir müssen hier noch mal her. (Auch um Moskau bei Nacht zu sehen
)
-jetzt fehlt nur noch eine Fortsetzung-
Heute Nacht hatten wir das Fenster offen, und es war schön leise, weil die Straße weit entfernt ist.
Ein Ganztagesausflug geht schon um 7:45 los, aber für die meisten und uns ist erst um 8:30 Uhr Abfahrt. Frühstück ist ab 6:45 schon möglich.
Wieder geht es im Stau die 16 km in die Stadt für die Stadtrundfahrt. Donnerstags soll besonders viel los sein.
Zuerst halten wir 5 Min. am Weißen Haus, dann am Neujungfrauenkloster mit kurzem Rundgang. Dieses hätte man als fakultativen Ausflug nachmittags besichtigen können, aber irgendwie haben wir jetzt genug Kuppeln gesehen. Das Kloster war für Zarentöchter und adlige junge Damen, wenn sie bis 18 noch nicht verheiratet waren... Es gab nicht genug russische Prinzen. (haben wir dem Fräulein daheim gleich berichtet, hat die’s gut!).
Es stehen viele am Straßenrand und trampen, das scheint hier ganz normal zu sein!
Es ging auf einen Berg zur Lomonossow Uni, von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hat. Unten bei der Christ-Erlöser-Kirche folgte ein Halt für ein Panoramafoto zum Kreml, dann fuhren wir zum Roten Platz, wo die Gruppe nach wenigen Erklärungen ins Kaufhaus Gum geschickt wurde.
Mit unserer Führerin Valentina war ich überhaupt nicht einverstanden. Ihre Erklärungen draußen beschränkten sich auf die Aussage: Das haben Sie ja alles gestern Abend schon gehört, da brauche ich nichts zu sagen, sie können mich fragen, wenn nötig. Haha! Die Führerin der Gruppe 4 stand auf dem Hügel und erklärte ausführlich, was man sieht, und auch auf dem Roten Platz erzählte sie 10 Minuten! Ich kam jedes Mal zu spät dazu.
Wir meldeten uns um 11:30 ab und zogen alleine los, zuerst eine Runde auf dem Roten Platz, um die Größe und die Gebäude drumherum zu bestaunen, dann durchs Kaufhaus Gum, wo wir auch was zu Mittag aßen, war ein self-service und nicht teuer. Das Kaufhaus ist sehr schön gemacht. Eine Bank zum Geld-tauschen gab’s in Reihe 3 auch.
Danach sind wir draußen über den Manegenplatz und durch den Alexandrovski Garten Richtung „nach links“, wir wollten zur Fußgängerzone Arbat. Aber: Moskau ist nicht unbedingt die Stadt für Fußgänger! Wir wollten über eine Straße, das war am Borovitskaya Platz, aber das war nicht möglich. Drum herum und auf der anderen Seite? Nö, ging auch nicht. So landeten wir (macht überhaupt nix, wir haben Zeit!) wieder an der Moskwa, und wenn man schon mal hier ist, möchte ich gerne noch mal zu der tollen Kirche, auch nur ein paar Meter, und auf die Fußgängerbrücke für tolle Fotos. Wahnsinns-Aussicht, Farben, Kirche, Kreml, da muss man hin! Jedenfalls bei so einem Wetter. Die Christ-Erlöser-Kirche ist die Kirche, wo die drei jungen Frauen 40 Sekunden lang gesungen haben...
Wir sind mal über die Brücke auf die andere Seite und wollten zum Peter-Denkmal, das von uns aus gegen die Sonne lag. Dort auf diesem Stück Halbinsel scheint eine Schicki-Micki-Gegend zu sein. Dort war die Dichte der Luxuswagen noch höher, es war wohl eine Kunstausstellung und es gab keine Parkplätze, so dass die Herren (zum Teil die Chauffeure) immer rundherum fuhren und suchten; Damen auf astronomisch hohen Absätzen und nicht mehr natürlich; in einer Vitrine ausgestelltes Abendkleid und ein Smoking, bewacht von einem Menschen; ein Szene-Lokal; es war wie auch in St. Pe.: äußerlich sahen die Gebäude nicht so doll aus, aber innen wird sicher alles wunderbar zurecht gemacht sein.
