Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Es zeigt, in welchr heilen (schein-)weilt das Leben auf einem Schiff ist - bis die Katastrophe quasi vor der Tür steht.HeinBloed hat geschrieben: 28.04.2020 05:26 War klasse:
https://www.daserste.de/information/rep ... o-102.html
Aber es war echt ergreifend, die Arbeit und auch die Ängste und am Schluss die Erleichterung der Betroffenen zu sehen. Um so berührender, wenn man mit einigen der Crewmitglieder schon privat etwas unternommen hat und sich auch über WhatsApp usw. austauscht.
Gruß aus Lippe
Walter
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Ja, war wirklich gut gemacht!
HeinBloed, das Interview wird in vielen anderen Medienberichten erwähnt und zitiert, aber kein großes Medium wiederholt die Aussage, Italien sei bis Jahresende für ausländische Touristen geschlossen. Auch hier in Deutschland war ja nichts zu lesen.
Gruß
Carmen
HeinBloed, das Interview wird in vielen anderen Medienberichten erwähnt und zitiert, aber kein großes Medium wiederholt die Aussage, Italien sei bis Jahresende für ausländische Touristen geschlossen. Auch hier in Deutschland war ja nichts zu lesen.
Gruß
Carmen
- Garfield
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Wundert Dich das?Diddn hat geschrieben: 27.04.2020 20:57... Noch schlimmer fand ich aber, dass nach seiner Aussage nicht ein einziger dieser Bucher bislang die Anzahlung geleistet hätte. ...
Ich warte seit anderthalb Monaten auf die Rückerstattung des Reisepreises und werde, wenn sich nichts tut, im Laufe der nächsten Woche ins gerichtliche Mahnverfahren einsteigen müssen. Von mir kriegt kein Reiseveranstalter auch nur einen Cent, bevor´s nicht unbedingt sein muss. Und dann vielleicht auch noch nicht sofort. Hier hat die Branche leichtfertig extrem viel Vertrauen verspielt. Und sie hat dabei übersehen, dass das Spiel mit der schlechten Zahlungsmoral auch beidseitig gespielt werden kann ...
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Das würden wir (und sicher viele andere) gerne machen nach der Absage unserer Ostsee-KF ab 2.5.2020. Es gibt aber einige Aber bei der Sache. 1. Bucht man jetzt in Zeiten, in denen völlig unklar ist, wann die Reisewarnungen wieder aufgehoben werden (siehe mögliche zweite oder gar dritte Infektionswelle), dann sieht es, wenn es ganz schlimm läuft und die Reisewarnungen in einem Jahr noch bestehen, ganz schlecht aus bei einem Storno durch den Kunden wegen dieser Reisewarnung. Immerhin hätte der Kunde ja damit rechnen können/müssen, dass diese Krise länger geht. 2. Was ein Reisepreissicherungsschein wert ist, weiß man seit der Pleite von Thomas Cook und der mangelnden Deckungssumme der vorhandenen Versicherung. Und ob der Staat hier noch mal einspringt, kann heute keiner sagen. 3. Würde es mit der Rückerstattung der Zahlungen für durch die Reederei abgesagte Kreuzfahrten so laufen, wie gesetzlich geregelt, würden sich die Leute vermutlich mit einer Neubuchung auch etwas leichter tun. 4. Viele müssen feststellen, dass die gleiche Route auf dem gleichen Schiff ein Jahr später mehr (zum Teil deutlich mehr) kostet als die abgesagte und warten deshalb lieber noch ab, ob die in Frage kommende Reise noch etwas billiger wird.Diddn hat geschrieben: 27.04.2020 20:57 Wer sich derzeit Freunde fürs Leben machen möchte, sollte seine Reise für nächstes Jahr jetzt buchen. Gerade bei kleineren Veranstaltern wird man sich lange an die Namen derer erinnern, die jetzt die Buchung platzieren. Im Reisebüro sowieso.
Gruß Frank
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Sieht bei uns gedanklich ähnlich aus. Abgesagte TC-MM-KF ab 07.05.2020.
