Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
@Expifan
Ähnlich wie du sehe ich das auch. Ich glaube, dass die Sehnsucht nach Reisen bei vielen Leuten steigt und sobald dies ohne Einschränkungen möglich sein wird, dann werden auch Kreuzfahrten wieder sehr gut gebucht sein. Sieht man ja auch jetzt schon, wieviele Reedereien bei PM's erwähnen, dass Buchungen/Umbuchungen für die nächsten Jahre so hoch wie noch nie sind. Nachfrage scheint es dort ja immernoch genug zu geben.
Ähnlich wie du sehe ich das auch. Ich glaube, dass die Sehnsucht nach Reisen bei vielen Leuten steigt und sobald dies ohne Einschränkungen möglich sein wird, dann werden auch Kreuzfahrten wieder sehr gut gebucht sein. Sieht man ja auch jetzt schon, wieviele Reedereien bei PM's erwähnen, dass Buchungen/Umbuchungen für die nächsten Jahre so hoch wie noch nie sind. Nachfrage scheint es dort ja immernoch genug zu geben.
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Die Frage nach der Crew ist auch eine wichtige:
Da ich annehme, dass sich ein Großteil der Crews sich mittlerweile Alternativbeschäftigungen gesucht hat bzw. suchen müssen, kann man wohl davon ausgehen, das zahlreiche Crews "nach Corona" nicht mehr auf das Schiff zurückkehren. Vermutlich erkennen viele, dass selbst mit niedrigerem Lohn der Job zuhause einfach angenehmer ist (Familie, weniger Arbeitsstunden pro Tag, weniger Stress). Sicherlich gibt es auch einige, die nach dem Restart bzw. wenn wieder Personal gesucht wird, wieder zu den Schiffen zurückkehren , viele werden es m.M.n. aber nicht machen.
Auf den gesamten Schiffen im Luxussegment ist es ja meistens so, dass sich die Crew auf den Schiffen im Massenmarkt einarbeiten und dann irgendwann zu Seabourn & Silversea usw. wechseln (und dann meist auch jahrelang da bleiben), nachdem sie auf den großen Schiffen gutes Engagement gezeigt haben und dann irgendwann einen Folgevertrag auf den Luxusschiffen angeboten bekommen.
Ich glaube ja, dass sich besonders dort "nach Corona" in den ersten Wochen und Monaten (im Service) große Defizite zeigen werden, wenn viele der beschäftigten Crewmitglieder, die jahrelang für Seabourn, Windstar, Silversea, Ponant usw. gearbeitet haben, plötzlich "zuhause" arbeiten und die Luxusanbieter neues Personal (aus dem Massenmarkt) rekruitieren muss, die keine Erfahrungen im Luxussegment haben.
Ich kann mich vielleicht auch völlig täuschen, aber wenn es nur 50% Wiederkehrer gibt, dürften die Stammfahrer im Luxussegment "ihre" Seabourn, Silversea, Ponant, Silversea, Regent Cruises nach dem Restart nicht mehr wieder erkennen
Das selbe - wenn auch im geringeren Maß - dürfte auch für die Anbieter im Massensegment gelten. Auch wenn es bei MSC und Costa Ausnahmen gibt, arbeiten da viele nur des Geldes wegen. Nicht umsonst ist genau da die Flukation so hoch, viele langjährige Mitarbeiter an Bord wie bei Cunard, RCCL, Celebrity, NCL gibt es da kaum. Da der Ausfall nun schon lange genug ist, dürften sich da einige auch um Alternativbeschäftigungen im Heimatland gekümmert haben. Daher bezweifle ich, dass MSC & Costa (gilt auch für RCCL, Carnival, AIDA) genügend Personal findet, um wieder alle Schiffe in den nächsten 12 Monaten zum fahren zu bekommen - und die ganzen Neubauten kommen auch noch dazu...
Im Hinblick darauf, dass dann MSC & Costa (bzw. deren Agenturen in Jakarta, in Manila usw.) tausende neue Crewmitglieder finden und anlernen muss, dürfte es erstmal lange dauern, bis alle Schiffe wieder fahren können und auch da dürfte der Service durchaus leiden, da dann ggfls. jene Mitarbeiter an Bord fehlen, die über die Jahre mit Herzblut die Marken MSC & Costa repräsentiert haben und dann lauter Neueinsteiger ohne Erfahrung an Bord sind...
Edit: Ich war mal vor 5 Jahren auf der MSC Armonia nach einem größeren Crewwechsel in Genua (ca. 100 (!), also rund 15% der Besatzung, nahezu alle kamen aus Brasilien). An Bord ging es im Service "drüber und drunter", völliges Chaos im Bedienrestaurant, sehr lange Wartezeiten & kaltes Essen durch das Chaos - da wurde an dem Tag fast jeder Kellner am Tag unserer Einschiffung ausgewechselt, auch ein Großteil der Mitarbeiter im Buffetrestaurant. Ich blieb zum Glück nur 3 Nächte an Bord (Ausschiffung in Cagliari), auch am Abend 3 zeigte sich immer noch das Großchaos, überall wurde das falsche Essen an die Tische gebracht usw. An unserem Tisch hatten wir natürlich das Glück als Hilfskellner einen Herrn in Saison 1 (also der 1. Arbeitseinsatz überhaupt) und als Kellner jemanden in seiner Saison 2 zu bekommen.
