Review MSC Splendida ab Genua (28.05.-04.06.2022)
Verfasst: 05.06.2022 23:51
Hallo in die Runde,
schon länger als stiller Mitleser unterwegs möchte ich mich gerne auch etwas beteiligen.
Ich bin gerade frisch von meiner sechsten MSC-Kreuzfahrt zurück und möchte euch über meine Erlebnisse an Bord der Splendida und besonders zu Corona berichten. Gebucht hatte ich mit Fluganreisepaket ab Köln mit MSC-Vollcharter (German Airways) incl. Transfer in Genua, Premium Balkonkabine in Erlebnis Fantastica, Deck 9 Midship.
Fluganreisepaket: Am Flughafen wurden schon in der Schlange beim Check-In von einer MSC-Servicemitarbeiterin alle Unterlagen (ausgedruckt: Ticket und Gesundheitsfragebogen; auch online möglich: Impfnachweis und Schnelltestergebnis) überprüft. Nur dann ging es weiter zum eigentlichen Check-In-Schalter.
Flug mit German Airways: Gut organisiert, Maskenpflicht wurde auch überprüft; gab sogar kostenfreie Getränke (zu der Zeit konnten die Masken dann natürlich abgenommen werden).
Das galt auch so für den Rückflug.
Genua Flughafen: Gemütlich klein, schnelle Kofferausgabe. Beim Einstieg in Busshuttle wurde Impfnachweis und MSC-Ticket erneut kontrolliert. Shuttle gut organisiert, direkt schon im Flughafen klar erkennbar, wo man hin musste (parallel war auch die Seaside mit Anreisepaket in Genua und für beide Schiffe gibt es samstags MSC-Vollcharter von Hamburg und Köln, die fast zeitgleich in Genua landen).
Genua Hafen: Nach Ausstieg aus Shuttle Passkontrolle, dann beim Betreten des Hafengeländes (einziger) Temperaturcheck und erneute Passkontrolle. Gepäck wurde automatisch direkt vom Bus zur Kabine gebracht.
Hafengebäude Teil 1: Vorzeigen Pass, Ticket, Gesundheitsfragebogen, Antigentestergebnis (hatten alle um mich herum - wie ich auch - in Papierform dabei, ob auch per App geht, kann ich nicht beurteilen).
Danach wurde einem eine Check-In-Nummer aufgeklebt und es ging mit der Rolltreppe nach oben zum nächsten Schalter (bisher nirgendwo eine nennenswerte Wartezeit).
Hafengebäude Teil 2: Vorzeigen Pass; wenn nicht über MSC gebucht: Covid-Versicherungsnachweis (reicht aus, dass der in Deutsch ausgestellt ist und da irgendwo COVID-19 drauf steht); Abgabe Gesundheitsfragebogen. Foto für Bordkarte wurde gemacht, Bordkarte und "Welcome-On-Board-Infos" wurden ausgehändigt.
Hafengebäude Teil 3: Hier wäre jetzt eigentlich wohl der Coronaschnelltest gewesen, weswegen unten noch die Check-In-Nummer aufgeklebt wurde. (--> dieser Punkt war aber komplett entfallen; warum trotzdemn die Nummer vergeben wurde, hat sich mir nicht erschlossen.)
Hafengebäude Teil 4: Klassische Sicherheitskontrolle mit Durchleuchtung des Handgepäcks.
--> Landung Genua 12:25 Uhr, um 14 Uhr war ich schon auf dem Schiff!!! <--
Fazit Embarkation:
Man sollte alle Ausdrucke immer griffbereit haben, die wurden andauernd von irgendwem kontrolliert. Eine Weitergabe der schon vorhandenen Infos an die nächste Station gab es nicht. Ansonsten verlief die Embarkation kurzweilig, weil man immer wieder etwas vorzeigen musste und trotzdem gefühlt schell weiterkam.
Aber: Ohne Impf- und Testnachweis kam man Ende Mai nicht an Bord.
Schiff allgemein: In jedem Hafen war Passagierwechsel, so ist die Angabe der Auslastung schwierig. Am Seetag von Tarent nach Civitavecchia sagte mir eine Baraufsicht, dass die Auslastung nur ein Drittel sei. Das passte auch zu meinem Eindruck, ich hätte vielleicht 40 % geschätzt. Haupthafen war gefühlt Marseille; Loading und Bunkering waren in Genua.
