Silvester-Kreuzfahrt mit A'rosa Riva 2007

Nicht nur auf hoher See kann man die Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt genießen, sondern auch auf Flüssen, Seen & Kanälen
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luigi
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Silvester-Kreuzfahrt mit A'rosa Riva 2007

Beitrag von luigi »

„A’Rosa Riva“, 27.12.07 bis 3.1.08 von Passau nach Budapest und zurück

Nachdem wir im letzten Jahr die Adventstour mit der „A’Rosa Donna“ mitgemacht habe und mir diese erste Flußkreuzfahrt so sehr gefallen hatte, buchte ich im September diese Silvester-Kreuzfahrt.
Sie fing mit zwei Überraschungen an: Das Reisebüro konnte mir bei Buchung nicht zusagen, auf welchem der 4 A’Rosa-Schwestern wir später einchecken würden. Sein Kontingent sei bis auf eine Kabine verbraucht. Zusammen mit den Tickets erhielt ich dann eine Woche vor Kreuzfahrtbeginn die Mitteilung, daß die Riva unsre Heimat für eine Woche werden würde. Die nächste Überraschung war, daß ich anstelle der einfachsten Kabine auf Deck 1 (Kategorie S) ganz vorn eine Balkonkabine auf Deck 2 (Kategorie C) in der Mitte erhalten hatte. Obwohl dies sicher im Sommer mehr Spaß machen würde, freuten wir uns doch riesig, denn genau die ursprünglich ins Auge gefaßte untere Kabine hat mich auf der letztjährigen Fahrt mit der Donna doch sehr viel Schlaf gekostet. Denn da lärmt das Bugstrahlruder schon enorm. Wohl nur bei Anlegemanövern und bei Schleusungen. Doch Schleusen gibt es zwischen Passau und Budapest 10 oder 11. Und meistens werden die nachts durchfahren.
Da es inzwischen von unserer Bahn das bekannte 29 Euro-Angebot gab, buchte ich auch nicht den vom Reisebüro wesentlich teurer angebotenen Transfer mit. Sondern kaufte mir selbst die Bahnkarten. Und vom Bahnhof zum Schiff sind es ja nur ein paar Gehminuten. Das wußte ich noch vom letzten Jahr. Dachte ich. Aber damit hatte ich jetzt leider Pech. Denn nur die Donna und die Bella lagen am bekannten Liegeplatz, die Riva und die Mia lagen ca. 4 km außerhalb im Ortsteil Lindau. Und so mußte ich halt mit dem Taxi zum Schiff fahren.
Wie wir es auch von der A’Rosa Blu und der A’Rosa Donna gewohnt waren, erhielt meine Frau beim Eintreten auf das Schiff die obligatorische Rose. Auf der Kabine stand hierfür schon eine mit Wasser gefüllte Vase bereit. Erhöht automatisch schon die Urlaubsstimmung.
Auf den ersten Blick sind die Riva und die mir bekannte Donna absolut identisch. Ich kann höchstens sagen, daß die Farben der Inneneinrichtung der Riva einen Hauch dunkler als die der Donna sind. Das fällt aber nur im direkten Vergleich auf. Wir konnten es feststellen, als in einer der angelaufenen Städte (weiß leider nicht mehr, wo genau), alle 4 Schiffe zusammen lagen: Donna, Mia und Riva im Päckchen, Bella dahinter. Und was sofort auffällt: die wunderschönen großen Stehlampen im Gang zur Lounge bei der Donna hat die Mia und die Riva nicht.
Und glücklicherweise gibt es in der Lounge nicht die unbequemen Sitzbänke wie auf der Donna. Auf der Riva kann man es sich ausnahmslos in Sesseln gemütlich machen.
Wir hatten diesmal keine Ausflüge gebucht und gingen in den angelaufenen Orten Melk, Budapest, Bratislava, Wien, Dürnstein und Linz jeweils direkt von Bord. In Wien lagen wir vom 30.12. um 20 Uhr bis 1.1. um 4 Uhr. Hier erlebten wir erstmals den sogenannten Silvesterpfad. Dabei sind vom Stephansdom bis zum Rathaus ähnlich wie bei einem Weihnachtsmarkt eine endlose Reihe von Buden aufgebaut, die außer Essen und Trinken nur Nippes für Silvester (Glücksschweinchen, Kleeblätter, usw.) verkauften. Trotz des schlechten Wetters war ein Riesen-Gedränge und beinahe kein Durchkommen. Auf jedem der 4 Plätze spielen ab 14 Uhr Live-Bands. Und davor wird getanzt. Je nach Band Sirtaki, Rock oder was auch immer. Und so kam es, daß wir im strömenden Regen (nur hier in Wien hat es geregnet) auf der Straße vor dem Rathaus mit vielen, vielen anderen Menschen Wiener Walzer tanzten. War irgendwie ein irres Gefühl…
