Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

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fneumeier
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

@Hamburger Jung... dieselbe Diskussion wie in den USA... die Reedereien haben alle ihren Firmensitz nicht in den USA, also bekommen sie auch keine finanzielle Unterstützung... Dass die Arbeitsplätze der Meyer Werft natürlich in Niedersachsen sind und da auch Lohnsteuern und anderes gezahlt wird und dass auch der Bund Bürgschaften/Kredite für den Bau der Schiffe gibt, die alle nicht einer deutschen Reederei gehören... :rolleyes:

Hier noch ein Interview von Gene Sloan mit Frank Del Rio.

Und auch RCCL musste natürlich ein Business Update für die Börse machen...

Gruß

Carmen
Randolf
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Randolf »

CrownPrince hat geschrieben: 08.05.2020 17:41 Die geringen Eigenkapitalreserven waren ja bekannt. Weniger Expansion und mehr Konsolidierung wären angesagt gewesen, das ganze Dilemma nur auf Corona zu schieben, greift zu kurz.
Viele Grüße

Andreas
...der übrigens während dieser Zeit unsere schöne Natur hier in D neu kennenlernt und den Kreuzfahrten gerade ziemlich kalt lassen - was nicht heißt, dass er die in dieser Branche engagierten Menschen nicht herzlich bedauern würde.
Hallo
im Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung im KF Bereich interessiert man sich mehr auch für Hintergrundinformationen über die Branche , wo wir uns sonst in erster Linie an der Reise und den Schiffen an sich erfreut hatten , ohne gewisse Dinge zu hinterfragen.

Da habe ich kürzlich im Netz Zahlen über die Vergütung der KF Reederei CEO`s in den letzten Jahren gefunden. Das sind sicher nicht unübliche , wenn auch "beeindruckende" Dimensionen und NCL soll da offenbar mit an der Spitze liegen ?
Interessant auch die Info zur 225 Jahre alten Meyer-Werft. War mir so auch noch nicht bekannt, daß da vor 5 Jahren der Firmensitz so flexibel
verlagert worden ist.

Ansonsten kann ich die Einstellung von Andeas gut nachvollziehen, die Dinge abzuwarten und zwischenzeitlich andere "naheliegende" Dinge auch mal wieder in den Focus der Aufmerksamkeit zu stellen. Das machen nun sicherlich viele von uns so . Grüße Randolf
HeikoB
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von HeikoB »

Hamburger Jung hat geschrieben: 09.05.2020 08:15
fneumeier hat geschrieben: 09.05.2020 07:55 Gestern gab es in Niedersachsen einen Runden Tisch mit dem Wirtschaftsminister zur Lage der Meyer Werft... Kritik wird vor allem an der Verlagerung des Firmensitzes anno 2015 nach Luxemburg geübt.

Die beiden in Bau befindlichen Schiffe könnten erst nächstes Jahr ausgeliefert werden, heißt es in dem im Beitrag verlinkten Video. Die Werft will hierzu mit den Reedereien sprechen.

Gruß

Carmen
Wa soll am Firmensitz so schlimm sein? Grünes Geschwätz.
Das hat nichts mit "Grünem Geschwätz" zu tun. Meyer wollte die Bildung eines Aufsichtsrates mit entsprechenden Arbeitnehmervertretern verhindern. Das ist ungeheuerlich! Außerdem ist Luxemburg ein tolles Steuerparadies.
Ich habe die Schiffsbauleistung von Meyer früher sehr bewundert. Aber die Konzentration auf Mega-Kreuzfahrtschiffe fällt denen jetzt auf die Füße!
Eine verantwortungsbewußte Geschäftsführung hätte sich schon lange Gedanken über Diversifizierung machen müssen.
Das ist jetzt eine Katastrophe für die Region.
See
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von See »

Hamburger Jung hat geschrieben: 09.05.2020 08:15
fneumeier hat geschrieben: 09.05.2020 07:55 Gestern gab es in Niedersachsen einen Runden Tisch mit dem Wirtschaftsminister zur Lage der Meyer Werft... Kritik wird vor allem an der Verlagerung des Firmensitzes anno 2015 nach Luxemburg geübt.

Die beiden in Bau befindlichen Schiffe könnten erst nächstes Jahr ausgeliefert werden, heißt es in dem im Beitrag verlinkten Video. Die Werft will hierzu mit den Reedereien sprechen.

