Karibik mit der QM2

Kreuzfahrten mit Carnival Cruise Line, Costa Crociere, Cunard Line, Holland America Line, P&O Cruises, P&O Cruises Australia, Princess Cruises und Seabourn Cruise Line (ohne Aida Cruises)
Antworten
Indalo
5th Officer
5th Officer
Beiträge: 56
Registriert: 16.11.2007 13:46

Karibik mit der QM2

Beitrag von Indalo »

Servus zusammen,

hier als Fortsetzung des Themas "Mit der QM2 über den Atlantik usw." im alten Forum die Fortsetzung der Karibik-Erlebnisse.

Teil 1 - Einleitung und St. Kitts

Reihenfolge der Inseln (gerade angefahren vom Norden, Umkehrpunkt Barbados, Letzte Insel St. Thomas, liegt in Sichtweite der ersten Tortola): Tortola – St. Kitts – Barbados – St. Lucia – St. Thomas

Alle gebuchten Touren haben wir auch bekommen!

Alle Inseln sind wir pünktlich angelaufen.

Bei der Rückfahrt für die längste Strecke (im selben Zeitintervall von 1 Nacht) haben wir eine Höchstgeschwindigkeit von 28 Knoten erreicht, was mir nicht aufgefallen wäre, hätten wir die Info nicht bekommen, also kein zusätzliches Vibrieren etc.


St. Kitts:

Kannten wir schon vom letzten Mal, wir hatten da im Frühling eine recht ausführliche Rundtour mit dem offenen Touristenzug und anschließender Busrundfahrt unternommen, waren danach mit dem Taxi noch am Turtle Beach den Commodore knipsen. Wir kannten daher die Insel schon recht gut und ich habe mich mit meinem Vorschlag durchgesetzt, mit dem Katamaran zur Nachbarinsel Nevis segeln (gehört politisch zusammen), ja, ohne Motor, mit einem Zwischenstop zum Schnorcheln und einem zusätzlichem Aufenthalt für Lunch und Baden. Es war mit U$ 130,- p.P. die teuerste Tour.

Erstens war das leise Segeln ein Segen für mein Gemüt, zweitens die Mannschaft aufmerksam und unterhaltsam wie nur was. Der Katamaran war ausreichend groß für die rund 20 Leute, man ist sich nicht auf die Zehen getreten, eher im Gegenteil.

Der Lunch auf Nevis war sehr gut und unter Palmen in der freien Natur. Der Strand war sehr schön. Der Zwischenstopp beim Schnorcheln war aus meiner Sicht sagenhaft, obwohl er nur eine Stunde gedauert hat. Passende Ausrüstung gabs am Schiff, obwohl wir auch selbst eine Brille mit hatten. Ich habe die unterschiedlichsten bunten Fische gesehen, bin durch einen ganzen Schwarm kleinerer gelbgestreifter Fische regelrecht durchgeschnorchelt und habe weiters gesehen:

- Einen Kugelfisch, der mich ständig angeglotzt hat
- Einen Stabfisch, ca. 40 cm lang
- 2 größere Plattfische
- Verschiedene größere Buntfische in allen Farben
- Diverse Korallen

Das war für mich definitiv der beste Ausflug.

Weil der so lange gedauert hat, konnte meine Frau ihre geplanten Einkäufe auf St. Kitts nicht mehr unternehmen, auf die sie sich ein halbes Jahr gefreut hat und wofür sie extra gespart hat. Obwohl auch ihr der Ausflug super gefallen hat, den sie bis jetzt nachdrücklich nicht bereut hat, hat sie wegen der verpaßten Shoppinggelegenheit abends ein paar Tränen vergossen.
Indalo
5th Officer
5th Officer
Beiträge: 56
Registriert: 16.11.2007 13:46

Re: Karibik mit der QM2

Beitrag von Indalo »

Ein nettes Thema nebenbei: Trinkgeld

Für die erste Woche (TA) habe ich dem Kellner und dem Assistenten jeweils U$ 20,- gegeben, dem Sommelier nix, der hat einfach alles verschlafen, die Kellner haben nur die Hälfte verschlafen.

