Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

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Hareid
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Hareid »

Thamm geht davon aus, dass die gesamte AIDA Flotte im Frühjahr wieder fahren wird https://www.welt.de/regionales/mecklenb ... anche.html
Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Diddn »

Hareid hat geschrieben: 02.12.2020 13:04 Thamm geht davon aus, dass die gesamte AIDA Flotte im Frühjahr wieder fahren wird
Langsam beängstigt mich, wie realitätsfern man in Rostock* handelt (und dabei sehe ich nicht nur die Hochsee-Kreuzfahrt).

Entscheidend für die Wiederaufnahme von Kreuzfahrten ist zunächst einmal die Verlässlichkeit der Anläufe - die ist gegenwärtig nicht gegeben und, soweit es sich um Routen mit Anläufen in mehreren Staatn handelt, noch nicht in naher Sicht.

Der zweite Punkt ist aber auch die Verlässlichkeit des jeweiligen Anbieters. Und dabei reicht es wie im vorliegenden Fall nicht aus, Reisen anzukündigen, sondern tatsächlich Schiffe in Fahrt zu bringen. Erst das würde in größerem Umfang wieder Verbrauchervertrauen erzeugen, welches zu Buchungen führt. Ankündigungen hatte da allenfalls bis letzten Juli Buchungen erzeugt. Mit jeder wieder abgeblasenen Ankündigung sinkt das Vertrauen der Interessenten weiter rapide, und Rostock ist hier leider der Marktführer, diesmal im negatien Sinne. Wohl keine andere Reederei hat mehr (neue) Reisen angekündigt, die dann auch wieder abgeblasen wurden.

Für die Reedereien, die tatsächlich wieder in Fahrt sind und das nicht schon nach ein, zwei Versuchen wieder einstellen, ergibt sich aber ein wiederkehrendes Vertrauen, welches dann auch zu Buchungen führt, die in der Folge eine Wiederinbetriebnahme nach und nach ermöglichen können.

Sehr gut war dies im Sommer bei den Flussreisen abzulesen. Startete die Nicko Vision Anfang Juni mit gerade mal 35 Gästen zur ersten Reise, war das Schiff in der Folge ab der dritten Reise (unter Berücksichtigung der verringerten Kapazität) durchweg ausgebucht. Weitere Schiffe konnten nach und nach wieder in Betrieb genommen werden. Buchungen (meist kurzfristig, aber langsam zunahmend auch wieder mit mehrmonatigem Vorlauf) konnten generiert werden, die dann den Weiterbetrieb sicherten. Absagen gab es nicht wegen mangelnder Auslastung, sondern nur aufgrund neuer behördlicher Reisebeschränkungen bzw. Quarantäne-Androhungen.

Nicko war hier exemplarisch genannt, dies trifft auch auf mehrere andere Fluss-Anbieter in ähnlicher Form zu. Eigentlich sind mir nur drei Anbieter bekannt, die ohne zwingende äußere Gründe Reisen abgesagt hatten. (Und das habe ich auch bei der Beratung zu zukünftigen Buchungen im Hinterkopf und weise darauf hin - sowohl im positiven, wie auch im negativen Sinn.)

Auf die See übertragen stechen da auf dem deutschen Markt nur wenige heraus, die nicht nur immer wieder angekündigt haben, sondern auch tatsächlich und nicht nur vereinzelt gefahren sind. Einen guten Stand hat da zu meiner Überraschung MSC, die teils mit nur wenigen hundert Gästen tapfer fahren, um zu demonstrieren, dass man der Durchführung ihres Angebotes vertrauen kann. (Ob deren Angebot samt Umsetzung des Hygienekonzeptes dann Anklang findet, steht auf einem anderen Blatt.)

