Reisebericht: Von Tahiti nach Australien mit der Albatros
Verfasst: 23.06.2008 20:10
Nachdem ich hier schon mit Interesse einige Reiseberichte gelesen habe, versuche ich mich nun daran, euch auch an meinen Eindrücken und Reiseerlebnissen teilhaben zu lassen.
Ich bitte um Nachsicht, wenn der Bericht einige Schwächen aufweisen sollte bzw. wenn er doch recht umfangreich geworden ist, doch ist das zwar bereits meine siebte Kreuzfahrt gewesen, jedoch ist dieses mein erster veröffentlichter persönlicher Reisebericht. Getreu dem Motto „besser spät als nie“ (die Reise endete nämlich bereits schon im März) folgt nun also mein ganz persönlicher (und daher subjektiver) Reisebericht:
Nach einer Nacht im Flughafenhotel flog ich am 18.02.08 mittags von Düsseldorf mit der LTU über Vancouver nach Papeete. Nach der Zwischenlandung in Vancouver setzten wir den Flug nach Tahiti mit einer anderen Crew fort. Während des stundenlangen Fluges gab es über dem Pazifik die ganze Zeit Turbulenzen, weswegen schließlich auch der Service eingestellt wurde. Mir selbst setzten die Turbulenzen glücklicherweise nicht so zu, doch erging es einer anderen jungen Frau leider weniger gut. Sie legte sich vor Übelkeit in den Gang und wurde später von den Stewardessen nach hinten gebracht. Bis auf einen einzigen freien Platz war die Maschine voll belegt gewesen, und dabei war das schon die zweite Maschine gewesen, denn bereits am Vorabend war ein Flug von Frankfurt nach Papeete gestartet.
Trotz der späten Stunde wurde jeder Gast am Flughafen von Papeete herzlich empfangen. So bekam jeder Reisende erst eine duftende weiße Blüte ins Haar gesteckt und später am Ausgang auch noch eine Blütenkette.
Nun galt es, die vielen Leute samt Gepäck auf verschiedene Busse zu verteilen, denn schließlich lagen ja die Amadea, die Albatros und die Maxim Gorki alle gleichzeitig in Papeete und wollten von neuen Passagieren zu nächtlicher Stunde erobert werden. Das war eigentlich recht gut organisiert und das Einchecken an Bord verlief unerwartet schnell. Im Transferbus hatte man noch ein Buchungsvordruck für die Ausflüge in Bora Bora bekommen, die bereits am übernächsten Tag stattfinden sollten. Ich füllte diesen noch in der Nacht aus und gab ihn sogleich ab – eine gute Entscheidung, denn Stunden später am nächsten Morgen hatten einige Leute das Nachsehen, als sie ihren Buchungswunsch abgaben. Bevor ich zu Bett ging filmte ich noch ein wenig an Deck das Schiff, die Umgebung und die umliegenden Kreuzfahrtschiffe. Die Koffer auszupacken schaffte ich dann nicht mehr vollends und verschob das zugunsten meines wohlverdienten Schlafes nach diesem langen Anreisetag. Leider war der Schlaf nicht so ganz ergiebig, denn die Lautstärke der Klimaanlage/des Belüftungssystemes empfand ich zuerst doch als so laut, als würde gerade direkt vor meiner Kabinentür staubgesaugt. Im Laufe der Reise gewöhnte ich mich jedoch an dieses für mein Empfinden nicht gerade unterschwellige Nebengeräusch und es störte mich nicht weiter.
Nach einer kurzen Nacht ging ich früh an Deck, um mich am Lido-Buffet mit Frühstück zu versorgen. Der schöne Blick auf die grünen Berge Tahitis und den blauen Himmel im Hintergrund tat meiner Seele nach dreijähriger Reiseabstinenz einfach nur gut und ich freute mich fast etwas ungläubig, wirklich dort sein zu können. Ich verbrachte dort einige Zeit an Deck und es kamen immer mehr Passagiere, die frühstücken wollten. Zwei Alleinreisende Damen gesellten sich nach und nach zu mir und wir unterhielten uns nett. Als ich danach noch ein Foto von der schönen Bergkulisse machen wollte, war der Anblick zwar immer noch schön, aber doch bewölkt und nicht mehr ganz so wunderschön wie noch am früheren Morgen. Naja, das entstandene Foto läßt sich aber auch sehen. Nachmittags nahm ich dann an der Tahiti-Jeep-Safari teil. Dabei ging es mit kleinen Gruppen in Jeeps in die grüne Bergwelt Tahitis. Kurz nach der Abfahrt erwischte uns ein starker Regenguss. So mochte niemand am ersten Haltepunkt, einem Aussichtspunkt auf das Meer, aussteigen. In den weiteren Stunden ging es in die grüne Bergwelt. Zu sehen gab es kleine Wasserfälle, einen See mit Aalen und es wurde ein Stopp bei einem einsamen Restaurant gemacht. Wer wollte, konnte auch kurz in einem kleinen Flußarm schwimmen. Zwar hatte ich vorsichtshalber auch Badebekleidung eingepackt, doch konnte ich mich - wie viele andere auch - nicht dazu durchringen, dort auch schwimmen zu gehen. Ehrlich gesagt hatte ich mir unter den Beschreibungen des Ausfluges etwas Anderes vorgestellt und war insgesamt nicht so überwältigt von dem Ausflug. Das mag jetzt für einige vielleicht etwas überheblich klingen, aber es war einfach so. Der Jeepfahrer und damit auch unser Tourguide war auch nicht gerade sehr gesprächig. Mit meinem mittlerweile sehr eingerosteten letzten Rest meiner Schulfranzösisch-Kenntnisse kamen dann doch noch einige wenige kleine Gespräche zustande. Ich hatte gehofft, mehr grüne Vegetation von nahem sehen zu können und hätte es auch lustig/abenteuerlich gefunden, wenn die Tour holperig wie angekündigt gewesen wäre, doch beide Aspekte vermisste ich etwas. Allerdings mag auch ein Grund dafür, dass mir dieser Ausflug als nicht so bemerkenswert im Gedächtnis zurückgeblieben ist darin liegen, dass ich beim Ausflug starke Kopfschmerzen bekam. Bei der langen Rückfahrt (auf demselben Weg auf dem wir gekommen waren), wurde ich dann auch noch extremst müde und hatte stellenweise große Mühe, wach zu bleiben. Zurück an Bord legte ich mich daher auch noch eine Weile aufs Bett. Etwas verspätet ging ich dann auch ohne Appetit noch ins Restaurant, um meine Tischgesellschaft kennenzulernen. Ich saß mit vier weiteren Alleinreisenden an einem runden Tisch der für maximal sechs Personen angelegt war. Ich muß allerdings anmerken, dass der Tisch mit „nur“ fünf Leuten auch platzmäßig schon gut ausgelastet war.
Am nächsten Morgen war ich ganz früh an Deck um den Sonnenaufgang und später die Anfahrt auf Bora Bora zu erleben. Da ja Regenzeit war, hoffte ich nur auf tolles Wetter und wir hatten auch wirklich ein Superglück damit. Nach der Morgendämmerung zeigte sich ein strahlend blauer Himmel mit vereinzelten weißen Wolken. Der ortsansässige Lotse soll dem Kapitän auch gesagt haben, dass wir uns mit diesen tollen Wetterverhältnissen wirklich glücklich schätzen könnten.
Am Lido-Buffet erlebte ich dann gleich wieder eine Situation, die unter die Sparte „die Welt ist klein“ fällt.Dort traf ich nämlich zufällig auf eine alleinreisende Dame, die ich schon vor drei Jahren auf einer anderen Kreuzfahrt (mit der Astoria) kennengelernt hatte und mit der ich mich seinerzeit viel unterhalten hatte. Wir erkannten uns beide auch gleich wieder. Tage später traf ich noch eine weitere Dame wieder, die wir auch beide vom Alleinreisenden-Treff auf der Astoria von vor drei Jahren noch kannten.
Um 8.20 Uhr war dann das Treffen für meinen Ausflug in der Atlantik-Lounge angesetzt. Ich hatte mich für eine Katamaranfahrt entschieden. Die Albatros lag auf Reede vor Vaitape und so wurde getendert. In der Nähe lag noch ein teureres Kreuzfahrtschiff (von Regent) auf Reede. Zu der einheimischen Crew des Katamarans gehörten vier Männer, die alsbald nach dem Ablegen einheimische Lieder mit der Okulele vortrugen und sangen. Die Katamaranfahrt ging um ein längeres Inselchen des Atolls entlang. Dabei bekam ich auch die berühmten Wasserbungalows eines Luxushotels von der Meeresseite zu sehen. Es ergaben sich viele Fotomotive und so knippste ich viele Fotos (bzw. ließ mich selbst mit dem schönen Hintergrund fotografieren) und filmte auch wieder mit meiner Videokamera. Mitten im Meer wurde dann geankert und die Leiter ins Wasser abgelassen. An einer seichten Stelle konnten wir dann etwas abgeschirmt von den Fahrrouten anderer Boote schwimmen und schnorcheln. Ich hatte mir ja die Taucherbrille meiner Schnorchelausrüstung aus Deutschland mitgenommen. Viele Korallen gab es dort leider nicht zu sehen und so waren auch nur ein paar kleine und nicht so farbenfrohe Fische zu erspähen. Aber dennoch hat mir das Ambiente des Ausfluges gut gefallen. An Bord gab es dann noch kostenfreie gemixte Drinks und später auch Obst und Kokosnussstücke. Unter erneuter „hausgemachter“ Musik komplettierten wir die Runde mit dem Katamaran bis wir schließlich wieder in Nähe der Albatros in Vaitape anlegten. Als wir dabei an der Albatros vorbeikamen, winkten uns einige Leute von den Außendecks zu und wir auch ihnen zurück. Dazu der blaue Himmel und die einheimische Musik (sowie ein bißchen Alkohol intus, was für mich ja ungewohnt ist), da kam soetwas wie Partystimmung und auch wieder die Freude und Dankbarkeit in mir auf, diese Situation überhaupt erleben zu dürfen. Beim Verlassen des Katamarans hatte ich dann noch kurzzeitig ein Problem: Beim Besteigen des Katamarans hatte jeder seine Schuhe ausziehen und in eine große Kiste legen müssen. Als ich nun meine Schuhe suchte, fand sich nur noch einer und ein mir fremder, kleinerer zweiter Schuh an. Offensichtlich hatte jemand aus Versehen meinen zweiten Schuh angezogen und war schon damit weggegangen. Die starke Sonnenstrahlung hatte denn Bodenbelag im Hafen so sehr aufgeheizt, dass jeder Schritt barfuß schmerzte. So versuchte ich in dennoch in den kleineren fremden Schuh zu schlüpfen und kam so nur langsam voran. Irgendwann kam dann aber doch die Dame zurück, die fälschlicherweise mit einem meiner Schuhe davongegangen war und so konnte ich auch wieder mit meinen eigenen Schuhen in ordentlicher Art und Weise gehen. Mit dem Tender ging es dann zurück zur Albatros. Da ich für nachmittags keinen Ausflug mehr hatte kriegen können (alle waren restlos ausgebucht gewesen), ging ich nachmittags alleine in den Ort, hauptsächlich um nach Souvenirs etc. zu schauen. So kaufte ich auch einige Postkarten, die aber nicht gerade billig waren. Überhaupt waren die Damen in den nahegelegenen Geschäften doch sehr kaufmännisch eingestellt und handeln bezgl. der Preise war schlicht nicht möglich. Später stellte ich dann auch noch fest, dass sie mich beim Wechselgeld über den „Tisch gezogen hatten“.
Allerdings ließ ich mir davon nicht die Laune verderben. Nach dem Abendessen verzichtete ich erneut auf das Abendprogramm und bekam stattdessen eine nunmehr funktionsfähige andere E-mail-Kontingent-Karte. Die erste hatte nämlich nicht funktioniert. Da konnte ich keine E-Mails versenden aber dafür E-Mails sehen (gelesen habe ich sie aber nicht), die jemand Anderes bekommen hatte zu einer Zeit als ich noch garnicht an Bord gewesen war...
Der nächste Tag (Donnerstag, der 21. Februar) war dann ein Seetag und wir reisten unter blauem Himmel und Sonnenschein. Abends fand der obligatorische Sektempfang mit dem Kapitän statt und ich ließ es mir nicht nehmen, auch ein Foto mit dem Kapitän (Jarle Flateboe) und dem Kreuzfahrtdirektor machen zu lassen (wenn man schon mal da ist...). Da es der sogenannte Galaabend war, war der feine Kleidungsstil angesagt. Das Abendessen hatte in Anlehnung an die zurückliegenden Inseln „Polynesien“ zum Thema. Nach dem Essen (was mangels genügend freier sauberer Teller länger gedauert hatte) trat dann der frischgebackene neueste Ehrenbürger von Bora Bora, Tony Marschall, in der Lounge auf. Der war gerade ein paar Tage zuvor dort Ehrenbürger geworden und wurde von der Albatros (die ihn schon auf dem Hinweg dorthin begleitet hatte) nun wieder aufgelesen und bis nach Rarotonga mitgenommen.
Zwar ist die von Tony Marschall dargebrachte Musik normalerweise nicht gerade meine bevorzugte Musikrichtung, doch schaute ich mir den Auftritt auch interessiert an. Die Lounge war proppenvoll. Wie im Vorfeld zu hören war, war auch eine zirka 100 - 120 Personen starke Fan-Gruppe (die Holdenried-Gruppe) extra wegen Tony Marschall mit an Bord der Albatros gewesen. Ich als 30-jährige Frau muß echt bewundernd anerkennen, wieviel Durchhaltevermögen dieser ältere Herr wirklich hatte. Er trug viele Titel vor (wobei das mir bis zu dieser Reise unbekannte „Bora Bora eh“ natürlich nicht fehlen durfte). Ein paar Lieder sang er gemeinsam mit seinem Sohn Pascal. Es gab Zugabe um Zugabe und so wurde die geplante Auftrittsdauer deutlich überzogen. Er sagte – glaube ich mich zu erinnern – insgesamt viermal „noch ein Lied“. Das implizierte ja immer die Vermutung, dass gleich Schluß sein würde, doch schließlich endete die Vorstellung dann gegen 24.00 Uhr. Ich als vergleichsweise junge Person war gegen Ende der Vorstellung tierisch müde und war letztlich froh, als ich endlich in mein Bett gehen konnte, ohne etwas vom Auftritt verpassen zu müssen. Herr Marschall schwitzte nicht wenig und hielt trotzdem durch und sang mehr Lieder als erwartet. Dafür bzw. für dieses Durchhaltevermögen (das war garantiert sehr anstrengend) hat er meinen Respekt, auch wenn es trotzdem wohl nie meine bevorzugte Musikrichtung sein wird.
Am nächsten Tag lag die Albatros dann auf Reede vor der Cookinsel Rarotonga. Nun zeigte sich auch die vorhandene Regenzeit, denn der Himmel war bewölkt und beim Frühstück auf dem Lidodeck wechselte ich dann irgendwann meinen Tisch zugunsten eines teilweise überdachten Tisches, als es zu regnen begann. Auf Rarotonga gab es keine geführten Landausflüge, sondern nur die Möglichkeit des privaten Landganges. Um 9.15 Uhr war meine Kartenfarbe mit dem Treffen für die Ausbootung an der Reihe. In der Reiselektüre hatte ich im Vorfeld gelesen, dass im Hafen zwei Schiffswracks liegen sollen. Tatsächlich konnte ich aber nur das offensichtliche (auf der Mole) liegende Wrack sehen. An Land schlenderte ich neben einer belebten Straße entlang und schaute mir einen kleinen Markt und mehrere Souvenirläden an, konnte mich letztlich aber nicht dazu durchringen, irgendetwas zu kaufen. Zurück an Bord der Albatros testete ich dann mal den Außenpool und freute mich darüber, dass dieser nicht so klein war wie der Pool auf meiner vorherigen Kreuzfahrt mit einem anderen Schiff.
Beim Abendessen erzählte einer meiner Tischnachbarn, den ich im Nachfolgenden mit „H“ erwähnen werde, von seinem offenbar schönen Ausflug an Land. Demnach hatte er sich ein Motorad geliehen und war einmal auf der Küstestraße um die ganze Insel rumgefahren. Dabei kam er (den Fotos auf seiner Digitalkamera nach zu urteilen) auch in ein sonniges Eckchen mit schönen exotischen Pflanzen, was ich angesichts der über dem Schiff und dem Hafen hängenden starken Dauerbewölkung bemerkenswert fand. H hat diesen Tag auf Rarotonga also wirklich gut genutzt im Gegensatz zu meinem kleinen Bummel dort.
Außer H waren noch drei andere Alleinreisende an meinem Tisch, nämlich T, Herr K. und Frau B. Ich habe ja nun schon sieben Kreuzfahrten hinter mir, doch ich muß sagen (oder vielmehr schreiben), dass diese die bisher netteste Tischrunde war, die ich je auf einer Kreuzfahrt gehabt habe. Wir hatten im Laufe der Reise wirklich ein nettes Miteinander und teilweise auch einiges zu lachen und gute Gespräche.
Nach dem Abendessen fand dann in der Lounge eine kleine Vorstellung sämtlicher Unterhaltungskünstler statt, die einen kleinen Vorgeschmack auf die auf der Reise folgenden Einzeldarbietungen sein sollte. Ich fand das ganz gut um für mich persönlich schonmal entscheiden zu können, welche Einzelshows welcher Künstler mich wohl eher interessieren würden und welche ich getrost vernachlässigen können würde.
Samstag, der 23.02.08 war dann wieder ein Seetag. Gegen 7.00 Uhr morgens war ich wieder auf Deck 6 beim Lido-Buffet. Das war – der Regenzeit angemessen – schon ein recht nasses Ambiente. Der Himmel war wieder bewölkt und das Wasser stand in großen Pfützen auf den Holzplanken. Schließlich setzte sich ein älteres Paar mit an meinen Tisch was an sich ja auch kein Problem darstellt, doch empfand ich ihr Auftreten als etwas unhöflich. Sie hatten sich nämlich ohne zu fragen, ob die Plätze überhaupt noch frei sind und ohne ein schlichtes „Guten Morgen“ wortlos dazugesetzt, um dann geflissentlich schweigend die ganze Zeit an mir vorbeizuschauen und zu schweigen. Man mag mich für kleinkariert halten, doch ich empfand das als nicht gerade höflich.
Und dann heißt es oft, die jüngeren Leute wären immer nur unhöflich...
Später kam dann aber noch ein anderes älteres (schweizerisches) Paar an meinen Tisch, die mir zeigten, dass es auch anders geht. Es ergaben sich nette Gespräche und im Verlauf der weiteren Reise setzten die sich auch gerne mal weiter fort.
