Auch ich habe einen Kurztrip mit der Lirica gemacht. Ein dreckiges Schiff haben wir nicht vorgefunden und die Klimaanlage ging auch. Wir waren zusätzlich noch in Amsterdam.
1. Tag
Die Anreise von Kiel nach Hamburg ist kurz und durch den Elbtunnel müssen wir Nordlichter ja auch nicht. Also ganz entspannt frühstücken, die Koffer einladen und los. Zum Parken hatten wir das
Parkhaus Cruise Center / Hafencity ausgesucht. Der billigere Kreuzfahrerpreis gilt entgegen der Angabe im Internet auch bei weniger als 7 Tagen. Man muss in das untere Parkdeck - dort lässt man sich dann gegen Vorlage des KF-Tickets an der Information (dort unten bei der Ausfahrt) einen Vermerk auf das Ticket "schreiben" (bei der Ausfahrt wird dann am Automaten der niedrige Preis berechnet).
Als wir um ca. 13:00 in das Terminal kommen, die Koffer wurden am Eingang auf Transportkarren verladen, dauerte es keine viertel Stunde bis alle Formalitäten erledigt waren. Auf der Bordkarte fanden wir auch am unteren Rand "431 ALL" - Allegrissimo hatte also geklappt.
Als erstes sahen wir schon mal nach der Kabine (Balkonkabine auf Deck 10, die uns wegen eines Angebots 1,00€ Aufpreis zu Innenkabine gekostet hatte). Sie war schon bezugsbereit mit (Tusch!) 2 Bettdecken - genau genommen waren es Wolldecken in jeweils ein Laken eingeschlagen. Aber das kannten wir ja von unseren Urlauben rund ums Mittelmeer. Viel Schrankplatz für so einen Kurztrip, aber der begehbare Schrank und die vielen Schubladen hätten auch für 14 Tage gereicht.
Auf Deck an der Poolbar Cappuccino und Cola bestellt und bekommen, nur einen Bon bekamen wir nicht (die Kassen kannten uns noch nicht - die Bestellzettel sollten später nacherfasst werden, wobei dann auch die Endsumme 0€ erschien). Also weiter zum Essen. Erster Versuch: Büffet. Für eine Kleinigkeit zwischendurch geht's ja noch aber zu den Hauptmahlzeiten haben wir uns das Gedrängel nicht mehr angetan.
Da wir zur ersten Essenszeit eingeteilt waren blieb gar nicht mehr all zuviel Zeit uns das Schiff anzusehen. Und von der Zeit ging ja auch noch die Rettungsübung ab, die um 17:00 stattfinden sollte. Also schnell ein Rundgang (+Cappuccino natürlich) und dann ab in die Kabine zum Rettungswesten holen. Ein Tipp: Lasst euch Zeit, geht erst nach dem Ertönen des Signals los, Übung ist wenn's trötet und nicht wenn's im Programm steht.
Zum Abendessen ging es für uns in das "Bussola". Von der Tür wurden wir zum Tisch geführt (einem 4er-Tisch, den wir uns mit zwei jungen Leuten teilten). Das Servieren ging dann sehr "gemächlich" vonstatten. Der Kellner entschuldigte sich dauernd "erster Tag und so" - aber warum waren dann die meisten Tische schon einen Gang weiter? Wenn das Büffet für uns als Alternative in Frage gekommen wäre, dann wäre das schon unser letztes Abendessen hier gewesen (Glück gehabt, denn an den folgenden Tagen sollte es schnell und problemlos klappen). "Fabio" besorgte mir auch immer meinen Espresso (erst auf italienische Art nach dem Dessert, dann kannte er meine Vorliebe "zum Dessert".
Der Abend verging dann recht schnell. Drink - Auslaufen - Theater (Einschub zum Theater: Uns gefielen die Shows besser als auf der "Mein Schiff" - flott, ohne dumme Rahmenhandlung, genauso gute Tänzer und Sänger wie bei TUI. Das Theater selbst ist etwas kleiner als auf MS2 und hat auch keine Tische zum Drinks parken. Plätze fanden wir auch 10 Minuten vor Beginn immer.) - wieder Drink - weiter "Elbe gucken" - Koffer auspacken - vom Balkon "Elbe gucken" - pennen.
