Tag 2, Seetag auf dem Weg nach Tunis
Bei weiterhin leicht rollenden Bewegungen sind Einige ganz blass um die Nase und die Tüten hängen an den Geländern. Das Wetter ist überwiegend sonnig, der Wind weht mit bis zu 5 Windstärken. Pool und Liegen sind gut bevölkert. Am Vormittag gibt es die obligatorische Seenotrettungsübung.
Wir genießen den Tag mit Lesen, Sonnen, Schlafen, Musikhören, Latte Macchiato in der TUI-Bar trinken und wieder von vorne anfangen.
Tagsüber gibt es zahlreiche Angebote: Sportkurse, Buffet am Pool, Zauberworkshops für Kinder, Ausflugspräsentationen, Verkostungen, ...
Zum Abendessen gehen wir ins Atlantic Bedienrestaurant. Die erste positive Veränderung: die Tischanordnung wurde geändert, es gibt sehr viele 2er und 4er Tische. Dadurch ist auch die Lautstärke erheblich angenehmer als auf Schiffen, in denen überwiegend große Tische aufgestellt sind.
Nach sehr kurzer Wartezeit bekommen wir einen 2er Tisch zugeteilt.
Aus dem Menu wählen wir Entenleberbrulee als Vorspeise, Pfirsichcreme Kaltschale als Zwischensuppe, Steinpilzrisotto als Zwischengang, Entenbrust mit Schwarzwurzelpüree und als Abschluß eine Noir-Infini-Kuvertürentürmchen mit Holunderblüten Sorbet – keine Sorge, ich schreiben nachfolgend nicht von jedem Tag das Menu auf.
Kurz und gut: es schmeckte mindestens so gut wie es klingt, war optisch sehr gut dekoriert und angerichtet und der Service war auch hervorragend. Wenn ich das mit anderen 4*-Schiffen vergleiche ist dieses mindestens 4*+!.
Manche bemängeln eventuell die teilweise kleinen Portionen, andererseits bei 5 Gängen war es für uns mehr als ausreichend.
Einziger Kritikpunkt unsererseits an diesem und dann auch weiteren Abenden: es gibt im Rahmen des ‚Premium All Inclusive’ jeweils eine Weinempfehlung (rot, weiss, rose). Leider lag der angebotenen Rotwein geschmacklich gefühlte 2 Stufen unter der Qualität des Essens. Schade!
Am Abend gab es im Theater die Begrüßung durch Kapitän Michael Block, dessen trockenen Humor wir bereits auf der Premierenkreuzfahrt sehr unterhaltsam fanden.
Die Vorstellung der Offiziere begann mit einem Auftauchen aus dem Bühnenuntergrund zu Lasershow und der Musik aus Piraten der Karibik. Die Vorstellung der einzelnen Herren war sehr unterhaltsam, Hr. Block hat auch ein gewisses Entertainertalent. Das Theater war brechend voll, nicht alle fanden Platz.
Im Anschluß wurde die Show Luna vorgeführt, die uns schon im Mai hervorragend gefallen hat. Wie sollen dann eigentlich alle Interessierten einen Platz bekommen, wenn erst mal Hans Klok auftreten wird? Lt. Ankündigung soll er ein Mal am letzten Seetag auftreten.
Einen rundum gelungenen Seetag schliessen wir wieder in der Aussenalster Bar ab. Auch dort treffen wir alte Bekannte von der letzten Reise wieder.
Tag 3, La Goulette in Tunesien
Früh morgens legen wir in La Goulette, dem Hafen von Tunis, an. Das Wetter ist sonnig, nicht zu warm mit ein paar Wolken, mal mehr und mal weniger.
Leichtsinnigerweise – ich muss ja mal was für mich tun - habe ich mich zu einem 90-minütigen Pilates Workshop um 8:00 Uhr morgens angemeldet. Wir sind 5 Teilnehmer und merken alle schnell, wo wir keine Muskeln haben. Ich wusste gar nicht, dass Pilates so anstrengend sein kann ....
Es hat Spaß gemacht und der Muskelkater sollte am nächsten Tag sicher sein.
Bei einem Latte Macchiato in der TUI Bar können wir mittags einer Künstlerin beim Training am Vertikalseil in luftiger Höhe zuschauen.
Da wir die Reise stressfrei gestalten wollen (lange Ausschlafen und wenig festes Programm), haben wir erst für den Nachmittag über TUI einen Ausflug nach Karthago und Sidibou Said gebucht. Der örtliche Reiseleiter sprach sehr gut deutsch, es war unterhaltsam und wir haben die punische Opferstädte in Toufet, den alten punischen Hafen und die Überreste des Thermalbades in Karthago angesehen gesehen. Aufgrund der Nachsaison waren wir jeweils die einzige Gruppe vor Ort.
