Sturmfahrt auf der "AIDAprima" am 13.01.2017

[HelgeK]

Das wär dann mal nichts für mich, hut ab vor denen die sowas machen.Es gib ja soviele "kleine" Yachten aber sind die auch auf dem offenen Meer, so Schiffe der Superreichen?Oder auch Seegler die große Strecken fahren.Fahren die immer der Küste entlang oder auch weit raus?

Es gibt einige traditionelle norddeutsche Segelvereine, die clubeigene Schiffe besitzen. Wer sich an der Pflege der Yachten im WInterlager beteiligt, kann auf den Fahrten mitmachen - bis hin zu Transatlantik-Touren. Es gibt auch Segelschulen, die "Meilentörns" nach Schweden, Norwegen, auf die britischen Inseln oder bis Island anbieten.

Die Superreichen lieben die hiesigen Gewässer nach meinem EIndruck eher nicht so - da werden mehr die milderen Gefilde bevorzugt.

[HelgeK]

Möglicherweise - und das würde kein gutes Licht auf das Sicherheitsmanagement werfen - hat man es auch einfach vergessen?

- ein naheliegender Verdacht - gut möglich.

[Gerd Ramm]

Ich habe am 14.1. eingecheckt und zolle der Crew meine Hochachtung dass um 11 Uhr nichts mehr zu sehen und zu merken war. Bei den mickrigen Ablagen mit kaum einem Rand im Bad ist es kein Wunder, dass alles in die Gegend fliegt. Ich vermißte Schubladen oder Schränke, die das hätten verhindern können. Der Kapitän bestätigte, dass es eine Kränkung von 8 Grad gegeben hatte, das habe ich nun schon öfter erlebt. Dann kann aber die gebrochene Dampfleitung, die unser schon begonnenes Auslaufen stoppte und zu über 3 Stunden Verspätung führte, ein verspäteter Sturmschaden sein. Die Stopper an den Treppenstufen, die während der Fahrt überall neu verklebt wurden sind wohl mehr der japanischen Wertarbeit geschuldet. Dass man in großen Bereichen das Licht ausmachen mußte "wegen Wartungsarbeiten" war mir auch noch nicht passiert. Irgendwie ist das kein Meyerschiff. Und den Norovirus hatten wir auch, wie uns eine Passagierin bestätigte. Wie schlimm das war ,kann ich nicht bestätigen, ich wunderte mich nur , dass man am Restauranteingang plötzlich penibel auf das Desinfizieren achtete.
Wir hatten dann in der Deutschen Bucht 6-7 bft und die Decke in der Kabine ächzte und knarzte wie bei einem Schiff von der Sorte Maxim Gorkiy oder Akdeniz. Der Kran vor der Veranda mit Stahlwand schlug die ganze Nacht gegen seine Verankerung als würde ein Matrose mit dem Hammer auf den Stahl schlagen. Die Aida prima ist nicht mein Schiff, aber der Skywalk hat Laune gemacht.

[henry]

hat ja auch keiner gesagt, daßdie "Prima" ein Meyer-Schiff sei
die fehlenden Schubladen bzw Stoppränder in den Bädern sind sicher eine Fehlleistung der Bad-Designer, das darf eigentlich nicht passieren, aber ADIA akzeptiert ein Deswing vorher; da haben wohl einige hziemlich "gepennt".
"PDer Norovirus ist leider ein nicht gänzlich vermeidbares "Phämonen", was sowohl von Gästen (die die Hygienegrundsätze verweigern) als auch der Schiffsleitung (die nicht sehr nachdrücklich vorgehen) vefschuldet ist. Ich bin unverändert ein Verfechter der Methode "wer ein Restautant betritt oder verlässt, desinfiziert seine Pfoten gründlich, oder er kommt zumindest nicht in Restaurationsräume rein. Und drinnen muss an Buffest ebenso ein "Aufpasser" stehen; ich habe so meine eigenen Erfahrungen mit "Pfoten an die Lebensmittel" statt das Vorlegebesteck zhu verwenden. Dazu braucht es Personal und ein sehr konsequentes Vorgehen. Und das muss zwingend in die Reiseunterlagen geschrieben werden, sonst ändert sich letztendlich gar nichts.
Ich werde gerade dies auf meinen nächsten Reisen sehr genau beobachten.

[Phoenix_und_AIDA_Fan]

Moin Henry,

ich gebe Dir im Hinblick auf die Restaurants völlig Recht! Es ist teilweise schon hanebüchen, was man da beobachten muss (nicht nur bei AIDA und auch nicht nur auf Schiffen)!

Ein anderes Problem sich aber beispielweise die öffentlichen Toiletten (auch das gilt ebenfalls nicht nur bei AIDA und auch nicht nur auf Schiffen). Wenn man so mitbekommt, wieviele Leute diese Räumlichkeiten verlassen, ohne sich überhaupt die Hände gewaschen zu haben, ist schon haarsträubend!
Da macht dann der Hinweis (kann aus dem Stand nicht sagen, ob bei AIDA oder Phoenix), "man möge doch beim Verlassen den Türgriff aus hygienischen Gründen mit einem Papiertuch anfassen" richtig Sinn !!

