A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Nicht nur auf hoher See kann man die Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt genießen, sondern auch auf Flüssen, Seen & Kanälen
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reisespargel
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A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von reisespargel »

Wir haben zwei Einzelkabinen auf der A-Rosa Bella von Passau mit dem Reiseziel Wien gebucht.
Nach unserer Einschiffung kurz nach 15.00 Uhr wurde uns über Bordlautsprecher mitgeteilt, dass wir baldmöglichst, sobald der letzte Passagier an Bord ist, ablegen werden. Guter Service, dachte ich.
Um 15.25 Uhr auf meiner Kabine, nach dem Auspacken widmete ich mich den ausgelegten Reiseunterlagen. Aus der einen Unterlage "Anpassung Ihrer Reise A-Rosa Bella" war zu entnehmen, dass Wien wegen Niedrigwasser nicht angelaufen werden kann und statt dessen Melk und Ybbs, ca. 100 km vor Wien, angesteuert werden. Kein Wort vorher von irgendjemandem dazu, stattdessen, wie immer, freundliche Begrüßung.
Kulanterweise bot man den Passagieren in dem Papier einen 20%-Nachlass auf eine A-Rosa Flusskreuzfahrt an, allerdings nur für 2016. Nettes Angebot, nur was nützt es mir, wenn ich meine Urlaubsplanung dieses Jahr berufsbedingt bereits abschliessen musste. :rolleyes:

Um 15.30 Uhr, also eine halbe Stunde vor der Zeit, legte das Schiff ab. Mmmmhhh.
Ich fragte den Cruise Manager, seit wann die Routenänderung geplant sei, der daraufhin antwortete, seit gestern, also Samstag. Meine Frage, warum man dies nicht den Gästen rechtzeitig mitteilen könnte, damit sie selbst entscheiden könnten, ob sie mitfahren möchten oder nicht, wurde mit der Antwort "Wir dürfen das. Lesen Sie die AGB. Ihr Geld bekommen Sie sowieso nicht wieder." quittiert. :confused: Die Reederei darf umrouten, wenn es notwendig ist, keine Frage, darf aber der Cruise Manager Bordgäste so bügeln?

In Melk waren jetzt 24 Stunden Aufenthalt eingeplant, kostenlose Busse fuhren nach Wien, alles gut.
Fast. Denn der ursprüngliche neunstündige Wienaufenthalt verkürzte sich daraufhin auf ca. sechs Stunden inkl. eineinhalb Stunden hin und ebenso lange zurück, also effektiv drei Stunden. Da meine Begleitperson gehbehindert ist und aufgrund der Verkürzung eine Neuplanung erforderlich gewesen wäre, haben wir den Wien-Ausflug fallen gelassen.
Keine schlechte Idee bei Schneetreiben und eisigem Wind, an Bord ist ja alles Tipp-topp und an der Bar ist es bequem. :thumb:

Aus 24 Stunden Melk wurden 13 Stunden, was eigentlich kein Problem war. Nur das Wie: Um 22.25 Uhr bat der Cruise Manager für 22.30 Uhr "zu einer kurzen Information" in die Lounge Bar. Hierbei wurde das Reiseziel Ybbs kassiert und statt dessen verkündet, dass wir jetzt nach Linz fahren. Schöne Stadt, groß und bedeutend, nur bringt mir diese Stadt nichts mehr, da ich dort zwei Jahre lang gearbeitet habe. Ybbs kannte und kenne ich bis heute nicht.

Umrouten notwendig und der Sicherheit dienend hin oder her, ich fände es fair, wenn man es den Passagieren vorher sagt und diese entscheiden könnten, ob sie mitfahren. Jetzt könnte man ja argumentieren, dass man eine schöne Flussreise gemacht hat. Durchaus richtig, nur bei der Buchung war die Reise so ausgelegt, dass man zweieinhalb volle Tage bei Tageslicht die Donau entlang reist, was ja sehr reizvoll sein kann.
Durch die Umroutung und die zweite Planänderung war es jedoch so, dass wir, bis auf ca. 1 Stunde am Anfang ab Passau, ausschliesslich bei Nacht gefahren sind. Also für mich ein dunkles Kapitel in meiner Reisehistorie. :(

Schade um die Zeit.
Stefan_Steiger
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Re: A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von Stefan_Steiger »