Seenotrettungsübungen fanden in Genua, Syrkaus, Tarent und Civitavecchia im Theater in Präsenz statt. Im Anschluss wurde man zur Assembly Station geführt, um sie mal live gesehen zu haben. Beim Betreten des Theaters wurden wie früher die Cruisecards gescannt, um die Anwesenheit zu überprüfen.
In Marseille fand die Rettungsübung per Kabinenvideo inkl. anschließender anzurufender Nummer statt (anschließend Scan der Cruisecard an der Assembly Station). Das war auch der einzige Hafen, wo das Rettungssignal auf dem ganzen Schiff zu hören war. Barservice lief dann aber auch dabei ohne Einschränkung weiter.
Buffet war wie vor Corona durchgängig in Selbstbedienung nutzbar, grundsätzlich waren die beiden SB-Getränkestationen im Heck außer Betrieb. Heckbar für individuelle Bestellungen war aber normal in Betrieb. Es konnten durchgängig alle Sitzplätze (Back- und Steuerboardseite und auch Heck) ohne Einschränkung belegt werden. Servicekräfte waren auch dort im Einsatz, wenn es im Buffet an dieser Stelle nichts gibt.
Beim Frühstück waren nur die Auslagen im Hauptbereich Midship in Betrieb. Getränkestationen an den Seiten waren aber trotzdem in Betrieb.
Bei Buffet am Mittag war der hintere Bereich nur auf der Steuerboardseite bis Heck in Betrieb, es fehlte aber nichts von der gewohnten MSC-Auswahl. Heckbereich wurde zur Hälfte zeitweise als Crew-Messe genutzt und war für Passagiere abgesperrt.
Buffet am Abend war sehr eingeschränkt, war stark auf Snacks, Pizza und Pasta ausgelegt. Ich war sieben Tage im Bedienrestaurant und nur einmal aus Vorwitz beim Buffet am Abend schauen, was es denn dort gibt.
Die beiden Bedienrestaurants waren ohne Einschräkungen in Betrieb. Die Tische wurden vom Eingang aus kommend voll belegt, der hintere Teil im La Reggia oben war immer frei und auch nicht eingedeckt. Es gibt zwei Essenszeiten: 19:00 Uhr und 21:15 Uhr. Gefühlt gab es für mich dort keine Veränderung gegenüber vor Corona.
Noch was zur Kleiderordnung: Inzwischen werden bei Männern auch kurze Hose und Flip-Flops dort akzeptiert. Stört mich persönlich schon etwas, da ich es am Abend schon etwas gepflegter haben möchte.
Theater: Inhaltlich kann ich nichts beitragen, da ich nicht da war. Gab aktuell nur eine Theaterzeit für alle um 20.30 Uhr. Passte aber zwwischen den Essenszeiten gut rein und es gab auch in den Hauptdecks 6 und 7 in der "Rush-Hour" in den Bars keine Probleme mit Menschenansammlungen oder einen Sitzplatz zu finden.
Sonstige Unterhaltung: Animationsprogramm war - vor allem im Poolbereich an Seetagen - ausreichend vorhanden. Nach Start mit der Flowerpower-Night war am ersten Seetag Elegang-Diner. Gala scheint abgeschafft zu sein, selbst die Italienerinnen waren nicht mehr im feinsten Abendkleid unterwegs.
Klassich gab es den White-Abend, der auch wieder von vielen Gästen eingehalten wurde.
Der italienische Abend fand am zweiten Seetag nur als Mediterranean Dinner im Bedienrestaurant statt. Die Kleiderordnung hieß Smart Casual.
Crew: Fast durchgängig sehr aufmerksam, so oft wurde ich noch nie während einer Kreuzfahrt mit dem Vornamen in den Bars angsprochen. Die hatten sich auch schnell die Getränkewünsche gemerkt. War man in einer seiner Lieblingsbars angekommen, wurde ich direkt gefragt, ob ich wieder das Getränk von gestern haben möchte.
