Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
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Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Im Folgenden möchte ich von meiner Reise auf der MS Amsterdam rund um Südamerika vom 13. Februar bis 1. März 2009 berichten.
Kurz gesagt war es eine sehr schöne Reise mit grandiosen Naturerlebnissen, vielfältigen Häfen und bereichernden menschlichen Begegnungen. Die Eindrücke von HAL und Schiff sind gemischt.
Fragen und Anmerkungen sind herzlich willkommen.
(Wie ich inzwischen festgestellt habe, wird der Bericht immer länger, deshalb veröffentliche ich schon mal den ersten Teil, der sich mit Vorbereitung, Anreise und dem ersten Tag beschäftigt. Ein zweiter Teil über das Schiff ist fast fertig und folgt bald, und dann gibt es jau auch noch Speisen, Service, Häfen, Unterhaltung ….)
Buchung und Vorabinformationen
Die Reise wurde von mir erst gut eine Woche vor Beginn gebucht, nachdem ich das Angebot im Internet gesehen hatte. Leider war der mir berechnete Preis für Einzelbelegung mehr als doppelt so hoch wie der beworbene Preis bei Doppelbelegung. Die horrenden Steuern und Gebühren, die weit über das in Internet und Katalog genannte Maß hinausgingen, blieben unerklärt. Ebenso unerfreulich war es, daß eine Kreditkartenzahlung nicht akzeptiert wurde. Statt dessen mußte ich die Summe überweisen und den Überweisungsbeleg vom Reisebüro an Unlimited Cruises, die deutsche Vertretung für Holland America, faxen lassen.
Positiverweise sehr schnell allerdings erhielt ich dann die Reisebestätigung und die Reiseunterlagen, letztere in einer kleinen blauen Plastiktasche.
Anreise
Am 12. Februar flog ich über Paris mit der Air France nach Rio de Janeiro. Ein Aufenthalt von ca. fünf Stunden in Paris war etwas lang, aber von mir selbst gewählt, da die Alternative eine sehr knappe Umsteigezeit von gut einer Stunde gewesen wäre. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Ein gutes französisches Essen und das Treffen mit einem Pariser Freund verkürzten die Wartezeit auf das Angenehmste. Auf Langstreckenflügen bietet Air France einen guten Service mit Champagner, Menü-, Wein- und Digestiv-Wahl, Schlafbrille etc. (Viel besser als etwa die amerikanischen Gesellschaften.)
Die frühe Ankunft von 7.30 h bereitete mir zunächst etwas Sorge, da der Check-In am Hafen erst, nach inkonsistenten Angaben in Internet und Unterlagen, um 11.00, 11.30 oder auch erst 15.00 Uhr beginnen sollte, und ich ungern einige Stunden mit Gepäck alleine in Rio de Janeiro am Hafen stehen wollte …
Somit waren mir die dann eingetretenen langen Verzögerungen am Flughafen, die andere Reisende gestört haben mögen, sehr recht: Fast eine Stunde benötigte ich um die Paßkontrolle hinter mir zulassen. Dabei ist die Einreise für Deutsche in sofern einfacher als beispielsweise für Amerikaner, als daß wir im Gegensatz zu diesen aufgrund des Reziprozitätsgesetztes kein Visum benötigen. Das Gepäck war längst noch nicht komplett ausgeladen, nach einer Weile kam mein erster Koffer, dann lange Nichts, die Dame bei der Gepäckermittlung kündigte noch weitere Koffer an, schließlich kamen wieder welche, mein zweiter nicht, irgendwann gaben auch die letzten Fluggäste auf und stellten sich wieder in die Schlange vor der Gepäckermittlung, und ich erfreute mich an dem Gedanken, eine sechzehntägige Kreuzfahrt mit nur halben Gepäck antreten zu müssen. (Darüber sollte man sich vielleicht wirklich freuen, denn auf dem Schiff mußte eine Gruppe von 38 Personen feststellen, daß sie kein Gepäck mehr hatten: Diese Gäste waren mit HAL im Vorprogramm zu den Iguazu-Fällen gereist und hatten Ihr Gepäck im Hotel in Rio geschlossen zum Transport auf das Schiff abgegeben. Leider fand dieser Transport nicht statt. Stattdessen wurde mindestens ein Teil des Gepäcks von heute wohl ehemaligen Hotelangestellten an sich genommen …)
Ich hatte jedoch Glück: Ein gestrenger Herr trat an die Warteschlange heran mit einer Liste von Passagieren, deren Gepäck vom Zoll konfisziert worden war. Gerne machte ich den Umweg über die Zollstation und ließ die Beamten kontrollieren und keine der vermuteten Lebensmittel finden.
Gleich hinter dem Zoll wartetet eine Reihe von aufgeregt rufenden Frauen auf den Fluggast und bietet vorbezahlte Taxifahrten an. Dann sehr schnell saß ich im Taxi, fuhr vorbei an einigen den ärmeren Gegenden Rios und erreichte gegen kurz nach 10.00 Uhr das Kreuzfahrt Terminal. Der Zeitpunkt war geradezu perfekt. Ich konnte mein Gepäck direkt abgeben und zum Haupteingang gehen, wo bereits genau ein Ehepaar vor mir, vor allem aber eine kleine Gruppe von HAL Angestellten wartete. Nach wenigen Minuten war die Gruppe der Passagiere auf acht oder neun angewachsen und wir wurden in das Gebäude gelassen, wo uns gesagt wurde, der Check-In begönne um 11. Tatsächlich wurden wir aber schon wenig später abgefertigt und konnten noch vor 11 das Schiff betreten.
Erste Schritte
Nach dem obligatorischen Foto ging es auf das Schiff, wo ich freundlich begrüßt wurde und mir ein Steward das Handgepäck abnahm. Allerdings führte er mich nicht auf meine Kabine sondern in das Lidorestaurant, wo ich essen und warten sollte.
An diesem Punkt beginnen dann auch die Vergleiche mit meiner bevorzugten Gesellschaft Cunard und dem Schiff, mit dem ich am häufigsten gereist bin, der Queen Elizabeth 2. Dort wurde man gleich auf die Kabine geführt. Das erste Büffet im Lido auf der Amsterdam war vielfältiger als auf der QE2, wobei beide Salate, Sandwiches, warme Speisen und Desserts enthielten, dafür gab es auf der QE2 einige höherwertige Speisen wie Schalentiere. Ein positives Detail auf der MS Amsterdam war das Besteck mit Stoffserviette an jedem Platz, während auf der QE2 der Getränkeservice auch für Wasser, Tee etc. angenehm war, die man sich hier selber holen mußte. Sehr schön ist die Möglichkeit im hinteren Bereich des Schiffes am Pool draußen zu essen; problematisch ist dabei mit Tablett, daß nur eine von zwei hintereinander liegenden Doppeltüren automatisch öffnet. Nun, glücklicherweise gab es überhaupt Tabletts, denn leider ist HAL dabei, Tabletts im Lido abzuschaffen. Amerikanische Foren sind voll der Beschwerden hierüber und mir ist es auch ein Rätsel, wie das funktionieren soll.
Einige Passagiere waren wohl auf eine längere Wartezeit vor dem Kabinenbezug eingestellt und hatten sich leichtere oder gar Badebekleidung im Handgepäck mitgenommen. Allerdings war das Wetter so gar nicht wie man sich einen Sommertag in Brasilien vorstellt, zwar warm, aber grau in grau, diesig und wolkenverhangen.
Ich nutzte die Zeit auf dem zunächst fast menschenleeren Schiff, um mir die öffentlichen Räume ungestört und im quasi unangetasteten Zustand anzuschauen. Dabei hatte ich den Gedanken, daß dies wohl der letzte Zeitpunkt sei, die Räume so zu sehen, doch wie ich später feststellen mußte, waren die Bars und Lounges auch während der Reise erstaunlich oder auch erschreckend häufig menschenleer. Ob sich damit meine Befürchtung bestätigt, daß eine höhere Anzahl von Balkonkabinen zu einem abnehmenden sozialen Leben auf den Schiffen führt?
Am frühen Nachmittag wurde schließlich der Zugang zu den Kabinen erlaubt, um 16.15 Uhr fand die Rettungsübung auf dem Promenadendeck statt. Meine Zuversicht in das Funktionieren des Rettungsprozesses wird ein wenig dadurch getrübt, daß ich am Folgetag einen Brief erhielt, ich müsse zu einer gesonderten Rettungsübung kommen, da ich ja an der eigentlichen nicht teilgenommen hätte … Ein kleiner Hinweis am Front Office führte zwar zur Rücknahme, aber zu keiner Entschuldigung , und was heißt das für die Zuverlässigkeit des Roll Calls?
Um 17.00 Uhr war die erste Messe an Bord, anschließend konnte ich vom Außendeck die Fahrt vorbei an Rio de Janeiro, ihren Bergen und ihren berühmten Stränden genießen, wobei der Nebel z.B. den Corcovado verhüllte. Leider fand keine Sailaway / Abschieds / wie auch immer genannte Party statt, auch nicht in den folgenden Häfen. Dies ist etwas, das ich bei Cunard immer sehr schön fand. Dort versammelt sich ein großer Teil der Passagiere mit Champagner auf den Außendecks, hier waren es wenige Versprengte. Service war kaum existent.
Kurz gesagt war es eine sehr schöne Reise mit grandiosen Naturerlebnissen, vielfältigen Häfen und bereichernden menschlichen Begegnungen. Die Eindrücke von HAL und Schiff sind gemischt.
Fragen und Anmerkungen sind herzlich willkommen.
(Wie ich inzwischen festgestellt habe, wird der Bericht immer länger, deshalb veröffentliche ich schon mal den ersten Teil, der sich mit Vorbereitung, Anreise und dem ersten Tag beschäftigt. Ein zweiter Teil über das Schiff ist fast fertig und folgt bald, und dann gibt es jau auch noch Speisen, Service, Häfen, Unterhaltung ….)
Buchung und Vorabinformationen
Die Reise wurde von mir erst gut eine Woche vor Beginn gebucht, nachdem ich das Angebot im Internet gesehen hatte. Leider war der mir berechnete Preis für Einzelbelegung mehr als doppelt so hoch wie der beworbene Preis bei Doppelbelegung. Die horrenden Steuern und Gebühren, die weit über das in Internet und Katalog genannte Maß hinausgingen, blieben unerklärt. Ebenso unerfreulich war es, daß eine Kreditkartenzahlung nicht akzeptiert wurde. Statt dessen mußte ich die Summe überweisen und den Überweisungsbeleg vom Reisebüro an Unlimited Cruises, die deutsche Vertretung für Holland America, faxen lassen.
Positiverweise sehr schnell allerdings erhielt ich dann die Reisebestätigung und die Reiseunterlagen, letztere in einer kleinen blauen Plastiktasche.
Anreise
Am 12. Februar flog ich über Paris mit der Air France nach Rio de Janeiro. Ein Aufenthalt von ca. fünf Stunden in Paris war etwas lang, aber von mir selbst gewählt, da die Alternative eine sehr knappe Umsteigezeit von gut einer Stunde gewesen wäre. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Ein gutes französisches Essen und das Treffen mit einem Pariser Freund verkürzten die Wartezeit auf das Angenehmste. Auf Langstreckenflügen bietet Air France einen guten Service mit Champagner, Menü-, Wein- und Digestiv-Wahl, Schlafbrille etc. (Viel besser als etwa die amerikanischen Gesellschaften.)
Die frühe Ankunft von 7.30 h bereitete mir zunächst etwas Sorge, da der Check-In am Hafen erst, nach inkonsistenten Angaben in Internet und Unterlagen, um 11.00, 11.30 oder auch erst 15.00 Uhr beginnen sollte, und ich ungern einige Stunden mit Gepäck alleine in Rio de Janeiro am Hafen stehen wollte …
Somit waren mir die dann eingetretenen langen Verzögerungen am Flughafen, die andere Reisende gestört haben mögen, sehr recht: Fast eine Stunde benötigte ich um die Paßkontrolle hinter mir zulassen. Dabei ist die Einreise für Deutsche in sofern einfacher als beispielsweise für Amerikaner, als daß wir im Gegensatz zu diesen aufgrund des Reziprozitätsgesetztes kein Visum benötigen. Das Gepäck war längst noch nicht komplett ausgeladen, nach einer Weile kam mein erster Koffer, dann lange Nichts, die Dame bei der Gepäckermittlung kündigte noch weitere Koffer an, schließlich kamen wieder welche, mein zweiter nicht, irgendwann gaben auch die letzten Fluggäste auf und stellten sich wieder in die Schlange vor der Gepäckermittlung, und ich erfreute mich an dem Gedanken, eine sechzehntägige Kreuzfahrt mit nur halben Gepäck antreten zu müssen. (Darüber sollte man sich vielleicht wirklich freuen, denn auf dem Schiff mußte eine Gruppe von 38 Personen feststellen, daß sie kein Gepäck mehr hatten: Diese Gäste waren mit HAL im Vorprogramm zu den Iguazu-Fällen gereist und hatten Ihr Gepäck im Hotel in Rio geschlossen zum Transport auf das Schiff abgegeben. Leider fand dieser Transport nicht statt. Stattdessen wurde mindestens ein Teil des Gepäcks von heute wohl ehemaligen Hotelangestellten an sich genommen …)
Ich hatte jedoch Glück: Ein gestrenger Herr trat an die Warteschlange heran mit einer Liste von Passagieren, deren Gepäck vom Zoll konfisziert worden war. Gerne machte ich den Umweg über die Zollstation und ließ die Beamten kontrollieren und keine der vermuteten Lebensmittel finden.
Gleich hinter dem Zoll wartetet eine Reihe von aufgeregt rufenden Frauen auf den Fluggast und bietet vorbezahlte Taxifahrten an. Dann sehr schnell saß ich im Taxi, fuhr vorbei an einigen den ärmeren Gegenden Rios und erreichte gegen kurz nach 10.00 Uhr das Kreuzfahrt Terminal. Der Zeitpunkt war geradezu perfekt. Ich konnte mein Gepäck direkt abgeben und zum Haupteingang gehen, wo bereits genau ein Ehepaar vor mir, vor allem aber eine kleine Gruppe von HAL Angestellten wartete. Nach wenigen Minuten war die Gruppe der Passagiere auf acht oder neun angewachsen und wir wurden in das Gebäude gelassen, wo uns gesagt wurde, der Check-In begönne um 11. Tatsächlich wurden wir aber schon wenig später abgefertigt und konnten noch vor 11 das Schiff betreten.
Erste Schritte
Nach dem obligatorischen Foto ging es auf das Schiff, wo ich freundlich begrüßt wurde und mir ein Steward das Handgepäck abnahm. Allerdings führte er mich nicht auf meine Kabine sondern in das Lidorestaurant, wo ich essen und warten sollte.
An diesem Punkt beginnen dann auch die Vergleiche mit meiner bevorzugten Gesellschaft Cunard und dem Schiff, mit dem ich am häufigsten gereist bin, der Queen Elizabeth 2. Dort wurde man gleich auf die Kabine geführt. Das erste Büffet im Lido auf der Amsterdam war vielfältiger als auf der QE2, wobei beide Salate, Sandwiches, warme Speisen und Desserts enthielten, dafür gab es auf der QE2 einige höherwertige Speisen wie Schalentiere. Ein positives Detail auf der MS Amsterdam war das Besteck mit Stoffserviette an jedem Platz, während auf der QE2 der Getränkeservice auch für Wasser, Tee etc. angenehm war, die man sich hier selber holen mußte. Sehr schön ist die Möglichkeit im hinteren Bereich des Schiffes am Pool draußen zu essen; problematisch ist dabei mit Tablett, daß nur eine von zwei hintereinander liegenden Doppeltüren automatisch öffnet. Nun, glücklicherweise gab es überhaupt Tabletts, denn leider ist HAL dabei, Tabletts im Lido abzuschaffen. Amerikanische Foren sind voll der Beschwerden hierüber und mir ist es auch ein Rätsel, wie das funktionieren soll.
Einige Passagiere waren wohl auf eine längere Wartezeit vor dem Kabinenbezug eingestellt und hatten sich leichtere oder gar Badebekleidung im Handgepäck mitgenommen. Allerdings war das Wetter so gar nicht wie man sich einen Sommertag in Brasilien vorstellt, zwar warm, aber grau in grau, diesig und wolkenverhangen.
Ich nutzte die Zeit auf dem zunächst fast menschenleeren Schiff, um mir die öffentlichen Räume ungestört und im quasi unangetasteten Zustand anzuschauen. Dabei hatte ich den Gedanken, daß dies wohl der letzte Zeitpunkt sei, die Räume so zu sehen, doch wie ich später feststellen mußte, waren die Bars und Lounges auch während der Reise erstaunlich oder auch erschreckend häufig menschenleer. Ob sich damit meine Befürchtung bestätigt, daß eine höhere Anzahl von Balkonkabinen zu einem abnehmenden sozialen Leben auf den Schiffen führt?
Am frühen Nachmittag wurde schließlich der Zugang zu den Kabinen erlaubt, um 16.15 Uhr fand die Rettungsübung auf dem Promenadendeck statt. Meine Zuversicht in das Funktionieren des Rettungsprozesses wird ein wenig dadurch getrübt, daß ich am Folgetag einen Brief erhielt, ich müsse zu einer gesonderten Rettungsübung kommen, da ich ja an der eigentlichen nicht teilgenommen hätte … Ein kleiner Hinweis am Front Office führte zwar zur Rücknahme, aber zu keiner Entschuldigung , und was heißt das für die Zuverlässigkeit des Roll Calls?
Um 17.00 Uhr war die erste Messe an Bord, anschließend konnte ich vom Außendeck die Fahrt vorbei an Rio de Janeiro, ihren Bergen und ihren berühmten Stränden genießen, wobei der Nebel z.B. den Corcovado verhüllte. Leider fand keine Sailaway / Abschieds / wie auch immer genannte Party statt, auch nicht in den folgenden Häfen. Dies ist etwas, das ich bei Cunard immer sehr schön fand. Dort versammelt sich ein großer Teil der Passagiere mit Champagner auf den Außendecks, hier waren es wenige Versprengte. Service war kaum existent.
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Das Schiff
Die MS Amsterdam hat mit 61.000 BRT und 1.380 Passagieren noch eine, wie ich finde, recht angenehme Größe. Man trifft Menschen, mit denen man sich unterhalten hat, auch zufällig immer wieder. Die öffentlichen Räume sind so großzügig, daß man fast immer Platz findet und sich nur selten bedrängt fühlt. Auf den einen oder anderen Raum könnte ich verzichten, doch ist die Anzahl der Räume noch so überschaubar, daß man sich schnell orientieren und auch z.B. abends entspannt flanieren kann.
HAL-erfahrene Mitreisende meinten, die Atmosphäre und das soziale Leben seien weitaus besser als auf den größeren Schiffen, die leider auch von HAL forciert werden.
Sehr schön ist die Ausstattung mit vielen Kunstwerken, über einige von denen man bei einer ausleihbaren Audioführung mehr erfahren kann. Die moderneren Stücke sind zum Teil kitschig, aber es sind auch viele sehr schöne historische Stücke wie Gemälde, Stiche, Schiffsmodelle und Skulpturen darunter.
Bestimmender Grundton ist dunkles Holz, das eine elegante Atmosphäre verbreitet. Damit ähnelt die Amsterdam sogar teilweise der QE2, wenn dort wohl auch mehr echtes, massives Holz verarbeitet wurde. Dort wird der elegante Atmosphäre auch konsequenter eingehalten, während etwa die Sportsbar mitten auf dem hauptsächlich genutzten Deck der Amsterdam besser in den Eingangsbereich eines 2 Sterne Hotels passen würde. Überhaupt ist die Anordnung der Räume etwas labyrinthartig im Gegensatz zu der klaren Struktur der QE2.
Deck 1 - 3
Auf den drei unteren Decks befinden sich Kabinen und einige wenige Bordeinrichtungen wie das Hospital, einige Waschsalons und, auf Deck Drei, die unterste Ebene des Atriums. Dieses Atrium zieht sich über drei Decks hin und wird von einer astrologischen Uhr dominiert, um die viel Aufsehens gemacht wird, die mich aber nicht zu sehr beeindruckt hat.
Deck Drei ist das „Lower Promenade Deck“, auf dem sich tatsächlich die Außenpromenade befindet (und nicht auf dem Promenadendeck -> ?). Die erfreulicherweise ganz umlaufende Promenade ist wie überhaupt fast alle Außenflächen mit Teakholz gedeckt, hölzerne Liegen mit dicken blauen Kissen (wenn aufgelegt) laden zum Verweilen ein. Am Vormittag wurde je nach Wetter mal eine Suppe, mal ein Tee, mal ein kaltes Getränk gereicht, ansonsten gab es hier keinen Service. Joggen war verboten, aber manch ein Passagier nutzte die Gelegenheit zum „Walken“. Auch war hier die windgeschützte Alternative, um beim Kreuzen um Kap Horn oder in den Fjorden die vorbeiziehende Landschaft zu betrachten.
Völlig dem Wind ausgesetzt, dafür aber um so spektakulärere Ausblicke ermöglichend, war der Bugbereich, der von Deck drei aus zugänglich ist und immer geöffnet wurde, wenn es viel zu sehen gab. Es hat schon etwas, wenn man z.B. ganz vorne steht, während sich das Schiff langsam durch ein Eisfeld schiebt.
Auch diese Decks mit den preiwerteren Kabinen sind insbesondere in den Fahrstuhl- und Treppenbereichen mit orginalen Kunstwerken und Erinnerungstafeln diverser Hafenstädte ausgestattet. Die Gänge sind in sehr hellen Tönen gehalten, die Aufgangsbereiche wieder in warmen, dunklen Holztönen.
Deck 4 und 5 – Promenade Deck und Upper Promenade Deck
Dies sind die beiden Decks, auf denen sich die meisten öffentlichen Räume befinden. Wie bei vielen modernen Schiffen befindet sich im Bugbereich das zweistöckige Theater, im Heckbereich das zweistöckige Restaurant.
Die Dekoration der Queen’s Lounge mit großen lampentragenden Statuen ist etwas kitschig, das Mobiliar hingegen recht schön. Es handelt sich nicht um eine Theaterbestuhlung, in der man als Besucher fast zum Aushalten gezwungen wird, sondern tatsächlich, zumindest im unteren Bereich, um eine Loungebestuhlung mit Sofas, Einzelsesseln und Tischen. Die Bezüge in Rot und Gold wirken gefällig. Hier fanden die Shows, viele Vorträge, die Messe an Aschermittwoch und weitere Großveranstaltungen statt.
Es schließen sich auf Deck 4 die Photogallerie, der Atriumbereich mit der Reception und dem Ausflugsschalter sowie die „Winetasting Bar“, das Wajang Theater und der Pinnacle Grill an. Ein direkter Zugang zur unteren Ebene des Restaurants ist nicht möglich, man muß den Zugang über ein anderes Deck suchen.
Die Winetasting Bar besteht aus wenig mehr als einigen Regalen mit Weinflaschen. Ihr Sinn erschloß sich mir nicht.
Das Wajang Theater ist ein mit 200 – 300 Sitzen theaterbestuhlter (aber mit sehr bequemen Sesseln) Vielzweckraum, der den Rahmen für Gottesdienste ebenso bot wie für Kinovorführungen. Der zweite Name „Culinary Arts Center“ verrät eine weitere Nutzung: Ansonsten hinter einem Vorhang verborgen, befindet sich hier eine offene Showküche, in der immer wieder Gerichte vor Publikum gekocht wurden.