Da ja Seetag war, wurden auch wieder einige Spiele angeboten und so nahm ich mit ca. 10 weiteren Passagieren bei dem Spiel/Quiz „Wer wird Millionär“ teil. Gewonnen hatte ich zwar nicht, doch überredeten einige Mitspieler Bernd vom Phoenix-Team, Sekt nicht nur für den Gewinner sondern für die gesamte Teilnehmerrunde zu spendieren und so nahm ich auch ein Glas in meiner Urlaubslaune (denn eigentlich mag ich nur bedingt alkoholische Getränke trinken). Nachmittags lag ich auf Deck 7 auf einer Liege. Da war teilweise ein frischer Wind zu spüren und der Himmel war bedeckt. Spontan entschloß ich mich dann doch, nachmittags mal die Kaffeestunde auszuprobieren und gönnte mir etwas Kuchen. Bei so vielen Möglichkeiten an Bord, eine Mahlzeit einzunehmen, ging ich während der ganzen Kreuzfahrt höchstens dreimal zur Kaffeestunde, um etwas Kuchen zu essen. Immer nur essen geht ja nun auch nicht.
Gegen 17.00 Uhr gab es dann in der Atlantik-Lounge die erste Bingo-Veranstaltung der Reise woran ich teilnahm. Das allerletzte Bingo des Tages (das, wie ich es nenne „Trost-Bingo“ für denjenigen der als letztes eine der gezogenen Zahlen auf dem Bingo-Spielbrett hat), hatte dann tatsächlich ich! Dafür bekam ich eine Flasche Champagner und durfte mir einen der verbliebenen Restpreise (Werbeartikel von Phoenix) aussuchen. Meine Wahl fiel auf ein Logbuch, wo alle meine Phoenixreisen eingeschrieben werden können mit den Unterschriften der Kreuzfahrtdirektoren und der Kapitäne. Das mag später ja mal eine nette Erinnerung für mich sein und vielleicht folgen im Laufe der Jahre ja noch weitere Reisestempel im Logbuch. Ich freute mich über den Gewinn, muß allerdings erwähnen, dass ich grundsätzlich nicht so gerne viel Alkohol trinke. Eine Sektflasche, die ich 2002 auf der AIDAcara ebenfalls mal beim Bingo gewonnen habe, steht heute noch ungeöffnet in meinem Kühlschrank.... So überlegte ich, wie ich die Flasche am besten leer bekommen könnte und kam da sehr schnell auf die richtige Idee: Ich nahm die Flasche mit zum Abendessen. Dort ließ ich sie gegen eine kalte auswechseln und vor bzw. beim Dessert leerte unsere nette Tischrunde die Champagner-Flasche. H hatte die Tage zuvor schon Späßchen gemacht, weil ich anders als die meisten anderen Passagiere ja überhaupt nicht an den Tischwein ranggegangen war. Und nun kam ausgerechnet ich mit einer Champagner-Flasche an – da hatte unsere ganze Runde viel zu lachen und es war eine wirklich schöne Gesellschaft. Da die zwei Cocktail-Kellnerinen, die ja wohl für beide Restaurants alleine zuständig zu sein schienen, weit und breit nicht mehr zu sehen waren, verteilte ich dann den restlichen Champagner mehr oder weniger gekonnt an meine Tischnachbarn. Ich selbst mischte meinen mit Orangensaft, was mir eindeutig besser schmeckte.
Kurz nach 21.00 Uhr ging ich dann in die Atlantik-Lounge. Laut Tagesprogramm sollte der Bauchredner ja erst um 21.30 Uhr auftreten, doch lief sein Programm (Zaubertricks) schon. Das machte mir aber nichts und nach ca. 20 Minuten entschloß ich mich dann sowieso doch lieber dazu, die Lounge zu verlassen.
Sonntag, der 24. Februar 2008, verlief dann insofern anders als geplant, als dass ein Anlanden mit den Tenderbooten auf der Insel Niue wegen der Brandung für zu gefährlich befunden wurde und wir die Insel also nur aus der Entfernung sehen konnten. Über diesen Umstand wurden die Passagiere per Lautsprecherdurchsage kurz vor 8.00 Uhr morgens informiert. Ferner wurde mitgeteilt, dass es einen medizinischen Notfall an Bord geben würde, der es erforderlich machen würde, schneller als geplant (mit voller Kraft) nach Tonga zu fahren, damit der Erkrankte dort im Hospital behandelt werden könnte. Mich erreichte diese Durchsage beim Lido-Bufett unter erneut regnerischen bzw. bewölktem Himmel. Mir selbst kam der Wellengang eigentlich nicht so stark vor, doch kann das natürlich auf einem großen Kreuzfahrtschiff auch täuschen. Schließlich sind die kleinen Tenderboote ja angreifbarer als das Hauptschiff. Kurzzeitig wurde den Passagieren, die zur Zeit der Durchsage noch unter Deck gewesen waren, die Möglichkeit gegeben, die Insel von den Außendecks aus zu beobachten. Dann ging es aber merklich mit voller Kraft voraus. Da ja nun aus dem geplanten Landgangstag ein Seetag geworden war, wurde ein neues Tagesprogramm veröffentlicht, das wieder mit den üblichen Aktivitäten eines Seetages gespickt war. Gegen 11.00 Uhr probierte ich daher mal das Spiel „Stadt, Land, Fluß“ aus. Allerdings waren da einige Weltreisende, die das schon gewohnheitsmäßig seit mehreren Etappenreisen spielten, einfach viel geübter und kaum zu schlagen. Den Tag verbrachte ich mit Eintragungen in meinem eigens für diese Reise angeschaften Reisetagebuch. Außerdem probierte ich auf Deck 9 einen der Whirlpools aus. Die Tage zuvor hatte ich immer schon gesehen, das immer nur einer von dreien belegt gewesen war und heute stellte ich nun auch fest, warum das so war: Der andere war einfach zu heiß! Wie das jemand ertragen können soll ist mir schleierhaft. Der eine Whirlpool muß wirklich nach meinem subjektiven Gefühl nach zu urteilen mindestens so um die 50 Grad Temperatur gehabt haben und mir kam mein Zeh nach der ersten Wasserprobe fast schon verbrüht vor! Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich - was Wassertemperaturen angeht – wirklich nicht wehleidig bin und mir so ziemlich alles (ob kalt oder warm) gefallen lasse, ob im Schwimmbad oder beim Haarewaschen beim Frisör, aber so eine heiße Wassertemperatur wie in dem einen Whirlpool dort auf Deck 9 habe ich bisher noch nie erlebt. Glücklicherweise war aber einer der drei Whirlpools noch auf erträglichem Temperaturniveau und so genoß ich meine Zeit dort unter bewölktem Himmel, mitunter mit Untermalung einiger Regentropfen (aber bei nicht mehr so vielem Regen wie Stunden zuvor). Das war recht angenehm in dem Whirlpool und so überschritt ich einfach merklich die „empfohlene“ Benutzungsdauer. Eine durchaus vorhandene Sorge konnte bereits beim Mittagessen per Lautsprecherdurchsage aus der Welt geschafft werden: Uns wurde mitgeteilt, dass der erkrankte Patient mittlerweile stabil und nicht mehr in einer lebensbedrohlichen Situation sei und dass wir daher wieder langsamer fahren würden und nun doch nicht noch am gleichen Abend in Tonga ankommen würden, sondern wie geplant erst am nächsten Morgen. Um 17.00 Uhr nahm ich dann wieder beim Bingo teil. Eigentlich hatte ich das ja erst garnicht machen wollen (nach dem Motto „ich habe mein Glück beim Gewinn des Champagners ja schon völlig ausgereizt“), doch machte ich aus Spaß und zum Zeitvertreib wieder mit und ich hatte wieder Glück. Diesmal bekam ich ein Phoenix-Baseball-Cap und einen Albatros-Pin sowie einen Gutschein für eine kostenlose Bingo-Teilnahme, was meine Tischrunde in Erstaunen versetzten. Scherzhaft wurde ich beauftragt, demnächst wieder einen Champagner zu gewinnen. Während des Abendessens um ca. 20.30 Uhr überquerten wir die tiefste Stelle des Tongagrabens. In der Lounge traten die Phoenix-Dancers auf. Nach diesem Auftritt ging ich bald müde in meine Kabine um zu schlafen. Gegen Mitternacht wurde die Datumsgrenze passiert, was in unserem Fall bedeutete, dass uns der Montag der 25.02.08 verloren ging und wir vom 24.02. auf den 26.02.08 sprangen. In Harry´s Bar wurde dieser Sprung auch von allen Willigen physisch vollzogen (wofür es als Belohnung etwas Hochprozentiges gab). Zu der Zeit lag ich aber lieber in meinem Bett um zu schlafen.
Also geht es nun weiter mit Dienstag, dem 26.02.08:
Wir lagen in der Nähe von Vava´u vor Tonga auf Reede. Der Himmel war wieder grau und sehr wolkenverhangen. Um 08.50 Uhr war das Treffen in der Atlantik-Lounge für meine gebuchten Ausflug „Höhlentour und Baden“ angesetzt. Viele der Passagiere hatten sich für diesen Ausflug entschieden, so dass mehrere Ausflugsboote in unterschiedlichen Größen von Vava´u ablegten. Einigen Passagieren, die teurere Kabinen gebucht hatten (als ich, die die günstigste Innenkabinenkategorie für Alleinreisende gebucht hatte), wurde vorab die Möglichkeit gegeben, einen der limitierten Plätze in den schöneren Schnellbooten zu bekommen. Da T, H und ich aber alle denselben Ausflug gebucht hatten, entschloß sich H dazu, seinen reservierten Platz aufzugeben, um mit uns gemeinsam auf dem langsamen und vollen Ausflugsboot die Tour mitzumachen. So war die halbe Tischrunde wieder versammelt. Das Ausflugsboot war eher ein motorisiertes Floß mit teilweiser Überdachung. Bestuhlt war es durch Plastikstühle, die reihenweise in der Mitte aufgebaut waren. Das Ein- und Aussteigen erfolgte über die herablassbare Bugklappe. Das Boot war mit mehr als 60 Leuten beladen, hatte jedoch nicht ausreichend Sitzplätze für alle Ausflügler, so dass ich neben ein paar anderen Leuten die Fahrt vorne stehend und Halt suchend verbrachte. Wasser kam nicht nur von oben in Form von Regentropfen sondern auch von unten, nämlich dann wenn die Wellen an der untere Kante der Bugklappe schwabbten. Auf dem Weg zum Badeinselchen Nuku kam es dann auch zu einer – wie ich finde – unnötig unhöflichen Szene mit anderen Mitreisenden. Ich habe mich an Ort und Stelle zwar dazu entschieden, mich darüber nicht weiter zu ärgern, möchte die Geschichte hier jedoch gerne erwähnen. Hier im Forum haben ja schon einige „Kappenrentner-Geschichten“ erzählt. Ob dieses ältere Paar nun auch dazuzuzählen ist, bleibt eurer Beurteilung überlassen: Als wir in einiger Entfernung die Albatros passierten, erlaubte ich mir doch tatsächlich, mich kurzzeitig vorne nicht mehr seitlich hinzustellen sondern in die Mitte (ca. 1,5 m vor die erste Stuhlreihe), um H mit dessen Fotoapparat mit der Albatros im Hintergrund fotografieren zu können. Da beschwerte sich ein kleiner älterer Mann aus der ersten Reihe augenblicklich, dass ich im Weg stehen würde. Dazu sei angemerkt, dass ich nicht direkt vor ihm stand und er noch genug nach vorne sehen konnte (wo es im übrigen gerade sowieso nichts zu sehen gab außer in einiger Entfernung ein paar kleine Inseln unter grauem Himmel an der uns der Weg später vorhersehbarerweise sowieso noch näher vorbeiführte. Ich sagte ganz gelassen, ich bräuchte nur einen kleinen Moment (um das Foto zu machen). Das schien den Herrn und nunmehr auch seine Frau total zu verärgern. Ich blieb trotzdem da stehen (denn die paar Sekunden für ein Erinnerungsfoto von H mit der Albatros im Hintergrund müssen doch wohl wirklich mal drin sein). Nach diesem kurzen Augenblick (der noch kürzer gewesen wäre, wenn der Herr mich erst garnicht unterbrochen hätte), ging ich wieder an die Seite. Er war immer noch erbost und seine Frau wohl auch. Dabei hatten sie nichts fotografieren wollen (dann hätte ich es ja noch etwas verstehen können). Ein bißchen Toleranz für die paar Sekunden muß doch wohl möglich sein, oder sehe ich das falsch? Anscheinend gibt es Leute, die denken, alles auf der Kreuzfahrt gehört nur ihnen alleine. Immerhin habe ich denselben Preis für den Ausflug bezahlt wie dieser Herr und ich hatte nicht mal einen Sitzplatz bekommen und habe ich mich etwa darüber beschwert? (Nein, ist die richtige Antwort). Nun ja, ich beschloß, mich nicht weiter darüber aufzuregen da es das ja nicht wert wäre und es gelang mir glücklicherweise auch. Auf Nuku ging ich wie viele andere auch ins Wasser. Mit meiner Taucherbrille und einem recyclingfähigen Unterwasserfotoapparat bewaffnet, erkundete ich die dortige Unterwasserwelt. Wasser in Form von Regen gab es übrigens auch von oben. Zunächst schwamm und tauchte ich lange auf einer Seite einer von der Insel abstehenden Sandbank, auf der praktisch alle Ausflügler waren. Da gab es allerdings garkeine Korallen und nur vereinzelt einen Fisch zu sehen. Ich war schon lange dort gewesen und auf dem Rückweg zum Boot, als ich mich spontan dazu entschloß, auf der anderen Seite der Sandbank, dort wo auch die Boote lagen, auch nochmal ins Wasser zu gehen. Und dort entdeckte ich schließlich, dass es da viel mehr zu sehen gab. Da konnte man unterschiedliche Korallen und die unterschiedlichsten Fische in Farben und Größen entdecken. Schade war nur, dass ich fast alle Fotos von meinem Unterwasserfotoapparat schon auf der weniger spektakulären Seite verknippst hatte, und ich die paar restlichen Fotos für einen weiteren geplanten Schnorchelausflug auf einer Fidji-Insel aufheben wollte. So machte ich dann auch nur noch ein Foto. Da ich auf dieser Seite der Insel ja ziemlich alleine war, bemerkte ich irgendwann einen Mann von der Bootscrew. Ich hörte ihn erst, als er schon nah bei mir war. Das war eine surreale Situation. Gerade noch war ich mit dem Kopf unter Wasser gewesen und hatte mir die einheimische Unterwasserwelt angeschaut, da steht dieser Mann plötzlich (bekleidet) hinter mir, tief bis zur Brust im Meer, und hält mir eine Obstplatte hin und bietet mir davon an. Das war eine unerwartete aber nette Situation. Perplex nahm ich dankend ein Stück Wassermelone vom Tablett, um mich nach dem kurzen Snack noch weiter der Unterwasserwelt zu widmen.Von dieser ulkigen surrealen Situation habe ich sogar ein Foto, denn H und T (die nicht mit ins Meer gegangen waren) hatten sich auf der zu mir gerichteten Seite unseres Ausflugsbootes unterhalten und mich beobachtet als der Crewman auf mich zukam und da hatte H gleich seinen Fotoapparat gezückt und mir nach der Reise wunschgemäß dieses besondere Bild und ein paar weitere per E-mail zugesandt. Zurück an Bord des Ausflugsbootes ging es dann (teilweise unter starkem Regenfall) zu einer Höhle in der schwalbenähnliche Vögel leben sollen. Allerdings wurde nur in einiger Entfernung zum Eingang angehalten. Die Beschreibung des Ausfluges hatte sich so lesen lassen, dass man da auch reingehen könnte zur Besichtigung, was offensichtlich nicht der Wahrheit entsprach, was mehrere Ausflugsgäste nicht gerade erfreute. Dass wir überhaupt daran vorbeifuhren war sowieso erst garnicht so sicher gewesen, da der Bootsführer zuerst gesagt hatte, es würde aufgrund des Wellenganges nicht gehen. Dazu sei zu bemerken, dass ja auch bei jeder neuen Welle, die vorne an die Bugklappe schlug, durch die untere Kante etwas Wasser eindrang das schließlich den gesamten Boden des Bootes bis nach ganz hinten befeuchtete. So wurde dann auch meine Tasche - ich hatte ja keinen Stuhl auf den ich sie hätte stellen können - nass. Grundsätzlich sah es aber nicht nach sehr starkem Wellengang aus. Wir waren wohl auch nur aufgrund des massiven Protestes mehrerer Ausflügler überhaupt noch in die Nähe der Höhle gefahren, die es sich nicht gefallen lassen wollten, dass wir dort trotz der scheinbar ruhigen See nicht hinfahren. Zurück auf Vava´u ging ich als eine der ersten von Bord (ich stand ja ganz vorne) und ging schnurrstracks an den Souvenirständen vorbei und stieg in ein schon gut gefülltes Tenderboot, welches auch bald ablegte. Da hatte ich wirklich Glück. Auf dem Schiff ging ich dann kurz auf die Kabine um dann bald zu der bereits geöffneten Mittagssitzung ins Restaurant zu gehen.
Nachmittags ging ich dann nochmal alleine an Land und spazierte durch den Ort Neiafu und ließ mich überraschen, was mich als nächstes erwartet (denn an die Mitnahme eines Stadtplanes hatte ich nicht gedacht). Ich kam so zu einer Kirche, in der auch ein Jesusbild mit einem deutschen Spruch hing. Draußen konnte man Schüler und Schülerinnen in ihren auffallenden Schuluniformen sehen. Offensichtlich war der Unterricht gerade beendet gewesen. In einer Nebenstraße stieß ich u. a. auf eine Art Autofriedhof und auch auf zwei streunende Schweine, wovon eines extrem schmal aussah. Angeblich sollte mich der Weg laut eines Einheimischen ja zum Königspalast führen, doch hatte ich nach längerer Zeit des Gehens (und da ich in der Ferne nichts Besonderes erspähen konnte) irgendwann meine Zweifel daran und kehrte schließlich lieber wieder um.
Abends, als wir schon längst wieder mit der Albatros unserem nächsten Ziel entgegensteuerten, konnte ich von Deck 10 aus einen schönen Sonnenuntergang miterleben.
Beim Abendessen unterhielten H, T, Frau B, Herr K und ich uns natürlich über unsere Tageserlebnisse. H, der leider seine Schnorchelausrüstung auf der Kabine vergessen hatte und daher die ganze Zeit an Bord des Ausflugsbootes geblieben war während ich im Meer war, wußte dabei auch zu berichten, dass der erboste ältere Mann und seine Frau aus der ersten Reihe des Ausflugsbootes „ihre“ Plastikstühle mit auf die Sandbank der Insel genommen hatten. Dies taten sie anscheinend nur, um nach dem Halt dort auf jeden Fall wieder die Plätze in der ersten Reihe haben zu können. Tja, das paßt ja wohl irgendwie ins Bild, oder?
Nach dem Abendessen schaute ich mir dann in der Lounge den Auftritt des Sängers Hansi Beyer an. Hatte ich mich am Morgen nicht so gut gefühlt und eine Kopfschmerztablette eingenommen, so konnte ich mich abends doch noch über einen gelungenen Urlaubstag freuen.