Gruß

Carmen
Wa soll am Firmensitz so schlimm sein? Grünes Geschwätz.
Wenn man es nicht weiß, kann man andere fragen.
Aber wieso dann außerdem andere Antworten mit abwertenden Bemerkungen zu kommentieren, obwohl das Hintergrundwissen zur Frage fehlt?

Laut diversen Berichten im Netz hat die Meyer Werft vor allem aus Gründen des Aktienrechts in Luxembourg im Vergleich zum deutschen nach Luxembourg verlegt. Damit sie die erweiterten Mitbestimmungsrechte los werden, welche Arbeitnehmervertretungsorgane nach deutschem Recht im Falle einer deutschen Aktiengesellschaft hätten, also mehr Entscheidungsmacht zu haben und ihre Arbeitnehmer diesbezüglich zu entmachten. Dass man ihnen weniger reinreden kann, ... .
https://www.focus.de/finanzen/news/wirt ... 81257.html

Es hat noch weitere Vorteile. Welche zum Teil in dem verlinkten Artikel mit erwähnt werden.

Und auch, wenn als Motivation bestritten wurde, dass man es aus steuerlichen Gründen machen würde, ist mit der Verlegung automatsich eine Änderung bzgl. Steuerbetrag und Empfänger der Zahlungen der Steuern einher gegangen, zumindest einen Batzen davon.

https://naanoo.help/finanzen/vorteile-u ... ng-benelux
Wieso verlagern nämlich oft auch Firmen ihren Sitz von Deutschland nach Luxembourg?
Weil sie dort steuerlich besser gestellt werden, also weniger Steuern zahlen müssen.

Damit sparen sie sich Ausgaben, können mehr Gewinn ggf machen.
Und als Folge fehlt die entsprechende Steuereinnahme in Deutschland komplett, welche sie alternativ in Deutschland zahlen müssten, wenn sie mit dem Firmensitz in Deutschland geblieben wären. Denn die Steuerzahlung ist nicht nur niedriger sondern geht ins Ausland, also kann nicht als Einnahme vom deutschen Staat für diverse Ausgaben und Investitionen ... verwendet werden.

Wie passt es zusammen?
Hilfe von deutschem Staat, aber Abzug von Steuerzahlungen aus Deutschland (gegenüber früher) in Richung Luxembourg durch das Unternehmen. Müsste dann nicht Luxembourg der AG unter die Arme greifen?
,
FLORIANA
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von FLORIANA »

Das hat nichts mit "Grünem Geschwätz" zu tun. Meyer wollte die Bildung eines Aufsichtsrates mit entsprechenden Arbeitnehmervertretern verhindern. Das ist ungeheuerlich! Außerdem ist Luxemburg ein tolles Steuerparadies.
Ich habe die Schiffsbauleistung von Meyer früher sehr bewundert. Aber die Konzentration auf Mega-Kreuzfahrtschiffe fällt denen jetzt auf die Füße!
Eine verantwortungsbewußte Geschäftsführung hätte sich schon lange Gedanken über Diversifizierung machen müssen.
Das ist jetzt eine Katastrophe für die Region.

- Meyers Begründung, warum sie keinen Aufsichtsrat wollen, ist für mich durchaus nachvollziehbar: Wenn alle unternehmerischen Entscheidungen (Auftragsannahmen, Investitionen) erst langwierig mit einem Aufsichtsrat abgestimmt werden müssen, gefährdet dies den Erfolg. Was ist daran ungeheuerlich?

- Pläne zur Diversifikation gab es ja durchaus. So hat man wohl vor einigen Jahren mal überlegt, in den Offshore-Bereich einzusteigen. Auch der Bau von Megayachten und die Rückkkehr zum Bau von Fähren wurde zumindest erwogen. Früher hatte die Werft folgende Standbeine: Kreuzfahrtschiffe, Passagierschiffe (für Indonesien), Fähren, Gastanker, Umbau von alten Frachtern und Tankern zu Viehtransportern. Aus dem Umbaugeschäft hat man sich ca. Ende der 1990er Jahre zurückgezogen, ab ca. Mitte der 2000er Jahre blieben die Aufträge für Passagierschiffe aus Indonesien aus. Fähren hat Meyer schon seit den 1990er Jahren nur noch wenige gebaut. Im Gastankergeschäft ist die Werft aber noch vertreten, die letzten Ablieferungen (aus Rostock) liegen erst wenige Jahre zurück. Andere Spezialschiffe wie kleinere Containerschiffe (um 2004) oder das Forschungsschiff "Sonne" (2011) waren eher außer der Reihe des üblichen Bauprogramms, um Auftragslücken abzufangen. Also: Den Vorwurf der mangelnden Diversifikation halte ich für schwierig. Dass sich die Werft auf dern Markt konzentriert hat, der am besten lief, und auf den sie spezialisiert war, kann man ihr kaum vorwerfen (zumal es sich bei allen Kreuzfahrt-Aufträgen der jüngeren Vergangenheit immer gleich um Bauserien von mindestens 2, meist deutlich mehr Schiffen handelte – dies ist zum Beispiel bei Forschungsschiffen oder Megayachten eher selten der Fall).