Ich nahm es nach meiner Nachfrage bei beiden mit Humor, sie haben sich an Abend 2/3 auch gleich mehrmals entschuldigt. Dafür kann ja auch nur MSC was, dass sie 1.) auf einmal das fasst das komplette Kellnerteam auswechseln (was wohl immer im Chaos endet) und 2.) dann auch noch einen neuen Hilfskellner an die Seite eines Kellnern stellt, der die 2. Saison angetreten hat und in der Saison zuvor auch noch selbst Hilfskellner war...
Ich nehme aber mal an, dass wir sowas, wen wirklich x-tausende neue Crewmitglieder in den nächsten 1-2 Jahren gefunden werden müssen, weil ein Großteil der bisherigen Crews nun evt. glücklicher an Land arbeitet, öfters sehen und der gewohnte Service erstmal nicht mehr angeboten wird.
Die einzige spannende Frage wird dann nur werden, ob es den Reedereien egal sein wird, dass der Service an Bord schlechter wird oder sie dann mit höheren Löhnen entsprechend alte Crewmitglieder zurückködern wollen (was dann evt. viele auch gerne machen). Wenn 2.), dann hätte Corona wenigstens etwas gutes gehabt, dass durch Corona auch das Lohnniveau an Bord steigt...
Da ich annehme, dass sich ein Großteil der Crews sich mittlerweile Alternativbeschäftigungen gesucht hat bzw. suchen müssen, kann man wohl davon ausgehen, das zahlreiche Crews "nach Corona" nicht mehr auf das Schiff zurückkehren. Vermutlich erkennen viele, dass selbst mit niedrigerem Lohn der Job zuhause einfach angenehmer ist (Familie, weniger Arbeitsstunden pro Tag, weniger Stress). Sicherlich gibt es auch einige, die nach dem Restart bzw. wenn wieder Personal gesucht wird, wieder zu den Schiffen zurückkehren , viele werden es m.M.n. aber nicht machen.
Auf den gesamten Schiffen im Luxussegment ist es ja meistens so, dass sich die Crew auf den Schiffen im Massenmarkt einarbeiten und dann irgendwann zu Seabourn & Silversea usw. wechseln (und dann meist auch jahrelang da bleiben), nachdem sie auf den großen Schiffen gutes Engagement gezeigt haben und dann irgendwann einen Folgevertrag auf den Luxusschiffen angeboten bekommen.
Ich glaube ja, dass sich besonders dort "nach Corona" in den ersten Wochen und Monaten (im Service) große Defizite zeigen werden, wenn viele der beschäftigten Crewmitglieder, die jahrelang für Seabourn, Windstar, Silversea, Ponant usw. gearbeitet haben, plötzlich "zuhause" arbeiten und die Luxusanbieter neues Personal (aus dem Massenmarkt) rekruitieren muss, die keine Erfahrungen im Luxussegment haben.
Ich kann mich vielleicht auch völlig täuschen, aber wenn es nur 50% Wiederkehrer gibt, dürften die Stammfahrer im Luxussegment "ihre" Seabourn, Silversea, Ponant, Silversea, Regent Cruises nach dem Restart nicht mehr wieder erkennen
Das selbe - wenn auch im geringeren Maß - dürfte auch für die Anbieter im Massensegment gelten. Auch wenn es bei MSC und Costa Ausnahmen gibt, arbeiten da viele nur des Geldes wegen. Nicht umsonst ist genau da die Flukation so hoch, viele langjährige Mitarbeiter an Bord wie bei Cunard, RCCL, Celebrity, NCL gibt es da kaum. Da der Ausfall nun schon lange genug ist, dürften sich da einige auch um Alternativbeschäftigungen im Heimatland gekümmert haben. Daher bezweifle ich, dass MSC & Costa (gilt auch für RCCL, Carnival, AIDA) genügend Personal findet, um wieder alle Schiffe in den nächsten 12 Monaten zum fahren zu bekommen - und die ganzen Neubauten kommen auch noch dazu...
Im Hinblick darauf, dass dann MSC & Costa (bzw. deren Agenturen in Jakarta, in Manila usw.) tausende neue Crewmitglieder finden und anlernen muss, dürfte es erstmal lange dauern, bis alle Schiffe wieder fahren können und auch da dürfte der Service durchaus leiden, da dann ggfls. jene Mitarbeiter an Bord fehlen, die über die Jahre mit Herzblut die Marken MSC & Costa repräsentiert haben und dann lauter Neueinsteiger ohne Erfahrung an Bord sind...
Edit: Ich war mal vor 5 Jahren auf der MSC Armonia nach einem größeren Crewwechsel in Genua (ca. 100 (!), also rund 15% der Besatzung, nahezu alle kamen aus Brasilien). An Bord ging es im Service "drüber und drunter", völliges Chaos im Bedienrestaurant, sehr lange Wartezeiten & kaltes Essen durch das Chaos - da wurde an dem Tag fast jeder Kellner am Tag unserer Einschiffung ausgewechselt, auch ein Großteil der Mitarbeiter im Buffetrestaurant. Ich blieb zum Glück nur 3 Nächte an Bord (Ausschiffung in Cagliari), auch am Abend 3 zeigte sich immer noch das Großchaos, überall wurde das falsche Essen an die Tische gebracht usw. An unserem Tisch hatten wir natürlich das Glück als Hilfskellner einen Herrn in Saison 1 (also der 1. Arbeitseinsatz überhaupt) und als Kellner jemanden in seiner Saison 2 zu bekommen.