Bis zum Peter-Denkmal kamen wir nicht, da war eine Baustelle. Also zurück zur Brücke.
Wir hatten noch den Gedanken, man könnte ja mal Boot fahren (was als Ausflug buchen konnte). Aber da wir alle Gebäude schon gesehen hatten, beschlossen wir, lieber mit Erkundung von Moskau zu Fuß weiterzumachen.
Als wir wieder bei der Kirche waren – übrigens die Hauptkirche in Moskau, neu gebaut und geweiht im Jahr 2000, kam der Gedanke: Wieso gucken wir nicht mal hier rein? Wo sie so wichtig und inzwischen auch so berühmt geworden ist. Wie beim Kreml muss man durch eine Sicherheitsschleuse und kriegt von Polizisten oder Soldaten in die Handtasche geguckt, dann kann man rein. Hier scheint jeder mal eben nach der Arbeit rein zu gehen, man sah Leute, die aussahen wie vom tiefsten Land und Modemiezen mit Minirock, jeweils mit Kopftuch nebeneinander. Man steht nicht direkt in der Kirche, sondern geht erst außen in Vorräumen entlang, bis es hinten richtig hinein geht. Alles kanalisiert und abgesperrt, und plötzlich standen wir in der Schlange, die sich auf den Priester zu bewegte. Ähm, das ist nicht ganz richtig, wir wollten eigentlich gerne dahinter heimlich und nicht störend vorbeischleichen. Aber das ging nicht. Der Weg war eine Einbahnstraße, rechts rein, rundherum und links wieder raus. Nach einigen Fotos sind wir als ahnungslose Touris einfach die Einbahnstraße zurück und am Eingang wieder raus, an der Kontrolle vorbei, die nix gesagt haben.
Also: Die Kirche ist schon beeindruckend, die sollte man bei der Stadtrundfahrt besuchen! Ist vermutlich nicht erlaubt.
Dann gingen wir weiter in Richtung Arbat. Summer in the city, Gogols Straße hat in der Mitte einen Grünstreifen, wo schöne Bilder ausgestellt waren, viele Leute mit Kinderwagen unterwegs, eine Obdachlose badete grade in einem Springbrunnen...
Die Arbat-Straße, die Fußgängerzone ist, sind wir komplett durch, hier und da ein bisschen gestöbert, Starbucks war gleich vorne, Hardrock-Cafe ziemlich hinten, dort gabs Wifi zu einem Kaffee, das nutzen wir. Ansonsten waren die Klamotten eher Richtung unbezahlbar. Wir hatten ein HardRock T-Shirt in russischer Schrift schon in Jaroslawl an einem Stand gefunden, unecht, aber egal.
Bezügl. Einkauf: Axel guckt immer nach Uhren, wollte aber keine kaufen für 500,-. In einem Uhrengeschäft hat er mal interessierter geguckt, die Uhr kostete 59 000 Rubel (1470,-€), am Schluss war die Ladenchefin bei 20 000 angelangt. Da sieht man die Preisspanne und die Möglichkeiten... Sie wollten sie unbedingt verkaufen, aber Axel wollte keine, auch wenn der Preis von 20T = 500,- € sehr gut war.
Die letzte Aktion für diesen Tag war noch Metro-fahren. Mit Arbeitsteilung: Axel als Fotograf, ich als Reiseleiterin.
Wir wollten in der Arbatskaja in die rote Linie einsteigen, aber das ging nicht. Hab jemand gefragt, der schickte uns nach unten und erklärte mit Zeichensprache und russisch, dass wir unten irgendwo mit der Rolltreppe nach oben fahren sollen. Ok, am Schalter Karte geholt und runter.
