Cape Schiffe nun verkauft (?)

[fneumeier]

Hallo zusammen,

nach einer Meldung von Modernagent sollen die beiden ehemaligen Schiffe von American Classic Voyages / Delta Queen Steamboat Company, die CAPE COD LIGHT und CAPE MAY LIGHT, endlich einen Käufer gefunden haben. Der Verkauf ist aber noch nicht abgeschlossen. Ein Name wurde offiziell nicht genannt, gerüchteweise soll es sich um die Clipper Group handeln.

Ich formuliere das mal bewusst vorsichtig, denn 2005 meldete Raoul 45 Monate nach dem Konkurs von AMCV die Versteigerung der Schiffe durch die MARAD. Ein gutes Jahr später kam von mir die Meldung, dass Hornblower die Schiffe kaufen will. Der Verkauf platzte dann aber wieder. Mal sehen, ob dieses Mal die Schiffe wirklich den Besitzer wechseln.

Gruß

Carmen

[Raoul Fiebig]

Hallo Carmen,

laut Seatrade Insider hat International Shipping Partners bestätigt, daß man über einen Ankauf der Schiffe für die Clipper Group verhandelt. Der Preis, den MARAD verlangt, habe sich inzwischen fast halbiert. Die Verhandlungen seien aber noch nicht beendet.

[Raoul Fiebig]

Hallo allerseits,

Seatrade Insider meldet nun, die Schiffe seien an die Clipper Group verkauft und gestern an den neuen Eigner übergeben worden.

[fneumeier]

Raoul,

es wäre wirklich schön, die Schiffe wieder bzw. erstmals in Aktion zu sehen. Diejenigen, welche auf dem ersten Schiff gefahren oder gearbeitet haben, waren jedenfalls voll des Lobes. In den letzten 7 Jahren dürften die Schiffe allerdings etwas gelitten haben.

Gespannt bin ich auch auf das künftige Einsatzgebiet.

Gruß

Carmen

[Raoul Fiebig]

Hallo allerseits,

der Kaufpreis für "Cod May Light" und "Coastal Queen 2" (aka "Cape Cod Light", was aber nie der offizielle Name wurde) soll ca. USD 20 Millionen pro Schiff betragen haben, d.h. weniger als die Hälfte des Baupreises. Die Clipper Gruppe plant zusätzliche USD 10 Millionen zu investieren, um die Schiffe in Schuß bzw. die "Coastal Queen 2" fertigzustellen (ihr fehlt derzeit noch der Küchenbereich).

Die Schiffe sollen in "Clipper Discoverer" und "Clipper Voyager" umbenannt werden.

[Raoul Fiebig]

Hallo allerseits,

MARAD hat heute den Verkaufspreis für die beiden Schiffe bestätigt: Sie bringen jeweils USD 9 Millionen ein, das ist deutlich weniger als die Hälfe des Bauwerts von USD 21 Millionen.

[aficionado]

Die beiden Cape-Schiffe werden auf http://www.condoships.com als schwimmende Seniorenresidenzen vermarktet.
Sie sollen den Namen Alegria und Valencia erhalten. Homeport soll Port Canaveral sein und es soll monatliche Wochenendkreuzfahrten zu den Bahamas geben. Einmal jährlich dann dann ein größere Reise in die Karibik / Mittelamerika.

Auf der Homepage findet sich auch ein Foto der Mona Lisa / ex-Kungsholm; warum auch immer...

Das Schiffsmanagement wird von Marine Growth Ventures übernommen. @ Raoul: Kennst Du die vielleicht?

Na mal sehen, was daraus wird. Haben wir nicht schon einige Condominium-Projekte kommen und gehen sehen?


Schönen Abend noch,

Martin

[Raoul Fiebig]

Hallo Martin,

nein, der Laden ist mir völlig unbekannt. Das gnaze klingt für mich wie eine jener Seifenblasen, die alle paar Monate aus dem Boden schießen und ähnliche Projekte mit diversen Schiffen feil bieten.

[fneumeier]

Wenn man sich so den Decksplan ansieht, dann wurde wohl kaum was umgebaut. Und ob sich so eine Kabine tatsächlich für ein Leben auf Dauer eignet?

Erinnert mich auch an die River Cities Condos, die schon seit Jahren verkauft werden. Immerhin sind dort die Räumlichkeiten etwas größer. Nur das Schiff ist noch nicht gebaut . Etwa 20 Kabinen sind als verkauft markiert.

Gruß

Carmen

[fneumeier]

ISP listet beide Schiffe noch als Clipper Discoverer und Clipper Voyager. Travelpulse berichtet ebenfalls über die Condos. Hier noch die Website von Marine Growth Ventures.

Gruß

Carmen

[Raoul Fiebig]

Hallo Carmen,

ich stolpere da vermehrt über das Wort "timeshare", was für mich schon alles sagt.

[fneumeier]

Raoul,

während bei uns dieses Wort einen deutlich negativen Beigeschmack hat, ist es bei den Amis recht beliebt. Bei Travelpulse steht aber auch, dass die Käufer der Kabinen Eigentümer des gesamten Schiffes würden.

Gruß

Carmen

[Raoul Fiebig]

Hallo Carmen,

ich weiß, daß Timeshare in Amerika ganz und gar nicht negativ besetzt sein muß. Aber gerade im Bereich Timeshare-Schiffe hat es bislang ausschließlich Projekte gegeben, die nie zustande kamen. Daher meine Skepsis, wenn ich bei Marine Growth Ventures lese, daß sie in der Timeshare-Branche sind.

Und wie erstrebenswert ausgerechnet diese kleine Schiffe als Wohnschiffe wären, steht wohl auf einem anderen Blatt. Andererseits ist International Shipping Partners alles, und damit meine ich alles, zuzutrauen!

[fneumeier]

Raoul,

! Die Kabinen bewegen sich laut Deckplan zwischen 136spft (=12,64 qm) und 328 sqft (=30,47 qm). Die Innenkabinen werden ja wohl nicht verkauft, sondern sollen für Gäste der Eigener zur Verfügung stehen. Bei den Kabinengrößen und den genannten Preisen geht das sicher weg wie die warmen Semmeln !

Gruß

Carmen

[fneumeier]

Die River Cities Condos sind nach diesem Artikel offensichtlich durchaus noch aktuell. Der zitierte Kapitän Mike Williams war lange Jahre Master der Delta Queen.

Gruß

Carmen

[Raoul Fiebig]

Hallo allerseits,

ich habe jetzt ein paar Informationen zu Marine Growth Ventures erhalten - und die lassen das ganze alles andere als erfolgversprechend klingen.

[fneumeier]

Hier ist ein aktueller Artikel bzw. ein Video mit Eindrücken von den Schiffen. Noch tragen sie die alten Namen.

Gruß

Carmen

[Raoul Fiebig]

Hallo allerseits,

laut Equasis wurden die Schiffe inzwischen in "Sea Voyager" bzw. "Sea Discoverer" umbenannt. Die "Sea Voyager" (ex "Cape May Light") habe zudem inzwischen eine LR-Klasse erhalten und solle in Kürze nach Haiti verlegt werden, um dort als Unterkunftsschiff für 300 Mitarbeiter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen zu dienen, meldet Seatrade Insider.