MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
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MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
Es gibt nichts was es nicht gibt. In Barcelona darf seit Dienstag die MSC Armonia den Hafen nicht verlassen, da 69 Bolivianer mit gefälschten Visa an Bord sind. Mal sehen wann es weitergeht, Ajaccio heute ist ausgefallen und Civitavecchia morgen dürfte auch nichts werden.
https://www.rnd.de/panorama/barcelona-k ... FW62M.html
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- beatnik
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
In einem englischsprachigen forum tauschen sich gerade Gäste aus, die in Civitaveccia einschiffen wollten.
Höchst unangenehme Situation.
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
... nun wenn ich den Thread "Web Checkin" bei MSC lese, u.a. "Wundertüte MSC", dann habe ich irgendwie den Eindruck, dass in dem Fall mit den gefälschten Visa schon eine wie auch immer geartete Hausaufgaben-Komponente bei MSC liegt .....
SG
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
Zwischenzeitlich ist das Schiff unterwegs und nach Plan morgen in Messina. Die Gäste sollen wohl nach Hause geflogen werden, auf Kosten von MSC. Die Beförderer sind dafür zuständig, Visa zu prüfen und haben daher auch die Kosten für Rückführungen zu übernehmen.
Ein wirkliche Schuld kann ich in diesem Fall bei MSC aber nicht erkennen. Der Check-In wird nicht von Grenzpolizisten durchgeführt. Ein gut gefälschtes Visum zu erkennen, dürfte da fast unmöglich sein.
Andererseits krass, dass das nicht schon auf den Kanaren oder in Malaga aufgefallen ist. Wäre die Gruppe schon dort von Bord gegangen, hätte die Einreise in den Schengenraum funktioniert...
Ein wirkliche Schuld kann ich in diesem Fall bei MSC aber nicht erkennen. Der Check-In wird nicht von Grenzpolizisten durchgeführt. Ein gut gefälschtes Visum zu erkennen, dürfte da fast unmöglich sein.
Andererseits krass, dass das nicht schon auf den Kanaren oder in Malaga aufgefallen ist. Wäre die Gruppe schon dort von Bord gegangen, hätte die Einreise in den Schengenraum funktioniert...
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
Ich weiß nicht, mit welchen Methoden die Grenzer die Visa prüfen.kofferradio hat geschrieben: ↑04.04.2024 20:55Ein gut gefälschtes Visum zu erkennen, dürfte da fast unmöglich sein.
Aber wenn die Rechtslage so ist, daß die Kreuzfahrtlinie für die Gültigkeit der Visa ihrer Passagiere haftet und gegebenfalls heftigst bezahlen muß - dann sollte man auch in entsprechende Prüfgeräte oder Schulungen investieren, wenn man Passagiere aus Problemländern an Bord nimmt.
Ich gehe davon aus daß Schadenersatzforderungen der übrigen Passagiere wegen der ausgefallenen Stationen gute Chancen haben.
Solange die an Bord bleiben prüft ja keiner. Wahrscheinlich hofften sie in Barcelona unauffälliger untertauchen zu können als in Málaga (die Kanaren sind ja für eine illegale Einreise uninteressant).Andererseits krass, dass das nicht schon auf den Kanaren oder in Malaga aufgefallen ist.
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
Aber die Einreise sollte doch für alle Passagiere vor dem ersten Schengen-Hafen erfolgen?! Entweder an Bord oder auf den Kanaren. So würde ich das jedenfalls erwarten.
Von den Kanaren kommt man ohne Passkontrolle auf´s Festland.
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
kofferradio,
anno 2014 bei der Oasis TA war der einzige Hafenstopp Malaga. Die Einreise fand aber ebenfalls erst in Barcelona statt.
Hier waren es Kanaren und Malaga, aber eben nicht als Ausschiffungshäfen. Das war erst Barcelona. Vermutlich daher erst die Kontrolle dort.
