Endstation für GOLDEN PRINCESS (ex-FINLANDIA)

[AIDAblu]

Hallo,

wie Maritime Matters berichtet, wurde die GOLDEN PRINCESS für den Schrottpreis von 220 US$ je Tonne an chinesische Abwracker verkauft.

Das Schiff wird vielen hierzulande vielleicht noch als Fährschiff FINLANDIA im Dienst Travemünde - Kopenhagen - Helsingfors bekannt sein und galt als eine der Vorläuferinnen der späteren Superfähre FINNJET.

In den 1980er Jahren zum reinen Kreuzfahrtschiff umgebaut, diente sie zunächst als PEARL OF SCNADINAVIA für Pearl Cruises, bevor sie 1987 von Ocean Cruise Lines übernommen wurde und unter gemeinsamer Flagge mit der OCEAN PRINCESS (heute Louis's SAPPHIRE) und OCEAN ISLANDER (heute ASC's ROYAL STAR) die Welt mit Schwerpunkt Ostasien bereiste.

Ihre 1995 begonnene Zeit in der Karibik als COSTA PLAYA endete, gefolgt von mehrfachem kurzen Eignerwechsel sowie den Namen ORIENTAL PEARL und JOY WAVE, im Jahre 1998; und ab 2000 wurde sie als Casino-Kreuzfahrtschiff in Hong Kong eingesetzt.

Nun geht dieses Schiff, das ähnlich wie die FINNJET ebenfalls eine gewisse Vorreiterrolle im Ostsee-Fährverkehr hinsichtlich Größe und Geschwindigkeit spielte, also in den Schrott. Sehr schade, aber wohl unvermeidbar.

Übrigens ist sie eines von mehreren LOVE BOATs...als PEARL OF SCANDINAVIA diente sie 1983 (?) in einer Doppelfolge mit dem Titel "Begegnungen in Hong Kong" als schwimmendes Liebesnest u.a. für Linda Evans.

[HeinBloed]

Damals 2006 in Hongkong:



Gruß
HeinBloed

[Raoul Fiebig]

Hallo Dirk,

sehr schade - auch dieses Schiff war letztlich eine (wenn auch eher weniger bekannte) Legende. Bei Indienststellung läutete sie eine neue Fährschiffsgeneration ein, später dann wurde sie ein höchst respektiertes Kreuzfahrtschiff unter der Führung von Gerry Herrod (der u.a. später Orient Lines gründete).

USD 220,- / ldt ist ein eher unterdurchschnittlicher Wert. Laut Optima Weekly von gestern gingen zuletzt die meisten Schiffe für rund USD 250,- / ldt an die Abbrecher.

Andererseits ist ein Passagierschiff ja auch immer wesentlich aufwendiger abzubrechen als ein gleich großer Frachter, weshalb Passagierschiffe derzeit bei den Abbrechern nicht hoch im Kurs stehen. Das dürfte auch der Hauptgrund dafür sein, daß die "Regel Empress" immer noch schwimmt: Man bekommt in Alang derzeit zuhauf Schiffe, die mit wesentlich geringerem Aufwand abgewrackt werden können und die sich daher viel eher lohnen.

[AIDAblu]

...zu schade, daß es bei der MAXIM offenbar nicht so problematisch war... Aber bei ihr kam eben das Problem hinzu, daß die Inder die Turbinen nicht bedienen konnten und das Schiff daher so schnell wie möglich auf den Strand sollte - was dann die von Mehta bezahlte russische Crew tun mußte (die armen Kerle...).

Um die FINLANDIA ist es wirklich schade, aber wer weiß, wie sehr sie inzwischen runtergekommen ist. Ältere Casinoschiffe genießen doch nicht eben den Ruf des Top-Zustandes. Und in der heutigen Zeit - wer will denn noch die älteren und teils sehr wartungs- und pflegeintensiven Schiffe...die Handvoll Liebhaber, seien es Passagiere oder Reeder, zählt einfach nicht. Ist eben der Lauf der Dinge. Wäre allerdings schön gewesen, wenn sie eine letzte Heimat in Finnland gefunden hätte, wo man sich ja schon die FINNJET hat entgehen lassen. Mit der FINLANDIA hätte man immerhin ihre Vorgängerin, wenn auch in mittlerweile völlig anderem Zustand (aber besser tauglichen Kabinen als im Original).

Und was die REGAL EMPRESS angeht - an Wunder glaube ich seit dem 25.2.2009 nicht mehr, aber schön wäre eine Last-Minute-Lösung auf jeden Fall, solange sie noch schwimmt.

[cruisefan]

Hallo allerseits,

ja wirklich schade.
Das Ende war aber absehbar. Sie fährt ja schon seit vielen Jahren als Kasinoschiff.
Wir sind 1992 als "Ocean Pearl" mit ihr in Südostasien unterwegs gewesen. Es war
eine der schönsten Reisen, die wir unternommen haben. Sehr fachkundige Schiffsführung
und exzellent organisierte Ausflüge, was auch daran lag, daß das Schiff überwiegend in Südostasien
eingesetzt wurde. Traumhafte Küche, werden wir nie vergessen!!
Kapitän war auf unserer Reise Derrick Kemp, der, so glaube ich zu wissen, nach
Verkauf an Costa als Kapitän bei einer Expeditionsschiff-Reederei in Engalnd tätig war.

So schön das Schiff war, es hatte jedoch einen Riesennachteil: Wir haben nie ein Schiff gesehen, daß
eine ähnlich tiefschwarze Rauchfahne ausspie, und das egal bei welchem Fahrbetrieb. Das war schon
schauderhaft.

Gruß aus dem Sauerland

Armin