So, hier kommt nun mein letzter Teil des Reiseberichtes.
Tag 7 Dubai
Der letzte Tag unserer Kreuzfahrt ist angebrochen und etwas wehmütig denke ich, wie schnell nur ist die Zeit vergangen! Da fiebert man wochenlang nur diesem Ereignis entgegen und schwupps di wupps ist alles wieder vorbei…
Aber ein Top-Act habe ich ja noch in Aussicht… den Burj Kalifa!!
Also, diesmal gab es keine Shuttlebusse von RCI aus dem Hafen. Es gab nur einige wenige Shuttles von verschiedenen Malls, die auch nur zu den entsprechenden Malls fuhren. Natürlich nicht von der großen Dubai Mall… hat sie wahrscheinlich nicht nötig. Und es gab viele Taxis, die bereits warteten und anstandslos das Taxameter anschalteten! Da wir diesmal nicht das Glück hatten, eins der ersten Shuttles zu erwischen und das nächste erst in einer Stunde erwartet wurde, haben wir uns mit ein paar Engländern ein Taxi geteilt, sodass auch diese Fahrt sehr preiswert war. Allerdings wurde uns auch schon vorher an Bord gesagt, dass die Taxis, die vom Schiff aus dem Hafen herausfahren, eine Hafengebühr zahlen müssen, sodass man schon mit der entsprechenden Grundgebühr mit 24 Dirhams losfährt. Das ist auf dem Rückweg anders, weil da keine Hafengebühr anfällt. Wir sind zwar mehr oder weniger quer durch die Stadt durchgefahren, was aber nicht übermäßig lange gedauert hat. Wir haben uns dann vorgenommen, uns erst einmal einen Überblick über die Dubai Mall zu verschaffen und dann von dort aus vielleicht noch etwas zu unternehmen. Ich hatte ja schon ein paar Wochen vorher den Eintritt zu dem größten Turm der Welt für 17:00 Uhr gebucht, sodass wir einen Fixpunkt hatten, an dem wir uns orientieren mussten. Die größte Mall der Welt mit über 1200 Geschäften ist auch mächtig imposant. Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, dass es sich bis auf das Aquarium kaum lohnt, sich dort lange umzusehen. Das Aquarium selbst braucht man auch nur von außen ansehen, da der Tunnel unten durch nicht der große Kracher ist… jedenfalls wenn man Seaworld von Florida schon kennt. Der Anblick von außen ist auch schon sehr sehenswert mit den ganzen Haien und Rochen. Ansonsten gibt es noch einige Dekorationsläden, die sehr schöne Weihnachtssachen angeboten haben und auch einige exquisite Schokoladengeschäfte, die aber so nobel aussahen, dass keine Preise an den kunstvoll drapierten Trüffelbergen dranstanden. In der Hauptsache aber war eine Nobel-Modedesignerkette neben der anderen vertreten. Also von Gucci über Versace zu Dolce & Gabana etc. Wer nicht über das nötige Kleingeld hierfür verfügt, sollte also von vornherein für die Dubai Mall nicht zuviel Zeit einplanen. Wir haben den Fehler gemacht, uns wirklich alles ganz genau anzuschauen, also von der „Fressmeile“ ganz oben, bei der man von der Nordsee bis zu Burger King alles findet, bis unten zur Eislaufhalle. Dadurch haben wir eine Menge Zeit verloren, sodass wir letzen Endes keine weiteren Abstecher mehr irgendwohin gemacht haben, z.B. mit der U-Bahn fahren oder mit einer der Abras auf dem Creek umherzuschippern, sodass ich doch froh war, am Anfang unserer Reise die Stadtrundfahrt mitgemacht zu haben

, auch wenn sie eigentlich nicht der große Bringer ist. Aber man sieht eben doch schon einiges von der Stadt. Baulich ist die Dubai Mall aber allemal ein Hingucker mit den verschiedenen Brunnen, nicht zu vergessen den Wasserfall mit den Turmspringern.
