Reisebericht Kurzurlaub in Skandinavien mit der ARTANIA
Verfasst: 27.09.2018 14:41
Kurzurlaub in Skandinavien mit der MS ARTANIA
16.9. bis 23.9.2018
Ein Reisebericht von Gerd Ramm
Als Hamburger fällt die Anreise zum Cruisecenter Altona sehr kurz aus. Wir waren rechtzeitig dort und konnten schon mal einchecken. So geht das an Bord gehen um 15.30 Uhr recht flott. Wie immer wurden wir mit einem willkommen zu Hause vom Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka begrüßt. Wir kennen uns seit 1990, entsprechend fröhlich war das Wiedersehen.
Der erste Seetag verlief ruhig, denn die Nordsee und das Skagerak waren spiegelglatt. Ich genoß beim maritimen Frühschoppen die Austern.
Diese Fahrt hatte einige Premieren. Die erste war der Kapitän. Robert Fronenbroek hatten wir noch nicht auf einer Fahrt und er entpuppte sich als ein sehr volksnaher, fröhlicher Kapitän, der sich nicht zu schade war, seine Gäste am Ende der Reise an der Gangway zu verabschieden, eine Premiere, die nach Wiederholung schreit.
Eine weitere Premiere war der Anlauf in Haugesund, einem netten kleinen Fischerhafen mit 38 000 Einwohnern. Phoenix schafft es immer wieder, andere interessante Anlaufhäfen in die Routen einzubinden. Wir bummelten durch den Ort, ein kostenloser Shuttlebus hatte uns dort hin gebracht.
Unser nächster Hafen Molde war uns von früheren Fahrten bekannt. Wir entdeckten hier und da Veränderungen. Die imposante Bergkette im Hintergrund fasziniert uns immer wieder.
Beim nächsten Hafen Andalsnes hatte ich den Ausflug Trollstigen gebucht den ich schon lange im Visier hatte. Da es "nur" eine Panoramafahrt war ,konnte ich den als Gehbehinderter gut bewerkstelligen. Es ist beeindruckend wie der Bus die Haarnadelkurven durchfuhr. Nach jeder Serpentine bot sich ein überwältigender Blick in die Bergwelt. Auf der Rückfahrt hatten wir dann einen Stopp an der der steilen Trollwand am Trollveggen. Hier haben viele Bergsteiger und Skydiver ihr Leben gelassen.
An der amerikanischen Ostküste wütete der Hurrikane Florence, dessen Reste als Sturmtief bekamen wir auf dieser Reise zu spüren. Der Stop in Alesund mußte wegen Starkwind ausfallen. Es gab eine Sondersendung aus der Kabine des Kapitäns, es war auch eine Premiere. Kapitän und Kreuzfahrtdirektor erklärten uns die Wetterlage und dass man bei bis zu 50 Knoten Wind nicht an jede Pier kommt. Käpt'n Fronenbroek hat dann mit Beratung durch den Lotsen überwiegend die Innenpassagen genutzt, was nur bei so einem verhältnismäßig kleinen Schiff geht. So hatten wir nur nachts eine kurze Phase heftiger Wellenbewegungen. Die Überlandtour von Alesund nach Geiranger mußte daher ausfallen.
Während die Albatros wegen des Wetters in Bergen bleiben mußte und nicht nach Geiranger konnte, erreichten wir nun morgens Geiranger. Ein Anlegen oder vertäuen war nicht möglich und so hielt die Artania mit dem Propeller und den Heck-und Bugstrahlruder die Tenderpostion. Wir haben noch nie Schaumkronen im Geirangerfjord erlebt und da mir das Tendern zu unsicher schien, ging ich lieber in den herrlich Whirlpool. Wie wir hörten, fiel die Fahrt auf den Dalsnibba nach ganz oben wegen Schnee aus, das hatte ich auch schon mal.
Von Geiranger nach Bergen nutzte der Kapitän die Schleichwege der Innenpassagen und so hielt sich die Schiffsbewegung in Grenzen. Wir haben Bergen bei Sonnenschein, bei bedecktem Himmel aber auch bei Regen erlebt. Diesmal war wieder Regen dran und die türkisen,kostenlosen Regenschirme von Phoenix belebten das Stadtbild. Die Abfahrt verzögerte sich um 2 1/2 Stunden, weil auch mit Schlepperhilfe ein Ablegen unmöglich war.
