REISEBERICHT Minikreuzfahrt Norwegian Jade August 2018
Verfasst: 01.09.2018 18:16
REISEBERICHT „Minikreuzfahrt mit der Norwegian Jade“ 23.08.18 - 25.08.18
Hamburg – Southampton
Eine Kurzreise 2015 mit der damals noch „fabrikneuen“ Norwegian Escape begeisterte mich, 2017 konnte ich die kleinere Norwegian Jade in Hamburg besichtigen, auch hier fühlte ich mich an Bord wohl.
So konnte ich im Juni diesen Jahres nicht Nein sagen als in einem Newsletter ein tolles Angebot für die "Rückfahrt“ der Norwegian Jade von Hamburg nach Southampton zu finden war. Die Jade fährt dieses Jahr in der Vor- und Nachsaison längere Reisen ab Southampton, von Ende Juni bis Ende August war sie in Hamburg stationiert und fuhr auch von hier aus längere Reisen, z.B. nach Norwegen. Im kommenden Winter fährt sie übrigens in der Karibik, nächstes Jahr im Mittelmeer.
Das Angebot jedenfalls war zwar nur im Tarif „Just Cruise“ buchbar (hier entfallen Premiumleistungen wie z.B. Getränke „All Inclusive“, das Trinkgeld bzw. die Servicepauschale ist aber im Preis enthalten). OK, ob man Ende draufzahlt wird sich zeigen, ich brauche aber nicht viel, Kaffee, Tee und Eiswasser gibt es auch für „Just-Gäste“ kostenlos. Ich habe die Getränkepreise nicht mit denen von 2015 verglichen aber ein großes Bier vom Fass kostet bei Norwegian mittlerweile inklusive einer weiteren Servicepauschale mittlerweile rund 9,50 USD (ca. 8,- EUR). Außerdem war in dem Angebot Transfer von Southampton nach London und ein Rückflug nach Hamburg enthalten.
Die Norwegian Jade wurde, wie die von mir schon öfter genutzten Schiffe von AIDA, 2006 auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut, hat trotz einer Kapazität für rund 2.400 Gäste rund 92.000 BRT was sich z.b. an den großzügigen Außenbereichen bemerkbar macht. In ihren ersten Jahren fuhr sie als „Pride of Hawaii“ für Norwegian ausschließlich in Hawaii, 2017 wurde sie grundlegend renoviert und dem Design und aktuellen Standards von Norwegian angepasst.
Eine Parallele zu meiner Reise mit Norwegian 2015 ist übrigens, das die Schiffe jeweils zum vorerst letzten Mal Hamburg anliefen und sich mit dem Auslaufen von hier verabschiedeten.
23.08.18 TAG 1 HAMBURG (LIEGEPLATZ CRUISE CENTER ALTONA)
Nach einigen positiven und negativen Meinungen über die „Hinfahrt“ vom Southampton nach Hamburg Ende Juni (ebenfalls mit 2 Nächten), und Bildern im Kopf von der letztjährigen Schiffsbesichtigung machte ich mich gespannt und zeitig mit dem ÖPNV von meinem Zuhause in Hamburg auf auf den Weg nach Altona. An den Landungsbrücken wechselte ich den 111er (Bus), der über die Reeperbahn und den Fischmarkt direkt bis zum Terminal fährt. Hier traf man schon auf einige Gleichgesinnte mit Koffern mit NCL-Anhängern. Hätte man jemandem mit einem MSC-Anhänger getroffen, dem hätte den Weg weisen müssen, am 23.08.18 lag auch auch die „MSC Meraviglia“ in Hamburg, aber gegenüber in Steinwerder.
War dann pünktlich mit Beginn der Einschiffung gegen 12 Uhr im Cruise Center, draußen waren nur ein paar Gäste ankommend, hatte mich dann schon darauf gefreut ohne anstehen einchecken zu können aber drinnen waren dann doch einige wenige hundert Leute. Ohne in irgendwelche nummerierten Gruppen eingeteilt zu werden ging es in einer Schlange zu einer Reihe von dutzenden Schaltern, überraschend schleppten viele ihre Koffer mit. Vielleicht war draußen das Hinweisschild für die (abgelegene) Gepäckabgabe zu klein? Vor der Gangway gab es noch eine weitere kurze Passkontrolle vom deutschen Zoll bzw. der Bundespolizei, nach alles im allem rund 30 Minuten stand man dann endlich auf Deck 7 im Atrium der Norwegian Jade und hatte Urlaub.
