"Operative Gründe" liegen stets in der Operation (dem Betrieb) des Veranstalters. Einen Wegfall eines Liegeplatzes interpretiere ich so, dass er insgesamt nicht zur Verfügung steht. Liegt dort ein anderes Schiff, ist der Liegeplatz ja nicht weggefallen, sondern anderweitig belegt. ;-) Wetter und dessen Auswirkungen zählt stets zur Höheren Gewalt, da von niemandem beeinflussbar. Dass in Grenzsituationen der Kapitän entscheidet, dürfte ja auch unkritisch sein.
Genau das ist es. Generell ginge es, jedoch kann/will man es aus eigenen betrieblichen Gründen nicht realisieren.henry hat geschrieben:Die von Dir genannten Gründe wie zB kleine techn Defekte sind mE nicht operative Gründe, das könnte anderweitig gelöst werden.
Operativ ist halt ein wenig sagender und stark interpretationsfähiger Ausdruck, dessen inhaltliche Bestandsfestigkeit erst festzustellen wäre. [7quote]
Beim ersten Satzteil bin ich ganz und gar bei Dir. Es sagt nichts aus, außer, dass der Veranstalter nicht will oder - aus bei ihm liegenden Gründen - nicht kann. Bestand hat das ohnehin nirgends, das braucht nicht extra festgestellt werden, weil es der Anbieter ja schon selbst eingeräumt hat.
Es ist aber in der Rechtssprechung zum Reiserecht durchaus üblich zu urteilen, dass kleinere Reisemängel als bloße Unannehmlichkeit gewertet werden, die keinen Ersatzanspruch begründen. Dazu zählt sicherlich auch, ob über das Schiff gebuchte Ausflüge nun eine u. U. etwas längere Anfahrt bedingen, oder ein Shuttle zur individuellen Erkundung von Amsterdam genutzt werden muss. Rechnet man die Wegezeit vom Cruise Terminal zur Innenstadt, wird der Shuttle kaum länger fahren als man laufen müsste. Hier würde sicherlich dem Reisenden ein finanzieller Schaden entstehen - in Höhe von 7,99 € für den Shuttle. Und da vertraut Aida Cruises darauf, dass sich kein Anwalt auf der Welt finden wird, der ein solches Mandat übernehmen möchte. Da wird man wohl warten müssen bis mal ein Anwalt selbst davon betroffen ist der Zeit und Muße hat, sich in eigener Sache hier hineinzuknien. Dem würden dann vermutlich die 7,99 € 'aus Kulanz ohne Anerkennung einer Rechtspflicht' überwiesen.
Sicher fies gedacht und überhaupt nicht kundenorientiert - aber dafür hat man ja auch eine Budget-Kreuzfahrt gebucht, die nach der Unterbringung in etwa einem 3*-Hotel entspricht. Man muss sich da klar vor Augen halten, dass Aida ein Basisprodukt anbietet. Es gibt andere Anbieter (mit anderen Reisepreisen), die mehr bieten, eben auch beim Kundenservice. Aber das kostet dann halt auch mehr als den Lowcost-Preis.
Gruß
Diddn