1. Tag
Es stand der vermeintliche Höhepunkt der Reise an: 1,5 Tage Capri.
Die neoRiviera liegt ca. 500m vor der Marina Grande und es wird getendert.
Der Tag begann allerdings auf dem Außenbereich des Buffetrestaurants auf Deck 11 mit Blick auf Capri. Das hatte schon fast Yacht-Charakter, auch wenn man sich diese Vorstellung mit 100 anderen Leuten teilen musste.
Frisch gestärkt ging es dann mit dem Tender, welche allerdings vorrauschauenderweise von den Einheimischen gestellt wurden (teils Großboote für 150 Personen, teils Kleine, die nur 20 fassten) auf die Insel. Bus-/(Stand-)-Seilbahn-Tickets an der Bigletteria erworben, welche einheitlich 1,80€ kosten. Da meine Frau nicht „Seil-„Bahn fahren wollte, ging es mit dem Bus nach Oben in den Hauptort. Bus wollte sie danach auch nicht mehr fahren

An den Endstationen sind für die jeweiligen Fahrziele Vereinzelungen angebracht, damit es beim Vorrankommen in der Schlange gerecht zugeht, da in die Busse gerade mal 25-30 Leute passen. Auf Fahrten von der Marina Grande nach Anacapri kann man daher auch schon einmal eine Stunde warten.
In Capri tranken wir einen Cappuccino, der 30 Meter abseits des Hauptplatzes mit nur 4,50€ bezahlt werden musste. Danach stand eine Shopping-Tour an, die aber relativ günstig beendet werden konnte. Die Angebote gefielen, waren aber zumeist unbezahlbar.
Für den Abend hatten wir hier oben in Capri ein Abendessen vorgesehen und dafür eine Vorauswahl an Restaurants getroffen. Daher ging es zum Mittagessen wieder auf Schiff. Da die Seilbahn ja nur „Stand“, dann damit.
Wir hatten diesen Mittag als Hauptgang wunderbare Lammkottelets. Zart, kaum fett, zwar für mich schon ein wenig durch, aber trotzdem sehr schmackhaft. Dazu wurde heute ein hervorragender Frascati ausgeschenkt.
Der Nachmittag wurde wieder getrennt verbracht. Die Einen am Pool und Papa betätigte sich sportlich. Als einziger Verrückter (so kam es mir auf jeden Fall vor) erklamm ich Capri zu Fuß. 22 Minuten inkl. zwei Erfrischungspausen an Trinkwasserstellen wurden dafür aufgewandt. Weiter ging es durch den Ort zur Via Krupp. Die war dann aber gesperrt, worauf man auch einmal etwas früher hätte hinweisen können.
Dafür entdeckte ich aber das Restaurant Il Giardino in Augustus-Garten, wo man mir noch einen Tisch mit Ausblick auf die Falanghinas (zwei Bergspitzen im Meer), für heute Abend zusagen konnte.
Die ausliegende Karte wies Hauptgerichte für ca. 20€ aus, was für diesen Ort doch ziemlich günstig erschien.
Da ich mir noch die Marina Piccola anschauen wollte, ging es zurück, wo man mir an der Touristeninformation den Bus empfahl, oder halt die Straße lang zu Fuß, was ich dann vorzog. Der Weg zog sich dann doch ganz schön und dauerte knapp 45 Minuten. Da ich mich noch halb verlief, landete ich an einer kleinen Bucht neben der Mirana Piccola ohne fußläufige Anbindung (es sei denn, man wäre wieder 100 Höhenmeter angestiegen).
Nach einem erfrischenden Bad ergab sich aber die Möglichkeit mit einem Transferboot die Marina zu erreichen. Der Skipper wollte dafür in Endeffekt sogar gar nichts haben, ich gab ihm aber 5€ für ein abendliches Peroni.
Von der Marina ging es dann mit dem Bus wieder hoch und anschließend mit einem anderen wieder runter zum Haupthafen und mit dem Tender auf die neoRiviera.
Nach einer kurzen Erfrischung inkl. Duschbad ging es dann wieder zurück auf die Insel. Auf Wunsch meiner Frau nützten wir dieses Mal ein weiteres Transportmittel, ein Cabrio-Taxi. Für 20€ für uns Drei ging es nach oben, wo wir in einem Porzellanladen ein paar Zitronen für zu Hause erwarben und dann im Il Gardino einkehrten.
Wir wurden von Antonio, dem Geschäftsführer herzlich willkommen geheißen und bekamen den zugesagten Tisch mit Blick. Man sollte auf diesen Wunsch bei einer Reservierung unbedingt hinweisen, da es auch Außenplätze ohne Aussicht gibt.
Das Studium der Weinkarte hätte Tage in Anspruch genommen, so wählte ich einen Sauvignon Blanc aus Südtirol mit dem Hinweis, dass wir etwas Ähnliches auch aus Kampanien nehmen würden. Die erste Empfehlung sollte 60€ kosten, was wir aber mit Hinweis auf unser Bankkonto etwas günstiger gestalten wollten. Wir bekamen dann einen Greco di Tufo für 30€, welcher seinen Preis auch wert war.
Nach den Vorspeisen (Marinierter Salm bzw. eine Vorspeisenspezialität des Hauses) gab es für die Familienmitglieder Rinderhüfte, Thunfisch bzw. Spaghetti mit King Prawns. Alles war sehr lecker. Der Thunfisch war perfekt gebraten und wurde von meiner Frau in höchsten Tönen gelobt.
Was wir vorab auf der Karte nicht gelesen hatten war, dass ein Bediengeld in Höhe von 15% erhoben wird. Dieses war aber halbwegs berechtigt, wurden wir doch von einem Oberkellner und zwei Kellner bestens versorgt; erwähnenswert ist noch, dass kein Coperto berechnet wurde.
Den Espresso wollten wir dann auf dem Hauptplatz in Capri nehme, ließen dies aber ausfallen, da uns der Preis von 5€ dann doch ein wenig hoch erschien. Anstatt dessen wählten wir einen Sprizz, der zwar mit 11€ zu Buche schlug aber von Oliven, Chips, Taccos und Erdnüssen begleitet wurde.
Zurück ging es dann mit der Standseilbahn, die im Sommer wohl bis 23.30 (und nicht nur bis 22.00 Uhr wie angeschlagen) fährt.
Der wundervolle Abend klang dann an Deck mit Blick auf das nächtlich erleuchtete Capri aus.
Gruß
Dirk