Danach zurück zum Schiff. Wir lagen nicht wie im vergangenen Jahr in Nußdorf, sondern im Handelshafen gegenüber den UN-Gebäuden. Somit hatten wir dann auch später beim Feuerwerk ein wunderbare Rundum-Sicht. Gegen 18 Uhr hörte übrigens der Regen auf. Das Deck, das bis Wien leider wegen Glätte gesperrt war, wurde extra an diesem Abend von fleißigen Matrosen „trocken“ gelegt, sodaß wir das neue Jahr zusammen mit der Besatzung oben im Freien begrüßen konnten.
Die Unterhaltung an Bord beschränkte sich abends auf Martin, einen Keybord-Spieler mit Gesang, der seine Arbeit sehr gut machte und schöne Tanzmusik spielte. An Silvester kam zusätzlich noch ein Schrammel-Spieler aus Wien an Bord. Der spielte dann nach Ende der Essenszeit ruhigere Musik im Restaurant. Es war übrigens der gleiche, der auch im letzten Jahr in Wien auf der Donna engagiert war.
An 3 Tagen wurde nachmittags in der Lounge jeweils ein kleines Quiz veranstaltet, bei dem Schlüsselanhänger, Cocktail-Gutscheine und A’Rosa-Sekt zu gewinnen waren. Zweimal wurde Bingo gespielt.
Daß auf den A’Rosa-Flußschiffen Essen in Buffet-Form angeboten wird, ist sicher bekannt. Geschmacklich und auch von der Präsentation her hatten wir nichts auszusetzen. Jedoch am nachmittäglichen Kuchen“buffet“. Es bestand an der Mehrzahl der Tage nur aus 2 trockenen Kuchen. Demzufolge nutzten wir die Gelegenheit und gingen zur Kaffeezeit auf der Mia fremd, wenn wir zusammenlagen :) . Dort gab es regelmäßig eine Auswahl von 4 Sorten.
Grundsätzlich unterschiedlich zu der letztjährigen Reise waren allerdings die mitfahrenden Gäste. War ich im letzten Jahr mit meinen 58 Jahren noch beinahe der Älteste, war dieses Mal die Altersgruppe ab 65 am stärksten vertreten. Jedoch bis auf einzelne typische Kappenrentner lauter nette Herrschaften, die beinahe alle schon Kreuzfahrt-Erfahrung hatten. Mit Fluß- und mit Hochseeschiffen.
Besonderheiten bei dieser Fahrt gab es meines Erachtens nur, indem wir in Bratislava und in Dürnstein eine bzw. sogar 2 Stunden früher eintrafen als geplant. Und auf dem Rückweg mußten wir vor der letzten Schleuse knapp 2 Stunden warten, bis wir rein durften. Wahrscheinlich waren wir hier auch zu früh.
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, regnete es nur einige Stunden in Wien. Ansonsten war es neblig und trocken, aber auch a…kalt.
Wie wir erfuhren, war für diese Reise nicht die Stamm-Besatzung der Riva an Bord, sondern eine extra zusammengestellte von eigentlich sich schon im Urlaub befindenden Servicekräften. Wenn man es mir nicht gesagt hätte, hätte ich es nicht gemerkt. Denn auch hier klappte die Zusammenarbeit untereinander und demzufolge auch der Service für die Gäste hervorragend.
Es war ursprünglich nicht mit der starken Nachfrage nach dieser Kreuzfahrt gerechnet worden. Bis auf die Mia, die nur zu 2 Dritteln belegt war, waren die 3 anderen voll ausgebucht.
Zusammenfassend möchte ich sagen, daß diese Reise nach den gemachten Erfahrungen im letzten Jahr voll meinen Erwartungen entsprochen hat.
Trotzdem denke ich daran, irgendwann einmal ein anderes Flußschiff kennenzulernen. Auch hier möchte ich vergleichen können.
Viele Grüße
luigi
Susanne
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Re: Silvester-Kreuzfahrt mit A'rosa Riva 2007