Der Pinnacle Grill ist das Zuzahlungsrestaurant der MS Amsterdam ($10 Lunch, $20 Dinner). Das Design mit üppig geschwungenen goldenen Rahmen und ähnlichen soll wohl die besondere Werthaltigkeit dieses Angebots unterstreichen, ist nach meiner Einsicht jedoch nicht so richtig geschmackvoll, sondern einfach zu viel.
Ganz generell ist das vielleicht mein Eindruck vom Schiff: Insgesamt elegant, aber immer wieder gebrochen, mal in zu einfach, mal in protzig – kitschig. Schade, weil doch einige andere Räume eine sehr angenehme „understated“ Eleganz ausstrahlen.
Über die Geschäfte und das Casino auf Deck 5 lohnen nicht viele Worte, das Angebot dürfte dem vieler Schiffe ähneln. Positiv ist allerdings die Anordnung dieser Räume: Man muß sie nicht passieren, sie nehmen nicht die volle Schiffsbreite ein, und es gibt überall die Möglichkeit, vorbeizugehen.
Die Ocean Bar im Atriumbereich dieses Decks ist der Raum, in dem an jedem Abend Tanzmusik gespielt wurde. Ausgestattet mit hellem Holz und von gelb-beigen und blauen Farben dominiert ist der Raum sehr gefällig, aber schlicht und ergreifend zu klein.
Zu klein in zweierlei Hinsicht: Dies war wohl die einzige Bar, in der zu den Hauptzeiten, etwa nach der zweiten Show, kein Platz zu bekommen war, und die Tanzfläche bot Raum für vielleicht zehn Paare. Da vermißt man schon die Ballsäle auf den Cunardschiffen.
So ein Festsaal wie der Queen’s Room auf der QE2 oder der Ballroom auf der Vistafjord fehlt nicht nur beim Tanz, sondern auch z.B. beim Tee (auf der Amsterdam im Restaurant) oder für einen Kapitänsempfang.
Die wie erwähnt wenig ansprechende Sportsbar befindet sich leider mitten auf dem Schiff und kein Weg führt an ihr vorbei.
Die anschließenden sehr kleinen, ineinander übergehenden Amstelcafe und Rembrandt Lounge sind wohl von den siebziger Jahren inspiriert und boten am Abend Pianomusik, mal zum zuhören, mal zum mitsingen.
Das Explorationscafe ist Bibliothek, Internetcafe und Spieleraum in einem. Bequeme Liegesessel vor den Panoramafenstern sind beliebte Aussichts- und Ruhepunkte. Die Buchauswahl ist recht groß (ja, nicht so groß wie bei Cunard, aber absolut in Ordnung), wobei das deutsche Angebot naturgemäß recht klein ist. Der ganze Raum ist großzügig und dabei behaglich. Nur für die Internetanwendungen wünschte man sich etwas mehr Privatsphäre.
Völlig deplaziert, nach meiner Meinung, ist die Fastfoodketten-gleiche Kaffeetheke, an der man Kaffee im Becher kaufen kann. Ich weiß, in Zeiten, da auf anderen Schiffen auch Jonny Rocket und so weiter angeboten werden, muß man vielleicht schon dankbar sein, aber weder möchte ich Kaffee aus dem Becher, noch möchte ich dafür bezahlen, noch finde ich den Anblick eines wie bei McDonalds aussehenden Angestellten, von Preistafeln wie im Imbiß oder der benutzten Utensilien schön oder auch nur in die elegante Bibliotheksatmosphäre passend.
Sehr geschmackvoll hingegen ist die Explorer’s Lounge, wieder mit viel Holz und in warmen Farben. Eine Seite wird von einem großen, neuen, aber traditionell gemalten Gemälde mit Segelschiffen und Hafenszenen dominiert. Hier spielte abends ein Trio klassische Musik.
Eine kleine Tanzfläche ist kunstvoll aus verschieden-farbenem Marmor zusammengesetzt. In der Mitte des Raumes wurde ein Angebot von Cognac etc. und Pralinen präsentiert. Letzteres wurde dann auch von manch einem Passagier regelmäßig nach dem Dinner aufgesucht.
Gemütliche Sitzgruppen und große Fenster laden in dieser freundlichen Lounge auch tagsüber zum Verweilen ein.
Die zwei Geschosse des La Fontaine Dinning Room werden mit geschwungen Treppen mit Messinggeländer verbunden. Dunkle Holzstühle mit hellerem Bezug, immer in tadellosem Weiß gedeckte Tische und einige Akzente, die wohl an Art Deco erinnern sollen, runden das Erscheinungsbild ab.
Die Treppen sind leider nutzlos, da zur offenen Sitzung morgens und mittags jeweils nur eine Etage geöffnet war und am Abend die Zugänge getrennt für die offene Sitzung unten und die traditionelle Sitzung oben getrennt waren. Es gibt eine große Anzahl von Tischen aller Größenordnungen, vom Zweier- bis zum Achtertisch.
An formalen Abenden wurden die Stühle zusätzlich in weiße Hussen gehüllt und die Tischdekoration durch Kerzen ergänzt. Hervorragend waren die Ausblicksmöglichkeiten sowohl an beiden Seiten wie durch das große, vollverglaste Heck.
Deck 6 und 7
Diese Decks werden fast ausschließlich von Balkonkabinen und Suiten eingenommen. Ganz wichtig ist aber natürlich die Brücke auf Deck 7. Auf Deck 6 befindet sich ganz vorne ein offenes Deck, dessen Zugang allerdings etwas verborgen ist. Kennt man einmal die richtige Tür (Steuerbord, ganz vorne) ist dies ein weiterer guter Platz zur Beobachtung, sei es am Tage oder des Nachts, wenn die Sterne von hier, der vielleicht dunkelsten, öffentlich zugänglichen Stelle, in einmaliger Klarheit zusehen sind.
Deck 8 – Lidodeck
Der Name des Decks verrät schon einiges, ganz vorne aber kann man sich um seine Schönheit bemühen und viel Geld ausgeben – in Spa, Beauty Salon und Fitneß Center.
Der mittlere Bereich wird vom Lidopool und zwei Whirlpools eingenommen, umgeben von Liegen und Tischen, je nach Wetter mit geöffnetem oder geschlossenem Dach. Der Geruch nach Badeanstalt war deutlich zu bemerken, große Bärenskulpturen verschönern das Aussehen.
Das folgende Lido Restaurant ist quasi spiegelbildlich in einen Steuerbord- und einen Backbordbereich aufgeteilt. Auf jeder Seite, wenn denn beide geöffnet, gibt es eine Schlange. Abends werden die Tische mit Tischdecken gedeckt.
Am Heck schließlich gibt es einige Tische, eine Bar, viele Liegen und ein weiteres Schwimmbecken, den „Sea View Pool“. Diesen Bereich lobe ich sehr und habe ich gerne aufgesucht. Persönlich kann ich mit den Pools und Liegen im mittleren Bereich von Schiffen nichts anfangen. Sie sind mir viel zu weit weg vom Erleben der Seereise mit Meeresgeräuschen, Wind, frischer Luft und ungehindertem Blick auf Meer und Himmel. All dies ist im Heckbereich der MS Amsterdam möglich. Glücklicherweise ist auch die Reling eine echte Reling aus Stahlstangen und nicht eine dieser Glaswände, die die ungetrübte Sicht auf das Wasser unmöglich machen.
Zu jeder Zeit konnte ich hier auch eine Liege finden, oder auch im Heckbereich des darüberliegenden Sportdecks, der ebenso ungehinderten Blick bot. Badetücher standen in ausreichender Anzahl ebenso zur Verfügung wie Wolldecken an den Tagen, da wir uns in kälteren Regionen befanden. Der Teakboden vervollständigt das Ambiente.
Deck 9 und 10
Deck 9, Sports Deck, verdankt seinen Namen Basketballfeld, Tennisplatz und Shuffleboardfeldern, der größte Teil des Decks ist jedoch schlicht und ergreifend das Glasdach des Lidopools. Am Heck befinden sich die Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, ergänzt ein Deck ganz oben durch den Deckbereich nur für diese Gäste mit Wasserfall und Palmen.
Ganz vorne auf Deck aber befindet sich ein sehr beliebter Raum: das Crow’s Nest, eine Bar, die tagsüber einen Panoramablick erlaubt und abends bzw. nachts am längsten geöffnet ist. In verschiedene, aber fließend ineinander übergehende Bereiche aufgeteilt bietet der Raum viel Platz, eine ordentliche Tanzfläche und weitere Details wie etwa einen Monitor, auf dem das Radarbild verfolgt werden kann.
Leider spielte die angepriesene Band nicht an allen Abenden und wenn, dann zeitlich nur sehr eingeschränkt. Selbst der DJ war oft nicht aktiv, sondern es lief eine Dauerschleife.
Dennoch konnte man hier, nette Gesellschaft vorrausgesetzt, den Abend angenehm ausklingen lassen.
Die MS Amsterdam hat mit 61.000 BRT und 1.380 Passagieren noch eine, wie ich finde, recht angenehme Größe. Man trifft Menschen, mit denen man sich unterhalten hat, auch zufällig immer wieder. Die öffentlichen Räume sind so großzügig, daß man fast immer Platz findet und sich nur selten bedrängt fühlt. Auf den einen oder anderen Raum könnte ich verzichten, doch ist die Anzahl der Räume noch so überschaubar, daß man sich schnell orientieren und auch z.B. abends entspannt flanieren kann.
HAL-erfahrene Mitreisende meinten, die Atmosphäre und das soziale Leben seien weitaus besser als auf den größeren Schiffen, die leider auch von HAL forciert werden.
Sehr schön ist die Ausstattung mit vielen Kunstwerken, über einige von denen man bei einer ausleihbaren Audioführung mehr erfahren kann. Die moderneren Stücke sind zum Teil kitschig, aber es sind auch viele sehr schöne historische Stücke wie Gemälde, Stiche, Schiffsmodelle und Skulpturen darunter.
Bestimmender Grundton ist dunkles Holz, das eine elegante Atmosphäre verbreitet. Damit ähnelt die Amsterdam sogar teilweise der QE2, wenn dort wohl auch mehr echtes, massives Holz verarbeitet wurde. Dort wird der elegante Atmosphäre auch konsequenter eingehalten, während etwa die Sportsbar mitten auf dem hauptsächlich genutzten Deck der Amsterdam besser in den Eingangsbereich eines 2 Sterne Hotels passen würde. Überhaupt ist die Anordnung der Räume etwas labyrinthartig im Gegensatz zu der klaren Struktur der QE2.
Deck 1 - 3
Auf den drei unteren Decks befinden sich Kabinen und einige wenige Bordeinrichtungen wie das Hospital, einige Waschsalons und, auf Deck Drei, die unterste Ebene des Atriums. Dieses Atrium zieht sich über drei Decks hin und wird von einer astrologischen Uhr dominiert, um die viel Aufsehens gemacht wird, die mich aber nicht zu sehr beeindruckt hat.
Deck Drei ist das „Lower Promenade Deck“, auf dem sich tatsächlich die Außenpromenade befindet (und nicht auf dem Promenadendeck -> ?). Die erfreulicherweise ganz umlaufende Promenade ist wie überhaupt fast alle Außenflächen mit Teakholz gedeckt, hölzerne Liegen mit dicken blauen Kissen (wenn aufgelegt) laden zum Verweilen ein. Am Vormittag wurde je nach Wetter mal eine Suppe, mal ein Tee, mal ein kaltes Getränk gereicht, ansonsten gab es hier keinen Service. Joggen war verboten, aber manch ein Passagier nutzte die Gelegenheit zum „Walken“. Auch war hier die windgeschützte Alternative, um beim Kreuzen um Kap Horn oder in den Fjorden die vorbeiziehende Landschaft zu betrachten.
Völlig dem Wind ausgesetzt, dafür aber um so spektakulärere Ausblicke ermöglichend, war der Bugbereich, der von Deck drei aus zugänglich ist und immer geöffnet wurde, wenn es viel zu sehen gab. Es hat schon etwas, wenn man z.B. ganz vorne steht, während sich das Schiff langsam durch ein Eisfeld schiebt.
Auch diese Decks mit den preiwerteren Kabinen sind insbesondere in den Fahrstuhl- und Treppenbereichen mit orginalen Kunstwerken und Erinnerungstafeln diverser Hafenstädte ausgestattet. Die Gänge sind in sehr hellen Tönen gehalten, die Aufgangsbereiche wieder in warmen, dunklen Holztönen.
Deck 4 und 5 – Promenade Deck und Upper Promenade Deck
Dies sind die beiden Decks, auf denen sich die meisten öffentlichen Räume befinden. Wie bei vielen modernen Schiffen befindet sich im Bugbereich das zweistöckige Theater, im Heckbereich das zweistöckige Restaurant.
Die Dekoration der Queen’s Lounge mit großen lampentragenden Statuen ist etwas kitschig, das Mobiliar hingegen recht schön. Es handelt sich nicht um eine Theaterbestuhlung, in der man als Besucher fast zum Aushalten gezwungen wird, sondern tatsächlich, zumindest im unteren Bereich, um eine Loungebestuhlung mit Sofas, Einzelsesseln und Tischen. Die Bezüge in Rot und Gold wirken gefällig. Hier fanden die Shows, viele Vorträge, die Messe an Aschermittwoch und weitere Großveranstaltungen statt.
Es schließen sich auf Deck 4 die Photogallerie, der Atriumbereich mit der Reception und dem Ausflugsschalter sowie die „Winetasting Bar“, das Wajang Theater und der Pinnacle Grill an. Ein direkter Zugang zur unteren Ebene des Restaurants ist nicht möglich, man muß den Zugang über ein anderes Deck suchen.
Die Winetasting Bar besteht aus wenig mehr als einigen Regalen mit Weinflaschen. Ihr Sinn erschloß sich mir nicht.
Das Wajang Theater ist ein mit 200 – 300 Sitzen theaterbestuhlter (aber mit sehr bequemen Sesseln) Vielzweckraum, der den Rahmen für Gottesdienste ebenso bot wie für Kinovorführungen. Der zweite Name „Culinary Arts Center“ verrät eine weitere Nutzung: Ansonsten hinter einem Vorhang verborgen, befindet sich hier eine offene Showküche, in der immer wieder Gerichte vor Publikum gekocht wurden.
Der Pinnacle Grill ist das Zuzahlungsrestaurant der MS Amsterdam ($10 Lunch, $20 Dinner). Das Design mit üppig geschwungenen goldenen Rahmen und ähnlichen soll wohl die besondere Werthaltigkeit dieses Angebots unterstreichen, ist nach meiner Einsicht jedoch nicht so richtig geschmackvoll, sondern einfach zu viel.
Ganz generell ist das vielleicht mein Eindruck vom Schiff: Insgesamt elegant, aber immer wieder gebrochen, mal in zu einfach, mal in protzig – kitschig. Schade, weil doch einige andere Räume eine sehr angenehme „understated“ Eleganz ausstrahlen.
Über die Geschäfte und das Casino auf Deck 5 lohnen nicht viele Worte, das Angebot dürfte dem vieler Schiffe ähneln. Positiv ist allerdings die Anordnung dieser Räume: Man muß sie nicht passieren, sie nehmen nicht die volle Schiffsbreite ein, und es gibt überall die Möglichkeit, vorbeizugehen.
Die Ocean Bar im Atriumbereich dieses Decks ist der Raum, in dem an jedem Abend Tanzmusik gespielt wurde. Ausgestattet mit hellem Holz und von gelb-beigen und blauen Farben dominiert ist der Raum sehr gefällig, aber schlicht und ergreifend zu klein.
Zu klein in zweierlei Hinsicht: Dies war wohl die einzige Bar, in der zu den Hauptzeiten, etwa nach der zweiten Show, kein Platz zu bekommen war, und die Tanzfläche bot Raum für vielleicht zehn Paare. Da vermißt man schon die Ballsäle auf den Cunardschiffen.
So ein Festsaal wie der Queen’s Room auf der QE2 oder der Ballroom auf der Vistafjord fehlt nicht nur beim Tanz, sondern auch z.B. beim Tee (auf der Amsterdam im Restaurant) oder für einen Kapitänsempfang.
Die wie erwähnt wenig ansprechende Sportsbar befindet sich leider mitten auf dem Schiff und kein Weg führt an ihr vorbei.
Die anschließenden sehr kleinen, ineinander übergehenden Amstelcafe und Rembrandt Lounge sind wohl von den siebziger Jahren inspiriert und boten am Abend Pianomusik, mal zum zuhören, mal zum mitsingen.
Das Explorationscafe ist Bibliothek, Internetcafe und Spieleraum in einem. Bequeme Liegesessel vor den Panoramafenstern sind beliebte Aussichts- und Ruhepunkte. Die Buchauswahl ist recht groß (ja, nicht so groß wie bei Cunard, aber absolut in Ordnung), wobei das deutsche Angebot naturgemäß recht klein ist. Der ganze Raum ist großzügig und dabei behaglich. Nur für die Internetanwendungen wünschte man sich etwas mehr Privatsphäre.
Völlig deplaziert, nach meiner Meinung, ist die Fastfoodketten-gleiche Kaffeetheke, an der man Kaffee im Becher kaufen kann. Ich weiß, in Zeiten, da auf anderen Schiffen auch Jonny Rocket und so weiter angeboten werden, muß man vielleicht schon dankbar sein, aber weder möchte ich Kaffee aus dem Becher, noch möchte ich dafür bezahlen, noch finde ich den Anblick eines wie bei McDonalds aussehenden Angestellten, von Preistafeln wie im Imbiß oder der benutzten Utensilien schön oder auch nur in die elegante Bibliotheksatmosphäre passend.
Sehr geschmackvoll hingegen ist die Explorer’s Lounge, wieder mit viel Holz und in warmen Farben. Eine Seite wird von einem großen, neuen, aber traditionell gemalten Gemälde mit Segelschiffen und Hafenszenen dominiert. Hier spielte abends ein Trio klassische Musik.
Eine kleine Tanzfläche ist kunstvoll aus verschieden-farbenem Marmor zusammengesetzt. In der Mitte des Raumes wurde ein Angebot von Cognac etc. und Pralinen präsentiert. Letzteres wurde dann auch von manch einem Passagier regelmäßig nach dem Dinner aufgesucht.
Gemütliche Sitzgruppen und große Fenster laden in dieser freundlichen Lounge auch tagsüber zum Verweilen ein.
Die zwei Geschosse des La Fontaine Dinning Room werden mit geschwungen Treppen mit Messinggeländer verbunden. Dunkle Holzstühle mit hellerem Bezug, immer in tadellosem Weiß gedeckte Tische und einige Akzente, die wohl an Art Deco erinnern sollen, runden das Erscheinungsbild ab.
Die Treppen sind leider nutzlos, da zur offenen Sitzung morgens und mittags jeweils nur eine Etage geöffnet war und am Abend die Zugänge getrennt für die offene Sitzung unten und die traditionelle Sitzung oben getrennt waren. Es gibt eine große Anzahl von Tischen aller Größenordnungen, vom Zweier- bis zum Achtertisch.
An formalen Abenden wurden die Stühle zusätzlich in weiße Hussen gehüllt und die Tischdekoration durch Kerzen ergänzt. Hervorragend waren die Ausblicksmöglichkeiten sowohl an beiden Seiten wie durch das große, vollverglaste Heck.
Deck 6 und 7
Diese Decks werden fast ausschließlich von Balkonkabinen und Suiten eingenommen. Ganz wichtig ist aber natürlich die Brücke auf Deck 7. Auf Deck 6 befindet sich ganz vorne ein offenes Deck, dessen Zugang allerdings etwas verborgen ist. Kennt man einmal die richtige Tür (Steuerbord, ganz vorne) ist dies ein weiterer guter Platz zur Beobachtung, sei es am Tage oder des Nachts, wenn die Sterne von hier, der vielleicht dunkelsten, öffentlich zugänglichen Stelle, in einmaliger Klarheit zusehen sind.
Deck 8 – Lidodeck
Der Name des Decks verrät schon einiges, ganz vorne aber kann man sich um seine Schönheit bemühen und viel Geld ausgeben – in Spa, Beauty Salon und Fitneß Center.
Der mittlere Bereich wird vom Lidopool und zwei Whirlpools eingenommen, umgeben von Liegen und Tischen, je nach Wetter mit geöffnetem oder geschlossenem Dach. Der Geruch nach Badeanstalt war deutlich zu bemerken, große Bärenskulpturen verschönern das Aussehen.
Das folgende Lido Restaurant ist quasi spiegelbildlich in einen Steuerbord- und einen Backbordbereich aufgeteilt. Auf jeder Seite, wenn denn beide geöffnet, gibt es eine Schlange. Abends werden die Tische mit Tischdecken gedeckt.
Am Heck schließlich gibt es einige Tische, eine Bar, viele Liegen und ein weiteres Schwimmbecken, den „Sea View Pool“. Diesen Bereich lobe ich sehr und habe ich gerne aufgesucht. Persönlich kann ich mit den Pools und Liegen im mittleren Bereich von Schiffen nichts anfangen. Sie sind mir viel zu weit weg vom Erleben der Seereise mit Meeresgeräuschen, Wind, frischer Luft und ungehindertem Blick auf Meer und Himmel. All dies ist im Heckbereich der MS Amsterdam möglich. Glücklicherweise ist auch die Reling eine echte Reling aus Stahlstangen und nicht eine dieser Glaswände, die die ungetrübte Sicht auf das Wasser unmöglich machen.
Zu jeder Zeit konnte ich hier auch eine Liege finden, oder auch im Heckbereich des darüberliegenden Sportdecks, der ebenso ungehinderten Blick bot. Badetücher standen in ausreichender Anzahl ebenso zur Verfügung wie Wolldecken an den Tagen, da wir uns in kälteren Regionen befanden. Der Teakboden vervollständigt das Ambiente.
Deck 9 und 10
Deck 9, Sports Deck, verdankt seinen Namen Basketballfeld, Tennisplatz und Shuffleboardfeldern, der größte Teil des Decks ist jedoch schlicht und ergreifend das Glasdach des Lidopools. Am Heck befinden sich die Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, ergänzt ein Deck ganz oben durch den Deckbereich nur für diese Gäste mit Wasserfall und Palmen.
Ganz vorne auf Deck aber befindet sich ein sehr beliebter Raum: das Crow’s Nest, eine Bar, die tagsüber einen Panoramablick erlaubt und abends bzw. nachts am längsten geöffnet ist. In verschiedene, aber fließend ineinander übergehende Bereiche aufgeteilt bietet der Raum viel Platz, eine ordentliche Tanzfläche und weitere Details wie etwa einen Monitor, auf dem das Radarbild verfolgt werden kann.
Leider spielte die angepriesene Band nicht an allen Abenden und wenn, dann zeitlich nur sehr eingeschränkt. Selbst der DJ war oft nicht aktiv, sondern es lief eine Dauerschleife.
Dennoch konnte man hier, nette Gesellschaft vorrausgesetzt, den Abend angenehm ausklingen lassen.
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Hallo MS Cruiser,
schon einmal danke für Deine Eindrücke!

schon einmal danke für Deine Eindrücke!