Na ja, AROSA halt! Dort kann man sich nicht wirklich was erwarten! Meine AROSA-KF war die erste und letzte (siehe auch Bericht in diesem Forum)! War so ziemlich das mieseste KF Erlebnis ever!
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Raoul Fiebig
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Re: A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von Raoul Fiebig »

Stefan_Steiger hat geschrieben:Na ja, AROSA halt! Dort kann man sich nicht wirklich was erwarten!
...das ist in dieser Pauschalisierung natürlich völliger Unsinn! :nono:

Meine erste A-Rosa-Kreuzfahrt auf dem Rhein war seinerzeit auch eine Enttäuschung (vor allem wegen des arroganten und geradezu frechen Führungspersonals an Bord), alle weiteren seitdem aber wirklich in Ordnung und absolut angenehm. :)

Daß das Konzept sicher nichts für jeden ist - was im Übrigen auf die meisten Kreuzfahrtprodukte zutrifft - steht freilich auf einem anderen Blatt und ist nun wirklich nichts Ungewöhnliches.
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Patrick Wetter
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Re: A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von Patrick Wetter »

Hallo allerseits,

da kann ich mich Raoul nur anschließen. Ich war damals auf der gleichen enttäuschenden Rheinkreuzfahrt wie Raoul aber alle darauffolgenden mit A-ROSA waren wirklich gut. Vor allem entgegen der vielen Behauptungen, die ich so von links und rechts gehört habe, dass das Essen extrem nachgelassen hätte, kann ich nur sagen, dass es durchaus gut war. Besonders die Familienreisen mit Kinderbetreuung und auf Kinder zugeschnitze Ausflüge sind erstklassig.

Leider kann man Änderungen im Reiseverlauf, besonders auf Flüssen, aufgrund von Hoch- oder Niedrigwasser nur sehr schwer vorraussehen. Oftmals gibt es hier kurzfristige Änderungen aufgrund von nicht vorhersehbaren Situationen wie z.B. aufkommender Verkehr oder anderweitig belegten Liegeplätzen, etc. Das kann bei jedem anderen Flussreisenveranstalter ebenfalls passieren.
Stefan_Steiger
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Re: A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von Stefan_Steiger »

Raoul Fiebig hat geschrieben:
Stefan_Steiger hat geschrieben:Na ja, AROSA halt! Dort kann man sich nicht wirklich was erwarten!
...das ist in dieser Pauschalisierung natürlich völliger Unsinn! :nono:

Meine erste A-Rosa-Kreuzfahrt auf dem Rhein war seinerzeit auch eine Enttäuschung (vor allem wegen des arroganten und geradezu frechen Führungspersonals an Bord), alle weiteren seitdem aber wirklich in Ordnung und absolut angenehm. :)

Daß das Konzept sicher nichts für jeden ist - was im Übrigen auf die meisten Kreuzfahrtprodukte zutrifft - steht freilich auf einem anderen Blatt und ist nun wirklich nichts Ungewöhnliches.
Wenn die erste enttäuschend ist, mache ich dort aber keine zweite mehr!
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Raoul Fiebig
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Re: A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von Raoul Fiebig »

Stefan_Steiger hat geschrieben:Wenn die erste enttäuschend ist, mache ich dort aber keine zweite mehr!
...eine zweite Chance bekommt bei mir jeder, wenn es zumindest auch deutlich positive Aspekte gibt. Allerdings würde ich mit den drei ursprünglichen Rheinschiffen nicht mehr fahren, da mir auch die Aufteilung überhaupt nicht zusagt. Auf der Donau habe ich bislang nur gute Erfahrungen mit A-Rosa gemacht.

Wenn Du A-Rosa keine zweite Chance geben möchtest, ist das völlig legitim. Es bleibt aber Unsinn, nach einer (!) enttäuschenden Reise zu behaupten, bei A-Rosa könne man grundsätzlich nichts erwarten. :nono:

Wie sagte schon mein alter Mathelehrer vieldeutig: "Verallgemeinerungen taugen generell nichts." :D
Urlauber

Re: A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von Urlauber »

reisespargel hat geschrieben:... darf aber der Cruise Manager Bordgäste so bügeln?...
Eine "lobende" Erwähnung bei der Geschäftsleitung kann nicht schaden; das sind Dienstleister und Du hast ja mit richtigem Geld bezahlt. Es gibt nur wenige denen derartige Rückmeldungen 2 Finger breit wo vorbei gehen (bei TUI Cruises hatte ich den Eindruck daß die nichts interessiert)
reisespargel
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Re: A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von reisespargel »

Mir ist der ganze Ablauf der Reise und das Verhalten des Kreuzfahrtdirektors schon während der Reise komisch vorgekommen, zudem es auch die letzte Reise der Saison und die A-Rosa Bella alleine unterwegs war, normalerweise ist sie nämlich - wohl zur besseren Auslastung der Ausflüge - mit der A-Rosa Donna gemeinsam unterwegs. Und dann fällt auch noch der Ausflug nach Melk/Ybbs ganz aus. Mmmhhh.