An der Rezeption hab ich mir dann schnell ein Tagesprogramm und einen Decksplan abgeholt um dann nach oben zum Pool zum Essen zu fahren. Bei heute fast 30 Grad und Sonne bot sich das endlich mal an (fahre ab Hamburg eigentlich immer in der kühleren Vorsaison).
Oben auf Deck 12 wurde Essen an 3 Stationen angeboten: Draußen am Pool im Topsiders, hinten am Heck auf der großzügigen Terrasse (Great Outdoors genannt) vom Garden Cafe (Büffet-Restaurant), mit einer kleinen Auswahl wie am Topsiders und innen im Garden Cafe Mittagessen, Snacks, Kuchen.Burger gab es allerdings nur zum selber bauen. Das Garden Cafe ist freundlich, vielleicht etwas zu sachlich, designt, die Stationen sind übersichtlich in einem Raum platziert und deutlich beschriftet. Allerdings sind von dort aus mitunter die Wege zu den Tischen lang, die sich auf drei Abschnitte verteilen. Dafür ist die auf dieser Reise kleine, ergänzende Auswahl hinten im Great Outdoors praktisch. Gefreut habe ich mich über die Softeismaschine, das Eis war gut, gab es für mich später zum Kaffee. Hab mir erst mal zum Mittag eine Kleinigkeit schmecken lassen, bin aber bald zum Pool umgezogen, das Great Outdoors füllte sich zusehends, außerdem hält sich Dunst unter der Überdachung. Die Kabinenfreigabe war erst für 14 Uhr oder 14.30 Uhr vorgesehen, bei diesem Wetter macht das aber nichts.
Am Pool waren noch einige, gut platzierte Liegen frei, Handtücher gab es ohne irgendwelche Registrierung, Musiker spielten Jazz, so stellt man sich das vor. Der Pool bietet immer einen guten Überblick über die mitreisenden Gäste, bei Norwegian natürlich international. „Familiär“ würde ich ergänzend sagen, wobei es fuhren wenig Kinder und Babies und mehr ältere (aber mobile) Gäste mit.
Die Kabinen wurden gegen 13.45 Uhr freigegeben, hab wie immer erst mal den ersten Schwung Leute ihre Kabinen suchen lassen und mich dann etwas später zu meiner aufgemacht. Wie bei AIDA bedingt der günstige Tarif von Norwegian das man sich zwar für Innen, Außen oder Balkon entscheiden kann, aber nicht für eine bestimmte Kabine. Ich buchte Innen und bekam eine auf Deck 8, vorne in einer Ecke. Gegen Aufpreis hätte man nach der Buchung auf Außen oder Balkon bieten können, da aber dem Decksplan nach die Lage (in Bezug auf umliegende „laute“ Bereiche) der zugeteilten Kabine nicht schlecht scheint und der mögliche Aufpreis das ganze Angebot sinnlos gemacht hätte verzichtete ich darauf. Außerdem müssen Alleinreisende den möglichen Aufpreis für 2 Betten zahlen, also doppelt.
Anfangs schien die Kabine abseits gelegen zu sein, das stellte sich dann im Laufe der Reise nicht so da. Die Wege zum Theater und zu den Bereichen „wo das Leben“ ist (hauptsächlich auf Deck 7 und oben die Spinnaker Lounge) waren nicht weit. Nur zum Essen muss man einmal ganz durch. Auf der MSC Splendida hatte ich die gleiche Konstellation, gerade bei einer Innenkabine nimmt man dafür gerne den Weg oben über das Pooldeck. Außerdem gibt es auf dem Gang vor meiner Kabine keinen „Durchgangsverkehr“.
Die Kabine ist gemütlich in hellen Farben eingerichtet, bietet ein überraschend geräumiges Bad (in dunklerem Holz verkleidet, sogar Waschlappen gibt es), viele Staumöglichkeiten, einen fast schon begehbaren Kleiderschrank in dem man einen Koffer verstauen kann und der auch mal Beleuchtung hatte (das fiel mir es später auf da diese defekt war). Grauer Teppichboden, ob der schon abgetreten war ließ sich ob des Musters nicht feststellen. Auch gibt es eine kleine Fernsehecke mit einem Modernen, hochwertigem Flatscreen. Norwegian bietet in den Kabinen auch die klassische Minibar an, bemerkenswert auch das die Bordkarte keinen Aufdruck der Kabinennummer hat.