Deichgraf,
wenn es wie bei den Airlines läuft, dann muss im Zweifel MSC erst einmal für die Kosten der Rückflüge aufkommen. Den brasilianischen Grenzbeamten dürften die Visa egal sein. Da geht es ja um die Ausreise. Erst bei der Einreise wird ein Visum geprüft. MSC muss beim Check-in prüfen, ob die Einreisevoraussetzungen (also ein Visum) vorliegt. Wenn das gut gefälscht ist, lässt es sicher vermutlich nicht so leicht erkennen.
Gruß
Carmen
anno 2014 bei der Oasis TA war der einzige Hafenstopp Malaga. Die Einreise fand aber ebenfalls erst in Barcelona statt.
Hier waren es Kanaren und Malaga, aber eben nicht als Ausschiffungshäfen. Das war erst Barcelona. Vermutlich daher erst die Kontrolle dort.
Deichgraf,
wenn es wie bei den Airlines läuft, dann muss im Zweifel MSC erst einmal für die Kosten der Rückflüge aufkommen. Den brasilianischen Grenzbeamten dürften die Visa egal sein. Da geht es ja um die Ausreise. Erst bei der Einreise wird ein Visum geprüft. MSC muss beim Check-in prüfen, ob die Einreisevoraussetzungen (also ein Visum) vorliegt. Wenn das gut gefälscht ist, lässt es sicher vermutlich nicht so leicht erkennen.
Gruß
Carmen
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
...und damit wäre eine illegale Einreise in Malaga problemlos möglich gewesen?! (sofern man den Koffer und den eingesammelten Pass an Bord lässt).fneumeier hat geschrieben: ↑06.04.2024 07:16 kofferradio,
anno 2014 bei der Oasis TA war der einzige Hafenstopp Malaga. Die Einreise fand aber ebenfalls erst in Barcelona statt.
Hier waren es Kanaren und Malaga, aber eben nicht als Ausschiffungshäfen. Das war erst Barcelona. Vermutlich daher erst die Kontrolle dort.
Ist schon eine Lücke im System. Die Einreise müsste - für alle Pax - vor oder im ersten Schengen-Hafen erfolgen.
- fneumeier
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
kofferradio,
ja, da Aussteigen mit Koffer in Malaga wäre vermutlich bei 69 Personen zu auffällig geworden. Ob die Pässe tatsächlich eingesammelt waren?
Gruß
Carmen
ja, da Aussteigen mit Koffer in Malaga wäre vermutlich bei 69 Personen zu auffällig geworden. Ob die Pässe tatsächlich eingesammelt waren?
Gruß
Carmen
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
Hallo,
zunächst mal vermute ich, dass die Stopps auf den Kanaren und in Malaga als Transit erfolgten und daher eine Einreisekontrolle erst in Barcelona stattfand. Das ist auch sinnig, da andernfalls kaum spanische Beamte über den Atlantik fliegen würden um die Reisedokumente während der Überfahrt zu prüfen. Alternaitiv hätte im ersten Hafen auf den Kanaren dann die umfängliche Prüfung aller Pässe, Visa und Begleitdokumente stattfinden müssen, was den ersten Landgang dann wohl für viele Gäste zerschossen hätte.
Ob/wie neben den Passdaten im Bordmanifest auch Visadaten erfasst wurden, wissen wir nicht. Somit erfolgt eine Prüfung der Visa u. U. erst bei Ankunft im Zielhafen. Schengen-Visa sind recht fälschungssicher. Daher vermute ich eher, dass es sich um korrekte Visa handelt, die jedoch unter falschen Voraussetzungen erteilt wurden. Uns ist auch nicht bekannt, welcher Schengen-Staat die Visa ausgestellt hat. Allein hier könnte bereits ein Fehler liegen, wenn dieser Staat dann gar nicht auf der tatsächlichen Besuchsliste der Passagiere stand - was im Zweifel erst bei der Prüfung zum Zeitpunkt der Einreise festgestellt werden kann.
Die vorstehend geschilderten möglichen Konstellationen sind vom Transportunternehmen nicht prüfbar. Grundsätzlich gilt weltweit, dass ein Visum zwar Voraussetzung zum Antritt einer Reise sein kann; über eine tatsächliche Einreise wird jedoch grundsätzlich erst final bei der Einreise entschieden. Ein Visum ist sozusagen die Berechtigeng, an einer Tür zu klingeln. Ob diese dann tatsächlich geöffnet wird, ergibt sich erst vor Ort.