Mittwoch, den 27.02.08 verbrachte man dann wieder auf See. Erstmals auf dieser Reise konnte ich mal etwas länger schlafen – nämlich bis ca. 5.20 Uhr. Ich weiß nicht woran es gelegen hat (vielleicht doch an der recht lauten Klimaanlage?), aber während dieser Kreuzfahrt habe ich eigentlich grundsätzlich nicht so ganz gut schlafen können, was für mich eigentlich ungewöhnlich ist. Nach dem Frühstück, das ich wie gewohnt beim Lido-Buffet auf Deck 6 eingenommen hatte, verbrachte ich die Zeit auf Deck 9 bei strahlendem Sonnenschein und 36 Grad Celsius heißem Wetter sonnengeschützt vor der Kopernikusbar und schrieb einen Teil meiner Postkarten für die Daheimgebliebenen und für ein paar (Brief-)Freunde. Um 11.00 Uhr nahm ich dann wieder bei „Stadt, Land, Fluß“ teil, wo wohl aufgrund des guten Wetters weitaus weniger Teilnehmer als beim ersten Mal mit von der Partie waren. Nach dem Ende des Spieles blieb ich noch in der Atlantik-Bar, um im klimatisierten Raum die restlichen Postkarten zu schreiben. Um 17.00 Uhr nahm ich dann wieder beim Bingo teil und gewann wieder ein Phoenix-Baseball-Cap und einen Teilnehmegutschein für´s nächste Mal. Dabei waren wirklich immer recht viele Teilnehmer beim Bingo dabei (nicht das hier der Eindruck gewonnen wird, ich hätte so oft gewonnen weil es wahrscheinlich nur wenige Teilnehmer gegeben habe – dem war wirklich nicht so gewesen). Vermutlich paßt bei mir einfach das Sprichwort „Pech in der Liebe, Glück im Spiel“. Heute hatte eine andere Teilnehmerin zur falschen Zeit „Bingo“ gerufen und mußte nun, wie zuvor immer von Kiona angekündigt, ein Lied singen. Schließlich sang die Dame „Bora Bora eh“, was wir zu Beginn der Reise ja schon öfter zu hören bekommen hatten.
Heute sollen zwei Herren im Streit um eine Liege auf Deck 7 schon handgreiflich geworden sein. Soetwas finde ich echt unnötig. Nach dem Abendessen fand der „Kirmesabend“ mit einer Tombola
auf den hintereren Außendecks statt. Als ich kurz meinen Sitzplatz auf Deck 7 verlassen hatte, um für 2 bis 3 Minuten unten zu schauen, was es für Preise bei der Tombola zu gewinnen gab, ist ein Herr wohl dem Paar an meinem Tisch ausfallend gegenüber geworden als sie ihm sagten, dass der Stuhl nicht frei sei. Manche Leute scheinen sich wirklich auch im Urlaub nicht im Griff zu haben, was das Thema Manieren anbelangt. Allerdings muß man schon sagen, dass für diese Veranstaltung auf den Außendecks einfach zu wenig Sitzplätze vorhanden waren. Dennoch kann man auch höflicher reagieren. Für das Paar das zu der Holdenried-Reisegruppe gehört hatte stand nach der für sie ersten Kreuzfahrt auch fest, dass sie wohl keine Kreuzfahrt mehr machen werden, wie sie mir mitteilten. Generell hatte sie „der Virus“ wohl nicht erwischt. Sie freuten sich schon auf Zuhause (allerdings waren sie auch schon eine Etappe vorher an Bord gekommen).
Donnerstag, den 28.02.08 lagen wir auf Reede vor Savu Savu (Fidji Inseln). Gegen 9.00 Uhr begann mein Ausflug. Zunächst wurde bei gutem Wetter wieder getendert. An Land wurden wir mit Keyboardmusik empfangen und eine Blumenblüte fand wieder ihren Weg in mein Haar. Der Weg zu den Bussen führte durch ein kleines Gebäude mit kleinen Geschäften und einem Restaurant. Der Bus sah recht alt aus und stammte offenbar aus England, da hier ja auch der Linksverkehr herrscht. Zufällig saßen H und ich wieder im gleichen Bus, der uns lediglich zum Devodara-Strand hin- und später auch zurücktransportieren sollte.Trotzdem war auch ein örtlicher Reiseleiter mit an Bord. Dieser schenkte freundlicherweise allen Ausflüglern eine Muschel-/Schneckengehäusekette (auch den Herren). Selber gekauft hätte ich mir die ja nicht, da ich nicht so die Schmuckliebhaberin bin, doch so nahm ich sie gerne als kostenloses Souvenir entgegen. Die Fahrt zum Strand dauerte nur ca. 25 Minuten. Der Strand war okay, doch hatte ich in bei vorherigen Reisen schon einladendere gesehen. Der Strand befindet sich im Privatbesitz einer einheimischen Familie und man mußte schon schauen, dass man nicht auf Müll trat. Sitzen oder liegen konnte man nur auf selbst mitgebrachten Liegen und vereinzelten alten Holzbänken. Man mußte eine relativ weite Strecke durch das seichte Wasser gehen, bis man endlich bei der Lagune war. Besonders viele oder gar große Fische gab es wiedereinmal nicht zu bestaunen. Dennoch ging ich zweimal für längere Zeit hinaus ins Meer. Dafür konnte ich erstmals lilafarbene Korallen im offenen Meer sehen. Teilweise stellte ich große Unterschiede in der Wassertemperatur fest: war es 20 cm weiter links noch richtig warm gewesen, so war es 20 cm weiter rechts kalt. Vom Meer aus konnte ich sehen, wie dunkle Regenwolken über den Strand zogen, doch regnete es glücklicherweise nicht so ergiebig. Der weite Weg zu Fuß zurück durch das seichte Wasser erschöpfte mich einigermaßen. H meinte dann auch, ich hätte meinen zweiten Aufenthalt im Meer ja ganz schön genützt, denn ich war wohl länger als eine Stunde im Meer gewesen, was mir garnicht bewußt gewesen war. Nun war es ca. 13.30 Uhr und nur noch eine halbe Stunde Zeit bis zur geplanten Abfahrt. Mittags waren übrigens Snacks (Sandwiches, Obst und Wasser) angeboten worden, wobei ich mir auch was genehmigt hatte. Auf der Rückfahrt litt ich dann unter Kopfschmerzen und war ziemlich k.o.. Nachdem ich endlich wieder auf der Albatros und in meiner Kabine war, nahm ich noch die notwendige Dusche und legte mich anschließend dermaßen erschöpft in Bademantel und mit Handtüchern auf mein Bett und schlief so eine Weile, anstatt mir erstmal etwas Anderes anzuziehen. Soetwas habe ich noch nie zuvor erlebt! Da war ich wirklich erschöpft. Glücklicherweise ging es mir nach der Ruhephase wieder besser. Ich zog mich an und ging an Deck, um das Auslaufen zu beobachten. Als wir schon eine Weile unterwegs waren, die zurückliegende Insel aber immer noch in der Ferne sehen konnten, herrschten in der Dämmerung beim bzw. kurz nach dem Sonnenuntergang besondere Lichtverhältnisse. Die zahlreichen Wolken schimmerten und strahlten in unterschiedlichen Farben. Neben den blaugrauen leuchteten einige regelrecht in gelben, orangen und pinkfarbenen Farben die sich ihrerseits auch auf der Meeresoberfläche spiegelten. Das war schön anzusehen. Leider kommt diese besondere Atmosphäre auf dem Foto nicht ganz zum Tragen. Als ich dann zum Abendessen ins Möwe-Restaurant ging, hingen über „meinem“ Tisch ein paar Luftballons und auch wenn während dieser Reise praktisch jeden Tag ein oder mehrere Geburtstage zelebriert wurden, so hatte ich noch nicht mitbekommen, dass diese Luftballons ein Zeichen für die Kellner waren, an welchem Tisch später wieder ein Geburtstag zu feiern sein würde. Wie sich nun herausstellte war es der 78. Geburtstag von Herrn K, dem Herrn aus Luxemburg, der mit an meinem Tisch saß. Während der Sitzung sagte er immer wieder, er habe das ganze Brimborium doch abbestellt und er könne es daher nicht verstehen, warum über unserem Tisch die Luftballons baumelten. Ständig (an die zwanzigmal) wiederholte er seine Aussage, dass er das doch abbestellt habe. Das war zumindest für uns andere am Tisch schon wieder witzig. Immerhin war Herr K sonst immer eher etwas ruhiger gewesen. Letztlich bestätigten sich dann doch noch seine (bösen?) Vorahnungen als wir noch beim Dessert waren: Die Kellner kamen zu unserem Tisch und feierten durch ihr übliches Liederrepertoire den Geburtstag von Herrn K. Dieser ließ die Gratulation ruhig wie wir ihn kennengelernt hatten über sich ergehen. Irgendwie wird der Jubilar da ja schon verulkt: ihm wurde eine Servierte auf den Kopf gelegt. Meinen Geschmack trifft das nicht, aber wahrscheinlich bin ich auch ziemlich humorlos. Es fiel auf, dass die zu diesem Anlaß dargebotenen Lieder auch nicht unbedingt so passend sind, aber es sind wohl nunmal die einizigen Lieder, die die Truppe drauf hat.
Es gab dann noch ein Stück Geburtstagstorte/-kuchen und ich nahm nur ein halbes Stück was immer noch zuviel für mich war. Ich war einfach pappsatt. Bald darauf ging ich auch schon in die Lounge, um noch einen Sitzplatz für die Abendvorstellung zu bekommen. An diesem Abend trat nämlich der Geiger Joan-Maria Ciolacu auf, und da mir Geigenmusik sehr gefällt, wollte ich nichts davon verpassen.
Freitag, den 29.02.2008 kamen wir in Suva (gehört auch zu den Fidji-Inseln) an.
Auf meinem Rücken hatte ich mir am Vortag während des Schnorchelns einen Sonnenbrand eingefangen, wie sich nun herausstellte. Ich hatte mich da zwar so gut ich es eben konnte selber eingecremt, doch offenbar hatte das nicht ausgereicht. In den nächsten Tagen bekam ich das noch zu spüren, da sich die Haut vom Rücken stückchenweise verabschiedete.
Wir legten etwas verspätet im Hafen von Suva an, da die Anlegestelle zunächst noch belegt gewesen war. Musikalisch empfangen wurde die Albatros von der örtlichen Polizei-Blaskapelle. Da waren die Außendecks natürlich ziemlich überfüllt weil das jeden interessierte. Unzählige Foto- und Videoaufnahmen wurden gemacht, wozu auch ich meinen Beitrag leistete. Die Blaskapelle führte mehrere Lieder ihres Repertoires auf und marschierte dabei am Boden teilweise die Länge des Schiffes auf und ab. Natürlich verzögerte sich dadurch auch die Abwicklung der geplanten Ausflüge, was aber jeder gerne in Kauf nahm. Schließlich erlebt man so eine Blaskappelle (die Herren trugen übrigens Röcke), ja auch nicht alle Tage.
Ich hatte mich für den Ganztagesausflug „Fidji zu Wasser und zu Land“ entschieden. Dabei ging es mit dem Bus ersteinmal in 45 Minuten raus aus der Großstadt. An einem Fluß (auf dem im übrigen auch der zweite Anaconda-Film gedreht worden sein soll) ging es in vielen kleinen motorisierten Holzbooten mit bis zu jeweils 10 Ausflüglern an Bord stromaufwärts Richtung Berge. Jeder Passagier mußte sich zuvor noch eine Schwimmweste überstreifen. Die Sonne schien zunächst recht heiß und unbarmherzig vom Himmel, so dass ich schleunigst meine Arme, Hände und das Gesicht (welches auch durch einen Sonnenhut geschützt war) mit Sonnenöl eincremte. Bei den offenen kleinen Booten war man der Sonnenstrahlung nämlich ansonsten schutzlos ausgeliefert. Einige andere Reisende und auch ich hatten uns unter der Ausflugsbeschreibung etwas Anderes vorgestellt, doch ich fand es Klasse während einige andere sich ein großes komfortableres Boot vorgestellt hatten und die kleinen „Nußschalen“ nur sichtlich ungern bestiegen. Die Fahrt stromaufwärts in ein Bergdorf (wegen der Menge der Ausflügler wurde von einem Teil ein anderes Nachbardorf angesteuert) dauerte 1 Stunde 45 Minuten. Dabei hatte es in den Bergen stark zu regnen begonnen, weswegen ich völlig durchnässt war. Zuvor hatte ich immer einen kleinen Regenschirm bei meinen Ausflügen mit dabei gehabt und nie gebrauchen können und ausgerechnet bei diesem Ausflug hatte ich keinen dabei gehabt. Ich nahm´s sportlich. Durch das teilweise hereinspritzende Flußwasser war man zwischendurch ja sowieso auch schon etwas nass geworden. In dem Bergdorf in dem ca. 200 - 250 Leute wohnten, wurden uns zunächst Softgetränke gereicht. In dem Gemeinschaftshaus, das aus Respekt ohne Hut und Schuhe zu betreten war, wurde alsbald eine Cavazeremonie abgehalten. Als mir später auch etwas Cava angeboten wurde, nahm ich es aus Neugier und Abenteuerlust an. Schließlich hatte ich in mehreren Dokumentationen gesehen, dass dieses Getränk ja vielerorts eigentlich nur den Männern vorbehalten ist. Wer wollte konnte dann an einer Führung durch das Dorf teilnehmen. Dabei wurde auch einiges über die örtliche Geschichte erzählt. Zurück im Gemeinschaftshaus (das im übrigen an den Deckenbalken nett verziert gewesen war) wurde dann die kalte Erdofenmahlzeit angeboten. Das Essen lag auf Bananenblättern und Tellern unter denen noch Decken lagen.Einige Dorfbewohner wedelten mit speziellen Utensilien, um mögliche Insekten davon zu vertreiben. Normalerweise bin ich ja immer sehr vorsichtig gewesen, was das Essen in solch südlichen Ländern angeht, doch haben praktisch alle Ausflügler etwas davon gegessen und ich dachte mir, wenn das ein vom Schiff angebotener Ausflug ist, dann muß es schon alles seine Ordnung haben. So aß ich also auch einwenig von der angebotenen Mahlzeit. Danach wurden draußen Tänze durch ein paar Männer aufgeführt und drinnen wurden noch Souvenirs angeboten. Gegen 14.00 Uhr war dann wieder Aufbruch. Dabei war es egal, welches der zahlreichen Boote man bestieg. Wir fuhren den erneut auftauchenden Regenwolken davon. Mittlerweile waren meine Kleidung und ich ja schon wieder ziemlich getrocknet, doch als das Boot stromabwärts durch kleine Stromschnellen fuhr, hatte sich das wieder erledigt und ich war erneut klatschnass von unten bis oben. Eine größere seitliche Welle hatte mich voll erwischt und auch mehrere kleinere. Ich nahm´s mit Humor und meine Videokamera, die ich vorsichtshalber eh in der Tasche verstaut hatte, hatte glücklicherweise nichts abbekommen. Ich hatte ja immer schonmal gedacht, dass es nett wäre, eine Raftingtour mitzumachen und habe es aber nie wirklich ins Auge gefaßt da ich sicherlich konditionstechnisch nicht fit genug dafür wäre. Nun hatte ich hier auf diesem Fluß unerwartet eine raftingähnliche Erfahrung (ohne dabei rudern zu müssen) und so freute ich mich sehr darüber. Das ist für mich, die ja eigentlich ein sehr häuslicher Typ ist, schon ein Abenteuer gewesen.
Die Rückfahrt ging dann auch erwartungsgemäß schneller, da es nun stromabwärts ging. Nach ca. 1 Stunde und 15 Minuten legte mein Boot wieder an der Anlegestelle an, wo die Busse warteten. Hier war es wieder sehr heiß. Dort wurden die Rettungswesten wieder eingesammelt und ein jeder sah recht nass aus – ja ja, nicht nur mich hatten die ins Boot reinschwappenden Stromschnellen erwischt...
Bei den Bussen mußten wir dann noch eine Weile warten, da einem Boot auf dem Rückweg der Sprit ausgegangen war und ein anderes Boot mit einem Ersatzkanister zu ihm zurückfahren mußte. Nach erneuter ca. 45minütiger Busfahrt wurde wer wollte, vor einem Kaufhaus abgesetzt, doch ich wollte lieber gleich wieder auf´s Schiff um zu duschen und mich zu aklimatisieren.
Abends verabschiedete uns wieder die Polizei-Blaskapelle mit einigen musikalischen Vorträgen. Da das ungefähr zeitgleich mit dem Abendessen lief, waren einige Passagiere auf die Probe gestellt, was ihnen denn nun wichtiger war. Beim Abendessen spendierte Herr K., der den Tag zuvor ja Geburtstag gehabt hatte, eine Flasche Champagner da er mittlerweile auch schon mehrere angesammelt hatte. So hatte er z.B. als „Entschädigung“ eine bekommen, nachdem mal bei einer der vorherigen Etappen (er machte ja die gesamte Weltreise mit) ein Rohrbruch mehrere Kabinen auf seinem Deck mehrere Zentimeter hoch (morgens um 5.00 Uhr) unter Wasser gesetzt hatte. Davon war seinerzeit auch Frau B betroffen die damals (in Angst das Schiff könne eventuell in Nöten sein, um fünf Uhr morgens im Nachthemd zur Rezeption gegangen war). Ja, von so einem unschönen Erlebnis bin ich ja glücklicherweise bisher verschont geblieben.
Nun gab es also nach meinem Bingogewinn nochmals Champagner. Mit Orangensaft gemischt trank ich auch ein bißchen. Später trat in der Lounge das Gesangsduo „Schwarzblond“ auf, das ja ziemliche eigenwillige selbstverfaßte Liedtexte vortragen. Mein Geschmack war das nicht so ganz und so verließ ich die Vorstellung schon vor dem Ende.
Samstag, der 01.03.08 war dann wieder ein Seetag.
Leider stellte sich nun heraus, dass es wohl doch keine so gute Idee gewesen war, am Tag zuvor etwas in dem Fidji-Dorf zu essen und zu trinken, denn nun hatte ich so meine gesundheitlichen Probleme, die sich auch noch längere Zeit (etwas mehr als eine Woche) mehr oder weniger schlimm fortsetzten und mich schließlich auch die Schiffsärztin aufsuchen ließen. Einigen anderen Ausflüglern erging es übrigens auch so. Ein Herr aus Bayern, mit dem ich mich auch schon öfters unterhalten hatte, hatte die gleichen Probleme wie ich und so glichen wir mal ab, was wir jeweils beide gegessen hatten, um den Auslöser zu finden. Dabei stellte sich heraus, das wir beide lediglich eine gleiche Sache gegessen hatten: nämlich Ananas. Ob die vielleicht nicht gut gewesen war? Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen, doch wechsele ich hier auch lieber das Thema.