Zum Ursprung zurück: Es wäre ehrlicher (und näher an der Realität) aufzuzeigen, mit welcher Wahrscheinlichkeit was denn nun gehen könnte, als blind utopischerweise zu verkünden, ab Frühjahr gäbe es Vollbetrieb und Friede, Freude, Eierkuchen. Das kann nicht sein, allein aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen, die jeder Staat autonom erst einmal revidieren müsste. Buchungen werden mit solch großmundigen Ankündigungen längst nicht mehr überzeugt. Also kann es doch wohl nur noch darum gehen, die Anzahlungen der bereits gebuchten Gäste mit solchen Aussagen so lange wie möglich halten zu wollen. Wenn im Frühjahr (Mai?) vielleicht vier Schiffe derr Kussmund-Flotte (auf modifizierten, sprich: eingeschränkten) Routen wieder fahren sollten, sähe ich dies schon als Erfolg an.

Viel eher sehe ich die Chance einer 'Vollbeschäftigung' von deutlich kleineren Schiffen. Diese sind leichter zu füllen, da nur vergleichsweise wenige Gäste benötigt werden, um einen Break-even erreichen zu können. Und selbst wenn der nicht auf jeder Reise zu schaffen ist, würden Reisen eher dennoch durchgeführt werden, da hier oft nicht nur im Kreis gefahren wird (wobei man schnell mal die eine oder andere Reise ausfallen lassen kann). Und die Auswahl an 'Reservehäfen' (die örtlichen Behörden müssen ja bei jedem Anlauf mitspielen) wäre bedeutend größer.

Ja, Reisen auf kleineren Schiffen sind unter dem Strich teurer. Es gibt aber mittlerweile genügend Interessenten, denen die tatsächlicher Durchführbarkeit ihrer Reise (gegebenenfalls auch mit einigen Änderungen) diesen Mehrpreis wert ist - zumal sie ja auch i. d. R. mehr Service und Individualität dafür bekommen.

Gruß

Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Svennimo »

Moin,

NCL hat alle Reisen bis Ende Februar abgesagt.
Für Oceania und Regent sogar bis Ende März.

LG Sven
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

Ich könnte ja jetzt den alten Kalauer bringen, er hat nicht gesagt, in welchem Frühjahr... :lol: !

AIDA hatte natürlich das Pech des Flaggenstaats und brauchte zusätzliche Genehmigungen von Italien. Dann endlich der Neustart, aber genau in den Beginn der zweiten Welle in Italien hinein. Nächster Neustart im November auf den Kanaren wieder mit schlechtem Timing... Gut TUI Cruises hat es einfach durchgezogen.

Zu NCL: Nur die Norwegian Encore, Escape und Joy wurden für den März nicht abgesagt.

Gruß

Carmen
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von shipfriend »

katarasgrossefahrt hat geschrieben: 01.12.2020 22:17 danke für deine Antwort! Das mit deinem Gutschein ist ja blöd!! Wer weiß, ob Kreuzfahrten bis nächstes Jahr Mai überhaupt wieder wie gewohnt stattfinden können :confused: Aber der Skandinavien Trip klingt auch sehr schön. Wo genau geht es denn hin? :)
Moin,

zum Glück war's nur die Anzahlung, die wir getätigt hatten, bevor die Kreuzfahrt abgesagt wurde, und dafür haben wir den Gutschein in doppelter Höhe der Anzahlung bekommen. Die Restzahlung haben wir nie getätigt, zum Glück!
Wir haben ja mit Holland America eine US-Reederei gebucht, und da ist nicht klar, ob US-Reedereien 2021 nach Europa kommen.
Bei europäischen Reedereien aber bin ich mir da recht sicher, dass diese eine recht intakte Europa-Saison bieten.

Mein Skandinavien-Trip soll vorläufig so aussehen:
-Fähre Rostock-Trelleborg
-2-3 Nächte in Malmö
-Fähre Oskarshamn-Visby und Visby-Nynäshamn, dann 3-4 Nächte Gotland
-Fähre Stockholm-Helsinki und zurück, ich möchte unbedingt mal die "Gabriella" von Viking Line testen
-dann zurück von Stockholm nach Malmö, und dann wieder nach Deutschland mit der Fähre zurück.