Beitrag von Susanne »

Hej luigi,

danke für den schönen Bericht! :thumb: Klasse, dass Deine Erwartungen erfüllt und mit dem Upgrade ja eigentlich noch übertroffen wurden. Und wir haben offensichtlich einen ähnlichen Geschmack bzw. ähnliche Empfindungen gegenüber Stehlampen, Sitzbänken und Außentemperaturen... ;) Beneiden tu ich Euch aber um das Wien-Erlebnis, das mit dem "Massenwalzer" hört sich wirklich besonders an (auch wenn ich eigentlich überzeugte Nichttänzerin bin ;)).

Liebe Grüße
Susanne
luigi
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Re: Silvester-Kreuzfahrt mit A'rosa Riva 2007

Beitrag von luigi »

Ja, Susanne, der "Massenwalzer" war ein unglaubliches Erlebnis.
Und natürlich auch das unerwartete Upgrading :D
Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, mich hat es durch diese Tour jetzt auch flußkreuzfahrtmäßig ganz heftig erwischt. Mal sehen, was mir nach der Rhone im Sommer einfällt ...
Liebe Grüße
luigi
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CrownPrince
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Re: Silvester-Kreuzfahrt mit A'rosa Riva 2007

Beitrag von CrownPrince »

Hallo luigi,

auch ich möchte mich spät, aber hoffentlich nicht zu spät, sehr für Deinen schönen Bericht bedanken. :wave:

Schade, dass auf der Riva die tollen Stehlampen fehlen, aber wichtiger ist es doch, dass die Strafbänke bequemen Sesseln gewichen sind. Und ein Upgrade ist natürlich klasse (Neid! ;)), da wäre es mir egal, auf welcher der vier Schwestern ich landen würde.

Es ist tatsächlich so, dass ursprünglich nur Bella und Donna für die Silvesterkreuzfahrt vorgesehen waren. Riva und Mia - bei letzterer wurde es erst ganz wenige Wochen zuvor beschlossen - wurden aufgrund der hohen Nachfrage nach dieser Festtagsreise für diese eine Woche aus der Winterpause reaktiviert. Schön, dass die offensichtlich zusammengewürfelte Besatzung trotzdem so eine super Leistung erbracht hat. Den Reiseunterlagen nach, die wir erhalten haben, liegen Mia und Riva immer in Lindau, was natürlich ein bisschen schade ist.

Danke auch für Deine Info, dass A'Rosa etwas auf dem Rhein plant. Ich hätte das deshalb nicht gedacht, da diese Destination schon von so vielen anderen Reedereien angeboten wird und für das A'Rosa-Image vielleicht ein wenig zu "gutbürgerlich" erscheint. Aber schön, dass ich mich da offenbar getäuscht habe. Da sind wir sicher auch mal dabei, keine Frage! Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Neubauten technisch baugleiche Schwestern der Rhône-Schiffe A'Rosa Luna und Stella werden, die mit 11,40 m Breite ja das Standardformat eines Flusskreuzers einhalten.

Viele Grüsse
Andreas
luigi
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Re: Silvester-Kreuzfahrt mit A'rosa Riva 2007

Beitrag von luigi »

Hallo Andreas
Danke für Deine Zustimmung. Aber um mit Dir mithalten zu können, muß ich noch ein bißchen üben :)

...die mit 11,40 m Breite ja das Standardformat eines Flusskreuzers einhalten...

Heißt das, daß Donna und Bella breiter sind als der überwiegende Rest der Fluß-Kreuzer ? Diese Mehr-Breite von ca. 4 Metern ist ja doch schon etwas. Und ich denke, nicht nur meß- sondern auch an Bord fühlbar. Hast Du da Erfahrung ?
Gruß
luigi
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