1. Planen in diesem Jahr deshalb nixxx mehr. Angedacht wäre u. a. November 2021. Wenn da noch nichts fährt, dann...
2. Sicherungsschein wäre uns lieber als das nicht abgesicherte TC-Reiseguthaben, welches zZ im Raum steht.
3. Diese Frist umgeht in meinem Fall TC schon seit Wochen. Langsam werden viele relativ unentspannt.
4. Wir ändern einfach Schiff + Route und würden aktuell 16 statt 10 Tage in JS für selbiges Geld bekommen.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Ja, das wundert mich. Hier geht es ja nicht um Restzahlungen zu vielleicht nicht stattfindenden Reisen, sondern um NEUbuchungen, also neue Verträge für die (ferne) Zukunft (derzeit ist dort bis 2022 buchbar). Und wenn ich einen neuen Vertrag abschließe, dann darf sich der andere Vertragspartner darauf verlassen, dass dieser, was die übliche Anzahlung betrifft, auch eingehalten wird. Da gibt es keinen rationalen Grund, eine solche Zahlung zurückzuhalten.Garfield hat geschrieben: 28.04.2020 07:21 Wundert Dich das?
Ich warte seit anderthalb Monaten auf die Rückerstattung des Reisepreises
@Frawi:
1. Eine Kreuzfahrt wird oft sehr früh gebucht, manchmal zwei Jahre im Voraus. Niemand kann wissen, wie sich die persönliche Lebenssituation in einer solchen Frist entwickelt. Dann dürfte man gar nichts für die Zukunft planen.

2. Die Umsetzung des europäischen Rechts in bundesdeutsches Recht ist mit der Begrenzung der Leistungspflichten der Reiseversicherer nicht vollständig umgesetzt. EU-Recht verlangt eine vollständige Befriedigung der Reisenden. Daher war die Bundesregierung auch so schnell dabei, hier Staatsgelder für die Unterdeckung im Thomas Cook-Fall zu versprechen. An dieser europäischen Rechtslage hat sich nichts geändert. Daher frei nach dem leider jüngst verstorbenen Norbert Blüm: Die Reisegelder sind sicher. (Solange sie nicht nur als abstrakter Gutschein oder FCC bestehen, sondern als Reisebuchung entsprechend abgesichert sind).
3. Ich gebe Dir hier Recht, Vertrauensbildung sieht anders aus. Man darf aber nicht alle Veranstalter über einen Kamm scheren. Es gibt mittlerweile einige, die Rückerstattungen vornehmen, manche sogar sehr zeitnah. Dies kann man auch hier im Forum nachlesen. Bei denen, die eine Zahlung bislang nur versprechen oder sich nicht klar geäußert haben, ist Skepsis angebracht. Von meinem gestrigen Gespräch weiß ich aber auch, dass gerade kleine Veranstalter gerne zurückzahlen würden, diese jedoch bei den Leistungsträgern regelmäßig in Vorkasse gehen müssen. Fluggesellschaften mauern derzeit massivst, was Rückzahlungen auch an Reiseveranstalter angeht (hier warte ich auch seit vielen Wochen auf einen mittleren vierstelligen Betrag und kann das nachvollziehen), Hotels und Incoming-Agenturen vor Ort haben derzeit geschlossen und sind schlicht nicht mehr erreichbar. Da habe ich durchaus Verständnis, dass da, wo nichts ist, erst mal wieder was hereinkommen muss, damit wieder was rausgehen kann. Kein Verständnis habe ich bei den großen Playern, die üblicherweise die Leistungsträger erst nach erbrachter Leistung bezahlen oder diese ggf. selbst erbringen. Hier waren noch keine diesbezüglichen spezifischen Kosten entstanden und da gehört sich die umgehende Rückzahlung, zumal diese Unternehmen teils bereits staatliche Hilfen in bis zu neun- bis zehnstelliger Höhe kassiert haben.