Das ist der grobe Plan, wo Modifikationen immer möglich sind. :)
Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Diddn »

fneumeier hat geschrieben: 02.12.2020 16:06 AIDA hatte natürlich das Pech des Flaggenstaats und brauchte zusätzliche Genehmigungen von Italien. Dann endlich der Neustart, aber genau in den Beginn der zweiten Welle in Italien hinein.
Na ja... die behördlichen Vorgaben sollte man als Reederei kennen und deren Erfüllung einhalten können, bevor man einen (Neu-)Starttermin veröffentlicht, dem Vertrieb Arbeit macht und Kunden dazu bringt, neue Anzahlungen zu leisten. Im Übrigen wollte man ja auch im Norden fahren, im westlichen Mittelmeer, im Orient... aus diesen großen Ankündigungen wurde gar nix. MSC und Costa fahren weiterhin in Italien (und sind auch aus Deutschland dafür buchbar), Aida hat erst mal wieder Schluss gemacht. Angeblich, weil man die politischen Entscheidungen in Deutschland bezüglich innerdeutscher Übernachtungsverboterespektiere. Der Respekt geht aber, was die Kanaren betrifft, schnell wieder verloren.

Ich denke eher, dass die Nachfrage der eisernsten Fans nicht mal zum zweimaligen Füllen der Schiffe gereicht hat, und man - anders als nun z. B. MSC - schlicht nicht mit sehr geringer Auslastung fahren wollte. Für die Kanaren dürfte im Dezember (durch Sonderangebote) und Weihnachten/Neujahr (auch durch veranstalterseitige Umbuchung von Altbuchungen für diese Region) die Auslastung beider Schiffe gesichert sein. Es würde mich nicht wundern, wenn dann im Januar wieder eines (oder beide) Schiffe erneut aufgelegt würden. Nur auf die Begründung wäre ich da noch gespannt.

Anekdote am Rande: Als im Sommer die Fachwelt gespannt auf Hygienekónzepte der Reedereien wartete, kündigte Aida ganz groß Online-Schulungen 'zu aktuellen Themen' an. Allerdings, wie sich dann kurz vor der Schulung herausstellte, ausschließlich zum Thema "Getränkepakete". Den Zeitaufwand hatte ich mir dann auch gekniffen.

Empfehlen kann es daher nicht. Zu wankelmütig sind die Entscheidungen, was, wann, wo und ob überhaupt gefahren wird. Ich kann doch keinem Kunden empfehlen, hier sein Geld zu parken - zumal bei kurzfristiger Buchung ja nicht nur eine Anzahlung, sondern der komplette Reisepreis als Darlehen hergegeben würde, ohne eine halbwegs gesicherte Aussicht auf zeitnahe Gegenleistung.

Wenn denn nun unbedingt in den ersten Monaten 2021 aufs Schiff möchte (kann ich durchaus verstehen), dem bleibt an glaubwürdig durchführbaren Kreuzfahrten eben MSC, Costa, Hapag-Lloyd und auf dem Fluss ab Februar bereits wieder Viva. Ab März könnte wieder mehr möglich sein, vor Mai glaube ich aber kaum daran. Und ein Einhalten der langfristig verkündeten Routings sehe ich bis in den Spätsommer als schwierig an. Daher wird man den schönsten Urlaub haben, wenn man sich auf ein exaktes Routing nicht festlegt, sondern eher nach dem Motto handelt: "Hauptsache, mal weg kommen". Und wer das wagt, wird garantiert auf jedem Schiff nicht nur vor der Reise mit einem günstigen Preis, sondern an Bord mit besonders herzlichem Service belohnt.

Gruß

Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Rhein »

Ich bin auch nicht gerade Fan von AIDA, aber da hat ja mal jemand die Reederei richtig ungern. Klar hat AIDA kein gutes Händchen bisher beim Timing gehabt.