Ich nahm es nach meiner Nachfrage bei beiden mit Humor, sie haben sich an Abend 2/3 auch gleich mehrmals entschuldigt. Dafür kann ja auch nur MSC was, dass sie 1.) auf einmal das fasst das komplette Kellnerteam auswechseln (was wohl immer im Chaos endet) und 2.) dann auch noch einen neuen Hilfskellner an die Seite eines Kellnern stellt, der die 2. Saison angetreten hat und in der Saison zuvor auch noch selbst Hilfskellner war...
Ich nehme aber mal an, dass wir sowas, wen wirklich x-tausende neue Crewmitglieder in den nächsten 1-2 Jahren gefunden werden müssen, weil ein Großteil der bisherigen Crews nun evt. glücklicher an Land arbeitet, öfters sehen und der gewohnte Service erstmal nicht mehr angeboten wird.
Die einzige spannende Frage wird dann nur werden, ob es den Reedereien egal sein wird, dass der Service an Bord schlechter wird oder sie dann mit höheren Löhnen entsprechend alte Crewmitglieder zurückködern wollen (was dann evt. viele auch gerne machen). Wenn 2.), dann hätte Corona wenigstens etwas gutes gehabt, dass durch Corona auch das Lohnniveau an Bord steigt...
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
@Cruise-Jäger123: WO sollen der genannte Großteil der Crews inzwischen andere Arbeit gefunden haben? Gehen die nicht aus ihrer Heimat weg und zum Arbeiten auf ein Schiff, weil sie zu Hause eben keine oder nur eine schlecht bezahlte Arbeit haben? Für die die mit vielen Arbeitsstunden auf einem Schiff erreichte Entlohnung im Vergleich zur Heimatverdienstmöglichkeit schon eine Spitzenbezahlung darstellt?
Nein, ich denke eher, daß ein großer Teil der bisher auf Schiffen tätigen Menschen wieder dorthin zurückkehren wird.
Wir werden sehen...auch wenn´s noch eine ganze Zeit dauern wird.
Nein, ich denke eher, daß ein großer Teil der bisher auf Schiffen tätigen Menschen wieder dorthin zurückkehren wird.
Wir werden sehen...auch wenn´s noch eine ganze Zeit dauern wird.
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Cruise-Jaeger123 hat geschrieben: ↑27.12.2020 01:35 Die Frage nach der Crew ist auch eine wichtige:
Da ich annehme, dass sich ein Großteil der Crews sich mittlerweile Alternativbeschäftigungen gesucht hat bzw. suchen müssen, kann man wohl davon ausgehen, das zahlreiche Crews "nach Corona" nicht mehr auf das Schiff zurückkehren. Vermutlich erkennen viele, dass selbst mit niedrigerem Lohn der Job zuhause einfach angenehmer ist (Familie, weniger Arbeitsstunden pro Tag, weniger Stress). Sicherlich gibt es auch einige, die nach dem Restart bzw. wenn wieder Personal gesucht wird, wieder zu den Schiffen zurückkehren , viele werden es m.M.n. aber nicht machen.
Auf den gesamten Schiffen im Luxussegment ist es ja meistens so, dass sich die Crew auf den Schiffen im Massenmarkt einarbeiten und dann irgendwann zu Seabourn & Silversea usw. wechseln (und dann meist auch jahrelang da bleiben), nachdem sie auf den großen Schiffen gutes Engagement gezeigt haben und dann irgendwann einen Folgevertrag auf den Luxusschiffen angeboten bekommen.
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Ich kann mich vielleicht auch völlig täuschen, aber wenn es nur 50% Wiederkehrer gibt, dürften die Stammfahrer im Luxussegment "ihre" Seabourn, Silversea, Ponant, Silversea, Regent Cruises nach dem Restart nicht mehr wieder erkennen
Das selbe - wenn auch im geringeren Maß - dürfte auch für die Anbieter im Massensegment gelten. Auch wenn es bei MSC und Costa Ausnahmen gibt, arbeiten da viele nur des Geldes wegen. Nicht umsonst ist genau da die Flukation so hoch, viele langjährige Mitarbeiter an Bord wie bei Cunard, RCCL, Celebrity, NCL gibt es da kaum. Da der Ausfall nun schon lange genug ist, dürften sich da einige auch um Alternativbeschäftigungen im Heimatland gekümmert haben. Daher bezweifle ich, dass MSC & Costa (gilt auch für RCCL, Carnival, AIDA) genügend Personal findet, um wieder alle Schiffe in den nächsten 12 Monaten zum fahren zu bekommen - und die ganzen Neubauten kommen auch noch dazu...
Im Hinblick darauf, dass dann MSC & Costa (bzw. deren Agenturen in Jakarta, in Manila usw.) tausende neue Crewmitglieder finden und anlernen muss, dürfte es erstmal lange dauern, bis alle Schiffe wieder fahren können und auch da dürfte der Service durchaus leiden, da dann ggfls. jene Mitarbeiter an Bord fehlen, die über die Jahre mit Herzblut die Marken MSC & Costa repräsentiert haben und dann lauter Neueinsteiger ohne Erfahrung an Bord sind...
Edit: Ich war mal vor 5 Jahren auf der MSC Armonia nach einem größeren Crewwechsel in Genua (ca. 100 (!), also rund 15% der Besatzung, nahezu alle kamen aus Brasilien). An Bord ging es im Service "drüber und drunter", völliges Chaos im Bedienrestaurant, sehr lange Wartezeiten & kaltes Essen durch das Chaos - da wurde an dem Tag fast jeder Kellner am Tag unserer Einschiffung ausgewechselt, auch ein Großteil der Mitarbeiter im Buffetrestaurant. Ich blieb zum Glück nur 3 Nächte an Bord (Ausschiffung in Cagliari), auch am Abend 3 zeigte sich immer noch das Großchaos, überall wurde das falsche Essen an die Tische gebracht usw. An unserem Tisch hatten wir natürlich das Glück als Hilfskellner einen Herrn in Saison 1 (also der 1. Arbeitseinsatz überhaupt) und als Kellner jemanden in seiner Saison 2 zu bekommen.