Am folgenden Seetag hatte ich Geburtstag und es kam ein Gruß der Besatzung mit einer Flasche Sekt. Nachmittags war das Wiener Kaffehaus und abends Galaabend. Was will man an seinem Geburtstag mehr erwarten. Beim Abschiedscocktail saß ich im Musiksalon allein in der ersten Reihe und auch die anderen Reihen waren dünn besetzt. Der Kapitän meinte etwas ironisch: danke dass Sie so zahlreich erschienen sind. Die Seekrankheit hatte zugeschlagen.
Fazit: Nicht jede Reise verläuft gleich, oft würfelt das Wetter Einiges durcheinander. Die Crew hat aber meisterlich die Situation im Griff gehabt und wir wurden ausreichend informiert. Waren die ersten Tage noch schön sonnig, war der Schluß doch herbstlich.
Die Crew war hilfsbereit und sehr freundlich. Wir hatten einen Kabinensteward, der als Einziger seit Jahren es geschafft hat, eine Dreibettkabine als solche einzurichten. Es waren drei Trinkgläser,drei Zahnputzgläser und drei Handtücher vorhanden. Das hat so seit Jahren ,auch auf Aida nie geklappt. Die Küche war ausgezeichnet mit einer kleinen Einschränkung, die ich schon auf der Reise im Mai bemängelte: ich hab gern regionale Spezialitäten auf der Reise. Es gab weder Lachs (ausser gebeiztem zum Frühstück) noch Elch oder Ren. Norwegisches Wildgulasch ersetzt diese Köstlichkeiten nicht, aber das ist meckern auf hohem Niveau.
Die vereinzelne Kritik am Abendprogramm im Internet muß ich als Stammgast auf der Artania (11 Fahrten) leider teilen: es wiederholt sich zu oft. Obwohl an der Ausführung nichts auszusetzen ist, sie ist sehr professionell und unterhaltsam.
Wir haben eine sehr interessante Kurzfahrt erlebt, sind nie seekrank gewesen und kommen gern auf die Artania zurück.
16.9. bis 23.9.2018
Ein Reisebericht von Gerd Ramm
Als Hamburger fällt die Anreise zum Cruisecenter Altona sehr kurz aus. Wir waren rechtzeitig dort und konnten schon mal einchecken. So geht das an Bord gehen um 15.30 Uhr recht flott. Wie immer wurden wir mit einem willkommen zu Hause vom Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka begrüßt. Wir kennen uns seit 1990, entsprechend fröhlich war das Wiedersehen.
Der erste Seetag verlief ruhig, denn die Nordsee und das Skagerak waren spiegelglatt. Ich genoß beim maritimen Frühschoppen die Austern.
Diese Fahrt hatte einige Premieren. Die erste war der Kapitän. Robert Fronenbroek hatten wir noch nicht auf einer Fahrt und er entpuppte sich als ein sehr volksnaher, fröhlicher Kapitän, der sich nicht zu schade war, seine Gäste am Ende der Reise an der Gangway zu verabschieden, eine Premiere, die nach Wiederholung schreit.
Eine weitere Premiere war der Anlauf in Haugesund, einem netten kleinen Fischerhafen mit 38 000 Einwohnern. Phoenix schafft es immer wieder, andere interessante Anlaufhäfen in die Routen einzubinden. Wir bummelten durch den Ort, ein kostenloser Shuttlebus hatte uns dort hin gebracht.
Unser nächster Hafen Molde war uns von früheren Fahrten bekannt. Wir entdeckten hier und da Veränderungen. Die imposante Bergkette im Hintergrund fasziniert uns immer wieder.
Beim nächsten Hafen Andalsnes hatte ich den Ausflug Trollstigen gebucht den ich schon lange im Visier hatte. Da es "nur" eine Panoramafahrt war ,konnte ich den als Gehbehinderter gut bewerkstelligen. Es ist beeindruckend wie der Bus die Haarnadelkurven durchfuhr. Nach jeder Serpentine bot sich ein überwältigender Blick in die Bergwelt. Auf der Rückfahrt hatten wir dann einen Stopp an der der steilen Trollwand am Trollveggen. Hier haben viele Bergsteiger und Skydiver ihr Leben gelassen.
