Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

Nicht nur auf hoher See kann man die Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt genießen, sondern auch auf Flüssen, Seen & Kanälen
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Raoul Fiebig
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Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo allerseits,

eine Woche lang dem vorweihnachtlichen Stress zu entfliehen und einmal so richtig die Seele baumeln zu lassen – das hatte ich mir vorgenommen, als ich für die Woche vor den Feiertagen zwei aufeinanderfolgende Flussreisen auf zwei verschiedenen Schiffen buchte. Um es vorweg zu nehmen: Der gewünschte Erfolg blieb nicht aus.

In diesem Reisebericht soll es zunächst um die erste der beiden Reisen gehen: An Bord der „Bellevue“ von Transocean Tours ging es in vier Tagen bzw. Nächten von Köln nach Frankfurt mit Zwischenstops an Rhein und Mosel.

Die „Bellevue“ wurde 2006 auf der Neptun-Werft gebaut und war nach dem „Flamenco“ und der „Avalon Tapestry“ der dritte sogenannte TwinCruiser, den die Rostocker Schiffbauer ablieferten. Im Gegensatz zu einem normalen Flusskreuzfahrtschiff besteht ein TwinCruiser aus zwei getrennten Einheiten: Einer antriebslosen Barge mit den Passagierunterkünften und den öffentlichen Räumen sowie einem Schubschiff. Ein ähnliches Konzept fand in den USA bereits seit 1998 in Form der „River Explorer“ Verwendung, die aus den beiden Passagierbargen „LaSalle“ und „DeSoto“ sowie dem Schubschiff „Miss Nari“ besteht. Das Konzept wurde von der Neptun-Werft und dem Auftraggeber, der Premicon AG, inzwischen soweit optimiert, dass beim jüngsten TwinCruiser, der „Premicon Queen“ (zu ihr demnächst an anderer Stelle mehr), gar nicht mehr auffällt, dass es sich eigentlich nicht um ein einzelnes Schiff sondern um einen Schubverband handelt.

Die „Bellevue“ ist 135 Meter lang, wobei 25 Meter auf das Schubschiff und 110 Meter auf den separaten Passagierbereich entfallen. Hierdurch ergibt sich, dass das „Gesamtschiff“ wie zwei Schiffe von jeweils maximal 110 Metern Länge betrachtet wird. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass für Flussschiffe von mehr als 110 Metern Länge bedeutend strengere Standards gelten als für kürzere Einheiten. So muss ab dieser Länge etwa eine Klassifizierungsgesellschaft die Rumpfstabilität besonders zertifizieren und bei Fahrten auf dem Oberrhein gelten besondere Regelungen zur Schadensstabilität. All dies umgeht das TwinCruiser-Design.

Der Passagierbereich der „Bellevue“ verfügt über vier Decks: Auf dem untersten, dem Mosel-Deck, befinden sich das kleine Fitnesscenter mit Sauna, die nur noch vorheriger Anmeldung, dann jedoch kostenlos genutzt werden kann, da sie nur bei Bedarf geheizt wird. Neben einem Teil der Crew-Unterkünfte (der Rest befindet sich im Schubteil) sind auf dem Mosel-Deck auch fünf Passagierkabinen zu finden. Diese unterscheiden sich nur insofern von denen auf den anderen Decks, als dass sie nicht über einen französischen Balkon sondern lediglich über Bullaugen verfügen, die aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet werden können. Wie auf vielen Flussschiffen üblich, befinden sich diese Kabinen zu etwa der Hälfte ihrer Raumhöhe unterhalb der Wasserlinie.