2. Tag
Heute stand Helgoland auf dem Programm, also (während meine Frau sich im Bad fertig macht) kurz noch an Deck für den ersten "Caffe Americano" und eine Zigarette. Dann gingen wir wieder in das "Bussola". Der Ablauf zum Frühstück ist dort etwas gewöhnungsbedürftig. Es werden die Gäste immer zu einer Gruppe von Tischen geleitet, die anderen Tische bleiben erstmal frei (bis auf die Besserwisser, die sich nicht führen lassen wollen und dann herumquaken, dass keine Bedienung kommt). An diesen Tischen werden dann die Bestellungen aufgenommen und geliefert. Dabei ist es dann am Anfang kurzzeitig "wuselig" aber danach zum Essen sind nur noch die Kellner mit dem Nachschub an Getränken, Brot und Kuchen zwischen den Tischen unterwegs und es ist mehr Ruhe.
Helgoland wurde wegen Wellengangs gestrichen. Ans uns ist die erste Ansage völlig unbemerkt vorübergegangen (Kam sie auch über Kabinenlautsprecher und unserer war defekt? Waren wir gerade unter der Dusche bzw. am Pool? Und warum hörten wir da nichts? Keine Ahnung!) So erfuhren wir es erst gegen Ende des Frühstücks. Der Kapitän der "Lirica" schipperte uns ein wenig um die Insel während wir uns die Zeit in der "Coffee Corner" vertrieben (das wurde unser Stammplatz zum Lesen und Kaffee schlürfen).
Am Abend war "Gala" angesagt. Ich legte mir sogar eine "Würgeschlinge" um. Warum eigentlich? Auf der Lirica war es wie sonst auch immer. Das Abendessen war gut aber nichts Besonderes (oder sollten die 2 Krebsschwänze(?) das Gala-Dinner ausmachen. Im Theater gab es vor der Show die Vorstellung der Offiziere - das bringt's auch nicht. Gut, die Show selbst war für uns die gelungenste Vorstellung dieser Fahrt. Aber ist das "Gala"?
3. Tag
Amsterdam: Erst nach 7 Uhr ging es durch die Schleuse von IJmuiden (Warum bin ich bloß schon so früh aufgewacht? Angekündigt war ca. halb 6 und mein Körper hatte entschieden "das musst du sehen!") Wir legten dann eine Stunde verspätet in Amsterdam an. Unser Programm sah vor: Grachtenfahrt und Stadtrundgang mit Reiseführer in der Hand. Dafür reichte unsere Liegezeit allemal und wir machten uns zufuß auf den Weg. Es sind maximal 15 Minuten bis zum Bahnhofsvorplatz und von dort nochmal wenige Meter bis zu den Rundfahrtschiffen. Eine Stunde kostete uns 8,50€ p.P., das war dann doch etwas günstiger als bei MSC. Rundfahrt und Rundgang führten uns durch schöne Ecken - Amsterdam gefällt mir (meine Frau kannte es schon).
Der Abend nahm seinen inzwischen gewohnten Ablauf, aber es mussten ja auch noch die Koffer gepackt werden. Immer diese Entscheidungen: was kann schon weg, was braucht man evtl. am nächsten Tag noch? Vom Abtransport der Koffer in der Nacht haben wir nichts mitbekommen wie auch sonst die Kabine sehr ruhig war (nur einige explosionsartige Nieser drangen aus der Nachbarkabine zu uns durch).
4.Tag
Kabine verlassen bis 8:30 Uhr! Muss das bei einer Ankunftszeit von 13:00 wirklich sein? Also: langsamer Frühstücken (wenigstens war die Frühstückszeit um 15 Minuten verlängert worden. Und dann nur noch Zwischenabrechnung unterschreiben und mit dem Bewertungsbogen abgeben, "Elbe gucken", in der Bar Lesen, "Elbe gucken",... bis zur Ankunft. Unsere Ausstiegszeit war etwa 1 Stunde nach dem Anlegen, es wurde noch etwas früher. Die Koffer standen bereit, der Weg zum Parkhaus war ja bekannt (der Weg im Parkhaus bis zum Wagen nicht ganz so) und ab nach Hause.
Fazit:
Die MSC Lirica ist ein nettes, nicht zu allzu großes Schiff. Für eine Woche bis 10 Tage würde ich es bestimmt wieder einmal aushalten. Das Personal hat sich bei uns keine Schnitzer erlaubt, war aber zumindest an den Bars auch nicht besonders eifrig. Um ein Gefühl zu bekommen, wie denn MSC als Reederei zu uns passt, war diese Kurztour doch nicht so geeignet. Das Schiff war fest in deutscher Hand und es war natürlich wegen der Ferien besonders stark belegt. Sicherlich waren mehr Zusatzbetten belegt als Unterbetten frei geblieben sind. Für den Angebotspreis, den wir bezahlt haben, haben wir genug geboten bekommen und das Allegrissimo war auch rechtzeitig abgetrunken.
Bilder:
haben wir nicht viele gemacht. Einige davon gibt es
hier .