Interessant ist, dass hier ein und dieselbe Station drei verschiedene Namen haben kann, weil drei verschiedene Linien kreuzen. Es ist aber trotzdem ganz übersichtlich. Bloß am Anfang hatten wir einen Marsch dort unten, bis wir anstatt bei Arbatskaja bei Biblioteka Lenina einstiegen. Hm, na ja.
Wir stiegen aus in den Stationen Ochotnyi Riad (die auch Teatralnaja und Ploschtschad Revoluzzi heißt), Komsomolskaya, Novoslobodskaya, Belorusskaya (zum Umsteigen), Mayakowskaya, und sind dann mit unserer grünen Linie Nr. 3 zurück. Aus der Bahn heraus konnte man noch einige bestaunen; z.B. die Station Dinamo hatte Sportmotive an den Wänden.
Bemerkenswert waren die Rolltreppen. In der Novoslobodskaja habe ich mal auf die Uhr geguckt. Wir sind eine Minute 50 Sek. abwärts gefahren! Beinahe 2 Minuten auf EINER Rolltreppe nach unten. Aufwärts dauerte es nur 1:30 min, an derselben Stelle.
Auf dem Tagesprogramm war der Rückweg von der Metrostation beschrieben, um ein paar Ecken, das fanden wir ganz leicht.
Um 18:30 zurück, 19 Uhr war letztes Abendessen, packen und die letzten 3 Postkarten schreiben, Trinkgeld fertig machen, von 21-23 Uhr zum Abschiedstrunk in Panoramabar gesessen.
Das Schiff brummt laut, wenn es steht, besonders laut ist es manchmal im Flur. In der Kabine stört es nicht, man ist ja auf einem Schiff.
Irgendwie hatte ich vorher schon beschlossen, dass die Route Moskau – Rostov oder umgekehrt auf die Wunschliste kommt, aber inzwischen ist das ziemlich sicher. Das machen wir irgendwann, wir müssen hier noch mal her. (Auch um Moskau bei Nacht zu sehen

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- Tinamama
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
14.9.12 Freitag Heimreise
Frühstück ist von 7 bis 9:30 Uhr. Um 9 Uhr müssen die Kabinen geräumt sein.
Gemütliches Frühstück im fast leeren Restaurant, die Berliner sind schon auf Ausflug (sie fliegen erst später), die Schweizer sind schon weg. Wir müssen um 8:45 draußen sein. Vorher noch schnell ein paar leere Kabinen fotografiert
Draußen musste jeder unter behördlicher Aufsicht seinen Koffer identifizieren, dann wurde er in den Bus geladen. Wieder eine Staufahrt. Nach 45 Min. fuhren wir am Kreml vorbei. Wieso direkt mitten durch Moskau, geht das nicht auf einem Ring besser? Ist wohl überall verstaut.
Es gibt viele Schilder oder Reklame, worauf auf russisch englische Worte direkt übersetzt stehen, brachte mich manchmal zum Lachen, z.B. onlain, lising, Maiami.
1h45 ging es im Stop and Go durch die Stadt, eine weitere halbe Stunde ländlich, dann waren wir am Domodedowo angekommen, 11 Uhr.
Am Automat Ticket gedruckt, zum Gepäck abgeben, wurden hochgeschickt zur Passkontrolle, die schickten uns weiter zum Business Class Schalter, da durften wir durch, Passkontrolle, Nacktscanner, ein weißer kleiner Hund musste auch durch das Gepäckgerät fahren, langer Gang, 1-2 Stock runter, in die Ecke, wo unser Schalter ist, Kaffee von den letzten Rubeln. Kurz gesagt: Der Flughafen ist auch riesig.
