US-Willkür bei der Einreise der "Arcadia" in Los Angeles

Kreuzfahrten mit Carnival Cruise Line, Costa Crociere, Cunard Line, Holland America Line, P&O Cruises, P&O Cruises Australia, Princess Cruises und Seabourn Cruise Line (ohne Aida Cruises)
Costa Stefano

Re: US-Willkür bei der Einreise der "Arcadia" in Los Angeles

Beitrag von Costa Stefano »

Also ich möcht da ausnahmseweise auch wiedermal was sagen.

Das wichtigste in meinen Augen ist: Wer mit der Art der Behandlung in einem Land nicht zufrieden ist, der soll dies doch meiden. Einige Vorschreibner ziehen dies durch, was nicht mehr als konsequent ist.

Wenn ich von einigen lese, dass man jedes Mal unangenehme Erfahrungen macht, frage ich mich warum denn so eine Reise überhaupt angetreten wird. Andre Länder, andere Sitten.

Ich bin zirka zweimal im Jahr in den Staaten. Noch nie hatte ich beim immigrations officer irgendwelche Probleme gehabt. Natürlich gab es ab und an längere Schlangen wenn drei Transatlantikflüge gleichzeitig am ankommen. Aber wer dies nicht in Kauf nehmen möchte darf sich gerne Businessclass buchen, damit er, zumindest aus seinem Flugzeug, der erste ist. Ein-/Ausreisen mit dem Schiff gingen auch immer zackig. Hawaii Einreise mit Kreuzfahrtschiff, nach kurzer Anstehzeit innert zehn Sekunden. Am Hafen in FTL oder MIA kann man die grosser Ausschiffungsmasse auch umgehen, indem man ein Expresscheckout frühmorgens macht.

Den Weg, den US Bürgern bei uns dasselbe anzutun finde ich absolut falsch. Schliesslich wollen wir ja mit gutem Beispiel voran gehen. Ich bin jedesmal stolz auf mein Land (Schweiz) und denke in EU Ländern ist es genauso, wenn ich bei der Rückkehr in Zürich nur kurz grüezi sagen muss, denn Oass zeigen und schon bin ich daheim. Die amerikaner werden diesen Vorteil sicher daheim auch weiter erzählen und sich irgendwann mal fragen, warum die Schweiz so einfach zu bereisen ist und trotzdem eines der sichersten Ländern der Welt.

Stefan
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CrownPrince
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Re: US-Willkür bei der Einreise der "Arcadia" in Los Angeles

Beitrag von CrownPrince »

Hallo allerseits,

zu diesem "Klassiker", der durch seltene extreme Zwischenfälle wie nun bei der Arcadia mittels der Presse immer mal wieder neu belebt wird, möchte ich auch meine Erfahrungen beisteuern. Das Bild wird durch solche Berichte offensichtlich verfälscht - wenn nun Forenmitglieder über die eigene, völlig unproblematische Einreise erstaunt sind, weil man Willkür und Repressalien der US-Behörden für den Standard hält. Dem ist jedoch nicht so.

Zwischen 1991-99 begleitete ich als Reiseleiter insgesamt mehrere Hundert Gruppenreiseteilnehmer bei der Einreise in die Vereinigten Staaten. Deren Englischkenntnisse waren überwiegend schlecht bis nicht vorhanden. Unsere Devise war stets, den Behörden freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen gegenüberzutreten. Es gab SELTENST nennenswerte Probleme, falsch ausgefüllte i-94-Formulare wurden oft von den diensthabenden Beamten mit einem Augenzwinkern korrigiert, oft waren sie zu Späßen aufgelegt und speziell an kleineren Flughäfen agierten sie auch sehr schnell und dienstleistungsorientiert, damit die Anschlussflüge der jeweiligen Airline problemlos erreicht werden konnten. Besonders positiv ist mir hier Charlotte (Drehkreuz von US Airways) in Erinnerung. Auch Washington-Dulles und San Francisco kann ich sehr empfehlen.

Negatives gab es lediglich vom Flughafen Honolulu zu berichten, wo in den 90ern mürrische Pearl-Harbor-Veteranen Dienst taten, die Touristen selbst beim geringsten Fehler im i-94-Formular dazu zwangen, ein neues Formular auszufüllen. Und einmal machte ein Reiseteilnehmer Bekanntschaft mit einem jungen, übereifrigen Beamten am Flughafen Miami (der selbst besser Spanisch als Englisch sprach), der ihn grundlos der beabsichtigten Schwarzarbeit in den USA bezichtigen wollte. Nach Intervention bei dessen Vorgesetzten kassierte er jedoch eine ordentliche Zurechtweisung.

Auch bei meinen privaten Einreisen (nach "Nine-Eleven") traf ich auf überwiegend gut gelaunte und vor allem stets korrekt arbeitende Beamte. Meine Meinung: Wer aufgrund des verfälschten (weil in der Presse einseitig dargestellten) Bildes von der US-Einreiseprozedur auf Reisen in die Vereinigten Staaten verzichtet, bestraft sich selbst.

Und was die Vorschläge betrifft, bezüglich der Einreise nach D (oder in die EU) nach dem "Auge um Auge"-Prinzip zu handeln, so halte ich diese für Nonsens. Der Ablauf und die Formalitäten sollten immer rein pragmatisch der aktuellen Sicherheits- bzw. Bedrohungslage angepasst sein, auch wenn hier bei uns Nachbesserungen erforderlich sein sollten. Ich maße mir bestimmt nicht an, darüber urteilen zu können; nicht hier, und schon gar nicht in den USA. Von daher empfinde ich pauschale "Vorverurteilungen" der Einreisepraxis in den Vereinigten Staaten durch uns Deutsche als ziemlich inkompetent.

