Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

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biko
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von biko »

@Diddn
im Moment sieht´s so aus, als wenn Fr. Schwesig richtig gehandelt hat.
Aber Du bist in 2033 wieder gern gesehen, wenn Du alle anderen BL durch hast, zu besuchen... :D
seesternchen
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von seesternchen »

Es gibt immer noch Deutsche, die auf Kreuzfahrtschiffen festhängen:

https://www.general-anzeiger-bonn.de/re ... 1587442895
Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Diddn »

biko hat geschrieben: 22.04.2020 19:55 Aber Du bist in 2033 wieder gern gesehen, wenn Du alle anderen BL durch hast, zu besuchen... :D
Nee, Du... da bin ich extremst nachtragend. Das wird dann in diesem Leben nichts mehr, allenfalls zur Durchreise. Aber nicht, um da Geld zu lassen. Neben der 'Negativ-Liste' (auch international) bemühe ich mich aber auch um eine Positiv-Liste. Da stehen derzeit obenan, auf humanitäre Hilfestellung gegenüber Kreuzfahrern bezogen, Kambodscha, Kuba und Barbados. Letztere halten bis heute Hafen und Flughafen voll betriebsfähig, was vor allem den Crews der davor auf Reede liegenden Schiffen hilft. Was die Möglichkeit von Flügen angeht, haben bei mir die Briten, Finnen und Iren einen dicken Stein im Brett, weil sie Heimreisen über ihre Drehkreuze schlicht weiter ermöglicht haben. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sooo eilig habe ich es daher gar nicht, als unwillkommener Gast den Norden Deutschlands zu besuchen. Liegt ja eh nicht auf dem Weg zu den o. g. Zielen. ;-)

Mir geht es dabei auch gar nicht um ein Verbot touristischer Reisen - die verbieten sich derzeit überall aufgrund der in allen Bundesländern geltenden Kontaktsperren sowieso. Aber Straßensperren aufzubauen, Personen systematisch an einer nun wieder neu geschaffenen innerdeutschen Grenze zu kontrollieren und abzuweisen, Eigentümern ihr Eigentum vorzuenthalten - sowas dachte ich, hätte es 1989 zum letzten Mal gegeben. Und dass ausgerechnet die, die damals von "Freiheit" sprachen, nun durchblicken lassen, dass es doch in erster Linie um "D-Mark" ging, lässt mich nun doch traurig werden und an der Sinnigkeit des Mauerfalls zweifeln, weil genau diese Mauer - etwas versetzt - nun de facto wieder errichtet wird.

Aber wir wollen hier doch über Kreuzfahrten sprechen: Büro ist seit vorgestern auf, und heute wurde nun tatsächlich die erste Kreuzfahrt wieder vor Ort neu gebucht (also weder Um- noch Ersatzbuchung): Herbstferien 2020, nach gründlicher Abwägung des Kunden ohne Fluganreise, nach meiner Empfehlung nicht in die Ostsee (nicht aus den obigen Gründen, sondern weil hier im Verhältnis recht viele Staaten anzulaufen wären, was das Risiko einer Umroutung oder Reiseabsage vergrößern könnte), Risiko-minimierend zur von der Reederei herabgesetzten Anzahlung, und mit echter Freude (des Kunden und auch meinerseits), dass man etwas hat, worauf man sich freuen kann. Ein neues Beratungsgefühl: Waren deutschen Kunden bisher Buffets und deutsche Unterhaltung wichtig, ging es bei den Fragen des Kunden nun mehr um Alternativen zum Buffet (z. B. a la carte, Cabin Service), Reinigungsintervalle, Passenger Space Ratio, öffentliche Freiflächen etc. Wenn das typisch wird, muss sich ein Marktführer dringendst etwas einfallen lassen, denn da zog er im sachlichen Vergleich jedesmal den Kürzeren, obwohl er das größte Angebot im gewünschten Fahrgebiet hatte.