Aber nicko? Ich hatte im Juni gebucht und keine Woche später schon die Absage. Wurde tip top rückerstattet aber erfreulich fand ich das nun auch nicht. Und im Herbst flatterten Angebote für Frankreich in den Briefkasten, obwohl schon absehbar war, dass die Fahrten nicht stattfinden werden können - was auch prompt passierte. Und TUI? Die ziehen ihr Ding rigoros durch aber haben nun schon zum dritten Mal finanzielle Hilfe bekommen und bieten gleichzeitig ihre Reisen zu Schleuderpreisen an - im Vergleich zu den übrigen Zeiten. Darüber kann man auch geteilter Meinung sein.
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Ronny »

RCCL, Celebrity und Azamara stellen den Betrieb bis einschl. 28.02.2021ein.

Gruß
Ronny
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von lioclio »

Ronny hat geschrieben: 02.12.2020 22:32 RCCL, ... stellen den Betrieb bis einschl. 28.02.2021ein.

Gruß
Ronny
Ich dachte die Quantum fährt seit heute wieder von Singapore aus. Ok lt. M.traffic war sie auch unterwegs, kann aber auch nur zum Wasserfassen gewesen sein.

LG Anna
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Cruise-Jaeger123 »

Die Quantum-Abfahrten ab Singapur finden wie geplant (zum Glück) statt.

Ich bin dann mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis Southampton-Southampton als 3-Nighter ab 02.04.2021 bzw. Southampton-Barcelona als 5-Nighter ab 05.04.2021 auf Odyssey gestrichen wird. Beide Abfahrten sind erst vor knapp 5 Wochen in den Verkauf gekommen, laut Gerüchten ist die Emsüberführung erst im März geplant, was wohl bedeutet, dass beide Abfahrten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden. Und dann muss UK bzw. Barcelona auch erstmal überhaupt wieder Kreuzfahrten erlauben...
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Ronny »

#Anna
Quantum ist da die Ausnahme.
Habe bereits meine Absage Karibik ab
FLL erhalten.

Gruß Ronny
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Cruise-Jaeger123 »

MSC hat ab 01.01.2021 ab Florida übrigens immer noch nichts ausgenullt, weder Touren bis 7 Nächte, noch Touren ab 8 Nächte. Das dürfte viele us-amerikanische Kunden freuen, da in den Staaten ja 60 Tage vor Abfahrt (und aus den "Key-Markets" Spanien, Italien & Spanien ca. 45 Tage vor Abfahrt) die Restzahlung gezahlt werden muss. Man kann wohl problemlos sagen, dass ein Großteil der gebuchten Passagiere (80%?) im ganzen Januar nun schon mit der Restzahlung durch ist... :rolleyes:

Ob sich MSC damit eine Freude in den Staaten macht, nachdem die anderen Mitbewerber schon längst bis Ende Februar/Ende März annulliert haben (gut, RCCL ist da eine Ausnahme, erst vorhin wurde ab 01.01.2021 offiziell abgesagt)?

Ob hier MSC sogar erreichen wollte, dass massenweise Leute gegen die Anzahlung auf den Januar-Abfahrten kostenpflichtig stornieren, um die Anzahlungen einzukassieren...?
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Kreuzfahrtfreak »

Hallo,
ist es definitiv das RCCL bis 28.02.2021 den Betrieb eingestellt hat?
Wir haben eigentlich ab 21.02.2021 mit der Allure eine Woche in die Karibik gebucht. Müssten jetzt ja bald die Restzahlung sonst leisten.
Gruß Nicole
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

Cruise-Jaeger123 hat geschrieben: 02.12.2020 23:20 Ich bin dann mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis Southampton-Southampton als 3-Nighter ab 02.04.2021 bzw. Southampton-Barcelona als 5-Nighter ab 05.04.2021 auf Odyssey gestrichen wird. Beide Abfahrten sind erst vor knapp 5 Wochen in den Verkauf gekommen, laut Gerüchten ist die Emsüberführung erst im März geplant, was wohl bedeutet, dass beide Abfahrten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden. Und dann muss UK bzw. Barcelona auch erstmal überhaupt wieder Kreuzfahrten erlauben...
Möglich wäre es zeitlich wohl schon, wenn die Emsüberführung Anfang März stattfindet, siehe hier.