Letzteres grenzt ja schon irgendwie fast an ein Wunder!Statt dessen mußte ich die Summe überweisen und den Überweisungsbeleg vom Reisebüro an Unlimited Cruises, die deutsche Vertretung für Holland America, faxen lassen.
Positiverweise sehr schnell allerdings erhielt ich dann die Reisebestätigung und die Reiseunterlagen, letztere in einer kleinen blauen Plastiktasche.

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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Hallo MS Cruiser,
ein sehr interessanter und ausführlicher Schiffsbericht
Ich war mit der MS Rotterdam vor einigen Wochen in der Karibik unterwegs. Mein Lieblingsplätze waren ebenfalls das Promenadendeck und der Seaview Pool, bzw. der kleine offene Deckbereich mit einigen Liegen ein Deck tiefer im Heckbereich.
Unsere erste HAL Reise beendeten wir ebenfalls mit gemischten Eindrücken.
Gruß aus dem Rheinland,
egyptnic
ein sehr interessanter und ausführlicher Schiffsbericht

Ich war mit der MS Rotterdam vor einigen Wochen in der Karibik unterwegs. Mein Lieblingsplätze waren ebenfalls das Promenadendeck und der Seaview Pool, bzw. der kleine offene Deckbereich mit einigen Liegen ein Deck tiefer im Heckbereich.
Unsere erste HAL Reise beendeten wir ebenfalls mit gemischten Eindrücken.
Gruß aus dem Rheinland,
egyptnic
Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Hallo MS Cruiser,
danke für den ersten Teil Deines Berichtes. SCHÖÖÖÖÖÖÖÖN!!
Um die richtige ganz umlaufende Aussenpromenade beneide ich Dich. Ist die Amsterdam eher ein älteres Schiff aus der HAl-Flotte?
Die SailAway-Parties habe ich auf der Insignia auch vermisste, wobei es beim Auslaufen aus Rio eine offizielle gab, zu der auch viele Passagiere an Deck waren.
Wolltest Du nicht noch ein paar Tage vorab in Rio bleiben? Oder warst Du schon mal da?
Grüsse und bis zum nächsten Teil
Dennis
danke für den ersten Teil Deines Berichtes. SCHÖÖÖÖÖÖÖÖN!!
Um die richtige ganz umlaufende Aussenpromenade beneide ich Dich. Ist die Amsterdam eher ein älteres Schiff aus der HAl-Flotte?
Die SailAway-Parties habe ich auf der Insignia auch vermisste, wobei es beim Auslaufen aus Rio eine offizielle gab, zu der auch viele Passagiere an Deck waren.
Wolltest Du nicht noch ein paar Tage vorab in Rio bleiben? Oder warst Du schon mal da?
Grüsse und bis zum nächsten Teil
Dennis
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Baujahr 2000. Ob das schon unter "älter" fällt, ist wohl Ansichtssache.Ist die Amsterdam eher ein älteres Schiff aus der HAl-Flotte?
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Hallo egytnic, Raoul und Dennis,
danke für Eure positiven Reaktionen!

danke für Eure positiven Reaktionen!
Die Deckpläne der Rotterdam und der Amsterdam sind ja fast identisch, nur das Heck der Rotterdam scheint noch etwas schöner zu sein, da der Pool ein Deck tiefer liegt.egyptnic hat geschrieben:Ich war mit der MS Rotterdam vor einigen Wochen in der Karibik unterwegs. Mein Lieblingsplätze waren ebenfalls das Promenadendeck und der Seaview Pool, bzw. der kleine offene Deckbereich mit einigen Liegen ein Deck tiefer im Heckbereich.
Vielleicht kannst Du ja später ja noch mal schreiben, ob Deine gemischten Eindrücke auf ähnlichen Dingen wie bei mir beruhen, oder ob Deine Erfahrungen ganz anders sind.egyptnic hat geschrieben:Unsere erste HAL Reise beendeten wir ebenfalls mit gemischten Eindrücken.
Und heil nach Hause gekommen bin ich auch noch.Raoul Fiebig hat geschrieben:Letzteres grenzt ja schon irgendwie fast an ein Wunder!.

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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Ich war tatsächlich schon einmal ein paar Tage in Rio, im Anschluß an eine Kreuzfahrt, so daß ich diesmal direkt an Bord ging. Dafür habe ich am Ende noch eine Nacht in Valparaiso verbracht, das ich noch nicht kannte und das mir sehr gut gefallen hat.demo hat geschrieben:Wolltest Du nicht noch ein paar Tage vorab in Rio bleiben? Oder warst Du schon mal da?
Dazu hat Raoul ja schon das Richtige gesagt. Aus HAL-Sicht wird es wohl ein älteres Auslaufmodell sein, sind die letzten Schiffe doch leider alle Kästen mit ca. 2000 oder mehr Passagieren.demo hat geschrieben:Ist die Amsterdam eher ein älteres Schiff aus der HAl-Flotte?
Aus Sicht von jemanden, der die QE2 und die Maxim Gorki mochte, sieht das sicherlich anders aus.
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Weiter geht es mit meinen Eindrücken von Mahlzeiten, Service, Unterhaltungsprogramm etc.
Mahlzeiten
Von Morgens bis Abends, gibt es an Bord der MS Amsterdam zahlreiche Möglichkeiten, sich zu verpflegen.
An einem Seetag etwa:
Frühstück Continental Buffet 6.00 - 11.00 Lido
Full Buffet 7.00 – 10.00 Lido
Breakfast 8.00 – 9.30 La Fontaine Dining Room
Zu Mittag
Bistro Lunch 11.30 – 14.00 Ldio
Täglich wechelnde Spezialitäten 11.30 - 14.00 Lido
Deli, Salad Bar, Pasta Station 11.30 – 17.00 Lido
Taco Bar 11.30 – 18.00 Terrrace Grill (am Lido Pool)
Burgers & Hot Dogs 11.30 – 18.00 Terrrace Grill (am Lido Pool)
Lunch 12.00 – 13.00 La Fontaine Dining Room
Am Abend
Casual Alternative 17.30 – 20.00 Lido
Open Seating 17.15 – 21.00 La Fontaine Dining Room, untere Ebene
Early Seating 17.45 La Fontaine Dining Room
Main Seating 20.00 La Fontaine Dining Room
Late Night Snack (Früher hieß so etwas mal Mitternachtsnack und war auch um oder zumindest rund um Mitternacht)
Täglich wechselndes Thema 23.00 – 24.00 Lido
Room Service
24 Stunden, mit eingeschränkter Karte des Nachts
Die meisten Mahlzeiten nahm ich im La Fontaine Dining Room, dem Hauptrestaurant ein.
Die sehr kurzen Öffnungszeiten morgens und mittags legen den Verdacht nahe, daß man die Passagiere lieber in die Selbstbedienungskantinen drängen möchte, doch dafür reise ich nicht. Bei den offenen Sitzungen zu Frühstück und Mittagessen wird man in der Regel gefragt, ob man alleine oder gemeinsam mit anderen Gästen plaziert werden möchte. Mittags wurden einzelne Gäste zumeist an Tischen für „Single and Solo Travellers“ zusammengeführt.
Die Frühstückskarte umfaßt die Standards der amerikanischen Küche, Cerealien, Eier in verschiedenen Variationen, Würstchen, Speck, Joghurt, Früchte, Waffeln, Gebäck etc. und täglich einige Zusatzangebote, aber keine eher typisch deutschen Frühstücksbestandteile wie Aufschnitt oder Käse. Mein Wunsch nach Papaya, die nicht auf der Karte standen, wurde erfüllt, wobei man genau den Reifeprozeß der wohl nicht ständig frisch gelieferten Ware verfolgen konnte: Am Anfang der Reise war sie noch nicht reif, dann genau richtig und wohlschmeckend, am Ende überreif. Die Qualität der meisten Speisen war in Ordnung, auch die Eggs Benedict hatten die richtige Konsistenz. Der Orangensaft war nur manchmal frisch gepreßt.
Die Auswahlmöglichkeiten zu Mittag waren schwankend. Immer gab es einfache, amerikanische Lunchgerichte wie Burger, Tacos und Sandwiches sowie Salate und Suppen, Vorspeisen und Desserts. Leider blieb es an manchen Tagen, selbst an einem Sonntag, bei diesen Dingen, während an anderen Tagen auch bessere Produkte verwendet wurden, darunter auch erstaunlich gute Fisch-, Meeresfrüchte- und Steakgerichte.
Das Abendessen ist ein Kapitel für sich, preist doch HAL mit „All You Wish“ wie einige andere Gesellschaften das Konzept an, ohne festen Tisch wann immer man wolle zu essen.
Glücklicherweise habe ich wie von mir gewünscht in der Hauptsitzung einen festen Platz an einem großen Tisch bekommen. Andernfalls hätte ich die Reise auch nicht angetreten. Eine ganze Reihe von Passagieren berichtete mir jedoch, daß sie den gewünschten festen Tisch nicht bekommen haben und in die offene Sitzung gehen mußen. Nicht alle, aber viele haben es gehaßt.
Sorry, HAL, und wen es sonst noch betrifft, dies ist nicht All We Passengers Wish.
Leider scheint dies eine konstante Tatsache zu sein: Es gibt mehr Passagiere, die gerne eine traditionelle Sitzordnung hätten, als man ihnen Platz einräumt. Besonders unerfreulich war schon der Anblick des großen Kastens mit Pagern, mit denen man in der offenen Sitzung zum Tisch gerufen wurde wenn man lange genug gewartet hatte.
Gut fand ich den Zeitpunkt 20.00 h, leider war aber merkwürdigerweise das Programm nicht darauf abgestimmt, spielte doch etwa das klassische Trio von 19.00 – 19.30 Uhr, also ungünstig als Musik vor dem Essen.
Mein Platz war an einem ovalen Achter-Tisch in etwa in Mitte der oberen Etage (nur diese wurde für die traditionellen Sitzungen genutzt). So wie es sein wollte, wartete hier abendlich der Sommelier mit meinem Wein, wußte der Steward ab dem zweiten Abend, welchen Tee ich nach dem Essen bevorzuge und welche Getränke andere Gäste stets an ihrem Platz serviert zu bekommen erwarteten, und bildete sich eine wunderbare, lebendige Tischgemeinschaft von Menschen, die das Abendessen als einen sozialen Höhepunkt des Tages pflegen.
In den Katalogen wirbt HAL mit 5-Gang Menüs, worunter nach der Aufteilung auf der Speisekarte wohl Vorspeise, Suppe, Salat, Hauptspeise und Dessert zu verstehen sind, doch ist es auch kein Problem z.B. zwei Vorspeisen oder zwei Desserts zu bestellen. Die Tische sind mit weißen Tischdecken und schwerem Besteck eingedeckt. Keine Platzteller. Das elegante Porzellan ist mit Rand und HAL Motiv in Blau und Gold geschmückt. Teekannen, Milch und Zuckerbehälter u.ä. sind aus Hotelsilber. Generell ist der Eindruck gut und gepflegt.
Mängel zeigen sich im Detail: Da wird für einen Gang auch schon mal das falsche Besteck eingedeckt, oder es wird nachgereicht. Brot wird nicht serviert, sondern steht auf dem Tisch. Es wird auch schon mal vergessen, einem Gast, die Serviette zu reichen …
Die Auswahl war relativ gut, allerdings zeigte sich eine gewisse Eintönigkeit, Fisch z.B. war fast immer Lachs oder Snapper. Einzelne Gerichte wurden fast identisch wiederholt. Gelegentlich standen auch Dinge wie Hummer und Jakobsmuscheln auf der Karte, Kaviar allerdings nicht ein einziges Mal. Lamm, immer wieder Huhn, Schnecken, Wiener Schnitzel, Rostbraten und Nudelgerichte sind weitere Beispiele.
Die Qualität war insgesamt in Ordnung, mit Schwächen z.B. beim an jedem Abend verfügbaren Steak oder auch bei den klaren Suppen. Ein paar besser ausgewählte und dosierte Gewürze, mehr und raffiniertere Saucen sowie ein genauer abgestimmter Zubereitungs- und Servierzeitpunkt könnte den Genuß erhöhen, nichts war jedoch wirklich schlecht.
Sehr positiv die Präsentation: Alle Speisen waren sehr hübsch angerichtet.
Letzteres war vielleicht auch ein Vorteil der standardisierten Massenproduktion, die Nachteile sind offensichtlich wie langes Stehen der Gerichte oder die Schwierigkeit auch nur kleinster Abweichungen von den Standardzusammenstellungen.
Also: Gut, vielleicht sogar überraschend gut für die Anzahl der Gäste, aber nicht sehr gut, nach Aussage erfahrener HAL-Gäste auch schlechter als früher.
Der Service von zwei Kellnern war in Ordnung, für meinen Geschmack aber viel zu schnell. Der Maitre meinte, Amerikaner wollten das generell so, nun ja, kleine Pausen zwischen den Gängen wären mir auf jeden Fall lieber als dieser Drang. Auch war das Tempo an anderen Tischen durchaus langsamer.
Negativer Höhepunkt in dieser Hinsicht war das gleichzeitige Auftragen zweier Gerichte. Da mußte ich schon mit Nachdruck darauf hinwiesen, daß diese doch bitte nacheinander zu servieren seien.
Die Stewards waren letztlich freundlich und bemüht, aber ein bißchen mehr formelles Training wäre nicht schlecht. Geradezu unsäglich ist die Angewohnheit der meisten Stewards, den Gast, wen überhaupt personalisiert, mit Mr / Mrs und dem Vornamen anzusprechen. Das fanden im Übrigen auch die Amerikaner sehr merkwürdig. Dann schon lieber nur ein Sir / Mam, besser aber sicherlich Titel und Nachnamen. Einige Personen waren dazu ja durchaus in der Lage, wie etwa der morgens und mittags für die Platzverteilung zuständige Assistant Maitre, der schon nach den ersten Tagen den Gast ohne Nachzulesen mit dem korrekten Namen anzusprechen wußte.
Nichsdestoweniger: Insgesamt war das abendliche Essen schon das, was Amerikaner als „Fine Dining“ bezeichnen, gute, ansprechend präsentierte Speisen in gepflegter, angenehmer Atmosphäre und mit Service.
(Ein Vergleich mit Cunard kann hier nur sehr vorsichtig stattfinden und muß etwas differenziert werden. Auf der Caronia/Vistafjord generell und auf der Queen Elizabeth 2 in den Grill Restaurants gab es nur eine Sitzung. Somit hatte man seinen festen Platz für alle drei Mahlzeiten, konnte kontinuierlichere Gespräche in der Tischgemeinschaft führen und die Stewards lernten sehr schnell die individuellen Bedürfnisse kennen. Eine korrekte Anrede ist hier ebenso selbstverständlich wie ein nahezu perfekter, formeller Service in angenehmer Geschwindigkeit. Details wie silberne Platzteller, Petit Fours nach dem Essen oder auch das tägliche Gespräch mit dem Maitre runden das Ambiente ab. In den Grills kann man auch Speisen bestellen, die nicht auf der Karte stehen, und viele Gerichte werden individuell zubereitet. Höherwertige Produkte, wie auf Wunsch auch täglicher Kaviar, sind selbstverständlich. Daraus ergibt sich natürlich eine deutliche höhere Qualität alsauf der Amsterdam.
Gegenüber dem Britannia-Restaurant auf der Queen Mary 2, dem großen Restaurant für zwei Sitzungen, fällt der Vergleich für HAL schon besser aus. Die durchschnittliche Qualität der Gerichte ist ähnlich, die Auswahl zu Mittag auf der Amsterdam teilweise sogar besser, wobei insgesamt die Variationsbreite auf der QM2 deutlich größer ist. Der Service ist aberr auch hier eine, wenn auch weniger als in den Grills ausgeprägte, Stärke von Cunard. Ebenso stimmen hier auch Details wie die täglichndividuell zusammengestellten und gedruckten Speisekarten statt der immer wieder verwendeten, einfach nach Tagen sortierten und numerierten Karten auf der Amsterdam.
Gegenüber Royal Caribbean und der Maxim Gorki führt Holland America in allen Kategorien Auswahl, Qualität und Service.)
Das Lidorestaurant nutzte ich nur sehr selten, wenn es die zeitliche Planung nicht anderes zuließ, je einmal zu Frühstück, Mittag und Abend.
Zum Frühstück war die Auswahl größer als im Hauptrestaurant, hier einschließlich einer Käse- und Wurstselektion.
Das Angebot am Abend war weitgehend identisch mit dem im La Fontaine. Eine Seite des Lido war mit weißen Decken ausgestattet und für die Passagiere zugänglich, die andere Seite für Angestellte reserviert. Die Schließung des Lido bereits um 20.00 Uhr verwundert ein wenig, ist es doch gerade eine Option für dijenigen, die eine Alternative zum Hauptrestaurant suchen. Und Schließzeit bedeutet auch Schließzeit. Punkt 20.00 Uhr gingen die Rollos herunter, ich eilte noch zum Dessert, wo man mir noch gnädigerweise eines vom Abräumwagen reichte. Angenehm war der frühe Beginn, der es nach langen Hafentagen erlaubte, quasi als Lunchersatz schon mal gegen 17.30 Uhr eine Vorspeise zu essen, bevor man sich für den Abend fertig machte.
Service war Selbstbedienungsrestaurant entsprechend kaum vorhanden. Die wenigen Male, bei denen ich einen Steward um etwas bat, wurden alle negativ beschieden.
Es bleibt offen, ob man die Passagiere lieber in der Selbstbedienung als im Hauptrestaurant sieht, auffällig war zumindest, daß Speisen wie etwa Jakobsmuscheln im Lido in deutlich größeren Portionen und höherer Qualität bereit standen als sie im Restaurant serviert wurden.
Zum Late Night Snack kann ich nichts sagen, ein Mitternachtsbuffet gab es nicht, wohl einmal ein Dessertbuffet. Dieses war mit den üblichen Eis- und Zuckerwerkskulpturen nett anzuschauen.
Tee wurde an Seetagen bereits um 15.00 Uhr im Hauptrestaurant serviert. Dies hat natürlich nicht die gleiche Atmosphäre wie der Queen’s Room auf der QE2, aber auch hier gab es Livemusik mit Piano und gelegentlich Streichern. Zum Tee erhält man ein Kännchen mit heißem Wasser und bekommt eine Box mit Teebeuteln zur Auswahl gereicht. Folglich ist die Temperatur zum Aufguß suboptimal, vor allem aber verwundert, daß immer wieder zwar alle möglichen aromatisierten Tees und Aufgüsse zur Auswahl standen, aber nicht ein einziger schlichter schwarzer Tee. Leider behaupteten Stewards immer wieder, anderen als den gerade in ihrem Kasten vorhandenen gäbe es nicht. Da gelang es schon mal erst dem Manager, Tee zum Tee anzubieten.
Positiv fielen das schöne Service und das Hotelsilber auf, geschmackvoller als im Queen’s Room der QE2, gleichwertig mit der Queens Lounge. Die mal am Eingang, mal am Platz angebotenen Sandwiches und Kuchen waren durchweg gut, die Scones samt recht dünner Sahne etwas weniger.
Insgesamt war es ein nette, zivilisierte Atmosphäre und eine gute Gelegenheit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen.
Die Weinkarte ist im Vergleich zu Cunard sehr überschaubar, im Vergleich zu RCL und Phoenix reichhaltiger, enthält jedoch nur wenige europäische Weine zu stark überhöhten Preisen. Ein von mir probierter chilenischer Weiswein war hingegen recht preiswert. Wem der Hauswein schmeckte, konnte 10er und 20er Glaskarten kaufen, die etwas günstiger als der Einzelerwerb waren.
In der Regel nutzte ich, nachdem ich diese Weinkarte gesehen hatte, jedoch die Möglichkeit, guten südamerikanischen Wein vor Ort zu erwerben und im Restaurant das Korkgeld in Höhe von $ 18 zu zahlen.
Eine kleine Anekdote noch zum Getränkeangebot: Auf der Barkarte gibt es eine Kategorie Sekte und Champagner, unter der sich jedoch nicht ein einziger Champagner findet. Trotz Nachfrage behaupteten die Stewards in mehreren Bars jedoch ganz fest, klar sei dieser oder jener Sekt ein Champagner. Ein Barsteward immerhin hat einmal auf die Flasche geschaut und mir dann recht gegeben.
Ausbildung, Training …
Und auch in nur einer Bar war der Steward in der Lage auf Nachfrage nicht nur einen, sondern gleich zwei Champagner per Glas zur Auswahl anzubieten. In anderen Bars darauf angesprochene Stewards waren nicht bereit, diesen Wunsch zu erfüllen.
Ausbildung, Training, Service …
Und schlicht und ergreifend mehr Personal: Es ist ja nett, nicht ständig von Stewards bedrängt zu werden, aber man möchte auch nicht warten und warten.
Ironischer Weise enthielt meine Abschlußrechnung einen Betrag, der mir nicht erklärlich war: Am Front Office erklärte man mir, es habe sich um ein Glas Champagner einer bestimmten Marke gehandelt. Wie gern hätte ich ihn getrunken, wie gern hätte ich dafür bezahlt, er ist mir nur leider nie angeboten, geschweige denn ausgeschenkt worden …
Ansonsten enthielt die Barkarte eine breite Auswahl klassischer und innovativer Cocktails, Port, Sherry, Gin, Rum, Wodka, Cognac, usw., alles in verschiedenen Qualitätsstufen, zu annehmbaren Preisen.
Einzelne Stewards, insbesondere in den häufiger besuchten Bars, zeichneten sich durch sehr freundlichen, bemühten und guten Service aus.
Bar-Unterhaltung
Im Großen und Ganzen war die Atmosphäre in allen Bars recht angenehm.
Bereits ab 16.30 Uhr spielte in der Ocean Bar ein Klavierspieler, der um 18.30 Uhr von einer vierköpfigen Band abgewechselt wurde, die den ganz Abend bis 23.30 Uhr Tanzmusik anbot. Dabei wurden auch Standards wie Walzer und Rumba gespielt, der Schwerpunkt lag aber auf eher unbestimmten Melodien zum dahingleiten. Diese Bar war, wie schon erwähnt, insbesondere nach dem Essen sehr gut besucht.
Die Rembrandt Lounge war die Bühne des Piano Man Frankie, dessen Zwischenkommentare mir weniger gefielen, der jedoch solide Barmusik spielte, und der einen festen Zuhörer- und manchmal auch Mitsängerkreis hatte. Mittags konnte man sich hier am Melodienraten beteiligen.
Klassische Musik gab es in der Explorer’s Lounge von 19.00 -19.30 Uhr und von 21.00 – 23.00 Uhr. Diese Zeiten sind leider für Gäste der Hauptsitzung ungünstig, doch waren die drei Künstler sehr gut und hatten insbesondere im späteren Teil ein großes Publikum. Auch anschließend blieb manch jemand noch gerne etwa bei einem Glas Cognac in diesem eleganten Raum bei weiterer klassischer Musik vom Band.