4. Die allermeisten Kreuzfahrt-Kataloge für die Zeit bis Frühjahr 2022 waren bereits vor dem Pandemie-Ausbruch hierzulande veröffentlicht, wurden währenddessen veröffentlicht oder waren bereits in Produktion. Eine gezielte Preiserhöhung aufgrund der Corona-Situation ist daher meist auszuschließen und ein solcher Verdacht kann eigentlich nur die betreffen, die in ihren Katalogen mit "ab-Preisen" werben und ansonsten tagesaktuell bepreisen. Gerade diese Reedereien haben aber teils sehr unterschiedliche weitreichende Umbuchungs- oder Stornierungsregeln eingeführt. Wer allerdings im Januar die Osterreise zum Last-Minute-Preis auf der Resterampe gekauft hat, wird logischerweise jetzt noch keine vergleichbaren Restplatzangebote für 2021 finden. Ob es die im nächsten Jahr geben wird, halte ich übrigens zumindest für die Ferienzeiten für äußerst fraglich. Neben der regulären Buchungssituation aufgrund der bereits erschienenen Kataloge kamen da nun besonders viele Umbuchungen aus der diesjährigen Ostersaison dazu, so dass, zumindest was die Ferientermine 2021 betrifft, die Buchungen tatsächlich deutlich über Vorjahr liegen. Zudem scheinen einige Reedereien mit einer geringeren Kapazität zur besseren Steuerung der Passagiere an Bord zu kalkulieren, so dass bereits für einige Reisen zu Ostern 2021 die Dreier- und Viererbelegungsmöglichkeiten knapper werden. Man sollte sich daher überlegen, ob man als Schnäppchenjäger flexibel genug ist um auf die letzten Restkabinenangebote zu warten, oder ob der (oft nun zeitlich verlängerte; einfach mal im Reisebüro fragen) Frühbucherrabatt eine Alternative darstellen könnte.
Grundsätzlich sollte man sich gerade in dieser Zeit im spezialisierten und Reederei- und Veranstalterunabhängigen Reisebüro beraten lassen. Dort liegen nicht nur blumige Versprechungsmails von Veranstaltern vor, sondern man hat erste Erfahrungen über die Umsetzung der Versprechungen. Zudem stehen die allermeisten Reisebüros im intensiven gegenseitigen Austausch, so dass auch auf die Erfahrungen anderer Büros zurückgegriffen werden kann. Dieser Austausch besteht auch mit etlichen Reiserechtlern, die nun die ersten Erfahrungen einbringen, wie bei Androhung oder Einschaltung eines Rechtsanwaltes reagiert wird. Letztlich wird der Austausch auch mit Veranstaltern gepflegt, wobei sich dies i. d. R. auf die mittelständischen Veranstalter bezieht - die Großen haben ihre Telefone teils seit Mitte März schlicht abgeschaltet. Kontakte in zahlreiche Zielgebiete tun ein Übriges um einschätzen zu können, was wann frühestens wo wieder möglich sein wird.
Gruß
Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Genauso wie ich mich eigentlich darauf verlassen können muss, dass der Veranstalter mir den Reisepreis im gesetzlichen Rahmen erstattet. Die Reiseunternehmen dürfen doch nicht ernsthaft erwarten, besser behandelt zu werden als sie ihre Kunden behandeln.Diddn hat geschrieben: 28.04.2020 08:50... Und wenn ich einen neuen Vertrag abschließe, dann darf sich der andere Vertragspartner darauf verlassen, dass dieser, was die übliche Anzahlung betrifft, auch eingehalten wird. ...
Im Übringen: Mit geht das weinerliche Gejammer der Branche mittlerweile gewaltig auf die Nerven, auch und ganz besonders das dumme Geschwätz von wegen "Geld muss erst mal wieder reinkommen".

