«Artania» 04. - 19. August 2019

Hochseekreuzfahrten mit Phoenix Reisen
Roter Specht
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Re: «Artania» 04. - 19. August 2019

Beitrag von Roter Specht »

Hallo Dennis,

herzlichen Dank für Deinen Reisebericht über die Artania und das dortige Bordleben. Magst Du vielleicht noch etwas zu Euren selbst organisierten Landausflügen sagen - was hat sich gelohnt, welche Ziele sind Euch nachdrücklich im Gedächtnis geblieben, was würdet Ihr bei einem erneuten Besuch vielleicht anders machen? Haben die privaten Guides Euch immer pünktlich abgeholt und zum Schiff zurückgebracht, konnte das Programm immer durchgeführt werden wie geplant?

Welche Tiere habt Ihr gesehen (Wale, Eisbären)?

Viele Grüße
Stefanie
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henry
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Re: «Artania» 04. - 19. August 2019

Beitrag von henry »

hallo Dennis, zuest mal DANKE für den ausführlichen Bericht, den ich nur zum Teil querlesen konnte, bin ja selbst erst gestern von der Amera zurückgekommen.
Eine kleine Anmerkung zu den Restaurant-/Tischzeiten: Du hast Recht, es gibt "Ansteher", die einen bestimmten Tisch und/oder bestimmte Kellner wollen, ich sehe aber kein Problem, wechselnde Tische oder Kellner zu haben, wenngleich wir im SB-Restaurant auch immer in einem bestimmten Bereich saßen, was jedoch mit der speziellen Nahrungsmittelunverträglichkeit meiner Frau zu tun hat; wenn ein oder zwei Kellner sich dieses Themas annehmen und "in die Küche flitzen", dann klappt das, anders bestimmt nicht. Das war übrigens auch jedes Mal eoin Hinweis vom Oberkellner bzw Restaurantchef, und auch vom Küchenchef.
Feste Tische - NEIN, das kenne ich von der Albatros, das kann auch furchtbar in die Hose gehen, wenn man Leute am Tisch hat, mit denen man "nicht so gut kann", und ich habe gerne auch mal andere Menschen bei mir am Tisch, das gibt mehr Gesprächsmöglichkeiten.
demo

Re: «Artania» 04. - 19. August 2019

Beitrag von demo »

Liebe Stefanie, lieber Henry,

danke für Eure Rückmeldung. Gerne hier noch Ergänzungen:

Bezüglich der festen Tische/-zeiten, würde ich auch eher einen Mix vorschlagen, wie es früher auf der "Prinsendam" war.
Im kleineren Bedien-Restaurant fixe Tische/-zeiten und im grösseren eine freie flexible Tischzeit. ich denke, einen Versuch wäre es wert.... vielleicht.

Nun zu den Ausflügen. Alle Landgänge habe ich im Vorfeld privat evaluiert und organisiert. Teilweise (z.B. Spitzbergen) bereits im Dezember 2018.
Grundsätzlich haben alle Ausflüge funktioniert, die Guides waren immer zum vereinbarten Zeitpunkt da und haben sogar meist länger gemacht, als vereinbart und im Vorfeld bezahlt. Es gab einen Ausflug (Bodo) der auf Grund eines kaputten Autos nicht stattfand. Der Anbiete hatte uns aber vorgeschlagen, den Guid emit einem Taxi zu schicken. Wir haben uns dann jedoch für einen kleinen individuellen Stadtspaziergang anstelle der 4-stündigen Tour zu Mjelle Beach, Aussichtspunkt und Stadttour entschieden. Aber der Reihe nach:

Lofoten, Leknes
Veronika hat uns dort mit einem PKW abgeholt und ist dann mit uns in den Westen der Insel gefahren, an tollen weissen Sandstränden vorbei, Fischfarmen, Stockfisch und einer schönen alten Holzkirche von 1780 (?). Wir haben gemeinsam Kaffee getrunken und uns sehr gut unterhalten. Sie lebt seit 9 Jahren dort.

Spitzbergen
Hier hatten wir Marcel als Guide, der uns zunächst ca. 20 Km auswärts gefahren, vorbei an den alten Bergwerken bis zu den "Schüsseln" mit denen die Nordlichter untersucht werden. Wir haben viele Hundefarmen gesehen, Polargänse, Möwenarten, die äsenden, endemischen Rentiere. Dann ging es auf die andere Seite der Stadt zum internationalen Saatgutbunker, dem Flughafen und schliesslich haben wir die Kirche vor Ort besucht und ein sehr nettes Schwätzchen mit dem dänischen Pfarrer gehalten.

Nordkap
Hier hat uns Albert erwartet und uns in einer Tour zum Nordkap gebracht, viel über Land und Leute erzählt. Dazwischen haben wir bei den Samen angehalten und die dortigen rentiere gesehen, aber danach noch ganz viele frei/wild. Am Nordkap war es neblig und sehr windig, aber eine super tolle Stimmung. Vor allem waren wir noch vor allen Bussen dort und hatten es mehr oder weniger für uns alleine. Wir haben den Film im Kino gesehen und die Gedenkstätte für den Thailändischen König.
Auf dem Rückweg haben wir im kleinsten Fischerort (49 Einwohner) der Gegend Halt gemacht und dort neben den Fischereianlagen und Räucherkammern auch noch eine ansässige Künstlerin besucht. Toll war, dass Albert die Leute alle persönlich kannte und wir durch ihn direkt mit diesen ins Gespräch kamen, nur zu viert!!!