Von 17.00 bis 18.00 Uhr gab die Band des Crow’s Nest Easy Listening Musik zum Besten, und bot damit einen angenehmen Hintergrund um vor dem Essen oder zum Ausklang des Nachmittags die vorbeiziehende Kulisse durch die großen Fenster zu genießen. Später folgten Klaviermusik, an manchen Abenden die Band nd schließlich ein DJ. Leider war auch diese, am längsten geöffnete Bar, nur an wenigen Tagen wirklich gut besucht. Dennoch war dies der richtige Ort für den späteren Abend. Wenn die Band spielte, war auch die Tanzfläche gut besucht. Spielchen, die vom Cruise Staff an einigen Abenden inszeniert wurden, fanden ihr, allerdings beschränktes und abgrenzbares, Publikum. Hätte der DJ mehr aktiv Musik aufgelegt, wäre vielleicht auch später noch mehr Bewegung in den Gästen gewesen. Richtig Schwung kam an einigen Abend auf, wenn eine Gruppe von Südamerikanern Tanzfläche und Musikauswahl übernahm. Dies war dann gegen 1.00 Uhr, wohl die richtige Zeit nach südlichem Lebensgefühl.
Tagesrogramm
Das tägliche Programm begann mit dem ersten Fitneßkurs um 7.00 Uhr und den ganzen Tag über konnte man verschiedene Sportangebote wahrnehmen, Aerobic, Walking, Cycling, aber auch Golf, Shuffle Board, Basketball etc.
An Seetagen um 8.00 Uhr, an Hafentagen um 17.00 Uhr wurde die tägliche Messe zelebriert, die an normalen Tagen von einigen Dutzend, an Sonn- und Feiertagen von mehr als zwei-, dreihundert Passagieren besucht wurde, was die Wichtigkeit der Anwesenheit eines Priester betont. Um 9.00 Uhr folgte ein protestantischer Gottesdienst, freitags fand auch ein jüdischer Sabbath-Gottesdienst statt.
Bridgeunterricht und –spiele waren ebenso im Angebot wie andere Spiele, natürlich Bingo, Tanzstunden und zahlreiche Offerten rund um die Themen Schönheit und Wohlbefinden z.B. Vorträge zum Abnehmen oder mit diversen Tips für die Damen.
Andere Interessen deckten Kochdemonstrationen, Weinproben, Martinmixstunden oder auch Computerkurse ab.
Das seetägliche Trivia-Quiz zog von mal zu mal mehr Mitstreitende an und war immer wieder ein Vergnügen.
Sehr informativ waren die Vorträge des „Travel Guide“, der zu allen Häfen, zu den Tieren entlang der Reiseroute und zur Geschichte der bereisten Gegend zu berichten wußte. Diese Vorträge waren tatsächlich sehr gut und bei den Hafenvorträgen wurde auch vielfach erklärt, wie man ohne gebuchten Ausflug etwas von dem jeweiligen Ort sehen kann. Dagegen gab es erfreulicherweise keine Vorträge über empfohlene Geschäfte oder ähnliches, allerdings erhielt man schon jedesmal rine schriftliche Übersicht solcher Läden.
Der Travel Guide hielt auch täglich am Abend eine Sprechstunde, war allerdings leider nicht für alle Fragen ansprechbar, sprich gab hier oder auch im Auditorium schon mal recht rüde Kommentare zu den Passagieren ab. Seine Vorträge und auch Livekommentare beim Kreuzen in interessanten Wassern waren jedoch bereichernd.
Die Shows fanden entweder um 8.00 und 10.00 Uhr statt, oder um 6.30 und 8.30 Uhr. Ich bevorzuge auf jeden Fall die Show nach dem Abendessen, also um 10.00; die frühe Showzeit war höchstens eine Entschuldigung dafür, die Veranstaltung nicht zu besuchen. An formellen Abenden wurde eine große Produktionsshow inszeniert mit jeweils zwei weiblichen und männlichen Sängern sowie den Tänzern, die insgesamt recht gut waren.
Andere Protagonisten waren etwa eine Sängerin, die mir schon suf der QE2 nicht gefallen hat, weitere Sänger und zahlreiche Comedians, von denen ein Brite recht gut, die anderen naja bis wirklich schlecht waren.
In Buenos Aires wurde zusätzlich ein Programm mit lokalen Künstlern gezeigt, eine „Gaucho Show“ mit traditionellen Tänzen und landestypischer Musik sowie einem Tango von einem vielfach preisgekröntem Paar. Die Aufführung war sehr gut.
Am Abend der Oskarverleihung wurde diese statt einer Show übertragen, dazu gab es ein Rahmenprogramm mit besonderen Cocktails und einem Buffet.
An zwei Abenden gab es Crewshows, einmal der indonesischen Diningroomstewards, einmal der philippinischen Besatzung.
Im Wajangtheater schließlich wurden Kinofilme aufgeführt.
Was es bedauerlicherweise nicht gab: einen Kapitänsempfang. Einzeln begrüßte der Kapitän die Passagiere von der Bühne aus vor Beginn der Show am zweiten Abend und rief einen Toast aus, zu dem die Besucher ein Glas erhielten. Keine individuelle Begrüßung, keine Cocktailparty.
Mahlzeiten
Von Morgens bis Abends, gibt es an Bord der MS Amsterdam zahlreiche Möglichkeiten, sich zu verpflegen.
An einem Seetag etwa:
Frühstück Continental Buffet 6.00 - 11.00 Lido
Full Buffet 7.00 – 10.00 Lido
Breakfast 8.00 – 9.30 La Fontaine Dining Room
Zu Mittag
Bistro Lunch 11.30 – 14.00 Ldio
Täglich wechelnde Spezialitäten 11.30 - 14.00 Lido
Deli, Salad Bar, Pasta Station 11.30 – 17.00 Lido
Taco Bar 11.30 – 18.00 Terrrace Grill (am Lido Pool)
Burgers & Hot Dogs 11.30 – 18.00 Terrrace Grill (am Lido Pool)
Lunch 12.00 – 13.00 La Fontaine Dining Room
Am Abend
Casual Alternative 17.30 – 20.00 Lido
Open Seating 17.15 – 21.00 La Fontaine Dining Room, untere Ebene
Early Seating 17.45 La Fontaine Dining Room
Main Seating 20.00 La Fontaine Dining Room
Late Night Snack (Früher hieß so etwas mal Mitternachtsnack und war auch um oder zumindest rund um Mitternacht)
Täglich wechselndes Thema 23.00 – 24.00 Lido
Room Service
24 Stunden, mit eingeschränkter Karte des Nachts
Die meisten Mahlzeiten nahm ich im La Fontaine Dining Room, dem Hauptrestaurant ein.
Die sehr kurzen Öffnungszeiten morgens und mittags legen den Verdacht nahe, daß man die Passagiere lieber in die Selbstbedienungskantinen drängen möchte, doch dafür reise ich nicht. Bei den offenen Sitzungen zu Frühstück und Mittagessen wird man in der Regel gefragt, ob man alleine oder gemeinsam mit anderen Gästen plaziert werden möchte. Mittags wurden einzelne Gäste zumeist an Tischen für „Single and Solo Travellers“ zusammengeführt.
Die Frühstückskarte umfaßt die Standards der amerikanischen Küche, Cerealien, Eier in verschiedenen Variationen, Würstchen, Speck, Joghurt, Früchte, Waffeln, Gebäck etc. und täglich einige Zusatzangebote, aber keine eher typisch deutschen Frühstücksbestandteile wie Aufschnitt oder Käse. Mein Wunsch nach Papaya, die nicht auf der Karte standen, wurde erfüllt, wobei man genau den Reifeprozeß der wohl nicht ständig frisch gelieferten Ware verfolgen konnte: Am Anfang der Reise war sie noch nicht reif, dann genau richtig und wohlschmeckend, am Ende überreif. Die Qualität der meisten Speisen war in Ordnung, auch die Eggs Benedict hatten die richtige Konsistenz. Der Orangensaft war nur manchmal frisch gepreßt.
Die Auswahlmöglichkeiten zu Mittag waren schwankend. Immer gab es einfache, amerikanische Lunchgerichte wie Burger, Tacos und Sandwiches sowie Salate und Suppen, Vorspeisen und Desserts. Leider blieb es an manchen Tagen, selbst an einem Sonntag, bei diesen Dingen, während an anderen Tagen auch bessere Produkte verwendet wurden, darunter auch erstaunlich gute Fisch-, Meeresfrüchte- und Steakgerichte.
Das Abendessen ist ein Kapitel für sich, preist doch HAL mit „All You Wish“ wie einige andere Gesellschaften das Konzept an, ohne festen Tisch wann immer man wolle zu essen.
Glücklicherweise habe ich wie von mir gewünscht in der Hauptsitzung einen festen Platz an einem großen Tisch bekommen. Andernfalls hätte ich die Reise auch nicht angetreten. Eine ganze Reihe von Passagieren berichtete mir jedoch, daß sie den gewünschten festen Tisch nicht bekommen haben und in die offene Sitzung gehen mußen. Nicht alle, aber viele haben es gehaßt.
Sorry, HAL, und wen es sonst noch betrifft, dies ist nicht All We Passengers Wish.
Leider scheint dies eine konstante Tatsache zu sein: Es gibt mehr Passagiere, die gerne eine traditionelle Sitzordnung hätten, als man ihnen Platz einräumt. Besonders unerfreulich war schon der Anblick des großen Kastens mit Pagern, mit denen man in der offenen Sitzung zum Tisch gerufen wurde wenn man lange genug gewartet hatte.
Gut fand ich den Zeitpunkt 20.00 h, leider war aber merkwürdigerweise das Programm nicht darauf abgestimmt, spielte doch etwa das klassische Trio von 19.00 – 19.30 Uhr, also ungünstig als Musik vor dem Essen.
Mein Platz war an einem ovalen Achter-Tisch in etwa in Mitte der oberen Etage (nur diese wurde für die traditionellen Sitzungen genutzt). So wie es sein wollte, wartete hier abendlich der Sommelier mit meinem Wein, wußte der Steward ab dem zweiten Abend, welchen Tee ich nach dem Essen bevorzuge und welche Getränke andere Gäste stets an ihrem Platz serviert zu bekommen erwarteten, und bildete sich eine wunderbare, lebendige Tischgemeinschaft von Menschen, die das Abendessen als einen sozialen Höhepunkt des Tages pflegen.
In den Katalogen wirbt HAL mit 5-Gang Menüs, worunter nach der Aufteilung auf der Speisekarte wohl Vorspeise, Suppe, Salat, Hauptspeise und Dessert zu verstehen sind, doch ist es auch kein Problem z.B. zwei Vorspeisen oder zwei Desserts zu bestellen. Die Tische sind mit weißen Tischdecken und schwerem Besteck eingedeckt. Keine Platzteller. Das elegante Porzellan ist mit Rand und HAL Motiv in Blau und Gold geschmückt. Teekannen, Milch und Zuckerbehälter u.ä. sind aus Hotelsilber. Generell ist der Eindruck gut und gepflegt.
Mängel zeigen sich im Detail: Da wird für einen Gang auch schon mal das falsche Besteck eingedeckt, oder es wird nachgereicht. Brot wird nicht serviert, sondern steht auf dem Tisch. Es wird auch schon mal vergessen, einem Gast, die Serviette zu reichen …
Die Auswahl war relativ gut, allerdings zeigte sich eine gewisse Eintönigkeit, Fisch z.B. war fast immer Lachs oder Snapper. Einzelne Gerichte wurden fast identisch wiederholt. Gelegentlich standen auch Dinge wie Hummer und Jakobsmuscheln auf der Karte, Kaviar allerdings nicht ein einziges Mal. Lamm, immer wieder Huhn, Schnecken, Wiener Schnitzel, Rostbraten und Nudelgerichte sind weitere Beispiele.
Die Qualität war insgesamt in Ordnung, mit Schwächen z.B. beim an jedem Abend verfügbaren Steak oder auch bei den klaren Suppen. Ein paar besser ausgewählte und dosierte Gewürze, mehr und raffiniertere Saucen sowie ein genauer abgestimmter Zubereitungs- und Servierzeitpunkt könnte den Genuß erhöhen, nichts war jedoch wirklich schlecht.
Sehr positiv die Präsentation: Alle Speisen waren sehr hübsch angerichtet.
Letzteres war vielleicht auch ein Vorteil der standardisierten Massenproduktion, die Nachteile sind offensichtlich wie langes Stehen der Gerichte oder die Schwierigkeit auch nur kleinster Abweichungen von den Standardzusammenstellungen.
Also: Gut, vielleicht sogar überraschend gut für die Anzahl der Gäste, aber nicht sehr gut, nach Aussage erfahrener HAL-Gäste auch schlechter als früher.
Der Service von zwei Kellnern war in Ordnung, für meinen Geschmack aber viel zu schnell. Der Maitre meinte, Amerikaner wollten das generell so, nun ja, kleine Pausen zwischen den Gängen wären mir auf jeden Fall lieber als dieser Drang. Auch war das Tempo an anderen Tischen durchaus langsamer.
Negativer Höhepunkt in dieser Hinsicht war das gleichzeitige Auftragen zweier Gerichte. Da mußte ich schon mit Nachdruck darauf hinwiesen, daß diese doch bitte nacheinander zu servieren seien.
Die Stewards waren letztlich freundlich und bemüht, aber ein bißchen mehr formelles Training wäre nicht schlecht. Geradezu unsäglich ist die Angewohnheit der meisten Stewards, den Gast, wen überhaupt personalisiert, mit Mr / Mrs und dem Vornamen anzusprechen. Das fanden im Übrigen auch die Amerikaner sehr merkwürdig. Dann schon lieber nur ein Sir / Mam, besser aber sicherlich Titel und Nachnamen. Einige Personen waren dazu ja durchaus in der Lage, wie etwa der morgens und mittags für die Platzverteilung zuständige Assistant Maitre, der schon nach den ersten Tagen den Gast ohne Nachzulesen mit dem korrekten Namen anzusprechen wußte.
Nichsdestoweniger: Insgesamt war das abendliche Essen schon das, was Amerikaner als „Fine Dining“ bezeichnen, gute, ansprechend präsentierte Speisen in gepflegter, angenehmer Atmosphäre und mit Service.
(Ein Vergleich mit Cunard kann hier nur sehr vorsichtig stattfinden und muß etwas differenziert werden. Auf der Caronia/Vistafjord generell und auf der Queen Elizabeth 2 in den Grill Restaurants gab es nur eine Sitzung. Somit hatte man seinen festen Platz für alle drei Mahlzeiten, konnte kontinuierlichere Gespräche in der Tischgemeinschaft führen und die Stewards lernten sehr schnell die individuellen Bedürfnisse kennen. Eine korrekte Anrede ist hier ebenso selbstverständlich wie ein nahezu perfekter, formeller Service in angenehmer Geschwindigkeit. Details wie silberne Platzteller, Petit Fours nach dem Essen oder auch das tägliche Gespräch mit dem Maitre runden das Ambiente ab. In den Grills kann man auch Speisen bestellen, die nicht auf der Karte stehen, und viele Gerichte werden individuell zubereitet. Höherwertige Produkte, wie auf Wunsch auch täglicher Kaviar, sind selbstverständlich. Daraus ergibt sich natürlich eine deutliche höhere Qualität alsauf der Amsterdam.
Gegenüber dem Britannia-Restaurant auf der Queen Mary 2, dem großen Restaurant für zwei Sitzungen, fällt der Vergleich für HAL schon besser aus. Die durchschnittliche Qualität der Gerichte ist ähnlich, die Auswahl zu Mittag auf der Amsterdam teilweise sogar besser, wobei insgesamt die Variationsbreite auf der QM2 deutlich größer ist. Der Service ist aberr auch hier eine, wenn auch weniger als in den Grills ausgeprägte, Stärke von Cunard. Ebenso stimmen hier auch Details wie die täglichndividuell zusammengestellten und gedruckten Speisekarten statt der immer wieder verwendeten, einfach nach Tagen sortierten und numerierten Karten auf der Amsterdam.
Gegenüber Royal Caribbean und der Maxim Gorki führt Holland America in allen Kategorien Auswahl, Qualität und Service.)
Das Lidorestaurant nutzte ich nur sehr selten, wenn es die zeitliche Planung nicht anderes zuließ, je einmal zu Frühstück, Mittag und Abend.
Zum Frühstück war die Auswahl größer als im Hauptrestaurant, hier einschließlich einer Käse- und Wurstselektion.
Das Angebot am Abend war weitgehend identisch mit dem im La Fontaine. Eine Seite des Lido war mit weißen Decken ausgestattet und für die Passagiere zugänglich, die andere Seite für Angestellte reserviert. Die Schließung des Lido bereits um 20.00 Uhr verwundert ein wenig, ist es doch gerade eine Option für dijenigen, die eine Alternative zum Hauptrestaurant suchen. Und Schließzeit bedeutet auch Schließzeit. Punkt 20.00 Uhr gingen die Rollos herunter, ich eilte noch zum Dessert, wo man mir noch gnädigerweise eines vom Abräumwagen reichte. Angenehm war der frühe Beginn, der es nach langen Hafentagen erlaubte, quasi als Lunchersatz schon mal gegen 17.30 Uhr eine Vorspeise zu essen, bevor man sich für den Abend fertig machte.
Service war Selbstbedienungsrestaurant entsprechend kaum vorhanden. Die wenigen Male, bei denen ich einen Steward um etwas bat, wurden alle negativ beschieden.
Es bleibt offen, ob man die Passagiere lieber in der Selbstbedienung als im Hauptrestaurant sieht, auffällig war zumindest, daß Speisen wie etwa Jakobsmuscheln im Lido in deutlich größeren Portionen und höherer Qualität bereit standen als sie im Restaurant serviert wurden.
Zum Late Night Snack kann ich nichts sagen, ein Mitternachtsbuffet gab es nicht, wohl einmal ein Dessertbuffet. Dieses war mit den üblichen Eis- und Zuckerwerkskulpturen nett anzuschauen.
Tee wurde an Seetagen bereits um 15.00 Uhr im Hauptrestaurant serviert. Dies hat natürlich nicht die gleiche Atmosphäre wie der Queen’s Room auf der QE2, aber auch hier gab es Livemusik mit Piano und gelegentlich Streichern. Zum Tee erhält man ein Kännchen mit heißem Wasser und bekommt eine Box mit Teebeuteln zur Auswahl gereicht. Folglich ist die Temperatur zum Aufguß suboptimal, vor allem aber verwundert, daß immer wieder zwar alle möglichen aromatisierten Tees und Aufgüsse zur Auswahl standen, aber nicht ein einziger schlichter schwarzer Tee. Leider behaupteten Stewards immer wieder, anderen als den gerade in ihrem Kasten vorhandenen gäbe es nicht. Da gelang es schon mal erst dem Manager, Tee zum Tee anzubieten.
Positiv fielen das schöne Service und das Hotelsilber auf, geschmackvoller als im Queen’s Room der QE2, gleichwertig mit der Queens Lounge. Die mal am Eingang, mal am Platz angebotenen Sandwiches und Kuchen waren durchweg gut, die Scones samt recht dünner Sahne etwas weniger.
Insgesamt war es ein nette, zivilisierte Atmosphäre und eine gute Gelegenheit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen.
Die Weinkarte ist im Vergleich zu Cunard sehr überschaubar, im Vergleich zu RCL und Phoenix reichhaltiger, enthält jedoch nur wenige europäische Weine zu stark überhöhten Preisen. Ein von mir probierter chilenischer Weiswein war hingegen recht preiswert. Wem der Hauswein schmeckte, konnte 10er und 20er Glaskarten kaufen, die etwas günstiger als der Einzelerwerb waren.
In der Regel nutzte ich, nachdem ich diese Weinkarte gesehen hatte, jedoch die Möglichkeit, guten südamerikanischen Wein vor Ort zu erwerben und im Restaurant das Korkgeld in Höhe von $ 18 zu zahlen.
Eine kleine Anekdote noch zum Getränkeangebot: Auf der Barkarte gibt es eine Kategorie Sekte und Champagner, unter der sich jedoch nicht ein einziger Champagner findet. Trotz Nachfrage behaupteten die Stewards in mehreren Bars jedoch ganz fest, klar sei dieser oder jener Sekt ein Champagner. Ein Barsteward immerhin hat einmal auf die Flasche geschaut und mir dann recht gegeben.
Ausbildung, Training …
Und auch in nur einer Bar war der Steward in der Lage auf Nachfrage nicht nur einen, sondern gleich zwei Champagner per Glas zur Auswahl anzubieten. In anderen Bars darauf angesprochene Stewards waren nicht bereit, diesen Wunsch zu erfüllen.
Ausbildung, Training, Service …
Und schlicht und ergreifend mehr Personal: Es ist ja nett, nicht ständig von Stewards bedrängt zu werden, aber man möchte auch nicht warten und warten.
Ironischer Weise enthielt meine Abschlußrechnung einen Betrag, der mir nicht erklärlich war: Am Front Office erklärte man mir, es habe sich um ein Glas Champagner einer bestimmten Marke gehandelt. Wie gern hätte ich ihn getrunken, wie gern hätte ich dafür bezahlt, er ist mir nur leider nie angeboten, geschweige denn ausgeschenkt worden …
Ansonsten enthielt die Barkarte eine breite Auswahl klassischer und innovativer Cocktails, Port, Sherry, Gin, Rum, Wodka, Cognac, usw., alles in verschiedenen Qualitätsstufen, zu annehmbaren Preisen.
Einzelne Stewards, insbesondere in den häufiger besuchten Bars, zeichneten sich durch sehr freundlichen, bemühten und guten Service aus.
Bar-Unterhaltung
Im Großen und Ganzen war die Atmosphäre in allen Bars recht angenehm.
Bereits ab 16.30 Uhr spielte in der Ocean Bar ein Klavierspieler, der um 18.30 Uhr von einer vierköpfigen Band abgewechselt wurde, die den ganz Abend bis 23.30 Uhr Tanzmusik anbot. Dabei wurden auch Standards wie Walzer und Rumba gespielt, der Schwerpunkt lag aber auf eher unbestimmten Melodien zum dahingleiten. Diese Bar war, wie schon erwähnt, insbesondere nach dem Essen sehr gut besucht.
Die Rembrandt Lounge war die Bühne des Piano Man Frankie, dessen Zwischenkommentare mir weniger gefielen, der jedoch solide Barmusik spielte, und der einen festen Zuhörer- und manchmal auch Mitsängerkreis hatte. Mittags konnte man sich hier am Melodienraten beteiligen.
Klassische Musik gab es in der Explorer’s Lounge von 19.00 -19.30 Uhr und von 21.00 – 23.00 Uhr. Diese Zeiten sind leider für Gäste der Hauptsitzung ungünstig, doch waren die drei Künstler sehr gut und hatten insbesondere im späteren Teil ein großes Publikum. Auch anschließend blieb manch jemand noch gerne etwa bei einem Glas Cognac in diesem eleganten Raum bei weiterer klassischer Musik vom Band.
Von 17.00 bis 18.00 Uhr gab die Band des Crow’s Nest Easy Listening Musik zum Besten, und bot damit einen angenehmen Hintergrund um vor dem Essen oder zum Ausklang des Nachmittags die vorbeiziehende Kulisse durch die großen Fenster zu genießen. Später folgten Klaviermusik, an manchen Abenden die Band nd schließlich ein DJ. Leider war auch diese, am längsten geöffnete Bar, nur an wenigen Tagen wirklich gut besucht. Dennoch war dies der richtige Ort für den späteren Abend. Wenn die Band spielte, war auch die Tanzfläche gut besucht. Spielchen, die vom Cruise Staff an einigen Abenden inszeniert wurden, fanden ihr, allerdings beschränktes und abgrenzbares, Publikum. Hätte der DJ mehr aktiv Musik aufgelegt, wäre vielleicht auch später noch mehr Bewegung in den Gästen gewesen. Richtig Schwung kam an einigen Abend auf, wenn eine Gruppe von Südamerikanern Tanzfläche und Musikauswahl übernahm. Dies war dann gegen 1.00 Uhr, wohl die richtige Zeit nach südlichem Lebensgefühl.