Wir haben uns dann außerhalb der Mall noch etwas länger aufgehalten, da es dort neben einem Souk auch noch die Nobel-Hotelanlage Palace gibt. Und dann natürlich die Hauptattraktion von Dubai: Der Burj Kalifa! Auch hier finde ich kaum Worte, um dieses sensationelle Gebäude zu beschreiben. In der Ferne sieht er ja eher unscheinbar und dünn aus. Aber von nahem glänzt er ganz und gar silbern und ist durchaus wohlproportioniert. Man muss den Kopf ganz in den Nacken legen, um die Spitze in über 800 m Höhe sehen zu können. Gigantisch!!
Wir saßen noch gemütlich am künstlich angelegten Teich bis es endlich Zeit war, uns zum Eingang des Turms zu begeben. Der ist übrigens nicht außen, wie uns zunächst jemand fälschlich sagte, sondern nur innen in der Mall. Ist auch alles ausgeschildert, kann man nicht verfehlen. Es empfiehlt sich auch in der Tat, schon vorher in Deutschland online zu reservieren. Ich hatte mich vorher erkundigt, wann die Sonne an dem Tag untergeht und habe dann als Eintritt eine halbe Stunde vorher gebucht, also um 17:00 Uhr. Kurze Zeit nach meiner Buchung war diese Zeit dann auch schon ausgebucht. Abgesehen davon ist der Preis online deutlich billiger als vor Ort. Man findet sich dann spätestens 10 Minuten vor der eigentlichen Zeit dort beim Eingang ein und holt sich die Karten ab. Da war dann auch alles schon komplett ausgebucht, sodass man ohnehin ohne Reservierung nicht mehr reingelassen worden wäre. Essen oder Sekt darf man nicht mit nach oben nehmen. Man geht in kleinen Gruppen durch eine Art Schleuse auf ein Laufband, wo man noch ein paar interessante Bilder sieht und weiter durch ein paar Gänge. Dadurch entzerrt sich das Ganze und man merkt gar nicht, dass da so viele Menschen gleichzeitig herumlaufen. Es dauert also ein bißchen, bis man zu dem Fahrstuhl gelangt. Die Fahrt mit demselben ist relativ schnell vorbei und man merkt allenfalls an den Ohren, dass man sehr schnell sehr hoch fährt.
Und der Ausblick in (naja, sagen wir mal 600 m) schwindelerregender Höhe ist wieder nur als sensationell zu beschreiben. Es geht also nicht bis ganz nach oben, da sich dort wohl noch Räumlichkeiten des Scheichs etc. befinden. Aber auch diese Höhe ist ausreichend, um komplett über ganz Dubai rüberzuschauen. Was sich an meiner guten Vorausplanung jetzt ausgezahlt hat, war, dass wir also im Hellen hochgefahren sind, den Sonnenuntergang gesehen haben und dann auch noch Dubai im Dunkeln mit all seinen Lichtern bestaunen konnten. Kann ich nur empfehlen. Wunderschön.
Nach über einer Stunde Aufenthalt (es gibt dafür keine zeitliche Begrenzung) sind wir wieder runtergefahren, um uns noch die Wasserspiele vor dem Turm anzusehen. Dauert drei Minuten und ist sehr hübsch mit der passenden Musik anzuschauen.
Da wir noch unsere Koffer zu Ende packen und vor die Tür stellen mussten und wir auch nicht so recht wussten, was wir noch weiter anfangen sollten, sind wir mit einem Taxi wieder zurück zum Schiff. Der Fahrer war ein sehr nette Pakistani, der uns erzählte, dass er seine Familie nur alle halbe Jahre sieht und das sei schon eine Ausnahme, da die meisten Fahrer mindestens neun Monate fahren müssten. Erinnerte mich an unsere Kellner, die ähnliches berichteten, nämlich dass sie meist sechs Monate auf dem Schiff blieben, jeden Tag 10 Stunden arbeiten, ohne einen freien Tag dazwischen zu haben. Harter Job. Nichts mit Kreuzfahrtromantik alá Traumschiff MS Deutschland mit Heidelinde Weiß…
Koffer fertig gepackt, vor die Kabine gestellt, ein letztes köstliches Mahl zu uns genommen, das obligatorische Trinkgeld verteilt und ab in die Kabine schlafen gelegt, da wir am nächsten Tag um 4:00 Uhr aufstehen wollten

, weil unser Rückflug recht zeitig ging. Man hätte aber auch die Nacht in Dubai durchmachen können, da es keine Vorschrift gab, wann man zurück an Bord sein musste und dies jederzeit in der Nacht auch möglich war. Wenn man also nicht ohnehin noch ein paar Tage dranhängt, sollte man hier rechtzeitig im Vorfeld planen, was man sich nachts noch ansehen kann und will.
