Impressionen MSC Grandiosa Norwegen mit Zwischenfällen, Behind the Scenes Tour und grundsätzliche Fragen

[mezqal]

Hallo, wir sind im Juni auch dort gewesen und haben es genau so gemacht wie harryddorf es nun auch macht. Da im Umlauf vor uns die Grandiosa auch nur die Schlaufe am Abend gedreht hat, hab ich uns auch Fährtickets vorab gekauft und wir sind dann in Hellesylt ausgestiegen - was unnötig war wie sich herausstellte, da in unserem Umlauf das Schiff nur einen kleinen einstündigen Stop in Hellesylt hatte und dann selbst nach Geiranger hoch fuhr und dort dann bis abends um 21 gelegen ist.

Es war der Mitsommertag und deshalb bis Mitternacht hell - das war wirklich Doll. Ich würde es aber immer wieder so machen, es ist viel eindrücklicher von der kleinen Fähre aus die grandiose Natur zu bestaunen und man hat Geiranger zumindest eine halbe Stunde fast nur für sich....auch wenn dann da noch kein hopon fährt, da die erst loslegten als das Schiff angelegt hatte.

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[CrownPrince]

Hallo allerseits,

zu den letzten Beiträgen über Norwegen will ich nichts sagen, aber die grundsätzlichen Fragen von onfire finde ich schon sehr interessant, insbesondere das hier:

Es ist in der Tat so, dass MSC sich auf den billigsten Massenmarkt fokussiert (hat) und solche Sachen wie Themenbuffets mit aussergewöhnlichen Speisen quasi komplett eingestellt hat, um halt Kosten zu sparen. Generell habe ich ohnehin das Gefühl, dass bei MSC der Rotstift im Bereich "Food" besonders angesetzt wurde. Klar, tiefere erzielte Preise pro Passagier bei gleichzeitig höheren Einkaufspreisen für Lebensmittel funktioniert halt nicht, besonders wenn man ohnehin schon im sehr billigen Marktsegment unterwegs ist und wo man schwer Aufschläge von 10-15€ pro Tag und Person durchsetzen kann.

Genau da hängt der Fisch am Haken. Und diese Segmentierung mit Einschränkungen von „emotionalen Leistungen“ erhöhen bei mir nicht die Bereitschaft, den einen oder anderen Euro mehr zu zahlen. Eine Teufelsspirale. Es ist ja auch kein einzelner Punkt sondern die Summe der Kleinigkeiten macht es letztendlich aus. Ich sage ja auch nicht, dass MSC einen schlechten Job gemacht hat - sogar im Gegenteil. Sie haben eine professionelle Urlaubsbetreuung in einer guten Umgebung hinbekommen. Nicht weniger aber auch nicht mehr. Wir werden uns vermutlich diesem Reisebuchungsverhalten auch anpassen und künftig MSC wählen, wenn wir Angebote mit einem sehr guten PL Verhältnis sehen. Eigentlich schade, da ich die Schiffe ab der Fantasia Klasse sehr mag.

Das von Cruise-Jaeger123 vorgetragene Argument - das sich MSC auf den billigsten Massenmarkt fokussiert, also generell billig ist - wird von den MSC-Fans immer wieder an allen möglichen Stellen gebetsmühlenartig wiederholt kaum das es jemand wagt, zarte Kritik an der Lieblingsreederei zu üben. Und sorry - das stimmt einfach nicht. Stellvertretend für alle anderen der zahlreichen Threads, in denen dieses Narrativ aufgegriffen wird, möchte ich hier entschieden widersprechen. Wir haben zu zweit für unsere extremst unerfreulich verlaufene Reise auf der Seaside Mitte/Ende Mai (im allgemeinen Seaside-Class Thread sind unsere Erlebnisse nachzulesen) für eine Woche Balkonkabine Bella, Trinkgelder, obligate Covid-Versicherung, Easy Plus Getränkepaket und Parkplatz Civitavecchia insgesamt 2.556,10 bezahlt.

Ich finde, das ist durchaus eine ansehnliche Summe Geld für die man mit Fug und Recht etwas erwarten darf. Wer dagegen meint, das dies "billigster Massenmarkt" sei, ist wohl in der glücklichen Lebenssituation, die Sorgen um das Materielle bereits hinter sich gelassen oder niemals gekannt zu haben. Sieht man die Aussage eher im Zusammenhang mit der Konkurrenz, so darf ich sagen, das die Costa Toscana (mit nahezu identischem Routing) fast während des gesamten Zeitraumes zwischen Buchung und Reise ca. 2.100,- gekostet hätte (identische Leistungen, außer Parkplatz). Auch die Aida Nova lag nicht drüber (wobei man da berücksichtigen muss, das auf ihr nur Tischgetränke inkludiert sind). Aber wie auch immer man das sehen mag, "billigst" ist das nicht. Und gut verkaufen lässt es sich auch, denn das Schiff war gut gebucht, eine Covid-bedingte Leere war nirgends erkennbar.