Jedenfalls verbrachte ich viel Zeit unter Deck und schaute fern etc.. Ich ging auch erstmals in Bordkino, um mir einen Vortrag über Sir Francis Drake anzuschauen, der dort gehalten wurde. Den ersten Teil des aktuellen Reisevideos konnte man sich auch schon anschauen, was ich auch tat. Beim Abendessen konnte man sich am Restaurant-Eingang mit zwei Tänzerinnen von den Phoenix-Dancers ablichten lassen. Um 21.00 Uhr gab es dann das Gäste-Cabaret in der Atlantik-Lounge. Einige Auftritte gefielen mir gut, andere weniger.
Es folgte ein weiterer Seetag, nämlich Sonntag, der 02.03.08. Erstmals hatte ich mich im Vorfeld einer Kreuzfahrt dazu entschlossen, ein Nachprogramm zu buchen. Ich hatte mich für die „Australien-Rundreise“ entschieden. Um 9.30 Uhr gab es nun dazu ein Treffen aller Teilnehmer in der Karibik-Lounge. Wir waren insgesamt knapp 30 Personen, die daran teilnahmen. Um 11.00 Uhr fand dann am Pool die „Mr. And Mrs. Albatros-Wahl“ statt. Nachmittags schaute ich mir im Bordkino einen Vortrag über James Cook an, der mich allerdings sehr ermüdete. Um 18.15 Uhr wurde dann das Buffet Magnifique für alle Hobbyfotografen und -filmer präsentiert. Da herrschte ein großer Andrang. Um 18.30 Uhr begann dann die erste Sitzung, um 20.15 Uhr die zweite. Mein Tisch hatte die zweite Sitzung „erwischt“, was uns allen etwas spät erschien. Damit das Restaurant nicht so voll war, war die Entscheidung getroffen worden, dieses Buffet in zwei Sitzungen laufen zu lassen, während es ansonsten immer eine einzige Sitzung gegeben hatte. Der Bekleidungsvorschlag lautete „elegant“. Ich erschien auch, mochte aber außer ein paar Getränken nichts zu mir nehmen. Bereits um 21.30 Uhr gab es dann in der Lounge die „Grosse Gala-Show“ mit fast allen Künstlern an Bord.
Montag, den 03.03.08 legten wir dann gegen 11.00 Uhr in Auckland/Neuseeland an. Im Vorfeld der Kreuzfahrt hatte Phoenix-Reisen die Passagiere schon darüber informiert, dass aufgrund einer Überbelegung sich die Abfolge und Zeiten der angesteuerten neuseeländischen Häfen ändern würde. Von 13.30 Uhr bis 13.35 Uhr war dann das Treffen für meinen Ausflug „Auckland mit Skytower“.
Zunächst fuhren wir zu einer Stelle, von wo aus man einen guten Blick auf die Harbour-Bridge hatte. Danach ging es zum Nationalmuseum. Ich schaute mir insbesondere die Abteilung zur Maori-Geschichte, die über den Vulkanismus und eine über lebende und ausgestorbene einheimische Tiere an. Das war alles interessant. Beim Toilettengang entdeckte ich auch etwas Interessantes: So ein Waschbecken wie dort habe ich noch nie gesehen, man mußte schon befürchten, dass es sofort überlaufen würde, wenn man nur mal den Hahn aufdreht, doch gab es tatsächlich keine Überschwemmung dabei. Im Giftshop wurde ich leider nicht fündig (suchte ich doch immer noch nach schönen Souvenirs für einige Freundinnen). Um 16.15 Uhr war dann das Treffen unseres Busses zur Abfahrt. Es ging dann zum 328 m hohen Skytower. Leider kam ich in den allerletzten Lift der Gruppe (nur mit den Reiseführern) und so hatte ich nur eine knappe halbe Stunde Zeit auf der Aussichtsebene (und damit 10 Minuten weniger als so manch anderer meiner Gruppe). Die Sicht war sehr gut, da heute die Sonne schien. Von einem höheren Deck des Skytowers ist Bungeejumping möglich und so konnte ich von der Aussichtsebene auch tatsächlich während meines Aufenthaltes dort zwei Springer sehen. Nach gefühlt zu kurzem Aufenthalt ging es dann mit dem Bus wieder zurück zum Hafen. Bereits als wir auf das Hafengelände fahren wollten, mußten alle Businsassen ihre Reisepässe zur Kontrolle vorlegen. Auf dem Weg zu Fuß zur zu durchquerenden Halle wurde man erneut kontrolliert, was die Pässe und Bordausweise anbelangte und in der Halle wurde es dann nochmal von den örtlichen Behörden ganz genau genommen. Hatte es am Morgen beim vom Bord gehen noch ausgereicht, die Taschen stichprobenartig per Hand durchsuchen zu lassen, so mußte nun bei der Rückkehr alles wie auf einem Flughafen durchleuchtet werden. Man kann sich ja vorstellen, dass sich da gleich eine ziemliche Menschenmenge aufstaut, wenn mehrere Busse annähernd zur gleichen Zeit eintreffen.
Stunden später schaute ich mir von Deck 10 aus die nächtliche Skyline von Auckland an und schaute auch dabei zu, wie palettenweise neuer Proviant gebunkert wurde. H und ich zeigten uns noch gegenseitig zum Vergleich unsere Kabinen. Er hatte eine für bis zu drei Personen ausgelegte Außenkabine auf Deck 5, die natürlich um Einiges komfortabler anmutete als meine billigere Innenkabine zur Einzelbelegung auf Deck 4. Als H meine Kabine sah, fand er keine besonders gute Bewertung dafür, was er auch später in unserer Tischrunde noch zum Ausdruck machte, doch für mich reichte es aus. Klar, ist es natürlich nicht so schön, wenn man sich krank fühlt und daher viel Zeit in der Kabine verbringen muß, aber ist die Kabine für mich ausreichend gewesen.
Am Dienstag, den 04.03.08 lagen wir weiterhin in Auckland. Ich hatte einen recht teuren Ganztagesausflug zur Waitomo-Glühwürmchengrotte gebucht gehabt und war mir erst noch unsicher, ob ich das mitmachen sollte (wegen der gesundheitlichen Probleme der vorangegangenen Tage). Letztlich entschied ich mich aber doch dafür, daran teilzunehmen und ich habe es auch glücklicherweise nicht bereuen müssen. Die Fahrt mit dem Bus dauerte mehrere Stunden. Die dabei an den Fenstern vorbeiziehenden hellgrünen Hügel der ländlichen Gegenden gefielen mir gut. Angekommen an der Grotte, mußte ich als eher hochgewachsene Person schon recht aufpassen und mich hin und wieder mal ducken, um mit meinen Kopf nirgends anzuschlagen. Auch war ich besonders vorsichtig beim Herabsteigen der zahlreichen Treppenstufen, da es da ziemlich dunkel war. Leider durften auch schon vor der Bootsfahrt zu den Glühwürmchen beim Spaziergang in der Höhle keinerlei Foto- und Filmaufnahmen gemacht werden, was ich bedauerte, da ich bei meinen Reisen immer gerne Fotos oder Filmaufnahmen zu Erinnerungszwecken mache. Das Highlight des Ausfluges war natürlich die Fahrt mit dem Boot durch die dunkle Grotte. Pam, unser örtlicher Guide zog unser Boot an einer Leine auf dem Wasser entlang. Über uns, an der Decke der Grotte, leuchteten unterdessen abertausende von Glühwürmchen noch stärker als ein Sternenhimmel – ein wirklich schöner Anblick. Leider war die Bootsfahrt dann auch schon bald wieder vorbei. Wieder angekommen an der Erdoberfläche hatten wir dann noch ein paar Minuten Zeit, ehe der Bus uns zum Mittagessen ins nahegelegene „The Big Apple Cafe“ brachte. Im Anschluß an das Mittagsbuffet konnte man im Garten einige Kiwipflanzen betrachten und bekam Wissenswertes über die Frucht und ihre Geschichte in Neuseeland zu hören. Danach fuhr uns der Bus zum ebenfalls nicht weit entfernt liegenden Kiwi-Haus nach Otorohanga. Dort konnte man ein paar Zwergkiwis (die Vögel) in ihrem Gehege beobachten in dem die Nachtzeit simuliert wurde, da Kiwis ja nachtaktive Vögel sind. In weiteren Käfigen und Gehegen konnte man einige andere Vögel beobachten, ebenso wie auch ein paar draußen. Der Aufenthalt im Kiwi-Haus dauerte länger als geplant, doch brauchte man auch die Zeit dafür. Trotzdem verzögerte sich die Abfahrt in Richtung Auckland noch weiter. Eine Frau, die bei dem gleichen Tagesausflug schon zwei- oder dreimal zuvor für Verspätungen gesorgt hatte und alle auf sie warten ließ, war nun ihrer Linie treu gewesen und ließ nunmehr zum dritten oder vierten Mal alle auf sich warten. Vielleicht mögen einige mich ja für eine Nörglerin halten, doch finde ich es nicht gerade höflich, wenn ständig der ganze Bus wegen ein und derselben Person warten muß. Ein- oder zweimal mag das einem ja vielleicht noch passieren, aber danach wäre ich doch besonders bemüht, dass es nicht auch noch ein drittes und viertes Mal auf demselben Ausflug vorkommt. Mir wäre das jedenfalls unangenehm, doch dieser besagten Frau schien das überhaupt nichts auszumachen. Es gab nicht mal eine kleine Entschuldigung den anderen Businsassen gegenüber. Als wir nun wieder alle komplett waren, began die lange Rückfahrt nach Auckland, bei der es zwischendurch zu ergiebigen Regenfällen kam. Gegen Ende der Fahrt kamen wir dann auch noch in einen Stau. Die örtlichen Reiseleiter (auch vom Vortages-Ausflug) hatten ja schon berichtet, dass es in Auckland grundsätzlich ein ziemliches Verkehrsproblem gibt da das System sehr überlastet ist. Dies durften wir nun auch selbst erleben. Vor dem Schiff wurde man wieder dreifach überprüft. Schließlich war ich so spät an Bord, dass es sich zeitlich nicht mehr lohnte, noch vor dem Abendessen zu duschen, so dass ich es auf später verschieben mußte. T, der den anderen Ganztagesausflug nach Rotorua unternommen hatte, kam sogar noch später zurück, konnte aber noch etwas zu Essen bestellen. Morgens hatte seinen Bus noch vor der Abfahrt der Defektteufel ereilt und daher hatte sich sein Ausflug aufgrund des notwendigen Ersatzbusses verzögert.
Nach dem Abendessen sollte die Jazz-Band „Just 4 fun“ draußen auf Deck 6 spielen, doch fand das aufgrund des einsetzenden Regens etwas später in der schlecht besuchten Atlantik-Lounge statt. Gegen 22.00 Uhr verfolgte ich wie einige andere auch das Auslaufen von Deck 10 und sah die in der Ferne immer kleiner wirkende Skyline von Auckland.
Mittwoch, den 05.03.08 lag die Albatros dann auf Reede in der Bay of Islands (Neuseeland).
Von 07.50 Uhr bis 8.00 Uhr war das Treffen für meinen Katamaran-Ausflug „Cape-Brett-Bootsfahrt“ angesetzt. Mit dem Wetter hatten wir Urlauber heute richtig Glück gehabt, denn die Sonne schien vom blauen Himmel herab un der Seegang war auch nicht zu heftig für den Bootsausflug geraten. Die Fahrt mit dem Tenderboot zum High-Speed-Katamaran dauerte recht lange. Dieser Katamaran hatte oben ein Freideck mit unüberdachten Sitzreihen und unten einen geschlossenen Raum mit mehreren Sitzreihen. Da bereits ein Tenderboot zuvor eingetroffen war, war das obere Deck bereits größtenteils belegt gewesen, so dass ich gleich unten blieb, was mir aber auch zusagte, da es unten reichlich Platz gab. Auch nutzte ich mal die Möglichkeit, durch eine kleine vorne angebrachte Tür nach draußen zu gelangen. Da der Katamaran meist aber eine sehr hohe Geschwindigkeit fuhr, galt es sich gut an der Reeling festzuhalten, um nicht zu stürzen. Ich genoß den Blick auf die vielen Inseln. Da der Seegang auch nicht zu stark war, konnten wir tatsächlich mit dem Katamaran durch das kleine Loch im großen Felsen hindurchfahren. Auf der Rückseite des Felsens konnte ich gerade noch sehen, wie jemand auf einem anderen, wohl privaten Boot gerade Anglerglück gehabt hatte und einen großen Fisch an Bord zog. Als wir die Stelle wieder mit gefühlter voller Kraft voraus verließen, bot das durch den Katamaran aufgewühlte und spritzende Wasser mit einem sich besonders stark spiegelenden Sonnenlicht und im Hintergrund dem kleiner werdenen Cape Brett Felsen wiedermal ein besonders stimmungsvolles Fotomotiv, welches ich mir nicht entgehen ließ. Auf der größten Insel der Gegend wurde für eine Stunde Halt gemacht, doch verbrachte ich nur ca. 20 Minuten mit Spazierengehen und Muschelsuche am Strand, da ich sodann an einer Glasbodenboot-Fahrt teilnahm, die gegen Extra-Kosten möglich war. Ehrlich gesagt ist das ziemlicher Touristennepp was auch mehrere Leute verägerte, die das ebenfalls mitgemacht haben.
Aber ich fand´s einigermaßen okay, wenn wohl auch überteuert. Angepriesen worden war es auch als U-Boot-Fahrt, was ja nun schonmal nicht stimmte. Bei der anschließenden Weiterfahrt mit dem Kings-Katamaran hatten wir dann noch insofern Glück, als dass es kurzzeitig zwei Delphine bzw. deren Rücken (so flink wie die nunmal sind) zu erspähen gab. Zur Mittagszeit ging es dann wieder zurück zur Albatros bzw. erst zur Tenderanlegestelle. Mit etwas Verspätung verließ die Albatros dann nach 14.00 Uhr den Reedeplatz und damit die letzten Neuseeländischen Gefilde der Reise.
Beim Bingo ging ich heute das erste Mal auf dieser Reise leer aus. Nach dem Abendessen gab es die von Kiona auf die Beine gestellte sehenswerte Western/Cowboy-Show.
Mit Donnerstag, dem 06.03.2008 folgte ein Seetag. Die Albatros hatte bereits in Neuseeland Australische Beamte mit an Bord genommen, bei denen sich die Passagiere nun deckweise im Laufe des Tages mit dem Reisepass zur Einreisekontrolle vorstellen mußten. Die auszufüllenden Ein- und Ausreiseformulare hatte man vorher schon zum individuellen Ausfüllen bekommen.
Das fand ich schon interessant, das die Leute von den Australischen Behörden bereits ein paar Tage bevor wir überhaupt in Australien einliefen noch in Neuseeland zu uns zugestiegen sind.
Um 10.00 Uhr konnte man auf Deck 6 zuschauen, wie eine Eisskulptur gefertigt wurde. Dabei handelte es sich um einen Fisch als Motiv. Da ich mich gesundheitlich immer noch nicht wieder topfit fühlte, nutzte ich diesen Tag zur Genesung und blieb die meiste Zeit in der Kabine (wie gut das es auch ein bißchen Bordfernsehen gibt). Abends schaute ich mir dann aber doch in der Lounge die Crewshow an. Zuvor wurde noch zwei Trostpreise und die Seekarte verlost. Dabei hatte T Glück und gewann ein großes Foto von der Albatros sowie eine von den Köchen unterschriebene Kochmütze. Alles in allem fanden sowohl meine Bekannten als auch ich, dass mit etwas über 300 Euro Einnahmen für die Crewkasse nicht gerade viele Seekartenlose an den Mann oder die Frau gebracht worden sind (wenn man bedenkt wieviele Passagiere an Bord waren, und dass ein Los ja 5 € kostete). In der folgenden Crewshow bewiesen einige Crewmitglieder ihr Talent, insbesondere das Gesangstalent einiger Besatzungsmitglieder war beeindruckend. Bei der Geigerin Lyla schlichen sich ein paar falsche Töne ein, was ich aber wohl weniger schlimm empfand als einige andere Mitreisende, die einige Bemerkungen fallen ließen, die ich nicht gut fand – schließlich ist es ja wohl auch gar nicht so einfach, Geige zu spielen.
Freitag, der 07.03.08 war dann der letzte Seetag der Reise.
Am Samstag, den 08.03.08 sollten wir dann laut Plan ja bereits früh morgens ins Sydney ankommen. Leider wurde daraus nichts, worüber wir im Vorfeld schon informiert gewesen waren. Man sagte uns, dass wegen der örtlichen Behörden bzw. der Abfertigung der vielen einreisenden Passagiere Sydney uns morgens nicht annehmen könnte und wir daher in der Stadt Newcastle einen Zwischenstopp einlegen müßten. Das fand ich irgendwie nicht ganz schlüssig, bzw. kam es mir wie eine Ausrede vor und ich hörte eine kleine Gruppe anderer Passagiere mutmaßen, dass es etwas mit den in Sydney teureren Liegegebühren zu tun haben könnte. Allerdings möchte ich mich den Mutmaßungen nicht anschließen. In Newcastle hatten wir dann auch ein paar Stunden Aufenthalt. Da die Kreuzfahrt für viele Passagiere ja bereits am folgenden Tag endete, wurde gegen Entgelt ein Shuttlebus nach Sydney angeboten, um den Passagieren doch noch die Möglichkeit zu geben, wenigstens noch ein paar Stunden in Sydney verbringen zu können, bevor es bald wieder gen Heimat gehen sollte. Auch war im Vorfeld ein (für mein Daführhalten nicht gerade günstiger) Ganztagesausflug nach Sydney angeboten worden, bei dem auch ein Katamaranausflug im Hafen inkludiert gewesen war. Ich persönlich entschied mich dafür, keine der beiden erwähnten Möglichkeiten zu ergreifen sondern lieber am Abend die besondere Hafeneinfahrt in Sydney an Bord der Albatros zu erleben. Vorher fuhr ich aber noch in Newcastle, wo wir ja einige Stunden lagen, mit dem kostenlosen Shuttlebus in die Innenstadt, um – wenn ich nun schon mal da war – ein bißchen von der Stadt zu sehen. Allerdings fand ich diesen „Ausweichhafen“ und seine Stadt ehrlich gesagt nicht gerade attraktiv. Am Abend schließlich erreichte die Albatros dann endlich Sydney bei gutem sonnigem Wetter. Dafür, dass den Leuten ja die Möglichkeit des Ganztagesausfluges und der Nutzung des Transferbusses gegen Entgelt angeboten worden war waren doch noch erstaunlich viele Passagiere während der Hafeneinfahrt auf den Aussendecks, was das Fotografieren erschwerte. Das war natürlich schon ein beeindruckendes Erlebnis, die Skyline und weitere Umgebung immer näher kommen zu sehen. Eigentlich hätten wir ja gegenüber des Opernhauses festmachen sollen, doch hatte ein dort liegendes Schiff Probleme mit dem Bunkern, weswegen wir erst woanders (mit Blick auf Darling Harbour) festmachten. In der Nacht gegen 1.00 Uhr fuhr die Albatros dann doch noch zur Anlegestelle gegenüber des Opernhauses, nachdem das andere Schiff nunmehr abgelegt hatte. Nach dem Abendessen mußte ich mich dann leider schon von meiner Tischrunde verabschieden, denn am nächsten Morgen galt es ja für mich, das Schiff schon recht zeitig zu verlassen um in mein Nachprogramm zu starten.
