Hallo Helge,
HelgeK hat geschrieben:Völlig unverständlich ist für mich, dass der Pool nicht abgelassen wurde, und so Schäden enstehen konnten. Ein Wintersturm pflegt sich nicht innerhalb von Minuten einzustellen, im Regelfall weiß man durch die Warnungen der Wetterdienste mindestens einen Tag vorher Bescheid. Auch finde ich es erstaunlich, dass Flaschen in den Bars aus den Regalen geflogen sind. Mit Seegang und ruppigen Stößen müssen die Planer doch rechnen. Vielleicht ist die AIDA Prima durch einen hohen Schwerpunkt auch anfälliger als die älteren SChiffe der Flotte.
die Frage hat mich auch beschäftigt. Was für den Behalt des Poolwassers sprechen könnte; hält man bei Rollbewegungen einen etwas höheren Schwerpunkt im Schiff, fallen diese im Allgemeinen etwas sanfter und träger aus, als wenn man das gesamte Gewicht unten konzentriert. Ergo für die Passagiere potentiell angenehmer. Weiterer möglicher Grund: Man wollte den am Folgetag neu zusteigenden Passagieren den vollen Badespaß erhalten, ein Auffüllen und Aufheizen des Pools mit Elbwasser ist sicherlich nicht vorgesehen.
Trifft man allerdings eine vernünftige Güterabwägung, so sind meines Erachtens
1. die unmittelbaren und mittelbaren Gefahren des massenhaft austretenden Poolwassers für die Menschen in der Umgebung
2. die dadurch entstehenden Schäden
3. der dadurch bedingte Sicherheitsimage-Verlust dank der heute immer und überall vorhandenen Handys und Leser-Reportern
4. die Panik unter den unkundigen Passagieren
erheblich höher zu gewichten, und somit wäre die Entscheidung falsch gewesen. Möglicherweise - und das würde kein gutes Licht auf das Sicherheitsmanagement werfen - hat man es auch einfach vergessen? Ich hoffe jedenfalls, dass das intern ein Nachspiel haben wird, denn für dieses jahreszeitbedingt keineswegs ungewöhnliche Wetter sollte man einen Plan haben.
Was die Bugform betrifft: Bei "unserem" Sturm vor Heiligabend mit 5 Meter Wellen von hinten war da logischerweise kein Unterschied zu spüren. In der hier fraglichen Nacht soll es wohl so gewesen sein, dass der Kurswechsel frontal in die Wellen hinein eine wesentliche Verbesserung gebracht hat. Da würden sich für mich logischerweise durch diese Messerform schon Vorteile ergeben. Habe einmal eine Sturmnacht auf RCIs Splendour of the Seas verbracht, ein älteres, schnelles Schiff mit einem besonders eleganten Bug, an einen Klippersteven erinnernd. Höchst unangenehm, was dieser Bug an permanenten Erschütterungen ans gesamte Schiff austeilte wenn vorn die Brecher reinknallten. Ich denke, dass wir diese Bugform bei Neubauten kaum noch sehen werden, vor allem, da man diese eher auf niedrige Geschwindigkeiten und geringe Emissionen optimieren wird.
Viele Grüße
Andreas