Viele Grüße
Klaus

[henry]

Klaus, DU hast ja so´was von Recht
ich gehe an Buffets schon lange nicht mehr mit Lust ran, eher mit großen Bedenken. Beispiel: eine "Dame" nahm sich Brötchen mit der Hand aus dem Korb, ich bat Sie, dafür doch eine Zange zu nehmen, sie antwortete nur "ja wenn gerade keine da ist"... Oder bei einem Ausflug mit "selbst landestypisch kochen" nahm ein "Herr" einen aus dem Suppentopf auf der Kochstelle mit dem Esslöffel eine Probe direkt in den Mund - und ging danach ganz schnell wieder mmit diesem Löffel in die Suppe mein Hinweis, das ginge doch nun wirklich nicht, wurde kommentiert mit den Worten "wieso - das mach ich zu Hause genau so". Mit war der Appetit vergangen, und solche Ausflüge buche ich garantiert nicht mehr.
Bezüglich Hygiene gibt es noch sehr großes Optimierungspotential, aber ist das seitens der Gastgeber ernsthaft gewünscht und warum tut man da so wenig
Eds gibt inzwischen auch Schiffe, da wird man am Buffet "bedient"

[Gerd Ramm]

Hallo Klaus
da kann ich Dich beruhigen: auf der prima hält man die Hand vor einen Öffner und "Sesam öffne Dich" geht die Tür auf oder zu. Trotzdem habe ich mir die Finger auf dem Schiff noch öfter gewaschen als sonst.
Die Passagierin, die mir von dem Noro berichtete, gab indirekt dem Essen Schuld denn ihr kleiner Sohn war nicht betroffen und der bekam aus den Gläschen sein Essen.

[Raoul Fiebig]

Die Passagierin, die mir von dem Noro berichtete, gab indirekt dem Essen Schuld denn ihr kleiner Sohn war nicht betroffen und der bekam aus den Gläschen sein Essen.

...das Essen ist bei Noro in der Regel nur deshalb Schuld, weil es beim Umgang mit dem Essen (Büfett!!!) zu Kontaminationen kommt, da viele es nicht für nötig halten ihre Hände regelmäßig zu waschen. Die Mär, daß Noroviren im Essen selbst sind, ist in den allermeisten Fällen genau das, eine Mär!

[dolofana]

In der facebook-Gruppe AidaPrima+Aidaperla wurde berichtet, dass auf der Prima die Desinfektionsstellen etwas versteckt liegen und oft die Behälter leer waren. Das hat nichts mit Japan zu tun, sondern liegt an mangelhaften Hygienestandards, jetzt ist man wohl schlauer geworden und überwacht das Desinfizieren.

Auf der AidaSol gab es auch keinerlei Schubladen in der Kabine, viele offene Fächer, gut bei Sturm.

Elisabeth

[Heidiland]

Beispiel: eine "Dame" nahm sich Brötchen mit der Hand aus dem Korb

Frage: Wen infiziert diese Dame eigentlich, wenn sie dieses Brötchen selbst isst ?

Erfahrungen mit "Pfoten an die Lebensmittel" statt das Vorlegebesteck zhu verwenden

Frage: Wieso ist das Vorlagebesteck eigentlich keimfrei ??

Viel Spaß beim Überlegen
Heidi

[Raoul Fiebig]

Viel Spaß beim Überlegen

...sorry, aber wieso soll man über solch (zu) kurz gedachte Fragen nachdenken? Mehr werde ich dazu nicht sagen.

[henry]

Raoul, eigentlich wollte ich moich dazu äußern, aber ich tu´s Dir gleich: ich lass es lieber bleiben, und hoffe, daß sich Heidi an Bord "sauber verhält"

[FAUN]

(...)Bei den mickrigen Ablagen mit kaum einem Rand im Bad ist es kein Wunder, dass alles in die Gegend fliegt. Ich vermißte Schubladen oder Schränke, die das hätten verhindern können. Der Kapitän bestätigte, dass es eine Kränkung von 8 Grad gegeben hatte, das habe ich nun schon öfter erlebt. (...)