- ich halte es für völlig legitim, dass Meyer sich Hilfe aus Hannover holt. Denn auch das Land Niedersachsen hat doch ein erhebliches Interesse daran, dass in einer seiner strukturschwächsten Regionen (!) der größte Arbeitgeber (!) nicht über Nacht unverschuldet (!) in die Pleite rauscht.
Randolf
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Randolf »

Hallo,
die Argumentation zur erfolgten "Hochspezialisierung" bei der Meyer-Werft ist nachvollziehbar. Das Geschäft lief in diesem Segment, sicher auch mit ordentlicher Marge sehr gut.Keiner konnte sich vorstellen , daß der KF-Boom irgendwie aufzuhalten sei. Das sind schon Vorstellungen von unbegrenztem Wachstum .
Da hat man die "Streuung des Portfolios der Fertigung" langsam aber sicher in den Hintergrund gerückt und sich von früheren Traditionen des Familien-Unternehmens mit Disversifizierung der Herstellung entfernt. Ob das gutes unternehmerisches Denken und Vorgehen war, kann ich nicht beurteilen ? Es hätte auch andere Auslöser als Corona für einen Abbruch des KF Boomes geben können.
Und selbst die Mitbewerber in Frankreich,Italien, Japan haben da nicht alles "auf eine Karte gesetzt" Randolf
Zuletzt geändert von Randolf am 09.05.2020 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
FLORIANA
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von FLORIANA »

https://naanoo.help/finanzen/vorteile-u ... ng-benelux
Wieso verlagern nämlich oft auch Firmen ihren Sitz von Deutschland nach Luxembourg?
Weil sie dort steuerlich besser gestellt werden, also weniger Steuern zahlen müssen.

Damit sparen sie sich Ausgaben, können mehr Gewinn ggf machen.

Die Meyer Werft ist leider darauf angewiesen, Gewinn zu machen. Wie sonst sollen Investionen finanziert, Gehälter bezahlt, Kredite gewonnen werden? Überdies befindet man sich in einem globalen Wettbewerb. In China ist die Produktion von Kreuzfahrtschiffen von der Regierung zum Staatsziel erklärt worden. Auch in anderen Ländern gibt es (versteckte) Subventionen. Der italienische Staat hält laut Wiki über siebzig Prozent der Anteile an Fincantieri, und selbst wenn Fincantieris Übernahme von Chantiers de l'Atlantique endgültig abgeschlossen ist, wird der französische Staat weiterhin knapp zu einem Drittel an der Werft in St Nazaire beteiligt bleiben. MV hat den zweifelhaften Status, dem eigenen Kunden zu gehören, es wird sich zeigen, ob das eher ein Vor- oder ein riesiger Nachteil ist. Jedenfalls ist es nicht nur ein Werbespruch, wenn Meyer seit Jahren immer wieder betont, dass der Markt alles andere als fair ist.
Zuletzt geändert von FLORIANA am 09.05.2020 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von See »

Die Muttergesellschaft zahlt Körperschaftssteuer in Luxembourg statt wie früher in Deutschland (durch die Verlegung des Sitzes nach Luxembourg). Der Unternehmenserfolg (Gewnn = Erträge minus Aufwendungen, falls das Ergebnis negativ wäre: Verlust) wird somit in Luxembourg versteuert. Das, was heraus kommt aus der Chance/dem Risiko eines Unternehmers Gewinne zu erzielen oder Verluste einzufahren, wird also bei positivem Ergebnis in Luxembourg versteuert, aber die Verluste sollen durch den deutschen Staat dann abgefedert werden?