Die Kellnerin vom letzten Mal hat den Nebentisch bedient und uns auch immer wieder ein wenig Service zukommen lassen, obwohl es nicht ihr Job gewesen wäre. Das war auch für U$ 20,- gut.

Der zweite (längere) Teil in der Karibik war deutlich besser, ich hatte einen Draht zu Albert dem Kellner und auch der Assistent war sehr aufmerksam. Das war U$ 50,- für Albert und U$ 20,- für die Assistenz wert. Alleine die beiden doppelten Portionen Lobster haben das wertmäßig aufgewogen, wir haben aber oft Nachschlag gekriegt oder mal etwas Anderes, wenn etwas nicht gepaßt hat :-)

Der Zimmerservice, den die beiden Jungs geleistet haben, war aus meiner Sicht nahezu perfekt, nur das Getränkeauffüllen hätte am Anfang auch ohne meine Nachhilfe funktionieren sollen. Die Zimmer waren immer einwandfrei. Jeweils U$ 50,- für die ganze Reise.

Tip beim täglichen Cocktail zwischen U$ 2,- und U$ 5,-.

Todd English ist U$ 20,- Aufpreis, allerdings wird dezent in der Karte darauf hingewiesen, daß Trinkgelder nicht inkludiert sind (Bedienung wird ansonsten pro Tag automatisch mit U$ 11,- p.P. und Tag verrechnet). Das habe ich beim ersten Mal übersehen, im Durchschnitt dann U$ 30,- gegeben, am Service hat nix gefehlt, am Essen sowieso nicht - ah Mann, darf gar nicht an das Huhn mit den Pommes denken, da kracht mir der Magen :-))

Sonst fiel nix mehr an, aber das war dann eh schon ganz ordentlich, immerhin über U$ 300,- nur Trinkgeld (durch zwei). Aber ich finde einfach, die schuften sich eh krumm, denen steht das zu, da ist Geiz einfach fehl am Platz, aber manchen Schnösel kümmert sowas nicht.

Das gilt auch für die Inselbewohner. Der Katamaran war mir U$ 50,- für die 5 netten Jungs wert, ich glaube, keiner hat soviel gegeben, viele gar nix. Finde ich nicht o.k. Und sonst habe ich halt hie und da für U$ 10,- eine Kleinigkeit gekauft, damit die Einheimischen auch was davon haben.
Indalo
5th Officer
5th Officer
Beiträge: 56
Registriert: 16.11.2007 13:46

Re: Karibik mit der QM2

Beitrag von Indalo »

Machen wir mal wieder weiter.
Barbados:

War die dritte Insel, gleichzeitig der Umkehrpunkt wieder nach Norden.

Im Hafen begrüßt hat uns die „Crown Princess“, auch ein recht ordentlicher (Kreuzfahrt-)Brummer.

Kein Tendern, wir legten am zweiten Pier an.
Das Terminal mit den vielen Geschäften ist recht groß, da wir zudem vom Schiff bis dahin einen guten Kilometer zu Fuß hätten gehen "müssen", hat uns schon ein Bus abgeholt. Wir hatten für Barbados einen halben Badetag gebucht, da wir am Nachmittag auf eigene Faust unterwegs sein wollten und auch gerne die Concorde gesehen hätten, für die sie ein eigenes Museum aus dem Boden gestampft haben, dazu später mehr.

Also Badezeit. Mit dem Bus ging es innerhalb von ca. 15 Minuten zum Malibu Beach, gleich ums Eck, das Schiff immer noch gut in Sichtweite.

Malibu Beach verdankt seinen Namen der Malibu Rum Destillery. Von hier wird so gut wie die gesamte weltweite Produktion und der Export abgewickelt. Wir entschlossen uns kurzfristig, die kleine Tour durch die Fabrik mitzumachen. Es war dunkel und dünstete stark nach Alkohol. Daß von hier täglich soundsoviel Liter (jedenfalls sehr viele) in die ganze Welt verschifft werden, sieht man den zum Teil nicht besonders modernen Anlagen und Baracken nicht wirklich an. Hier verdient sich einer eine goldene Nase.