Als ich mich fragte ob es neben dem Bett auch eine weitere Sitzgelegenheit gibt fiel mir erst auf den zweiten Blick der runde Hocker auf, sah erst wie ein Mülleimer aus. Dreht man übrigens die Sitzfläche um hat man einen kleinen Tisch. Die Betten waren überraschend zu einem Doppelbett zusammen-gestellt, eigentlich sollten diese getrennt sein. Dadurch ist gerade der Weg an der Fernsehecke vorbei eng.
Soweit war alles ordentlich, nur eine Lampe der für eine Innenkabine wichtigen Hauptbeleuchtung flackerte, das wurde während der Reise nicht mehr instand gesetzt. Hatte ich Anfangs aber nur einmal beim Kabinensteward reklamiert, bei 2 Nächten kann man mit leben, nun darf sich der Nachmieter darum kümmern...
Neben der Kabine befindet sich eine Tür die mit „Crew“ gekennzeichnet ist, dieses kann Unruhe bedeuten, war aber nur ein Lagerraum. Ansonsten war die Kabine ruhig, bis auf die Kleiderbügel (bei Seegang) klapperte oder knackte nichts. Die Bügel ließen sich mit etwas rumprobieren und auch mal einer offen gelassen Schranktür „ruhigstellen“. Allerdings gab es gelegentlich mal von weiter unten einen kräftigen Schlag, der die Kabine zittern ließ. Ich vermute das kommt von einer der schweren Stahltüren bzw. Schotten unten im Bug
Deck 7. Wer mal auf der Jade auf dem Promenadendeck vorne ganz rumgelaufen ist dürfte wissen welche ich meine.
Da mein Koffer noch nicht da war und ich somit nichts auspacken konnte war ich bald wieder raus, auch für „Kaffee und Kuchen“ am Pool. Neben Liegen gibt es dort auch zahlreiche Tische. An allen drei, schon genannten, Stationen oben auf Deck 12 gab es eine kleine aber schmackhafte Auswahl, wie ich sie auf der Norwegian Escape kennengelernt hatte. „Richtigen“ Kuchen gab es nur im Garden Cafe, der ist aber als Dessert zum Mittagessen gedacht, so sind Nachmittags nur noch ein paar Teller übrig.
Danach unternahm ich einen Spaziergang durch die ganzen Außenbereiche auf Deck 13, das ging auf der Schiffsbesichtigung auch vom Wetter her nur im „Schnelldurchgang“. Rund um den Pool war übrigens alles aufgeräumt, es gab genug Personal mit Besen etc. oder zum Abräumen der Tische und von Gläsern, auch ein Guard hatte Dienst der einem vor dem Ertrinken im Pool retten würde (kein Scherz!). Einmal beobachte ich wie die Guards Gäste im Whirlpool mäßigten. Nebenbei bemerkt, anhand der Becher konnte man erahnen wer „All Inclusive“ hat und wer nicht. Einige Gäste hatten die kleinen Becher mit dem kostenlosen Eiswasser, die anderen die dicken Becher mit den Drinks.
Die Seenotrettungsübung fand um 16 Uhr statt, meine Musterstation befand sich im Theater.Hätte gerne (und wie es im Nachhinein empfohlen wurde) den kürzeren Weg durch ein „Crewtreppenhaus“ hinter dem Theater erkundet, war aber zeitig dran, die Tür noch nicht „freigegeben“ so wählte ich den normalen Weg. Das Theater liegt ein Deck tiefer quasi unter meiner Kabine. Auf der Jade gibt es zwar Rettungswesten auf den Kabinen, diese brauchten aber nicht zur Übung mitgebracht bzw. getragen werden. Die Übung dauerte rund 30 Min und verlief ohne besondere Vorkommnisse. Wie vorgeschrieben wurde der Gebrauch der Westen von Crew-mitgliedern vorgeführt, die Durchsagen dazu gab es in Englisch, Spanisch und Deutsch. Zumindest der deutsche Text wurde live vorgelesen, mit ergänzenden Infos. War eine gute Idee. Nachdem die Außenbereiche mehr oder weniger übersichtlich gefüllt waren war es das Theater auch, kann man daraus schließen das die Jade nicht ausgebucht nach England fährt?