Leider auch ein - für mich aber vernachlässigbares - Manko: Es gab keinerlei Kontakt mit dem Kabinensteward. Kabine war aber durchgängig im optimalen Zustand.
Es gab gefühlt keinen an Bord, der ein brauchbares Deutsch sprechen konnte. Deutsche Durchsagen gab es nur in Genua, aber auch aufgrund dem sehr starken französischen Akzent nur schwer verständlich. Die allabendlichen Bordinfos hätten mit Google-Übersetzer sicherlich bessere Ergebnisse liefern können. Bei aber nur etwa 150 deutschen Gästen an Bord ist das auch in gewisser Weise in Ordnung. Bordsprache ist halt weiterhin Englisch und das konnte auch jeder aus der Crew an Bord verstehen und sprechen.
Genau das Thema Sprache (ich muss Englisch sprechen) war für mich bisher immer mehr ein Grund, MSC anstelle von TUI Cruises zu wählen. Das gibt mir noch mehr ein Gefühl von Urlaub, weil ich eine andere Sprache sprechen muss.
Hier jetzt noch die Infos, die viele von euch interessieren:
Es gab während der Kreuzfahrt keine weiteren Temperaturkontrollen und auch keine Testaufforderungen. Die Maskenpflicht war offiziell noch da, an Bord hat die aber keiner mehr eingefordert. Die Schilder zur Maximalbelegung an den Aufzügen hingen noch, mehr aber auch nicht. In den Aufzügen waren auf dem Boden noch die Stellen erkennbar, wo die Corona-Fußstapfenaufkleben waren. Die sind wohl erst vor Kurzem entfernt worden. An einigen Stellen auf den Sofas in den Bars hingen noch vereinzelt die "Sitzplatz gesperrt"-Schilder. Rechts und links daneben hätten sich aber ohne Missachtung dieser Schilder Gruppen von 10 Personen direkt nebeneinander setzen können. Barhocker waren überall ohne Einschränkungen nutzbar.
Bei der Crew herrschte noch durchgängig Maskenpflicht, die Maske rutschte aber auch selbst abends im Innenbereich bei dem einen oder anderen mal mehr in Richtung Kinn.
Voyagers Club: Es gab weiterhin keinen Welcom-Back-Cocktail und auch keinen Kapitän-Empfang. Club-Point war zu keiner Zeit besetzt. Obstkorb wurde ja im April bei der Club-Reform abgeschafft. Kostenfreies Foto gibt es ab Gold-Status nur im Restaurant bei Elegant- oder Mediterranean-Dinner. Als Geschenk für Gold- und Diamond-Mitglieder gab es einen Beutelrucksack mit Kordelzug.
Summenfazit:
Nach meiner letzten Kreuzfahrt in der Ostsee mit der Seaview im September 2021 mit vielen Einschränkungen hat es mir dieses Mal gefallen, dass es grundsätzlich wieder viele Freiheiten gibt und jeder für sich steuern kann, wie er mit dem Thema Corona umgeht. Man darf Maske tragen und wird nicht schief angeschaut.
Sonderpunkt:
Was mich auch dieses Mal wieder am meisten gestört hat, war das Anspruchsdenken der Deutschen. Warum bucht man MSC, wenn man kein einziges Wort Englisch kann??? Warum erwartet man, dass man bei einer fast reinen italienischen Kreuzfahrt deutschen Standard vorfindet. Und dann kommen noch die hinzu, die "MSC-billig" (bitte nicht als Bashing verstehen) buchen aber "Mein-Schiff"-Qualität erwarten. So funktioniert das Kreuzfahrtgeschäft halt nicht und jeder kann selber bei der Buchung entscheiden, was er möchte.
MSC muss sich halt auch dem Markt anpassen und da fallen dann leider auch so einige kleine Extras hinten runter (siehe eigenen Thread zum Voyagers Club).
Auch wenn ich MSC auf vielen unterschiedlichen Touren kennenlernen durfte und auch merke, dass sich da im Service etwas verändert hat, werde ich auch weiterhin MSC als meinen "Haus-und-Hof"-Cruiser bezeichnen und bestimmt nicht das letzte Mal mit MSC gefahren sein.