Wäre die Reise normal verlaufen - ohne Maschinenschaden, ausgefallene Häfen und Lügen der Schiffsführung - wäre sie im Ranking meiner 50+ Kreuzfahrten dennoch nur irgendwo im hinteren Drittel gelandet. Das Preis-Leistungsverhältnis war eher schlecht. Das Essen ist noch nicht mal mein Kritikpunkt (das kannte ich von vorherigen MSC-Reisen und ich finde es okay), aber insbesondere das, was onfire oben über das banale Bordprogramm schrieb, kann ich voll und ganz bestätigen. Wir hatten ja nun viele unfreiwillige Seetage: so etwas todlangweiliges wie das MSC-Unterhaltungsprogramm 2022 ist ein trauriges Novum nach so vielen Jahren Kreuzfahrt. Die Shows mit ihren "Künstlern" und die Bands - Bonjour Tristesse (2018 auf der Meraviglia - Cirque du Soleil - noch ein echtes Highlight!). Eine TA auf der Seaside-Class (eigentlich eine sehr schöne Schiffsklasse bei gutem Wetter) mit diesem "Programm" wäre für mich fast schon die Höchststrafe, verschwendete wertvolle Lebenszeit.

Was den aufdringlichen An-Bord-Verkauf betrifft: ich habe fast überall nachgegeben, denn wir waren unfreiwillig mit massig OBC (und Langeweile) ausgestattet. Aber eine Auffälligkeit nach so vielen Jahren Kreuzfahrt gab es: erstmals fiel mir bei der Slideshow der verantwortlichen Offiziere die Position des "Onboard Revenue Managers" auf. Ein auch im Anzug grimmig dreinschauender Typ, der möglicherweise bei den verkäuferisch tätigen Besatzungsmitgliedern Angst und Schrecken verbreitet.

Klar ist für mich nach dieser Reise auf jeden Fall: MSC ist dank des erstaunlichen und konsequenten Expansionsprogramms (ähnlich wie ihre Cargo-Sparte) jetzt die Marktmacht schlechthin, zumindest im Mittelmeer. Kein Hafen und kein Datum, an dem nicht eine MSC-Reise zu buchen wäre. Den Diskurs hier im Forum dominieren sie ja auch. Und nun, am Ziel angekommen, wollen sie richtig Kohle machen. So ist halt die Marktwirtschaft.

Wenn ich aber sehe, dass nicht einmal mehr auf Mails geantwortet wird (ich warte bereits seit Mai auf eine Antwort von MSC UK bzgl. einer Rückerstattung von 100€) oder ich seit nun einem halben Jahr auf eine Rückerstattung ebenfalls von MSC (über 1000€) warte, obwohl MSC nun wieder regelmässige Kundengeld-Einnahmen hat, ist meine Geduld auch irgendwann am Ende.

Vielen Dank für diese Information. Da kann ich ja auf die Flocken, die mir MSC rückerstatten will (auch über 1000,- also ungefähr die Hälfte des oben genannten Preises) noch ein ganzes Weilchen warten. Ich hoffe, dass das ohne Einschreiben und/oder Anwalt über die Bühne geht.

Viele Grüße

Andreas

[chris522]

Das von Cruise-Jaeger123 vorgetragene Argument - das sich MSC auf den billigsten Massenmarkt fokussiert, also generell billig ist - wird von den MSC-Fans immer wieder an allen möglichen Stellen gebetsmühlenartig wiederholt kaum das es jemand wagt, zarte Kritik an der Lieblingsreederei zu üben. Und sorry - das stimmt einfach nicht. Stellvertretend für alle anderen der zahlreichen Threads, in denen dieses Narrativ aufgegriffen wird, möchte ich hier entschieden widersprechen. Wir haben zu zweit für unsere extremst unerfreulich verlaufene Reise auf der Seaside Mitte/Ende Mai (im allgemeinen Seaside-Class Thread sind unsere Erlebnisse nachzulesen) für eine Woche Balkonkabine Bella, Trinkgelder, obligate Covid-Versicherung, Easy Plus Getränkepaket und Parkplatz Civitavecchia insgesamt 2.556,10 bezahlt.

Du sprichst vermutlich von 14 Tagen, solltest auch dazuschreiben. Falls es nur für 7 Tage war, dann ist das halt eine Momentaufnahme, das hätte ich so nie im Leben gebucht, da wundert es dann nicht, dass Costa und Aida nicht teurer waren.

Ich kann nur für mich sprechen, nach 9 Kreuzfahrten mit MSC muss ich sagen, dass bei weitem nicht immer alles top war, aber Preis-Leistungs-mäßig war das immer Gold und unschlagbar. Ich hab mir aber auch sehr viel Mühe bei der Buchung gegeben, wenn es ein fixer Zeitpunkt war und Balkon zu teuer, dann halt auch mal Innen.