UK steht durchaus schon kurz vor der Zulassung von Kreuzfahrten. Die Pläne liegen auf dem Tisch. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Briten das erlauben - so nach den ersten Berichten aus Singapur. Barcelona und der Rest vom Mittelmeer könnte schwieriger werden.

Gruß

Carmen
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

Kreuzfahrtfreak hat geschrieben: 03.12.2020 07:53 Hallo,
ist es definitiv das RCCL bis 28.02.2021 den Betrieb eingestellt hat?
Wir haben eigentlich ab 21.02.2021 mit der Allure eine Woche in die Karibik gebucht. Müssten jetzt ja bald die Restzahlung sonst leisten.
Gruß Nicole
Ja, ist es - siehe hier. Ausgenommen sind bei RCI nur die Abfahrten der Quantum am Singapur sowie der Spectrum ab Hongkong. Australien/Neuseeland ist noch länger ausgesetzt.

Gruß

Carmen
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Kreuzfahrtfreak »

Danke Carmen für die schnelle Antwort.
Bekommt man dann die geleistete Anzahlung zurück?
Gruß Nicole
Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Diddn »

Rhein hat geschrieben: 02.12.2020 21:32 Ich bin auch nicht gerade Fan von AIDA, aber da hat ja mal jemand die Reederei richtig ungern. Klar hat AIDA kein gutes Händchen bisher beim Timing gehabt.
Aida hat schon seine Daseinsberechtigung. Für Familien mit Kindern sind die neuesten drei Schiffe mit das Beste, was man buchen kann. Die Liegezeiten sind immer noch meist sehr großzügig bemessen, so dass Landgänge ohne Stress möglich sind. Von "richtig ungern" kann also nicht die Rede sein. ;) Ich finde allerdings das derzeitige "rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln" fatal, weil vertrauenszerstörend- Und aufgrund der naturgemäß großen Medienpräsenz des Marktführers strahlt diese dadurch erzeugte Unsicherheit auf die gesamte Branche ab.
Aber nicko? Ich hatte im Juni gebucht und keine Woche später schon die Absage. Wurde tip top rückerstattet aber erfreulich fand ich das nun auch nicht. Und im Herbst flatterten Angebote für Frankreich in den Briefkasten, obwohl schon absehbar war, dass die Fahrten nicht stattfinden werden können - was auch prompt passierte.
Nicko ist in 2020 das gefahren, was möglich war - teils auch mit deutlich geänderten Routen. Dabei wurden die Gäste dieser betroffenen Reisen recht großzügig entschädigt und hatten oft bei Rückkehr bereits eine Teil-Erstattung des Reisepreises auf dem Konto. Von meinen betroffenen Kunden hatte das niemand erwartet; um so größer war die Freude. Auch Rückerstattungen abgesagter Reisen gingen innerhalb von 2 - 14 Tagen über die Bühne. Bei Umbuchungswünschen wurde sofort und perfekt sowie stets zur Zufriedenheit meiner Kunden agiert. Die Wartezeit am Telefon betrug durchgehend unter einer Minute. Das ist, selbst ohne Corona, ein absoluter Spitzenwert und schon fast die halbe Miete, wenn es um vertrauensbildende Maßnahmen geht. (Man bedenke, dass Tui Cruises seit dem 16.03.2020 für kein Reisebüro mehr telefonisch erreichbar ist. Bei einem anderen Flussanbieter warte ich seit April auf einen Rückruf...) Zudem ist auch der Außendienst trotz Kurzarbeit sehr zeitnah erreichbar. So können aufkommende kleine Probleme gelöst werden, bevor daraus große Probleme werden. Es gibt allerdings auch Anbieter, die es nicht schaffen, innerhalb einer Optionsfrist zu handeln und selbst für normalste Buchungen mehrere Wochen zur dann nur noch halbwegs befriedigenden Lösung benötigen.

