Reisebericht Norwegian Gem 01.-08.11.2009

Kreuzfahrten mit Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises
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Ein_Berliner
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Reisebericht Norwegian Gem 01.-08.11.2009

Beitrag von Ein_Berliner »

Hallo,
wir sind zurück von der Norwegian Gem ( Barcelona - w. Mittelmeer - Barcelona , 1.-8. 11.09). Vieles habe ich im Forum gelernt, einiges habe ich anders oder neuer gesehen als der hervorragende vorgegangene Beitrag. Ich möchte meine Erfahrung daher als Ergänzung aufgefasß wissen.
1. zu "uns": Unternehumgslustiges und rüstiges Rentnerehepaar, das noch viel selbst macht. Wenig Kreuzfahrterfahrung, vorher nur MSC Poesia im ö. Mittelmeer.
2. An- Abreise: Wir haben gute Erfahrung damit, jeweils eine kurze Städtereise anzubinden. Diesmal 3 Tage Barcelona und (nach Inlandsflug) 4 Tage Madrid. Jeweils mit Easyjet und einfacher Ferienwohnung in der jeweilige Stadt. War super. Letztes jahr mit der Poesia hatten wir Mailand.
3. Ganz tolles Erlebnis, das sich aber leider wohl nicht einplanen läßt: Wir hatten eine einfache Innenkabine (Klasse JJ) gebucht. Da uns die Lage im Schiff nicht gefiel, haben wir versucht, eine abdere Kabine gleichen Preises zu bekommen, war aber alles ausgebucht. Wir wurden auf eine Garantiekabine gesetzt. Beim Einschecken merkten wir, dass wir (kostenlos) upgegradet waren und zwar auf die fast beste Balkonkabine (Klasse BA). War super.
4. Essen-1: Wir waren im Gran Pacific sehr unzufrieden und zwar mit der Vielfalt des Angebotes, mit der Nahrungsmenge (hier hätte ich jeden Gang doppelt essen müssen) und aber vor allem mit der Präsentation der Speisen. Wir sind dann nur noch im Garden Cafe gewesen. Hier waren wir überaus zufrieden.
5. Essen -2: Nachtrag zum G. Pacific: Wir mußten ca. 30 Minuten auf unseren Tisch warten, dies war aber hervorragend organisiert. Wir bekamen ein Piepsgerät und konnten in die nächste Bar gehen bis wir gerufen wurden. Hier konnten wir (zur Not bis zum Abwinken) 2 Cocktails zu Preis von einem ordern.
6. Essen-3: Am Seetag oder wenn man sich sonst die Zeit nimmt ist das Frühstück im G-Pacific hervorragend. ( Achtung, reichlich bestellen!)
7. Negativ-1: Wir empfanden es fast abstoßend, dass der an sich schöne Empfangsbereich durch Markttische mit dem Angebot eines "Polenmarktes " verschandelt wurde. Man wurde auch ständig animiert, Sonderangebote (Sauna satt für 140 US$, Bingopaket für 25 US$ oder so ähnlich) zu kaufen. Das Verramschen von T-Shirts, Baseballkappen und billigem Modeschmuck ist eigentlich einer Kreuzfahrt unwürdig und sollte höchsten diskret in der Ladenzeile erfolgen.
8- Negativ-2: Wir empfanden es als extrem unhöflich, dass der Kapitän, obwohl er mehrere Sprache gut spricht (u.a. Deutsch) eine komplette Begrüßung und eine Darsellung der nächsten Reiseetappe nur auf schnell heruntergerasseltem Englich gab. Bei den Nebengeräuschen im Restaurant oder an Deck war dies für weniger gut Englisch sprechende Passagier nicht zu verstehen. In deutsch und spanisch (?) wurde nur jeweils "Guten Abend" gesagt. Übrigens war Deutsch die zweitgrößte Landesgruppe an Bord.