Nein, so läuft´s nicht im Wirtschaftsleben. Mangelnde Zahlungsfähigkeit ist keine Entschuldigung. Wenn man handelt, egal was, dann hat man Geld zu haben, auch unter ungewöhnlichen Umständen. Und wer´s nicht hat, hat ein falsches Geschäftsmodell und muss aus dem Markt ausscheiden. Nennt man Darwinismus. Nur die Starken werden überleben. So einfach ist das.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Hallo Diddn,
vielen Dank für die sehr sehr ausführlich Antwort. Im Großen und Ganzen war mir das eh bekannt - vielleicht nicht in dieser zusammengefassten Form. Du hast da sicher auch mit allem vollkommen Recht. Nur sind die Fälle halt doch sehr unterschiedlich. Mir ist bekannt, dass z.B. Phoenix sehr vorbildlich ist, was die Rückerstattung angeht oder dass andere Reedereien großzügige Aufschläge bei den FCC drauflegen, um die Kunden zu bewegen, diese anzunehmen. Unsere Ostsee-Kreuzfahrt sollte mit MSC stattfinden, die sich halt ein wenig "bockig" anstellen, was die Rückzahlung bei Reiseabsagen angeht. Und nein, wir haben nicht auf der "Resterampe" gebucht, sondern vergangengenen September direkt bei MSC Österreich eine der mehr oder weniger regelmäßig stattfindenden MSC-Aktionen (Balkonkabinenspecial). Wir hätten auch umgebucht auf die vergleichbare Reise im Mai 2021 - leider hat MSC in Wien nicht mal reagiert auf eine Anfrage, ob sie uns diese Reise zu den gleichen Konditionen wie die für Mai 2020 gebuchte anbieten können. Genauso wenig Reaktion auf die nette E-Mail mit Bitte um Rückzahlung der Anzahlung statt Gutschein. Nun haben wir letzte Woche den Gutschein-Voucher bekommen - heute geht der eingeschriebene Brief raus mit der Aufforderung zur Rückzahlung statt des Gutscheins und Fristsetzung. Das Problem ist: wir würden neu buchen bzw. umbuchen, MSC reagiert aber nicht auf Anfragen und bei einer anderen Reederei können wir aktuell nicht buchen, weil wir ja noch gar nicht wissen, ob wir nicht statt eines jahrelangen Rechtsstreits mit MSC am Ende bei einem vielleicht kommenden guten MSC-Angebot doch den Gutschein für eine Buchung nutzen. Da wir trotz regelmäßiger Kreuzfahrten halt doch nicht soooo viel Geld haben, dass wir mehrere parallel buchen, bleibt uns eigentlich im Moment wirklich nur Abwarten. Die anderen von mir genannten Punkte sind dabei nicht entscheidend, spielen aber mit...
Das ist alles natürlich nicht Dein Problem, ich wollte es nur mal erwähnen, um aufzuzeigen, wie vielschichtig das alles aus Sicht der Kunden ist.
Viele Grüße!
Frank
vielen Dank für die sehr sehr ausführlich Antwort. Im Großen und Ganzen war mir das eh bekannt - vielleicht nicht in dieser zusammengefassten Form. Du hast da sicher auch mit allem vollkommen Recht. Nur sind die Fälle halt doch sehr unterschiedlich. Mir ist bekannt, dass z.B. Phoenix sehr vorbildlich ist, was die Rückerstattung angeht oder dass andere Reedereien großzügige Aufschläge bei den FCC drauflegen, um die Kunden zu bewegen, diese anzunehmen. Unsere Ostsee-Kreuzfahrt sollte mit MSC stattfinden, die sich halt ein wenig "bockig" anstellen, was die Rückzahlung bei Reiseabsagen angeht. Und nein, wir haben nicht auf der "Resterampe" gebucht, sondern vergangengenen September direkt bei MSC Österreich eine der mehr oder weniger regelmäßig stattfindenden MSC-Aktionen (Balkonkabinenspecial). Wir hätten auch umgebucht auf die vergleichbare Reise im Mai 2021 - leider hat MSC in Wien nicht mal reagiert auf eine Anfrage, ob sie uns diese Reise zu den gleichen Konditionen wie die für Mai 2020 gebuchte anbieten können. Genauso wenig Reaktion auf die nette E-Mail mit Bitte um Rückzahlung der Anzahlung statt Gutschein. Nun haben wir letzte Woche den Gutschein-Voucher bekommen - heute geht der eingeschriebene Brief raus mit der Aufforderung zur Rückzahlung statt des Gutscheins und Fristsetzung. Das Problem ist: wir würden neu buchen bzw. umbuchen, MSC reagiert aber nicht auf Anfragen und bei einer anderen Reederei können wir aktuell nicht buchen, weil wir ja noch gar nicht wissen, ob wir nicht statt eines jahrelangen Rechtsstreits mit MSC am Ende bei einem vielleicht kommenden guten MSC-Angebot doch den Gutschein für eine Buchung nutzen. Da wir trotz regelmäßiger Kreuzfahrten halt doch nicht soooo viel Geld haben, dass wir mehrere parallel buchen, bleibt uns eigentlich im Moment wirklich nur Abwarten. Die anderen von mir genannten Punkte sind dabei nicht entscheidend, spielen aber mit...