Sollte da dann nicht zunächst der Empfänger der Steuerzahlungen für den positiven Unternehmenserfolg "Gewinne" (Luxembourg) auch für das Abfedern von Verlusten (negativer Unternehmenserfolg) der Anprechpartner für so ein Unternehmen sein, wenn sie Unterstützung brauchen?
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Digiman25
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Digiman25 »

Meyer betont werbewirksam die Verbundenheit zu Region und zu den Menschen dort. Sie genießen auch die breite Unterstützung durch die Politik in der wirtschaftsschwachen Region.
Gleichzeitig velegen Sie den Sitz ins Ausland und wollen so Steuern sparen (und auch die restlichen Steuern nicht in Deutschland zahlen) und sie wollen die berechtigten Interessen der Mitarbeiter (auf die man ja so stolz ist) umgehen.
Im Fall der Fälle hätte die Familie Meyer ihre Schäfchen im Trockenen - es bliebe die Arbeitslosigkeit für den Großteil der Beschäftigten.
Da beschleicht mich ein flaues Gefühl... Aber die Gedanken sind Off Topic

Gruß aus Lippe
Walter
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von FLORIANA »

Sollte da dann nicht zunächst der Empfänger der Steuerzahlungen für den positiven Unternehmenserfolg "Gewinne" (Luxembourg) auch für das Abfedern von Verlusten (negativer Unternehmenserfolg) der Anprechpartner für so ein Unternehmen sein, wenn sie Unterstützung brauchen?
Selbst wenn man das so sieht – wer hat das größere Interesse am Erhalt der Arbeitsplätze in Papenburg? Luxemburg oder Niedersachsen? Der "Mehrwert", den die Meyer Werft der Region bietet lässt sich ja nicht auf die Summe der Steuern reduzieren, die von der Muttergesellschaft entrichtet werden. Die sozialen und politischen Folgen einer plötzlichen Werftschließung wären nicht für Luxemburg, sondern für Niedersachsen gravierend. Darum wird das Land der Werft schon aus Eigeninteresse unter die Arme greifen (müssen), ein paar mahnende Worte oder Forderungen gibt's gratis obendrauf, um vor kritischen Wählern nicht das Gesicht zu verlieren. Mich wundert ehrlich gesagt nur, dass noch niemand mit der Forderung um die Ecke gekommen ist, Meyer zu verstaatlichen (das würde die Werft sicher nicht wollen, es wäre aber ironischerweise, wie oben gezeigt, international gesehen quasi state of the art).
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Shipper »

Gegen Hilfe für die Werft ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Dann aber mir Beteiligung des Staates an dem Unternehmen mit allen Rechten entsprechend des Anteils. Arbeitnehmerrechte sind ein wertvolles Gut, müssen immer wieder erkämpft und verteidigt werden. Ich will hier nicht mit Klassenkampf kommen, aber wo keine Arbeitnehmervertretung da gibt es auch keine Rechte. Auch auf den Werften gibt es diese Unkultur von Subunternehmern und Zeitarbeitern.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von lioclio »

:eek: Oje, wenn sich das bewahrheitet, sieht es echt schlecht mit dem "Inselhüpfen" im Ind. Ozean aus.
Die Seychellen sollen Anläufe für KFschiffe bis 2022 ausgesetzt haben! :(
FLORIANA
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von FLORIANA »

Shipper hat geschrieben: 09.05.2020 13:14 Ich will hier nicht mit Klassenkampf kommen, aber wo keine Arbeitnehmervertretung da gibt es auch keine Rechte. Auch auf den Werften gibt es diese Unkultur von Subunternehmern und Zeitarbeitern.
Das steht ja auch gar nicht zur Debatte. Der schon seit 1924 existierende Betriebsrat besteht natürlich auch jetzt noch (dessen Forderung in der aktuellen Lage zeigt aber auch die Grenzen dieser Institution: Leiharbeiter entlassen, um Stammbelegschaft zu schützen; eine wenigstens diskussionswürdige Form der Soldarität). Aber warum sollen Arbeitnehmervertreter Aufgaben der Geschäftsführung übernehmen (Aufträge verhandeln bzw absegnen usw.)? Das lässt sich m.E. gar nicht mit "Arbeitnehmerrechten" begründen.

Betriebsrat (gegen den nichts einzuwenden ist, außer der Frage, ob er nur die Interessen der Stammbelegschaft oder auch die der Leiharbeiter schützen soll) und Aufsichtsrat (den Meyer durch den Umzug nach Luxemburg verhindern wollte) sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

@lioclio,

hast Du eine Quelle?