9. Negativ-3: Die Information zu den Landausflügen auf eigene Faust ist gleich Null, das galt jedoch nicht für den deutschen Reiseleiter. Die Tagesinformation enthält für die Häfen fast nur Hinweise auf Shopping-Partner. Gut fand ich allerdings die (etwas versteckten ) jeweiligen Notrufnummern auf diesen Blättern.
10. Ausflüge-1: Malta- normale Bummel in Valetta. Neapel: Wir waren in Capri, die schiffe fahren direkt an der Anlegestelle der Gem ab. Preis 16 Euro p.P. pro Strecke, also je hin u. Rück. Seilbahn in Capri 1,50 Euro (ebenso). Sehr gute deutschsprachige Touristeninfo auf Capri ( gilt für alle Häfen). Sehr schön war unsere Wanderung zum "Arco Naturale". Man geht auf sehr guten Wegen ca. 2 Stunden in der südlichen Steilküste spazieren. Tolle Aussichtspunkte mit Picknickplätzen. Wir warebn uns nicht zu fein dazu, ein Lunchpaket vom Buffet der Gem mitzunehmen. Rom haben wir wegen der Nachsaison fast menschenleer erlebt, es gab keine Wartezeiten (Petersdom mit Kuppel, Engelsburg, Colosseum ...). Hinweis: Wer zum Petersdom will sollte nicht bis Termini fahren sondern in St. Pietro aussteigen, dann etwa 10 Minuten zu Fuß.
11- Ausflüge-2: Der Shuttelbus in Livorno kostet inzwische 5 Euro p.P. p.Tag. Wir waren in Pisa und Lucca mit Shuttle (5 Euro) Bus (2x1 Euro) Bahn nach Pisa (2x4 Euro) Bahn nach Luck (2x 5 Euro). jeweils p.Person. War sehr schö aber das Verhältnis von Transportzeiz zu Besichtigungszzzeit ist schlecht. Immerhin: Pisa ist viel schöner als sein Ruf. Ein unbekanntes Highlight ist die Uferrpartie am Arno.
12. Servicepauschale. Dies sollte mal thematisiert werden. Dieses Tringeld ist ja inzwischen ein fester und von der Reederei einkalkulierter Teil des Passagepreises. Mich würde wirklich interessieren, wieviel davon an das Servicepersonal geht. Welches Servicepersonal übrigens? Echter Service ist außer dem Kabinenpersonal nicht da. Man macht überwiegend Buffet-Selbstbedienung, Koffertragen und Liegestüle hinrücken. Jede zusätzlich zu bezahlende Dienstleistung wird obligatorisch mit einem Trinkgeld von 15% belegt. Erwartet wird, das sieht man dem Rechnungsbelg an, den man unterschreibt, auch noch ein zusätzlicher Tip. Jetzt mein Hinweis: Wer gezielt einen Teil seines Trinkgeldes vergeben möchte oder wem die pauschale Forderung zu hoch ist, der darf am letzten Tag an der Rezeption ein Formblatt ausfüllen und die tatsächlich abzubuchende Servicepauschal reduzieren oder streichen. Das machen übrigens mehr als man denkt.
13. Die böse 13 steht für eine schlimmen Hinweis, der allerdings mit der Kreuzfahrt nur indirekt zu tun hat. Wir wurden in den insgesamt 2 Wochen 2 mal bestohlen und konnten weitere 3 Versuche abwehren. Es handelte sich um taschendiebstahl in der Metro von Barcelona und Madrid und um einen (fast-) Diebstahl im Zag von Rom nach Civitveccia. Strickmuster ist immer gleich: Man wird abgelenkt und beklaut. Alo Paßt auf Euch und Euren Partner auf, nehmt nur das<Nötigste mit und versteckt dies in einer innen liegenden Tasche.
Hoffentlich habe ich Euch nicht gelangweilt, Auf Frage gehe ich gerne ein.
Ein Berliner, Dieter
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