Ob hier Schleuser am Werk waren (die Vermutung liegt bei der Gruppengröße recht nahe), oder einfach die Agentur, die die Visa beschafft hat, einen (Serien-)Fehler gemacht hat, steht ebenfalls in den Sternen. Augenscheinlich gibt es aber ausreichende Verdachtsmomente, dass es sich um einen Versuch der illegalen Einreise handelte, ob nun bewusst herbeigeführt oder nicht.
Carmen schrieb, dass es bei Fluggesellschaften dann mit dem nächsten Flieger wieder zurück geht. Das stimmt, setzt aber voraus, dass der Transitbereich des Flughafens noch nicht verlassen wurde - was am Hafen schwierig ist, denn das würde bedeuten, dass die abgewiesenen Passagiere mit dem nächsten Schiff zum Ausgangsort der Kreuzfahrt zurückgebracht werfden müssten - denn auf dem Weg zum Flughafen würden sie ja den Transitbereich (das ist der Bereich vor einer Einreisekontrolle) zwangsläufig verlassen. Vielleicht ist spanisches Recht aber auch etwas anders als deutsches Recht und es wäre möglich; das möchte ich nicht ganz ausschließen. In Deutschland wäre es dann wohl nur über eine Abschiebung möglich, samt ggf. vorgelagertem Asylverfahren (über Asylanträge der Passagiere habe ich aber nirgendwo etwas gelesen) mit abschließender Abschiebeverfügung.
Dass das Transportunternehmen für die damit verbundenen Kosten aufkommen muss, ist international meist die Regel. Im Flugverkehr ist das recht einfach. Die Passagiere werden dann auf dem gleichen Flugzeug wieder zurückbefördeert oder, sollte dies schon wieder weg sein, mit dem nächsterreichbaren Flug. Diese Kosten dürften aber bei MSC angesichts der zu erwartenden Entschädigungszahlungen an die anderen betroffenen Gäste im Hintergrund stehen. Ob hier Ansprüche bestehen, hängt von der Rechtslage im jeweiligen Buchungsland ab. Die Passagiere hatten Pässe und Visa, und letztlich konnte der Fahrplan aufgrund einer behördlichen Verfügung nicht eingehalten werden. Da kann man zunächst MSC keinen Vorwurf machen. Nach deutschem Reiserecht haftet der Veranstalter einer Pauschalreise (zu denen Kreuzfahrten grundsätzlich gehören) unabhängig des Grundes für jegliche Mängel. Ob das aber in anderen Ländern, in denen Tickets verkauft wurden, ebenso geregelt ist, möchte ich bezweifeln.
Gruß
Diddn
zunächst mal vermute ich, dass die Stopps auf den Kanaren und in Malaga als Transit erfolgten und daher eine Einreisekontrolle erst in Barcelona stattfand. Das ist auch sinnig, da andernfalls kaum spanische Beamte über den Atlantik fliegen würden um die Reisedokumente während der Überfahrt zu prüfen. Alternaitiv hätte im ersten Hafen auf den Kanaren dann die umfängliche Prüfung aller Pässe, Visa und Begleitdokumente stattfinden müssen, was den ersten Landgang dann wohl für viele Gäste zerschossen hätte.
Ob/wie neben den Passdaten im Bordmanifest auch Visadaten erfasst wurden, wissen wir nicht. Somit erfolgt eine Prüfung der Visa u. U. erst bei Ankunft im Zielhafen. Schengen-Visa sind recht fälschungssicher. Daher vermute ich eher, dass es sich um korrekte Visa handelt, die jedoch unter falschen Voraussetzungen erteilt wurden. Uns ist auch nicht bekannt, welcher Schengen-Staat die Visa ausgestellt hat. Allein hier könnte bereits ein Fehler liegen, wenn dieser Staat dann gar nicht auf der tatsächlichen Besuchsliste der Passagiere stand - was im Zweifel erst bei der Prüfung zum Zeitpunkt der Einreise festgestellt werden kann.