Werbeaktionen haben einen mehrwöchigen Vorlauf. Auch von anderen hatte ich Flyer, Kataloge, Aushänge zu einem Zeitpunkt erhalten, als diese längst nicht mehr aktuell waren. Die Absagen durch Nicko, wo denn nötig, waren zeitlich immer so bemessen, dass keiner meiner Kunden genötigt war, eine Restzahlung ins Ungewisse leisten zu müssen. Auch das war in diesem Jahr keine Selbstverständlichkeit.

Weitere Punkte, wodurch Nicko bei mir in diesem Jahr deutlich gewonnen hat: Die Reduzierung der Kapazität auf 70 - 80 % wurde eingehalten. Von anderen weiß ich, dass sie diese Werte als "Durchschnitt" angesetzt hatten, also durchaus auch mit Volllast gefahren sind bzw. wären, wo die Nachfrage dies hergab. Dadurch konnte Nicko auf den meisten Reisen auf Einschränkungen wie unterschiedliche Tischzeiten etc. verzichten. Der Service an Bord war daher oft nahezu normal, gesteigert noch durch die mögliche größere Aufmerksamkeitszeit pro Gast, weil eben weniger Reisende an Bord waren. Kein anderer Flussanbieter hat ein solch detailliertes Hygienekonzept gehabt. Bei Nicko sogar mit Antikörpertest bei Einschiffung zur zusätzlichen Risikominimierung. Für nahezu alle Reisen wurden frühzeitig Garantiekabinen angeboten, was einen zusätzlichen Buchungsanreiz durch recht günstige Preise brachte. Das ging unter dem Strich nicht zu Lasten des Vertriebs, weil für die dadurch niedrigeren Provisionen einige Ausgleichmöglichkeiten geschaffen wurden. Ausflüge wurden mit deutlich niedrigerer Personenzahl absolviert. Eine Reiserücktrittsversicherung (inklusive Abdeckung von Covid-19) wurde kostenfrei dazu gegeben. Und das Wichtigste: Der ganze (auch finanzielle) Aufwand wurde nicht durch Einsparungen z. B. beim Catering versucht herauszuholen - beliebtes Spiel bei einigen anderen Anbietern.

Warum ich das so ausführlich schreibe? Weil Nicko tatsächlich in diesem grausamen Jahr in meinen Augen die beste Performance der etablierten Veranstalter hingelegt hat. Der Makel, der Nicko seit der Insolvenz der 'alten' Nicko vor einigen Jahren teilweise noch anhaftete, ist nun endgültig Geschichte. Und durch den besonderen Gäste-Mix in diesem Jahr, welches auch viele Neu-Flussfahrer und Neu-Kreuzfahrer aller Jahrgänge mehr oder weniger aus Zufall (bei manchen war es schon Verzweiflung) an Bord brachte hilft sicher auch, hier für die Zukunft den üblicherweise bei Nicko recht hohen Altersschnitt deutlich zu senken. Denn die Gäste waren nach der Reise durchweg glücklich und zufrieden bis hin zur Begeisterung. Wenn da jetzt noch die Abendunterhaltung weg von der Hammondorgel ginge, wäre es nahezu perfekt.