Karthago
Da es Sonntag war, waren viele tunesische Familien zu einem Spaziergang in Sidi Bou Said unterwegs. Zahlreiche liefen mit fettgebackenen Teigringen essend durch die Straßen. Wir kauften uns auch welche, sie waren sehr lecker. Ähnlich den bayrischen ‚Ausgezogenen’, jedoch lockerer. Absolut empfehlenswert für 50 Cent.
Abends gab es zum Motto der Kreuzfahrt ‚Eventreise Mittelmeer und Magie’ im Surf und Turf ein ‚Magisches 4-Gänge Menu mit Zauberkunst von Christian de la Motte’. Kosten ohne Getränke 30,-€ pro Person, ein dazu passendes Getränkepaket 22,-€.
Das Menu bestand aus: Lachs auf Salat, Heilbutt mit Tomaten und Oliven überzogen, Rinder Filetsteak mit halbem Lobster (sehr groß) und Creme Catalane mit Erdbeeren als Nachspeise. Während die Vorspeise guter Durchschnitt war – der Salat hätte ein wenig mehr Säure und Würze im Dressing als Gegenspiel zum sehr guten Lachs benötigt, war sowohl der Heilbutt als auch Surf and Turf ganz große Klasse. Und die Creme Catalan
Die begleitenden Weine waren in einem Fall nach unserer Meinung nicht ganz getroffenen. Der Weisswein zum Heilbutt war beispielsweise zu intensiv fruchtig zum milden Aroma des Fisches. Wie uns mitgeteilt wurde werden beispielsweise die Vorgaben zu Menu und Weinen von der Konzernzentrale in Hamburg gemacht – die an Bord vorhandene Sommeliere hätte vielleicht passendere Weise ausgesucht.
Während des Abends ging der Zauberer von Tisch zu Tisch. Kartenspiel, rotes Seil und Taschentücher waren seine Utensilien. Spätestens nach dem rote Seil Zaubereien hatte er alle in seinen Bann gebracht, es war ein sehr gelungener und unterhaltsamer Abend.
Tag 4 Palermo
Morgens kamen wir bei bestem Wetter in Palermo an. Das Schiff liegt direkt in der Stadt.
Die Mein Schiff 2 im Hafen von Palermo
Vormittags genoßen wir das Schiff. Einen Teil der interessanten angeboten Ausflugsziele kannten wir bereits, so das wir uns kurzfristig entschlossen hatten am Nachmittag einen organisierten Ausflug Palermo zu Fuß mitzumachen. Auch diese Führerin sprach sehr gut Deutsch und konnte Geschichte und Leben sehr gut vermitteln. Bewaffnet mit Headset und Verstärker gingen wir über 3 Stunden durch die Innenstadt zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten.
Kathedrale
Uns hat es sehr gut gefallen, auf eigene Faust hätten wir wahrscheinlich weder so viel entdeckt noch die Informationen bekommen.
Zum Abendessen gingen wir wieder ins Atlantik Restaurant, als Hauptgang nahmen wir dieses Mal Seezunge, auch alles andere war wieder super. Der dazu angebotenen Weisswein war ok, jedoch auch wieder qualitativ schlechter als das Essensniveau.
Abends war die Zauber Show von Christian de la Motte im Theater auf dem Programm. Vielleicht aufgrund der Erfahrungen hinsichtlich der Überfüllung des Saales vom Vorabend wurde die Veranstaltung zwei Mal angeboten.
Wir gingen neugierig hin, da wir bereits am Vorabend das Vergnügen hatten Hrn. La Motte beim Abendessen zu erleben.
Nach ziemlich kurzer Zeit waren wir jedoch absolut enttäuscht, da die Show sehr langatmig war und viele gleiche Showelemente mit den gleichen Sprüchen wie bereits am Vorabend gezeigt wurden. Es mag je nett sein, bei einem Trick einen Zuschauer entweder im Publikum sitzend oder auf die Bühne hinzuholend in die Vorführung eines Tricks einzubeziehen, aber dieses 4 Mal hintereinander zu machen läßt das dann doch für uns eine etwas langwierig und weniger spannende Sache werden. Und Kartentricks in einem großen Saal sind ab Reihe 15 auch wenig spannend, das könnte dann nur durch eine entsprechende Show ausgeglichen werden.
Wir gingen vorzeitig und genossen noch das milde Wetter in der Aussenalster Bar.
In der Nacht wurden wir wach, als in der Nachbarkabine die Balkontür geöffnet wurde. Der erste Ärger über die Störung verflog sofort. Welch ein Glück, wir fuhren gerade dicht an Lichtern und Silhouette von Capri vorbei und konnten die Lichterschein von Neapel bereits sehen.