Auf dem nächsthöheren, dem Rhein-Deck, befindet sich ganz vorn das Restaurant, in dem alle Passagiere zum Mittag- und Abendessen in einer festen Sitzung Platz finden. Das Frühstück wird hingegen in Büfettform und in einer offenen Sitzung mit großzügigen Öffnungszeiten serviert. Das Restaurant ist in maritimen Farben modern und leicht, keinesfalls überladen, gestaltet. Es gibt wenige Tische für zwei Personen, die meisten bieten vier bis sechs Gästen Platz. Das Restaurant befindet sich wenige Treppenstufen tiefer als der Rest des Decks (was auch auf die darüber liegende Lounge zutrifft) und ist an drei Seiten von Panoramafenstern gesäumt. Vorn bietet eine über zwei Decks reichende Glasfront spektakuläre Ausblicke – wenn auch nur eingeschränkt für die direkt dort befindlichen Tische, da sie höher beginnt als die übrigen Fenster. In diesem Bereich wird das Restaurant auch von einer Wendeltreppe mit der Lounge verbunden. Im achteren Bereich, nahe der „offiziellen“ Eingänge, liegt der kleine Büfettbereich.

An das Restaurant schließt sich achtern die kleine Lobby mit der Rezeption und gemütlichen Sitzgelegenheiten an, von der aus eine breite Treppe hinauf zum Donau-Deck führt. Dort befinden sich, wie auch auf dem Rhein-Deck, achtern die meisten Passagierkabinen, die allesamt mit französischen Balkonen ausgestattet sind. Darunter versteht man zu öffnende Schiebetüren, hinter denen sich jedoch kein begehbarer Balkon sondern unmittelbar eine Balkonreling befindet. Sämtliche Passagierkabinen der „Bellevue“ sind 13 m² groß – eine für Flussschiffe auf dem deutschen Markt durchaus gängige Größe. Sie verfügen über ein Klappbett und ein Sofabett, die während des Abendessens von der Kabinenstewardess für die Nacht hergerichtet werden. Selbstverständlich verfügt auch das Sofabett über eine „richtige“ Matratze, die Rückenlehnen verschwinden nachts unter dem Bett. Im „Nachtzustand“ geht es in den Kabinen naturgemäß eher beengt zu, doch verbleibt selbst in dieser Situation ausreichend Platz zwischen den Betten. Das Gepäck der Reisenden findet entweder in einem großen Fach unterhalb der Garderobe im Eingangsbereich oder hinter dem Sofabett am Fenster Platz. Im Kleiderschrank, der für einen Wochentörn ausreichend, für eine längere Reise jedoch etwas klein ausfallen dürfte, befindet sich auch ein Safe. Die Klimaanlage ist in einer Kommode am Fenster untergebracht, der Luftauslass erfolgt nach oben. Auf der Kommode befindet sich ein Flachbildfernseher. Warum die einzige Steckdose in der Kabine fernab jeglicher Ablageflächen neben der Eingangstür zum Badezimmer platziert ist, weiß wohl nur das Designteam. So bleibt leider nur die Möglichkeit, Ladegeräte für Kameraakkus, Mobiltelefone etc. tagsüber (ausreichende Kabellänge vorausgesetzt) nahe dem Kopfende des Sofabetts und ansonsten auf dem Fußboden abzulegen. Das kleine Badezimmer entpuppt sich als Raumwunder, bei dessen Planung die Designer hervorragende Arbeit geleistet haben. Die Dusche verfügt über eine Glastür, die sich nach innen wie nach außen öffnen lässt. Flüssigseife und Duschgel stehen in Spendern bereit, Haarshampoo sollte man mitbringen, will man zum Haarewaschen nicht das Duschgel verwenden. Ebenfalls im Bad findet man einen handlichen Föhn.

Vor dem Kabinenbereich befindet sich auf dem Donau-Deck das Wiener Cafe. Dies ist, auch wenn der Name etwas anderes suggerieren mag, in erster Linie ein Aufenthaltsbereich oberhalb der Lobby, in dem morgens vor sowie nach dem eigentlichen Frühstück ein kleines kontinentales Frühstücksbüfett aufgebaut wird. Tagsüber liegen auf den kleinen Tischen dann in der Tat Speisekarten aus, in denen verschiedene Kaffeespezialitäten und eine kleine Kuchenauswahl angeboten werden. An der Backbordseite ist die kleine Bordbibliothek untergebracht, gleich daneben ein Aufgang zum Sonnendeck (ein weiterer befindet sich weiter achtern im Kabinentrakt). Auch liegen hier kostenlose Tageszeitungen aus, ebenso Satellitennachrichten (letzte z.T. auch in der Lobby).