Ich bitte um Nachsicht, wenn der Bericht einige Schwächen aufweisen sollte bzw. wenn er doch recht umfangreich geworden ist, doch ist das zwar bereits meine siebte Kreuzfahrt gewesen, jedoch ist dieses mein erster veröffentlichter persönlicher Reisebericht. Getreu dem Motto „besser spät als nie“ (die Reise endete nämlich bereits schon im März) folgt nun also mein ganz persönlicher (und daher subjektiver) Reisebericht:
Nach einer Nacht im Flughafenhotel flog ich am 18.02.08 mittags von Düsseldorf mit der LTU über Vancouver nach Papeete. Nach der Zwischenlandung in Vancouver setzten wir den Flug nach Tahiti mit einer anderen Crew fort. Während des stundenlangen Fluges gab es über dem Pazifik die ganze Zeit Turbulenzen, weswegen schließlich auch der Service eingestellt wurde. Mir selbst setzten die Turbulenzen glücklicherweise nicht so zu, doch erging es einer anderen jungen Frau leider weniger gut. Sie legte sich vor Übelkeit in den Gang und wurde später von den Stewardessen nach hinten gebracht. Bis auf einen einzigen freien Platz war die Maschine voll belegt gewesen, und dabei war das schon die zweite Maschine gewesen, denn bereits am Vorabend war ein Flug von Frankfurt nach Papeete gestartet.
Trotz der späten Stunde wurde jeder Gast am Flughafen von Papeete herzlich empfangen. So bekam jeder Reisende erst eine duftende weiße Blüte ins Haar gesteckt und später am Ausgang auch noch eine Blütenkette.
Nun galt es, die vielen Leute samt Gepäck auf verschiedene Busse zu verteilen, denn schließlich lagen ja die Amadea, die Albatros und die Maxim Gorki alle gleichzeitig in Papeete und wollten von neuen Passagieren zu nächtlicher Stunde erobert werden. Das war eigentlich recht gut organisiert und das Einchecken an Bord verlief unerwartet schnell. Im Transferbus hatte man noch ein Buchungsvordruck für die Ausflüge in Bora Bora bekommen, die bereits am übernächsten Tag stattfinden sollten. Ich füllte diesen noch in der Nacht aus und gab ihn sogleich ab – eine gute Entscheidung, denn Stunden später am nächsten Morgen hatten einige Leute das Nachsehen, als sie ihren Buchungswunsch abgaben. Bevor ich zu Bett ging filmte ich noch ein wenig an Deck das Schiff, die Umgebung und die umliegenden Kreuzfahrtschiffe. Die Koffer auszupacken schaffte ich dann nicht mehr vollends und verschob das zugunsten meines wohlverdienten Schlafes nach diesem langen Anreisetag. Leider war der Schlaf nicht so ganz ergiebig, denn die Lautstärke der Klimaanlage/des Belüftungssystemes empfand ich zuerst doch als so laut, als würde gerade direkt vor meiner Kabinentür staubgesaugt. Im Laufe der Reise gewöhnte ich mich jedoch an dieses für mein Empfinden nicht gerade unterschwellige Nebengeräusch und es störte mich nicht weiter.
Nach einer kurzen Nacht ging ich früh an Deck, um mich am Lido-Buffet mit Frühstück zu versorgen. Der schöne Blick auf die grünen Berge Tahitis und den blauen Himmel im Hintergrund tat meiner Seele nach dreijähriger Reiseabstinenz einfach nur gut und ich freute mich fast etwas ungläubig, wirklich dort sein zu können. Ich verbrachte dort einige Zeit an Deck und es kamen immer mehr Passagiere, die frühstücken wollten. Zwei Alleinreisende Damen gesellten sich nach und nach zu mir und wir unterhielten uns nett. Als ich danach noch ein Foto von der schönen Bergkulisse machen wollte, war der Anblick zwar immer noch schön, aber doch bewölkt und nicht mehr ganz so wunderschön wie noch am früheren Morgen. Naja, das entstandene Foto läßt sich aber auch sehen. Nachmittags nahm ich dann an der Tahiti-Jeep-Safari teil. Dabei ging es mit kleinen Gruppen in Jeeps in die grüne Bergwelt Tahitis. Kurz nach der Abfahrt erwischte uns ein starker Regenguss. So mochte niemand am ersten Haltepunkt, einem Aussichtspunkt auf das Meer, aussteigen. In den weiteren Stunden ging es in die grüne Bergwelt. Zu sehen gab es kleine Wasserfälle, einen See mit Aalen und es wurde ein Stopp bei einem einsamen Restaurant gemacht. Wer wollte, konnte auch kurz in einem kleinen Flußarm schwimmen. Zwar hatte ich vorsichtshalber auch Badebekleidung eingepackt, doch konnte ich mich - wie viele andere auch - nicht dazu durchringen, dort auch schwimmen zu gehen. Ehrlich gesagt hatte ich mir unter den Beschreibungen des Ausfluges etwas Anderes vorgestellt und war insgesamt nicht so überwältigt von dem Ausflug. Das mag jetzt für einige vielleicht etwas überheblich klingen, aber es war einfach so. Der Jeepfahrer und damit auch unser Tourguide war auch nicht gerade sehr gesprächig. Mit meinem mittlerweile sehr eingerosteten letzten Rest meiner Schulfranzösisch-Kenntnisse kamen dann doch noch einige wenige kleine Gespräche zustande. Ich hatte gehofft, mehr grüne Vegetation von nahem sehen zu können und hätte es auch lustig/abenteuerlich gefunden, wenn die Tour holperig wie angekündigt gewesen wäre, doch beide Aspekte vermisste ich etwas. Allerdings mag auch ein Grund dafür, dass mir dieser Ausflug als nicht so bemerkenswert im Gedächtnis zurückgeblieben ist darin liegen, dass ich beim Ausflug starke Kopfschmerzen bekam. Bei der langen Rückfahrt (auf demselben Weg auf dem wir gekommen waren), wurde ich dann auch noch extremst müde und hatte stellenweise große Mühe, wach zu bleiben. Zurück an Bord legte ich mich daher auch noch eine Weile aufs Bett. Etwas verspätet ging ich dann auch ohne Appetit noch ins Restaurant, um meine Tischgesellschaft kennenzulernen. Ich saß mit vier weiteren Alleinreisenden an einem runden Tisch der für maximal sechs Personen angelegt war. Ich muß allerdings anmerken, dass der Tisch mit „nur“ fünf Leuten auch platzmäßig schon gut ausgelastet war.
Am nächsten Morgen war ich ganz früh an Deck um den Sonnenaufgang und später die Anfahrt auf Bora Bora zu erleben. Da ja Regenzeit war, hoffte ich nur auf tolles Wetter und wir hatten auch wirklich ein Superglück damit. Nach der Morgendämmerung zeigte sich ein strahlend blauer Himmel mit vereinzelten weißen Wolken. Der ortsansässige Lotse soll dem Kapitän auch gesagt haben, dass wir uns mit diesen tollen Wetterverhältnissen wirklich glücklich schätzen könnten.
Am Lido-Buffet erlebte ich dann gleich wieder eine Situation, die unter die Sparte „die Welt ist klein“ fällt.Dort traf ich nämlich zufällig auf eine alleinreisende Dame, die ich schon vor drei Jahren auf einer anderen Kreuzfahrt (mit der Astoria) kennengelernt hatte und mit der ich mich seinerzeit viel unterhalten hatte. Wir erkannten uns beide auch gleich wieder. Tage später traf ich noch eine weitere Dame wieder, die wir auch beide vom Alleinreisenden-Treff auf der Astoria von vor drei Jahren noch kannten.
Um 8.20 Uhr war dann das Treffen für meinen Ausflug in der Atlantik-Lounge angesetzt. Ich hatte mich für eine Katamaranfahrt entschieden. Die Albatros lag auf Reede vor Vaitape und so wurde getendert. In der Nähe lag noch ein teureres Kreuzfahrtschiff (von Regent) auf Reede. Zu der einheimischen Crew des Katamarans gehörten vier Männer, die alsbald nach dem Ablegen einheimische Lieder mit der Okulele vortrugen und sangen. Die Katamaranfahrt ging um ein längeres Inselchen des Atolls entlang. Dabei bekam ich auch die berühmten Wasserbungalows eines Luxushotels von der Meeresseite zu sehen. Es ergaben sich viele Fotomotive und so knippste ich viele Fotos (bzw. ließ mich selbst mit dem schönen Hintergrund fotografieren) und filmte auch wieder mit meiner Videokamera. Mitten im Meer wurde dann geankert und die Leiter ins Wasser abgelassen. An einer seichten Stelle konnten wir dann etwas abgeschirmt von den Fahrrouten anderer Boote schwimmen und schnorcheln. Ich hatte mir ja die Taucherbrille meiner Schnorchelausrüstung aus Deutschland mitgenommen. Viele Korallen gab es dort leider nicht zu sehen und so waren auch nur ein paar kleine und nicht so farbenfrohe Fische zu erspähen. Aber dennoch hat mir das Ambiente des Ausfluges gut gefallen. An Bord gab es dann noch kostenfreie gemixte Drinks und später auch Obst und Kokosnussstücke. Unter erneuter „hausgemachter“ Musik komplettierten wir die Runde mit dem Katamaran bis wir schließlich wieder in Nähe der Albatros in Vaitape anlegten. Als wir dabei an der Albatros vorbeikamen, winkten uns einige Leute von den Außendecks zu und wir auch ihnen zurück. Dazu der blaue Himmel und die einheimische Musik (sowie ein bißchen Alkohol intus, was für mich ja ungewohnt ist), da kam soetwas wie Partystimmung und auch wieder die Freude und Dankbarkeit in mir auf, diese Situation überhaupt erleben zu dürfen. Beim Verlassen des Katamarans hatte ich dann noch kurzzeitig ein Problem: Beim Besteigen des Katamarans hatte jeder seine Schuhe ausziehen und in eine große Kiste legen müssen. Als ich nun meine Schuhe suchte, fand sich nur noch einer und ein mir fremder, kleinerer zweiter Schuh an. Offensichtlich hatte jemand aus Versehen meinen zweiten Schuh angezogen und war schon damit weggegangen. Die starke Sonnenstrahlung hatte denn Bodenbelag im Hafen so sehr aufgeheizt, dass jeder Schritt barfuß schmerzte. So versuchte ich in dennoch in den kleineren fremden Schuh zu schlüpfen und kam so nur langsam voran. Irgendwann kam dann aber doch die Dame zurück, die fälschlicherweise mit einem meiner Schuhe davongegangen war und so konnte ich auch wieder mit meinen eigenen Schuhen in ordentlicher Art und Weise gehen. Mit dem Tender ging es dann zurück zur Albatros. Da ich für nachmittags keinen Ausflug mehr hatte kriegen können (alle waren restlos ausgebucht gewesen), ging ich nachmittags alleine in den Ort, hauptsächlich um nach Souvenirs etc. zu schauen. So kaufte ich auch einige Postkarten, die aber nicht gerade billig waren. Überhaupt waren die Damen in den nahegelegenen Geschäften doch sehr kaufmännisch eingestellt und handeln bezgl. der Preise war schlicht nicht möglich. Später stellte ich dann auch noch fest, dass sie mich beim Wechselgeld über den „Tisch gezogen hatten“.
Allerdings ließ ich mir davon nicht die Laune verderben. Nach dem Abendessen verzichtete ich erneut auf das Abendprogramm und bekam stattdessen eine nunmehr funktionsfähige andere E-mail-Kontingent-Karte. Die erste hatte nämlich nicht funktioniert. Da konnte ich keine E-Mails versenden aber dafür E-Mails sehen (gelesen habe ich sie aber nicht), die jemand Anderes bekommen hatte zu einer Zeit als ich noch garnicht an Bord gewesen war...
Der nächste Tag (Donnerstag, der 21. Februar) war dann ein Seetag und wir reisten unter blauem Himmel und Sonnenschein. Abends fand der obligatorische Sektempfang mit dem Kapitän statt und ich ließ es mir nicht nehmen, auch ein Foto mit dem Kapitän (Jarle Flateboe) und dem Kreuzfahrtdirektor machen zu lassen (wenn man schon mal da ist...). Da es der sogenannte Galaabend war, war der feine Kleidungsstil angesagt. Das Abendessen hatte in Anlehnung an die zurückliegenden Inseln „Polynesien“ zum Thema. Nach dem Essen (was mangels genügend freier sauberer Teller länger gedauert hatte) trat dann der frischgebackene neueste Ehrenbürger von Bora Bora, Tony Marschall, in der Lounge auf. Der war gerade ein paar Tage zuvor dort Ehrenbürger geworden und wurde von der Albatros (die ihn schon auf dem Hinweg dorthin begleitet hatte) nun wieder aufgelesen und bis nach Rarotonga mitgenommen.
Zwar ist die von Tony Marschall dargebrachte Musik normalerweise nicht gerade meine bevorzugte Musikrichtung, doch schaute ich mir den Auftritt auch interessiert an. Die Lounge war proppenvoll. Wie im Vorfeld zu hören war, war auch eine zirka 100 - 120 Personen starke Fan-Gruppe (die Holdenried-Gruppe) extra wegen Tony Marschall mit an Bord der Albatros gewesen. Ich als 30-jährige Frau muß echt bewundernd anerkennen, wieviel Durchhaltevermögen dieser ältere Herr wirklich hatte. Er trug viele Titel vor (wobei das mir bis zu dieser Reise unbekannte „Bora Bora eh“ natürlich nicht fehlen durfte). Ein paar Lieder sang er gemeinsam mit seinem Sohn Pascal. Es gab Zugabe um Zugabe und so wurde die geplante Auftrittsdauer deutlich überzogen. Er sagte – glaube ich mich zu erinnern – insgesamt viermal „noch ein Lied“. Das implizierte ja immer die Vermutung, dass gleich Schluß sein würde, doch schließlich endete die Vorstellung dann gegen 24.00 Uhr. Ich als vergleichsweise junge Person war gegen Ende der Vorstellung tierisch müde und war letztlich froh, als ich endlich in mein Bett gehen konnte, ohne etwas vom Auftritt verpassen zu müssen. Herr Marschall schwitzte nicht wenig und hielt trotzdem durch und sang mehr Lieder als erwartet. Dafür bzw. für dieses Durchhaltevermögen (das war garantiert sehr anstrengend) hat er meinen Respekt, auch wenn es trotzdem wohl nie meine bevorzugte Musikrichtung sein wird.
Am nächsten Tag lag die Albatros dann auf Reede vor der Cookinsel Rarotonga. Nun zeigte sich auch die vorhandene Regenzeit, denn der Himmel war bewölkt und beim Frühstück auf dem Lidodeck wechselte ich dann irgendwann meinen Tisch zugunsten eines teilweise überdachten Tisches, als es zu regnen begann. Auf Rarotonga gab es keine geführten Landausflüge, sondern nur die Möglichkeit des privaten Landganges. Um 9.15 Uhr war meine Kartenfarbe mit dem Treffen für die Ausbootung an der Reihe. In der Reiselektüre hatte ich im Vorfeld gelesen, dass im Hafen zwei Schiffswracks liegen sollen. Tatsächlich konnte ich aber nur das offensichtliche (auf der Mole) liegende Wrack sehen. An Land schlenderte ich neben einer belebten Straße entlang und schaute mir einen kleinen Markt und mehrere Souvenirläden an, konnte mich letztlich aber nicht dazu durchringen, irgendetwas zu kaufen. Zurück an Bord der Albatros testete ich dann mal den Außenpool und freute mich darüber, dass dieser nicht so klein war wie der Pool auf meiner vorherigen Kreuzfahrt mit einem anderen Schiff.
Beim Abendessen erzählte einer meiner Tischnachbarn, den ich im Nachfolgenden mit „H“ erwähnen werde, von seinem offenbar schönen Ausflug an Land. Demnach hatte er sich ein Motorad geliehen und war einmal auf der Küstestraße um die ganze Insel rumgefahren. Dabei kam er (den Fotos auf seiner Digitalkamera nach zu urteilen) auch in ein sonniges Eckchen mit schönen exotischen Pflanzen, was ich angesichts der über dem Schiff und dem Hafen hängenden starken Dauerbewölkung bemerkenswert fand. H hat diesen Tag auf Rarotonga also wirklich gut genutzt im Gegensatz zu meinem kleinen Bummel dort.
Außer H waren noch drei andere Alleinreisende an meinem Tisch, nämlich T, Herr K. und Frau B. Ich habe ja nun schon sieben Kreuzfahrten hinter mir, doch ich muß sagen (oder vielmehr schreiben), dass diese die bisher netteste Tischrunde war, die ich je auf einer Kreuzfahrt gehabt habe. Wir hatten im Laufe der Reise wirklich ein nettes Miteinander und teilweise auch einiges zu lachen und gute Gespräche.
Nach dem Abendessen fand dann in der Lounge eine kleine Vorstellung sämtlicher Unterhaltungskünstler statt, die einen kleinen Vorgeschmack auf die auf der Reise folgenden Einzeldarbietungen sein sollte. Ich fand das ganz gut um für mich persönlich schonmal entscheiden zu können, welche Einzelshows welcher Künstler mich wohl eher interessieren würden und welche ich getrost vernachlässigen können würde.
Samstag, der 23.02.08 war dann wieder ein Seetag. Gegen 7.00 Uhr morgens war ich wieder auf Deck 6 beim Lido-Buffet. Das war – der Regenzeit angemessen – schon ein recht nasses Ambiente. Der Himmel war wieder bewölkt und das Wasser stand in großen Pfützen auf den Holzplanken. Schließlich setzte sich ein älteres Paar mit an meinen Tisch was an sich ja auch kein Problem darstellt, doch empfand ich ihr Auftreten als etwas unhöflich. Sie hatten sich nämlich ohne zu fragen, ob die Plätze überhaupt noch frei sind und ohne ein schlichtes „Guten Morgen“ wortlos dazugesetzt, um dann geflissentlich schweigend die ganze Zeit an mir vorbeizuschauen und zu schweigen. Man mag mich für kleinkariert halten, doch ich empfand das als nicht gerade höflich.
Und dann heißt es oft, die jüngeren Leute wären immer nur unhöflich...
Später kam dann aber noch ein anderes älteres (schweizerisches) Paar an meinen Tisch, die mir zeigten, dass es auch anders geht. Es ergaben sich nette Gespräche und im Verlauf der weiteren Reise setzten die sich auch gerne mal weiter fort.