Das ist alles natürlich nicht Dein Problem, ich wollte es nur mal erwähnen, um aufzuzeigen, wie vielschichtig das alles aus Sicht der Kunden ist.

Viele Grüße!
Frank
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Hallo Frank,
ich verstehe Deinen Standpunkt und Deine Beweggründe durchaus. Und mit MSC hast Du Dir keinen der leichteren Fälle herausgesucht.
Bei Rückzahlungen verfolgen viele noch eine Art Verzögerungstaktik, wobei dies u. a. auch der Menge an Vorgängen geschuldet sein mag. Deutlich leichter tun sich fast alle, wenn es um Umbuchungen geht - auch wenn die neue Reise u. U. günstiger ist als die ursprünglich geplante Reise. Hier wäre die Buchung über ein Reisebüro nun durchaus hilfreich gewesen, zumal die Specials auch im Reisebüro buchbar sind. Das Reisebüro dient dabei als 'Puffer', hat i. d. R. persönlich bekannte Ansprechpartner im Innendienst; wenn da die Telefonleitungen zusammenbrechen, geht es über den Außendienst. Gerade bei kleineren Veranstaltern kennt man fast die gesamte Belegschaft persönlich. Manchmal reichen die Kontakte auch bis zu Vertretungen im Ausland, um über diesen Umweg etwas erreichen zu können. In einem Fall (einer Einzelbuchung) konnte ich über die Charterabteilung jemand erreichen und eine Lösung innerhalb von 30 Minuten arrangieren - auf die Rückrufbitte bei der Hotline (logischerweise immer der erste Schritt) warte ich seit über einer Woche. Diese ganzen Kommunkationswege sind dem Direktbucher versperrt und gerade in den Fällen, wo Unterstützung notwendig ist, besonders wertvoll.
Das bringt sicher das Geld nicht schneller zurück, wenn man partout die Rückzhlung möchte, der Veranstalter sich aber sperrt. Aber gerade wenn es um Änderungen oder Umbuchungen, evtl. verbunden mit etwas notwendiger Kulanz seitens des Veranstalters, was Reisetermine etc. angeht, sind diese Kontakte wertvolles Gut. Da spielt dann sicher auch eine Rolle, dass der Ansprechpartner einen ebenso persönlich kennt und weiß, dass man selbst sich in anderen Situationen entsprechend verhält. Einmal konnte ich z. B. so einen Deal für einen Kunden etwas abseits der AGB aushandeln, indem ich zugesichert habe, mein Schaufenster bei nächster Gelegenheit entsprechend zu Gunsten dieses Veranstalters zu dekorieren. Vor solcherart 'Klüngel', wie man in Köln vielleicht auch dazu sagen würde, scheue ich im Interesse der Kunden nicht zurück, solange ich es z. B. im genannten Fall vertreten kann, diesen Veranstalter zu bewerben. :-D
Niemand, wirklich niemandem nehme ich krumm, wenn man sich für ein kurzfristiges Schnäppchen entscheidet - das kam vielleicht falsch rüber. Die im vergangenen Jahr bei MSC "Specials" genannten Angebote heißen allerdings übrigens seit ein paar Wochen "Last Minute" - ist wohl nur noch nicht so durchgedrungen, weil momentan nix in letzter Minute angeboten werden kann. Das gönne ich jedem, der da flexibel zuschlagen kann. Oft sind kurzfristig aber tatsächlich nur noch 'die letzten Reste' frei, besonders dann, wenn der Veranstalter nicht offensiv mit Garantiekabinen etc. arbeitet. Wenn ich dann anfrage und bekomme als Antwort: "Ja es ist noch etwas frei, aber nur noch die Kabine xy", dann weiß ich (und sage das dem Kunden auch), dass diese letzte Möglichkeit vielleicht günstig, aber ggf. auch mit Nachteilen bezüglich Lage, Schnitt, Ausstattung etc. verbunden ist. Und wer auf bestimmte Termine wie Ferien angewiesen ist, womöglich noch eine besondere Belegung benötigt, der fährt mit Frühbucherangeboten besser.