Noch 1,5 Std. warten bis zum Boarding. Das ging minimal chaotisch zu, wir standen in der falschen Schlange für business, dort war niemand und der Typ stand herum und guckte zu, wie sich alles bei seiner Kollegin für economy drängelte. Sie füllten auch nicht intelligent von hinten nach vorne, sondern alles durcheinander.
Airbus Erfurt, Reihe 19 rechts, war fast noch zu dicht am Flügel, ich musste ständig den Kopf drehen...
Beinfreiheit hatte ich nach vorne mehr als 10 cm, das ist viel! Allerdings hatten sie keine Bildschirme, nicht mal über Kopf hier und da.
Gestartet sind wir kurz vor 2, Flugzeit knapp 3 Std.. Dunstglocke über dem Gebiet. Unterwegs waren ein paar Hoppler, sonst sehr ruhig.
Zu essen gab es um 3 Uhr Bolognese oder Vegetarisch; ganz hinten war später nur noch vegetarisch übrig, die hatten keine Auswahl mehr. Nudeln, Fleisch, Bohnen, schmeckte; ein kl. Schälchen Kartoffelsalat, kl. Brötchen mit Butter, Schmierkäsedreieck, Kirschkuchen und 2 Getränke. Und besonders: Metallbesteck mit LH-Prägung. Besatzung waren 3 Männer und 2 Frauen.
Ab 16:25 waren wir im Landeanflug, kurz vor 5 waren wir am Boden, war hier erst 3 Uhr. Obwohl wir an einem „Arm“ parkten, wurden wir in einen Bus gepackt und ewig weit zu einer Passkontrolle gefahren, weil wir aus Russland kamen. Um 4 hatten wir das Auto in Rüsselsheim, um 17:15 waren wir mit Hund zuhause. Alles flüssig.
Parkempfehlung: Simple Park, Silberstr. 1 in Rüsselsheim fast direkt an der A 60. Toll nett, er beobachtet den Flugverkehr, guckt, wann die Kunden landen und fährt nicht erst bei Anruf los, sondern so, dass sie nicht lange warten müssen.
Mitgebracht hatte ich Halsschmerzen. Im Bus zum Flughafen, im Flughafen, im Flugzeug, immer ohne Halstuch, das war ein Fehler. Ich war aber nicht die Einzige, die sich danach kurzzeitig krank melden musste (bei mir war es nur der Montag so richtig).
Im Gehirn war auch am nächsten Tag immer noch der Klang von Russisch präsent. Und in der ersten Nacht schaukelte es im Bett, obwohl wir während der Fahrt nicht so viel Bewegung hatten. Nettes Mitbringsel.
Postkarten: Ich habe ca. 13 Stück verteilt über die Reise geschrieben, Porto auf dem Schiff gekauft und auch dort abgegeben.
Heute, am 2.10. ist die erste aus St. Petersburg angekommen.
Empfehlenswerte Reise
, mit diesem Schiff auch komfortabel, selbst mit 86 noch möglich. Viele Alleinreisende. Es ist alles geregelt und gut durchgeplant.
Dadurch, dass bei uns das halbe Schiff voll Schweizer war, war es trotzdem ein bisschen international, nicht nur deutsch. Wenn man was nicht versteht, kann man viel besser abschalten, als wenn sich nebendran jemand unterhält und man kriegt jedes Wort mit. Deshalb fand ich die Schweizer gut!
Total: 1829 km gefahren. Fortsetzung (der Reise) folgt bestimmt irgendwann.
Viele Grüße
Christina
Frühstück ist von 7 bis 9:30 Uhr. Um 9 Uhr müssen die Kabinen geräumt sein.
Gemütliches Frühstück im fast leeren Restaurant, die Berliner sind schon auf Ausflug (sie fliegen erst später), die Schweizer sind schon weg. Wir müssen um 8:45 draußen sein. Vorher noch schnell ein paar leere Kabinen fotografiert
Draußen musste jeder unter behördlicher Aufsicht seinen Koffer identifizieren, dann wurde er in den Bus geladen. Wieder eine Staufahrt. Nach 45 Min. fuhren wir am Kreml vorbei. Wieso direkt mitten durch Moskau, geht das nicht auf einem Ring besser? Ist wohl überall verstaut.