Da ja Seetag war, wurden auch wieder einige Spiele angeboten und so nahm ich mit ca. 10 weiteren Passagieren bei dem Spiel/Quiz „Wer wird Millionär“ teil. Gewonnen hatte ich zwar nicht, doch überredeten einige Mitspieler Bernd vom Phoenix-Team, Sekt nicht nur für den Gewinner sondern für die gesamte Teilnehmerrunde zu spendieren und so nahm ich auch ein Glas in meiner Urlaubslaune (denn eigentlich mag ich nur bedingt alkoholische Getränke trinken). Nachmittags lag ich auf Deck 7 auf einer Liege. Da war teilweise ein frischer Wind zu spüren und der Himmel war bedeckt. Spontan entschloß ich mich dann doch, nachmittags mal die Kaffeestunde auszuprobieren und gönnte mir etwas Kuchen. Bei so vielen Möglichkeiten an Bord, eine Mahlzeit einzunehmen, ging ich während der ganzen Kreuzfahrt höchstens dreimal zur Kaffeestunde, um etwas Kuchen zu essen. Immer nur essen geht ja nun auch nicht.
Gegen 17.00 Uhr gab es dann in der Atlantik-Lounge die erste Bingo-Veranstaltung der Reise woran ich teilnahm. Das allerletzte Bingo des Tages (das, wie ich es nenne „Trost-Bingo“ für denjenigen der als letztes eine der gezogenen Zahlen auf dem Bingo-Spielbrett hat), hatte dann tatsächlich ich! Dafür bekam ich eine Flasche Champagner und durfte mir einen der verbliebenen Restpreise (Werbeartikel von Phoenix) aussuchen. Meine Wahl fiel auf ein Logbuch, wo alle meine Phoenixreisen eingeschrieben werden können mit den Unterschriften der Kreuzfahrtdirektoren und der Kapitäne. Das mag später ja mal eine nette Erinnerung für mich sein und vielleicht folgen im Laufe der Jahre ja noch weitere Reisestempel im Logbuch. Ich freute mich über den Gewinn, muß allerdings erwähnen, dass ich grundsätzlich nicht so gerne viel Alkohol trinke. Eine Sektflasche, die ich 2002 auf der AIDAcara ebenfalls mal beim Bingo gewonnen habe, steht heute noch ungeöffnet in meinem Kühlschrank.... So überlegte ich, wie ich die Flasche am besten leer bekommen könnte und kam da sehr schnell auf die richtige Idee: Ich nahm die Flasche mit zum Abendessen. Dort ließ ich sie gegen eine kalte auswechseln und vor bzw. beim Dessert leerte unsere nette Tischrunde die Champagner-Flasche. H hatte die Tage zuvor schon Späßchen gemacht, weil ich anders als die meisten anderen Passagiere ja überhaupt nicht an den Tischwein ranggegangen war. Und nun kam ausgerechnet ich mit einer Champagner-Flasche an – da hatte unsere ganze Runde viel zu lachen und es war eine wirklich schöne Gesellschaft. Da die zwei Cocktail-Kellnerinen, die ja wohl für beide Restaurants alleine zuständig zu sein schienen, weit und breit nicht mehr zu sehen waren, verteilte ich dann den restlichen Champagner mehr oder weniger gekonnt an meine Tischnachbarn. Ich selbst mischte meinen mit Orangensaft, was mir eindeutig besser schmeckte.
Kurz nach 21.00 Uhr ging ich dann in die Atlantik-Lounge. Laut Tagesprogramm sollte der Bauchredner ja erst um 21.30 Uhr auftreten, doch lief sein Programm (Zaubertricks) schon. Das machte mir aber nichts und nach ca. 20 Minuten entschloß ich mich dann sowieso doch lieber dazu, die Lounge zu verlassen.
Sonntag, der 24. Februar 2008, verlief dann insofern anders als geplant, als dass ein Anlanden mit den Tenderbooten auf der Insel Niue wegen der Brandung für zu gefährlich befunden wurde und wir die Insel also nur aus der Entfernung sehen konnten. Über diesen Umstand wurden die Passagiere per Lautsprecherdurchsage kurz vor 8.00 Uhr morgens informiert. Ferner wurde mitgeteilt, dass es einen medizinischen Notfall an Bord geben würde, der es erforderlich machen würde, schneller als geplant (mit voller Kraft) nach Tonga zu fahren, damit der Erkrankte dort im Hospital behandelt werden könnte. Mich erreichte diese Durchsage beim Lido-Bufett unter erneut regnerischen bzw. bewölktem Himmel. Mir selbst kam der Wellengang eigentlich nicht so stark vor, doch kann das natürlich auf einem großen Kreuzfahrtschiff auch täuschen. Schließlich sind die kleinen Tenderboote ja angreifbarer als das Hauptschiff. Kurzzeitig wurde den Passagieren, die zur Zeit der Durchsage noch unter Deck gewesen waren, die Möglichkeit gegeben, die Insel von den Außendecks aus zu beobachten. Dann ging es aber merklich mit voller Kraft voraus. Da ja nun aus dem geplanten Landgangstag ein Seetag geworden war, wurde ein neues Tagesprogramm veröffentlicht, das wieder mit den üblichen Aktivitäten eines Seetages gespickt war. Gegen 11.00 Uhr probierte ich daher mal das Spiel „Stadt, Land, Fluß“ aus. Allerdings waren da einige Weltreisende, die das schon gewohnheitsmäßig seit mehreren Etappenreisen spielten, einfach viel geübter und kaum zu schlagen. Den Tag verbrachte ich mit Eintragungen in meinem eigens für diese Reise angeschaften Reisetagebuch. Außerdem probierte ich auf Deck 9 einen der Whirlpools aus. Die Tage zuvor hatte ich immer schon gesehen, das immer nur einer von dreien belegt gewesen war und heute stellte ich nun auch fest, warum das so war: Der andere war einfach zu heiß! Wie das jemand ertragen können soll ist mir schleierhaft. Der eine Whirlpool muß wirklich nach meinem subjektiven Gefühl nach zu urteilen mindestens so um die 50 Grad Temperatur gehabt haben und mir kam mein Zeh nach der ersten Wasserprobe fast schon verbrüht vor! Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich - was Wassertemperaturen angeht – wirklich nicht wehleidig bin und mir so ziemlich alles (ob kalt oder warm) gefallen lasse, ob im Schwimmbad oder beim Haarewaschen beim Frisör, aber so eine heiße Wassertemperatur wie in dem einen Whirlpool dort auf Deck 9 habe ich bisher noch nie erlebt. Glücklicherweise war aber einer der drei Whirlpools noch auf erträglichem Temperaturniveau und so genoß ich meine Zeit dort unter bewölktem Himmel, mitunter mit Untermalung einiger Regentropfen (aber bei nicht mehr so vielem Regen wie Stunden zuvor). Das war recht angenehm in dem Whirlpool und so überschritt ich einfach merklich die „empfohlene“ Benutzungsdauer. Eine durchaus vorhandene Sorge konnte bereits beim Mittagessen per Lautsprecherdurchsage aus der Welt geschafft werden: Uns wurde mitgeteilt, dass der erkrankte Patient mittlerweile stabil und nicht mehr in einer lebensbedrohlichen Situation sei und dass wir daher wieder langsamer fahren würden und nun doch nicht noch am gleichen Abend in Tonga ankommen würden, sondern wie geplant erst am nächsten Morgen. Um 17.00 Uhr nahm ich dann wieder beim Bingo teil. Eigentlich hatte ich das ja erst garnicht machen wollen (nach dem Motto „ich habe mein Glück beim Gewinn des Champagners ja schon völlig ausgereizt“), doch machte ich aus Spaß und zum Zeitvertreib wieder mit und ich hatte wieder Glück. Diesmal bekam ich ein Phoenix-Baseball-Cap und einen Albatros-Pin sowie einen Gutschein für eine kostenlose Bingo-Teilnahme, was meine Tischrunde in Erstaunen versetzten. Scherzhaft wurde ich beauftragt, demnächst wieder einen Champagner zu gewinnen. Während des Abendessens um ca. 20.30 Uhr überquerten wir die tiefste Stelle des Tongagrabens. In der Lounge traten die Phoenix-Dancers auf. Nach diesem Auftritt ging ich bald müde in meine Kabine um zu schlafen. Gegen Mitternacht wurde die Datumsgrenze passiert, was in unserem Fall bedeutete, dass uns der Montag der 25.02.08 verloren ging und wir vom 24.02. auf den 26.02.08 sprangen. In Harry´s Bar wurde dieser Sprung auch von allen Willigen physisch vollzogen (wofür es als Belohnung etwas Hochprozentiges gab). Zu der Zeit lag ich aber lieber in meinem Bett um zu schlafen.
Also geht es nun weiter mit Dienstag, dem 26.02.08:
Wir lagen in der Nähe von Vava´u vor Tonga auf Reede. Der Himmel war wieder grau und sehr wolkenverhangen. Um 08.50 Uhr war das Treffen in der Atlantik-Lounge für meine gebuchten Ausflug „Höhlentour und Baden“ angesetzt. Viele der Passagiere hatten sich für diesen Ausflug entschieden, so dass mehrere Ausflugsboote in unterschiedlichen Größen von Vava´u ablegten. Einigen Passagieren, die teurere Kabinen gebucht hatten (als ich, die die günstigste Innenkabinenkategorie für Alleinreisende gebucht hatte), wurde vorab die Möglichkeit gegeben, einen der limitierten Plätze in den schöneren Schnellbooten zu bekommen. Da T, H und ich aber alle denselben Ausflug gebucht hatten, entschloß sich H dazu, seinen reservierten Platz aufzugeben, um mit uns gemeinsam auf dem langsamen und vollen Ausflugsboot die Tour mitzumachen. So war die halbe Tischrunde wieder versammelt. Das Ausflugsboot war eher ein motorisiertes Floß mit teilweiser Überdachung. Bestuhlt war es durch Plastikstühle, die reihenweise in der Mitte aufgebaut waren. Das Ein- und Aussteigen erfolgte über die herablassbare Bugklappe. Das Boot war mit mehr als 60 Leuten beladen, hatte jedoch nicht ausreichend Sitzplätze für alle Ausflügler, so dass ich neben ein paar anderen Leuten die Fahrt vorne stehend und Halt suchend verbrachte. Wasser kam nicht nur von oben in Form von Regentropfen sondern auch von unten, nämlich dann wenn die Wellen an der untere Kante der Bugklappe schwabbten. Auf dem Weg zum Badeinselchen Nuku kam es dann auch zu einer – wie ich finde – unnötig unhöflichen Szene mit anderen Mitreisenden. Ich habe mich an Ort und Stelle zwar dazu entschieden, mich darüber nicht weiter zu ärgern, möchte die Geschichte hier jedoch gerne erwähnen. Hier im Forum haben ja schon einige „Kappenrentner-Geschichten“ erzählt. Ob dieses ältere Paar nun auch dazuzuzählen ist, bleibt eurer Beurteilung überlassen: Als wir in einiger Entfernung die Albatros passierten, erlaubte ich mir doch tatsächlich, mich kurzzeitig vorne nicht mehr seitlich hinzustellen sondern in die Mitte (ca. 1,5 m vor die erste Stuhlreihe), um H mit dessen Fotoapparat mit der Albatros im Hintergrund fotografieren zu können. Da beschwerte sich ein kleiner älterer Mann aus der ersten Reihe augenblicklich, dass ich im Weg stehen würde. Dazu sei angemerkt, dass ich nicht direkt vor ihm stand und er noch genug nach vorne sehen konnte (wo es im übrigen gerade sowieso nichts zu sehen gab außer in einiger Entfernung ein paar kleine Inseln unter grauem Himmel an der uns der Weg später vorhersehbarerweise sowieso noch näher vorbeiführte. Ich sagte ganz gelassen, ich bräuchte nur einen kleinen Moment (um das Foto zu machen). Das schien den Herrn und nunmehr auch seine Frau total zu verärgern. Ich blieb trotzdem da stehen (denn die paar Sekunden für ein Erinnerungsfoto von H mit der Albatros im Hintergrund müssen doch wohl wirklich mal drin sein). Nach diesem kurzen Augenblick (der noch kürzer gewesen wäre, wenn der Herr mich erst garnicht unterbrochen hätte), ging ich wieder an die Seite. Er war immer noch erbost und seine Frau wohl auch. Dabei hatten sie nichts fotografieren wollen (dann hätte ich es ja noch etwas verstehen können). Ein bißchen Toleranz für die paar Sekunden muß doch wohl möglich sein, oder sehe ich das falsch? Anscheinend gibt es Leute, die denken, alles auf der Kreuzfahrt gehört nur ihnen alleine. Immerhin habe ich denselben Preis für den Ausflug bezahlt wie dieser Herr und ich hatte nicht mal einen Sitzplatz bekommen und habe ich mich etwa darüber beschwert? (Nein, ist die richtige Antwort). Nun ja, ich beschloß, mich nicht weiter darüber aufzuregen da es das ja nicht wert wäre und es gelang mir glücklicherweise auch. Auf Nuku ging ich wie viele andere auch ins Wasser. Mit meiner Taucherbrille und einem recyclingfähigen Unterwasserfotoapparat bewaffnet, erkundete ich die dortige Unterwasserwelt. Wasser in Form von Regen gab es übrigens auch von oben. Zunächst schwamm und tauchte ich lange auf einer Seite einer von der Insel abstehenden Sandbank, auf der praktisch alle Ausflügler waren. Da gab es allerdings garkeine Korallen und nur vereinzelt einen Fisch zu sehen. Ich war schon lange dort gewesen und auf dem Rückweg zum Boot, als ich mich spontan dazu entschloß, auf der anderen Seite der Sandbank, dort wo auch die Boote lagen, auch nochmal ins Wasser zu gehen. Und dort entdeckte ich schließlich, dass es da viel mehr zu sehen gab. Da konnte man unterschiedliche Korallen und die unterschiedlichsten Fische in Farben und Größen entdecken. Schade war nur, dass ich fast alle Fotos von meinem Unterwasserfotoapparat schon auf der weniger spektakulären Seite verknippst hatte, und ich die paar restlichen Fotos für einen weiteren geplanten Schnorchelausflug auf einer Fidji-Insel aufheben wollte. So machte ich dann auch nur noch ein Foto. Da ich auf dieser Seite der Insel ja ziemlich alleine war, bemerkte ich irgendwann einen Mann von der Bootscrew. Ich hörte ihn erst, als er schon nah bei mir war. Das war eine surreale Situation. Gerade noch war ich mit dem Kopf unter Wasser gewesen und hatte mir die einheimische Unterwasserwelt angeschaut, da steht dieser Mann plötzlich (bekleidet) hinter mir, tief bis zur Brust im Meer, und hält mir eine Obstplatte hin und bietet mir davon an. Das war eine unerwartete aber nette Situation. Perplex nahm ich dankend ein Stück Wassermelone vom Tablett, um mich nach dem kurzen Snack noch weiter der Unterwasserwelt zu widmen.Von dieser ulkigen surrealen Situation habe ich sogar ein Foto, denn H und T (die nicht mit ins Meer gegangen waren) hatten sich auf der zu mir gerichteten Seite unseres Ausflugsbootes unterhalten und mich beobachtet als der Crewman auf mich zukam und da hatte H gleich seinen Fotoapparat gezückt und mir nach der Reise wunschgemäß dieses besondere Bild und ein paar weitere per E-mail zugesandt. Zurück an Bord des Ausflugsbootes ging es dann (teilweise unter starkem Regenfall) zu einer Höhle in der schwalbenähnliche Vögel leben sollen. Allerdings wurde nur in einiger Entfernung zum Eingang angehalten. Die Beschreibung des Ausfluges hatte sich so lesen lassen, dass man da auch reingehen könnte zur Besichtigung, was offensichtlich nicht der Wahrheit entsprach, was mehrere Ausflugsgäste nicht gerade erfreute. Dass wir überhaupt daran vorbeifuhren war sowieso erst garnicht so sicher gewesen, da der Bootsführer zuerst gesagt hatte, es würde aufgrund des Wellenganges nicht gehen. Dazu sei zu bemerken, dass ja auch bei jeder neuen Welle, die vorne an die Bugklappe schlug, durch die untere Kante etwas Wasser eindrang das schließlich den gesamten Boden des Bootes bis nach ganz hinten befeuchtete. So wurde dann auch meine Tasche - ich hatte ja keinen Stuhl auf den ich sie hätte stellen können - nass. Grundsätzlich sah es aber nicht nach sehr starkem Wellengang aus. Wir waren wohl auch nur aufgrund des massiven Protestes mehrerer Ausflügler überhaupt noch in die Nähe der Höhle gefahren, die es sich nicht gefallen lassen wollten, dass wir dort trotz der scheinbar ruhigen See nicht hinfahren. Zurück auf Vava´u ging ich als eine der ersten von Bord (ich stand ja ganz vorne) und ging schnurrstracks an den Souvenirständen vorbei und stieg in ein schon gut gefülltes Tenderboot, welches auch bald ablegte. Da hatte ich wirklich Glück. Auf dem Schiff ging ich dann kurz auf die Kabine um dann bald zu der bereits geöffneten Mittagssitzung ins Restaurant zu gehen.
Nachmittags ging ich dann nochmal alleine an Land und spazierte durch den Ort Neiafu und ließ mich überraschen, was mich als nächstes erwartet (denn an die Mitnahme eines Stadtplanes hatte ich nicht gedacht). Ich kam so zu einer Kirche, in der auch ein Jesusbild mit einem deutschen Spruch hing. Draußen konnte man Schüler und Schülerinnen in ihren auffallenden Schuluniformen sehen. Offensichtlich war der Unterricht gerade beendet gewesen. In einer Nebenstraße stieß ich u. a. auf eine Art Autofriedhof und auch auf zwei streunende Schweine, wovon eines extrem schmal aussah. Angeblich sollte mich der Weg laut eines Einheimischen ja zum Königspalast führen, doch hatte ich nach längerer Zeit des Gehens (und da ich in der Ferne nichts Besonderes erspähen konnte) irgendwann meine Zweifel daran und kehrte schließlich lieber wieder um.
Abends, als wir schon längst wieder mit der Albatros unserem nächsten Ziel entgegensteuerten, konnte ich von Deck 10 aus einen schönen Sonnenuntergang miterleben.
Beim Abendessen unterhielten H, T, Frau B, Herr K und ich uns natürlich über unsere Tageserlebnisse. H, der leider seine Schnorchelausrüstung auf der Kabine vergessen hatte und daher die ganze Zeit an Bord des Ausflugsbootes geblieben war während ich im Meer war, wußte dabei auch zu berichten, dass der erboste ältere Mann und seine Frau aus der ersten Reihe des Ausflugsbootes „ihre“ Plastikstühle mit auf die Sandbank der Insel genommen hatten. Dies taten sie anscheinend nur, um nach dem Halt dort auf jeden Fall wieder die Plätze in der ersten Reihe haben zu können. Tja, das paßt ja wohl irgendwie ins Bild, oder?
Nach dem Abendessen schaute ich mir dann in der Lounge den Auftritt des Sängers Hansi Beyer an. Hatte ich mich am Morgen nicht so gut gefühlt und eine Kopfschmerztablette eingenommen, so konnte ich mich abends doch noch über einen gelungenen Urlaubstag freuen.