Tagesrogramm
Das tägliche Programm begann mit dem ersten Fitneßkurs um 7.00 Uhr und den ganzen Tag über konnte man verschiedene Sportangebote wahrnehmen, Aerobic, Walking, Cycling, aber auch Golf, Shuffle Board, Basketball etc.
An Seetagen um 8.00 Uhr, an Hafentagen um 17.00 Uhr wurde die tägliche Messe zelebriert, die an normalen Tagen von einigen Dutzend, an Sonn- und Feiertagen von mehr als zwei-, dreihundert Passagieren besucht wurde, was die Wichtigkeit der Anwesenheit eines Priester betont. Um 9.00 Uhr folgte ein protestantischer Gottesdienst, freitags fand auch ein jüdischer Sabbath-Gottesdienst statt.
Bridgeunterricht und –spiele waren ebenso im Angebot wie andere Spiele, natürlich Bingo, Tanzstunden und zahlreiche Offerten rund um die Themen Schönheit und Wohlbefinden z.B. Vorträge zum Abnehmen oder mit diversen Tips für die Damen.
Andere Interessen deckten Kochdemonstrationen, Weinproben, Martinmixstunden oder auch Computerkurse ab.
Das seetägliche Trivia-Quiz zog von mal zu mal mehr Mitstreitende an und war immer wieder ein Vergnügen.
Sehr informativ waren die Vorträge des „Travel Guide“, der zu allen Häfen, zu den Tieren entlang der Reiseroute und zur Geschichte der bereisten Gegend zu berichten wußte. Diese Vorträge waren tatsächlich sehr gut und bei den Hafenvorträgen wurde auch vielfach erklärt, wie man ohne gebuchten Ausflug etwas von dem jeweiligen Ort sehen kann. Dagegen gab es erfreulicherweise keine Vorträge über empfohlene Geschäfte oder ähnliches, allerdings erhielt man schon jedesmal rine schriftliche Übersicht solcher Läden.
Der Travel Guide hielt auch täglich am Abend eine Sprechstunde, war allerdings leider nicht für alle Fragen ansprechbar, sprich gab hier oder auch im Auditorium schon mal recht rüde Kommentare zu den Passagieren ab. Seine Vorträge und auch Livekommentare beim Kreuzen in interessanten Wassern waren jedoch bereichernd.
Die Shows fanden entweder um 8.00 und 10.00 Uhr statt, oder um 6.30 und 8.30 Uhr. Ich bevorzuge auf jeden Fall die Show nach dem Abendessen, also um 10.00; die frühe Showzeit war höchstens eine Entschuldigung dafür, die Veranstaltung nicht zu besuchen. An formellen Abenden wurde eine große Produktionsshow inszeniert mit jeweils zwei weiblichen und männlichen Sängern sowie den Tänzern, die insgesamt recht gut waren.
Andere Protagonisten waren etwa eine Sängerin, die mir schon suf der QE2 nicht gefallen hat, weitere Sänger und zahlreiche Comedians, von denen ein Brite recht gut, die anderen naja bis wirklich schlecht waren.
In Buenos Aires wurde zusätzlich ein Programm mit lokalen Künstlern gezeigt, eine „Gaucho Show“ mit traditionellen Tänzen und landestypischer Musik sowie einem Tango von einem vielfach preisgekröntem Paar. Die Aufführung war sehr gut.
Am Abend der Oskarverleihung wurde diese statt einer Show übertragen, dazu gab es ein Rahmenprogramm mit besonderen Cocktails und einem Buffet.
An zwei Abenden gab es Crewshows, einmal der indonesischen Diningroomstewards, einmal der philippinischen Besatzung.
Im Wajangtheater schließlich wurden Kinofilme aufgeführt.
Was es bedauerlicherweise nicht gab: einen Kapitänsempfang. Einzeln begrüßte der Kapitän die Passagiere von der Bühne aus vor Beginn der Show am zweiten Abend und rief einen Toast aus, zu dem die Besucher ein Glas erhielten. Keine individuelle Begrüßung, keine Cocktailparty.
Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Hallo Uwe,
danke für den tollen ausführlichen Bericht! Mir gefallen natürlich auch die Vergleiche zu CUNARDs QE2 und QM2 , da ich es mir gut vorstellen kann.
Wie ich sehe, gibt es immer weniger Schiffe, auf denen Tanzmusik gespielt wird, auch auf den CUNARDERN sagt man das ja. Aber leider spielt die Band nie "richtige" Tanmusik (im Takt und in der richtigen Länge)
Sasst Du denn abends in der festen Sitzung an einem deutschsprachigen Tisch?
Gruss
Dennis
danke für den tollen ausführlichen Bericht! Mir gefallen natürlich auch die Vergleiche zu CUNARDs QE2 und QM2 , da ich es mir gut vorstellen kann.
Wie ich sehe, gibt es immer weniger Schiffe, auf denen Tanzmusik gespielt wird, auch auf den CUNARDERN sagt man das ja. Aber leider spielt die Band nie "richtige" Tanmusik (im Takt und in der richtigen Länge)
Sasst Du denn abends in der festen Sitzung an einem deutschsprachigen Tisch?
Gruss
Dennis
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Hallo,
vielen Dank für den sehr guten informativen Bericht, der mir sehr gut gefallen hat. HAL hat mich persönlich schon immer interessiert, von daher konnte man einen Einblick vom Schiff MS Amsterdam bekommen. Auch die Vergleiche interessierten mich sehr, so konnte man einen guten Überblick über Deine genannten Schiffe bekommen.
Du hast Dir sehr viel Arbeit mit Deiner Ausführung gemacht um uns zu informieren, das fand ich persönlich schon klasse.
Liebe Grüße
Gesa
vielen Dank für den sehr guten informativen Bericht, der mir sehr gut gefallen hat. HAL hat mich persönlich schon immer interessiert, von daher konnte man einen Einblick vom Schiff MS Amsterdam bekommen. Auch die Vergleiche interessierten mich sehr, so konnte man einen guten Überblick über Deine genannten Schiffe bekommen.
Du hast Dir sehr viel Arbeit mit Deiner Ausführung gemacht um uns zu informieren, das fand ich persönlich schon klasse.

Liebe Grüße
Gesa
- Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
...aber der Anteil von Unlimited Cruises an diesem "Erfolg" dürfte doch eher gering gewesen sein, oder?Und heil nach Hause gekommen bin ich auch noch.Raoul Fiebig hat geschrieben:Letzteres grenzt ja schon irgendwie fast an ein Wunder!.

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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Es freut mich, daß Euch mein Bericht gefällt, und wenn Ihr ihm einige Informationen entnehmen könnt. Danke für Eure Reaktionen.
Es folgen die letzten Teile dieser Kreuzfahrtkritik, zunächst über diverse Reisedetails, dann über die Häfen und Sehenswürdigkeiten am Rande.
Passagiere
Das Schiff war nach offiziellen Angaben bis auf weniger als 20 Kabinen ausverkauft, so daß sich gut 1300 Passagiere an Bord befunden haben dürften.
Der Verkauf ging bis zur letzten Minute und auch in Buenos Aires stiegen noch mehr als hundert Gäste zu. Besonders sympathisch war etwa ein junges deutsch/südafrikanisches Paar, das sich eigentlich auf einer mehrmonatigen Landreise durch Südamerika befand, aber die immer wieder vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiffe so interessant fand, daß es die Reise spontan einen Tag vor Abfahrt buchte.
Die meisten Passagiere waren Nordamerikaner, also aus den USA und auch zu einem nicht unerheblichen Teil aus Kanada.
Die deutschen Gäste wurden nicht gesondert angesprochen oder zusammengeführt; ich traf vielleicht gut ein Dutzend. Alle, mit denen ich sprach, waren sehr sympathisch. Auffällige Gruppen kamen aus den Niederlanden und Südamerika, vermutlich die meisten aus Argentinien. Ebenso lernte ich einige Briten kennen.
Vom Kleinkind bis zu in Ehren Ergrauten waren alle Altersgruppen vertreten, wobei das Schwergewicht sicherlich in den höheren Altersgruppen, etwa ab Mitte Vierzig lag. Einzig Teenager waren fast gar nicht an Bord, was angesichts der Dauer während der Schulzeit nicht verwundert. Bei jüngeren, wenn auch schulpflichtigen Kindern mögen die Eltern dies als weniger problematisch angesehen haben, waren doch einige mit dabei.
Unter den Passagieren waren sowohl Einzelgäste und Paare wie auch größere, gemeinsam reisende Gruppen. Ein wohl recht hoher Prozentsatz der Gäste reiste zum wiederholten Male mit Holland America.
Mein Tisch erwies sich als echter Glücksfall, da sich mit fast allen sehr schnell eine gute Gemeinschaft ergab. Abgesehen von mir und einem Niederländer stammten alle anderen Gäste aus den USA oder Kanada. Unsere Gespräche, ob über Schiffe und Häfen, Musik und Kultur etc. und auch angeblich so heikle Themen wir Politik und persönliche Vergangenheit waren bereichernd. Wie selbstverständlich besuchten wir in netter Runde anschließend Show und/oder Bars, trafen uns auch tagsüber zu der einen oder anderen Aktivität oder auch zu einem Landausflug.
Tief betrübt wurden wir jedoch durch einen Schicksalsschlag, der ein Ehepaar aus unserem Kreis traf: Aufgrund eines medizinischen Notfalls mußten sie ins Krankenhaus auf die Falklands ausgeflogen werden. Sicherlich nicht der erste Ort, von dem aus man seinen Krankentransport nach Hause organisieren möchte. Wir konnten uns nicht einmal mehr verabschieden. Offiziell wollte man uns schon kaum die bloße Tatsache ihrer Evakuierung bestätigen, inoffizielle Kontakte zum Bordhospital erlaubten uns aber ein einigermaßen klares Bild.
Generell herrschte eine freundliche und offene Atmosphäre, leicht kam man auch bei den anderen Mahlzeiten oder beim Tee mit Mitreisenden ins Gespräch. Allerdings finde ich die immer wieder gleiche Prozedur in offener Sitzung „Where are you from? Hi, I’m … etc.pp“ auf Dauer unbefriedigend, doch manchmal ergaben sich auch in diesen kurzen Begegnungen interessante Gespräche. Als gut erwies sich dabei die noch überschaubare Größe der MS Amsterdam, die dazu führte, daß man viele Gäste wiederholt traf und somit weitergehende Gespräche führen konnte.
Ebenfalls nette Menschen hatte ich bereits vor der Reise über ein amerikanisches Kreuzfahrtforum kennengelernt. Zu unserem ersten Treffen stellte Holland America einen reservierten Bereich mit Getränken und Gebäck bereitet, und einige Offiziere plauderten mit uns. Auch aus dem Kreis dieser Gäste traf ich einige zu Ausflügen, zum Tanz und ähnlichem.
Dress Code
Holland America hat seit kurzem nur noch zwei unterschiedlichen Bekleidungsrichtlinien: „Formal“, auf dieser Reise an vier Abenden, und „Smart Casual“. Beide werden von den Passagieren recht unterschiedlich interpretiert.
Ein hoher Anteil, aber weniger als die Hälfte, der Gäste war tatsächlich formell (na ja, eigentlich informell, aber nach heute verbreiteter Definition formell), also in Smoking und langem Abendkleid, gekleidet, die meisten anderen trugen dunkle Anzüge und kürzere Kleider, eine kleine Anzahl auch helle Sakkos und Hosenanzüge.
Im Programm weist HAL darauf hin, daß der Dress Code in allen Räumen außer dem Lido am Abend zu beachten sei, doch leider wurde dies nicht durchgesetzt, so daß vereinzelt auch Gestalten in sehr unpassender Garderobe auftauchten.
An Smart Casual Abenden reichte die Bandbreite bei den Herren von der gepflegten Hose mit Poloshirt über die Kombination mit oder ohne Krawatte bis zum dunklen Anzug, bei den Damen von Hose mit Shirt über Röcke bis zum Cocktail- und wadenlangen Abendkleid.
Bei diesem Punkt gewinnt Cunard natürlich mit weitem Abstand. Auf der QE2 war die Smokingrate schon über 95%, auf der Vistafjord würde ich fast 100% behaupten. Auch gibt es hier „informelle“ Abende, an denen Sakko und Krawatte vorgeschrieben sind. Irgendwelche Formen von casual gab es auf der QE2 so gut wie nie, auch auf der QM2 wird mindestens ein Sakko an allen Abenden erwartet.
Das Fehlen einer angemessen Kleidung schränkte das Ambiente und das Reiseerlebnis auf der Amsterdam schon ein.
Glücklicherweise nahm es aber nicht die Ausmaße an, von denen man immer wieder in Berichten über andere Schiffe liest, keine Jeans, keine Tarnkleidung, keine T-Shirts, womöglich mit Aufschrift, keine kurzen Hosen, keine Mützen etc.
Kabinen
Die normalen Kabinen auf der MS Amsterdam haben circa 17 – 18 qm, die Balkonkabinen einschließlich Veranda etwa 26 -27 qm. Die Einrichtung ist sehr hell, von der Wirkung recht neutral, das heißt, weder sieht es billig und nach Großmöbelkaufhausbausatz aus, noch ist es besonders schön oder elegant. Es gibt einen dreiteiligen Schrank (drei Schmale Türen) und zahlreiche Schubladen unter dem Schreibtisch, in den Nachtschränken, unter dem Bett und in einem Extraschränkchen. Für eine Person und die Dauer der Kreuzfahrt war der Stauraum ausreichend, bei zwei Personen wird es schon eng.
Zur Ausstattung gehören eine Sitzecke mit Sofa, Tisch und Sessel, ein guter Fön, Bademäntel, ein Flachbildschirm und ein DVD-Gerät, aber kein Kühlschrank. Die Innenkabinen verfügen nur über eine Dusche, alle anderen über eine Badewanne. Ein Spiegelschrank und ein Regal unter dem Spülstein bieten ausreichen Ablagefläche. Seife, Shampoo etc. stammen von Elemis.
Vor dem Zubettgehen erwarten den Passagier ein Handtuchtier und ein Schokoladentaler. Auf das Tier kann ich verzichten, dafür hätte ich mir ein wenig mehr Sorgfalt des Stewards gewünscht. Da stand auch schon mal ein Joghurtbecher mehrere Tage in der Kabine und befanden sich am Ende der Reise in einer Schublade einige zerknüllte Servietten genauso wie an ihrem Anfang … . Auch wurde die, ohnehin nur halbe, Tagesdecke nie aufgelegt.
Diese Mängel sind aber nicht zu verallgemeinern, andere Gäste machten bessere Erfahrungen.
Unter diesem Punkt muß beim Vergleich mit Cunard wieder differenziert werden. Die Grillkabinen auf der Queen Elizabeth 2 bleiben mein Traum: Viel massives Holz, ein begehbarer Kleiderschrank, viele Schubladen, großzügige Badezimmer, alles sehr elegant.
Auch andere Kabinen auf der QE2 waren zwar deutlich kleiner als die moderen HAL Kabinen, aber mit Holz eleganter und aufgrund einer optimalen Raumausnutzung fast besser mit Stauraum ausgestattet. Auch gab es hier Details wie etwa frische Blumen.
Die Standardkabinen auf der Queen Mary 2 ähneln denen der Amsterdam in Größe und Ausstattung. Die Queen Mary 2 führt im Punkt Eleganz und Design, die Amsterdam in den Kategorien Schublade und Stauraum sowie Badezimmer, da diese in QM2 Standard- und Balkonkabinen nur eine Dusche enthalten.
Wäscherei etc.
Auf der MS Amsterdam stehen den Passagieren mehrere Räume mit Waschmaschinen, Trocknern und Bügeleisen sowie die Bordwäscherei und –reinigung zur Verfügung.
Die Benutzung beider ist kostenpflichtig.
Die Preise für die Bordwäscherei betragen z.B. $ 4,50 für ein normales Hemd oder $ 10,50 für die chemische Reinigung eines Abendkleides. Gerne angenommen habe ich ein offeriertes Sonderangebot: ein Wäschesack (keine Reinigung) für $ 20. Geschicktes Stopfen führt da zu einem Preis von weniger als einem Dollar pro Teil.
Ebenfalls sehr erfreulich ist der kostenlose Schuhputzservice, für den Körbe im Zimmer bereitstehen.
Es folgen die letzten Teile dieser Kreuzfahrtkritik, zunächst über diverse Reisedetails, dann über die Häfen und Sehenswürdigkeiten am Rande.
Passagiere
Das Schiff war nach offiziellen Angaben bis auf weniger als 20 Kabinen ausverkauft, so daß sich gut 1300 Passagiere an Bord befunden haben dürften.
Der Verkauf ging bis zur letzten Minute und auch in Buenos Aires stiegen noch mehr als hundert Gäste zu. Besonders sympathisch war etwa ein junges deutsch/südafrikanisches Paar, das sich eigentlich auf einer mehrmonatigen Landreise durch Südamerika befand, aber die immer wieder vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiffe so interessant fand, daß es die Reise spontan einen Tag vor Abfahrt buchte.
Die meisten Passagiere waren Nordamerikaner, also aus den USA und auch zu einem nicht unerheblichen Teil aus Kanada.
Die deutschen Gäste wurden nicht gesondert angesprochen oder zusammengeführt; ich traf vielleicht gut ein Dutzend. Alle, mit denen ich sprach, waren sehr sympathisch. Auffällige Gruppen kamen aus den Niederlanden und Südamerika, vermutlich die meisten aus Argentinien. Ebenso lernte ich einige Briten kennen.
Vom Kleinkind bis zu in Ehren Ergrauten waren alle Altersgruppen vertreten, wobei das Schwergewicht sicherlich in den höheren Altersgruppen, etwa ab Mitte Vierzig lag. Einzig Teenager waren fast gar nicht an Bord, was angesichts der Dauer während der Schulzeit nicht verwundert. Bei jüngeren, wenn auch schulpflichtigen Kindern mögen die Eltern dies als weniger problematisch angesehen haben, waren doch einige mit dabei.
Unter den Passagieren waren sowohl Einzelgäste und Paare wie auch größere, gemeinsam reisende Gruppen. Ein wohl recht hoher Prozentsatz der Gäste reiste zum wiederholten Male mit Holland America.
Mein Tisch erwies sich als echter Glücksfall, da sich mit fast allen sehr schnell eine gute Gemeinschaft ergab. Abgesehen von mir und einem Niederländer stammten alle anderen Gäste aus den USA oder Kanada. Unsere Gespräche, ob über Schiffe und Häfen, Musik und Kultur etc. und auch angeblich so heikle Themen wir Politik und persönliche Vergangenheit waren bereichernd. Wie selbstverständlich besuchten wir in netter Runde anschließend Show und/oder Bars, trafen uns auch tagsüber zu der einen oder anderen Aktivität oder auch zu einem Landausflug.
Tief betrübt wurden wir jedoch durch einen Schicksalsschlag, der ein Ehepaar aus unserem Kreis traf: Aufgrund eines medizinischen Notfalls mußten sie ins Krankenhaus auf die Falklands ausgeflogen werden. Sicherlich nicht der erste Ort, von dem aus man seinen Krankentransport nach Hause organisieren möchte. Wir konnten uns nicht einmal mehr verabschieden. Offiziell wollte man uns schon kaum die bloße Tatsache ihrer Evakuierung bestätigen, inoffizielle Kontakte zum Bordhospital erlaubten uns aber ein einigermaßen klares Bild.
Generell herrschte eine freundliche und offene Atmosphäre, leicht kam man auch bei den anderen Mahlzeiten oder beim Tee mit Mitreisenden ins Gespräch. Allerdings finde ich die immer wieder gleiche Prozedur in offener Sitzung „Where are you from? Hi, I’m … etc.pp“ auf Dauer unbefriedigend, doch manchmal ergaben sich auch in diesen kurzen Begegnungen interessante Gespräche. Als gut erwies sich dabei die noch überschaubare Größe der MS Amsterdam, die dazu führte, daß man viele Gäste wiederholt traf und somit weitergehende Gespräche führen konnte.
Ebenfalls nette Menschen hatte ich bereits vor der Reise über ein amerikanisches Kreuzfahrtforum kennengelernt. Zu unserem ersten Treffen stellte Holland America einen reservierten Bereich mit Getränken und Gebäck bereitet, und einige Offiziere plauderten mit uns. Auch aus dem Kreis dieser Gäste traf ich einige zu Ausflügen, zum Tanz und ähnlichem.
Dress Code
Holland America hat seit kurzem nur noch zwei unterschiedlichen Bekleidungsrichtlinien: „Formal“, auf dieser Reise an vier Abenden, und „Smart Casual“. Beide werden von den Passagieren recht unterschiedlich interpretiert.
Ein hoher Anteil, aber weniger als die Hälfte, der Gäste war tatsächlich formell (na ja, eigentlich informell, aber nach heute verbreiteter Definition formell), also in Smoking und langem Abendkleid, gekleidet, die meisten anderen trugen dunkle Anzüge und kürzere Kleider, eine kleine Anzahl auch helle Sakkos und Hosenanzüge.
Im Programm weist HAL darauf hin, daß der Dress Code in allen Räumen außer dem Lido am Abend zu beachten sei, doch leider wurde dies nicht durchgesetzt, so daß vereinzelt auch Gestalten in sehr unpassender Garderobe auftauchten.
An Smart Casual Abenden reichte die Bandbreite bei den Herren von der gepflegten Hose mit Poloshirt über die Kombination mit oder ohne Krawatte bis zum dunklen Anzug, bei den Damen von Hose mit Shirt über Röcke bis zum Cocktail- und wadenlangen Abendkleid.
Bei diesem Punkt gewinnt Cunard natürlich mit weitem Abstand. Auf der QE2 war die Smokingrate schon über 95%, auf der Vistafjord würde ich fast 100% behaupten. Auch gibt es hier „informelle“ Abende, an denen Sakko und Krawatte vorgeschrieben sind. Irgendwelche Formen von casual gab es auf der QE2 so gut wie nie, auch auf der QM2 wird mindestens ein Sakko an allen Abenden erwartet.
Das Fehlen einer angemessen Kleidung schränkte das Ambiente und das Reiseerlebnis auf der Amsterdam schon ein.
Glücklicherweise nahm es aber nicht die Ausmaße an, von denen man immer wieder in Berichten über andere Schiffe liest, keine Jeans, keine Tarnkleidung, keine T-Shirts, womöglich mit Aufschrift, keine kurzen Hosen, keine Mützen etc.
Kabinen
Die normalen Kabinen auf der MS Amsterdam haben circa 17 – 18 qm, die Balkonkabinen einschließlich Veranda etwa 26 -27 qm. Die Einrichtung ist sehr hell, von der Wirkung recht neutral, das heißt, weder sieht es billig und nach Großmöbelkaufhausbausatz aus, noch ist es besonders schön oder elegant. Es gibt einen dreiteiligen Schrank (drei Schmale Türen) und zahlreiche Schubladen unter dem Schreibtisch, in den Nachtschränken, unter dem Bett und in einem Extraschränkchen. Für eine Person und die Dauer der Kreuzfahrt war der Stauraum ausreichend, bei zwei Personen wird es schon eng.