Um vielleicht zum ursprünglichen Thema zurückzufinden, die im Zitat angesprochenen 8 Grad Krängungswinkel würden bei eine Straße einer Steigung von 14 % entsprechen. Bei unserer Reise mit dem Containerschiff lag der max., von mir beobachtete Krängungswinkel bei ~17 Grad bzw. ~30 %. Ich weiß den Wert, nicht weil er schöner, größer oder besser ist, sondern weil dankenwerterweise in unserer Kammer, sie lag mittschiffs, neben der Tür ein Krängungsmesser hing.
Das Schiff reitet so etwas ab, aber ein Problem ist die Stabilität bzw. die dabei auftretenden Kräfte. Ist die Stabilität sehr hoch, man bezeichnet sie auch als "hart", dann will das Schiff sich sehr schnell wieder aufrichten und in seine stabile Mittellage zurückkehren. Als Beispiel kann hier ein Massengutfrachter mit einer Eisenerzladung gelten. Hier treten Beschleunigungen beim Aufrichten auf, die schon Menschen über Bord geworfen haben. Das Gegenteil wären Schiffe mit sehr viel Decksladung oder hohen Aufbauten, an anderer Stelle wurde es von einem Foristen zur Leerung des Swimmingpools schon erwähnt. Diese "weiche" Lösung führt aber dazu, daß das Schiff "ewig" zum Aufrichten braucht. So etwas ist auch unangenehm, insbesondere, wenn das Schiff noch krängt und die nächste Welle es überwirft.
Hier muß also die Schiffsführung ein richtiges Mittelmaß finden, auf einem Frachtschiff geht es eher um die Unversehrtheit der Ladung, aber auf einem Kreuzfahrer um Tausende Passagiere und Besatzungsmitglieder.

[Diddn]

auf einem Frachtschiff geht es eher um die Unversehrtheit der Ladung, aber auf einem Kreuzfahrer um Tausende Passagiere und Besatzungsmitglieder.

... und wo ist da der Unterschied?!? ;-)

[FAUN]

Wo der Unterschied ist? Dies ist jetzt aber eine rhetorische Frage, oder? Im Wohlgefühl. Der Ladung, ob Container, Eisenerz oder Rohöl ist der Krängungswinkel wohl vollkommen egal, gleiches gilt wohl auch für die Periodendauer. So wie ich es hier verstanden habe, liegen die Ansprüche der Forenmitglieder und der jeweiligen Passagiere deutlich höher.

[Ewald]

Hallo Dietmar, der Unterschied ist, das ein Container schon mal über Bord geht - soll nicht aber passiert immer wieder - sollte ein Pax über Bord gehen wg Seegang, na das wäre schon ganz übel.
Zum anderen haben alle Pax-Schiffe Stabilisatoren, das findest Du in der Frachtschifffahrt eher nicht, wozu auch, da sind ja "echte" Seeleute an Bord
Ewald

[Diddn]

@ FAUN und Ewald:

Nichts für ungut; mir kam nur der Leitspruch von 'Kapitän Ebbs' (gespielt von Heinz Rühmann) aus dem Film "Der Kapitän" in den Sinn. Sinngemäß lautete er: 'Alle Schiffe sind gleich. Sie unterscheiden sich lediglich durch Tonnage und Ladung' - wobei er diesen Gleichheitsgrundsatz bei seinem wechsel als Kapitän von einem altersschwachen Frachter zu einem Kreuzfahrtschiff anwandte.

[henry]

@ FAUN und Ewald:

Nichts für ungut; mir kam nur der Leitspruch von 'Kapitän Ebbs' (gespielt von Heinz Rühmann) aus dem Film "Der Kapitän" in den Sinn. Sinngemäß lautete er: 'Alle Schiffe sind gleich. Sie unterscheiden sich lediglich durch Tonnage und Ladung' - wobei er diesen Gleichheitsgrundsatz bei seinem wechsel als Kapitän von einem altersschwachen Frachter zu einem Kreuzfahrtschiff anwandte.

DANKE für das Zitat; passt! da leg´ ich mir doch gleich die CD mit "Käpt´n Ebbs" ein - und alles ist wieder gut

[Ewald]

Im Prinzip ja Dietmar ABER - damals gab es eben noch keine Stabilisatoren für Kreuzfahrer!
Ewald

[CrownPrince]

Hallo allerseits,

ein kleiner Nachtrag zu diesem Thema.

Auf der zurückliegenden Kurzreise anlässlich des Hafengeburtstags trafen wir ein im Dezember liebgewonnenes Crewmitglied wieder, das der Prima die Treue gehalten hat (viele sind zuvor nach Singapur abgereist um auf die Perla zu wechseln). Er sagte, dass der Vorfall auch besatzungsintern nicht das beste Licht auf Kapitän Janauschek geworfen hat. Er und viele andere erfahrene Seeleute an Bord sind überzeugt, dass er ungeschickt gefahren ist, Kapitän Harms die Prima besser im Griff hat, viel vorsichtiger ist und von vorne herein einen anderen Kurs gefahren wäre. Positiv sei aber der außergewöhnlich gute Zusammenhalt der Mannschaft gewesen, die - obwohl schichtfrei - allesamt sofort ihre Kojen verlassen und unermüdlich gemeinsam "klar Schiff" gemacht hätten. Er fühle sich auf der Prima so wohl wie noch auf keinem Schiff zuvor (und sein Deutsch ist zwischenzeitlich gigantisch gut geworden).

Nun denn. War auf jeden Fall wieder eine tolle Reise auf Hamburgs schwimmendem Wahrzeichen.

Viele Grüße

Andreas