Ansonsten seh ich Reisen wie den Aktienmarkt, mit Fan hat das nichts zu tun. Man muss offen für alles sein und opportunistisch die besten Chancen nutzen. So fahren wir im Dezember erstmals seit zehn Jahren oder so auch wieder mit TUI Cruises, sind mir nicht sympathisch, die hatten aber diesmal ein unschlagbares Angebot.

[CrownPrince]

Hallo chris522,

Du sprichst vermutlich von 14 Tagen, solltest auch dazuschreiben. Falls es nur für 7 Tage war, dann ist das halt eine Momentaufnahme, das hätte ich so nie im Leben gebucht, da wundert es dann nicht, dass Costa und Aida nicht teurer waren.

Also um es nochmals explizit zu schreiben, ich rede von EINER Woche bzw. 7 Tagen. Und ich meckere nicht im Grundsatz über dieses Preisniveau. Wenn man sich so wie bei mir aufgrund eines gut gefüllten Terminkalenders an bestimmte Termine halten und dementsprechend vorplanen muss, kann man sich nicht beschweren, wenn da kein Schnäppchen zu bekommen ist.

Hätte die Leistung an Bord ungefähr derjenigen, der letzten MSC-Reise nur annähernd entsprochen (das war in der Tat als „Dritt-Kreuzfahrt“ ein echtes spontanes Innenkabinen-Schnäppchen), hätte ich diesen Beitrag so nicht geschrieben. Das war übrigens die Meraviglia im Februar 2018, da war alles top, aber da schlug offenbar der „Flaggschiff-Effekt“ richtig durch.

Es geht darum, den zahlreichen Stimmen zu widersprechen, die bei Kritik an MSC (zu welchem Aspekt auch immer) schematisch antworten, dass sie ja auch „die Billigsten“ wären. Das stimmt einfach nicht, im von ihnen mittlerweile beherrschten Mittelmeer auf gar keinen Fall. Wäre es tatsächlich so, dann müsste man es für eine berechtigte Kritik selbstverständlich mit berücksichtigen.

Einen Preisvorteil von MSC vermag ich persönlich nur noch bei Nordlandreisen zu erkennen.

Viele Grüße

Andreas

[chris522]

Einen Preisvorteil von MSC vermag ich persönlich nur noch bei Nordlandreisen zu erkennen.

Hallo Andreas, also ab Dubai war MSC auch unschlagbar letzten Winter und ich habe laaaaaaange und alle verglichen. Allerdings sehe ich auch, dass für kommende Saison andere auch sehr preisaggressiv sind. Aida, zb, mit denen bin ich bisher noch nie gefahren.

Muss man halt beobachten, aber ich denke mal, 2500 € für eine ganz profane MSC-Mittelmeerrunde und dann auch noch ab Civita, das würde ich eigentlich sowieso unter keinen Umständen buchen. Klar, mangelnde Flexibilität lassen sich alle teuer bezahlen.

Die Meraviglia im Winter 2017/2018 war ein Traum, da sind wir uns einig

[HeinBloed]

Oh Leute: jeder bestimmt selbst, wieviel ist ihm eine Kreuzfahrt Wert und wann ist es teuer oder billig.

Für mich als Beispiel: 100 EUR/Nacht innen ist für mich "günstig", je mehr ich noch dazu rein bekomme, desto besser (Getränkepakete, Servicecharges).

Das kann bei jemand anders aber auch 80 EUR sein oder aber auch 150 EUR.

Das bestimmt jeder für sich selbst.

[onfire]

Einen Preisvorteil von MSC vermag ich persönlich nur noch bei Nordlandreisen zu erkennen.

Wir haben auch für die eine Woche Norwegen mit Balkonkabine (Fantastica), Easy Getränkepaket - aber mit Kind in einer 3er Kabine knapp 2.600 Euro gezahlt. War jetzt auch nicht sooo günstig, zumal es zwei Wochen nach meiner Buchung 600 Euro billiger gewesen wäre.

Der Preis steht für mich immer in Bezug zur Leistung, weshalb mich mal andere Sichten zu meinen Fragestellungen interessiert haben.

Im Oktober fahren wir mit der RCL Symphonie of the Seas 8 Tage in der Karibik, hier bin ich mal auf den direkten Vergleich gespannt.

[kofferradio]

Im Oktober fahren wir mit der RCL Symphonie of the Seas 8 Tage in der Karibik, hier bin ich mal auf den direkten Vergleich gespannt.

RCI spielt in jeder Hinsicht in einer anderen Liga als MSC. Ziemlich sicher wirst du zufrieden sein

In die Karibik gibt es oft unglaubliche Angebote ab den Staaten. Liegt aber auch daran, dass das dortige Publikum viel Geld auf dem Schiff ausgibt. Kein Vergleich mit uns Europäern. Da hast du als Reederei ne ganz andere Kalkulationsgrundlage.