Es gibt viele Schilder oder Reklame, worauf auf russisch englische Worte direkt übersetzt stehen, brachte mich manchmal zum Lachen, z.B. onlain, lising, Maiami.
1h45 ging es im Stop and Go durch die Stadt, eine weitere halbe Stunde ländlich, dann waren wir am Domodedowo angekommen, 11 Uhr.
Am Automat Ticket gedruckt, zum Gepäck abgeben, wurden hochgeschickt zur Passkontrolle, die schickten uns weiter zum Business Class Schalter, da durften wir durch, Passkontrolle, Nacktscanner, ein weißer kleiner Hund musste auch durch das Gepäckgerät fahren, langer Gang, 1-2 Stock runter, in die Ecke, wo unser Schalter ist, Kaffee von den letzten Rubeln. Kurz gesagt: Der Flughafen ist auch riesig.
Noch 1,5 Std. warten bis zum Boarding. Das ging minimal chaotisch zu, wir standen in der falschen Schlange für business, dort war niemand und der Typ stand herum und guckte zu, wie sich alles bei seiner Kollegin für economy drängelte. Sie füllten auch nicht intelligent von hinten nach vorne, sondern alles durcheinander.
Airbus Erfurt, Reihe 19 rechts, war fast noch zu dicht am Flügel, ich musste ständig den Kopf drehen...
Beinfreiheit hatte ich nach vorne mehr als 10 cm, das ist viel! Allerdings hatten sie keine Bildschirme, nicht mal über Kopf hier und da.
Gestartet sind wir kurz vor 2, Flugzeit knapp 3 Std.. Dunstglocke über dem Gebiet. Unterwegs waren ein paar Hoppler, sonst sehr ruhig.
Zu essen gab es um 3 Uhr Bolognese oder Vegetarisch; ganz hinten war später nur noch vegetarisch übrig, die hatten keine Auswahl mehr. Nudeln, Fleisch, Bohnen, schmeckte; ein kl. Schälchen Kartoffelsalat, kl. Brötchen mit Butter, Schmierkäsedreieck, Kirschkuchen und 2 Getränke. Und besonders: Metallbesteck mit LH-Prägung. Besatzung waren 3 Männer und 2 Frauen.
Ab 16:25 waren wir im Landeanflug, kurz vor 5 waren wir am Boden, war hier erst 3 Uhr. Obwohl wir an einem „Arm“ parkten, wurden wir in einen Bus gepackt und ewig weit zu einer Passkontrolle gefahren, weil wir aus Russland kamen. Um 4 hatten wir das Auto in Rüsselsheim, um 17:15 waren wir mit Hund zuhause. Alles flüssig.
Parkempfehlung: Simple Park, Silberstr. 1 in Rüsselsheim fast direkt an der A 60. Toll nett, er beobachtet den Flugverkehr, guckt, wann die Kunden landen und fährt nicht erst bei Anruf los, sondern so, dass sie nicht lange warten müssen.
Mitgebracht hatte ich Halsschmerzen. Im Bus zum Flughafen, im Flughafen, im Flugzeug, immer ohne Halstuch, das war ein Fehler. Ich war aber nicht die Einzige, die sich danach kurzzeitig krank melden musste (bei mir war es nur der Montag so richtig).
Im Gehirn war auch am nächsten Tag immer noch der Klang von Russisch präsent. Und in der ersten Nacht schaukelte es im Bett, obwohl wir während der Fahrt nicht so viel Bewegung hatten. Nettes Mitbringsel.
Postkarten: Ich habe ca. 13 Stück verteilt über die Reise geschrieben, Porto auf dem Schiff gekauft und auch dort abgegeben.
Heute, am 2.10. ist die erste aus St. Petersburg angekommen.