Ganz vorne auf dem Donau-Deck liegt die Lounge. Der elegant in rot und blau sowie dunklen Holztönen gestaltete Raum verfügt im Eingangsbereich über eine runde Bar. Bequeme Sessel laden zum Verweilen ein, und neben den großen Panoramafenstern an Steuerbord und Backbord bietet die zwei Decks hohe Verglasung beste Aussichten über den Bug. Bei vollem Schiff dürfte es allerdings eng werden, denn die Sessel stehen sehr dicht beisammen. Zum Teil musste man bereits bei nicht einmal halbvollem Schiff geradezu „Slalom“ laufen, um beispielsweise von den Plätzen in der „ersten Reihe“ am Bug zum Ausgang zu gelangen. Das Unterhaltungsprogramm an Bord besteht aus dem üblichen Alleinunterhalter, der – wie leider schon zu oft erlebt – gerne einmal tief in die MIDI-Grabbelkiste greift. Warum müssen es auf deutschen Flussschiffen immer solcherlei Kakophonien sein? Jedem Musikliebhaber stehen die Haare zu Berge, wenn er ertragen muss, wie mit Keyboard und simpelsten MIDI-Samples Trompeten, Saxophone und andere Instrumente imitiert oder doch eher verballhornt werden! Fairerweise muss ich zugeben, dass der Bordmusiker der „Bellevue“ zumindest zeitweise auch angenehme Pianoklänge zum besten gab und dass es an seinem handwerklichen Können nichts auszusetzen gab.

Die „Bellevue“ verfügt über ein großes Sonnendeck, dessen vorderer, leicht tiefer liegender Bereich teilweise überdacht ist. Eine große Zahl moderner Aluminium-Liegestühle mit Stoffbespannung sowie Tischen & Stühlen steht zur Verfügung. Ebenfalls vorhanden ist ein kleiner Whirlpool, der jedoch jahreszeitbedingt außer Betrieb war. Durch ein großes Oberlicht fällt Tageslicht in das darunter liegende Wiener Café und die Treppe hinab in die Lobby. Als Deckbelag kommt Astroturf zum Einsatz.

Die vorweihnachtliche Kurzreise auf der „Bellevue“ begann in Köln. Das Schiff lag an der Bastei, dem am weitesten vom Kölner Hauptbahnhof entfernten linksrheinischen Liegeplatz. Dennoch haben wir die immer noch überschaubare Strecke in einer gemütlichen Viertelstunde zu Fuß zurückgelegt. Als wir kurz vor dem Schiff an einer Bank am Rheinufer anhielten, um die Gepäckanhänger des Schiffs anzubringen, eilten sofort mit schnellem Schritt zwei Besatzungsmitglieder herbei und nahmen uns die Koffer ab. Noch vor der eigentlichen Einschiffungszeit wurden wir an Bord gebeten und erledigten die Einschiffung in gefühlten fünf Sekunden. Ein perfekter Beginn sozusagen.