Während der Übung wurden die letzten Koffer verteilt, so auch meiner. Prima, so langsam brauchte ich Dinge aus meinem Koffer. Die Verteilung hätte durchaus bis 20 Uhr dauern können, wenn der Koffer nach dem Ablegen noch nicht da gewesen wäre hätte ich mir Sorgen gemacht das der in Altona geblieben ist... Nachdem alles verstaut war war es Zeit für die Pool Party und das „Sail Away“ um 17 Uhr.
Das Auslaufen bei sommerlichem Wetter war ganz großes Kino, die Jade drehte langsam neben dem Cruise Center, im Vergleich dazu war in der Zeit, die die Jade zum drehen brauchte, die AIDAsol immer schon längst gedreht und weg. Aber der NABU hat recht, der Wind drückte eine Abgaswolke auf die Elbe. Trotz steifer Briese verfolgte ich (zuletzt lieber Windgeschützt) die Fahrt bis zum Willkommhöft Wedel. Dazu spielte am Pool, nach anfänglicher Animation, eine Band (Los Blondes) mit tollen Songs. Wohl auch wegen der klassischen Essenszeit um 18 Uhr hatte sich schnell geleert.
Auch mich zog der Appetit zum Abendessen rein Bei Norwegian kann man auch in den inkludierten Bedienrestaurants ohne Reservierung und feste Sitzordnung Essen wann möchte, die meisten sind schon ab 17 Uhr geöffnet, digitale Informationen zeigen in den Treppen-häusern die Auslastung an.
Nachdem ich bei der Schiffsbesichtigung bereits das Hauptestaurant „Grand Pacific“ kennengelernt hatte entschied ich für den Asiaten „Jamine Garden“. Das Essen war super, der Service, wie überall an Bord, gut, die Crew gut gelaunt. Auch wenn man nur eine Person ist, einen schlechten Tisch habe ich nirgends an Bord bekommen (man wird am Eingang der Restaurants empfangen und platziert).
Das Jasmine hatte an diesem Abend auch den Vorteil auf der Sonnenseite zu liegen, ich mag es im Abendlicht zu Essen und ein wenig von der Flussfahrt mitzubekommen (vor dem Jasmine verläuft noch das Promenaden-deck). Dazu passend gab es von unten aus dem Magnums „Gitarrenhits“ von Sean, auf dieser Reise wurde er mein Lieblingsmusiker. Livemusik kann Norwegian, hab dann später noch bei Sean verweilt bis zum Ende seines Auftritts.
Um nochmal auf das Essen zurückzukommen, ich habe es ja übertrieben. Das „Süß-Sauer“ traf meine Vorstellung von „Asiatisch“, war frisch und das Fleisch gut. Wohl verwöhnt von den großen Tellern am Vorabend beim heimischen Griechen hab ich mir glatt noch eine Portion davon bestellt, dazu das kostenlose Eiswasser und Tee. Das abschließende Dessert war ein Kunstwerk. Derweil fuhr die Jade angenehm ruhig über die Elbe
Nach dem Essen bot sich ein Rundgang durch die Bars auf Deck 6 und 7 an, war noch nicht viel los, im Photoshop habe ich nach dem Einschiffungsfoto gesucht. 25,- USD für ein Foto mit nicht mal passendem Motiv oder für den Preis selber am PC gestalten? Nein Danke.
Als Souvenir habe ich mir später einen Magneten für rund 5,- USD gekauft.
Im Theater gab es die Illusionsshow „Mistika“, im Laufe der Vorstellung zeigte diese Qualität mit verblüffenden Tricks. Interessant das
man diese auch auf einem Schiff, was eigentlich begrenzte Möglichkeiten haben dürfte, umsetzen kann.
Den Abend ließ ich dann oben in der Spinnaker Lounge ausklingen, von Anfang an gefiel mir diese Lounge mit seinem Panorama, genau wie die AIDA Lounge, einfach meine Lieblingsplätze an Bord. „Latin Fiesta“ gab es heute, mit Livemusik. War eine verhaltende Party, und mittlerweile in der deutschen Bucht angekommen machte sich Seegang bemerkbar. Bei einem letzten Ausgang auf dem Pooldeck gab es Schauer, der angekündigte Wetterwechsel war da.
Alles in allem war es ein richtig guter, erster Tag an Bord der einem schnell den Alltag vergessen ließ. Auch wenn man schon paar mal mit einem Kreuzfahrtschiff auf der Elbe in Richtung Nordsee gefahren ist, es ist immer wieder anders und ein Erlebnis.
