Transocean Multimedia-Show

[Saracen]

Hallo,

ich habe vor längerem Post von Transocean bekommen. Man gab mir die Möglichkeit, an einer Multimedia-Show teilzunehmen. Es werden die Schiffe (inkl. Marco Polo) sowie die Höhepunkte des Winter-Programms 2008/09 vorgestellt.

Veranstaltungstermine und -orte:
(19.00 Uhr Einlass mit Sektempfang; 19.30 Uhr Veranstaltungsbeginn)

05.05.2008 München
06.05.2008 Stuttgart
07.05.2008 Essen
08.05.2008 Hamburg
13.05.2008 Dresden
14.05.2008 Berlin
15.05.2008 Bremen

Ich bin sehr gespannt auf die Show und werde sicherlich darüber berichten.

Ist eventuell noch jemand dabei bzw. nimmt in einer anderen Stadt teil?

Liebe Grüße aus der Hauptstadt - Tina

[AIDAblu]

Moin,

ich werde mit meiner Nachbarin am 8.5. im Hamburger Cinemaxx mal schauen und lauschen. Bin schon sehr gespannt!

[AIDAblu]

Oooookay...also, das mußte ich erstmal ein wenig verdauen.
Wer nicht zwingend muß, sollte sich das nicht antun.
Ich fand es grottenschlecht - meine Nachbarin übrigens auch.
Ausgenommen davon waren das Essen (Lob an den Caterer ) und einige schöne Bilder in den eigentlich wie ein wandelnder Prospekt aussehenden Werbefilmchen.

Aber von Anfang an...

Anneliese (ihrem Ausweis nach 66, innerlich höchstens 45 Jahre jung) und ich (süße 32 Jahre jung) kamen ins Cinemaxx und fühlten uns wie in der "Schattigen Pinie". Es fehlte nur leider Sophia Petrillo mit ihrem Korbhandtäschchen und der scharfen Zunge, um ein wenig gute Laune und Stimmung zu machen. Wir schauten uns an und waren und einig, daß wir wohl nicht mit Transocean fahren würden, sollte dies das reguläre Publikum an Bord sein. Annelieses Kommentar: "Meine Güte, dagegen sehe ICH ja noch jung aus!" (Recht haste, Mädel!)

Schon recht schnell begann sich die Buffet-Plünderungsgier zu entfalten. Dies sah wie folgt aus:

Im Foyer standen Werbetische für den neuen Film "Love Vegas". Auf diesen Tischen lagen Filmplakate und viele bunte Tütchen voller Gummibärchen/Gummidrops in Form von Spieljetons. Diese Tüten lagen nicht lange dort, denn es begann ein Ansturm, in dem manche sogar soweit gingen, die Tüten in ihre mitgebrachten Tragetaschen zu schieben - und damit meine ich nicht drei oder vier, sondern was man eben so tragen konnte. Und auch die Plakate fanden durchaus schnell ihre Liebhaber. Unnötig zu erwähnen, daß in der Gier auch mindestens ein großes Tablett mit gefüllten Sektgläsern zu Bruch ging und natürlich die arme Maus, die das Ding hatte plumpsen lassen, von den lieben Kappenrentnern nur Blicke, aber keine Hilfe erwarten konnte. Sie schoben ihre breiten...Hinterteile (wir sind hier ja zivilisiert) nicht mal wirklich zur Seite, damit man aufräumen oder zur Hand gehen konnte. Warum auch. (Wenn noch einmal jemand in meiner Gegenwart über die Jugend von heute schimpft, hole ich aus!)

Im Foyer wanderte auch ein seltsam aussehender Mariachi-Spieler herum, der mir zunächst aufgrund seiner lächerlichen Gestalt zunächst nur ein Grinsen entlockte. Wie sehr er diesen Abend prägen würde, ahnte ich da noch nicht.