Mittwoch, den 27.02.08 verbrachte man dann wieder auf See. Erstmals auf dieser Reise konnte ich mal etwas länger schlafen – nämlich bis ca. 5.20 Uhr. Ich weiß nicht woran es gelegen hat (vielleicht doch an der recht lauten Klimaanlage?), aber während dieser Kreuzfahrt habe ich eigentlich grundsätzlich nicht so ganz gut schlafen können, was für mich eigentlich ungewöhnlich ist. Nach dem Frühstück, das ich wie gewohnt beim Lido-Buffet auf Deck 6 eingenommen hatte, verbrachte ich die Zeit auf Deck 9 bei strahlendem Sonnenschein und 36 Grad Celsius heißem Wetter sonnengeschützt vor der Kopernikusbar und schrieb einen Teil meiner Postkarten für die Daheimgebliebenen und für ein paar (Brief-)Freunde. Um 11.00 Uhr nahm ich dann wieder bei „Stadt, Land, Fluß“ teil, wo wohl aufgrund des guten Wetters weitaus weniger Teilnehmer als beim ersten Mal mit von der Partie waren. Nach dem Ende des Spieles blieb ich noch in der Atlantik-Bar, um im klimatisierten Raum die restlichen Postkarten zu schreiben. Um 17.00 Uhr nahm ich dann wieder beim Bingo teil und gewann wieder ein Phoenix-Baseball-Cap und einen Teilnehmegutschein für´s nächste Mal. Dabei waren wirklich immer recht viele Teilnehmer beim Bingo dabei (nicht das hier der Eindruck gewonnen wird, ich hätte so oft gewonnen weil es wahrscheinlich nur wenige Teilnehmer gegeben habe – dem war wirklich nicht so gewesen). Vermutlich paßt bei mir einfach das Sprichwort „Pech in der Liebe, Glück im Spiel“. Heute hatte eine andere Teilnehmerin zur falschen Zeit „Bingo“ gerufen und mußte nun, wie zuvor immer von Kiona angekündigt, ein Lied singen. Schließlich sang die Dame „Bora Bora eh“, was wir zu Beginn der Reise ja schon öfter zu hören bekommen hatten.
Heute sollen zwei Herren im Streit um eine Liege auf Deck 7 schon handgreiflich geworden sein. Soetwas finde ich echt unnötig. Nach dem Abendessen fand der „Kirmesabend“ mit einer Tombola
auf den hintereren Außendecks statt. Als ich kurz meinen Sitzplatz auf Deck 7 verlassen hatte, um für 2 bis 3 Minuten unten zu schauen, was es für Preise bei der Tombola zu gewinnen gab, ist ein Herr wohl dem Paar an meinem Tisch ausfallend gegenüber geworden als sie ihm sagten, dass der Stuhl nicht frei sei. Manche Leute scheinen sich wirklich auch im Urlaub nicht im Griff zu haben, was das Thema Manieren anbelangt. Allerdings muß man schon sagen, dass für diese Veranstaltung auf den Außendecks einfach zu wenig Sitzplätze vorhanden waren. Dennoch kann man auch höflicher reagieren. Für das Paar das zu der Holdenried-Reisegruppe gehört hatte stand nach der für sie ersten Kreuzfahrt auch fest, dass sie wohl keine Kreuzfahrt mehr machen werden, wie sie mir mitteilten. Generell hatte sie „der Virus“ wohl nicht erwischt. Sie freuten sich schon auf Zuhause (allerdings waren sie auch schon eine Etappe vorher an Bord gekommen).
Donnerstag, den 28.02.08 lagen wir auf Reede vor Savu Savu (Fidji Inseln). Gegen 9.00 Uhr begann mein Ausflug. Zunächst wurde bei gutem Wetter wieder getendert. An Land wurden wir mit Keyboardmusik empfangen und eine Blumenblüte fand wieder ihren Weg in mein Haar. Der Weg zu den Bussen führte durch ein kleines Gebäude mit kleinen Geschäften und einem Restaurant. Der Bus sah recht alt aus und stammte offenbar aus England, da hier ja auch der Linksverkehr herrscht. Zufällig saßen H und ich wieder im gleichen Bus, der uns lediglich zum Devodara-Strand hin- und später auch zurücktransportieren sollte.Trotzdem war auch ein örtlicher Reiseleiter mit an Bord. Dieser schenkte freundlicherweise allen Ausflüglern eine Muschel-/Schneckengehäusekette (auch den Herren). Selber gekauft hätte ich mir die ja nicht, da ich nicht so die Schmuckliebhaberin bin, doch so nahm ich sie gerne als kostenloses Souvenir entgegen. Die Fahrt zum Strand dauerte nur ca. 25 Minuten. Der Strand war okay, doch hatte ich in bei vorherigen Reisen schon einladendere gesehen. Der Strand befindet sich im Privatbesitz einer einheimischen Familie und man mußte schon schauen, dass man nicht auf Müll trat. Sitzen oder liegen konnte man nur auf selbst mitgebrachten Liegen und vereinzelten alten Holzbänken. Man mußte eine relativ weite Strecke durch das seichte Wasser gehen, bis man endlich bei der Lagune war. Besonders viele oder gar große Fische gab es wiedereinmal nicht zu bestaunen. Dennoch ging ich zweimal für längere Zeit hinaus ins Meer. Dafür konnte ich erstmals lilafarbene Korallen im offenen Meer sehen. Teilweise stellte ich große Unterschiede in der Wassertemperatur fest: war es 20 cm weiter links noch richtig warm gewesen, so war es 20 cm weiter rechts kalt. Vom Meer aus konnte ich sehen, wie dunkle Regenwolken über den Strand zogen, doch regnete es glücklicherweise nicht so ergiebig. Der weite Weg zu Fuß zurück durch das seichte Wasser erschöpfte mich einigermaßen. H meinte dann auch, ich hätte meinen zweiten Aufenthalt im Meer ja ganz schön genützt, denn ich war wohl länger als eine Stunde im Meer gewesen, was mir garnicht bewußt gewesen war. Nun war es ca. 13.30 Uhr und nur noch eine halbe Stunde Zeit bis zur geplanten Abfahrt. Mittags waren übrigens Snacks (Sandwiches, Obst und Wasser) angeboten worden, wobei ich mir auch was genehmigt hatte. Auf der Rückfahrt litt ich dann unter Kopfschmerzen und war ziemlich k.o.. Nachdem ich endlich wieder auf der Albatros und in meiner Kabine war, nahm ich noch die notwendige Dusche und legte mich anschließend dermaßen erschöpft in Bademantel und mit Handtüchern auf mein Bett und schlief so eine Weile, anstatt mir erstmal etwas Anderes anzuziehen. Soetwas habe ich noch nie zuvor erlebt! Da war ich wirklich erschöpft. Glücklicherweise ging es mir nach der Ruhephase wieder besser. Ich zog mich an und ging an Deck, um das Auslaufen zu beobachten. Als wir schon eine Weile unterwegs waren, die zurückliegende Insel aber immer noch in der Ferne sehen konnten, herrschten in der Dämmerung beim bzw. kurz nach dem Sonnenuntergang besondere Lichtverhältnisse. Die zahlreichen Wolken schimmerten und strahlten in unterschiedlichen Farben. Neben den blaugrauen leuchteten einige regelrecht in gelben, orangen und pinkfarbenen Farben die sich ihrerseits auch auf der Meeresoberfläche spiegelten. Das war schön anzusehen. Leider kommt diese besondere Atmosphäre auf dem Foto nicht ganz zum Tragen. Als ich dann zum Abendessen ins Möwe-Restaurant ging, hingen über „meinem“ Tisch ein paar Luftballons und auch wenn während dieser Reise praktisch jeden Tag ein oder mehrere Geburtstage zelebriert wurden, so hatte ich noch nicht mitbekommen, dass diese Luftballons ein Zeichen für die Kellner waren, an welchem Tisch später wieder ein Geburtstag zu feiern sein würde. Wie sich nun herausstellte war es der 78. Geburtstag von Herrn K, dem Herrn aus Luxemburg, der mit an meinem Tisch saß. Während der Sitzung sagte er immer wieder, er habe das ganze Brimborium doch abbestellt und er könne es daher nicht verstehen, warum über unserem Tisch die Luftballons baumelten. Ständig (an die zwanzigmal) wiederholte er seine Aussage, dass er das doch abbestellt habe. Das war zumindest für uns andere am Tisch schon wieder witzig. Immerhin war Herr K sonst immer eher etwas ruhiger gewesen. Letztlich bestätigten sich dann doch noch seine (bösen?) Vorahnungen als wir noch beim Dessert waren: Die Kellner kamen zu unserem Tisch und feierten durch ihr übliches Liederrepertoire den Geburtstag von Herrn K. Dieser ließ die Gratulation ruhig wie wir ihn kennengelernt hatten über sich ergehen. Irgendwie wird der Jubilar da ja schon verulkt: ihm wurde eine Servierte auf den Kopf gelegt. Meinen Geschmack trifft das nicht, aber wahrscheinlich bin ich auch ziemlich humorlos. Es fiel auf, dass die zu diesem Anlaß dargebotenen Lieder auch nicht unbedingt so passend sind, aber es sind wohl nunmal die einizigen Lieder, die die Truppe drauf hat.
Es gab dann noch ein Stück Geburtstagstorte/-kuchen und ich nahm nur ein halbes Stück was immer noch zuviel für mich war. Ich war einfach pappsatt. Bald darauf ging ich auch schon in die Lounge, um noch einen Sitzplatz für die Abendvorstellung zu bekommen. An diesem Abend trat nämlich der Geiger Joan-Maria Ciolacu auf, und da mir Geigenmusik sehr gefällt, wollte ich nichts davon verpassen.
Freitag, den 29.02.2008 kamen wir in Suva (gehört auch zu den Fidji-Inseln) an.
Auf meinem Rücken hatte ich mir am Vortag während des Schnorchelns einen Sonnenbrand eingefangen, wie sich nun herausstellte. Ich hatte mich da zwar so gut ich es eben konnte selber eingecremt, doch offenbar hatte das nicht ausgereicht. In den nächsten Tagen bekam ich das noch zu spüren, da sich die Haut vom Rücken stückchenweise verabschiedete.
Wir legten etwas verspätet im Hafen von Suva an, da die Anlegestelle zunächst noch belegt gewesen war. Musikalisch empfangen wurde die Albatros von der örtlichen Polizei-Blaskapelle. Da waren die Außendecks natürlich ziemlich überfüllt weil das jeden interessierte. Unzählige Foto- und Videoaufnahmen wurden gemacht, wozu auch ich meinen Beitrag leistete. Die Blaskapelle führte mehrere Lieder ihres Repertoires auf und marschierte dabei am Boden teilweise die Länge des Schiffes auf und ab. Natürlich verzögerte sich dadurch auch die Abwicklung der geplanten Ausflüge, was aber jeder gerne in Kauf nahm. Schließlich erlebt man so eine Blaskappelle (die Herren trugen übrigens Röcke), ja auch nicht alle Tage.
Ich hatte mich für den Ganztagesausflug „Fidji zu Wasser und zu Land“ entschieden. Dabei ging es mit dem Bus ersteinmal in 45 Minuten raus aus der Großstadt. An einem Fluß (auf dem im übrigen auch der zweite Anaconda-Film gedreht worden sein soll) ging es in vielen kleinen motorisierten Holzbooten mit bis zu jeweils 10 Ausflüglern an Bord stromaufwärts Richtung Berge. Jeder Passagier mußte sich zuvor noch eine Schwimmweste überstreifen. Die Sonne schien zunächst recht heiß und unbarmherzig vom Himmel, so dass ich schleunigst meine Arme, Hände und das Gesicht (welches auch durch einen Sonnenhut geschützt war) mit Sonnenöl eincremte. Bei den offenen kleinen Booten war man der Sonnenstrahlung nämlich ansonsten schutzlos ausgeliefert. Einige andere Reisende und auch ich hatten uns unter der Ausflugsbeschreibung etwas Anderes vorgestellt, doch ich fand es Klasse während einige andere sich ein großes komfortableres Boot vorgestellt hatten und die kleinen „Nußschalen“ nur sichtlich ungern bestiegen. Die Fahrt stromaufwärts in ein Bergdorf (wegen der Menge der Ausflügler wurde von einem Teil ein anderes Nachbardorf angesteuert) dauerte 1 Stunde 45 Minuten. Dabei hatte es in den Bergen stark zu regnen begonnen, weswegen ich völlig durchnässt war. Zuvor hatte ich immer einen kleinen Regenschirm bei meinen Ausflügen mit dabei gehabt und nie gebrauchen können und ausgerechnet bei diesem Ausflug hatte ich keinen dabei gehabt. Ich nahm´s sportlich. Durch das teilweise hereinspritzende Flußwasser war man zwischendurch ja sowieso auch schon etwas nass geworden. In dem Bergdorf in dem ca. 200 - 250 Leute wohnten, wurden uns zunächst Softgetränke gereicht. In dem Gemeinschaftshaus, das aus Respekt ohne Hut und Schuhe zu betreten war, wurde alsbald eine Cavazeremonie abgehalten. Als mir später auch etwas Cava angeboten wurde, nahm ich es aus Neugier und Abenteuerlust an. Schließlich hatte ich in mehreren Dokumentationen gesehen, dass dieses Getränk ja vielerorts eigentlich nur den Männern vorbehalten ist. Wer wollte konnte dann an einer Führung durch das Dorf teilnehmen. Dabei wurde auch einiges über die örtliche Geschichte erzählt. Zurück im Gemeinschaftshaus (das im übrigen an den Deckenbalken nett verziert gewesen war) wurde dann die kalte Erdofenmahlzeit angeboten. Das Essen lag auf Bananenblättern und Tellern unter denen noch Decken lagen.Einige Dorfbewohner wedelten mit speziellen Utensilien, um mögliche Insekten davon zu vertreiben. Normalerweise bin ich ja immer sehr vorsichtig gewesen, was das Essen in solch südlichen Ländern angeht, doch haben praktisch alle Ausflügler etwas davon gegessen und ich dachte mir, wenn das ein vom Schiff angebotener Ausflug ist, dann muß es schon alles seine Ordnung haben. So aß ich also auch einwenig von der angebotenen Mahlzeit. Danach wurden draußen Tänze durch ein paar Männer aufgeführt und drinnen wurden noch Souvenirs angeboten. Gegen 14.00 Uhr war dann wieder Aufbruch. Dabei war es egal, welches der zahlreichen Boote man bestieg. Wir fuhren den erneut auftauchenden Regenwolken davon. Mittlerweile waren meine Kleidung und ich ja schon wieder ziemlich getrocknet, doch als das Boot stromabwärts durch kleine Stromschnellen fuhr, hatte sich das wieder erledigt und ich war erneut klatschnass von unten bis oben. Eine größere seitliche Welle hatte mich voll erwischt und auch mehrere kleinere. Ich nahm´s mit Humor und meine Videokamera, die ich vorsichtshalber eh in der Tasche verstaut hatte, hatte glücklicherweise nichts abbekommen. Ich hatte ja immer schonmal gedacht, dass es nett wäre, eine Raftingtour mitzumachen und habe es aber nie wirklich ins Auge gefaßt da ich sicherlich konditionstechnisch nicht fit genug dafür wäre. Nun hatte ich hier auf diesem Fluß unerwartet eine raftingähnliche Erfahrung (ohne dabei rudern zu müssen) und so freute ich mich sehr darüber. Das ist für mich, die ja eigentlich ein sehr häuslicher Typ ist, schon ein Abenteuer gewesen.
Die Rückfahrt ging dann auch erwartungsgemäß schneller, da es nun stromabwärts ging. Nach ca. 1 Stunde und 15 Minuten legte mein Boot wieder an der Anlegestelle an, wo die Busse warteten. Hier war es wieder sehr heiß. Dort wurden die Rettungswesten wieder eingesammelt und ein jeder sah recht nass aus – ja ja, nicht nur mich hatten die ins Boot reinschwappenden Stromschnellen erwischt...
Bei den Bussen mußten wir dann noch eine Weile warten, da einem Boot auf dem Rückweg der Sprit ausgegangen war und ein anderes Boot mit einem Ersatzkanister zu ihm zurückfahren mußte. Nach erneuter ca. 45minütiger Busfahrt wurde wer wollte, vor einem Kaufhaus abgesetzt, doch ich wollte lieber gleich wieder auf´s Schiff um zu duschen und mich zu aklimatisieren.
Abends verabschiedete uns wieder die Polizei-Blaskapelle mit einigen musikalischen Vorträgen. Da das ungefähr zeitgleich mit dem Abendessen lief, waren einige Passagiere auf die Probe gestellt, was ihnen denn nun wichtiger war. Beim Abendessen spendierte Herr K., der den Tag zuvor ja Geburtstag gehabt hatte, eine Flasche Champagner da er mittlerweile auch schon mehrere angesammelt hatte. So hatte er z.B. als „Entschädigung“ eine bekommen, nachdem mal bei einer der vorherigen Etappen (er machte ja die gesamte Weltreise mit) ein Rohrbruch mehrere Kabinen auf seinem Deck mehrere Zentimeter hoch (morgens um 5.00 Uhr) unter Wasser gesetzt hatte. Davon war seinerzeit auch Frau B betroffen die damals (in Angst das Schiff könne eventuell in Nöten sein, um fünf Uhr morgens im Nachthemd zur Rezeption gegangen war). Ja, von so einem unschönen Erlebnis bin ich ja glücklicherweise bisher verschont geblieben.
Nun gab es also nach meinem Bingogewinn nochmals Champagner. Mit Orangensaft gemischt trank ich auch ein bißchen. Später trat in der Lounge das Gesangsduo „Schwarzblond“ auf, das ja ziemliche eigenwillige selbstverfaßte Liedtexte vortragen. Mein Geschmack war das nicht so ganz und so verließ ich die Vorstellung schon vor dem Ende.
Samstag, der 01.03.08 war dann wieder ein Seetag.
Leider stellte sich nun heraus, dass es wohl doch keine so gute Idee gewesen war, am Tag zuvor etwas in dem Fidji-Dorf zu essen und zu trinken, denn nun hatte ich so meine gesundheitlichen Probleme, die sich auch noch längere Zeit (etwas mehr als eine Woche) mehr oder weniger schlimm fortsetzten und mich schließlich auch die Schiffsärztin aufsuchen ließen. Einigen anderen Ausflüglern erging es übrigens auch so. Ein Herr aus Bayern, mit dem ich mich auch schon öfters unterhalten hatte, hatte die gleichen Probleme wie ich und so glichen wir mal ab, was wir jeweils beide gegessen hatten, um den Auslöser zu finden. Dabei stellte sich heraus, das wir beide lediglich eine gleiche Sache gegessen hatten: nämlich Ananas. Ob die vielleicht nicht gut gewesen war? Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen, doch wechsele ich hier auch lieber das Thema.
Jedenfalls verbrachte ich viel Zeit unter Deck und schaute fern etc.. Ich ging auch erstmals in Bordkino, um mir einen Vortrag über Sir Francis Drake anzuschauen, der dort gehalten wurde. Den ersten Teil des aktuellen Reisevideos konnte man sich auch schon anschauen, was ich auch tat. Beim Abendessen konnte man sich am Restaurant-Eingang mit zwei Tänzerinnen von den Phoenix-Dancers ablichten lassen. Um 21.00 Uhr gab es dann das Gäste-Cabaret in der Atlantik-Lounge. Einige Auftritte gefielen mir gut, andere weniger.