Fortsetzung folgt.
Hamburg – Southampton
Eine Kurzreise 2015 mit der damals noch „fabrikneuen“ Norwegian Escape begeisterte mich, 2017 konnte ich die kleinere Norwegian Jade in Hamburg besichtigen, auch hier fühlte ich mich an Bord wohl.
So konnte ich im Juni diesen Jahres nicht Nein sagen als in einem Newsletter ein tolles Angebot für die "Rückfahrt“ der Norwegian Jade von Hamburg nach Southampton zu finden war. Die Jade fährt dieses Jahr in der Vor- und Nachsaison längere Reisen ab Southampton, von Ende Juni bis Ende August war sie in Hamburg stationiert und fuhr auch von hier aus längere Reisen, z.B. nach Norwegen. Im kommenden Winter fährt sie übrigens in der Karibik, nächstes Jahr im Mittelmeer.
Das Angebot jedenfalls war zwar nur im Tarif „Just Cruise“ buchbar (hier entfallen Premiumleistungen wie z.B. Getränke „All Inclusive“, das Trinkgeld bzw. die Servicepauschale ist aber im Preis enthalten). OK, ob man Ende draufzahlt wird sich zeigen, ich brauche aber nicht viel, Kaffee, Tee und Eiswasser gibt es auch für „Just-Gäste“ kostenlos. Ich habe die Getränkepreise nicht mit denen von 2015 verglichen aber ein großes Bier vom Fass kostet bei Norwegian mittlerweile inklusive einer weiteren Servicepauschale mittlerweile rund 9,50 USD (ca. 8,- EUR). Außerdem war in dem Angebot Transfer von Southampton nach London und ein Rückflug nach Hamburg enthalten.
Die Norwegian Jade wurde, wie die von mir schon öfter genutzten Schiffe von AIDA, 2006 auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut, hat trotz einer Kapazität für rund 2.400 Gäste rund 92.000 BRT was sich z.b. an den großzügigen Außenbereichen bemerkbar macht. In ihren ersten Jahren fuhr sie als „Pride of Hawaii“ für Norwegian ausschließlich in Hawaii, 2017 wurde sie grundlegend renoviert und dem Design und aktuellen Standards von Norwegian angepasst.
Eine Parallele zu meiner Reise mit Norwegian 2015 ist übrigens, das die Schiffe jeweils zum vorerst letzten Mal Hamburg anliefen und sich mit dem Auslaufen von hier verabschiedeten.
23.08.18 TAG 1 HAMBURG (LIEGEPLATZ CRUISE CENTER ALTONA)
Nach einigen positiven und negativen Meinungen über die „Hinfahrt“ vom Southampton nach Hamburg Ende Juni (ebenfalls mit 2 Nächten), und Bildern im Kopf von der letztjährigen Schiffsbesichtigung machte ich mich gespannt und zeitig mit dem ÖPNV von meinem Zuhause in Hamburg auf auf den Weg nach Altona. An den Landungsbrücken wechselte ich den 111er (Bus), der über die Reeperbahn und den Fischmarkt direkt bis zum Terminal fährt. Hier traf man schon auf einige Gleichgesinnte mit Koffern mit NCL-Anhängern. Hätte man jemandem mit einem MSC-Anhänger getroffen, dem hätte den Weg weisen müssen, am 23.08.18 lag auch auch die „MSC Meraviglia“ in Hamburg, aber gegenüber in Steinwerder.
War dann pünktlich mit Beginn der Einschiffung gegen 12 Uhr im Cruise Center, draußen waren nur ein paar Gäste ankommend, hatte mich dann schon darauf gefreut ohne anstehen einchecken zu können aber drinnen waren dann doch einige wenige hundert Leute. Ohne in irgendwelche nummerierten Gruppen eingeteilt zu werden ging es in einer Schlange zu einer Reihe von dutzenden Schaltern, überraschend schleppten viele ihre Koffer mit. Vielleicht war draußen das Hinweisschild für die (abgelegene) Gepäckabgabe zu klein? Vor der Gangway gab es noch eine weitere kurze Passkontrolle vom deutschen Zoll bzw. der Bundespolizei, nach alles im allem rund 30 Minuten stand man dann endlich auf Deck 7 im Atrium der Norwegian Jade und hatte Urlaub.