Mit einem Ahoi ins Forum!
Stefan
schon länger als stiller Mitleser unterwegs möchte ich mich gerne auch etwas beteiligen.
Ich bin gerade frisch von meiner sechsten MSC-Kreuzfahrt zurück und möchte euch über meine Erlebnisse an Bord der Splendida und besonders zu Corona berichten. Gebucht hatte ich mit Fluganreisepaket ab Köln mit MSC-Vollcharter (German Airways) incl. Transfer in Genua, Premium Balkonkabine in Erlebnis Fantastica, Deck 9 Midship.
Fluganreisepaket: Am Flughafen wurden schon in der Schlange beim Check-In von einer MSC-Servicemitarbeiterin alle Unterlagen (ausgedruckt: Ticket und Gesundheitsfragebogen; auch online möglich: Impfnachweis und Schnelltestergebnis) überprüft. Nur dann ging es weiter zum eigentlichen Check-In-Schalter.
Flug mit German Airways: Gut organisiert, Maskenpflicht wurde auch überprüft; gab sogar kostenfreie Getränke (zu der Zeit konnten die Masken dann natürlich abgenommen werden).
Das galt auch so für den Rückflug.
Genua Flughafen: Gemütlich klein, schnelle Kofferausgabe. Beim Einstieg in Busshuttle wurde Impfnachweis und MSC-Ticket erneut kontrolliert. Shuttle gut organisiert, direkt schon im Flughafen klar erkennbar, wo man hin musste (parallel war auch die Seaside mit Anreisepaket in Genua und für beide Schiffe gibt es samstags MSC-Vollcharter von Hamburg und Köln, die fast zeitgleich in Genua landen).
Genua Hafen: Nach Ausstieg aus Shuttle Passkontrolle, dann beim Betreten des Hafengeländes (einziger) Temperaturcheck und erneute Passkontrolle. Gepäck wurde automatisch direkt vom Bus zur Kabine gebracht.
Hafengebäude Teil 1: Vorzeigen Pass, Ticket, Gesundheitsfragebogen, Antigentestergebnis (hatten alle um mich herum - wie ich auch - in Papierform dabei, ob auch per App geht, kann ich nicht beurteilen).
Danach wurde einem eine Check-In-Nummer aufgeklebt und es ging mit der Rolltreppe nach oben zum nächsten Schalter (bisher nirgendwo eine nennenswerte Wartezeit).
Hafengebäude Teil 2: Vorzeigen Pass; wenn nicht über MSC gebucht: Covid-Versicherungsnachweis (reicht aus, dass der in Deutsch ausgestellt ist und da irgendwo COVID-19 drauf steht); Abgabe Gesundheitsfragebogen. Foto für Bordkarte wurde gemacht, Bordkarte und "Welcome-On-Board-Infos" wurden ausgehändigt.
Hafengebäude Teil 3: Hier wäre jetzt eigentlich wohl der Coronaschnelltest gewesen, weswegen unten noch die Check-In-Nummer aufgeklebt wurde. (--> dieser Punkt war aber komplett entfallen; warum trotzdemn die Nummer vergeben wurde, hat sich mir nicht erschlossen.)
Hafengebäude Teil 4: Klassische Sicherheitskontrolle mit Durchleuchtung des Handgepäcks.
--> Landung Genua 12:25 Uhr, um 14 Uhr war ich schon auf dem Schiff!!! <--
Fazit Embarkation:
Man sollte alle Ausdrucke immer griffbereit haben, die wurden andauernd von irgendwem kontrolliert. Eine Weitergabe der schon vorhandenen Infos an die nächste Station gab es nicht. Ansonsten verlief die Embarkation kurzweilig, weil man immer wieder etwas vorzeigen musste und trotzdem gefühlt schell weiterkam.
Aber: Ohne Impf- und Testnachweis kam man Ende Mai nicht an Bord.
Schiff allgemein: In jedem Hafen war Passagierwechsel, so ist die Angabe der Auslastung schwierig. Am Seetag von Tarent nach Civitavecchia sagte mir eine Baraufsicht, dass die Auslastung nur ein Drittel sei. Das passte auch zu meinem Eindruck, ich hätte vielleicht 40 % geschätzt. Haupthafen war gefühlt Marseille; Loading und Bunkering waren in Genua.