Gruß

Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Hamburger Jung »

Diddn, ich wundere mich, dass Leute die Herbstferien 20 buchen. Das kann doch keiner ernsthaft glauben, dass Schiffe mit Passagieren fahren.
biko
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von biko »

@Diddn
Man kann auch übertreiben...
Wusste gar nicht, dass S-H ostdeutsch ist oder war...
Und eine Fliege macht noch keinen Herbstaufschwung. Hoffentlich muss Dein Neubucher nicht nach Kiel (S-H). :)
Bei einem Neukunden, der mal etwas mehr Service haben möchte, von einer Trendwende zu schreiben ist mutig... :thumb:
Was soll sich denn ein Marktführer einfallen lassen ? Schiffe umbauen ? Auch sie werden erstmal froh sein, dass sie irgendwann paar fahren lassen können.
See
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von See »

Kann es sein, dass er einen bayerischen Kunden hatte?
Die Herbstferien in Bayern sind extrem spät jedes Jahr, immer um Allerheiligen herum (dieses Jahr: erste Novemberwoche).
Bis dahin kann es durchaus zumindest ein Medikament geben, mit dem man schwere Verläufe abfangen kann. Und das würde Covid19 den Stachel nehmen, wenn das an Board entsprechend vorrätig wäre oder in Häfen, welche nicht so weit entfernt sind.
Wer dann von der Tour her etwas näher bleibt, also keine Flugfernanreise dazu macht, und so weiter, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit nicht so schlecht, je nachdem wie die Tour und der Ablauf an Board und so weiter gestaltet ist.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

seesternchen hat geschrieben: 22.04.2020 20:37 Es gibt immer noch Deutsche, die auf Kreuzfahrtschiffen festhängen:

https://www.general-anzeiger-bonn.de/re ... 1587442895
Wohl nicht mehr, die sind noch vor Deinem Post nach Hause geflogen ;) .

Jetzt dürften - was deutsche Staatsangehörige angeht - nur noch die 8 Passagiere auf der Artania unterwegs sein, die aus medizinischen Gründen nicht fliegen konnten.

Gruß

Carmen
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

See hat geschrieben: 23.04.2020 01:54 Kann es sein, dass er einen bayerischen Kunden hatte?
Eher unwahrscheinlich, da Diddn "vor Ort" schrieb und das ist in Köln. ;)

Gruß

Carmen
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

die "Carnival Magic" ist nun nach Europa unterwegs.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Diddn »

See hat geschrieben: 23.04.2020 01:54 Kann es sein, dass er einen bayerischen Kunden hatte?
Nein, hatte "er" nicht. ;-)

Zur 'Trendwende': Die erste Neubuchung im Ladengeschäft nach dessen Wieder-Öffnung ist sicher noch nichts, woraus sich ein Trend ableiten lässt. Gefragt wird nach Neubuchungen aber schon, auch per Telefon und E-Mail, und auch Umbuchungen abgesagter oder von Absage bedrohter Reisen finden statt. Grundsätzlich ist es aber ein Lichtblick, dass es durchaus Menschen gibt, die - rational die unterschiedlichen Risiken abwägend - wieder an eine Reisebuchung denken und dafür auch wieder ein Reisebüro betreten. Einen Trend, wohin die Buchungen in nächster Zeit führen könnten, lässt sich aus der Summe der Nachfragen aber schon ableiten. Grundsätzlich haben derzeit viele Angst vor sehr großen Schiffen, wobei die Grenze hierzu deutlich individuell schwankt. Was dem einen viel zu groß erscheint, ist für andere durchaus akzeptabel. Das Thema Platz auf öffentlichen Decks spielt eine Rolle, und während bis vor Wochen eine Entscheidung für eine von zwei Tischzeiten oft als Einschränkung empfunden wurde, wird dies nun als Entzerrung von 'Massen' wahrgenommen und begrüßt. Die offene Tischzeit liegt weiter vorn, vielleicht nun auch mit dem Gedanken, dann zum Essen gehen zu können, wenn es weniger voll ist.