An der Rezeption hab ich mir dann schnell ein Tagesprogramm und einen Decksplan abgeholt um dann nach oben zum Pool zum Essen zu fahren. Bei heute fast 30 Grad und Sonne bot sich das endlich mal an (fahre ab Hamburg eigentlich immer in der kühleren Vorsaison).
Oben auf Deck 12 wurde Essen an 3 Stationen angeboten: Draußen am Pool im Topsiders, hinten am Heck auf der großzügigen Terrasse (Great Outdoors genannt) vom Garden Cafe (Büffet-Restaurant), mit einer kleinen Auswahl wie am Topsiders und innen im Garden Cafe Mittagessen, Snacks, Kuchen.Burger gab es allerdings nur zum selber bauen. Das Garden Cafe ist freundlich, vielleicht etwas zu sachlich, designt, die Stationen sind übersichtlich in einem Raum platziert und deutlich beschriftet. Allerdings sind von dort aus mitunter die Wege zu den Tischen lang, die sich auf drei Abschnitte verteilen. Dafür ist die auf dieser Reise kleine, ergänzende Auswahl hinten im Great Outdoors praktisch. Gefreut habe ich mich über die Softeismaschine, das Eis war gut, gab es für mich später zum Kaffee. Hab mir erst mal zum Mittag eine Kleinigkeit schmecken lassen, bin aber bald zum Pool umgezogen, das Great Outdoors füllte sich zusehends, außerdem hält sich Dunst unter der Überdachung. Die Kabinenfreigabe war erst für 14 Uhr oder 14.30 Uhr vorgesehen, bei diesem Wetter macht das aber nichts.
Am Pool waren noch einige, gut platzierte Liegen frei, Handtücher gab es ohne irgendwelche Registrierung, Musiker spielten Jazz, so stellt man sich das vor. Der Pool bietet immer einen guten Überblick über die mitreisenden Gäste, bei Norwegian natürlich international. „Familiär“ würde ich ergänzend sagen, wobei es fuhren wenig Kinder und Babies und mehr ältere (aber mobile) Gäste mit.
Die Kabinen wurden gegen 13.45 Uhr freigegeben, hab wie immer erst mal den ersten Schwung Leute ihre Kabinen suchen lassen und mich dann etwas später zu meiner aufgemacht. Wie bei AIDA bedingt der günstige Tarif von Norwegian das man sich zwar für Innen, Außen oder Balkon entscheiden kann, aber nicht für eine bestimmte Kabine. Ich buchte Innen und bekam eine auf Deck 8, vorne in einer Ecke. Gegen Aufpreis hätte man nach der Buchung auf Außen oder Balkon bieten können, da aber dem Decksplan nach die Lage (in Bezug auf umliegende „laute“ Bereiche) der zugeteilten Kabine nicht schlecht scheint und der mögliche Aufpreis das ganze Angebot sinnlos gemacht hätte verzichtete ich darauf. Außerdem müssen Alleinreisende den möglichen Aufpreis für 2 Betten zahlen, also doppelt.
Anfangs schien die Kabine abseits gelegen zu sein, das stellte sich dann im Laufe der Reise nicht so da. Die Wege zum Theater und zu den Bereichen „wo das Leben“ ist (hauptsächlich auf Deck 7 und oben die Spinnaker Lounge) waren nicht weit. Nur zum Essen muss man einmal ganz durch. Auf der MSC Splendida hatte ich die gleiche Konstellation, gerade bei einer Innenkabine nimmt man dafür gerne den Weg oben über das Pooldeck. Außerdem gibt es auf dem Gang vor meiner Kabine keinen „Durchgangsverkehr“.
Die Kabine ist gemütlich in hellen Farben eingerichtet, bietet ein überraschend geräumiges Bad (in dunklerem Holz verkleidet, sogar Waschlappen gibt es), viele Staumöglichkeiten, einen fast schon begehbaren Kleiderschrank in dem man einen Koffer verstauen kann und der auch mal Beleuchtung hatte (das fiel mir es später auf da diese defekt war). Grauer Teppichboden, ob der schon abgetreten war ließ sich ob des Musters nicht feststellen. Auch gibt es eine kleine Fernsehecke mit einem Modernen, hochwertigem Flatscreen. Norwegian bietet in den Kabinen auch die klassische Minibar an, bemerkenswert auch das die Bordkarte keinen Aufdruck der Kabinennummer hat.