Es folgte ein weiterer Seetag, nämlich Sonntag, der 02.03.08. Erstmals hatte ich mich im Vorfeld einer Kreuzfahrt dazu entschlossen, ein Nachprogramm zu buchen. Ich hatte mich für die „Australien-Rundreise“ entschieden. Um 9.30 Uhr gab es nun dazu ein Treffen aller Teilnehmer in der Karibik-Lounge. Wir waren insgesamt knapp 30 Personen, die daran teilnahmen. Um 11.00 Uhr fand dann am Pool die „Mr. And Mrs. Albatros-Wahl“ statt. Nachmittags schaute ich mir im Bordkino einen Vortrag über James Cook an, der mich allerdings sehr ermüdete. Um 18.15 Uhr wurde dann das Buffet Magnifique für alle Hobbyfotografen und -filmer präsentiert. Da herrschte ein großer Andrang. Um 18.30 Uhr begann dann die erste Sitzung, um 20.15 Uhr die zweite. Mein Tisch hatte die zweite Sitzung „erwischt“, was uns allen etwas spät erschien. Damit das Restaurant nicht so voll war, war die Entscheidung getroffen worden, dieses Buffet in zwei Sitzungen laufen zu lassen, während es ansonsten immer eine einzige Sitzung gegeben hatte. Der Bekleidungsvorschlag lautete „elegant“. Ich erschien auch, mochte aber außer ein paar Getränken nichts zu mir nehmen. Bereits um 21.30 Uhr gab es dann in der Lounge die „Grosse Gala-Show“ mit fast allen Künstlern an Bord.
Montag, den 03.03.08 legten wir dann gegen 11.00 Uhr in Auckland/Neuseeland an. Im Vorfeld der Kreuzfahrt hatte Phoenix-Reisen die Passagiere schon darüber informiert, dass aufgrund einer Überbelegung sich die Abfolge und Zeiten der angesteuerten neuseeländischen Häfen ändern würde. Von 13.30 Uhr bis 13.35 Uhr war dann das Treffen für meinen Ausflug „Auckland mit Skytower“.
Zunächst fuhren wir zu einer Stelle, von wo aus man einen guten Blick auf die Harbour-Bridge hatte. Danach ging es zum Nationalmuseum. Ich schaute mir insbesondere die Abteilung zur Maori-Geschichte, die über den Vulkanismus und eine über lebende und ausgestorbene einheimische Tiere an. Das war alles interessant. Beim Toilettengang entdeckte ich auch etwas Interessantes: So ein Waschbecken wie dort habe ich noch nie gesehen, man mußte schon befürchten, dass es sofort überlaufen würde, wenn man nur mal den Hahn aufdreht, doch gab es tatsächlich keine Überschwemmung dabei. Im Giftshop wurde ich leider nicht fündig (suchte ich doch immer noch nach schönen Souvenirs für einige Freundinnen). Um 16.15 Uhr war dann das Treffen unseres Busses zur Abfahrt. Es ging dann zum 328 m hohen Skytower. Leider kam ich in den allerletzten Lift der Gruppe (nur mit den Reiseführern) und so hatte ich nur eine knappe halbe Stunde Zeit auf der Aussichtsebene (und damit 10 Minuten weniger als so manch anderer meiner Gruppe). Die Sicht war sehr gut, da heute die Sonne schien. Von einem höheren Deck des Skytowers ist Bungeejumping möglich und so konnte ich von der Aussichtsebene auch tatsächlich während meines Aufenthaltes dort zwei Springer sehen. Nach gefühlt zu kurzem Aufenthalt ging es dann mit dem Bus wieder zurück zum Hafen. Bereits als wir auf das Hafengelände fahren wollten, mußten alle Businsassen ihre Reisepässe zur Kontrolle vorlegen. Auf dem Weg zu Fuß zur zu durchquerenden Halle wurde man erneut kontrolliert, was die Pässe und Bordausweise anbelangte und in der Halle wurde es dann nochmal von den örtlichen Behörden ganz genau genommen. Hatte es am Morgen beim vom Bord gehen noch ausgereicht, die Taschen stichprobenartig per Hand durchsuchen zu lassen, so mußte nun bei der Rückkehr alles wie auf einem Flughafen durchleuchtet werden. Man kann sich ja vorstellen, dass sich da gleich eine ziemliche Menschenmenge aufstaut, wenn mehrere Busse annähernd zur gleichen Zeit eintreffen.
Stunden später schaute ich mir von Deck 10 aus die nächtliche Skyline von Auckland an und schaute auch dabei zu, wie palettenweise neuer Proviant gebunkert wurde. H und ich zeigten uns noch gegenseitig zum Vergleich unsere Kabinen. Er hatte eine für bis zu drei Personen ausgelegte Außenkabine auf Deck 5, die natürlich um Einiges komfortabler anmutete als meine billigere Innenkabine zur Einzelbelegung auf Deck 4. Als H meine Kabine sah, fand er keine besonders gute Bewertung dafür, was er auch später in unserer Tischrunde noch zum Ausdruck machte, doch für mich reichte es aus. Klar, ist es natürlich nicht so schön, wenn man sich krank fühlt und daher viel Zeit in der Kabine verbringen muß, aber ist die Kabine für mich ausreichend gewesen.
Am Dienstag, den 04.03.08 lagen wir weiterhin in Auckland. Ich hatte einen recht teuren Ganztagesausflug zur Waitomo-Glühwürmchengrotte gebucht gehabt und war mir erst noch unsicher, ob ich das mitmachen sollte (wegen der gesundheitlichen Probleme der vorangegangenen Tage). Letztlich entschied ich mich aber doch dafür, daran teilzunehmen und ich habe es auch glücklicherweise nicht bereuen müssen. Die Fahrt mit dem Bus dauerte mehrere Stunden. Die dabei an den Fenstern vorbeiziehenden hellgrünen Hügel der ländlichen Gegenden gefielen mir gut. Angekommen an der Grotte, mußte ich als eher hochgewachsene Person schon recht aufpassen und mich hin und wieder mal ducken, um mit meinen Kopf nirgends anzuschlagen. Auch war ich besonders vorsichtig beim Herabsteigen der zahlreichen Treppenstufen, da es da ziemlich dunkel war. Leider durften auch schon vor der Bootsfahrt zu den Glühwürmchen beim Spaziergang in der Höhle keinerlei Foto- und Filmaufnahmen gemacht werden, was ich bedauerte, da ich bei meinen Reisen immer gerne Fotos oder Filmaufnahmen zu Erinnerungszwecken mache. Das Highlight des Ausfluges war natürlich die Fahrt mit dem Boot durch die dunkle Grotte. Pam, unser örtlicher Guide zog unser Boot an einer Leine auf dem Wasser entlang. Über uns, an der Decke der Grotte, leuchteten unterdessen abertausende von Glühwürmchen noch stärker als ein Sternenhimmel – ein wirklich schöner Anblick. Leider war die Bootsfahrt dann auch schon bald wieder vorbei. Wieder angekommen an der Erdoberfläche hatten wir dann noch ein paar Minuten Zeit, ehe der Bus uns zum Mittagessen ins nahegelegene „The Big Apple Cafe“ brachte. Im Anschluß an das Mittagsbuffet konnte man im Garten einige Kiwipflanzen betrachten und bekam Wissenswertes über die Frucht und ihre Geschichte in Neuseeland zu hören. Danach fuhr uns der Bus zum ebenfalls nicht weit entfernt liegenden Kiwi-Haus nach Otorohanga. Dort konnte man ein paar Zwergkiwis (die Vögel) in ihrem Gehege beobachten in dem die Nachtzeit simuliert wurde, da Kiwis ja nachtaktive Vögel sind. In weiteren Käfigen und Gehegen konnte man einige andere Vögel beobachten, ebenso wie auch ein paar draußen. Der Aufenthalt im Kiwi-Haus dauerte länger als geplant, doch brauchte man auch die Zeit dafür. Trotzdem verzögerte sich die Abfahrt in Richtung Auckland noch weiter. Eine Frau, die bei dem gleichen Tagesausflug schon zwei- oder dreimal zuvor für Verspätungen gesorgt hatte und alle auf sie warten ließ, war nun ihrer Linie treu gewesen und ließ nunmehr zum dritten oder vierten Mal alle auf sich warten. Vielleicht mögen einige mich ja für eine Nörglerin halten, doch finde ich es nicht gerade höflich, wenn ständig der ganze Bus wegen ein und derselben Person warten muß. Ein- oder zweimal mag das einem ja vielleicht noch passieren, aber danach wäre ich doch besonders bemüht, dass es nicht auch noch ein drittes und viertes Mal auf demselben Ausflug vorkommt. Mir wäre das jedenfalls unangenehm, doch dieser besagten Frau schien das überhaupt nichts auszumachen. Es gab nicht mal eine kleine Entschuldigung den anderen Businsassen gegenüber. Als wir nun wieder alle komplett waren, began die lange Rückfahrt nach Auckland, bei der es zwischendurch zu ergiebigen Regenfällen kam. Gegen Ende der Fahrt kamen wir dann auch noch in einen Stau. Die örtlichen Reiseleiter (auch vom Vortages-Ausflug) hatten ja schon berichtet, dass es in Auckland grundsätzlich ein ziemliches Verkehrsproblem gibt da das System sehr überlastet ist. Dies durften wir nun auch selbst erleben. Vor dem Schiff wurde man wieder dreifach überprüft. Schließlich war ich so spät an Bord, dass es sich zeitlich nicht mehr lohnte, noch vor dem Abendessen zu duschen, so dass ich es auf später verschieben mußte. T, der den anderen Ganztagesausflug nach Rotorua unternommen hatte, kam sogar noch später zurück, konnte aber noch etwas zu Essen bestellen. Morgens hatte seinen Bus noch vor der Abfahrt der Defektteufel ereilt und daher hatte sich sein Ausflug aufgrund des notwendigen Ersatzbusses verzögert.
Nach dem Abendessen sollte die Jazz-Band „Just 4 fun“ draußen auf Deck 6 spielen, doch fand das aufgrund des einsetzenden Regens etwas später in der schlecht besuchten Atlantik-Lounge statt. Gegen 22.00 Uhr verfolgte ich wie einige andere auch das Auslaufen von Deck 10 und sah die in der Ferne immer kleiner wirkende Skyline von Auckland.
Mittwoch, den 05.03.08 lag die Albatros dann auf Reede in der Bay of Islands (Neuseeland).
Von 07.50 Uhr bis 8.00 Uhr war das Treffen für meinen Katamaran-Ausflug „Cape-Brett-Bootsfahrt“ angesetzt. Mit dem Wetter hatten wir Urlauber heute richtig Glück gehabt, denn die Sonne schien vom blauen Himmel herab un der Seegang war auch nicht zu heftig für den Bootsausflug geraten. Die Fahrt mit dem Tenderboot zum High-Speed-Katamaran dauerte recht lange. Dieser Katamaran hatte oben ein Freideck mit unüberdachten Sitzreihen und unten einen geschlossenen Raum mit mehreren Sitzreihen. Da bereits ein Tenderboot zuvor eingetroffen war, war das obere Deck bereits größtenteils belegt gewesen, so dass ich gleich unten blieb, was mir aber auch zusagte, da es unten reichlich Platz gab. Auch nutzte ich mal die Möglichkeit, durch eine kleine vorne angebrachte Tür nach draußen zu gelangen. Da der Katamaran meist aber eine sehr hohe Geschwindigkeit fuhr, galt es sich gut an der Reeling festzuhalten, um nicht zu stürzen. Ich genoß den Blick auf die vielen Inseln. Da der Seegang auch nicht zu stark war, konnten wir tatsächlich mit dem Katamaran durch das kleine Loch im großen Felsen hindurchfahren. Auf der Rückseite des Felsens konnte ich gerade noch sehen, wie jemand auf einem anderen, wohl privaten Boot gerade Anglerglück gehabt hatte und einen großen Fisch an Bord zog. Als wir die Stelle wieder mit gefühlter voller Kraft voraus verließen, bot das durch den Katamaran aufgewühlte und spritzende Wasser mit einem sich besonders stark spiegelenden Sonnenlicht und im Hintergrund dem kleiner werdenen Cape Brett Felsen wiedermal ein besonders stimmungsvolles Fotomotiv, welches ich mir nicht entgehen ließ. Auf der größten Insel der Gegend wurde für eine Stunde Halt gemacht, doch verbrachte ich nur ca. 20 Minuten mit Spazierengehen und Muschelsuche am Strand, da ich sodann an einer Glasbodenboot-Fahrt teilnahm, die gegen Extra-Kosten möglich war. Ehrlich gesagt ist das ziemlicher Touristennepp was auch mehrere Leute verägerte, die das ebenfalls mitgemacht haben.
Aber ich fand´s einigermaßen okay, wenn wohl auch überteuert. Angepriesen worden war es auch als U-Boot-Fahrt, was ja nun schonmal nicht stimmte. Bei der anschließenden Weiterfahrt mit dem Kings-Katamaran hatten wir dann noch insofern Glück, als dass es kurzzeitig zwei Delphine bzw. deren Rücken (so flink wie die nunmal sind) zu erspähen gab. Zur Mittagszeit ging es dann wieder zurück zur Albatros bzw. erst zur Tenderanlegestelle. Mit etwas Verspätung verließ die Albatros dann nach 14.00 Uhr den Reedeplatz und damit die letzten Neuseeländischen Gefilde der Reise.
Beim Bingo ging ich heute das erste Mal auf dieser Reise leer aus. Nach dem Abendessen gab es die von Kiona auf die Beine gestellte sehenswerte Western/Cowboy-Show.
Mit Donnerstag, dem 06.03.2008 folgte ein Seetag. Die Albatros hatte bereits in Neuseeland Australische Beamte mit an Bord genommen, bei denen sich die Passagiere nun deckweise im Laufe des Tages mit dem Reisepass zur Einreisekontrolle vorstellen mußten. Die auszufüllenden Ein- und Ausreiseformulare hatte man vorher schon zum individuellen Ausfüllen bekommen.
Das fand ich schon interessant, das die Leute von den Australischen Behörden bereits ein paar Tage bevor wir überhaupt in Australien einliefen noch in Neuseeland zu uns zugestiegen sind.
Um 10.00 Uhr konnte man auf Deck 6 zuschauen, wie eine Eisskulptur gefertigt wurde. Dabei handelte es sich um einen Fisch als Motiv. Da ich mich gesundheitlich immer noch nicht wieder topfit fühlte, nutzte ich diesen Tag zur Genesung und blieb die meiste Zeit in der Kabine (wie gut das es auch ein bißchen Bordfernsehen gibt). Abends schaute ich mir dann aber doch in der Lounge die Crewshow an. Zuvor wurde noch zwei Trostpreise und die Seekarte verlost. Dabei hatte T Glück und gewann ein großes Foto von der Albatros sowie eine von den Köchen unterschriebene Kochmütze. Alles in allem fanden sowohl meine Bekannten als auch ich, dass mit etwas über 300 Euro Einnahmen für die Crewkasse nicht gerade viele Seekartenlose an den Mann oder die Frau gebracht worden sind (wenn man bedenkt wieviele Passagiere an Bord waren, und dass ein Los ja 5 € kostete). In der folgenden Crewshow bewiesen einige Crewmitglieder ihr Talent, insbesondere das Gesangstalent einiger Besatzungsmitglieder war beeindruckend. Bei der Geigerin Lyla schlichen sich ein paar falsche Töne ein, was ich aber wohl weniger schlimm empfand als einige andere Mitreisende, die einige Bemerkungen fallen ließen, die ich nicht gut fand – schließlich ist es ja wohl auch gar nicht so einfach, Geige zu spielen.
Freitag, der 07.03.08 war dann der letzte Seetag der Reise.
Am Samstag, den 08.03.08 sollten wir dann laut Plan ja bereits früh morgens ins Sydney ankommen. Leider wurde daraus nichts, worüber wir im Vorfeld schon informiert gewesen waren. Man sagte uns, dass wegen der örtlichen Behörden bzw. der Abfertigung der vielen einreisenden Passagiere Sydney uns morgens nicht annehmen könnte und wir daher in der Stadt Newcastle einen Zwischenstopp einlegen müßten. Das fand ich irgendwie nicht ganz schlüssig, bzw. kam es mir wie eine Ausrede vor und ich hörte eine kleine Gruppe anderer Passagiere mutmaßen, dass es etwas mit den in Sydney teureren Liegegebühren zu tun haben könnte. Allerdings möchte ich mich den Mutmaßungen nicht anschließen. In Newcastle hatten wir dann auch ein paar Stunden Aufenthalt. Da die Kreuzfahrt für viele Passagiere ja bereits am folgenden Tag endete, wurde gegen Entgelt ein Shuttlebus nach Sydney angeboten, um den Passagieren doch noch die Möglichkeit zu geben, wenigstens noch ein paar Stunden in Sydney verbringen zu können, bevor es bald wieder gen Heimat gehen sollte. Auch war im Vorfeld ein (für mein Daführhalten nicht gerade günstiger) Ganztagesausflug nach Sydney angeboten worden, bei dem auch ein Katamaranausflug im Hafen inkludiert gewesen war. Ich persönlich entschied mich dafür, keine der beiden erwähnten Möglichkeiten zu ergreifen sondern lieber am Abend die besondere Hafeneinfahrt in Sydney an Bord der Albatros zu erleben. Vorher fuhr ich aber noch in Newcastle, wo wir ja einige Stunden lagen, mit dem kostenlosen Shuttlebus in die Innenstadt, um – wenn ich nun schon mal da war – ein bißchen von der Stadt zu sehen. Allerdings fand ich diesen „Ausweichhafen“ und seine Stadt ehrlich gesagt nicht gerade attraktiv. Am Abend schließlich erreichte die Albatros dann endlich Sydney bei gutem sonnigem Wetter. Dafür, dass den Leuten ja die Möglichkeit des Ganztagesausfluges und der Nutzung des Transferbusses gegen Entgelt angeboten worden war waren doch noch erstaunlich viele Passagiere während der Hafeneinfahrt auf den Aussendecks, was das Fotografieren erschwerte. Das war natürlich schon ein beeindruckendes Erlebnis, die Skyline und weitere Umgebung immer näher kommen zu sehen. Eigentlich hätten wir ja gegenüber des Opernhauses festmachen sollen, doch hatte ein dort liegendes Schiff Probleme mit dem Bunkern, weswegen wir erst woanders (mit Blick auf Darling Harbour) festmachten. In der Nacht gegen 1.00 Uhr fuhr die Albatros dann doch noch zur Anlegestelle gegenüber des Opernhauses, nachdem das andere Schiff nunmehr abgelegt hatte. Nach dem Abendessen mußte ich mich dann leider schon von meiner Tischrunde verabschieden, denn am nächsten Morgen galt es ja für mich, das Schiff schon recht zeitig zu verlassen um in mein Nachprogramm zu starten.