Seit Mittwoch sind wir wieder zurück von der Spirit. Auf Grund der 4 Seetage habe ich ein sehr ausführliches Tagebuch geführt, Achtung, es wird daher wohl etwas lang werden...
Rhein, wir hätten uns wohl doch einen Treffpunkt ausmachen sollen, ich dachte es wäre einfacher sich auch zufällig zu finden, bisher hat das nämlich immer funktioniert. Ich hoffe, ihr hattet eine ähnlich schöne Zeit wie wir.
Hier der erste Tag...kommt vielleicht etwas negativ rüber, wir haben leider etwas gebraucht, bis wir mit dem Schiff warm geworden sind, so richtig ist es uns wohl gar nicht gelungen, was nicht unbedingt am Schiff, als eher an den Mitpassagieren lag.
08.04.2013 Wien – Barcelona
Ohne kaum ein Auge zugemacht zu haben läutet um 4 Uhr morgens der Wecker. Kurz nach halb 5 Uhr kommt Papataxi und bringt Doris und mich zum Flughafen. Der Online-Check-in ist schon erledigt und auch die Koffer werden wir bei einer sehr freundlichen AUA-Mitarbeiterin los. Traditionell gibt es noch ein Frühstück bei MC Donalds. Fast vertratschen wir uns. Beim Securitycheck sind lange Schlangen wie noch nie zuvor gesehn, aber es geht zügig voran, sodass wir am Gate sogar noch etwas anstehen müssen. Die A320 ist rappelvoll..wir sitzen natürlich inmitten der lauten Schülergruppe. Am 8.4. muss die Maschine auch noch enteist werden

Das Gepäck kommt schnell...in BCN ist auch einiges an Weg im T1 bis zu den Gepäcksbändern zurück zu legen. Wir sehen die Mitarbeiter von NCL nicht gleich, aber sie sind da. Ca 30 Minuten müssen wir auf den Transfer mit dem Bus zum Hafen warten. Wir kommen uns vor wie im Seniorenheim. Zu unserer Überraschung gibt es nicht nur den Transfer, sondern auch noch eine Stadtrundfahrt zum Montjuic, in die Altstadt (Gotisches Viertel) mit Besichtigung der Kathedrale und einem 1stündigen Rundgang, sowie einer Panoramafahrt um die Sagrada Familia. Bei Gelegenheit frage ich den Guide ob es Probleme am Schiff gäbe, weil wir die Stadtrundfahrt bekommen. Aber er meint, es sei nur damit wir nicht am Terminal sitzen müssen und NCL mache das immer so. Wir hatten eher Noro-Virus im Kopf

Gegen 14:00 Uhr kommen wir zum Terminal. Um die Koffer brauchen wir uns nicht zu kümmern und können gleich zum Securitycheck durchgehen. Wir werden zum Lattitudes-Checkin geschickt und kommen auch gleich dran, obwohl es unsere 1. Kreuzfahrt mit NCL ist. Den Fotografen für ein Einschiffungsbild tricksen wir aus


Das Buffet im „Raffles“ auf Deck 12 sieht sehr gut aus und wir kosten ein paar Kleinigkeiten und genießen die erste Mahlzeit draussen am Heck des Schiffs. Dabei fällt uns leider auf, dass viele Tische ziemlich dreckig sind und hier nur sehr oberflächlich gewischt wird. Oder sind wir heute irgendwie empfindlich?

Nun sind wir wieder etwas relaxter und wollen die Kabine in Angriff nehmen..ev. lässt sich auch unser Kabinensteward blicken. Da wir weit und breit niemanden sehen, stellen wir selbst um...ist ja keine Hexerei und am Ende so wie wir es wollen. Als wir das Nachtkästchen wegheben, fängt allerdings das Grauen an. Staub überall, am Kästchen selbst, dahinter, zentimeterdick in der Ritze der Teppichleiste zum Boden. Noch ekelhafter ist der staub im Kasten und in den Laden. Sogar auf die Kleiderstange kann man Muster malen



Aber stopp...dazwischen war ja noch die Rettungsübung, welche aber sehr geordnet und flott durchgeführt wird. Sammelpunkt ist gleich unterm Boot aber ohne Schwimmweste.
Nach der Übung kommen die Koffer und ich brings kaum fertig meine Kleidung in den ekelhaften Kasten zu legen. Mit den blossen Handflächen wische ich mal durch, alles mit feinem weißen Staub bedeckt. Es scheint fast so als wäre diese Kabine monatelang nicht bewohnt gewesen. Nachdem sich unser Steward noch immer nicht vorgestellt hat, muss ich leider zum Gästeservice-Schalter gehn. Dort kann ich auch auf deutsch mein Anliegen höflich erklären.
Plötzlich bewegt sich schon das Schiff...30 Minuten früher als geplant fahren wir ab. Also schnell raus. Wir ziehen im Sonnenschein an Splendida und Pacifica vorbei..es wird gewunken und gepfiffen

Um unserem Steward Zeit zu geben, gehen wir gleich ins Restaurant Windows essen. Wir sind ausserdem noch immer so sauer, dass ich ihm noch gar nicht begegnen möchte...also mal essen für die Seele. Im Windows ist noch nicht viel los und wir bekommen einen Tisch für 2 Personen. Die Menükarten werden gleich in der gewünschten Sprache vom Empfang mitgenommen. Es gibt gleich am ersten Abend „Surf and Turf“. Wasser wird uns auf Wunsch auch ohne Eis gebracht. Der Hummerschwanz ist super lecker

Bei Rückkehr in die Kabine stoßen wir gleich auf Rhael unseren Kabinensteward, der etwas fertig aussieht. Augenblicklich tut es mir leid zur Rezeption gegangen zu sein und nicht zuerst mit ihm gesprochen zu haben. Er entschuldigt sich und sagt uns dass er nun alles geputzt hätte, aber auf dem Schiff sei nun mal überall Staub.

Im Theater ist heute ein Comedy Juggler...bisschen aufgesetzt aber nicht schlecht der Typ. Etwas mühsam ist das Theater selbst, welches eher an einen großen Kinosaal erinnert. Immer wieder müssen Leute aufstehen, damit man zu den freien Plätzen gelangt, weil die Sitzreihen so eng sind.
Nach der Show beschließen wir ins Bett zu gehn. Durch das Schlafdefizit hab ich schon Kopfschmerzen. Zuvor wird aber noch geduscht. Ich möchte nicht wissen wie lange das Shampoo schon in dem Spender ist...sieht ziemlich gruselig und bröckelig aus. Das Duschgel möchte ich auch nicht ausprobieren...wir haben sowieso unsere eigenen Sachen mit. Der Duschkopf ist zwar von Grohe aber kriminell mit scharfen Kanten...das werde ich Rhael am nächsten Tag gleich zeigen. Der Schlauch rinnt auch bei der Dichtung...ist aber nicht so schlimm.
Bevor wir ruhig schlafen können, klebe ich die Klimaanlage noch ab... sämtliche störende Lichter von Fernseher und Klimasteuerung werden auch abgedeckt. Dann sind wir innerhalb weniger Minuten im Land der Träume...es schaukelt auch noch sachte

Fortsetzung folgt...
LG Sandra