Ansonsten kann ich das Inselhüpfen auf den Seychellen mit Silhouette Cruises empfehlen ;) .

Gruß

Carmen
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Kieler »

Was den Standort Luxemburg angeht, wird aber auch viel Unsinn verbreitet.

Zum Beispiel steht auf der Website der Grünen-Fraktion Niedersachsen zum Thema ''Runder Tisch zu Meyer-Werft'' man erwarte die ''umgehende Rückverlagerung des Firmensitzes aus der Steueroase Luxemburg''. Das impliziert für mich, dass die Meyer Werft ihren Sitz in Luxemburg hätte. Stimmt aber nicht. Die Meyer Werft GmbH & Co KG hat ihren Sitz in Papenburg. Das habe ich gerade erst heute morgen im Handelsregister nachgesehen. Was stimmt, ist, dass andere Unternehmen des Konzerns ihren Sitz in Luxemburg haben. Deren Sitz war allerdings nie in Papenburg, sondern allenfalls in Rostock. Rostock liegt aber meines Wissens nach nicht in Niedersachsen. Von den anderen Gesellschaften der Gruppe steht in der PM der Grünen-Fraktion hingegen kein Wort. Dort ist nur die rede von der "Meyer Werft". Ein Unternehmen mit dem Namen "Meyer Werft" konnte ich im luxemburger Handelsregister nicht finden.

Die Grünen sollen doch einfach zugeben, dass sie die Werft am liebsten komplett dicht machen und alle Kreuzfahrtschiffe verschrotten lassen würden.

Das mag alles für den Laien keinen Unterschied machen, richtig wird es dadurch aber trotzdem nicht. Für mich gilt aber: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Bevor man Halbwahrheiten verbreitet, sollte man sich erst einmal informieren.

Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass man das kritisiert. Dann soll man sich aber doch bitte die Mühe machen, der Realität auf den Grund zu gehen und bei der Wahrheit zu bleiben.

Interessanterweise ist das luxemburger Handelsregister sogar deutlich transparenter als die deutschen.

Und dass man keine Steuern spart, wurde durch ein Gutachten aus dem Jahr 2015 belegt. Die rot-grüne Landesregierung wollte ein eigenes Gutachten einholen, hat es dann aber verschlafen.

Meinetwegen kann man die Meyer Werft in den Abgrund stürzen lassen. Dann gibt es eben ein paar Arbeitslose. Und die Blauen freuen sich. Ob das bis zur nächsten Landtagswahl vergessen ist?
Hamburger Jung
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Hamburger Jung »

Kieler, gut geschrieben. :thumb:
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Hamburger Jung »

lioclio hat geschrieben: 09.05.2020 13:16 :eek: Oje, wenn sich das bewahrheitet, sieht es echt schlecht mit dem "Inselhüpfen" im Ind. Ozean aus.
Die Seychellen sollen Anläufe für KFschiffe bis 2022 ausgesetzt haben! :(
Bitte eine Quelle nennen.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Digiman25 »

Hamburger Jung hat geschrieben: 09.05.2020 14:41
lioclio hat geschrieben: 09.05.2020 13:16 :eek: Oje, wenn sich das bewahrheitet, sieht es echt schlecht mit dem "Inselhüpfen" im Ind. Ozean aus.
Die Seychellen sollen Anläufe für KFschiffe bis 2022 ausgesetzt haben! :(
Bitte eine Quelle nennen.
An anderer Stelle wurde auf dieses Video verwiesen: https://youtu.be/_102IdE3c9I?t=7

Gruß aus Lippe
Walter
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von lioclio »

:confused: Entschuldigung, aber meine Kenntniss bezieht sich genauso auf das von Digiman25 verlinkte Youtubevid., eine schrift Aussage dazu habe ich nicht. Deswegen mein Einwand, wenn es wahr ist.
Sorry
LG Anna
Zuletzt geändert von lioclio am 09.05.2020 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von lioclio »

fneumeier hat geschrieben: 09.05.2020 14:01 @lioclio,

hast Du eine Quelle?

Ansonsten kann ich das Inselhüpfen auf den Seychellen mit Silhouette Cruises empfehlen ;) .

Gruß

Carmen
Danke Carmen, nette Idee, aber die mögen nur Doppel- und keine Einzelnasen. Deswegen gestorben.

LG Anna
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