Hallo,
zurück von unserer schönen Donau-Reise möchte ich einige Anmerkungen geben.
MS Amelia:
Eines der längsten bzw. größten Donauschiffe. Bei uns waren 208 (220 max) Gäste an Bord. Das Schiff ist sehr sauber und gepflegt. Das Schiff ist insgesamt etwas bieder (Restaurants, Salon, Kabine) eingerichtet.
Schön ist der Barbereich mit gemütlichen Sitzecken am Fenster. Unser Lieblingsplatz ist das Außendeck vom Lido (Bistro) Restaurant gewesen. Dieses windgeschützte Versteck haben wir auch niemanden verraten
, relativ selten haben sich andere Gäste dahin verirrt.
Ist nach meiner Meinung kein 4+ Schiff (gehobene Ansprüche lt. Phoenix), ich würde 3+ geben. Dieses ist vorallem dem Verhältnis Crew/Gäste geschuldet.
Note: 3
Restaurant:
Es gibt 2 Haupt-Restaurants Loreley(2. Deck, bodentiefe Fenster) und Wachau (1. Deck, Fenster über der Wasserlinie -kein Ausblick). In Beiden wird Frühstück, kleines Mittagessen und Abendessen serviert. Sehr befremdlich empfanden wir die Schlange jedem Abend am Loreley Restaurant, welches der freien Platzwahl geschuldet ist. Bei Öffnung wurde dies regelrecht gestürmt.
Es gibt eine Tischzeit, meistens von 18.30 - 21.00 Uhr. Es wird täglich ein 5 Gänge Menü am Tisch serviert.
Sehr negativ ist folgendes: 4 Gäste sitzen bereits am 6-er Tisch und haben ihre Essensbestellung schon aufgegeben und evtl. schon 2 Gänge eingenommen. 2 Gäste kommen 40 Min später dazu. So müssen die 4 Gäste warten bis die später gekommen 2 Gäste ebenfalls beim Hauptgang angekommen sind. Auch ärgerlich ist, dass wenn man z.B. nur eine Hauptspeise essen möchte immer warten muss, bis alles Gäste am Tisch bei der Hauptspeise angekommen sind. So sitzt man teilweise 1 Stunde rum und wartet auf sein Essen. Das Dinner-Konzept hat uns und viele weitere Gäste sehr gestört.
Auch empfanden wir den Geräuschpegel beim Abendessen sehr laut, man konnte sich teilweise nicht mit seinem Gegenüber unterhalten.
Beim Frühstück muss man entweder eine halbe Treppe (6-7 Stufen) nach unten oder nach oben, um sich am Büffet, welches zwischen den Restaurants Loreley und Wachau aufgebaut ist, zu bedienen. Gerade bei den vielen älteren Herrschaften ein Balanceakt. So waren die Stufen öfters mit Essen, welches vom Teller rutschte belegt...(wurde aber immer sofort vom Servicepersonal gereinigt).
Ein großes Lob hier sowieso an die Servicekräfte. Sie mussten, vorallem bei Dinner, sehr viele Teller die halbe Treppe hoch oder runter schleppen!
Ein Lichtblick war das Bistro-Restaurant im Heck. Leider konnte man nur für 1 Abend reservieren, da es nur ca. 25 Sitzplätze hat. Hier wird man zum Tisch geleitet und es herrscht eine angenehme Ruhe und Wohlfühlatmosphäre.
Note: 3 (wäre 4, wenn das Bistro nicht wäre)
Essen:
Frühstücks-Büffet war gut mit einer extra-Bratstation für Omelett und Pfannkuchen. Die Wurst-und Käseauswahl war aber jeden Tag gleich. Wir haben uns fast täglich noch eine Fischplatte bestellt. Auf dem Tisch steht die Frühstückskarte, hier ist der Fisch vermerkt. Täglich guckten uns Gäste verwundert an, als wir diese am Tisch serviert bekamen. In die Karte schaute wohl keiner...
Das Mittagessen haben wir meistens im Bistro eingenommen - es gab immer 1 Pasta-Gericht und 1 Crew-Hauptgericht. Es war immer sehr lecker.
Das 5 Gänge Dinner und auch das Käptins-Dinner (obwohl wir den Kapitän während des Essens und auch nicht davor gesehen haben) war täglich sehr, sehr gut. Hier gibts nichts bemängeln!
Note: 2+
Kabine:
2. Deck mit franz. Balkon. Sehr schlicht eingerichtet. Nur ein Mini-TV schmückt die kahlen Wände. Dunkle Vorhänge, dunkler Teppichboden. Viel Stauraum. Bad bzw. die Dusche sehr klein. Aber alles sehr sauber! Für mich persönlich zu schlicht - hier haben mir die Arosa Kabinen viel besser gefallen.
Note: 2 (wegen der peniblen Sauberkeit, sonst 3)
Unterhaltung / Sport
Der Alleinunterhalter war absolut nicht unser Ding.
Im Fitnessraum guckt man vom Fahrradcrosser gegen eine leere Wand.
Pool aufm Sonnendeck ist eher ein Whirlpool - haben wir nicht genutzt.
Außer einem Bingo-Abend (nicht unser Ding) fand nichts statt.
Note: 4
Ausflüge:
Wir haben nur Lichterfahrt Budapest mitgemacht. Die war schön. Alles andere kann man auch gut selbst organisieren. Das Schiff liegt immer sehr zentral und wir lagen auch nur 1x kurzzeitig im 2-er Pack.
Note: 2
Crew:
sehr bemüht und immer ein Lächeln parat. Sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Was diese Menschen leisten ist wirklich topp. Sie selbst bemängeln die große Anzahl der Gäste, so geht der Service leider etwas verloren. Seit März arbeiten sie durch und haben nur wenige Stunden in der Wochel frei. Tagefrei gibts gar nicht! Die Crew besteht aus 1 Österreicher (Kapitän), 1 Deutscher (Kreuzfahrtleitung), Indonesiern (hauptsächlich Küche), Phillipiniern (hauptsächlich Kabine), Polen/Bulgaren/Kroaten/Vietnam (hauptsächlich Service), Rumänen / Serben (Matrosen). Insgesamt besteht die Crew aus etwas über 40 Leuten (genau weiß ich es nicht mehr...vielleicht 43).
Note: 1
Route:
Dürnstein / Wien (über Nacht) / Budapest (über Nacht) / Bratislava / Melk
Überrascht hat mich Bratislava
Wien und Budapest kannte ich bereits, sind immer eine Reise wert. Dürnstein - hübscher Weinort (kannte ich auch), Melk (kannte ich auch) hier genossen wir die Ruhe aufm Schiff
Note: 1
Anzumerken ist, dass alle Arosa Schiffe, wegen Niedrigwasser, nicht bis Budapest gefahren sind. Und haben uns ab Wien nicht mehr verfolgt.
Würde ich die Reise wiederholen? Ja, aber erst in 20 Jahren
und mit einem anderen Schiff!