Was wir nicht gemacht haben, aber wohl auch empfehlenswert ist, sind die Hop-on-hop-off Busse für 45,- $ (gibt es auch schon in Abu Dhabi). Da kann man dann – ich glaube – 24 Stunden an jeder angefahrenen Haltestelle ein- und aussteigen, wie man will und so alle Sehenswürdigkeiten abgrasen. Kam mir zwar erst sehr teuer vor, aber im Nachhinein ist das sicher eine Option, wenn man nicht genau weiß, wo man überall hin will und wo zuerst etc. Und die Busse halten auch direkt am Schiff.
Tja, was soll ich sagen: es war dann wieder soweit. Um kurz nach 4:00 Uhr aufstehen, duschen, frühstücken und zum Treffpunkt in die Schooner Bar. Ach ja, unsere Bordrechnung war nicht da und das Konto auf dem Fernseher schon gelöscht. Wir mussten also – nur um sicher zu gehen, bezahlt hatte ich ja ohnehin alles über Kreditkarte – noch zum Relations Desk, wo man uns aber sagte, dass die EDV gerade Probleme hätte… Wir sollten gegen 6:00 Uhr noch einmal in unsere Kabine, da unser Attendent dann die Rechnung dorthin bringen sollte. Wir hatten ein doofes Gefühl dabei, weil wir um genau diese Zeit schon bei unserem Treffpunkt sein sollten. Auf dem Weg zum Ausschiffen sind wir aber noch einmal an unserer Kabine vorbeigekommen und haben unsere Rechnung auch vorgefunden. Es stimmte alles. Aber man ist halt misstrauisch…
Dann lief alles wie schon bei unserer Ankunft perfekt organisiert ab, sodass wir überpünktlich am Flughafen mit dem Shuttlebus ankamen. Haben auch wieder einen Fensterplatz beim Einchecken bekommen und Pass- und Sicherheitskontrolle verlief schnell und reibungslos. Beim Duty Free haben wir die restliche Zeit ohne Langeweile verbracht und die letzten Dirhams ausgegeben, sodass ich sogar noch einige Mitbringsel eingekauft habe. Und hier habe ich auch endlich ein Geschäft gefunden, welches Briefmarken verkauft und auch gleich einen Briefkasten hatte. Welch Glück, denn meine Freundin hatte darauf bestanden, eine Karte zu bekommen und ich hatte schon befürchtet, dass ich ihr diese mit einem Berliner Poststempel schicken müsste…
Das Boarding ging super pünktlich los, nur der Start verzögerte sich etwas, weil anscheinend so etwas wie „Rushhour“ zu dieser frühen Stunde herrschte…
Wir landeten trotzdem pünktlich in Berlin, wo wir dann jedoch eine Stunde auf unser Gepäck warten mussten, ohne dass uns jemand den Grund hierfür nannte…. Welcome back in der Servicewüste Deutschland….!!!
Tja und das war meine erste Kreuzfahrt und die Reise in den Orient. In Abu Dhabi fühlte ich mich wirklich wie in 1001 Nacht in der Moschee und Dubai ist ganz sicher eine Stadt der Superlative. Es war toll, die VAE auf diese Art und Weise mit einem so tollen Schiff wie die Brilliance otS zu erkunden. Das gesamte Personal hat sich alle Mühe gegeben, die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis und so angenehm wie möglich zu machen. Die Menschen in den VAE sind meist ausnehmend freundlich und hilfsbereit (bis auf einige Taxifahrer

), sodass es sehr angenehme Reiseländer sind.
Hier endet nun mein Bericht. Ich hoffe, ich konnte ein paar Eindrücke vermitteln und vielleicht auch den einen oder anderen Tipp geben. Sollte noch jemand Fragen haben, beantworte ich die natürlich gerne.
Insoweit: alle guten Wünsche und viele Grüße aus Berlin.
Neulingin