Ich nahm es nach meiner Nachfrage bei beiden mit Humor, sie haben sich an Abend 2/3 auch gleich mehrmals entschuldigt. Dafür kann ja auch nur MSC was, dass sie 1.) auf einmal das fasst das komplette Kellnerteam auswechseln (was wohl immer im Chaos endet) und 2.) dann auch noch einen neuen Hilfskellner an die Seite eines Kellnern stellt, der die 2. Saison angetreten hat und in der Saison zuvor auch noch selbst Hilfskellner war...
Ich nehme aber mal an, dass wir sowas, wen wirklich x-tausende neue Crewmitglieder in den nächsten 1-2 Jahren gefunden werden müssen, weil ein Großteil der bisherigen Crews nun evt. glücklicher an Land arbeitet, öfters sehen und der gewohnte Service erstmal nicht mehr angeboten wird.
Die einzige spannende Frage wird dann nur werden, ob es den Reedereien egal sein wird, dass der Service an Bord schlechter wird oder sie dann mit höheren Löhnen entsprechend alte Crewmitglieder zurückködern wollen (was dann evt. viele auch gerne machen). Wenn 2.), dann hätte Corona wenigstens etwas gutes gehabt, dass durch Corona auch das Lohnniveau an Bord steigt...
Hallo Cruisejäger,
interessanter Aspekt.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Crewmitglied direkt bei Reedern angestellt ist. Soweit ich weiß, ist die Crew meist über Personaldienstleister in Manila, Odessa oder Limassol gestellt worden. Heißt das nicht, dass die Crew weiterhin (unbefristete) Arbeitsverträge mit dem Dienstleiter hat und statt auf einem Kreuzfahrtschiff dann auf z.B. Frachtschiffe geschickt wird? Im Prinzip wären die ja dann wieder af die alten Schiffe "zurückverschiebbar".
Gut, einem Großteil wurde vermutlich "betriebsbedingt gekündigt" aber andere sind hoffentlich noch zurückholbar.
Tom
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Sehe ich auch so. Ich denke, wenn einige Reedereien meinen, nur noch soche 6.000 + Passagiere-Schiffe bauen, werden sie sich langfristig keinen Gefallen tun.shipfriend hat geschrieben: ↑26.12.2020 20:06 Was ich mir wünsche: Ein Ende dieses Gigantismus zugunsten von gemäßigteren Größen um die 90-100.000 BRZ, meine Lieblingsgröße.
Ich denke, Schiffe dieser Größenordnung, sowie kleinere Schiffe dürften leichter zu belegen sein als Schiffe mit jenseits der 6000 Passagiere.
Denke ich auch. Das hat der Corona-Lockdown teilweise deutlich gezeigt.Mario hat geschrieben: ↑26.12.2020 20:35 Ich wage eine andere These: Zielgebiete, die in der Vergangenheit über Overtourismus gestönt haben, werden wohl nun wieder froh sein, wenn die Touristen wieder kommen und der Wirtschaftssektor angezogen wird. Kommen die Kreuzfahrtsschiffe wieder in die Häfen, so leben auch am Land zahlreiche Menschen davon.
Da hast du natürlich recht. Eine AIDAnova bei AIDA wäre vor 10 Jahren wohl noch unvorstellbar gewesen.shipfriend hat geschrieben: ↑26.12.2020 20:06Doch, sind sie in der Summe, oder die Anzahl von Schiffen dieser Größe hat erheblich zugenommen. Waren bis vor einigen Jahren Neubauten wie eine Freedom of the Seas mit 154407 BRZ noch etwas besonderes, sind mittlerweile Schiffe mit jenseits der 150.000 BRZ Realität.Kieler hat geschrieben: ↑25.12.2020 08:35 Wobei die Schiffe in den letzten Jahren gar nicht mal unbedingt so viel größer geworden sind. Die Oasis-Klasse führt das Ranking seit Jahren an (sind die Carnival-Neubauten von der Passagierzahl eigentlich größer. Ich meine mal so etwas gehört zu haben, dass auf die Oasis-Schiffe nur knapp über 6.000 und auf die Carnival-Neubauten rund 6.600 Passagiere raufpassen. Wobei ich auch schon mal gehört habe, dass das bei den Carnival-Neubauten die maximale Auslastung und bei der Oasis-Klasse die Doppelbelegung ist.
Ich meinte aber etwas anderes. Von Ende der 1990er bis 2010 gab es geradezu einen Überbietungswettkampf, wer das größte Schiff hat (Carnival Destiny, QM2, Freedom otS, Carnival Pinnacle (das Projekt hat Carnival meines Wissens nach nur begraben, weil RCI mit dem Project Genesis (Oasis otS) rauskam). Wenn ich z.B. den Sprung von der Freedom otS zur Oasis otS oder der gar nicht mal so viel größeren Symphony otS sehe, so etwas erwarte ich in den nächsten Jahren oder gar Jahrzehnten nicht.
Davon abgesehen wird es in den nächsten Jahren ohnehin keine Neubau-Bestellungen geben, auch nicht oberhalb von 10.000 Passagieren (wie verrückt sich das anfühlt, das zu schreiben. Die Global Dream ist ja nicht mehr weit weg.)
