Reisebericht A-ROSA Donna Donau (Wien, Linz) 5. - 9. April 2

Nicht nur auf hoher See kann man die Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt genießen, sondern auch auf Flüssen, Seen & Kanälen
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Roter Specht
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Reisebericht A-ROSA Donna Donau (Wien, Linz) 5. - 9. April 2

Beitrag von Roter Specht »

Nach wunderbaren 12 Urlaubstagen in Prien am Chiemsee in einer Ferienwohnung gingen wir (mein Mann, unser 11jähriger Sohn und ich) am Dienstag, dem 5. April zu Teil 2 des Osterurlaubs über: einer Flusskreuzfahrt nach Wien und Linz. Günstig mit dem Bayern-Ticket reisten wir vom Chiemsee nach Passau (und trafen im Regionalzug von München nach Passau schon diverse Mitreisende, u.a. unsere Kabinennachbarn). Bei dieser Reise sind offensichtlich sehr viele Teilnehmer mit dem Zug angereist. Zumindest gab es entgegen den Reiseunterlagen von A-ROSA nicht nur einen Transfer um 15 Uhr, sondern gleich mehrere Bustransfers. Der erste Bus fuhr schon gegen 14 Uhr, war aber leider voll, so dass wir etwas warten mussten. Gegen 14.25 Uhr fuhr dann unser Bus los. Engelhartszell, von wo die Donaureisen von A-ROSA seit diesem Jahr beginnen, erreichten wir gegen 15 Uhr. Der Check-in ging sagenhaft schnell, so dass sich unser Sohn schon gegen 15.30 Uhr (nicht, ohne vorher noch ordentlich Kuchen beim Willkommen-Snack verspeist zu haben) in den Pool stürzen konnte – es herrschte nämlich Sonnenschein bei fast 25 Grad!

Wir hatten Kabine 116 – eine Dreibettkabine auf dem untersten Deck. Die Ausstattung war identisch zu Kabine 133, die wir auf unserer Reise in den letzten Herbstferien bewohnt hatten (Doppelbett + Sofabett). Im Laufe der Reise stellte sich allerdings heraus, dass Kabine 116, die im vorderen Schiffsteil liegt, von den Fahrtgeräuschen deutlich ruhiger war als die weiter hinten gelegene Kabine 133. Bei Flusskreuzfahrten empfiehlt es sich also, die Kabine eher vorne zu wählen (allerdings aufgrund des Bugstrahls auch nicht ganz vorne). Aufgrund des vorherigen Aufenthalts in einer Ferienwohnung hatten wir sehr viel Gepäck (drei Koffer und eine Reisetasche). Ich habe es aber geschafft, fast alles in den Schränken unterzubringen. Nur die Wanderschuhe, die Gewürze und die Geschirrhandtücher sind in der Reisetasche geblieben. Wie bei Hochseereisen auch konnten wir Koffer und Reisetasche problemlos unter dem Doppelbett bzw. im Schrank verstauen. Unter dem Sofabett nutzt A-ROSA den Stauraum allerdings selbst für Kisten mit Bettzeug und Wolldecken.

Auch bei Flussreisen gibt es eine Seenotrettungsübung – allerdings ohne Schwimmwesten. Es wird lediglich in der Lounge ein Film mit Sicherheitsinformationen gezeigt. Das Ganze geht dann nahtlos in die Ausflugsvorstellung über. Letztere fand bei unserer Gruppe (die Seenotrettungsübung findet zu verschiedenen Zeiten für Passagiere mit geraden und mit ungeraden Kabinennummern statt, da nicht alle gleichzeitig in die Lounge passen) allerdings nicht mehr viel Aufmerksamkeit, weil wir mit leichter Verspätung gegen 17.30 Uhr ablegten. Schon nach einer guten Stunde erreichten wir die Schlögener Schlinge, die vom Schiff aus allerdings längst nicht so spektakulär aussieht wie die Luftbilder im Reiseprospekt.

Nach dem Abendessen gingen wir relativ bald schlafen. Die erste Nacht auf der Donau enthält zahlreiche Schleusen, so dass ich für meine Nachtruhe das Schlimmste befürchtete. Ich habe allerdings (wenn auch mit Ohrenstöpseln) erstaunlich gut geschlafen.

