heute 01.05. um 09:30 in der Sendereihe Essay und Diskurs: Flanieren auf See
Kein Reisemarkt wächst derzeit so rasant wie die Hochsee-Kreuzfahrt. Das schwimmende Hotel entwickelt sich zu einer wichtigen Urlaubsform. Auf welchem Kurs befinden sich Zeitgenossen, wenn sie auf schwimmenden Wohnsilos organisierte Kreuzfahrten unternehmen? Von Michael Reitz
den Bericht aus dem DLF habe ich mir angehört und muss sagen, dass ich diesen sehr undifferenziert, vorurteilsbehafte, einseitig und unausgewogen finde.
Richtig ist sicher, dass es die Art von Kreuzfahrt, welche darin beschrieben wird (Oasis of the Seas etc.) und auch die Gruppe von Kreuzfahrern (24 Stunden Bespassung etc.) wirklich gibt. Dass dies aber nur ein Teil der gesamten Kreuzfahrtwelt ist, wird nicht einmal mit einem Wort erwähnt. Wie bei allen Arten von Urlaub, gibt es auch bei der Kreuzfahrt unterschiedliche Ausprägungen.
Ebenso unfair finde ich es, bei allem, was man sicher aus ökologischer und sozialer Sicht kritisch betrachten kann, alles Elend als „Schuld“ der Kreuzfahrt hinzustellen. Wenn man es den Menschen verübeln will, dass sie ihre Ferien in einer (subjektiv) schönen Atmosphäre verbringen möchten, müsste man genauso die All-Inklusiv Hotelbunker-Anlagen (dies schreibe ich bewusst ironisch) an der türkischen Mittelmeerküste anprangern. Denn auch dort will wohl kein Urlauber Flüchtlingsboote an seinem Hotelstrand oder gar angespülte Leichen.
Der inhaltliche Wert und das Fazit/Ziel dieses DLF-Beitrages erschliesst sich mir nicht ganz, weil die Betrachtung so einseitig ist. Es gibt kein Pro und Contra darin.