Wir wurden gegen 19.15 Uhr in Saal 1 gelassen, der bis auf die vorderen fünf Reihen recht gut gefüllt wurde. Aus den Lautsprechern drang ein wenig Gesang - oder das, was viele KR's auf Kreuzfahrt sicher toll finden. Verursacht wurde das Geräusch von besagtem Mariachi-Mann, der sich als "Künstler" namens Juan Tabasco entpuppte. Scharf war an dem Kerl allerdings nur der vor den Hintern gebundene Hut, der nach Annelieses Aussage wohl nur den Zweck hatte, eventuell entfleuchende Winde mittels dann einsetzender Drehung besser im Saal zu verteilen.
Rührend die Bemühungen, vor der Show und in den Pausen mit Songs wie "Banana Boat" Stimmung zu machen. MICH hätte es ja deprimiert, wenn ich DEEEE-OOOOOO in den Raum brülle, auf ein Echo warte und nichts zurückkommt. Irgendwann hat er es dann geschafft und ein Teil der KR-Meute klatschte im Rhythmus fleißig mit, während unsere Sitzreihe, bestehend aus Anneliese, meiner Wenigkeit und zwei lockeren Rentenanfängern, immer tiefer in die Sitze rutschte - auf der Suche nach einem Loch als Unterschlupf. Ich hoffe, daß manche unserer bissigen Kommentare auf der Bühne zu hören waren. Schrecklich!!!

Die Moderation der Show übernahm ein Herr Kruse, der ohne sein Zettelchen wohl rettungslos verloren gewesen wäre. Er kam so überzeugend rüber wie ein Staubsauger-Vertreter mit Asthma. Angeblich macht er die Roadshows seit 2 Jahren...in meinen Augen sollte er über einen Jobwechsel nachdenken. Begeisterung vermitteln geht anders, Herr Kruse.

Unterstützt wurde er von der von keinem Kapitän schwangeren Frau Buntrock, ihres Zeichens Kreuzfahrtdirektorin im Mutterschutz. Im August ist es übrigens soweit. Aber sie hat uns einfach nicht verraten, wer denn der Vater...egal.
Unterm Strich war sie das menschliche Highlight des Abends. Sie kann gut erzählen, hat eine warmherzige Art und trat souverän und überzeugend auf. Zwar war auch sie sehr auf die KR-Generation gemünzt, aber mit der Frau an Bord würde ich es vielleicht doch mal wagen, Transocean zu buchen.

Uns wurden insgesamt drei Filmchen gezeigt, die sehr schöne Bilder von den Schiffen und den Reisezielen enthielten, deren Kommentator sich aber beim Sprechen insgeheim wohl Gedanken machte, was seine Frau ihm denn zum Geburtstag schenken würde - Socken oder Krawatte. Möglicherweise kam es auch daher zu der für uns erstaunlichen Neuigkeit, daß an Namibias Küste sich doch tatsächlich große Herden von Walrössern niedergelassen haben...Knut soll übrigens bald folgen, hab' ich woanders gehört...

(Versteht mich nicht falsch, ich habe keine Glitzer-Flitter-Power-Party-Veranstaltung erwartet, aber auch kein Sedativum in akustischer Form.)

Manche Bilder, speziell die Standbilder, waren leider völlig unscharf, verzerrt und pixelig. Da hat man wohl ein paar Minibilder einfach ein wenig unprofessionell gestreckt. Selbst Leute mit Aschenbechern vor den Augen dürften dabei Kopfschmerzen bekommen haben.

In den Pausen trat dann immer wieder der unsägliche Juan Tabasco auf, der sich augenscheinlich selbst sehr liebte...naja, dann hat ihn immerhin einer geliebt.

Kurz nach 21 Uhr wurden wir ins Foyer zu den Infoständen entlassen, hinter denen charmante Damen versuchten, dem Ansturm Herr zu werden. Diese Mädels hätte ich mir während der Show auf der Bühne gewünscht. Sie wirkten kompetent, strahlten große Ruhe und Übersicht aus und es machte Spaß, sich mit ihnen zu unterhalten. Ging allerdings immer nur sehr kurz, denn die nach Prospekten drängende Herde machte ein längeres Verweilen unmöglich.

Die Fütterung der Massen erfolgte über große durch die Menge getragene Tabletts, von denen sich einige recht zivilisiert bedienten, andere wiederum wohl an Kriegsnöte dachten und entsprechend schoben, drängten und gierig mehrfach gleichzeitig zugriffen. Mein Beileid und meine Hochachtung an die armen Mädels und Jungs vom Service!
Von der Qualität her war das Essen wirklich toll - Wraps mit Lachs, kleine Pappschalen mit Currywurst (nicht zu mild und nicht zu scharf), Chicken Wings, Brezeln - wer nichts fand, frißt zu Hause den Kitt vom Fenster. Ach, erwähnte ich, daß auch mindestens eins der Tabletts im Gedränge krachend zu Boden ging...