Eine Zusage, dass für 2021 aber jetzt schon zu gleichen Konditionen wie für Special-Angebote aus 2020 gebucht werden könnte, wird wohl kein Veranstalter der Welt abgeben. Das liegt in der Natur der Sache, wenn es eben spezielle Angebote sind, die auslastungsabhängig offeriert werden. Da hilft dann auch kein noch so persönlicher Kontakt. Aber eine Reaktion mit einem Angebot wäre sicherlich in zumutbarer Zeit erfolgt. Ob dieses dann den Vorstellungen des Reisenden entspricht, bleibt mal dahin gestellt. Aber ein Angebot hätte es definitiv gegeben.
Gruß
Diddn
ich verstehe Deinen Standpunkt und Deine Beweggründe durchaus. Und mit MSC hast Du Dir keinen der leichteren Fälle herausgesucht.

Das bringt sicher das Geld nicht schneller zurück, wenn man partout die Rückzhlung möchte, der Veranstalter sich aber sperrt. Aber gerade wenn es um Änderungen oder Umbuchungen, evtl. verbunden mit etwas notwendiger Kulanz seitens des Veranstalters, was Reisetermine etc. angeht, sind diese Kontakte wertvolles Gut. Da spielt dann sicher auch eine Rolle, dass der Ansprechpartner einen ebenso persönlich kennt und weiß, dass man selbst sich in anderen Situationen entsprechend verhält. Einmal konnte ich z. B. so einen Deal für einen Kunden etwas abseits der AGB aushandeln, indem ich zugesichert habe, mein Schaufenster bei nächster Gelegenheit entsprechend zu Gunsten dieses Veranstalters zu dekorieren. Vor solcherart 'Klüngel', wie man in Köln vielleicht auch dazu sagen würde, scheue ich im Interesse der Kunden nicht zurück, solange ich es z. B. im genannten Fall vertreten kann, diesen Veranstalter zu bewerben. :-D
Niemand, wirklich niemandem nehme ich krumm, wenn man sich für ein kurzfristiges Schnäppchen entscheidet - das kam vielleicht falsch rüber. Die im vergangenen Jahr bei MSC "Specials" genannten Angebote heißen allerdings übrigens seit ein paar Wochen "Last Minute" - ist wohl nur noch nicht so durchgedrungen, weil momentan nix in letzter Minute angeboten werden kann. Das gönne ich jedem, der da flexibel zuschlagen kann. Oft sind kurzfristig aber tatsächlich nur noch 'die letzten Reste' frei, besonders dann, wenn der Veranstalter nicht offensiv mit Garantiekabinen etc. arbeitet. Wenn ich dann anfrage und bekomme als Antwort: "Ja es ist noch etwas frei, aber nur noch die Kabine xy", dann weiß ich (und sage das dem Kunden auch), dass diese letzte Möglichkeit vielleicht günstig, aber ggf. auch mit Nachteilen bezüglich Lage, Schnitt, Ausstattung etc. verbunden ist. Und wer auf bestimmte Termine wie Ferien angewiesen ist, womöglich noch eine besondere Belegung benötigt, der fährt mit Frühbucherangeboten besser.