Übrigens hat sich der Kunde eigentlich gegen meine grundsätzliche Empfehlung entschieden. Die lautete: Oster- statt Herbstferien, kleines Schiff (170 statt wie jetzt gebucht 3.200 Passagiere, Zielgebiet mit möglichst wenigen anzulaufenden Staaten wg. möglicher Einschränkungen und dadurch verbundener evtl. notwendiger Änderungen. Sein letztlich entscheidender Grund zur Buchung war aber im Prinzip ganz einfach: Hauptsache, mal wieder weg. Und dabei hat er auf die Minimierung eines finanziellen Risikos geschaut (günstiger Reisepreis, geringe Anzahlung, späte Restzahlung).

Was den Marktführer angeht: Ja, ich bin überzeugt, dass dieser bei Beibehaltung des gegenwärtigen Konzepts nur mit verminderter Passagierzahl arbeiten kann und insbesondere die sehr engen und ausschließlich auf Selbstbedienung ausgerichteten Buffetbereiche umgestalten müsste. Das würde evtl. auch helfen, das dort doch im Vergleich recht häufig auftretende Magen-/Darm-Problem zu verkleinern. Die Hardcore-Fans, die aber auch nichts anderes kennen, halten dem Marktführer weiter die Stange. Grundsätzlich sind zumindest die, die eine Beratung im Reisebüro suchen, derzeit aber deutlich mehr daran interessiert, mehr über die Konzepte anderer Anbieter zu erfahren, um dies in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Kurzum: Der Markt wird offener, nicht so sehr wahrgenommene kleinere Anbieter (auch, weil deren Marketing-Budget kleiner ist) werden mehr Chancen haben. Wenn ihnen nicht durch Corona zwischendurch die finanzielle Puste ausgeht.

Gruß

Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Hamburger Jung »

Diddn, Du empfiehlst ein 170 Passagiere Schiff. Da muss Dein Kunde aber sehr gut bei Kasse sein. Das gilt sicherlich nur für einen sehr überschaubaren Kundenkreis. Das er sich für 3200 entschieden hat, zeigt wie weit entfernt Du mit Deiner Einschätzung gelegen bist. Viele Aida Kunden werden sich nicht in Restaurants mit Bedienung setzen und daher nicht buchen.Mit dem Konzept ist Aida tot. Es werden sich immer Menschen finden, die sofort auf ein Schiff gehen würden. Lese ich in einem Aida lastigen Forum. Die halten auch Corona für eine politische Verschwörung.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Frawi »

See hat geschrieben: 23.04.2020 01:54 Bis dahin kann es durchaus zumindest ein Medikament geben, mit dem man schwere Verläufe abfangen kann. Und das würde Covid19 den Stachel nehmen, wenn das an Board entsprechend vorrätig wäre oder in Häfen, welche nicht so weit entfernt sind.
Meiner Meinung hat Covid-19 zwei "Stachel". Zum einen die überproportional häufigen schweren Verläufe bei älteren bzw. alten Menschen. Das könnte mit einem Medikament abgemildert werden. Der andere "Stachel" ist aber die lange Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen und die Tatsache, dass Infizierte lt. Robert-Koch-Institut bereist 2,5 Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome infektiös sind. Das ist in meinen Augen das weitaus größere Problem. Man kann sich vorstellen, wieviele Menschen in diesen 2,5 Tagen von einem Infizierten angesteckt werden können bei der Menschendichte auf einem KF-Schiff. Dieses Problem lässt sich aber nur durch eine Impfung lösen, die wahrscheinlich frühestens 2021 zu Verfügung stehen wird.