Es haben aber auch viele andere (nicht alle) Flussanbieter in diesem Jahr gewonnen. Sicherlich kein Geld, aber die Grundlage neuer Kundenstämme. Maßgeblich dafür war - und damit komme ich zurück zum Ausgangspunkt - die Verlässlichkeit der Buchungen, Flexibilität bei den Konditionen und bei der Durchführung sowie die durch den weitestgehenden Stillstand der Hochsee-Flotten sich ergebende Möglichkeit, sich Kundengruppen präsentieren zu können, die zuvor Vorurteile gegen Flussreisen hegten. Mindestens im Kurzreisebereich (3 - 5 Tage) sehe ich zukünftig deutlich mehr Nachfrage. Viele haben eine solche kurze Auszeit in diesem Jahr genossen und würden dies sicherlich gerne wiederholen. Aber auch die aus der diesjährigen Not heraus geborenen Routings mit einigen zuvor gänzlich unbekannten Anlauforten hat die, die gefahren sind, begeistert und neugierig auf bislang weniger im Fokus stehende Gebiete gemacht. Nicht Rhein und Donau, sondern Mosel und Main sind bei mir für nächstes Jahr die Rennstrecken, gemessen an der (leider immer noch insgesamt deutlich verhaltenen) Nachfrage. Geholfen hat dabei sicherlich auch, dass mittlerweile durchaus moderne Schiffe auf dem deutschen Markt fahren - die in diesem Jahr noch ordentlich Unterstützung durch einige eigentlich für den internationalen Markt fahrenden Schiffe erhalten haben. Zumindest für ein, zwei Monate waren in Europa mehr und modernere Schiffe für den deutschen Markt unterwegs als in den Vorjahren.

Wenn die Fluss-Branche insgesamt klug agiert, die Preise (auch in der Hauptsaison) auf einem erträglichen Niveau belässt, gleichzeitige Anläufe in kleineren Orten vermeidet und mehr auf die neuen, jüngeren Kundengruppen eingeht (in erster Linie denke ich hier an Unterbringungsmöglichkeiten für Familien und das Entertainment an Bord), werden sie auf langer Sicht zu den Corona-Gewinnern gehören. Dazu zählt auch eine mögliche weitere Ausdehnung der Saisonzeiten. Viva Cruises wird dies in 2021 ab Anfang Februar testen. Mit Wellness als Ausgleich für voraussichtlich mieses Wetter, und mit Preisen und Konditionen, die denen des Jahres 2020 entsprechen, bei gleichzeitig noch etwas mehr Inklusivleistungen. Gelingt dies, würde die Zeit der üblichen jährlichen Fahrtunterbrechung auf vier Wochen schrumpfen. Auch das wäre ein großer Erfolg für die Flussschifffahrt.

Gruß

Diddn
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von fneumeier »

Kreuzfahrtfreak hat geschrieben: 03.12.2020 08:08 Danke Carmen für die schnelle Antwort.
Bekommt man dann die geleistete Anzahlung zurück?
Gruß Nicole
Warte auf die Absage. Wir hatten eine Mail bekommen. Danach sollten alle Nebenkosten wie Flüge und Online-Buchungen zurückerstattet werden. Hinsichtlich der Anzahlung konnte man entweder nichts tun und dann einen Future Cruise Credit über 125 % der Anzahlung erhalten oder aktiv die Rückerstattung verlangen.

Gut, bei uns kam ein FCC über alle Zahlungen.... dann zig mal telefoniert, bis endlich Flüge und Online-Buchungen zurückerstattet waren. Dann passierte wieder wochenlang nichts, was die Anzahlung anging und nach dem gefühlt 100. Anruf dann doch umgehend endlich der richtige FCC. Aber Achtung: Jeder Reiseteilnehmer erhält einen FCC, also nicht der Buchende über den Gesamtbetrag!

Gruß
Carmen
Hareid
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von Hareid »

Die 35 Tage Tour der MS1 wurde soeben abgesagt..
kofferradio
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Re: Coronavirus: Auswirkungen auf Kreuzfahrten

Beitrag von kofferradio »

Tja, das war leider zu befürchten. Dumm nur, dass heute bereits der Testtag bei Helios ist. Man hatte wohl bis zuletzt Hoffnung. Aber aktuell will wohl keine Hafenbehörde und auch kein Lokalpolitiker das entsprechende Medienecho haben.

Den Gästen wird eine Umbuchung auf die 3-Wochen-Kanaren-Tour zum Sonderpreis angeboten. Immerhin.
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