Die Reiseroute führte von der rheinischen Metropole über Nacht nach Koblenz, wo wir einen morgendlichen Stadtrundgang und einen Abstecher zum Deutschen Eck unternahmen. Weiter ging es die auch im Winter malerische Mosel hinauf bis nach Cochem. Diesen Stopp hätte man sich meiner Meinung nach sparen können. Der im Forum schon treffend als Ansammlung von „Bretterbuden“ charakterisierte Weihnachtsmarkt war bei unserem Eintreffen ebenso bereits geschlossen wie sämtliche Geschäfte und Lokale. Noch geöffnet entdeckten wir einzig noch eine völlig verqualmte „Raucherkneipe“ und den örtlichen „Kochlöffel“, der gerade seine Türen schloss. Für Passagiere, die nicht den angebotenen Landausflug „Weinprobe im Weingut Schlagkamp“ gebucht hatten, blieb somit nur, bei Eiseskälte durch die dunklen, verlassenen Gassen Cochems zu schlendern. Am frühen Morgen ging es zurück Richtung Rhein. Am frühen Nachmittag erreichte die „Bellevue“ Braubach, von wo aus ein Ausflug zur Marksburg angeboten wurde. Völlig unverständlich bleibt, warum das Schiff bis 22.00 Uhr in Braubach blieb. Auch hier gab es für Passagiere, die nicht am Ausflug teilnahmen, nahezu nichts anderes zu tun als durch die (auch zur Nachmittagszeit) verlassenen Gassen zu schlendern. Als Resultat aus dem langen Aufenthalt in Braubach wurde der interessanteste Teil des Mittelrheintals zudem mitten in der Nacht passiert. Sehr viel sinnvoller wäre es in meinen Augen gewesen, auf die langwierige Fahrt nach Cochem zu verzichten (und stattdessen z.B. am Nachmittag Alken zu besuchen). Dadurch hätte man Braubach am Vormittag für einige Stunden besuchen und dann das Mittelrheintal mit der Loreley noch vor Einbruch der Dunkelheit passieren können. So erreichten wir Rüdesheim, das nächste Ziel der Reise, erst in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages. Den angebotenen Ausflug zu Siegfried’s Mechanischem Musikkabinett empfanden wir als deutlich zu teuer, so dass wir uns per pedes auf dem Weg zu diesem hochinteressanten Museum machten. Es hat sich gelohnt: Statt als Teil einer großen Gruppe wurden wir mit nur zwei anderen Besuchern durch die Räumlichkeiten geführt und lauschten den beeindruckenden Orchestrions, Spieluhren und anderen mechanischen Musikinstrumenten. Gegen Mittag fuhr die „Bellevue“ weiter nach Mainz, wo sie gegen 15.00 Uhr eintraf. Einen kurzen Fußmarsch vom Liegeplatz entfernt, erreichten wir den wundervollen Weihnachtsmarkt rund um den Mainzer Dom, dessen tausendjähriges Jubiläum 2009 gefeiert wird. Da das Abendessen an Bord bevorstand, kauften wir lediglich einige frisch geröstete Maronen (die Kindheitserinnerungen wach werden ließen) und ließen die vorweihnachtliche Atmosphäre auf uns wirken. Am nächsten Morgen endete die Reise in Frankfurt am Main.

Die nautische Abteilung der „Bellevue“ ist fest in rumänischer Hand. Kapitän Ionel Puia ist ein Kapitän wie aus dem Bilderbuch, den man, wenn er nicht gerade im Ruderhaus seinen Dienst versieht, zuweilen in den Passagierbereichen antrifft, wo er den Kontakt zu „seinen“ Passagieren sucht. Die gesamte nautische Crew macht einen bestens eingespielten Eindruck. Das Servicepersonal ist international (darunter auch einige Deutsche und Österreicher), stets freundlich und spricht nahezu ausnahmslos gut deutsch. Unsere ungarische Tischstewardess Edina arbeitete bereits seit drei Jahren an Bord, jedoch auf unserer Reise erstmals im Restaurant (zuvor in der Bar). Sie schlug sich erstaunlich gut und vermochte mangelnde Erfahrung in diesem Bereich und die eine oder andere Unsicherheit charmant zu überspielen. Als wir ihr am letzten Morgen ein persönliches Trinkgeld überreichten, war sie augenscheinlich vollkommen überrascht und wusste erst gar nicht, was sie sagen sollte. Stets ansprechbar war Hotelmanager Klaus Gürtler aus Österreich, der regelmäßig alle Passagiere ansprach, ob alles in Ordnung sei oder ob er etwas für sie tun könne. Die Transocean Tours Reiseleitung lag in den Händen von Susann Zimmermann und ihrer Assistentin Clarissa May. Auf Dauer etwas nervig waren die längeren Pausen (z.T. zehn Sekunden oder länger) mitten im Satz bei den regelmäßigen, nur in den öffentlichen Bereichen zu hörenden Durchsagen zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Flüsse. Davon abgesehen, empfand ich die Reiseleiterinnen als sehr angenehm.

