von trichter am 21.07.2019 14:42
Hier unsere Eindrücke:
Um 12:15 haben wir das Abfertigungszelt betreten, genau
55 Minuten haben wir in der Warteschlange im unbelüfteten Zelt gestanden. Eine Zumutung, ich habe mich gewundert, dass niemand der älteren Herrschaften umgekippt ist.
Unsere Kabine macht einen guten Eindruck, wir konnten sie direkt beziehen nach der Einschiffung, sie ist tadellos sauber, eine Flasche Wein, ein paar Snacks und ein Obstteller ist angerichtet. Im Schrank sind Bademäntel und Schlappen. Alles sehr nett!
Dann war natürlich erst einmal Mittagessen fällig, also ab ins Buffetrestaurant. Es ist angenehm leise dort, sehr ungewohnt ist es aber für uns, dass man am Buffet bedient wird, so landen Mengen auf dem Teller die wir eigentlich nicht wollen.
Hygienischer mag das sein, ich nehme mir aber trotzdem lieber selber das Essen.
Später dann die Rettungsübung, mit Weste - für uns zumindest ungewöhnlich.
Es war sehr chaotisch weil auf Englisch die Zimmernummern abgefragt wurden, nicht alle der älteren Herrschaften haben das aber verstanden. Erst als man sich erbarmte das mal auf Deutsch zu versuchen waren plötzlich alle anwesend.
Nach einem leckeren Cocktail mit den anderen Usern - an dieser Stelle noch einmal vielen Dank - waren wir im mediterranen Restaurant auf Deck 8. Die Vorspeise so lala aber das Osso Buco war genial. Der Service war auch ok, also nichts zu meckern.
Den nahezu endlosen Sonnenuntergang haben wir dann am Heck des Schiffes genossen.
Fazit am ersten Tag: Einschiffung absolut ungenügend, sonst recht ansprechend.
Nach einer ruhigen Nacht ruft das Buffet. Auch zum Frühstück darf man sich nicht selbst bedienen, mich stört das.
Ein Service Highlight erleben wir dann, im Tagesprogramm wird ein leckeres Abendessen beworben, allerdings sind wir mit der Reservierung gescheitert. Hier mein Kommentar dazu auf der TransOcean Facebookseite:
Liebe Grüße von der Vasco da Gama, wir fühlen uns wohl auf Ihrem neuen Schiff und sind beeindruckt, dass man so gar kein Geld an uns verdienen möchte.
Im Tagesprogramm wurde ein 8-Gänge Menü mit Weinbegleitung beworben. Leider steht keine Telefonnummer für eine Reservierung dabei.
Wir sind also los zum Hauptrestaurant um den Restaurantmanager zu suchen.
Erfolglos, dann sind wir zur Rezeption wo man uns nach einiger Wartezeit erklärte, dass das Menü nur für Gruppen von 12 Personen buchbar sei. Auf unseren Hinweis, dass es selten vorkommen dürfte, dass genau 12 Personen auf einmal anmaschiert kommen um das zu buchen wurde netterweise der Restaurantmanager angerufen.
Zu unserer Überraschung hat der aber bestätigt, dass nur 12 Personen buchen könnten. Auch der Hinweis, dass man ja eine Reservierungsliste führen könne und bei ungenügender Teilnehmerzahl einfach abzusagen fiel nicht auf fruchtbaren Boden.
Naja, dann halt nicht.
Ok, so waren wir dann gratis im Hauptrestaurant, ich habe nach einem Tisch für 2 gefragt und wir haben einen Vierertisch erhalten. Nach unserer Getränkebestellung wurde zu unserer Überraschung noch jemand zu uns gesetzt. Uns hat das nicht weiter gestört aber ich kenne das so, dass man danach gefragt wird, willing to share oder eben nicht.
Egal, wir 3 hatten einen lustigen Abend und das Essen war auch ok. Ok heißt, dass man es gut essen konnte aber andere ein besseres Rinderfilet hinbekommen.
Was gefällt uns gut? Das Preisniveau für Getränke.
Was gefällt uns nicht so gut?
Frühstücksende am Sonntag um 9:30 Uhr. Was soll das denn? Dann sieht man dem Schiff doch schon an vielen Stellen an, dass es schon viele Jahre auf dem Buckel hat.
Ein weiteres Highlight dann heute morgen: um 7:15 Uhr auf dem Flur die laute Durchsage, dass das Schiff frei gegeben sei. Danke für das dröhnende Ende der Nachtruhe. Damit nicht genug, alle die das noch nicht mitbekommen haben wurden dann um 8:30 Uhr, mit der gleichen Durchsage auf der Kabine, aus dem Bett geschmissen.
Mittlerweile hat das Schiffsteam schon 4 Reparaturversuche an unserer Toilettenspülung hinter sich, zuverlässig läuft sie immer noch nicht.
Fazit: die Vasco da Gama ist nicht schlecht, mit Ausnahme des attraktiven Nebenkostenniveaus kommt sie aber in keinem Bereich an unsere Lieblingsrederei heran. Wir werden nicht noch einmal mit ihr fahren.
Hoffentlich ist die Ausschiffung morgen weniger chaotisch.