Eine Zusage, dass für 2021 aber jetzt schon zu gleichen Konditionen wie für Special-Angebote aus 2020 gebucht werden könnte, wird wohl kein Veranstalter der Welt abgeben. Das liegt in der Natur der Sache, wenn es eben spezielle Angebote sind, die auslastungsabhängig offeriert werden. Da hilft dann auch kein noch so persönlicher Kontakt. Aber eine Reaktion mit einem Angebot wäre sicherlich in zumutbarer Zeit erfolgt. Ob dieses dann den Vorstellungen des Reisenden entspricht, bleibt mal dahin gestellt. Aber ein Angebot hätte es definitiv gegeben.
Gruß
Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Hallo allerseits,
wie hier gemeldet wird, prüft die Lufthansa eine Insolvenz in Eigenverwaltung anstelle von Staatshilfen.
Und damit dürfte es dann wohl kein Geld für von LH stornierte Flüge zurück geben.
wie hier gemeldet wird, prüft die Lufthansa eine Insolvenz in Eigenverwaltung anstelle von Staatshilfen.
Und damit dürfte es dann wohl kein Geld für von LH stornierte Flüge zurück geben.
- Garfield
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Das halte ich für eine Drohkulisse, um für die geplanten Staatshilfen (hier spricht man z.Z. über 8 Milliarden Euro, also ungefähr das Doppelte des gegenwärtigen Börsenwerts) möglichst gute Konditionen herauszuschlagen.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Ich denke, er meint es so. Und meist ist es ja auch suboptimal, wenn sich Politik in Wirtschaft einmischt.Garfield hat geschrieben: 28.04.2020 12:05 Das halte ich für eine Drohkulisse, um für die geplanten Staatshilfen (hier spricht man z.Z. über 8 Milliarden Euro, also ungefähr das Doppelte des gegenwärtigen Börsenwerts) möglichst gute Konditionen herauszuschlagen.
Gruß aus Lippe
Walter
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Scheint so, wie HIER zu lesen ist. 

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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Eine künstlich herbeigeführte Insolvenz trotz angebotener Rettungsmöglichkeiten... ob Spohr sich schon eine JVA ausgesucht hat, in der er seinen Ruhestand verbringen will? Aber auch da dürfte es dann genügend geprellte Kunden und Anleger geben. Da wird er sich dann (hoffentlich) oft nach der Seife bücken müssen, wenn es denn tatsächlich so käme.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Insolvenzverfahren ist nicht gleichbedeutend mit dem früheren Konkursverfahren.
Bei Insolvenz gibt es zwei Ausgänge:
Dagegen kann ein Verschleppen eines Insolvenzverfahrens für die Entscheider Regresspflichten bzw. persönliche Haftung erwachsen lassen, ... .
Bei Insolvenz gibt es zwei Ausgänge:
- Unternehmen gibt es weiterhin, ist aber saniert
- Unternehmen wird abgewickelt, existiert danach nicht mehr.
Dagegen kann ein Verschleppen eines Insolvenzverfahrens für die Entscheider Regresspflichten bzw. persönliche Haftung erwachsen lassen, ... .
- Raoul Fiebig
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Hallo See,
in der aktuellen Situation dürfen Insolvenzanmeldungen durchaus "verschleppt" werden, vsl. bis September.
in der aktuellen Situation dürfen Insolvenzanmeldungen durchaus "verschleppt" werden, vsl. bis September.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
War für mich zwar im ersten Moment befremdlich, dass die Lufthansa mit dem insolvenz-Ausweg liebäugelt.
Kann ich aber auf den zweiten Blick nachvollziehen.
Wenn ich mich nicht irre, sind es sogar 4 Regierungen, mit denen verhandelt wird (Austrian Airlines - Österreich / Swiss Airlines mit Edelweiß Air - Schweiz / Brussels Airlines - Belgien / Lufthansa, Eurowings, Germanwings - Deutschland).
Jeder dürfte von denen bei künftigen Entscheidungen zu berücksichtigen sein wollen, auch dass ggf gerade ihr "zuständiger Teil" nicht "benachteiligt" würde. Wie ist das dann alles noch vernünftig unter einen Hut zu bekommen?