Auf unserer „Bellevue“-Reise waren nur etwa ein Drittel der Kabinen belegt – und das obwohl sich Transocean Tours noch kurzfristig mit einem sehr attraktiven Angebot bemüht hatte, die Auslastung zu verbessern. Die Konsequenz hieraus findet sich leider im Flussreisenkatalog 2009: Im Dezember 2009 wird Transocean Tours auf der „Bellevue“ nur noch eine fünftätige Adventsreise auf der Donau anbieten. Die Mitpassagiere waren größtenteils angenehme Zeitgenossen. Ein selbsternannter Flussreisenexperte sorgte für so manches Schmunzeln meinerseits, wenn er seinen Mitpassagieren seine Kenntnisse, die eher an „Flussschiffergarn“ (als Pendant zum „Seemansgarn“) erinnerten, zum Besten gab. Die Kappenrentner-Quote war jedoch sehr gering: Ein Ehepaar hielt bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Hotelmanager an, um sich über alles mögliche zu beschweren. Und am zweiten Tag hatte jemand während des Mittagessens einige der „besten Tische“ in der Lounge (vorne an der Glasfront) mit kleinen Papierschildern markiert, auf denen „Reserviert für Kabine …“ stand. Als andere Passagiere diese „Reservierung“ glatt missachteten, gab man kurzerhand klein bei, nahm einen anderen Tisch und verzichtete zukünftig auf weitere „Aktionen“ dieser Art.

Zweitwichtigster Mann an Bord nach dem Kapitän war natürlich niemand anderes als der Küchenchef, Peter Tarnok aus Ungarn. Das kulinarische Angebot beginnt morgens mit einem kleinen Frühstück im Wiener Cafe (Tee, Kaffee, Saft, Gebäck etc.), gefolgt vom Frühstücksbüfett, das in einer großzügigen offenen Tischzeit im Restaurant bereit steht. Hier dürfte wohl jeder etwas geeignetes finden: Verschiedene Eierspeisen (größtenteils frisch für jeden Gast zubereitet), Bacon und Frühstückswürstchen, Weißwurst mit süßem Senf, verschiedene Müslis, Joghurt, frisches Obst und Gemüse, verschiedene Sorten Wurst und Käse (gute Auswahl), Räucherfisch, Brotaufstriche (Marmeladen, Honig, Nutella usw.), verschiedene Säfte und Getränke sowie natürlich frische Brötchen und verschiedene Sorten Brot zählen zum Angebot. Mittag- und Abendessen werden in einer Tischzeit am Platz serviert. Zum Lunch gibt es ein Dreigangmenü, wobei man zwischen zwei Vorspeisen (meist Suppe oder Salat) und zwei Hauptgerichten (Fleischgericht oder vegetarisch) wählen kann. Wie auf vielen Flussschiffen üblich, entscheidet man bereits beim Frühstück über die Speisenfolge, während beim Mittagessen die Menüauswahl für das Dinner erfolgt. Letzteres ist ein Viergangmenü, bei dem man aus drei oder vier Hauptgerichten wählen kann. An Galaabenden wird ein Sechsgangmenü serviert. Qualität und Auswahl der Speisen entsprechen dem Standard, den man von einem Viersterneschiff erwarten darf. Das Essen ist weder Haute Cuisine noch einfache Hausmannskost, sondern schmackhafte Restaurantküche. Die Portionen sind angemessen, weder zu klein noch übermäßig groß. „Nachschläge“ sind bei den Hauptgängen jederzeit möglich und werden aktiv angeboten, da Servicekräfte (häufig Restaurantleiter Titusz Toth selbst) mit großen Platten herumgehen und man so auch die Möglichkeit erhält, von den anderen Hauptgerichten zu kosten. Am Nachmittag werden im Salon Kaffee und Tee sowie eine Auswahl verschiedener Kuchen (auch für Diabetiker) serviert. Einen Mitternachtssnack gibt es nicht, wir haben ihn jedoch auch nicht vermisst.