Zudem sind, als wir in Melk vor Anker lagen, an uns zwei Frachtschiffe von und nach Wien vorbeigefahren, die, wie ich nachgesehen habe, einen deutlich größeren Tiefgang als die A-Rosa Bella hatten. Der Tiefgang hängt natürlich von der Ladung ab, aber die Schiffe sahen nicht leer aus. Ich habe deshalb beim Hafenkapitanat in Wien (geplante Anlegestelle) und bei den Betreibern des Donau-Schifffahrtssystems (Befahrbarkeit der Donau) nachgefragt, es gab an den betreffenden Tagen keinen Hinterungsgrund, nach Wien zu fahren. Mmmhhh.

Mit diesen Informationen und den bereits geschilderten Erfahrungen mit dem Personal auf dem Schiff habe ich mich an A-Rosa gewendet. Kaum ist ein Monat vergangen (*Ironie*), also die Frist zur Mängelanzeige für die, die es noch nicht getan haben, abgelaufen ist, bekomme ich ein Schreiben von A-Rosa, dass sie meine offenen Worte toll finden, blablabla, aber leider keine Reisepreisminderung gewähren können, weil ich ja das Erlebnis "Schiff" gehabt habe und alles andere wäre höhere Gewalt. Mmmhhh.

Das ist offensichtlich ein Privileg, was nur die Kreuzfahrtbranche kennt. Setze ich mich in den Flieger von z.B. Frankfurt nach Hamburg und der Kapitän entscheidet sich, warum auch immer, stattdessen nach Köln zu fliegen, kommt auch keiner auf die Idee, zu sagen, nö, kein Geld zurück, Sie hatten ja das Erlebnis des Fliegens.

Höhere Gewalt, wie von A-Rosa vorgebracht, mag ja sein, ist aber im juristischen Sinne kein Argument, nicht für die Leistungsverpflichtung einzustehen. Das hat der Veranstalter gegenüber dem Gast eine Pflicht. Das wollen sie aber nicht wissen. Schade.

Wir haben das Ganze ja schon in 2012 mit der "Mein Schiff 2" mit dem Hafenlotsenstreik in Norwegen erlebt, wo die Reise dann stattdessen nach Schottland ging, vielleicht helfen die daraus resultierenden Urteile, dass wenigstens die finanzielle Enttäuschung etwas gelindert wird. Aber es ist halt immer ein Kampf, Kundenorientierung sieht für mich anders aus.
reisespargel
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Re: A-Rosa Bella v. 03.01.2016 - 06.01.2016 Passau bis ???

Beitrag von reisespargel »

Nach einer weiteren Runde Schriftverkehr, bei dem ich meinen Standpunkt mit dem entsprechenden Hinweis auf die damalige Kreuzfahrt nach Norwegen, die dann nach Schottland ging, unter Beigabe des zugehörigen Urteils verdeutlicht und eine Rückerstattung von 50% gefordert habe, hat sich A-Rosa bewegt und auf ein Urteil des AG München verwiesen, auf Basis dessen eine Reisepreisminderung von 25% angemessen erschien und haben mir 20% Minderung zugestanden, die sie mittlerweile überwiesen haben. (Muss ich verstehen, warum nur 20% und nicht 25%, wie im bezogenen Urteil?)
Freiwillig oder aus reiner Kulanz zahlt offensichtlich niemand, obwohl die entsprechende Rechtssprechung existiert, man muss schon richtige Geschütze auffahren.
Was ich im vorliegenden Fall gut finde, ist, dass hier, wenn auch erst im zweiten Schritt, das Anliegen und die Argumente des Gastes ernst genommen und bei der Risikoanalyse angemessen berücksichtigt wurden.
Gutes Ende? Ja.
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