Und manche Einflussnahme bei anderen, z. B. Allitalia, und das nur von einer Regierung aus, hat sich nicht unbedingt als Burner entpuppt.
Viele Köche verderben den Brei.
Kann ich aber auf den zweiten Blick nachvollziehen.
Wenn ich mich nicht irre, sind es sogar 4 Regierungen, mit denen verhandelt wird (Austrian Airlines - Österreich / Swiss Airlines mit Edelweiß Air - Schweiz / Brussels Airlines - Belgien / Lufthansa, Eurowings, Germanwings - Deutschland).
Jeder dürfte von denen bei künftigen Entscheidungen zu berücksichtigen sein wollen, auch dass ggf gerade ihr "zuständiger Teil" nicht "benachteiligt" würde. Wie ist das dann alles noch vernünftig unter einen Hut zu bekommen?
Und manche Einflussnahme bei anderen, z. B. Allitalia, und das nur von einer Regierung aus, hat sich nicht unbedingt als Burner entpuppt.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Richtig - fast jedenfalls. Denn über die Einleitung des Verfahrens entscheidet ein Gericht. Der Vorstand kann dieses lediglich beantragen, ein Gericht prüft dann, ob a) Zahlungsunfähigkeit, b)drohende Zahlungsunfähigkeit oder c) Überschuldung vorliegt.See hat geschrieben: 28.04.2020 13:44 Also ist das Einleiten eines Insolvenzverfahrens, wenn die objektiv laut Insolvenzrecht vorliegenden Voraussetzungen vorliegen auch keine Straftat, welche mit Gefängnis geahndet werde könnte.
Mit einer solchen Beantragung sind aber i. d. R. bereits objektiv Nachteile für Gläubiger und Anteilseigner verbunden, denn die Kreditwürdigkeit des Unternehmens sinkt unweigerlich, vom Imageschaden sowie damit einher gehenden Auftragsrückgängen (nach der heutigen Meldung darf man LH samt Tochterunternehmen nicht mehr buchen wenn man nicht wissentlich den Verlust des Geldes in Kauf nehmen möchte!) ganz zu schweigen.
Letztlich kann solch ein Antrag durch seine Auswirkungen auch erst zum Vorliegen von Insolvenzgründen führen, wenn jetzt eben Einnahmen aus Neubuchungen ausbleiben. Ich habe deswegen gerade eben lieber Easyjet als Eurowings für anstehende Flüge im Mai gebucht, auch wenn der EW-Flugplan für Mitte Mai derzeit konstanter aussieht als der von Easyjet. Das sind nun die ersten 200 €, die dort in der Kasse fehlen werden. Quasi eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Die Frage nach den Zahlungsterminen von Boni und dergleichen wäre dann auch noch zu klären sein im Hinblick darauf, wann denn die Gründe ersichtlich waren. Da er heute damit droht, hätte er auch gleich zum Amtsgericht gehen können bzw. müssen - aber wahrscheinlich ist der Frack gerade in der Reinigung.
Da bliebe insgesamt sicherlich genug an Fehlverhalten übrig, was dann pünktlich zum Renteneintrittsalter in Singsing führen könnte, zumal dies eine Vielzahl an Zulieferern und Dienstleistern ebenfalls in größte Schwierigkeiten bringen könnte. Nicht nur deren Umsätze und Einnahmeausfälle, auch deren eigene sinkende Kreditwürdigkeit im Falle des Verlustes eines Auftraggebers dieser Größenordnung wären tangiert. Was im Falle eines voreiligen Antrags (oder auch nur wegen des öffentlichen Geredes über einen solchen, eventuell bevorstehenden Schritt) durchaus ebenfalls eine Rolle spielen dürfte. Das gäbe dann noch das eine oder andere Stück Seife mehr.
Gruß
Diddn
Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten
Die Schweiz hat der SWISS 1.5 Milliarden Hilfe in Form von Krediten und Garantien zugesagt.