Empfehlenswerte Reise

Dadurch, dass bei uns das halbe Schiff voll Schweizer war, war es trotzdem ein bisschen international, nicht nur deutsch. Wenn man was nicht versteht, kann man viel besser abschalten, als wenn sich nebendran jemand unterhält und man kriegt jedes Wort mit. Deshalb fand ich die Schweizer gut!
Total: 1829 km gefahren. Fortsetzung (der Reise) folgt bestimmt irgendwann.
Viele Grüße
Christina

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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
Hallo Christina
Vielen Dank für diesen tollen Bericht. Einfach Klasse !!
Ich bin gedanklich noch einmal mitgefahren (in Gegenrichtung).
Uns hat man gesagt, daß man vom Flußhafen zum Flughafen immer durch Moskau durchfahren muß, da es keine Ringautobahn gäbe. Wir brauchten auf dem Hinweg zum Hafen (es war Freitag, und alle Russen fuhren auf ihre Datscha) 2,5 Stunden. Und da sagte die Reiseleiterin, das wäre heute aber schnell gegangen :-((
Gruß
Ludwig
Vielen Dank für diesen tollen Bericht. Einfach Klasse !!
Ich bin gedanklich noch einmal mitgefahren (in Gegenrichtung).
Uns hat man gesagt, daß man vom Flußhafen zum Flughafen immer durch Moskau durchfahren muß, da es keine Ringautobahn gäbe. Wir brauchten auf dem Hinweg zum Hafen (es war Freitag, und alle Russen fuhren auf ihre Datscha) 2,5 Stunden. Und da sagte die Reiseleiterin, das wäre heute aber schnell gegangen :-((
Gruß
Ludwig
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
Luigi,luigi hat geschrieben: Uns hat man gesagt, daß man vom Flußhafen zum Flughafen immer durch Moskau durchfahren muß, da es keine Ringautobahn gäbe.
interessant, was alles so erzählt wird, wenn man es als Ausrede braucht :-(
Wir sind im vergangenen Jahr auf eben dieser Ringautobahn zum Flughafen gefahren und waren nach einer oder anderthalb Stunden Fahrt vieeel zu früh am Flughafen.
Unser Flug nach Frankfurt hat übrigens 4 1/2 Stunden gedauert. Wir durften die Gegend zwischen Frankfurt und Bingen/Koblenz sehr intensiv kennenlernen, da der Frankfurter Flugplatz für ca 1 1/2 Stunden wegen Gewitterregens total gesperrt war. Den Anschlussflug nach Hamburg verpassten wir natürlich, wurde aber bereits an Bord der Schleifenfliegenden Maschine geregelt.
Peter
Zuletzt geändert von Kruizefan am 02.10.2012 21:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
Tina,Tinamama hat geschrieben:
So, und nach dem Abendessen bemerkten wir unseren Fehler dieser Reise. Wir hatten drüber nachgedacht, ob wir den fakultativen Ausflug mitmachen (für den man sich bis letzten Sonntag Morgen angemeldet haben musste, weil sie die Teilnehmer melden müssen), wollten dann aber wie in St. Pe. alleine was machen und uns in der Gegend umsehen.
welchen Ausflug meinst du?
Moskauer Metro bei Nacht?
Ja, das war ein interessanter Ausflug, obwohl wir tagsüber natürlich auch alleine die wahnsinnigen Moskauer U-Bahn-Stationen kennenlernen konnten.
Abends sahen wir noch zusätzliche, die wir nicht kannten.
Peter
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
Hallo Christina,
großes Kino - vielen Dank das Du uns mitgenommen hast!
LG Jörg
großes Kino - vielen Dank das Du uns mitgenommen hast!

LG Jörg
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Re: Reisebericht MS Ivan Bunin 09/2012 St. Petersburg-Moskau
schöner und aussfürlicher Bericht, als wäre man dabei gewesen 