Als ich mich fragte ob es neben dem Bett auch eine weitere Sitzgelegenheit gibt fiel mir erst auf den zweiten Blick der runde Hocker auf, sah erst wie ein Mülleimer aus. Dreht man übrigens die Sitzfläche um hat man einen kleinen Tisch. Die Betten waren überraschend zu einem Doppelbett zusammen-gestellt, eigentlich sollten diese getrennt sein. Dadurch ist gerade der Weg an der Fernsehecke vorbei eng.
Soweit war alles ordentlich, nur eine Lampe der für eine Innenkabine wichtigen Hauptbeleuchtung flackerte, das wurde während der Reise nicht mehr instand gesetzt. Hatte ich Anfangs aber nur einmal beim Kabinensteward reklamiert, bei 2 Nächten kann man mit leben, nun darf sich der Nachmieter darum kümmern...
Neben der Kabine befindet sich eine Tür die mit „Crew“ gekennzeichnet ist, dieses kann Unruhe bedeuten, war aber nur ein Lagerraum. Ansonsten war die Kabine ruhig, bis auf die Kleiderbügel (bei Seegang) klapperte oder knackte nichts. Die Bügel ließen sich mit etwas rumprobieren und auch mal einer offen gelassen Schranktür „ruhigstellen“. Allerdings gab es gelegentlich mal von weiter unten einen kräftigen Schlag, der die Kabine zittern ließ. Ich vermute das kommt von einer der schweren Stahltüren bzw. Schotten unten im Bug
Deck 7. Wer mal auf der Jade auf dem Promenadendeck vorne ganz rumgelaufen ist dürfte wissen welche ich meine.
Da mein Koffer noch nicht da war und ich somit nichts auspacken konnte war ich bald wieder raus, auch für „Kaffee und Kuchen“ am Pool. Neben Liegen gibt es dort auch zahlreiche Tische. An allen drei, schon genannten, Stationen oben auf Deck 12 gab es eine kleine aber schmackhafte Auswahl, wie ich sie auf der Norwegian Escape kennengelernt hatte. „Richtigen“ Kuchen gab es nur im Garden Cafe, der ist aber als Dessert zum Mittagessen gedacht, so sind Nachmittags nur noch ein paar Teller übrig.
Danach unternahm ich einen Spaziergang durch die ganzen Außenbereiche auf Deck 13, das ging auf der Schiffsbesichtigung auch vom Wetter her nur im „Schnelldurchgang“. Rund um den Pool war übrigens alles aufgeräumt, es gab genug Personal mit Besen etc. oder zum Abräumen der Tische und von Gläsern, auch ein Guard hatte Dienst der einem vor dem Ertrinken im Pool retten würde (kein Scherz!). Einmal beobachte ich wie die Guards Gäste im Whirlpool mäßigten. Nebenbei bemerkt, anhand der Becher konnte man erahnen wer „All Inclusive“ hat und wer nicht. Einige Gäste hatten die kleinen Becher mit dem kostenlosen Eiswasser, die anderen die dicken Becher mit den Drinks.
Die Seenotrettungsübung fand um 16 Uhr statt, meine Musterstation befand sich im Theater.Hätte gerne (und wie es im Nachhinein empfohlen wurde) den kürzeren Weg durch ein „Crewtreppenhaus“ hinter dem Theater erkundet, war aber zeitig dran, die Tür noch nicht „freigegeben“ so wählte ich den normalen Weg. Das Theater liegt ein Deck tiefer quasi unter meiner Kabine. Auf der Jade gibt es zwar Rettungswesten auf den Kabinen, diese brauchten aber nicht zur Übung mitgebracht bzw. getragen werden. Die Übung dauerte rund 30 Min und verlief ohne besondere Vorkommnisse. Wie vorgeschrieben wurde der Gebrauch der Westen von Crew-mitgliedern vorgeführt, die Durchsagen dazu gab es in Englisch, Spanisch und Deutsch. Zumindest der deutsche Text wurde live vorgelesen, mit ergänzenden Infos. War eine gute Idee. Nachdem die Außenbereiche mehr oder weniger übersichtlich gefüllt waren war es das Theater auch, kann man daraus schließen das die Jade nicht ausgebucht nach England fährt?