Was die MSC-Flotte angeht: Klar, die MSC Armonia ist auch schon gut 20 Jahre alt, aber wenn ich mir z.B. die Carnival- oder Royal Caribbean-Flotte anschaue, ist die MSC-Flotte mit der nicht einmal 20 Jahre alten MSC Armonia noch relativ jung. Bei Carnival oder Royal Caribbean sehe ich auch keine Bestrebungen, ein Schiff, das so jung ist, zu verkaufen (gabs schon mal, ich weiss (R-Klasse, Costa Voyager)). Aber das war auch Gebrauchttonnage, als man sich die zugelegt hat). Wobei das auf die MSC Armonia/Sinfonia auch irgendwie zutrifft. Immerhin hat MSC mit der Lirica/Opera zwei vergleichbare Nachbauten bauen lassen.
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Was ich mir nebst der Serviceleistung der Crews definitiv vorstellen kann: Ich kann mir gut vorstellen, dass die Reedereien an Bord sichtbare Einsparungen vornehmen werden, um das schreckliche 2020 irgendwie auszugleichen, sprich, dass an Bord viele Goodies sowie diverse Extras wegfallen.Cruise-Jaeger123 hat geschrieben: ↑27.12.2020 01:35 Die Frage nach der Crew ist auch eine wichtige:
[..]
Die einzige spannende Frage wird dann nur werden, ob es den Reedereien egal sein wird, dass der Service an Bord schlechter wird oder sie dann mit höheren Löhnen entsprechend alte Crewmitglieder zurückködern wollen (was dann evt. viele auch gerne machen). Wenn 2.), dann hätte Corona wenigstens etwas gutes gehabt, dass durch Corona auch das Lohnniveau an Bord steigt...
Will heißen: Die Gerichte im Hauptrestaurant könnten einfacher gehalten sein, die Auswahl wird verkleinert und Extras wie z. B. Petit Fours nach dem Dinner, Nüsse zu den Cocktails, etc. werden wegfallen.
Ich denke, der Unterschied zwischen Standard- und Premium-Reedereien wird kleiner werden, bzw. in erster Linie über einen Kommunikationswettbewerb durch Marketing gekennzeichnet sein.
- henry
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
nach meiner Kenntnis, hier ein Beispiel: der Hotelbetrieb läuft über Sea-Chefs, das "einfache" Personal ist angestellt bei einer "vorP-Ort-Gesellschaft", die sitzt zB auf den Philippinen, von welcher der Arbeitnehemr sein Geld erhält. Auf den Philippinen ist das so, daß 25% der auf das heimische Bankkonto fließenden Nettobezüge an den Staat gehen (lt einer TV-Doku); das unterstreicht die Wichtigkeit der baren Trinkgelder, welche ja nicht zwingend über ein Konto in die Heimat müssen. Für die Arbeitnehmer gilt zumindest hinsichtlich der Vergütung das Philippinische Recht; von einer Art Arbeitslosenversicherung hab ich noch nie gehört, von Kündigungsschutz ebenso wenig. Daraus folgere ich, daß die meisten aller auf Schiffen tätigen Frauen und Männer derzeit entweder ganz ohne oder ohne regelmäßiges Einkommen sind.
@shipfriend: ich teile die Meinung nicht; vllt wird die Auswahl hier und da etwas weniger üppig sein als bisher. Grundsätzlich jedoch muss man dem zahlenden Kunden ein adäquates Angebot machen, sonst...bleibt er vllt weg, schaut sich anderswo um...An den Buffets sehe ich ein gewisses Einsparpotential, zumindest was die teilweise bisher gegebene präsentierte Menge betrifft: es muss - insbesondere bei reduzierter Passagierzahl - nicht jedes Angebot an Fleisch, gemüse, Beilagen etc etc mehrfach daliegen, ein- bis zweifach tut´s auch.
Kontrovers sehe ich auch die Diskussion über eine künftige Preisentwicklung; die Einen sagen, die Reisepreise werden au Wettbewerbsgründen sinken, vor allen Dingen will man schnell die Schiffe wieder so voll kriegen, wie es geht / erlaubt ist. Die Anderen sagen, die Preise werden / müssen steigen, da man Löcher stopfen will / muss, und ein teils ruinöser Preiskampf am Ende zu viele Verlierer haben wird. Und die Personaldecke wird man kaum dünner kriegen, die Personalqualität wird bei einem zumindest auf einen überschaubaren Zeitraum genau so gut sein, wie diese war. Der vorgenannte "Brasilianische Ausrutscher" war wohl entweder einer Personalknappheit oder (das glaube ich eher) Kostengründen geschuldet; vllt haben die Brasilianer für wseniger Geld gearbeitet als die bisher Tätigen?
Man wird sehen, bei welchem Anbieter welche Entwicklung kommt...dann sehen wir weiter.
@shipfriend: ich teile die Meinung nicht; vllt wird die Auswahl hier und da etwas weniger üppig sein als bisher. Grundsätzlich jedoch muss man dem zahlenden Kunden ein adäquates Angebot machen, sonst...bleibt er vllt weg, schaut sich anderswo um...An den Buffets sehe ich ein gewisses Einsparpotential, zumindest was die teilweise bisher gegebene präsentierte Menge betrifft: es muss - insbesondere bei reduzierter Passagierzahl - nicht jedes Angebot an Fleisch, gemüse, Beilagen etc etc mehrfach daliegen, ein- bis zweifach tut´s auch.