Übrigens wurde mit keinem Wort das Ausscheiden der ASTORIA erwähnt, dementsprechen auch nichts vom Suchen und Finden eines Ersatzschiffes.

Annelieses Fazit - nicht ganz uninteresant für einen Neuling wie sie, aber nicht wirklich verlockend. Der Funke sprang einfach nicht über. Ich werde sie weiter mit Prospekten und Zeitungen versorgen, offenbar löst meine eigene grundsätzliche Begeisterung bei ihr mehr aus als die Show.

Mein Fazit - den Abend hätte ich anders nutzen können. Okay, für jemanden, der sich intensiv mit Kreuzfahrten befaßt, kommt wohl generell nichts neues rüber, aber ich hätte mit mehr Kompetenz und besserer Präsentation gerechnet. Daß Transocean hauptsächlich älteres Publikum anspricht, ist bekannt, aber es wurde auch so überhaupt nichts getan, um vielleicht mal jüngere Gäste an Bord zu holen.

Ich werde weitere Roadshows von anderen Veranstaltern gerne mal besuchen, aber von Transocean bin ich erstmal geheilt. Aber vielleicht habe ich ja Glück bei der Verlosung. Dann schreibe ich mal einen Reisebericht...Titel? Weiß noch nicht. Ghost Ship?

Übrigens - ich kam um 23 Uhr zum Dienst, und meine Kolleginnen fragten mich, wie es denn war. Und nachdem ich so richtig in Fahrt gekommen war, fingen sie plötzlich schallend an zu lachen und konnten sich kaum beruhigen. Es stellte sich heraus, daß der liebe Juan ebenso wie Frau Buntrock bei uns im Hotel wohnten...glücklicherweise blieb ich von weiteren bezaubernden Klängen verschont. Und als der liebe Juan um 6.15 Uhr zum Frühstück erschien, war mein Urlaub zum Glück nur noch 45 Minuten entfernt...

DEEEEEEEEEEEE-OOOOOOOOOOOOOOOOOOOO !

[Reiseonkel]

hallo Dirk,
einen lieben Gruß nach Hamburg, Ihr hattet ja ein Event der Extraklasse
Mit unserem Wochenende an der Jade können wir Wilhelmshavener da nicht unbedingt mithalten

dein Beitrag zur Multimedia-Show liest sich interessant. auch wir haben kürzlich an einer von unserem Reisebüro organisierten Präsentation mehrerer Anbieter von Seereisen teilgenommen, da war auch Transocean dabei, aber auch Hansa und Aida und so weiter.
Das Ramsch- und Greifverhalten diverser Teilnehmer war entsprechend deiner Schilderungen, die Plastiktüten waren teilweise schon vor Beginn der Vorträge prall gefüllt.

Ähnliches ist uns aber auch schon auf der Cebit oder andren großen Messen aufgefallen.
Bekannte von uns sind kürzlich von einer AIDA-Kreuzfahrt zurückgekehrt und waren völlig erschüttert über den panikähnlichen Ansturm zum Essenfassen (im Marktrestaurant). Dabei profilierten sich auch viele jüngere Mitmenschen, als wenn es morgen nix mehr zum Essen gäbe...
Damit kein Missverständnis aufkommt: Wir sind noch deutlich vor den "Sechzigern" und auch keine Mitarbeiter bei Transocean, aber etwas relativieren muss man deine harte Kritik doch schon.
Es ist weder ein Problem von Alt und Jung oder einem speziellen Veranstalter sondern ganz einfach fehlender Anstand und nicht vorhandene Herzensbildung in Teilen der Gesellschaft, was diese Auswüchse ermöglicht.
Wir sind mit Transocean, aber auch anderen Veranstaltern, schon mehrfach gereist und waren eigentlich immer zufrieden. Die nach einer Kreuzfahrt am meisten schimpfen haben oftmals einen nicht unerheblichen Eigenanteil an den Frusterlebnissen.
Besonders pikant ist ja nun, dass die Gruppenreise auch mit Transocean stattfindet, da wird ja wohl so mancher mit einem komischen "Bauchgefühl" an Bord gehen, oder ...??
Wir freuen uns auf den Kurzurlaub im September und freuen uns auch auf ein Treffen an Bord.
sonnige und maritime Grüße aus Wilhelmshaven-City
Jutta & Michael