Während der Übung wurden die letzten Koffer verteilt, so auch meiner. Prima, so langsam brauchte ich Dinge aus meinem Koffer. Die Verteilung hätte durchaus bis 20 Uhr dauern können, wenn der Koffer nach dem Ablegen noch nicht da gewesen wäre hätte ich mir Sorgen gemacht das der in Altona geblieben ist... Nachdem alles verstaut war war es Zeit für die Pool Party und das „Sail Away“ um 17 Uhr.
Das Auslaufen bei sommerlichem Wetter war ganz großes Kino, die Jade drehte langsam neben dem Cruise Center, im Vergleich dazu war in der Zeit, die die Jade zum drehen brauchte, die AIDAsol immer schon längst gedreht und weg. Aber der NABU hat recht, der Wind drückte eine Abgaswolke auf die Elbe. Trotz steifer Briese verfolgte ich (zuletzt lieber Windgeschützt) die Fahrt bis zum Willkommhöft Wedel. Dazu spielte am Pool, nach anfänglicher Animation, eine Band (Los Blondes) mit tollen Songs. Wohl auch wegen der klassischen Essenszeit um 18 Uhr hatte sich schnell geleert.
Auch mich zog der Appetit zum Abendessen rein Bei Norwegian kann man auch in den inkludierten Bedienrestaurants ohne Reservierung und feste Sitzordnung Essen wann möchte, die meisten sind schon ab 17 Uhr geöffnet, digitale Informationen zeigen in den Treppen-häusern die Auslastung an.
Nachdem ich bei der Schiffsbesichtigung bereits das Hauptestaurant „Grand Pacific“ kennengelernt hatte entschied ich für den Asiaten „Jamine Garden“. Das Essen war super, der Service, wie überall an Bord, gut, die Crew gut gelaunt. Auch wenn man nur eine Person ist, einen schlechten Tisch habe ich nirgends an Bord bekommen (man wird am Eingang der Restaurants empfangen und platziert).
Das Jasmine hatte an diesem Abend auch den Vorteil auf der Sonnenseite zu liegen, ich mag es im Abendlicht zu Essen und ein wenig von der Flussfahrt mitzubekommen (vor dem Jasmine verläuft noch das Promenaden-deck). Dazu passend gab es von unten aus dem Magnums „Gitarrenhits“ von Sean, auf dieser Reise wurde er mein Lieblingsmusiker. Livemusik kann Norwegian, hab dann später noch bei Sean verweilt bis zum Ende seines Auftritts.
Um nochmal auf das Essen zurückzukommen, ich habe es ja übertrieben. Das „Süß-Sauer“ traf meine Vorstellung von „Asiatisch“, war frisch und das Fleisch gut. Wohl verwöhnt von den großen Tellern am Vorabend beim heimischen Griechen hab ich mir glatt noch eine Portion davon bestellt, dazu das kostenlose Eiswasser und Tee. Das abschließende Dessert war ein Kunstwerk. Derweil fuhr die Jade angenehm ruhig über die Elbe
Nach dem Essen bot sich ein Rundgang durch die Bars auf Deck 6 und 7 an, war noch nicht viel los, im Photoshop habe ich nach dem Einschiffungsfoto gesucht. 25,- USD für ein Foto mit nicht mal passendem Motiv oder für den Preis selber am PC gestalten? Nein Danke.
Als Souvenir habe ich mir später einen Magneten für rund 5,- USD gekauft.
Im Theater gab es die Illusionsshow „Mistika“, im Laufe der Vorstellung zeigte diese Qualität mit verblüffenden Tricks. Interessant das
man diese auch auf einem Schiff, was eigentlich begrenzte Möglichkeiten haben dürfte, umsetzen kann.
Den Abend ließ ich dann oben in der Spinnaker Lounge ausklingen, von Anfang an gefiel mir diese Lounge mit seinem Panorama, genau wie die AIDA Lounge, einfach meine Lieblingsplätze an Bord. „Latin Fiesta“ gab es heute, mit Livemusik. War eine verhaltende Party, und mittlerweile in der deutschen Bucht angekommen machte sich Seegang bemerkbar. Bei einem letzten Ausgang auf dem Pooldeck gab es Schauer, der angekündigte Wetterwechsel war da.
Alles in allem war es ein richtig guter, erster Tag an Bord der einem schnell den Alltag vergessen ließ. Auch wenn man schon paar mal mit einem Kreuzfahrtschiff auf der Elbe in Richtung Nordsee gefahren ist, es ist immer wieder anders und ein Erlebnis.
Fortsetzung folgt.