Kontrovers sehe ich auch die Diskussion über eine künftige Preisentwicklung; die Einen sagen, die Reisepreise werden au Wettbewerbsgründen sinken, vor allen Dingen will man schnell die Schiffe wieder so voll kriegen, wie es geht / erlaubt ist. Die Anderen sagen, die Preise werden / müssen steigen, da man Löcher stopfen will / muss, und ein teils ruinöser Preiskampf am Ende zu viele Verlierer haben wird. Und die Personaldecke wird man kaum dünner kriegen, die Personalqualität wird bei einem zumindest auf einen überschaubaren Zeitraum genau so gut sein, wie diese war. Der vorgenannte "Brasilianische Ausrutscher" war wohl entweder einer Personalknappheit oder (das glaube ich eher) Kostengründen geschuldet; vllt haben die Brasilianer für wseniger Geld gearbeitet als die bisher Tätigen?
Man wird sehen, bei welchem Anbieter welche Entwicklung kommt...dann sehen wir weiter.
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Ich vermute mal das war eine KurzKF vor einer Repo nach Südamerika, oder?Cruise-Jaeger123 hat geschrieben: ↑27.12.2020 01:35 ...Edit: Ich war mal vor 5 Jahren auf der MSC Armonia nach einem größeren Crewwechsel in Genua (ca. 100 (!), also rund 15% der Besatzung, nahezu alle kamen aus Brasilien). An Bord ging es im Service "drüber und drunter", völliges Chaos im Bedienrestaurant, sehr lange Wartezeiten & kaltes Essen durch das Chaos....
Da die Reedereien, so kenne ich es von Costa, wenn sie ab Brasilien fahren wollen einen ziemlich hohen Anteil an einheimischen Mitarbeitern einstellen müssen, werden diese wohl nach Europa geflogen wurden sein um während der TA den Service halbwegs zum Laufen zu bringen.
LG Anna
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Genau das vermute ich auch Anna. Sowiet ich mich erinnere, fordert Brasilien, dass mindestens 25% der Crew aus dem eigenen Land kommen muss. Das ist auch ein Hauptgrund dafür, warum Brasilien zuletzt nur noch selten von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wurde.lioclio hat geschrieben: ↑27.12.2020 11:48Ich vermute mal das war eine KurzKF vor einer Repo nach Südamerika, oder?Cruise-Jaeger123 hat geschrieben: ↑27.12.2020 01:35 ...Edit: Ich war mal vor 5 Jahren auf der MSC Armonia nach einem größeren Crewwechsel in Genua (ca. 100 (!), also rund 15% der Besatzung, nahezu alle kamen aus Brasilien). An Bord ging es im Service "drüber und drunter", völliges Chaos im Bedienrestaurant, sehr lange Wartezeiten & kaltes Essen durch das Chaos....
Da die Reedereien, so kenne ich es von Costa, wenn sie ab Brasilien fahren wollen einen ziemlich hohen Anteil an einheimischen Mitarbeitern einstellen müssen, werden diese wohl nach Europa geflogen wurden sein um während der TA den Service halbwegs zum Laufen zu bringen.
LG Anna
Tom
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Übrigens wundert es mich, dass NCL noch nicht wirklich mitgezogen ist bei den ganz großen Schiffen. Ich glaube das war im Zusammenhang mit dem ersten Gerüchten der Übernahme der Werft in Turku durch Meyer, da kamen Gerückte auf, NCL würde zwei Schiffe mit rund 200.000 BRZ bestellen. Das Ergebnis waren zwei Schiffe der "kleinen" Breakaway-Klasse. Inzwischen haben noch viel mehr Reedereien deutlich größere Schiffe bestellt als das meiste, was 2014 auf dem Markt war. (verschiedene Carnival-Marken, MSC, Genting) Und was macht NCL: Man bestellt sechs Schiffe der noch kleineren Leonardo-Klasse in Italien.
Aber in den nächsten Jahren wird das sowieso nichts mit Bestellungen von NCL.
Aber in den nächsten Jahren wird das sowieso nichts mit Bestellungen von NCL.
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Noch ein Wort zu Costa: Ich habe auf meinen 10 Fahrten mit Costa immer wieder ältere Mitarbeiter erlebt, die teilweise schon seit Jahrzehnten bei der Firma arbeiten. Gerade auf der neoRiviera waren nur viele langjährige Mitarbeiter an Bord.
Was MSC angeht, scheint es auch das unaufhörliche schnelle Wachstum zu sein, dass immer wieder dafür sorgt, dass viele unerfahrene Neulinge an Bord sind. So wurde es mir schon 2007 indirekt auf der Musica an der Rezeption bestätigt, als ich mich beschwert hatte, weil vieles so chaotisch an Bord ablaufe. Man hätte leider einen Teil des Personals an die Orchestra abgeben müssen, um dort neues Personal einzuarbeiten ...
Was MSC angeht, scheint es auch das unaufhörliche schnelle Wachstum zu sein, dass immer wieder dafür sorgt, dass viele unerfahrene Neulinge an Bord sind. So wurde es mir schon 2007 indirekt auf der Musica an der Rezeption bestätigt, als ich mich beschwert hatte, weil vieles so chaotisch an Bord ablaufe. Man hätte leider einen Teil des Personals an die Orchestra abgeben müssen, um dort neues Personal einzuarbeiten ...