Wegen der Anspielung auf den "Marktführer" mit seinen Buffet-Restaurants und die diese bevorzugenden Deutschen. Da scheiden sich einfach die Geister, denke ich. Der eine "takelt" sich gerne auf, um abends zwei bis drei Stunden bei einem 7-Gänge-Menü zuzubringen, der andere geht lieber leger in Jeans und Polo gekleidet in ein Buffet-Restaurant, um nach einer halben Stunde fertig zu sein und bei schönem Wetter noch ein, zwei Stunden an einer um diese Zeit meist völlig leeren Außenbar zu sitzen. In meinen Augen haben beide Varianten ihre Berechtigung. Wir bevorzugen die zweite Variante und würden deshalb niemals auf ein Schiff gehen, das kein Buffet-Restaurant hat. :)
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Diddn »

Hamburger Jung hat geschrieben: 23.04.2020 10:05 Diddn, Du empfiehlst ein 170 Passagiere Schiff. Da muss Dein Kunde aber sehr gut bei Kasse sein.
Ich weiß ja nicht, welche Vorstellung Du von der Preisstellung bei kleinen Schiffen hast, oder wo bei Dir eine sehr gut gefüllte Kasse beginnt.

Grundsätzlich sollte man sich vor jeder Buchung die Frage stellen, wie schön ich es im Urlaub haben und was ich dafür ausgeben möchte. Beides sind sehr individuelle Kriterien und ich maße mir kein Urteil darüber an, wie jeder einzelne diese Faktoren für sich und seine Buchung wertet. Beruflich liegt mein Ehrgeiz entsprechend auch immer darin, diese beiden Faktoren unter Berücksichtigung der Wünsche des Kunden in Bezug auf Fahrgebiet, Reisezeit, Freizeitgestaltung etc. im Interesse des Kunden auszutarieren und ggf. Alternativen aufzuzeigen, die der Kunde selbst nicht auf dem Scihirm hat.

Der Tagespreis für viele Schiffe dieser Größe (und auch kleiner) liegen bei ca. 250 - 300 € p.P., in der Nebensaison teils knapp unter 200 € p.P. und Tag. Bei einer Dreierbelegung (wie im Fall meines Kunden) würde dies noch weiter nach unten relativiert. Höhere Kabinenkategorien kosten natürlich auch hier etwas mehr. Der Eckpreis entspricht aber ziemlich genau dem, was der durchschnittliche deutsche Kreuzfahrtkunde in den letzten Jahren ausgegeben hat (ca. 200 - 220 € p.P./Tag), entsprechend ist dies sicherlich kein Billigst-Schnäppchen, aber durchaus eine relativ bezahlbare Alternative. Beim betreffenden Kunden passte dies auch in die Budgets vergangener Reisen. Wer aber versucht, auch beim billigsten Last-Minute-Angebot noch was raus zu verhandeln, der muss/soll hierauf verzichten. Dafür wird es dann weiterhin Schnäppchenangebote auf großen Schiffen geben, und das ist auch gut so.

Zu bedenken wäre aber auch, dass kleinere Schiffe einen deutlichen Produkt-Mehrwert bieten, z. B. in Bezug auf Qualität, Wertigkeit und Frische der Zubereitung des Essens, wesentlich vielfältigere Routen durch mehr Möglichkeiten aufgrund der Schiffsgröße, i. d. R. deutlich niedrigere Nebenkosten an Bord, ausgefallenere Gestaltungsmöglichkeiten des Bordlebens, z. B. durch offene Brücke, deutlichst persönlicheren Service, Nebenleistungen ohne Zusatzkosten (Hafentransfers, Saunabesuche, Spezialitätenrestaurants oder -menüs etc.), ausgefallenere Liegezeiten und vieles mehr. Rechnet man das auf, ist eine Reise auf einem kleinen Schiff sicherlich grundsätzlich anders als auf Mega-Schiffen (weil keine Rutschen, 15 Restaurants, Achterbahnen etc. vorhanden), aber keinesfalls schlechter und in der Summe mit einem sehr stimmigen Preis-/Leistungsverhältnis, welches sich keinesfalls verstecken muss. Und auch das Erlebnis in jedem Hafen ist ganz anders, wenn nicht mehrere Tausend, sondern nur eine zweistellige Zahl von Gästen dort ankommt und womöglich die Liegezeit auch den Bummel am späten Abend bis in die Nacht ermöglicht. Und wem der Pool an Bord zu klein ist, kann oft mal, vor Anker liegend oder treibend, vom Deck oder von einer Badeplattform aus ins Meer springen. Und sowas sind dann oft die vielzitierten "unbezahlbaren Momente".