Zur Ausstattung gehören eine Sitzecke mit Sofa, Tisch und Sessel, ein guter Fön, Bademäntel, ein Flachbildschirm und ein DVD-Gerät, aber kein Kühlschrank. Die Innenkabinen verfügen nur über eine Dusche, alle anderen über eine Badewanne. Ein Spiegelschrank und ein Regal unter dem Spülstein bieten ausreichen Ablagefläche. Seife, Shampoo etc. stammen von Elemis.
Vor dem Zubettgehen erwarten den Passagier ein Handtuchtier und ein Schokoladentaler. Auf das Tier kann ich verzichten, dafür hätte ich mir ein wenig mehr Sorgfalt des Stewards gewünscht. Da stand auch schon mal ein Joghurtbecher mehrere Tage in der Kabine und befanden sich am Ende der Reise in einer Schublade einige zerknüllte Servietten genauso wie an ihrem Anfang … . Auch wurde die, ohnehin nur halbe, Tagesdecke nie aufgelegt.
Diese Mängel sind aber nicht zu verallgemeinern, andere Gäste machten bessere Erfahrungen.
Unter diesem Punkt muß beim Vergleich mit Cunard wieder differenziert werden. Die Grillkabinen auf der Queen Elizabeth 2 bleiben mein Traum: Viel massives Holz, ein begehbarer Kleiderschrank, viele Schubladen, großzügige Badezimmer, alles sehr elegant.
Auch andere Kabinen auf der QE2 waren zwar deutlich kleiner als die moderen HAL Kabinen, aber mit Holz eleganter und aufgrund einer optimalen Raumausnutzung fast besser mit Stauraum ausgestattet. Auch gab es hier Details wie etwa frische Blumen.
Die Standardkabinen auf der Queen Mary 2 ähneln denen der Amsterdam in Größe und Ausstattung. Die Queen Mary 2 führt im Punkt Eleganz und Design, die Amsterdam in den Kategorien Schublade und Stauraum sowie Badezimmer, da diese in QM2 Standard- und Balkonkabinen nur eine Dusche enthalten.
Wäscherei etc.
Auf der MS Amsterdam stehen den Passagieren mehrere Räume mit Waschmaschinen, Trocknern und Bügeleisen sowie die Bordwäscherei und –reinigung zur Verfügung.
Die Benutzung beider ist kostenpflichtig.
Die Preise für die Bordwäscherei betragen z.B. $ 4,50 für ein normales Hemd oder $ 10,50 für die chemische Reinigung eines Abendkleides. Gerne angenommen habe ich ein offeriertes Sonderangebot: ein Wäschesack (keine Reinigung) für $ 20. Geschicktes Stopfen führt da zu einem Preis von weniger als einem Dollar pro Teil.
Ebenfalls sehr erfreulich ist der kostenlose Schuhputzservice, für den Körbe im Zimmer bereitstehen.
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Häfen und Passagen
Schon lange stand diese Route auf meiner Wunschliste:
Rund um Kap Horn …,
Patagonien …,
die Falkland Inseln …
- viele Assoziationen verknüpfen sich für mich mit diesen Namen und tatsächlich durfte ich großartige Landschaften, interessante Städte und beeindruckende Fauna und Flora erleben.
Buenos Aires
Die Hauptstadt Argentiniens ist eine Megacity, in der fast ein Drittel der Landesbevölkerung lebt. Die gesamte Anmutung ist recht europäisch und kosmopolitisch, dabei aber mit einem besonderen, individuellen Charme. Hier waren wir zwei Tage.
Das Kreuzfahrtterminal ist nicht allzu weit vom Zentrum entfernt, doch die bequemste Möglichkeit, abgesehen von Schiffsausflügen und Taxen, dort hinzukommen, ist der kostenlose Shuttle des Juweliers Stern, der zu dessen Geschäft am Anfang der Fußgängerzone an der Plaza San Martin fährt. Von hier aus kann man die Stadt hervorragend zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden.
Natürlich gibt es soviel zu sehen, daß man viele Tage hier verbringen könnte. Meine Auswahl am ersten Tag war ein ausgiebiger Rundgang durch einige Innenstadtviertel. Ein Großteil des Zentrums mit Banken, Regierungsgebäuden, Büros, Geschäften und großen Wohngebäuden erinnert sehr an europäische Großstädte wie Paris oder Madrid mit vielen Prachtbauten des 19. Jahrhunderts. Die Casa Rosada dürfte vielen wenn nicht aus der Geschichte, spätestens aus Evita bekannt sein, das Cabildo (Rathaus) erinnert an die Kolonialzeit. Die Kathedrale ist recht bescheiden, angebaut ist die stets von einer Ehrenwache gesäumte Grabkapelle des Nationalhelden San Martin. Die Avenida de Mayo, die Prachtstraße schlechthin, führt zum monumentalen Nationalkongreß vorbei an Hotels, Theatern, Geschäften und auch dem Cafe Tortoni, einem bekannten, alten Cafe, in dem ich mir Kaffee und Kuchen schmecken ließ.
Ganz anders, aber auch europäisch, sieht das Viertel San Telmo aus, zusammen mit La Boca der ursprüngliche Gründungskern der Stadt. Neben einigen stilistischen interessanten Universitätsgebäuden und schönen Kirche, wie z.B. der feierlichen San Francisco, stehen hier vor allem ein- und zweigeschossige Häuser. Auf und in der Nähe der Plaza Dorrego wird angeblich unter freiem Himmel Tango getanzt, doch der Regen an diesem Tag lud wohl nicht dazu ein. Mitpassagiere berichteten aber, sie haben Paare in La Boca, nur weniger Kilometer entfernt, tanzen gesehen.
Für den Abend buchte ich vor Ort den Besuch einer Tangoshow, die mit Transfer etwa von 21.00 – 0.30 dauerte. Diese „Tango Piazzolla“ fand in einem alten, klassischen Theater statt und gefiel mir recht gut. Man konnte dies mit Abendessen oder ohne buchen, aber auch im letzteren Fall erhielt man Getränke und eine Kostprobe lokaler Speisen. Die Auswahl an Tangoshows ist groß und die meisten Passagiere waren zufrieden, wo auch immer sie waren. Die über das Schiff zu buchende Show allerdings war schon am späten Nachmittag / frühen Abend und soll, wie einige andere auch, eher eine Hollywoodversion mit Tieren und anderen Effekten auf der Bühne gewesen sein.
Für den zweiten Tag hatte ich schon von Deutschland aus einen Ausflug in das Tigre-Delta gebucht. Dazu mußte ich zum Büro der Agentur „Tangol“ kommen, was kein Problem war, da es fast direkt neben Stern liegt. In kleiner Gruppe fuhren wir gen Norden und durchquerten dabei zahlreiche Stadtviertel und Vororte voller Einfamilienhäuser, die von solider Mittelschicht oder auch Wohlstand zeugen. Eine kurze Fahrt mit dem Tren de la Costa, einem gemütlichen Zug entlang des Rio de la Plata und ein Aufenthalt in San Isidro mit einem Besuch der dortigen Kathedrale ergänzten das Programm, bevor wir die Stadt Tigre und unseren Katamaran erreichten, der uns für eine Stunde durch das Delta trug. Auf den vielen tausend Inseln stehen Wohnhäuser, stolze Ruder- und segelclubs, Hotels und vieles mehr. Alles muß über das verzweigte Netz von Wasserstraßen erledigt werden und so gibt es auch Supermarkt- und Müllabfuhrschiffe. Irgendwann wird die Versandung des Deltas des Paraná ganz Buenos Aires zu einer Binnenstadt machen, zur Zeit ist das Delta ein beschauliches Stück Natur, in die auf diese Weise natürlich nur ein kurzer Einblick möglich war. Mit kleinen Booten werden sogar mehrtägige Touren angeboten.
Im Anschluß an diesen Ausflug ging ich durch Straßen mit prachtvollen Gründerzeitbotschaften, und –hotels, mit einem urbanen Gemisch aus Cafes, eleganten Wohnhäusen und Luxusgeschäften nach Recoletta. Hier beeindrucken die Basilica del Pilar und das dazugehörige Museum mit ihrer ausdrucksstarken Religiosität. Gleich angrenzend befindet sich ein Friedhof, dessen aufwendige Mausoleen traditionell von den ersten Familien Argentiniens genutzt werden, und auf dem auch Evita Peron in Familiengrab der Duarte beigesetzt ist. Das Museo Nacional de Bellas Artes beherbergt neben europäischen Werken auch argentinische Kunst, die insbesondere für den Zeitraum des späten 18. bis frühen 20. Jahrhunderts von einer hohen Meisterschaft in der Kombination des weltweit führenden europäischen Stils mit speziellen lokalen Sujets zeugt.
Montevideo
Fast gleich gegenüber auf der anderen Seite des Rio de la Plata, genau gesagt 142 Seemeilen entfernt, liegt Montevideo. Auch in der Hauptstadt Uruguays lebt circa ein Drittel der Gesamtbevölkerung und auch Montevideo wirkt sehr europäisch, doch ist alles natürlich viel kleiner. Auch soll die Einkommensverteilung gleichmäßiger als in Argentinien, sehr mittelständisch sein, wobei mittelständisch hier einem Durchschnittseinkommen von $ 10.000 p.a. entspricht.
Das historische Stadtzentrum läßt sich direkt von Schiff aus sehr einfach per Fuß erkunden.
Dabei half mir eine Stadtführung, die ich aus dem Internet herausgesucht hatte, da es in Deutschland keinen Reiseführer über Montevideo zu kaufen gab. Gerade jetzt soll allerdings ein kombinierter Führer Buenos Aires und Montevideo erschienen sein, der für zukünftige Kreuzfahrer möglicherweise ideal ist.
Eine Dame des lokalen Fremdverkehrsamts bot noch an Bord Stadtpläne und Informationen an. Nachdem sie mitbekam, daß ich Deutscher bin, plauderten wir eine Weile auf Deutsch, da sie wie viele Südamerikaner deutscher Abstammung ist. Sie empfahl mir eine Führung durch das Theater der Stadt, wohin ich mich dann auch als erstes, abgesehen von einigen Außenbesichtigungen, begab. Durch Zufall und Glück nahmen dort, im Teatro Solis, nur ein ebenfalls deutsches Ehepaar von Schiff und ich an der englischsprachigen Führung teil. Der junge Führer war sehr gut und wissend. Nachdem er erfahren hatte, daß wir alle gerade erst angekommen waren, gab er uns vor dem Theater ein Einführung nicht nur in die Theater-, sondern die gesamte Stadt- und Landesgeschichte, und stellte auch im weiteren Verlauf alles immer wieder in den größeren Zusammenhang. Das Theater selbst ist gemäß klassischem italienischem Muster erbaut. Es verdankt sowohl seinen einstigen Bau wie seinen jetzigen Erhalt dem Engagement aktiver Bürger und spiegelt auch Änderungen in der gesellschaftlichen Verfassung Uruguays wieder. Und das Ganze für umgerechnet weniger als € 1,50. Nach über einer Stunde lehnte der Führer auch noch jegliches Trinkgeld ab.
Überhaupt ist das Preisniveau hier so niedrig und waren viele Museen ganz kostenlos, so daß ich trotz zahlreicher Museumsbesuche und Kaffeetrinkens am Ende des Tages immer noch etwas von den getauschten 10 Euro übrig behielt.
Am zwischen Alt- und Neustadt gelegenen Plaza Independencia finden sich z.B. der ehemalige Präsidentenpalast, ein Mausoleum, ein Rest der alten Stadtbefestigung und das höchste, architektonisch sehr interessante Gebäude der Stadt.
Das ganze Leben macht einen gepflegten, gemächlichen Eindruck, überall stehen Menschen, ob Geschäftsleute oder Studenten, Mate-Tee in Händen beim Gespräch zusammen.
Die Kathedrale ist schön und strahlt Behaglichkeit aus, das Museo Torres Garcia präsentiert die Werke dieses bekannten Künstlers. Eine Reihe von anderen Museen ermöglicht eine Zeitreise, beginnend mit dem Abschnitt von präkolumbianischer bis Kolonialzeit und Revolution im Museo y Archivo Historico Municipal im ehemaligen Rathaus. Die weiteren Etappen sind Häuser, die noch im Stil ihrer Entstehungszeit erhalten und eingerichtet sind und darüber hinaus von Menschen bewohnt wurden, die in der Landes- und/oder Stadtgeschichte große Bedeutung hatten. Da spiegelt ein Haus das Leben in der Kolonialzeit bis zur Revolution wieder, das nächste die Zeit der Romantik und ein drittes wetteifert im Prunk mit Pariser Stadtpalästen im Stile Ludwigs XV und XVI. Man war ganz am Puls europäischer Metropolen und lebte nach deren Maßstab.
Falkland Inseln
Nun sind die Falkland Inseln wohl kaum ein Ort, zu dem man mal für ein Wochenende fliegt, um so freudig erwartete ich diesen Besuch. Böse Orakel meinten, nur von etwa jedem zweiten Schiff schafften es die Passagiere an Land. Wir hatten jedoch am Morgen wunderbare ruhige See. Allerdings sagte der Kapitän durch, daß für den frühen Nachmittag Sturmböen angesagt seien, so daß man überlegen solle, früh einen Tender zu nehmen. Tatsächlich gab es zwischenzeitlich heftigen Wind, doch beruhigte er sich auch wieder und konnten wir problemlos auch noch mit dem letzten Tender zur Amsterdam zurückkehren.
Das Schiff ankerte weit draußen vor der Bucht von Port Stanley, so daß ein erster Fernblick über die Inselwelt möglich war. Kargheit ist von dort der vorherrschende Eindruck. Es gibt keine Bäume, über Meilen erstreckt sich leicht gewelltes Grün und Felsgrau. Einige wenige höhere Berge in der Ferne lockern das Bild auf, Port Stanley schmiegt sich als schmaler Streifen an das Ufer.
Nach der Tenderservice von etlichen Minuten näherten wir und dem Pier und damit dem britischen Empire im Südatlantik. Ein großes „Welcome“ Schild grüßt ebenso wie typisch viktorianische Townhouses, die britische Flagge, Pubs oder eine rote Telefonzelle. Nach einem kurzen Besuch bei den freundlichen Damen des Touristoffices bestieg ich eine Van, der uns nach Gypsy Cove brachte (GBP oder FP (Falkland Pound) 5 one way). Dies ist die nächst an der Hauptstadt gelegene Pinguinkolonie. Pinguine sind möglicherweise die Hauptattraktion der Inseln, besitzen sie doch einige der größten und bedeutendsten Kolonien weltweit. Zu den meisten kommt man nur per Landrover oder Boot, da es außerhalb der Stadt kaum Straßen gibt. Besonders beeindruckend soll Volunteer Point sein, wohl etwa zwei Stunden entfernt, wo im Sommer eine große Anzahl von Königspinguinen beheimatet ist.
Doch auch von Gypsy Cove war ich begeistert. Diese Vielzahl von Pinguinen, die Kleinen inzwischen fast ausgewachsen und nur noch mit Resten ihres ersten braunen Gefieders, zu Lande und zu Wasser, zu sehen, war ein Erlebnis. Da wird viel geschnattert (oder wie man die Geräusche nennen mag), aufgeregt umhergelaufen und stoisch an der Stelle verharrt.
Freiwillige Einheimische standen bereit, um Fragen zu beantworten. Die meisten Touristen nahmen auch zurück den Shuttle, gemeinsam mit einem Tischnachbarn machten ich mich zu Fuß auf den gut 1 bis 1 ½ stündigen Weg. Dieser führt quer über das Land und ist weder markiert noch ausgeschildert, aber in einer am Touristoffice erhältlich Broschüre gut beschrieben. Gerade auf diesem Weg gab es viel zu sehen, so die vielfältigen, wettergebeugten Pflanzen, alle niedrig und dem rauhen Klima angepaßt, darunter ein typsicher, fast steinharter Belag auf den Felsen und eine besondere Art Beeren. Interessante Vögel ließen sich aus großer Nähe beobachten – mit Ihren farbigen Akzenten und in ihren Aktionen, vielfach mit Jungen, faszinierend. Des weiteren passiert man eine Reihe von Wracks, zumeist von Schiffen, die auf der Reise um Kap Horn schwer beschädigt wurden und es so gerade noch bis zu den Falklands geschafft hatten.
In Port Stanley lebt die Mehrheit der zwei- bis dreitausend Einwohner der Inseln, zum größten Teil Kelper seit vielen Generationen, in meistens weißen Häusern mit farbigen Dächern. Eigentlich ist die ganze Stadt mit ihrem besonderen Flair, ihren Pubs und Tavernen, den hübsch gepflegten Vorgärten und all den Zeichen stolzen Britischseins sehenswert, doch gibt es auch besonders hervorzuhebende Orte. Dazu gehören die anglikanische Kathedrale, zu deren Bistum ein Gebiet von vielen tausenden Quadratmeilen bis zur Antarktis gehört, und die katholische Kirche, die als Fertigbau aus England geliefert wurde. Beide sind natürlich trotz ihres Status deutlich kleiner als viele Dorfkirchen hierzulande. Zahlreiche Denkmäler erinnern z.B. an die Gefallenen beider Weltkriege, ein ganzer Wald an die Opfer der argentinischen Invasion. Im liebevoll gestalteten Museum der Stadt wird noch einmal deutlich, wie sehr die Menschen sich hier sowohl dem britischen Mutterland wie ihrer besonderen Heimat verbunden fühlen. Ausstellungsstücke erinnern an den einst bedeutenden Walfang (so auch Knochen an anderen Stellen der Insel), den lang einzigen und auch heute noch wichtigen Erwerbszweig Schafszucht, die Schiffahrt und all die großen und kleinen Ereignisse der Geschichte, zum Teil verbunden mit Besuchen von Vertretern der königlichen Familie.
In einem kleinen Laden werden Produkte aus der lokalen, für ihre besondere Wärmeisolierung bekannten Schaffswolle angeboten. Auf dem Schild an meinem Schal steht sogar handschriftlich der Name der Dame, die ihn handgestrickt hat.
Beim Tee (das mußte an diesem Ort einfach sein) erzählte mir die Besitzerin des kleinen Cafes ein wenig vom Leben dort. Ganz deutlich wird überall, daß sich die Falklands, im Gegensatz zu manch einer Karibikinsel, nicht vom Kreuzfahrttourismus abhängig gemacht haben, ihn zwar pflegen und die Besucher freundlich aufnehmen, aber auch gut ohne bestehen können. Der angekündigte gleichzeitige Besuch von vier Schiffen an einem Tag rief hingegen große Sorgen hervor; was sollten die wenigen Einwohner dort, wo es z.B. nur einen einzigen Bus und eine handvoll kleiner Läden gibt, mit 7000 Touristen an einem Tag?
Schon lange stand diese Route auf meiner Wunschliste:
Rund um Kap Horn …,
Patagonien …,
die Falkland Inseln …
- viele Assoziationen verknüpfen sich für mich mit diesen Namen und tatsächlich durfte ich großartige Landschaften, interessante Städte und beeindruckende Fauna und Flora erleben.
Buenos Aires
Die Hauptstadt Argentiniens ist eine Megacity, in der fast ein Drittel der Landesbevölkerung lebt. Die gesamte Anmutung ist recht europäisch und kosmopolitisch, dabei aber mit einem besonderen, individuellen Charme. Hier waren wir zwei Tage.
Das Kreuzfahrtterminal ist nicht allzu weit vom Zentrum entfernt, doch die bequemste Möglichkeit, abgesehen von Schiffsausflügen und Taxen, dort hinzukommen, ist der kostenlose Shuttle des Juweliers Stern, der zu dessen Geschäft am Anfang der Fußgängerzone an der Plaza San Martin fährt. Von hier aus kann man die Stadt hervorragend zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden.
Natürlich gibt es soviel zu sehen, daß man viele Tage hier verbringen könnte. Meine Auswahl am ersten Tag war ein ausgiebiger Rundgang durch einige Innenstadtviertel. Ein Großteil des Zentrums mit Banken, Regierungsgebäuden, Büros, Geschäften und großen Wohngebäuden erinnert sehr an europäische Großstädte wie Paris oder Madrid mit vielen Prachtbauten des 19. Jahrhunderts. Die Casa Rosada dürfte vielen wenn nicht aus der Geschichte, spätestens aus Evita bekannt sein, das Cabildo (Rathaus) erinnert an die Kolonialzeit. Die Kathedrale ist recht bescheiden, angebaut ist die stets von einer Ehrenwache gesäumte Grabkapelle des Nationalhelden San Martin. Die Avenida de Mayo, die Prachtstraße schlechthin, führt zum monumentalen Nationalkongreß vorbei an Hotels, Theatern, Geschäften und auch dem Cafe Tortoni, einem bekannten, alten Cafe, in dem ich mir Kaffee und Kuchen schmecken ließ.
Ganz anders, aber auch europäisch, sieht das Viertel San Telmo aus, zusammen mit La Boca der ursprüngliche Gründungskern der Stadt. Neben einigen stilistischen interessanten Universitätsgebäuden und schönen Kirche, wie z.B. der feierlichen San Francisco, stehen hier vor allem ein- und zweigeschossige Häuser. Auf und in der Nähe der Plaza Dorrego wird angeblich unter freiem Himmel Tango getanzt, doch der Regen an diesem Tag lud wohl nicht dazu ein. Mitpassagiere berichteten aber, sie haben Paare in La Boca, nur weniger Kilometer entfernt, tanzen gesehen.
Für den Abend buchte ich vor Ort den Besuch einer Tangoshow, die mit Transfer etwa von 21.00 – 0.30 dauerte. Diese „Tango Piazzolla“ fand in einem alten, klassischen Theater statt und gefiel mir recht gut. Man konnte dies mit Abendessen oder ohne buchen, aber auch im letzteren Fall erhielt man Getränke und eine Kostprobe lokaler Speisen. Die Auswahl an Tangoshows ist groß und die meisten Passagiere waren zufrieden, wo auch immer sie waren. Die über das Schiff zu buchende Show allerdings war schon am späten Nachmittag / frühen Abend und soll, wie einige andere auch, eher eine Hollywoodversion mit Tieren und anderen Effekten auf der Bühne gewesen sein.
Für den zweiten Tag hatte ich schon von Deutschland aus einen Ausflug in das Tigre-Delta gebucht. Dazu mußte ich zum Büro der Agentur „Tangol“ kommen, was kein Problem war, da es fast direkt neben Stern liegt. In kleiner Gruppe fuhren wir gen Norden und durchquerten dabei zahlreiche Stadtviertel und Vororte voller Einfamilienhäuser, die von solider Mittelschicht oder auch Wohlstand zeugen. Eine kurze Fahrt mit dem Tren de la Costa, einem gemütlichen Zug entlang des Rio de la Plata und ein Aufenthalt in San Isidro mit einem Besuch der dortigen Kathedrale ergänzten das Programm, bevor wir die Stadt Tigre und unseren Katamaran erreichten, der uns für eine Stunde durch das Delta trug. Auf den vielen tausend Inseln stehen Wohnhäuser, stolze Ruder- und segelclubs, Hotels und vieles mehr. Alles muß über das verzweigte Netz von Wasserstraßen erledigt werden und so gibt es auch Supermarkt- und Müllabfuhrschiffe. Irgendwann wird die Versandung des Deltas des Paraná ganz Buenos Aires zu einer Binnenstadt machen, zur Zeit ist das Delta ein beschauliches Stück Natur, in die auf diese Weise natürlich nur ein kurzer Einblick möglich war. Mit kleinen Booten werden sogar mehrtägige Touren angeboten.