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
bzgl Ncl sehe ich das so das das Projekt mit den 200000 BRZ wohl 2012 von Kevin Shehan und Andy Stewart in Erwägung gezogen wurde,wobei die beiden Breakaway -Schiffe (Breakaway/Getaway)schon im Bau waren und zwei Breakaway-Plus Einheiten (Escape und Bliss) bestellt waren,ich denke allerdings nicht das man die Größe dieser Schiffe nochmal überbieten möchte,(4000 Paxe),wohl aber arbeitet auch NCL an neuen Antriebskonzepten wie LNG und Brennstoffzellen was sich daraus entwickelt wird man wohl erst in einigen Jahren sehen!Wenn man noch interessante Ziele auf der Welt anlaufen will ist die Breakaway-Klasse für mich noch eine vertretbare Größenordnung,noch mehr Menschen an Bord halte ich da nicht mehr für sinnvoll und die Größe eignet sich nichtmehr für "exotische" Reiseziele!
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Gibt es eigentlich schon Insolvenzen oder Fusionen von Reedereien oder Veranstaltern?
Bislang lese ich nur von aufgelegten und zu verschrottenen Schiffen, Kurzarbeit und Reisebüroproblemen.
Nun ist die Branche fast 1 Jahr in schwersten Turbulenzen und trotzdem halten offenbar alle durch. Haben die Reeder bzw. Charterer etwa tatsächlich die Vorjahre so schwer verdient, dass sie scheinbar mühelos durchhalten oder sind die Fixkosten eines Schiffsbetriebes doch garnicht so hoch (was ich mir schwer vorstellen kann)?
Tom
Bislang lese ich nur von aufgelegten und zu verschrottenen Schiffen, Kurzarbeit und Reisebüroproblemen.
Nun ist die Branche fast 1 Jahr in schwersten Turbulenzen und trotzdem halten offenbar alle durch. Haben die Reeder bzw. Charterer etwa tatsächlich die Vorjahre so schwer verdient, dass sie scheinbar mühelos durchhalten oder sind die Fixkosten eines Schiffsbetriebes doch garnicht so hoch (was ich mir schwer vorstellen kann)?
Tom
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
@Expifan:
eine ist mir bekannt: South Quay Travel & Leisure Ltd (dt. Marke: TransOcean) ist seit Sommer in Insolvenz.
eine ist mir bekannt: South Quay Travel & Leisure Ltd (dt. Marke: TransOcean) ist seit Sommer in Insolvenz.
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Pullmantur ist in der Inso seit Juni 2020.Expifan hat geschrieben: ↑06.01.2021 16:52 Gibt es eigentlich schon Insolvenzen oder Fusionen von Reedereien oder Veranstaltern?
Bislang lese ich nur von aufgelegten und zu verschrottenen Schiffen, Kurzarbeit und Reisebüroproblemen.
Nun ist die Branche fast 1 Jahr in schwersten Turbulenzen und trotzdem halten offenbar alle durch. Haben die Reeder bzw. Charterer etwa tatsächlich die Vorjahre so schwer verdient, dass sie scheinbar mühelos durchhalten oder sind die Fixkosten eines Schiffsbetriebes doch garnicht so hoch (was ich mir schwer vorstellen kann)?
Tom
FTI hat mit der Berlin hat seine Kreuzfahrtsparte im November 2020 aufgelöst.
LG Anna
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
... und bei Bahamas Paradise Cruise (Grand Celebration nach Alang, die gecharterte ex Costa Classica liegt in Freeport) wird es wohl nicht mehr lange dauern.
LG Anna
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- Rhein
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Wobei bei Pullmantur noch Hoffnung besteht, da sie eine Insolvenz in Eigenregie durchführen können. Letztlich wurden ja auch alle 4 Schiffe verkauft. Da sollten doch nicht nur Schulden auf dem Konto sein ...
- Rhein
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Mal 'ne Frage, wann glaubt ihr, geht es wieder weiter?
Klar, TUI fährt - mit 3 Schiffen und Hapag mit einem(?) Schiff, das heißt aber auch weltweit liegen 99% der Schiffe auf oder warten auf die Verschrottung.
Schauen wir mal einige Fakten an:
- die Neuansteckungen gehen zurück
- es wird geimpft - allerdings mit stark angezogener Handbremse. In RLP sind gerade mal 1% der Bevölkerung geimpft, zum 1. Mal, jetzt kommen nur noch diejenigen dran, die die 2. Impfung erhalten, also 6 Wochen für 1%. Selbst wenn es irgendwann mal schneller gehen sollte, wird es wohl mehr als ein Jahr dauern bis die nötigen 60 - 70% der Bevölkerung geimpft sind. Hieß es vor Jahresbeginn noch ab Anfang Februar sollten auch die Menschen Ü70 geimpft werden, hieß es heute ab April.... Und dann sollen bis Ende des Sommers alle Impfwilligen geimpft werden?
- dann gibt es noch die Diskussion über "Privilegien" für Geimpfte. Die Diskussion, ob das nun gut ist oder nicht, gehört hier nicht hin. Aber stellen wir uns mal vor, es hieße Geimpfte dürfen wieder auf Reisen gehen. Schön, dann könnten die Rentner an Bord der Kreuzfahrtschiffe wieder ihr Leben genießen. Es sei ihnen gegönnt. Aber wie soll das gehen? Das Personal darf schließlich ja noch nicht geimpft werden ....
- die meisten Kreuzfahrtgesellschaften haben schon bis April abgesagt - sicherlich wird da wieder verlängert demnächst, aber bis wann?
- werden wir uns dieses Jahr im Schengen-Raum überhaupt frei bewegen können?
- wird es nur Blaue Reisen geben?