Am nächsten Morgen war ich dann von uns Dreien die erste, die wach wurde. Sonst eher ungewöhnlich für mich, war ich schon zu Beginn der Essenszeit um 7.30 Uhr beim Frühstück. Der Rest meiner Langschläferfamilie hat es mit Ach und Krach um 9.30 Uhr zum Frühstück geschafft (die Frühstückszeit ging bis 10 Uhr), während ich mich dann schon gemütlich auf den Weg in die Sauna machte. Heute war es deutlich frischer als gestern, für die Jahreszeit aber immer noch recht warm, so dass unser Sohn vormittags die Gelegenheit nutzte, noch einmal in den Pool zu springen. Etwa zwei Stunden früher als geplant, nämlich schon gegen 12 Uhr, erreichten wir Wien. Unser Schiff legte an der Reichsbrücke an. Die nächste U-Bahn-Station (ca. 10 Minuten Fußweg) ist Vorgartenstraße. Von dort fuhren wir 4 Stationen bis zum Stephansplatz. Nach einem Besuch des Stephansdoms, einem kleinen Bummel durch die Fußgängerzone und einem schönen Spaziergang an der Hofburg vorbei trafen wir uns um 16 Uhr mit Freunden am Naturhistorischen Museum. Dieses Museum ist nicht nur von der Ausstellung her sowohl für Kinder als auch für Erwachsene interessant. Schon das Gebäude selbst ist außen und innen viele Blicke wert.

Abends mussten wir uns dann beeilen, um noch Abendessen auf dem Schiff zu bekommen. Aufgrund diverser Abendausflüge war nämlich die Essenszeit etwas vorverlegt worden (auf 18.30 – 20.30 Uhr statt wie sonst von 19 – 21 Uhr). Nachdem wir unseren Sohn ins Bett verfrachtet hatten, sind mein Mann und ich durch das nächtliche Wien gebummelt.

Am nächsten Morgen war es dann schon fast 11 Uhr, bis wir drei endlich startklar waren. Es ging zuerst mit der U-Bahn zu Schloss Schönbrunn. Dort genossen wir die Frühlingsblüte im Park. Auf eine Schlossbesichtigung verzichteten wir, da mein Mann und ich das Schloss schon kannten und unser Sohn nach der Besichtigung von Schloss Herrenchiemsee nicht wirklich Lust auf eine weitere Schlossbesichtigung hatte. Weiter ging es mit der U-Bahn zum Karlsplatz, wo wir ausgiebig über den Naschmarkt bummelten und dann – vorbei an der schönen Karlskirche – durch den Stadtpark zum Prater gingen. Auf eine Fahrt mit dem Riesenrad habe ich verzichtet (ich habe Höhenangst). Stattdessen waren wir bei Madame Tussauds. Da wir Merlin-Premiumkarten haben (Jahreskarten für alle deutschen Attraktionen von Merlin Entertainments, also alle SeaLife Center, Legoland, Heide-Park Soltau, etc. sowie einige ausländische Attraktionen wie z.B. Madame Tussauds in Wien), war der Eintritt für uns kostenlos. Den regulären Eintritt würde ich für die eher kleine Ausstellung, die man locker in einer Stunde anschauen kann, wohl eher nicht bezahlen. Zurück ging es vom Prater aus in kurzer Zeit zurück zum Schiff, wobei inzwischen Gedränge herrschte. Im Laufe des Tages hatten nämlich noch die A-ROSA Riva und die A-ROSA Bella Wien erreicht, so dass drei A-ROSA-Schiffen nebeneinander lagen („unsere“ Donna hatte nach ganz außen gewechselt, da wir als erste wieder ablegten).

Der Tag heute war immer noch trocken und recht warm gewesen. Das änderte sich am Freitag, den 8. April, der kühl und wolkig begann. Das richtige Wetter für einen Saunabesuch. Gegen 13 Uhr – wieder eher als im Programm geplant – erreichten wir Linz. Nach einem kleinem Stadtbummel zum Hauptplatz sowie zum alten und neuen Dom und einem ausgiebigen Aufenthalt in der Einkaufspassage hatte es zu regnen begonnen. Also trennten sich unsere Wege. Unser Sohn wollte auf dem Schiff bleiben, mein Mann noch weiter durch Linz bummeln und ich habe das Lentos-Kunstmuseum besucht, das praktisch direkt neben dem Anleger liegt.