Tromsö
Das war lustig, denn es hatte einen Fehler beim örtlichen Büro gegeben. Sie erwarteten anstatt 2, 15 Personen!! Entsprechend grösser war der Bus. Wir haben dann spontan ein Paar vom letzten Abendessen eingeladen mit uns zu gehen. Wir hatten 2.5 Stunden inkl. Kathedrale, Polarmuseum, Stadt und einer Ausfahrt über den Flughafen hinaus zu einem abseits gelegenen Aussichtspunkt. Daniel hat auch fast 3 Stunden gemacht und uns dann am Botanischen Garten abgesetzte, der ja nur unweit vom Schiffsanleger ist.
Daniel ist Student und seit 4 Jahren dort, er macht dort seinen Abschluss und will auch in Norwegen bleiben.

Bodo
Dort haben wir, wie schon beschrieben, nur einen Spaziergang durch die Stadt gemacht, da unser Touranbieter Probleme mit dem Auto hatte.

Trondheim
Hier hatten wir einen dreistündigen Stadtspaziergang mit Wanda. Sie hat uns über das moderne Hafenviertel zum alten Hafen und dann in den ehemaligen Werftbereich geführt über die alten Lagerhäuser und die Arbeiterstrassen mit den pitoresken bunten Holzhäusern dann zum Nidarosdom und später durch die Innenstadt zum Holz-Schloss "Stiftsgarden".
Dort haben wir uns dann verabschiedet und sind alleine zum Schiff zurück geschlendert.

Åndalsnes
Hier hätten wir eigentlich eine Trekking-Tour zum «Litlefjellet» gemacht. Auf dem Weg zum Ausgangspunkt der Wanderung gab es jedoch einen schweren Motorrad und die einspurige Strasse war gesperrt. So hat unser 68 jähriger Guide John, der fast sein ganzes Leben dort verbracht hatte eine tolle Improvisation für uns gemacht und uns wunderbare Orte gezeigt. Unter anderem auch seine eigene Sommerhütte, sein Haus, den Weinkeller (er winzert auch) etc.

Bergen
Hier hatten wir einen 2-stündigen Stadtspaziergang mit Manuela. Wir sind vom Fort über die Hakonshalle ins Bryggen-Quartier und dann zum Theater und durch die Fussgängerzone. Am Nachmittag haben wir nochmals selbst einen ausgedehnten Spaziergang gemacht.

Das wären unsere Touren gewesen. Wale haben wir leider keine gesehen, aber dafür viele, grosse Schulen mit Tümmler. Die das Schiff begleitet haben.

Sollte jemand gerne Kontakt zu einem der Führer haben wollen, für eigene Touren, meldet Euch bei mir.

Liebe Grüsse
Dennis
Roter Specht
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Re: «Artania» 04. - 19. August 2019

Beitrag von Roter Specht »

Hallo Dennis,

das hört sich sehr gut an, da hattet Ihr sehr viele persönliche Eindrücke durch individuelle Rundgänge mit Ortsansässigen. Noch habe ich keine weitere Reise in diese Gegend geplant, aber wenn es soweit ist, komme ich gerne auf Dein Angebot zurück.

Habt Ihr in Spitzbergen auch über Nacht in einem Fjord vor einem Gletscher gelegen?
Das gehört bei mir zu den schönsten Reisemomenten.

Viele Grüße
Stefanie
demo

Re: «Artania» 04. - 19. August 2019

Beitrag von demo »

Guten Abend Stefanie,

ja, das war wirklich so! Wir haben sehr viel persönliche Eindrücke und viel vom „echten“ Leben gehört - sofern das in 2 bis 4 Stunden möglich ist. Auf jeden Fall konnten wir spontan entscheiden hier oder dort länger zu bleiben und das oder jenes nicht zu machen.

Die Spitzbergenpassage war grandios!!! Es ging am Morgen über den Isfjord in den Adventsfjord, dann lagen wir in Longyearbyen. Am späteren Nachmittag ging es dann in den Billefjord, wo wir den Nordenskjöldbreen Gletscher passierten und die ehemalige Kohlesiedlung Pyramiden. Schliesslich in den Tempelfjord und vor dem Tunabree-Gletscher dann vor Anker. Dort wurde Gletschtereis gefischt und ab 21.15 Uhr war dann auf den offenen Decks am Heck „Gletscherparty“. Wir haben Vodka resp Whiskey Sour mit Gletschereis genossen und das mehr oder weniger bei Tageshelle.

Dies war für uns sicher einer der Reisehöhepunkte.

Liebe Grüße
Dennis
uschisiggi
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Re: «Artania» 04. - 19. August 2019

Beitrag von uschisiggi »

Gerade erst entdeckt, Deinen interessanten Reisebericht über Eure Nordlandtour. Vielen Dank @demo Dennis.
Wir werden dieses Jahr auch auf ähnlicher Route unterwegs sein und profitieren so doch von vielen Deiner Infos.
Neben der ARTANIA kennen wir auch die AMADEA und die AMERA und könnten uns daher vorstellen, dass die beiden kleineren Schiffe Euch durchaus zusagen würden.
demo

Re: «Artania» 04. - 19. August 2019

Beitrag von demo »

Danke! Auf die «Amadea» freuen wir uns sehr. Die «Amera» habe ich noch als «Prinsendam» bei HAL erleben dürfen.
Mir gefällt der Umbau mit den zusätzlichen Heckkabinen gar nicht und vor allem das, was ich nun nach der Renovation im Auftrag von PHOENIX vom Innenleben gesehen habe, lässt mich Abstand nehmen von einer Fahrt mit der «Amera».
Ist halt Geschmackssache.

Grüssle
Dennis
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