- und wie lange gibt es noch Landgänge nur in organisierter Form?
- Kommt man nur geimpft und Tage vorher getestet an Bord?
- und wann geht's auf den Flüssen wieder los?
Ich glaube, auch in einem Jahr wird noch keine Normalität herrschen, noch immer einige Schiffe aufliegen und Fahrten nur unter Einschränkungen möglich sein, wenn überhaupt...
Klar, TUI fährt - mit 3 Schiffen und Hapag mit einem(?) Schiff, das heißt aber auch weltweit liegen 99% der Schiffe auf oder warten auf die Verschrottung.
Schauen wir mal einige Fakten an:
- die Neuansteckungen gehen zurück
- es wird geimpft - allerdings mit stark angezogener Handbremse. In RLP sind gerade mal 1% der Bevölkerung geimpft, zum 1. Mal, jetzt kommen nur noch diejenigen dran, die die 2. Impfung erhalten, also 6 Wochen für 1%. Selbst wenn es irgendwann mal schneller gehen sollte, wird es wohl mehr als ein Jahr dauern bis die nötigen 60 - 70% der Bevölkerung geimpft sind. Hieß es vor Jahresbeginn noch ab Anfang Februar sollten auch die Menschen Ü70 geimpft werden, hieß es heute ab April.... Und dann sollen bis Ende des Sommers alle Impfwilligen geimpft werden?
- dann gibt es noch die Diskussion über "Privilegien" für Geimpfte. Die Diskussion, ob das nun gut ist oder nicht, gehört hier nicht hin. Aber stellen wir uns mal vor, es hieße Geimpfte dürfen wieder auf Reisen gehen. Schön, dann könnten die Rentner an Bord der Kreuzfahrtschiffe wieder ihr Leben genießen. Es sei ihnen gegönnt. Aber wie soll das gehen? Das Personal darf schließlich ja noch nicht geimpft werden ....
- die meisten Kreuzfahrtgesellschaften haben schon bis April abgesagt - sicherlich wird da wieder verlängert demnächst, aber bis wann?
- werden wir uns dieses Jahr im Schengen-Raum überhaupt frei bewegen können?
- wird es nur Blaue Reisen geben?
- und wie lange gibt es noch Landgänge nur in organisierter Form?
- Kommt man nur geimpft und Tage vorher getestet an Bord?
- und wann geht's auf den Flüssen wieder los?
Ich glaube, auch in einem Jahr wird noch keine Normalität herrschen, noch immer einige Schiffe aufliegen und Fahrten nur unter Einschränkungen möglich sein, wenn überhaupt...
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Hallo Rhein,
denke das hast Du treffend zusammengefasst.
Ich glaube auch, dass die Engstelle in Sachen Impfung die Crew sein wird. Durchweg junge Leute in einer nicht systemrelevanten Branche heißt wohl "hinten anstellen" in der Impfschlange. Außerdem muss die Crew sich ja wahrscheinlich im Heimatland impfen lassen und einige Wochen später erneut. Das zieht sich dadurch natürlich...
Hapag-Lloyd löst das Problem ja bereits seit dem Sommer durch strikte Vorab-Quarantäne der Crew. Soweit ich weiß, geht die Crew 1 Woche komplett isoliert auf die "Nature" und darf erst dann an Bord der Europa 2 (das einzige Hapag-Schiff, das z.Z. faehrt).
Noch ist nichts von Corona-Fällen an Bord bekannt. Das Konzept scheint also zu funktionieren, wenngleich der finanzielle Aufwand für den Veranstalter bestimmt enorm ist.
Tom
denke das hast Du treffend zusammengefasst.
Ich glaube auch, dass die Engstelle in Sachen Impfung die Crew sein wird. Durchweg junge Leute in einer nicht systemrelevanten Branche heißt wohl "hinten anstellen" in der Impfschlange. Außerdem muss die Crew sich ja wahrscheinlich im Heimatland impfen lassen und einige Wochen später erneut. Das zieht sich dadurch natürlich...
Hapag-Lloyd löst das Problem ja bereits seit dem Sommer durch strikte Vorab-Quarantäne der Crew. Soweit ich weiß, geht die Crew 1 Woche komplett isoliert auf die "Nature" und darf erst dann an Bord der Europa 2 (das einzige Hapag-Schiff, das z.Z. faehrt).
Noch ist nichts von Corona-Fällen an Bord bekannt. Das Konzept scheint also zu funktionieren, wenngleich der finanzielle Aufwand für den Veranstalter bestimmt enorm ist.
Tom
- fneumeier
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Re: Zukunft der Kreuzfahrt nach Corona
Von TUI fahren aktuell 2 Schiffe - die MS2 für die 7 Nächte Kanaren und die MS1 für die 3 Wochen Kanaren.
Was die Crew angeht, ich glaube mich zu erinnern, dass die RCG auch mal davon sprach, Impfstoff reserviert zu haben. Ich gehe davon aus, dass sich die jeweiligen Reedereien um Impfungen kümmern. Das ist ja in ihrem Sinn. Sie können nicht darauf warten, dass im Heimatland vielleicht irgendwann eine Impfung möglich ist.
Gruß
Carmen
Was die Crew angeht, ich glaube mich zu erinnern, dass die RCG auch mal davon sprach, Impfstoff reserviert zu haben. Ich gehe davon aus, dass sich die jeweiligen Reedereien um Impfungen kümmern. Das ist ja in ihrem Sinn. Sie können nicht darauf warten, dass im Heimatland vielleicht irgendwann eine Impfung möglich ist.
Gruß
Carmen