Seenotrettungsübungen fanden in Genua, Syrkaus, Tarent und Civitavecchia im Theater in Präsenz statt. Im Anschluss wurde man zur Assembly Station geführt, um sie mal live gesehen zu haben. Beim Betreten des Theaters wurden wie früher die Cruisecards gescannt, um die Anwesenheit zu überprüfen.
In Marseille fand die Rettungsübung per Kabinenvideo inkl. anschließender anzurufender Nummer statt (anschließend Scan der Cruisecard an der Assembly Station). Das war auch der einzige Hafen, wo das Rettungssignal auf dem ganzen Schiff zu hören war. Barservice lief dann aber auch dabei ohne Einschränkung weiter.
Buffet war wie vor Corona durchgängig in Selbstbedienung nutzbar, grundsätzlich waren die beiden SB-Getränkestationen im Heck außer Betrieb. Heckbar für individuelle Bestellungen war aber normal in Betrieb. Es konnten durchgängig alle Sitzplätze (Back- und Steuerboardseite und auch Heck) ohne Einschränkung belegt werden. Servicekräfte waren auch dort im Einsatz, wenn es im Buffet an dieser Stelle nichts gibt.
Beim Frühstück waren nur die Auslagen im Hauptbereich Midship in Betrieb. Getränkestationen an den Seiten waren aber trotzdem in Betrieb.
Bei Buffet am Mittag war der hintere Bereich nur auf der Steuerboardseite bis Heck in Betrieb, es fehlte aber nichts von der gewohnten MSC-Auswahl. Heckbereich wurde zur Hälfte zeitweise als Crew-Messe genutzt und war für Passagiere abgesperrt.
Buffet am Abend war sehr eingeschränkt, war stark auf Snacks, Pizza und Pasta ausgelegt. Ich war sieben Tage im Bedienrestaurant und nur einmal aus Vorwitz beim Buffet am Abend schauen, was es denn dort gibt.
Die beiden Bedienrestaurants waren ohne Einschräkungen in Betrieb. Die Tische wurden vom Eingang aus kommend voll belegt, der hintere Teil im La Reggia oben war immer frei und auch nicht eingedeckt. Es gibt zwei Essenszeiten: 19:00 Uhr und 21:15 Uhr. Gefühlt gab es für mich dort keine Veränderung gegenüber vor Corona.
Noch was zur Kleiderordnung: Inzwischen werden bei Männern auch kurze Hose und Flip-Flops dort akzeptiert. Stört mich persönlich schon etwas, da ich es am Abend schon etwas gepflegter haben möchte.
Theater: Inhaltlich kann ich nichts beitragen, da ich nicht da war. Gab aktuell nur eine Theaterzeit für alle um 20.30 Uhr. Passte aber zwwischen den Essenszeiten gut rein und es gab auch in den Hauptdecks 6 und 7 in der "Rush-Hour" in den Bars keine Probleme mit Menschenansammlungen oder einen Sitzplatz zu finden.
Sonstige Unterhaltung: Animationsprogramm war - vor allem im Poolbereich an Seetagen - ausreichend vorhanden. Nach Start mit der Flowerpower-Night war am ersten Seetag Elegang-Diner. Gala scheint abgeschafft zu sein, selbst die Italienerinnen waren nicht mehr im feinsten Abendkleid unterwegs.
Klassich gab es den White-Abend, der auch wieder von vielen Gästen eingehalten wurde.
Der italienische Abend fand am zweiten Seetag nur als Mediterranean Dinner im Bedienrestaurant statt. Die Kleiderordnung hieß Smart Casual.
Crew: Fast durchgängig sehr aufmerksam, so oft wurde ich noch nie während einer Kreuzfahrt mit dem Vornamen in den Bars angsprochen. Die hatten sich auch schnell die Getränkewünsche gemerkt. War man in einer seiner Lieblingsbars angekommen, wurde ich direkt gefragt, ob ich wieder das Getränk von gestern haben möchte.