@Frawi: Zwischen den beiden Möglichkeiten (Buffet oder zwei Stunden lang 7 Gänge) gibt es eine Vielzahl von Abstufungen. Beispiel meiner letzten Kreuzfahrt: ca. 200 Gäste, Morgens, mittags, nachmittags und beim Mitternachtssnack Buffet, abends a-la-carte bei offener Sitzung (während der Restaurant-Öffnungszeiten kann man kommen und gehen, wann man möchte). Das abendliche Menü kann man selbst auswählen und dabei natürlich auch entscheiden, ob es nur eine Art Snack oder 10 Gänge sein sollten. Einzige Kleidungsvorschrift für die Gäste an Bord während der gesamten Reise: Zum Abendessen bitte keine T-Shirts, sowie lange Hosen für die Herren. Und zur Preisstellung: Eine Kabine der zweitgünstigsten Außenkategorie (damit dritte von insgesamt acht Kategorien an Bord) lag in der Hauptsaison nach Abzug der Frühbucher-Ermäßigung bei ca. 270 € p.P./Tag. Die Tatsache, dass wir Repeater sind, brachte weitere 5 % Nachlass. Den bekommt dort jeder ab der zweiten Reise, ohne verfallende Punkte/Meilen/Sternchen oder sonstwas und auf Lebenszeit.

Gruß

Diddn
See
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von See »

Frawi hat geschrieben: 23.04.2020 10:39 Wegen der Anspielung auf den "Marktführer" mit seinen Buffet-Restaurants und die diese bevorzugenden Deutschen. Da scheiden sich einfach die Geister, denke ich. Der eine "takelt" sich gerne auf, um abends zwei bis drei Stunden bei einem 7-Gänge-Menü zuzubringen, der andere geht lieber leger in Jeans und Polo gekleidet in ein Buffet-Restaurant, um nach einer halben Stunde fertig zu sein und bei schönem Wetter noch ein, zwei Stunden an einer um diese Zeit meist völlig leeren Außenbar zu sitzen. In meinen Augen haben beide Varianten ihre Berechtigung. Wir bevorzugen die zweite Variante und würden deshalb niemals auf ein Schiff gehen, das kein Buffet-Restaurant hat. :)

Viele der Konkurrenz-Unternehmen haben doch Buffet?!
Erfahrung aus 10 Kreuzfahrten, davon nur 2 bei den vier Buchstaben.

Bedientwerden kann auch mal seinen Reiz haben, diese sehr lange Zeit kenne ich bisher nur vom Rossini mit den vier Buchstaben (2 bis 3 Stunden waren es bei uns bei den Konkurrenten nicht, hatten wir nur im Rossini, dass es länger war: wir kamen als eine der ersten und gingen als eine der letzten, die vier Gänge brauchten ewig, bis sie kamen, hatten wir bei der Konkurrenz noch nie so lange), auch die Essensauswahl kann durchaus (gerade bei manchen Gerichten) schmackhafter sein als stundenlang vorrätig gehalten auf Wärmplatten oder unter Wärmlampen.

Man muss aber Bedienung nicht haben, kann auch ins Buffet ausweichen, wenn es mal schnell gehen soll oder noch legerer. Von uns mal so mal so, auf ein- und demselben Schiff der jeweiligen Reise bei Konkurrenten der vier Buchstaben. Und das Schöne daran: es schwimmt nicht fast alles in viel Soße. Das verträgt nämlich auch nicht jeder.