In Linz leuchtet nachts nicht nur das Lentos-Museum, sondern auch die Ars Electronica – diese sogar in wechselnden Farben.

Am nächsten Morgen erreichten wir dann wieder Engelhartszell. Es gab um 8 und um 9 Uhr Transfers zum Bahnhof, außerdem um 8.30 Uhr einen Transfer zur Parkgarage (für diejenigen, die mit dem Auto angereist sind).

Es war eine sehr schöne Reise. Im Vergleich zu der 5-Nächte-Tour Wien-Budapest-Bratislava-Wachau, die wir in den Herbstferien auf demselben Schiff unternommen hatten, lassen sich einige Unterschiede feststellen:

- Bei dieser 4-Nächte Tour sind die Liegezeiten vor Ort deutlich länger als bei der 5-Nächte-Tour. Das hat vor allem meinem Mann, der sich eher für die Ziele als für das Schiff interessiert, deutlich besser gefallen als die letzte Reise.

- Vom Publikum habe ich noch nie so wenige Kinder erlebt wie auf dieser Reise (die für meinen Sohn und mich schon die fünfte Reise mit A-ROSA war). Neben unserem Sohn gab es noch einen Jungen im Teenageralter mit seinen Eltern, ansonsten war das Publikum überwiegend im Seniorenalter. Dies hatte sicherlich auch etwas damit zu tun, dass zu unserem Reisezeitpunkt nur noch Schleswig-Holstein und Hessen Osterferien hatten.

- Im Gegensatz zu letztem Jahr gibt es abends wieder Turndown-Service sowie nachmittags Sahne zum Kuchen. Die Getränkekarte wurde leicht überarbeitet, was ich bei den alkoholfreien Cocktails nicht als Vorteil betrachte (letzteres ist aber wirklich Jammern auf sehr hohem Niveau).

Insgesamt hat es uns sehr gut gefallen und wir können uns gut vorstellen, bei Routen mit langen Liegezeiten mal wieder eine Reise mit A-ROSA zu machen.

Viele Grüße
Stefanie
goll1
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Re: Reisebericht A-ROSA Donna Donau (Wien, Linz) 5. - 9. Apr

Beitrag von goll1 »

Hallo!

Längere Liegezeiten würde ich mir auch manchmal wünschen, wenn man bei der Donau z. Bsp. an Wien, Bratislava und Budapest denkt. Allerdings sind die Liegeplätze dort oft heute schon überlastet. Und: Liegezeit ist für die Reedereien relativ teuer, z. Bsp. aus unserer Regionalzeitung:
390 000 Euro Überschuss hat die Stadt im Jahr 2015 durch die sogenannte Wasserraumbewirtschaftung eingenommen.


Viele Grüße,

- Karl-Josef
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Re: Reisebericht A-ROSA Donna Donau (Wien, Linz) 5. - 9. Apr

Beitrag von Raoul Fiebig »

Hallo Karl-Josef,

wobei es ja gerade in Wien und Budapest oft längere Übernacht-Stops gibt - freilich nicht auf den Kurzreisen, aber auf den Wochentörns. :)
Roter Specht
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Re: Reisebericht A-ROSA Donna Donau (Wien, Linz) 5. - 9. Apr

Beitrag von Roter Specht »

Ab und an gibt es auch Kurzreisen mit guten Liegezeiten. Z.B. bietet A-ROSA auch eine 5-Nächte-Tour auf der Donau von Wien über Budapest und Bratislava zurück nach Wien an (mit Budapest und Wien jeweils über Nacht). Auch auf anderen Flüssen wie z.B. dem Rhein gibt es durchaus kürzere Reisen mit guten Liegezeiten.

Wenn wir zu dritt reisen, habe ich allerdings ein familieninternes Problem: mein Sohn hätte am liebsten viele Flusstage ohne Stopps für "lästige" Besichtigungen, während mein Mann die Flussfahrt am liebsten auf die Zeit zwischen Abendessen und Frühstück beschränken würde, um die Tage vollständig für Landgänge nutzen zu können. Das macht die Routenfindung nicht einfacher ;-)

Viele Grüße
Stefanie
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