Leider auch ein - für mich aber vernachlässigbares - Manko: Es gab keinerlei Kontakt mit dem Kabinensteward. Kabine war aber durchgängig im optimalen Zustand.
Es gab gefühlt keinen an Bord, der ein brauchbares Deutsch sprechen konnte. Deutsche Durchsagen gab es nur in Genua, aber auch aufgrund dem sehr starken französischen Akzent nur schwer verständlich. Die allabendlichen Bordinfos hätten mit Google-Übersetzer sicherlich bessere Ergebnisse liefern können. Bei aber nur etwa 150 deutschen Gästen an Bord ist das auch in gewisser Weise in Ordnung. Bordsprache ist halt weiterhin Englisch und das konnte auch jeder aus der Crew an Bord verstehen und sprechen.
Genau das Thema Sprache (ich muss Englisch sprechen) war für mich bisher immer mehr ein Grund, MSC anstelle von TUI Cruises zu wählen. Das gibt mir noch mehr ein Gefühl von Urlaub, weil ich eine andere Sprache sprechen muss.
Hier jetzt noch die Infos, die viele von euch interessieren:
Es gab während der Kreuzfahrt keine weiteren Temperaturkontrollen und auch keine Testaufforderungen. Die Maskenpflicht war offiziell noch da, an Bord hat die aber keiner mehr eingefordert. Die Schilder zur Maximalbelegung an den Aufzügen hingen noch, mehr aber auch nicht. In den Aufzügen waren auf dem Boden noch die Stellen erkennbar, wo die Corona-Fußstapfenaufkleben waren. Die sind wohl erst vor Kurzem entfernt worden. An einigen Stellen auf den Sofas in den Bars hingen noch vereinzelt die "Sitzplatz gesperrt"-Schilder. Rechts und links daneben hätten sich aber ohne Missachtung dieser Schilder Gruppen von 10 Personen direkt nebeneinander setzen können. Barhocker waren überall ohne Einschränkungen nutzbar.
Bei der Crew herrschte noch durchgängig Maskenpflicht, die Maske rutschte aber auch selbst abends im Innenbereich bei dem einen oder anderen mal mehr in Richtung Kinn.
Voyagers Club: Es gab weiterhin keinen Welcom-Back-Cocktail und auch keinen Kapitän-Empfang. Club-Point war zu keiner Zeit besetzt. Obstkorb wurde ja im April bei der Club-Reform abgeschafft. Kostenfreies Foto gibt es ab Gold-Status nur im Restaurant bei Elegant- oder Mediterranean-Dinner. Als Geschenk für Gold- und Diamond-Mitglieder gab es einen Beutelrucksack mit Kordelzug.
Summenfazit:
Nach meiner letzten Kreuzfahrt in der Ostsee mit der Seaview im September 2021 mit vielen Einschränkungen hat es mir dieses Mal gefallen, dass es grundsätzlich wieder viele Freiheiten gibt und jeder für sich steuern kann, wie er mit dem Thema Corona umgeht. Man darf Maske tragen und wird nicht schief angeschaut.
Sonderpunkt:
Was mich auch dieses Mal wieder am meisten gestört hat, war das Anspruchsdenken der Deutschen. Warum bucht man MSC, wenn man kein einziges Wort Englisch kann??? Warum erwartet man, dass man bei einer fast reinen italienischen Kreuzfahrt deutschen Standard vorfindet. Und dann kommen noch die hinzu, die "MSC-billig" (bitte nicht als Bashing verstehen) buchen aber "Mein-Schiff"-Qualität erwarten. So funktioniert das Kreuzfahrtgeschäft halt nicht und jeder kann selber bei der Buchung entscheiden, was er möchte.
MSC muss sich halt auch dem Markt anpassen und da fallen dann leider auch so einige kleine Extras hinten runter (siehe eigenen Thread zum Voyagers Club).
Auch wenn ich MSC auf vielen unterschiedlichen Touren kennenlernen durfte und auch merke, dass sich da im Service etwas verändert hat, werde ich auch weiterhin MSC als meinen "Haus-und-Hof"-Cruiser bezeichnen und bestimmt nicht das letzte Mal mit MSC gefahren sein.
Mit einem Ahoi ins Forum!
Stefan