Im Anschluß an diesen Ausflug ging ich durch Straßen mit prachtvollen Gründerzeitbotschaften, und –hotels, mit einem urbanen Gemisch aus Cafes, eleganten Wohnhäusen und Luxusgeschäften nach Recoletta. Hier beeindrucken die Basilica del Pilar und das dazugehörige Museum mit ihrer ausdrucksstarken Religiosität. Gleich angrenzend befindet sich ein Friedhof, dessen aufwendige Mausoleen traditionell von den ersten Familien Argentiniens genutzt werden, und auf dem auch Evita Peron in Familiengrab der Duarte beigesetzt ist. Das Museo Nacional de Bellas Artes beherbergt neben europäischen Werken auch argentinische Kunst, die insbesondere für den Zeitraum des späten 18. bis frühen 20. Jahrhunderts von einer hohen Meisterschaft in der Kombination des weltweit führenden europäischen Stils mit speziellen lokalen Sujets zeugt.
Montevideo
Fast gleich gegenüber auf der anderen Seite des Rio de la Plata, genau gesagt 142 Seemeilen entfernt, liegt Montevideo. Auch in der Hauptstadt Uruguays lebt circa ein Drittel der Gesamtbevölkerung und auch Montevideo wirkt sehr europäisch, doch ist alles natürlich viel kleiner. Auch soll die Einkommensverteilung gleichmäßiger als in Argentinien, sehr mittelständisch sein, wobei mittelständisch hier einem Durchschnittseinkommen von $ 10.000 p.a. entspricht.
Das historische Stadtzentrum läßt sich direkt von Schiff aus sehr einfach per Fuß erkunden.
Dabei half mir eine Stadtführung, die ich aus dem Internet herausgesucht hatte, da es in Deutschland keinen Reiseführer über Montevideo zu kaufen gab. Gerade jetzt soll allerdings ein kombinierter Führer Buenos Aires und Montevideo erschienen sein, der für zukünftige Kreuzfahrer möglicherweise ideal ist.
Eine Dame des lokalen Fremdverkehrsamts bot noch an Bord Stadtpläne und Informationen an. Nachdem sie mitbekam, daß ich Deutscher bin, plauderten wir eine Weile auf Deutsch, da sie wie viele Südamerikaner deutscher Abstammung ist. Sie empfahl mir eine Führung durch das Theater der Stadt, wohin ich mich dann auch als erstes, abgesehen von einigen Außenbesichtigungen, begab. Durch Zufall und Glück nahmen dort, im Teatro Solis, nur ein ebenfalls deutsches Ehepaar von Schiff und ich an der englischsprachigen Führung teil. Der junge Führer war sehr gut und wissend. Nachdem er erfahren hatte, daß wir alle gerade erst angekommen waren, gab er uns vor dem Theater ein Einführung nicht nur in die Theater-, sondern die gesamte Stadt- und Landesgeschichte, und stellte auch im weiteren Verlauf alles immer wieder in den größeren Zusammenhang. Das Theater selbst ist gemäß klassischem italienischem Muster erbaut. Es verdankt sowohl seinen einstigen Bau wie seinen jetzigen Erhalt dem Engagement aktiver Bürger und spiegelt auch Änderungen in der gesellschaftlichen Verfassung Uruguays wieder. Und das Ganze für umgerechnet weniger als € 1,50. Nach über einer Stunde lehnte der Führer auch noch jegliches Trinkgeld ab.
Überhaupt ist das Preisniveau hier so niedrig und waren viele Museen ganz kostenlos, so daß ich trotz zahlreicher Museumsbesuche und Kaffeetrinkens am Ende des Tages immer noch etwas von den getauschten 10 Euro übrig behielt.
Am zwischen Alt- und Neustadt gelegenen Plaza Independencia finden sich z.B. der ehemalige Präsidentenpalast, ein Mausoleum, ein Rest der alten Stadtbefestigung und das höchste, architektonisch sehr interessante Gebäude der Stadt.
Das ganze Leben macht einen gepflegten, gemächlichen Eindruck, überall stehen Menschen, ob Geschäftsleute oder Studenten, Mate-Tee in Händen beim Gespräch zusammen.
Die Kathedrale ist schön und strahlt Behaglichkeit aus, das Museo Torres Garcia präsentiert die Werke dieses bekannten Künstlers. Eine Reihe von anderen Museen ermöglicht eine Zeitreise, beginnend mit dem Abschnitt von präkolumbianischer bis Kolonialzeit und Revolution im Museo y Archivo Historico Municipal im ehemaligen Rathaus. Die weiteren Etappen sind Häuser, die noch im Stil ihrer Entstehungszeit erhalten und eingerichtet sind und darüber hinaus von Menschen bewohnt wurden, die in der Landes- und/oder Stadtgeschichte große Bedeutung hatten. Da spiegelt ein Haus das Leben in der Kolonialzeit bis zur Revolution wieder, das nächste die Zeit der Romantik und ein drittes wetteifert im Prunk mit Pariser Stadtpalästen im Stile Ludwigs XV und XVI. Man war ganz am Puls europäischer Metropolen und lebte nach deren Maßstab.
Falkland Inseln
Nun sind die Falkland Inseln wohl kaum ein Ort, zu dem man mal für ein Wochenende fliegt, um so freudig erwartete ich diesen Besuch. Böse Orakel meinten, nur von etwa jedem zweiten Schiff schafften es die Passagiere an Land. Wir hatten jedoch am Morgen wunderbare ruhige See. Allerdings sagte der Kapitän durch, daß für den frühen Nachmittag Sturmböen angesagt seien, so daß man überlegen solle, früh einen Tender zu nehmen. Tatsächlich gab es zwischenzeitlich heftigen Wind, doch beruhigte er sich auch wieder und konnten wir problemlos auch noch mit dem letzten Tender zur Amsterdam zurückkehren.
Das Schiff ankerte weit draußen vor der Bucht von Port Stanley, so daß ein erster Fernblick über die Inselwelt möglich war. Kargheit ist von dort der vorherrschende Eindruck. Es gibt keine Bäume, über Meilen erstreckt sich leicht gewelltes Grün und Felsgrau. Einige wenige höhere Berge in der Ferne lockern das Bild auf, Port Stanley schmiegt sich als schmaler Streifen an das Ufer.
Nach der Tenderservice von etlichen Minuten näherten wir und dem Pier und damit dem britischen Empire im Südatlantik. Ein großes „Welcome“ Schild grüßt ebenso wie typisch viktorianische Townhouses, die britische Flagge, Pubs oder eine rote Telefonzelle. Nach einem kurzen Besuch bei den freundlichen Damen des Touristoffices bestieg ich eine Van, der uns nach Gypsy Cove brachte (GBP oder FP (Falkland Pound) 5 one way). Dies ist die nächst an der Hauptstadt gelegene Pinguinkolonie. Pinguine sind möglicherweise die Hauptattraktion der Inseln, besitzen sie doch einige der größten und bedeutendsten Kolonien weltweit. Zu den meisten kommt man nur per Landrover oder Boot, da es außerhalb der Stadt kaum Straßen gibt. Besonders beeindruckend soll Volunteer Point sein, wohl etwa zwei Stunden entfernt, wo im Sommer eine große Anzahl von Königspinguinen beheimatet ist.
Doch auch von Gypsy Cove war ich begeistert. Diese Vielzahl von Pinguinen, die Kleinen inzwischen fast ausgewachsen und nur noch mit Resten ihres ersten braunen Gefieders, zu Lande und zu Wasser, zu sehen, war ein Erlebnis. Da wird viel geschnattert (oder wie man die Geräusche nennen mag), aufgeregt umhergelaufen und stoisch an der Stelle verharrt.
Freiwillige Einheimische standen bereit, um Fragen zu beantworten. Die meisten Touristen nahmen auch zurück den Shuttle, gemeinsam mit einem Tischnachbarn machten ich mich zu Fuß auf den gut 1 bis 1 ½ stündigen Weg. Dieser führt quer über das Land und ist weder markiert noch ausgeschildert, aber in einer am Touristoffice erhältlich Broschüre gut beschrieben. Gerade auf diesem Weg gab es viel zu sehen, so die vielfältigen, wettergebeugten Pflanzen, alle niedrig und dem rauhen Klima angepaßt, darunter ein typsicher, fast steinharter Belag auf den Felsen und eine besondere Art Beeren. Interessante Vögel ließen sich aus großer Nähe beobachten – mit Ihren farbigen Akzenten und in ihren Aktionen, vielfach mit Jungen, faszinierend. Des weiteren passiert man eine Reihe von Wracks, zumeist von Schiffen, die auf der Reise um Kap Horn schwer beschädigt wurden und es so gerade noch bis zu den Falklands geschafft hatten.
In Port Stanley lebt die Mehrheit der zwei- bis dreitausend Einwohner der Inseln, zum größten Teil Kelper seit vielen Generationen, in meistens weißen Häusern mit farbigen Dächern. Eigentlich ist die ganze Stadt mit ihrem besonderen Flair, ihren Pubs und Tavernen, den hübsch gepflegten Vorgärten und all den Zeichen stolzen Britischseins sehenswert, doch gibt es auch besonders hervorzuhebende Orte. Dazu gehören die anglikanische Kathedrale, zu deren Bistum ein Gebiet von vielen tausenden Quadratmeilen bis zur Antarktis gehört, und die katholische Kirche, die als Fertigbau aus England geliefert wurde. Beide sind natürlich trotz ihres Status deutlich kleiner als viele Dorfkirchen hierzulande. Zahlreiche Denkmäler erinnern z.B. an die Gefallenen beider Weltkriege, ein ganzer Wald an die Opfer der argentinischen Invasion. Im liebevoll gestalteten Museum der Stadt wird noch einmal deutlich, wie sehr die Menschen sich hier sowohl dem britischen Mutterland wie ihrer besonderen Heimat verbunden fühlen. Ausstellungsstücke erinnern an den einst bedeutenden Walfang (so auch Knochen an anderen Stellen der Insel), den lang einzigen und auch heute noch wichtigen Erwerbszweig Schafszucht, die Schiffahrt und all die großen und kleinen Ereignisse der Geschichte, zum Teil verbunden mit Besuchen von Vertretern der königlichen Familie.
In einem kleinen Laden werden Produkte aus der lokalen, für ihre besondere Wärmeisolierung bekannten Schaffswolle angeboten. Auf dem Schild an meinem Schal steht sogar handschriftlich der Name der Dame, die ihn handgestrickt hat.
Beim Tee (das mußte an diesem Ort einfach sein) erzählte mir die Besitzerin des kleinen Cafes ein wenig vom Leben dort. Ganz deutlich wird überall, daß sich die Falklands, im Gegensatz zu manch einer Karibikinsel, nicht vom Kreuzfahrttourismus abhängig gemacht haben, ihn zwar pflegen und die Besucher freundlich aufnehmen, aber auch gut ohne bestehen können. Der angekündigte gleichzeitige Besuch von vier Schiffen an einem Tag rief hingegen große Sorgen hervor; was sollten die wenigen Einwohner dort, wo es z.B. nur einen einzigen Bus und eine handvoll kleiner Läden gibt, mit 7000 Touristen an einem Tag?
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Kap Horn
Kap Horn – der (bisher auf einige Inseln) südlichste Punkt Südamerikas, eines der berüchtigtsten Seegebiete der Welt, sturmgepeitscht, schreckliches Ende so vieler Schiffe und Menschen
- und nun durfte ich hier sein und das Kap bei bester Sicht und in der Sicherheit und Bequemlichkeit eines Kreuzfahrtschiffes umrunden. Die Sicht und für die dortigen Verhältnisse fast ruhige See waren schon ein echter Glücksfall. Nah konnten wir heranfahren, deutlich konnten wir die Gebäude, den Leuchtturm, das Denkmal, selbst einen geparkten Helikopter der Küstenwache sehen, und dann natürlich das stolz und imposant abfallende Kap selbst. Ein tolles Erlebnis.
Schon kurz nach dieser Passage verschlechterte das Wetter sich wieder, verstärkter Wind und viel Regen kamen auf, so daß die zweite Sicht auf das Kap nach der Umrundung der Insel im Grau unterging, aber wir hatten es gesehen, dem Wetter am Bug stehend trotzend. Noch besser ist das Erlebnis wohl nur bei der Reise mit einem kleinen Expeditionsschiff, das auch die Anlandung erlaubt.
Ushuaia
Diese südlichste Stadt Argentiniens bezeichnet sich gerne als südlichste Stadt der Welt, auch wenn das chilenische Dorf Puerto Williams weiter südlich liegt, doch dies ist halt aus Ushuaias Sicht nur ein Dorf. Das noch größere Schlagwort ist „Fin del Mundo“ – das Ende der Welt. Tatsächlich hat die Atmospäre etwas vom letzten Außenposten der Zivilisation. Eng duckt sich die Stadt am Ufer des Beagle Kanals unter den mächtigen Andengipfeln. Die Geschäfte verkaufen viele Outdoor-Produkte und im Hafen liegen kleine Expeditionsschiffe für die Fahrt zur Antarktis.
Für diesen Ort hatte ich einen weiteren Ausflug über die Agentur „Tangol“ vorbestellt. Absichtlich hatte ich keine teure private Tour gebucht, sondern eine Standardtour, zu der ich mich an einem Hotel gleich gegenüber vom Hafeneingang einfinden mußte. Hier zeigte sich, daß ich der einzige Gast war und somit Van und Führer für mich ganz allein hatte. Ziel war der Nationalpark Tierra del Fuego – Feuerland. Noch so ein Wort voller Zauber.
Der Nationalpark ist touristisch stark besucht, einschließlich des südlichsten Postamtes der Welt auf einem in den Beagle-Kanal hineingebauten Pier, doch schon weniger Meter abseits der Hauptfahrt- und Kurzwanderwege wird es einsam, und überall ist die Natur beeindruckend. Da ist ein See mitten im Grün, in dem sich die schneebedeckten Gipfel der Anden spiegeln. Da sind hier einige Vögel, dort ein Rotfuchs, dort originelle Pflanzen zu sehen.
An vielen Stellen haben Biber ein Chaos angerichtet, an anderen Stellen umfängt einen scheinbar unberührte, kräftig lebendige Natur. Die hervorkommende Sonne mit strahlendem Blau am Himmel tat ihr Übriges.
In Ushuaia selber folgte ich einem Stadtrundgang, der auch auf die vielen interessanten, archetektonischen Details der ältesten Häuser hinwies. Vielfach wurden die Ornamente von Insassen des Gefängnisses gefertigt, das über Jahrzehnte der Hauptbestandteil der Stadt war und in dem heute mehrere Museen untergebracht sind. Ein kleines Museum „Am Ende der Welt“, eine interessante Kirche und eine Reihe von Denkmälern ergänzen die Sehenswürdigkeiten.
Straße der Gletscher
Bei der weiteren Fahrt nach Westen passiert man eine Reihe von nach Ländern benannten Gletschern. Das strahlende Blau des zerklüfteten Eises ist wunderschön. Mal reicht ein Gletscher ganz bis zum Wasser hinab, mal ergießt sich das Schmelzwasser in pittoresken Wasserfällen. Ein echtes Erlebnis, über das ich nur wenig zu schreiben vermag, das man aber wie die weiteren Kreuzfahrten vor herrlicher Natur stundenlang genießen kann.
Punta Arenas
Nun, auch das chilenische Punta Arenas sieht sich gerne als südlichste Stadt der Welt, ist doch das weiter südlich gelegene argentinische Ushuaia aus ihrer Sicht nur ein Dorf ….
Die MS Amsterdam dockte hier recht weit vom Stadtzentrum entfernt, so daß man sich entweder mit einem Ausflug auf den Weg machen konnte, um z.B. weitere Pinguinkolonien zu besichtigen, oder ein Taxi oder Sammeltaxi nehmen mußte, letzteres für $ 3.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, entfaltete sich in Punta Arenas schon bald das gesellschaftliche Leben der reichen Bewohner des Südens. Davon zeugen noch heute prachtvollen Stadtpaläste, deren exquisite Baumaterialien, Innendekorationen und Mobiliar aus Europa importiert wurden. Zum Teil stehen sie als Museum oder Hotel genutzt dem Besucher offen, der nur bewundernd feststellen kann, wie selbstverständlich man hier, fast am Ende der Welt, den rauhen Bedingungen der Natur zum Trotz den Anschluß an die feinste europäische Lebensart hielt. Auch heute sollen die Einwohner noch viel Wert auf gepflegte gesellschaftliche Formen legen.
Bedeutendste Sehenswürdigkeit ist wahrscheinlich das Museo Regional Salesiano Maggiorino Borgatello, das Museum der Salesianer, die einst als erste in diese Gegend kamen. Sie waren sehr um das Verständnis der Ureinwohner bemüht und lernten ihre Sprache und Gewohnheiten, so daß eine, auch wissenschaftlich bedeutende, umfangreiche Sammlung gezeigt werden kann. Aber auch die breite Vielfalt der Natur und die weiteren Etappen der Geschichte bis zum Papstbesuch vor wenigen Jahren und der aktuellen Ölförderung werden präsentiert.
Eine schöne Kathedrale, weitere Museen und stattliche Gebäude können ebenso erkundet werden.
Vom Mirador Cerro la Cruz, wenige Blocks westlich des Hauptplatzes, hat man einen schönen Ausblick über die Stadt und die Magellanstraße. Restaurants, wie etwa Sotito’s Bar, bieten hervorragende Meeresfrüchte und kräftige Fleischspeisen an.
Punta Arenas ist der letzte Hauptort, um als Souvenir einen Pinguin aus Stoff, Stein oder wie auch immer zu erwerben, und der erste für Schals, Pullover etc. aus Alpaka.
Eigentlich sollten wir bis zum Abend in Punta Arenas bleiben und uns dann für die weitere Fahrt auf den offenen Pazifik begeben. Aufgrund eines angekündigten Sturmes mit sechs Meter hohen Wellen, entschied der Kapitän jedoch, früher aufzubrechen, so daß wir bei Hochwasser unsere Fahrt innerhalb der Insel und Fjordwelt fortsetzen konnten. Dies wurde von den meisten Passagieren mit Dankbarkeit aufgenommen, für HAL bedeutete es einen kleinen Verlust, ist doch innerhalb chilenischer Hoheitsgewässer das Glücksspiel verboten.
Amalia Gletscher
Der Amalia Gletscher ist einer der größten Gletscher Chiles und sollte ein besonderer Höhepunkt der Reise werden. Schon lange vorher verkündete ein immer dichter werdendes Feld von Treibeis die Annäherung. Doch Nebel und Wolken verbargen den Gletscher vor unserer Sicht; nur hin und wieder war mal hier, mal da ein Stück zu sehen und ließ die gewaltigen Ausmaße erahnen.
Dafür war die Anfahrt um so spannender – ein dichtes Eisfeld, Nebel, so daß man das Ufer nicht sah …
Glücklicherweise hatten wir ein Zeitpuffer, so daß der Kapitän die Amsterdam über Stunden in geringstem Tempo immer dichter an den Gletscher heranführte, wobei er stets den nicht kartographierten Grund im Auge behalten mußte. Und tatsächlich, irgendwann rissen Nebel und Wolken auf, nur wenige Meter vor uns lag der Gletscher in seiner ganzen Majestät, mit Blau, mit Weiß, mehrere Berghänge einnehmend, weit in den Fjord hinein. Dieser sonnenbestrahlte Moment dauerte nur wenige Minuten, aber war das Ausharren in Kälte und Wind alle Mal wert.
Chilenische Fjorde
Bei der weiteren Fahrt gen Norden stiegen die Temperaturen langsam wieder an und zeigte sich die Sonne vermehrt. Ideal Bedingungen, um die vorbeiziehende Landschaft zu genießen. Malerisch dahingeworfene Inseln, sanfte Hügel, alles in kräftigen Grün, bestimmen das Bild. Im Hintergrund immer wieder die Anden mit Schnee und Vulkanen, einschließlich des rauchenden, jüngst ausgebrochenen. Pinguine, Seevögel und Seelöwen. Lachsfarmen, Schiffahrtsmarkierungen und Fischerboote als einzige Zeichen der Zivilisation.
Einfach schön.
Puerto Montt
Von dieser Hafenstadt aus bieten sich zahlreiche Ausflüge an, sei es in die deutsch geprägten Dörfer der Seenregion, zu den Vulkanen, den Wasserfällen oder einem der Nationalparks.
Da ich in dieser Gegend schon einmal war, hatte ich keine Pläne gemacht, sondern bestieg kurzentschlossen mit anderen Reisenden vom Schiff einen der am Hafen wartenden Vans, der eine Fahrt nach Puerto Varas und zu den Petrohue Fällen anbot. Dies war sicherlich die schwächste aller meiner Touren, sprach die ansonsten sehr sympathische, erst achtzehnjährige, wie auch immer dort hingeratene Führerin kaum Englisch, und war ihr und dem Fahrer wohl vom Organisator eine etwas andere Tour genannt worden als uns.
So hatten wir in Puerto Varas nur gut 15 Minuten, was natürlich lächerlich ist. An sich ist diese Stadt am Lago Llanquihue eine der stark von deutschen Einwanderern geprägten. Im Vergleich zu meiner früheren Reise war die Stadt heute viel touristischer, voller Läden speziell für deren Bedarf, die es früher nicht gab.
Hier wie in der ganzen Gegend findet man deutsche Vereine, Werbeschilder für Kuchen, Strudel und ähnliches sowie Häuser und sanfte Berghänge, die auch in den Alpen sein könnten, stünden denn Kühe und nicht Lamas auf den Weiden.
Die Petrohue Wasserfälle liegen am Rande eines Nationalparks zu Fuße des Vulkanes Osorno. Dieser ist ein nahezu perfekter Kegelvulkan und eine wahre Augenweide.
Auch in Puerto Montt gibt es viel Deutsches und auch ein Denkmal zu Ehren der deutschen Einwanderer. Der Kauf von einigen Briefmarken dauert fast eine ¾ Stunde, was ein guter Indikator für südamerikanische Haltung und Gelassenheit ist.
Die Kathedrale, ein kleines, aber sehenswerte Museum, eine lange Uferpromenade und einige schöne Häuser rundeten den Besuch ab.
Valparaiso
In Valparaiso hieß es Abschied nehmen von der MS Amsterdam. Da ich im Ort bleiben wollte, hatte ich an Bord angegeben, bereit zu sein, in einer der letzten Gruppen auszusteigen. Somit konnte ich noch in aller Ruhe fast ausschlafen, ein letztes Frühstück einnehmen und von Deck die ersten Blicke über die Stadt schweifen lassen.
Die Zollprozeduren bei der Einreise erinnerten ein wenig an ein Strafgefängnis. Es wurden immer nur so viele Verdächtige vorgelassen, wie in eine markierte Linie paßten, dort mußte man sich mit dem Gesicht zur Raummitte drehen und sein Handgepäck vor sich abstellen. Dann kontrollierten zahlreiche Beamte mit mehreren Hunden die Reihe entlang, erst danach durfte man weitergehen.
