Raoul Fiebig hat geschrieben:
Die Aussage von Herrn Schulze, an der sich die ganze Diskussion ja wohl irgendwie aufhängt, ist - falls sie so gefallen sein sollte - in meinen Augen bei allem Respekt Schmarrn und das sollte man nirgendwo besser wissen als bei Phoenix. Ich bin mir sicher, daß man dort keinerlei Interesse daran hat, die "Artania" als eine Art "Maxim Gorkiy II" oder gar - wie hier auch schon propagiert - als eine Art AIDA-Verschnitt aufzubauen. Diese Vorstellung ist für mich persönlich derart abwegig, daß ich ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen kann, wie man überhaupt darauf kommen könnte.
Hallo Raoul,
ich lese halt etwas zwischen den Worten von Herrn Schulze. Wir verstehen beide nicht Artania als Maxim-Ersatz, dafür spricht aber auch die Wahl von Herrn Gruschka als Cruise-Director. Und eine Zielgruppe, nämlich die Aida-Kunden, habe ich nun 2008 auf der Amadea auf Indischer Ozean und Fernost kennengelernt. Ich selbst hatte mich Australien zu Liebe auf die Strecke Perth - Sydney mit Vorprogramm Cairns und Rotes Herz und Nachprogramm Sydney als Traumreise entschieden, aber viele Aida-Fans hatten nun von den Seychellen bis Sydney mit 8 Seetagen bzw. 3277 sm von Mauritius bis Perth gebucht, einer Strecke aus den Tropen in die Roaring Forties, das war iihnen offensichtlich zu seemäßig. Ich bin mit denen einen Tag später als unsere Gruppe zurückgeflogen, waren wir "Träumer" begeistert von der Amadea, so waren unsere Aidianer in gegenteiliger Stimmung, das Schiff zu klein und die See zu rauh.
Da ist sicher die Artania mit kurzen Seestrecken eher vermarktbar.
Eines darf man aber nicht vergessen, auch die Artania hat noch das dieselhydraulische Antriebskonzept mit Motor und langer Welle, modern ist aber dieselelektrisch mit elektrischen und verstellbaren Außenbordmotoren an den Schiffsschrauben. Auch das wurde vermisst. Schließlich hat man dann fast wieder die Laufruhe des TS-Antriebs.
Im übrigen, Sie hatten ja auch in diesem Thread weiter vorne mal die Artemis als Nachfolger für die Maxim vorgeschlagen, smile.
Hallo Patrick,
danke für Ihren Hinweis auf die Alex 2, er bestätigt mich etwas in meiner Skepsis. Schon die alte Hapag-LLoyd war ja bekannt dafür, gerade rechtzeitig Schiffe abzustoßen, die Bremen ex Pasteur brachte Chandris kein Glück, die Maschine fiel in der 2. Saison aus, dasselbe war mit der Europa ex Kungsholm bei Costa, auch die NUR erlitt mit der Vasco da Gama als Nachfolger der Maxim dieses Los, selbst Phönix musste bei der MS Albatros dieses Lehrgeld zahlen, da wusste Star Cruise wohl schon Warum.
Mein nick verrät ja, ich bin ein nostalgischer Black Sea Shipping Company Fan, damals hatten wir immer junge und neue Schiffe. Die Taras war am 1.10.66 funkelnagelneu, die erste NUR-Kreuzfahrt war ihre vierte nach KPdSU, KPF und KPI. Und in Ermangelung einer NUR-Flagge hatte Kapitän Dondua neben Hammer und Sichel Schwarz-Rot-Gold OHNE Hammer und Zirkel gehisst. Da waren wir die Sensation im Östl. Mittelmeer, ein deutscher Koch auf der Caronia von Cunard erzählte uns dann an der Bar, ihm sei vor Überraschung der Kochlöffel in die Suppe gerutscht.-))
(Kleine Anmerkung, das schwedische Internet-Register gibt immer April 67 für die Taras an, aber ich bin mit ihr am 1.10.66 in Genua ausgelaufen und am 18.10.66 wieder in Venedig eingelaufen. Vlt. waren wir noch eine Abnahmefahrt der Mathias-Thesen-Werft in Wismar.-))
Die Ivan war nur 2Jahre älter, die Maxim wurde gerade 7 auf der ersten Weltreise, und auch die Kasachstan war noch jung.
Die Amadea wurde 2006 gerade 15, ein Alter meiner letzten Maxim-Reise:
1983 lagen wir mit der Maxim zum Karneval in Rio neben dem funkelnagelneuen Traumschiff Astor I der TUI und der Odessa der Transocean sowie einem Costaliner. Kapitän Krüger von der Astor kannte ja die Maxim, aber auch Winnie Prinz von der World Discoverer her, und so vereinbarte er sofort mit Kapitän Dondua die gegenseitige Besuchsmöglichkeit, so dass wir z.B. einen Abend auf der Astor verbrachten, und umgekehrt Rademanns Schauspieler die Maxim bevölkerten. Ich erinnere mich noch an Nadja Tiller, sie betrat die Lästerallee, rief WoW, und drehte sich zu uns um, das Traumschiff habt Ihr, da kann man ja noch richtig einmal rundum promenieren, und innen ist es großzügiger.
Beim Auslaufen wurden ja russische Schiffe i.d.R. von westlichen Schiffen ignoriert, aber als wir als erstes Schif in Rio ablegten, ließ Kapitän Krüger das Horn im Schornstein der Astor zum Abschied laut ertönen, die Odessa zog nach, und Costa dann wohl oder übel auch.
Patrick, es ist mir klar, Nostalgie-Reisen lassen sich schlecht vermarkten, und der Maxim hätte ich auch nicht das Schicksal gegönnt, mit 14 Knoten irgendwo nur noch Standardreisen zu fahren, das hätte sich gegenüber der Konkurrenz nicht gerechnet. Ich bedaure nur, dass sie nicht wie die Bremen ex Pasteur einfach auf der Fahrt nach Alang bugüber im Indischen Ozean versunken ist, wenn sie hier schon keiner wollte. Und Herr Zurnieden hätte ja sich rechtzeitig dafür einsetzen können, das Schiff zu retten, z.B. auch mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven und dem Angebot, das Hotel dann auch in Bremerhaven zum Passagierwechsel anzubieten. Schließlich verdankt er ja ihr auch seinen wirtschaftlichen Aufstieg. Und 1 Mio für Misereor und nur 50000 für die Kinder der Maxim, schließlich von unserem Geld, umgekehrt wäre es mir lieber gewesen.
Gruss
Juergen