Die vorstehend geschilderten möglichen Konstellationen sind vom Transportunternehmen nicht prüfbar. Grundsätzlich gilt weltweit, dass ein Visum zwar Voraussetzung zum Antritt einer Reise sein kann; über eine tatsächliche Einreise wird jedoch grundsätzlich erst final bei der Einreise entschieden. Ein Visum ist sozusagen die Berechtigeng, an einer Tür zu klingeln. Ob diese dann tatsächlich geöffnet wird, ergibt sich erst vor Ort.
Ob hier Schleuser am Werk waren (die Vermutung liegt bei der Gruppengröße recht nahe), oder einfach die Agentur, die die Visa beschafft hat, einen (Serien-)Fehler gemacht hat, steht ebenfalls in den Sternen. Augenscheinlich gibt es aber ausreichende Verdachtsmomente, dass es sich um einen Versuch der illegalen Einreise handelte, ob nun bewusst herbeigeführt oder nicht.
Carmen schrieb, dass es bei Fluggesellschaften dann mit dem nächsten Flieger wieder zurück geht. Das stimmt, setzt aber voraus, dass der Transitbereich des Flughafens noch nicht verlassen wurde - was am Hafen schwierig ist, denn das würde bedeuten, dass die abgewiesenen Passagiere mit dem nächsten Schiff zum Ausgangsort der Kreuzfahrt zurückgebracht werfden müssten - denn auf dem Weg zum Flughafen würden sie ja den Transitbereich (das ist der Bereich vor einer Einreisekontrolle) zwangsläufig verlassen. Vielleicht ist spanisches Recht aber auch etwas anders als deutsches Recht und es wäre möglich; das möchte ich nicht ganz ausschließen. In Deutschland wäre es dann wohl nur über eine Abschiebung möglich, samt ggf. vorgelagertem Asylverfahren (über Asylanträge der Passagiere habe ich aber nirgendwo etwas gelesen) mit abschließender Abschiebeverfügung.
Dass das Transportunternehmen für die damit verbundenen Kosten aufkommen muss, ist international meist die Regel. Im Flugverkehr ist das recht einfach. Die Passagiere werden dann auf dem gleichen Flugzeug wieder zurückbefördeert oder, sollte dies schon wieder weg sein, mit dem nächsterreichbaren Flug. Diese Kosten dürften aber bei MSC angesichts der zu erwartenden Entschädigungszahlungen an die anderen betroffenen Gäste im Hintergrund stehen. Ob hier Ansprüche bestehen, hängt von der Rechtslage im jeweiligen Buchungsland ab. Die Passagiere hatten Pässe und Visa, und letztlich konnte der Fahrplan aufgrund einer behördlichen Verfügung nicht eingehalten werden. Da kann man zunächst MSC keinen Vorwurf machen. Nach deutschem Reiserecht haftet der Veranstalter einer Pauschalreise (zu denen Kreuzfahrten grundsätzlich gehören) unabhängig des Grundes für jegliche Mängel. Ob das aber in anderen Ländern, in denen Tickets verkauft wurden, ebenso geregelt ist, möchte ich bezweifeln.
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Diddn
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
Die Bolivianer sind offenbar nicht an Land gegangen in Barcelona. Die Mobi Orli hat nach diesem Bericht die betroffenen Personen übernommen. Entsprechend wären sie noch nicht eingereist. Daher konnte die MSC Armonia weiterfahren. Die Mobi Orli liegt noch in Barcelona.
Gruß
Carmen
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Carmen
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
... kreativ. Und die Fährüberfahrten sind gecancelled?!
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
Scheinbar war die Fähre gerade nicht anderweitig eingesetzt. MSC war jedenfalls mal zu 49% an Moby Lines beteiligt.
Gruß
Carmen
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Carmen
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Re: MSC ARMONIA in Barcelona festgesetzt
Wie ist die Geschichte eigentlich ausgegangen? Vermutlich mit dem Flieger abgeschoben? Wie lange waren sie auf der Fähre?