Ralf hat geschrieben: 07.05.2020 15:17
auf das Konzept von A-ROSA bin ich aber mal gespannt. Abstandsregeln auf einem Flusskreuzfahrtschiff...
Das Thema wurde heute Vormittag in einer Videokonferenz (eigentlich zum Thema "Urlaub in Deutschland") vom Geschäftsführer eines anderen Anbieters aufgegriffen. Offenbar ist die IG River Cruise, in der zahlreiche Fluss-Anbieter zusammengeschlossen sind, hier dabei, Standards zu erarbeiten. A-rosa ist dort allerdings nicht Mitglied. Aus den Gesprächen der letzten Wochen weiß ich aber, dass dort in ähnlicher Richtung gedacht wird.
Der Abstand und die Hygiene könnten demnach u. a. wie folgt hergestellt bzw. aufgewertet werden:
- Einführung von zwei Essenszeiten statt einer (da man auch mit geringerer Auslastung rechnet, würde so das Restaurant nur zu 30 - 40 % belegt werden)
- Verzicht auf Buffets - es würde serviert werden
- In schmalen Gängen möglichst 'Einbahnverkehr'
- Gesundheitsfragebogen und ggf. Test bei Einschiffung (genannt wurde ein Antikörper-Test)*
- Kleinere Gruppen bei Ausflügen
- mehr Desinfektion in allen Bereichen
*Bei Nachweis des Virus bzw. des auf eine bestehende Infektion hindeutenden Antikörpers würde der Antritt der Fahrt verwehrt; der Gast würde entsprechend vollständig entschädigt. Die Frage, ob damit die Möglichkeit der Umbuchung oder eine Rückzahlung gemeint war, wurde weder gestellt noch beantwortet. Da ich Probleme beim Einloggen hatte, habe ich es nur auf Youtube verfolgt, ohne eigene Fragen stellen zu können.
Man hofft, mit diesem Konzept ab Anfang Juni wieder innerdeutsch zu fahren und möchte ab ca. Mitte Juni auch andere Fahrgebiete wieder bedienen. Rein deutsch wäre dann vornehmlich der Rhein samt Nebenflüssen sowie per Kanal die Strecke bis Passau. Auf politischer Ebene würden bereits Gespräche mit Nachbarstaaten geführt (genannt wurden Niederlande, Österreich und Polen; letzteres wäre wichtig für die Durchfahrt des Stettiner Haffs); ggf. müssten einige Routen durch Tausch einzelner Stopps angepasst werden. Große Ballungsräume möchte man möglichst als Anlaufhäfen vermeiden; der Fokus würde eher Richtung 'Naturerlebnis' statt 'Städtereise' gehen.
Insgesamt, wie ich finde, ein stimmiges Konzept, welches bei diesem Anbieter auch aufgehen könnte. Eine Vollbelegung der Lounge wäre nach meiner Erfahrung aufgrund dessen Publikums nicht zu befürchten; da geht eh 2/3 nach dem Abendessen ins Bett. A-rosa hätte hier wohl größere Probleme; deren Lounges sind, bezogen auf die Passagierzahl, deutlich kleiner und nach dem Abendessen zumindest eine Zeitlang gut gefüllt. Getränke sind da ja auch im Reisepreis inklusive...
Wie man den Abstand bei Schlechtwetter aber im Innenbereich beständig vergrößern will - da bin ich auf die Umsetzung gespannt. Ich wäre gerne auf einer Erstfahrt dabei, schließlich hat mir Corona nun schon fünf Reisen verhagelt. (Und wenn das nicht klappt, winke und grüße ich von einer Rheinbrücke.)
Gruß
Diddn