Die dickliche Tourführerin (ich darf sowas sagen) war langsam aber sehr deutlich in der Verständigung und nett. Abschließend gab es natürlich drei großzügige Kostproben unterschiedlicher Qualitätstufen, und ich muß sagen, der schmeckt. Anschließend gleich zum angeschlossenen Strand, der auch recht schön war (ich hab in der Karibik keinen häßlichen Strand gesehen), aber nicht paradiesisch. Liegen und Getränk inclusive, aber kein Essen. Wegen meines Sonnenbrands an den Füßen vom Vortag war ich froh, daß es recht bewölkt war. Ich bin auch gleich ins Wasser und habe meine Füße nicht mehr in die Höhe gestreckt. Anschließend sind wir gegen Mittag dann mit dem Bus wieder retour zum Terminal, was strategisch günstig war für den Ausflug zur Concorde, habe ich mir vorher sagen lassen. Die gebuchte „Malibu Beach“ Tour hat „nur“ rund 30 U$ gekostet.

Wir sind vom Bus gleich ins nächste Taxi gehüpft, haben mit dem Fahrer den Tarif ausgehandelt, stolze U$ 50 (relativ teuer für die Karibik) pro Weg zum Flughafen. Das hat aufgrund des dichten Verkehrs und der diesbezüglich bescheidenen Straßen geschätzt 45 Minuten gedauert. Den Fahrer hatte ich bald auf meiner Seite mit Humor und Interesse, es war seine erste Fahrt zum neuen Concorde Museum. Es hätte übrigens auch eine Tour ab Schiff gegeben, wäre im Endeffekt billiger gewesen, aber das impliziert dann halt wieder die Unwägbarkeiten und Abhängigkeiten etc.

Das Museum ist gleich neben dem Flughafen (British Airways, es gibt einen eigenen Komplex für andere internationale Flüge, so wie ich das verstanden habe). Mitten im Grünen steht es da, gut ausgewiesen mit Fahnen und großem Concorde Logo und Bild am Gebäude. Die Karten waren vergleichweise günstig mit rund 30 U$ p.P., ich hab den Fahrer gleich miteingeladen, er war einverstanden, und so mußte ich mich dann nicht nach einem neuen Taxi umsehen. Die Concorde ist fabelhaft restauriert, inclusive Triebwerke (die einzige Concorde als Ausstellungstück diesbezüglich weltweit) und gut zugänglich. Mit Show, Führung außen und innen, man bekommt sogar einen original Sitzplatz zugewiesen um ein kurzes Video am Bildschirm mitzuverfolgen. Echt toll, habe ich nicht bereut, daß wir extra den Weg auf uns genommen haben. Wir waren rund eine Stunde drin. Zudem haben wir so auch den weniger attraktiven Teil der Insel gesehen, nicht den, wo man nur die Villen der Reichen sieht. Wir haben dann auf Eigeninitiative des Fahrers noch einen Abstecher zum Hilton Hotel genommen, das er uns zeigen wollte, das liegt auch in Sichtweite des Schiffes, ist eine sehr schöne Anlage mit schönem eigenen Strandabschnitt, super Pool usw.

Anschließend sind wir noch durch die Stadt gefahren, die aber ehrlich gesagt nicht so aufregend ist, wie eigentlich die gesamte Insel. Daß hier die Reichen aus England wöchentlich mit der Concorde eingeflogen wurden, geht mir nicht ganz in den Sinn, die bleiben dann vermutlich unter sich im abgeschotteten Luxusbereich. Ich persönlich finde den Charakter von St. Kitts bspw. wesentlich charmanter. Selbst meine Frau, die eigentlich hier endlich noch 2 Stunden Zeit zum Rumshoppen gehabt hätte, hatte keine Lust, die Stadt unsicher zu machen und ist stattdessen die Shops am Terminal abgelaufen.

Wir sind dann – nachdem wir uns auf der Queen wieder den Bauch vollgeschlagen haben - wie immer pünktlich mit Karibikband wieder ausgelaufen.

Ohne Concorde hätte ich das erwartete Highlight auf der Insel vermißt (wie bspw. auch auf St. Lucia, das aber später).
Antworten