Viele Grüße
Andreas
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Rhein
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Re: US-Willkür bei der Einreise der "Arcadia" in Los Angeles

Beitrag von Rhein »

Hallo,

was heißt denn hier bitte Vorverurteilungen ? Ich bin zwischen 1999 und 2006 sieben Mal in die USA eingereist. Fünf Mal wurde ich mehr oder weniger nett behandelt. 2003 in Charlotte, weil man mir nicht glaubte, daß ich ein zweites Mal in einem Jahr in den USA Urlaub machen wollte aber komplett durchgefilzt. Kommentar: "Als Banker hat man nicht soviel Urlaub". 2005 stand ich dann in Miami vor einem Mitarbeiter, der deutlich akribischer und haßerfüllter seinen Dienst tat und mir mit zig Bemerkungen klarmachte, daß man keine Ausländer in den USA will. Und wenn ich mich daran erinnere, wieviele Stunden man nach der KF morgens in irgendeiner Bar warten mußte bis man ENDLICH mal vom Schiff darf, obwohl man schon in aller Frühe aufzustehen hat. Nein danke, mir reicht's fürs erste. Obwohl ich schon liebend gerne mal wieder rüber wollte ................. denn mit Ausnahme dieser überfleißigen Zollbeamten fühle ich mich in den USA deutlich wohler als hier :wave: :wave:
Heidiland

Re: US-Willkür bei der Einreise der "Arcadia" in Los Angeles

Beitrag von Heidiland »

CrownPrince hat geschrieben:Reiseleiter
CrownPrince hat geschrieben:Deutsche als ziemlich inkompetent.
Vielen Dank für die Belehrungen,
Herr Oberlehrer :nono: :nono: :nono:
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Re: US-Willkür bei der Einreise der "Arcadia" in Los Angeles

Beitrag von millis glashaus »

Wir verfolgen dieses Thema gerade mit grossem Interesse, da es für uns ja dieses Jahr das erste Mal sein wird, dass wir mit dem Schiff in den USA gleich bei mehreren Häfen einreisen werden. Auch im englischen Forum http://www.cruises.co.uk/109-cruise_new ... delay.html hat es rege Korrespondenz diesbezüglich gegeben. Es hat wohl wirklich recht viele Fälle der "Übergründlichkeit" gegeben. Wir haben auch schon in St. Petersburg nach Termin für den Ausflug (am ersten Tag) noch über eine Stunde (auf dem Schiff) warten müssen, aber dann ging's sehr zügig, auch durch diese Zoll"gatter", die wirklich an den ehemaligen DDR-Übergang nach Ost-Berlin erinnerte. Die Abfertigung ging mit grimmigen Gesichtern zwar, aber zügig. Auch sonstige, als "schwierig" bezeichnete Zollstationen in verschiedenen Ländern haben wir eigentlich immer recht friedlich erlebt. Hoffen wir einfach auch diesmal auf richtiges Glück. Mir wurde von einem "frequent US-cruiser" beruhigend versichert, dass CUNARD-Gäste oft nicht länger als 20min benötigen, um die Gäste durch die Immigration zu schleusen. Zusätzlicher "Bonus" wäre wohl auch, wenn ein Landausflug gebucht würde, da diese Leute schneller raus müssten, um die Busse zu erreichen.
Na ja, lassen wir uns überraschen.
Das mit dne 7h draussen in der Sonne warten müssen ist schon heftig und wirklich unverschämt. Aber eben, die Reeerei konnte ja nichts dafür und wohl dahingehend anscheinend auch nichts ändern.
expo2000
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Re: US-Willkür bei der Einreise der "Arcadia" in Los Angeles

Beitrag von expo2000 »

Ich habe die USA auch für etwa 5 Jahre wegen selbst erlebter Unfreundlichkeit bei der Einreise in MIA gemieden. Ich muß ja nicht mein sauer verdientes Geld bei Leuten lassen, die es offesichtlich nicht nötig haben.... :nono: Das war wirklich total ätzend damals, habe mich die ersten drei Tage des Urlaubs extrem über diese Unfreundlichkeit und Frechheit geärgert.

2010 "wagte" ich es dann mal wieder, und war doch positiv überrascht: Die Einreisekontrolle in MIA ging zügig und war sogar beinahe schon höflich. Und im März 2011 war es dann nochmal um Welten besser: Super-schnell und total freundlich. Und hinter der Einreise-Kontrolle standen dann Schalter mit der Bitte, eine Bewertung der Kontrollen abzugeben, und man wurde gefragt, ob man denn mit der Abfertigung zufrieden gewesen wäre. Also wirklich eine 180-Grad-Wendung gegenüber der Zeit so zwischen 2001 und 2008... :thumb:

Allerdings scheint es mir in der Tat so zu sein, dass es von der "Gnade" des zuständigen Beamten abhängt, ob man nett behandelt wird oder eben nicht. Aber inzwischen scheint es echt sehr viel besser geworden zu sein. Und unser Geld haben die Amis ja wohl auch bitter nötig, bei der Verschuldung...

Jedenfalls habe ich die USA von meiner "no-go" Liste gestrichen, und fahre nächstes Frühjahr wieder hin :wave: ...Einfach zu schöne Schiffe und zu günstige Preise in der Karibik.
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