Die Nebenkosten an Bord sind für Flussschiffverhältnisse günstig. So gibt es Softdrinks bereits ab € 1,60 pro Glas, eine Flasche Apollinaris (0,75 l) für € 2,90 und einige offene Weine aus der Weinkarte für unter € 2,- für einen Achtelliter.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass dies eine sehr angenehme Reise mit leichten Schwächen bei der Routenplanung auf einem schönen Flussschiff war. Das Konzept des TwinCruisers ist überzeugend, die beworbenen Vorteile gegenüber einem traditionellen Flussschiff treffen zu. Die „Bellevue“ wird von Transocean Tours als Viersterneschiff beworben – eine meiner Meinung nach vollkommen zutreffende Einschätzung. Ich würde jederzeit wieder eine Kreuzfahrt auf diesem Schiff mit seiner freundlichen Besatzung, den gemütlichen Kabinen, dem leckeren Essen und dem guten Service unternehmen!
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

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T/C "Bellevue" in Frankfurt am Main

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T/C "Bellevue" in Frankfurt am Main

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T/C "Bellevue" in Cochem

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T/C "Bellevue" in Braubach

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T/C "Bellevue" in Braubach

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T/C "Bellevue" in Braubach

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Auf der Mosel in Koblenz

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In einer Moselschleuse

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Moseltalbrücke
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Re: Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

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Kabinengang auf dem Donaudeck

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Wiener Cafe

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Wiener Cafe

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Bar im Salon

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Salon

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Salon

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Salon

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Wiener Cafe und Treppe hinab in die Lobby

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Bibliothek im Wiener Cafe
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Re: Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

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Büfettbereich im Restaurant

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Restaurant

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Restaurant (im Vordergrund unser Tisch)

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Restaurant

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Blick vom Salon auf unseren Tisch im Restaurant

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Kabine 316 (Donaudeck)

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Kabine 316 (Donaudeck)

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Bad der Kabine 316 (Donaudeck)

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Bad der Kabine 316 (Donaudeck)
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Re: Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

Beitrag von fneumeier »

Raoul,

danke für den tollen Bericht samt Fotos!! Ist schon verlinkt :D !

Gruß

Carmen

PS: Daniel, jetzt musst Du nachlegen!!
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Raoul Fiebig
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Re: Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

Beitrag von Raoul Fiebig »

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Koblenzer Weihnachtsmarkt

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Kaier-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck

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Kaier-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck

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Auf der Mosel in Koblenz

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Alken und Burg Thurant

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Blick auf die Altstadt von Koblenz

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Deutsches Eck und Festung Ehrenbreitstein

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Marksburg im Nebel über Braubach

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Marktplatz in Braubach

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Drosselgasse in Rüdesheim

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Drosselgasse in Rüdesheim

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Siegfried's Mechanisches Musikkabinett

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Siegfried's Mechanisches Musikkabinett

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Siegfried's Mechanisches Musikkabinett
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Joerg
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Re: Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

Beitrag von Joerg »

Hallo Raoul,

vielen Dank für den informativen Bericht und die tollen Bilder. So ein moderner Twin-Cruiser wie die "Bellevue" scheint ja doch schon ein anderes Kaliber zu sein wie die alten KD-Schiffe... :D

Eine Frage hätte ich: Auf der "Bellriva" war es nach Absprache mit dem Kapitän möglich, einen Blick (sogar während der Fahrt) ins Ruderhaus zu werfen. War das auf der "Bellevue" auch machbar oder ist die Schubeinheit für Passagiere tabu?

Gruß Jörg
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Re: Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Jörg,

ich kann leider nicht sagen, ob man das Ruderhaus ansehen konnte. :(
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Gerd Ramm
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Re: Reisebericht T/C "Bellevue" 14.-18.12.2008

Beitrag von Gerd Ramm »

Hallo Raoul
danke für den umfassenden Bericht. Da werden Erinnerungen wach von unseren Weihnachtsfahrten. Im Felsenkeller in Rüdesheim hatte ich meinen ersten sehr umfassenden Rausch....1955...lang lang ists her. Wir haben Dich also zu einem Flußfahrer gemacht, das lese ich aus den Zeilen. Dann muß ich doch mal so einen Twincruiser ausprobieren :thumb:
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