MaMe hat geschrieben: 14.01.2024 23:16
Ich glaub auch, dass weder BSM noch Remontowa oder gar Phoenix definitiv WUSSTEN, wann das Schiff fertig wird, da es sich um so ein hochkomplexes Unterfangen handelt. Aber dann muss eben das kommuniziert werden und nicht "am 02.01. macht sich die Amera auf den Weg nach Kapstadt" oder "der Tausch findet auf jeden Fall auf den Seychellen statt". Beides hat sich als falsch herausgestellt und ich verstehe den Unmut der Gäste gegenüber der Kommunikationsstrategie von Phoenix und kann es nachvollziehen, wenn sie dem nächsten Versprechen keinen Glauben mehr schenken.
Liebe Martina,
wir sind da genau der gleichen Ansicht, denn das führt ja zum Dilemma, von dem Gerd geschrieben hat:
Hätte Phoenix vor 1 Jahr, als der damals aktuelle Katalog herauskam geschrieben: "Die Maßnahmen sind sehr komplex, keiner weiss ob's pünktlich klappen wird" dann hätte niemand gebucht. Also ging man davon aus, dass es klappen wird. Was sonst.
Keinesfalls jedoch wäre es - wie Du schreibst - vor einem Jahr möglich gewesen zu Schlußfolgern, dass es wahrscheinlich länger dauern wird. Damals waren die Maßnahmen in Planung, niemand hätte eine Wahrscheinlichkeit zu Verzögerungen auch nur schätzen können. Aber - jeder der will - hätte bei Kommunikation des Werftaufenthaltes erkennen können, dass zum allgemeinen Risiko, ein zusätzliches Risiko dazu kommt. Wie groß auch immer das sein mag. Jeder Mensch ist im Umgang damit anders: "Wird schon klappen", "o.k. dann fällt die Reise eben aus", "mal sehen, was Phoenix dann macht", "dann müssen die aber heftig bluten" sind total unterschiedliche Einstellungen, die die Kunden beim Buchen dann hätten haben können. Es wird sicherlich noch weitere geben. Es hätte dann jeder Buchungswillige, die Chance gehabt auf seine persönliche Art damit umzugen. So wußte aber keiner irgendetwas davon.
Um es mal auf einen ganz einfachen Nenner zu bringen: Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn geplante und zwingende Werftaufenthalte von Phoenix aktiv kommuniziert würden. Nicht zur Rechtfertigung für Auswirkungen, sondern zur besseren Qualität der persönlichen Buchungsentscheidung.
Doch jetzt sind wir wieder beim Dilemma von dem Gerd schrieb: Würde Phoenix dies aktiv kommunizieren, können sicherlich die Marketing-Fachleute bei den Reisen vor- und nach einem Werftaufenthalt ein um X% niedrigere Buchung als erwartet feststellen. Phoenix ist ein Wirtschaftunternehmen!
Auffällig in dem Zusammenhang ist auch, dass - die aktuelle Phoenix-Planung geht ja bis Anfang 2026 - nur bei Amadea in Zukunft Werftaufenthalte durch nicht belegte Zeiten erkennbar sind. Leider bin ich gescheitert, bei meiner Recherche welche Klassen-Fristen im Bahamas-Register für Kreuzfahrschiffe bestehen. Doch über 2 Jahre ohne Klasse-Arbeiten, kann ich mir nicht vorstellen. Also ist ein erneut mögliches Risiko erneut wieder nicht im Vorfeld festzustellen. Einen Anruf bei Phoenix schenke ich mir, die Antwort wird lauten: "Da haben wir von der Reederei noch keine Informationen". Wir werden auch in Zukunft mit "Überraschungen " leben müssen.
Klar ist das unzufrieden stellend. Aber eben KEIN Vorwurf der scheibchen-weisen Information, sondern "Jammern auf hohen Niveau" (welcher Reiseveranstalter sonst ist da so transparent) UND die Weltreise findet ja statt, mit sehr viel Mehrleistungen von sehr vielen Menschen.
Es dürfte Weihnachtsurlaub von viel mehr Menschen als man so ahnt, drauf gegangen sein: Nicht nur in der Werft, bei Zulieferbetrieben, sondern bei allen Beteiligten: In Danzig probt auf Amera die eine Crew die neuen Abläufe (siehe Photos), während eine zweite nötige Crew an Bord der Celestyal Journey ist und dort "deutsche Mentalität" produziert (siehe u.a. Morr-Interview). In Konsequenz mußten dann wieder andere Leute an Bord anderer Schiffe länger arbeiten usw. usw. Und wofür das Ganze: Dass dann trotzdem wieder gemeckert wird. Ja ich reihe mich auch bei den Kritikern ein, doch wir sollten das "Hut ab" vor den Leistungen aller Beteiligten nicht ganz aus den Augen verlieren. Von der Mehrkosten die Phoenix durch die zusätzliche Celestyal-Charter hat, gar nicht zu reden.
Ich wünsche jedenfalls allen Mitarbeitern, die hier Mehrarbeit geleistet haben, dass der ausgefallene Urlaub, dann 2024 nachgeholt werden kann. Phantastische Leistung, sowohl an Bord der Amera - man kann das auf den Photos sehen - wie auch an Bord der Celestyal UND auf den anderen Schiffen, die diese Crew-Verschieberei erst möglich gemacht hat.
Schöne Grüße
Seekater