Vom Verdächtigen zum Opfer wandelte man sich dann bei der Weiterreise: Die im Ankunftsgebäude zu buchenen Taxen verlangten Wucherpreise, z.B. US-$ 25 für die Fahrt zu einem der Hügel der Stadt. Auch außerhalb des Geländes wartende Fahrer berechneten noch immer $ 20 für eine Fahrt, die nach Taxameter höchstens $ 7 kosten würde.
Valparaiso liegt malerisch auf viele Hügel verteilt. Der flache Streifen an der Küste ist nur wenige Straßenzüge breit, dann geht es auf den Hügeln immer höher hinauf. Dort dominieren ein- bis zweigeschossige Häuser in vielen bunten Farben. Mein Hotel hatte ich im Cerro Conception gewählt, einem Stadtviertel / Hügel, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. An vielen Stellen führen „Aufzüge“, oft klapprige, hölzerne, aber zuverlässige Standseilbahnen auf die Hügel und erleichtern so das Vorwärtskommen. Die Straßen, Gassen und Fußwege sind oft in schlechtem Zustand und auch die Häuser changieren zwischen halbverfallen und frisch renoviert, überall aber hat man den Eindruck von lebendigen, freundlichen Nachbarschaften. Es machte Spaß, hier umherzuwandeln.
Individuell größere Bedeutung haben z.B. eine Reihe von Denkmälern für verschiedenste Einwanderergruppen, die Bibliothek, die Kathedrale, das Kunstmuseum, das Marinemuseum, letztere beide jeweils in exponierter Lage auf ihren Hügeln, und der chilenische Nationalkongreß, ein riesiger, moderner Betonbau. Gleich daneben befindet sich der Hauptplatz der Stadt, der an diesem Sonntag ein beliebter Treffpunkt zu sein schien, da spielte Musik, da wurde gesungen und gebetet, da wurden Schach und anderes gespielt, da gab es offene Grills und Getränkestände und viele tobende Kinder.
Über viele Treppen, an denen Kunststudenten eine Art Freilichtmuseum eingerichtet haben, erreicht man schließlich La Sebsastiana, eines der Häuser von Pablo Neruda, in dem die Erinnerung an den Literaturnobelpreisträger gepflegt wird.
Direkt verbunden ist Valparaiso mit der Nachbarstadt Vina del Mar, einem äußerst beliebten Badeort. Dies ist sicherlich der richtige Ort für einen typischen Strandurlaub, weniger interessant ist es für den Kurzzeittouristen. Sehr interessant allerdings war das Museo Sociedad Fonck bzw. das davor Stehende, war das Museum doch geschlossen. Hier kann man einen der wenigen Original-Moais außerhalb der Osterinseln sehen.
Beim Abendessen auf der Terrasse des Hotels Brighton, nur wenig von meinem entfernt, an der „Klippe“ des Hügels liegend, strahlten die Lichter Valparaisos hinauf. Und durch Zufall saßen Gäste am Nebentisch, die auch auf dem Schiff am Nebentisch saßen.
.
Nach einem Besuch der traditionellen Hauptkirche der Stadt La Matriz del Senor und einem letzten Rundgang durch pitoreske Gassen war dann auch dieser Teil am Mittag des zweiten Tages beendet.
Zum Flughafen und Rückflug
Meinen Weg zum Flughafen gestaltete ich mehretappig, aber problemlos und kostengünstig. Das Hotel rief mir einen als zuverlässig versprochenen Taxifahrer, der tatsächlich das Taxameter korrekt nutzte und auch noch perfekt Englisch sprach. Dieser brachte mich zum Busbahnhof, von wo aus ich einen Fernereisebus nach Santiago nahm. Von dort fuhr dann der Linienbus zum Flughafen, alles zusammen für weniger als 20 Euro. Nur die letzte Etappe würde ich vielleicht zukünftig anders machen und statt des Linienbusses mit zwei großen Koffern und Handgepäck lieber ein Taxi nehmen, für das man sich, wie ich jetzt weiß, ein Stück vorher aus dem Überlandbus aussteigen lassen kann und das nur fünf Euro kostet.
Nach schnellem Einchecken atmete ich in der Lounge tief durch und traf dort sogar noch einige Passagiere der MS Amsterdam. Auch im Flugzeug toasteten wir uns mir dem ersten Glas Champagner noch einmal auf eine angenehme letzte Etappe der Reise zu.
Dem reichhaltigen Filmangebot verdanke ich es, Slumdog Millionaire schon vor dem deutschen Kinostart gesehen zu haben, dem freundlichen Service eine angenehme Zeit und dem bequemen Sitz einen guten Schlaf.
Der Review meiner Südamerikafahrt mit der MS Amsterdam ist zu Ende, eine großartige Reise liegt hinter mir!
Gerne antworte ich auf Eure eventuellen Fragen!
Kap Horn – der (bisher auf einige Inseln) südlichste Punkt Südamerikas, eines der berüchtigtsten Seegebiete der Welt, sturmgepeitscht, schreckliches Ende so vieler Schiffe und Menschen
- und nun durfte ich hier sein und das Kap bei bester Sicht und in der Sicherheit und Bequemlichkeit eines Kreuzfahrtschiffes umrunden. Die Sicht und für die dortigen Verhältnisse fast ruhige See waren schon ein echter Glücksfall. Nah konnten wir heranfahren, deutlich konnten wir die Gebäude, den Leuchtturm, das Denkmal, selbst einen geparkten Helikopter der Küstenwache sehen, und dann natürlich das stolz und imposant abfallende Kap selbst. Ein tolles Erlebnis.
Schon kurz nach dieser Passage verschlechterte das Wetter sich wieder, verstärkter Wind und viel Regen kamen auf, so daß die zweite Sicht auf das Kap nach der Umrundung der Insel im Grau unterging, aber wir hatten es gesehen, dem Wetter am Bug stehend trotzend. Noch besser ist das Erlebnis wohl nur bei der Reise mit einem kleinen Expeditionsschiff, das auch die Anlandung erlaubt.
Ushuaia
Diese südlichste Stadt Argentiniens bezeichnet sich gerne als südlichste Stadt der Welt, auch wenn das chilenische Dorf Puerto Williams weiter südlich liegt, doch dies ist halt aus Ushuaias Sicht nur ein Dorf. Das noch größere Schlagwort ist „Fin del Mundo“ – das Ende der Welt. Tatsächlich hat die Atmospäre etwas vom letzten Außenposten der Zivilisation. Eng duckt sich die Stadt am Ufer des Beagle Kanals unter den mächtigen Andengipfeln. Die Geschäfte verkaufen viele Outdoor-Produkte und im Hafen liegen kleine Expeditionsschiffe für die Fahrt zur Antarktis.
Für diesen Ort hatte ich einen weiteren Ausflug über die Agentur „Tangol“ vorbestellt. Absichtlich hatte ich keine teure private Tour gebucht, sondern eine Standardtour, zu der ich mich an einem Hotel gleich gegenüber vom Hafeneingang einfinden mußte. Hier zeigte sich, daß ich der einzige Gast war und somit Van und Führer für mich ganz allein hatte. Ziel war der Nationalpark Tierra del Fuego – Feuerland. Noch so ein Wort voller Zauber.
Der Nationalpark ist touristisch stark besucht, einschließlich des südlichsten Postamtes der Welt auf einem in den Beagle-Kanal hineingebauten Pier, doch schon weniger Meter abseits der Hauptfahrt- und Kurzwanderwege wird es einsam, und überall ist die Natur beeindruckend. Da ist ein See mitten im Grün, in dem sich die schneebedeckten Gipfel der Anden spiegeln. Da sind hier einige Vögel, dort ein Rotfuchs, dort originelle Pflanzen zu sehen.
An vielen Stellen haben Biber ein Chaos angerichtet, an anderen Stellen umfängt einen scheinbar unberührte, kräftig lebendige Natur. Die hervorkommende Sonne mit strahlendem Blau am Himmel tat ihr Übriges.
In Ushuaia selber folgte ich einem Stadtrundgang, der auch auf die vielen interessanten, archetektonischen Details der ältesten Häuser hinwies. Vielfach wurden die Ornamente von Insassen des Gefängnisses gefertigt, das über Jahrzehnte der Hauptbestandteil der Stadt war und in dem heute mehrere Museen untergebracht sind. Ein kleines Museum „Am Ende der Welt“, eine interessante Kirche und eine Reihe von Denkmälern ergänzen die Sehenswürdigkeiten.
Straße der Gletscher
Bei der weiteren Fahrt nach Westen passiert man eine Reihe von nach Ländern benannten Gletschern. Das strahlende Blau des zerklüfteten Eises ist wunderschön. Mal reicht ein Gletscher ganz bis zum Wasser hinab, mal ergießt sich das Schmelzwasser in pittoresken Wasserfällen. Ein echtes Erlebnis, über das ich nur wenig zu schreiben vermag, das man aber wie die weiteren Kreuzfahrten vor herrlicher Natur stundenlang genießen kann.
Punta Arenas
Nun, auch das chilenische Punta Arenas sieht sich gerne als südlichste Stadt der Welt, ist doch das weiter südlich gelegene argentinische Ushuaia aus ihrer Sicht nur ein Dorf ….
Die MS Amsterdam dockte hier recht weit vom Stadtzentrum entfernt, so daß man sich entweder mit einem Ausflug auf den Weg machen konnte, um z.B. weitere Pinguinkolonien zu besichtigen, oder ein Taxi oder Sammeltaxi nehmen mußte, letzteres für $ 3.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, entfaltete sich in Punta Arenas schon bald das gesellschaftliche Leben der reichen Bewohner des Südens. Davon zeugen noch heute prachtvollen Stadtpaläste, deren exquisite Baumaterialien, Innendekorationen und Mobiliar aus Europa importiert wurden. Zum Teil stehen sie als Museum oder Hotel genutzt dem Besucher offen, der nur bewundernd feststellen kann, wie selbstverständlich man hier, fast am Ende der Welt, den rauhen Bedingungen der Natur zum Trotz den Anschluß an die feinste europäische Lebensart hielt. Auch heute sollen die Einwohner noch viel Wert auf gepflegte gesellschaftliche Formen legen.
Bedeutendste Sehenswürdigkeit ist wahrscheinlich das Museo Regional Salesiano Maggiorino Borgatello, das Museum der Salesianer, die einst als erste in diese Gegend kamen. Sie waren sehr um das Verständnis der Ureinwohner bemüht und lernten ihre Sprache und Gewohnheiten, so daß eine, auch wissenschaftlich bedeutende, umfangreiche Sammlung gezeigt werden kann. Aber auch die breite Vielfalt der Natur und die weiteren Etappen der Geschichte bis zum Papstbesuch vor wenigen Jahren und der aktuellen Ölförderung werden präsentiert.
Eine schöne Kathedrale, weitere Museen und stattliche Gebäude können ebenso erkundet werden.
Vom Mirador Cerro la Cruz, wenige Blocks westlich des Hauptplatzes, hat man einen schönen Ausblick über die Stadt und die Magellanstraße. Restaurants, wie etwa Sotito’s Bar, bieten hervorragende Meeresfrüchte und kräftige Fleischspeisen an.
Punta Arenas ist der letzte Hauptort, um als Souvenir einen Pinguin aus Stoff, Stein oder wie auch immer zu erwerben, und der erste für Schals, Pullover etc. aus Alpaka.
Eigentlich sollten wir bis zum Abend in Punta Arenas bleiben und uns dann für die weitere Fahrt auf den offenen Pazifik begeben. Aufgrund eines angekündigten Sturmes mit sechs Meter hohen Wellen, entschied der Kapitän jedoch, früher aufzubrechen, so daß wir bei Hochwasser unsere Fahrt innerhalb der Insel und Fjordwelt fortsetzen konnten. Dies wurde von den meisten Passagieren mit Dankbarkeit aufgenommen, für HAL bedeutete es einen kleinen Verlust, ist doch innerhalb chilenischer Hoheitsgewässer das Glücksspiel verboten.
Amalia Gletscher
Der Amalia Gletscher ist einer der größten Gletscher Chiles und sollte ein besonderer Höhepunkt der Reise werden. Schon lange vorher verkündete ein immer dichter werdendes Feld von Treibeis die Annäherung. Doch Nebel und Wolken verbargen den Gletscher vor unserer Sicht; nur hin und wieder war mal hier, mal da ein Stück zu sehen und ließ die gewaltigen Ausmaße erahnen.
Dafür war die Anfahrt um so spannender – ein dichtes Eisfeld, Nebel, so daß man das Ufer nicht sah …
Glücklicherweise hatten wir ein Zeitpuffer, so daß der Kapitän die Amsterdam über Stunden in geringstem Tempo immer dichter an den Gletscher heranführte, wobei er stets den nicht kartographierten Grund im Auge behalten mußte. Und tatsächlich, irgendwann rissen Nebel und Wolken auf, nur wenige Meter vor uns lag der Gletscher in seiner ganzen Majestät, mit Blau, mit Weiß, mehrere Berghänge einnehmend, weit in den Fjord hinein. Dieser sonnenbestrahlte Moment dauerte nur wenige Minuten, aber war das Ausharren in Kälte und Wind alle Mal wert.
Chilenische Fjorde
Bei der weiteren Fahrt gen Norden stiegen die Temperaturen langsam wieder an und zeigte sich die Sonne vermehrt. Ideal Bedingungen, um die vorbeiziehende Landschaft zu genießen. Malerisch dahingeworfene Inseln, sanfte Hügel, alles in kräftigen Grün, bestimmen das Bild. Im Hintergrund immer wieder die Anden mit Schnee und Vulkanen, einschließlich des rauchenden, jüngst ausgebrochenen. Pinguine, Seevögel und Seelöwen. Lachsfarmen, Schiffahrtsmarkierungen und Fischerboote als einzige Zeichen der Zivilisation.
Einfach schön.
Puerto Montt
Von dieser Hafenstadt aus bieten sich zahlreiche Ausflüge an, sei es in die deutsch geprägten Dörfer der Seenregion, zu den Vulkanen, den Wasserfällen oder einem der Nationalparks.
Da ich in dieser Gegend schon einmal war, hatte ich keine Pläne gemacht, sondern bestieg kurzentschlossen mit anderen Reisenden vom Schiff einen der am Hafen wartenden Vans, der eine Fahrt nach Puerto Varas und zu den Petrohue Fällen anbot. Dies war sicherlich die schwächste aller meiner Touren, sprach die ansonsten sehr sympathische, erst achtzehnjährige, wie auch immer dort hingeratene Führerin kaum Englisch, und war ihr und dem Fahrer wohl vom Organisator eine etwas andere Tour genannt worden als uns.
So hatten wir in Puerto Varas nur gut 15 Minuten, was natürlich lächerlich ist. An sich ist diese Stadt am Lago Llanquihue eine der stark von deutschen Einwanderern geprägten. Im Vergleich zu meiner früheren Reise war die Stadt heute viel touristischer, voller Läden speziell für deren Bedarf, die es früher nicht gab.
Hier wie in der ganzen Gegend findet man deutsche Vereine, Werbeschilder für Kuchen, Strudel und ähnliches sowie Häuser und sanfte Berghänge, die auch in den Alpen sein könnten, stünden denn Kühe und nicht Lamas auf den Weiden.
Die Petrohue Wasserfälle liegen am Rande eines Nationalparks zu Fuße des Vulkanes Osorno. Dieser ist ein nahezu perfekter Kegelvulkan und eine wahre Augenweide.
Auch in Puerto Montt gibt es viel Deutsches und auch ein Denkmal zu Ehren der deutschen Einwanderer. Der Kauf von einigen Briefmarken dauert fast eine ¾ Stunde, was ein guter Indikator für südamerikanische Haltung und Gelassenheit ist.
Die Kathedrale, ein kleines, aber sehenswerte Museum, eine lange Uferpromenade und einige schöne Häuser rundeten den Besuch ab.
Valparaiso
In Valparaiso hieß es Abschied nehmen von der MS Amsterdam. Da ich im Ort bleiben wollte, hatte ich an Bord angegeben, bereit zu sein, in einer der letzten Gruppen auszusteigen. Somit konnte ich noch in aller Ruhe fast ausschlafen, ein letztes Frühstück einnehmen und von Deck die ersten Blicke über die Stadt schweifen lassen.
Die Zollprozeduren bei der Einreise erinnerten ein wenig an ein Strafgefängnis. Es wurden immer nur so viele Verdächtige vorgelassen, wie in eine markierte Linie paßten, dort mußte man sich mit dem Gesicht zur Raummitte drehen und sein Handgepäck vor sich abstellen. Dann kontrollierten zahlreiche Beamte mit mehreren Hunden die Reihe entlang, erst danach durfte man weitergehen.
Vom Verdächtigen zum Opfer wandelte man sich dann bei der Weiterreise: Die im Ankunftsgebäude zu buchenen Taxen verlangten Wucherpreise, z.B. US-$ 25 für die Fahrt zu einem der Hügel der Stadt. Auch außerhalb des Geländes wartende Fahrer berechneten noch immer $ 20 für eine Fahrt, die nach Taxameter höchstens $ 7 kosten würde.
Valparaiso liegt malerisch auf viele Hügel verteilt. Der flache Streifen an der Küste ist nur wenige Straßenzüge breit, dann geht es auf den Hügeln immer höher hinauf. Dort dominieren ein- bis zweigeschossige Häuser in vielen bunten Farben. Mein Hotel hatte ich im Cerro Conception gewählt, einem Stadtviertel / Hügel, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. An vielen Stellen führen „Aufzüge“, oft klapprige, hölzerne, aber zuverlässige Standseilbahnen auf die Hügel und erleichtern so das Vorwärtskommen. Die Straßen, Gassen und Fußwege sind oft in schlechtem Zustand und auch die Häuser changieren zwischen halbverfallen und frisch renoviert, überall aber hat man den Eindruck von lebendigen, freundlichen Nachbarschaften. Es machte Spaß, hier umherzuwandeln.
Individuell größere Bedeutung haben z.B. eine Reihe von Denkmälern für verschiedenste Einwanderergruppen, die Bibliothek, die Kathedrale, das Kunstmuseum, das Marinemuseum, letztere beide jeweils in exponierter Lage auf ihren Hügeln, und der chilenische Nationalkongreß, ein riesiger, moderner Betonbau. Gleich daneben befindet sich der Hauptplatz der Stadt, der an diesem Sonntag ein beliebter Treffpunkt zu sein schien, da spielte Musik, da wurde gesungen und gebetet, da wurden Schach und anderes gespielt, da gab es offene Grills und Getränkestände und viele tobende Kinder.
Über viele Treppen, an denen Kunststudenten eine Art Freilichtmuseum eingerichtet haben, erreicht man schließlich La Sebsastiana, eines der Häuser von Pablo Neruda, in dem die Erinnerung an den Literaturnobelpreisträger gepflegt wird.
Direkt verbunden ist Valparaiso mit der Nachbarstadt Vina del Mar, einem äußerst beliebten Badeort. Dies ist sicherlich der richtige Ort für einen typischen Strandurlaub, weniger interessant ist es für den Kurzzeittouristen. Sehr interessant allerdings war das Museo Sociedad Fonck bzw. das davor Stehende, war das Museum doch geschlossen. Hier kann man einen der wenigen Original-Moais außerhalb der Osterinseln sehen.
Beim Abendessen auf der Terrasse des Hotels Brighton, nur wenig von meinem entfernt, an der „Klippe“ des Hügels liegend, strahlten die Lichter Valparaisos hinauf. Und durch Zufall saßen Gäste am Nebentisch, die auch auf dem Schiff am Nebentisch saßen.
.
Nach einem Besuch der traditionellen Hauptkirche der Stadt La Matriz del Senor und einem letzten Rundgang durch pitoreske Gassen war dann auch dieser Teil am Mittag des zweiten Tages beendet.
Zum Flughafen und Rückflug
Meinen Weg zum Flughafen gestaltete ich mehretappig, aber problemlos und kostengünstig. Das Hotel rief mir einen als zuverlässig versprochenen Taxifahrer, der tatsächlich das Taxameter korrekt nutzte und auch noch perfekt Englisch sprach. Dieser brachte mich zum Busbahnhof, von wo aus ich einen Fernereisebus nach Santiago nahm. Von dort fuhr dann der Linienbus zum Flughafen, alles zusammen für weniger als 20 Euro. Nur die letzte Etappe würde ich vielleicht zukünftig anders machen und statt des Linienbusses mit zwei großen Koffern und Handgepäck lieber ein Taxi nehmen, für das man sich, wie ich jetzt weiß, ein Stück vorher aus dem Überlandbus aussteigen lassen kann und das nur fünf Euro kostet.
Nach schnellem Einchecken atmete ich in der Lounge tief durch und traf dort sogar noch einige Passagiere der MS Amsterdam. Auch im Flugzeug toasteten wir uns mir dem ersten Glas Champagner noch einmal auf eine angenehme letzte Etappe der Reise zu.
Dem reichhaltigen Filmangebot verdanke ich es, Slumdog Millionaire schon vor dem deutschen Kinostart gesehen zu haben, dem freundlichen Service eine angenehme Zeit und dem bequemen Sitz einen guten Schlaf.
Der Review meiner Südamerikafahrt mit der MS Amsterdam ist zu Ende, eine großartige Reise liegt hinter mir!
Gerne antworte ich auf Eure eventuellen Fragen!
Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Hallo MS Cruiser,
so schön, so schön!!!!
Wir hatten ja eine sehr änhliche Route wie Du und wenn ich mir Deinen Beschrieb von Buenos Aies, Montevideo, den Falklandinseln etc. durchlese, bekomme ich Gänsehaut. Wir haben es so ähnlich erlebt und so genossen.
Beim Amalia Gletscher hatten wir allerdings das Glück, dass wir die ganze Zeit sehr, sehr gute Sicht hatten.
Liebe Grüsse
Dennis
so schön, so schön!!!!

Wir hatten ja eine sehr änhliche Route wie Du und wenn ich mir Deinen Beschrieb von Buenos Aies, Montevideo, den Falklandinseln etc. durchlese, bekomme ich Gänsehaut. Wir haben es so ähnlich erlebt und so genossen.
Beim Amalia Gletscher hatten wir allerdings das Glück, dass wir die ganze Zeit sehr, sehr gute Sicht hatten.
Liebe Grüsse
Dennis
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Hallo MS Cruiser
Sensationell,Sensationell,Sensationell!!!!!!!!!!!!
. Vielen Dank für diesen mega tollen Reisebericht.Es muss schon ein super Erlebnis sein,diese Reiseroute mit der HAL zu machen.
Liebe Grüsse Sunray.

Sensationell,Sensationell,Sensationell!!!!!!!!!!!!

Liebe Grüsse Sunray.
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Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
Vielen Dank für Eure freundlichen Worte!
Hast Du Dich entschieden, Sunray, welches Schiff es bei Dir werden soll?
Die Route ist einfach sehr vielfältig und spektakulär. Dennis hat es ja auf seiner Reise mit der Infinity auch ausgesprochen gut gefallen.sunray hat geschrieben:Es muss schon ein super Erlebnis sein,diese Reiseroute mit der HAL zu machen.
Hast Du Dich entschieden, Sunray, welches Schiff es bei Dir werden soll?
Re: Reisebericht MS Amsterdam - Rund um Südamerika
MS Cruiser, das stimmt. Es hat mir sehr gut gefallen (aber es war die INSIGNIA
)
Grüssle
Dennis

Grüssle
Dennis
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