An der amerikanischen Ostküste wütete der Hurrikane Florence, dessen Reste als Sturmtief bekamen wir auf dieser Reise zu spüren. Der Stop in Alesund mußte wegen Starkwind ausfallen. Es gab eine Sondersendung aus der Kabine des Kapitäns, es war auch eine Premiere. Kapitän und Kreuzfahrtdirektor erklärten uns die Wetterlage und dass man bei bis zu 50 Knoten Wind nicht an jede Pier kommt. Käpt'n Fronenbroek hat dann mit Beratung durch den Lotsen überwiegend die Innenpassagen genutzt, was nur bei so einem verhältnismäßig kleinen Schiff geht. So hatten wir nur nachts eine kurze Phase heftiger Wellenbewegungen. Die Überlandtour von Alesund nach Geiranger mußte daher ausfallen.
Während die Albatros wegen des Wetters in Bergen bleiben mußte und nicht nach Geiranger konnte, erreichten wir nun morgens Geiranger. Ein Anlegen oder vertäuen war nicht möglich und so hielt die Artania mit dem Propeller und den Heck-und Bugstrahlruder die Tenderpostion. Wir haben noch nie Schaumkronen im Geirangerfjord erlebt und da mir das Tendern zu unsicher schien, ging ich lieber in den herrlich Whirlpool. Wie wir hörten, fiel die Fahrt auf den Dalsnibba nach ganz oben wegen Schnee aus, das hatte ich auch schon mal.
Von Geiranger nach Bergen nutzte der Kapitän die Schleichwege der Innenpassagen und so hielt sich die Schiffsbewegung in Grenzen. Wir haben Bergen bei Sonnenschein, bei bedecktem Himmel aber auch bei Regen erlebt. Diesmal war wieder Regen dran und die türkisen,kostenlosen Regenschirme von Phoenix belebten das Stadtbild. Die Abfahrt verzögerte sich um 2 1/2 Stunden, weil auch mit Schlepperhilfe ein Ablegen unmöglich war.
Am folgenden Seetag hatte ich Geburtstag und es kam ein Gruß der Besatzung mit einer Flasche Sekt. Nachmittags war das Wiener Kaffehaus und abends Galaabend. Was will man an seinem Geburtstag mehr erwarten. Beim Abschiedscocktail saß ich im Musiksalon allein in der ersten Reihe und auch die anderen Reihen waren dünn besetzt. Der Kapitän meinte etwas ironisch: danke dass Sie so zahlreich erschienen sind. Die Seekrankheit hatte zugeschlagen.
Fazit: Nicht jede Reise verläuft gleich, oft würfelt das Wetter Einiges durcheinander. Die Crew hat aber meisterlich die Situation im Griff gehabt und wir wurden ausreichend informiert. Waren die ersten Tage noch schön sonnig, war der Schluß doch herbstlich.
Die Crew war hilfsbereit und sehr freundlich. Wir hatten einen Kabinensteward, der als Einziger seit Jahren es geschafft hat, eine Dreibettkabine als solche einzurichten. Es waren drei Trinkgläser,drei Zahnputzgläser und drei Handtücher vorhanden. Das hat so seit Jahren ,auch auf Aida nie geklappt. Die Küche war ausgezeichnet mit einer kleinen Einschränkung, die ich schon auf der Reise im Mai bemängelte: ich hab gern regionale Spezialitäten auf der Reise. Es gab weder Lachs (ausser gebeiztem zum Frühstück) noch Elch oder Ren. Norwegisches Wildgulasch ersetzt diese Köstlichkeiten nicht, aber das ist meckern auf hohem Niveau.
Die vereinzelne Kritik am Abendprogramm im Internet muß ich als Stammgast auf der Artania (11 Fahrten) leider teilen: es wiederholt sich zu oft. Obwohl an der Ausführung nichts auszusetzen ist, sie ist sehr professionell und unterhaltsam.
Wir haben eine sehr interessante Kurzfahrt erlebt, sind nie seekrank gewesen und kommen gern auf die Artania zurück.