P.S. Was auch was hat: Lieferung von Essen auf die Kabine. Gibt es bei manchen der Konkurrenten. Wie leger und angenehm, das gelegentlich zu nutzen. Sei es zum Frühstück oder nach einem langen Ausflug abends im Bademantel frisch geduscht auf dem Balkon.
Zuletzt geändert von See am 23.04.2020 11:23, insgesamt 3-mal geändert.
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henry
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von henry »

kann doch jeder handeln, wie er möchte; wir wünschen uns immer BEIDES, lassen uns gerne bedienen, aber manchmal wählen wir auch gerne am Buffet. Bei uns kommt halt das Nahrungsmittelunverträglichkeitsthema meiner Frau dazu, da hilft oft ein Buffet, immer eine Allergikerstation oder ein Asia-Restaurant, eine Küche kann vieles leisten, aber das klapppt nicht immer, auch das Zusammenspiel Küche/Service.
Ob man künftig noch die "Massenaufläufe am Buffet" bieten will oder kann, und ob Kunden das noch annehmen, das ist ein eigenes Thema. Ich habe bei Massenbuffets à-la-vier_BUchstabdén inzhwischen ein Problem, gerade weil ich das Kundenverhalten von vielen Fahrten nur zu gut kenne. Buffets à-la-Artania oder Amera sind dagegen absolut OK, und Buffets, an denen vorgelegt wird, sind TOP-
Dennis

Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Dennis »

Cunard sagt Reisen der QM2 und QV bis 31.7. ab, die Saison der QE wird bis 8.9. abgesagt.

Quelle: https://www.cunard.com/de-de/kontakt/re ... oronavirus
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Cruise-Jaeger123 »

P&O UK hat die Pause auch bis zum 31.07.2020 verlängert.
See
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von See »

Die weiter oben zum Teil kritisch diskuttierten Regelungen zu Zweitwohnungen in den zwei Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern werden mit einer kleinen zeitlichen Abweichung zueinander Anfang Mai gelockert:
https://www.n-tv.de/panorama/16-39-Zwei ... 26512.html

Bis wieder Kreuzfahrtschiffe fahren, könnte das noch weiter gelockert sein, so dass man auch einschiffen ... könnte, ... .
Frawi
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Frawi »

See hat geschrieben: 23.04.2020 11:05 Viele der Konkurrenz-Unternehmen haben doch Buffet?!
Erfahrung aus 10 Kreuzfahrten, davon nur 2 bei den vier Buchstaben.
Das ist mir schon klar. Wir haben die Buffet-Restaurants bei MSC auch recht gut gefunden - rechtzeitiges Erscheinen vorausgesetzt, sonst war es meist völlig überfüllt.
Es ging hier aber darum, dass AIDA wohl wegen ihres fast komplett Buffet-orientieren Restaurantkonzepts Probleme bekommen würde, wenn es denn wieder erste Kreuzfahrten gibt. Das sehe ich genauso. Allerdings wird es bei allen anderen Reedereien in diesem Fall auch keine Buffet-Restaurants mehr geben in der ersten Zeit. Und nachdem wir bei unserer vorletzten KF (damals mit TUIC) einmal im Bedienrestaurant waren und dort für 3 oder 4 Gänge tatsächlich gute 1,5 bis 2 Stunden zugebracht haben (die wenigste Zeit davon essend), waren wir "geheilt". Dafür ist uns unsere Zeit an Bord einfach zu kostbar. Insofern werden wir wohl keine KF machen, so lange unsere Lieblingsrestaurants nicht verfügbar sind. Aber natürlich sieht (und "handelt" [sic]) das jeder anders. :)
Calimero
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Calimero »

Soeben lese ich hier: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 2SIDrAQNo8 das die von der Deutschen Regierung ins Spiel gebrachte Gutscheinlösung wohl vom Tisch ist. Gut für die Verbraucher, schlecht für die Veranstalter. Aber so hat halt (fast) jede Geschichte seine zwei Seiten...

Ciao Calimero
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